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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wartungswerkzeug für
MIG-Lötbrenner.
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Bekannte
Lötbrenner zum Ausführen des Metall-Inertgaslötens,
MIG-Lötbrenner, weisen bekanntermaßen einen rohrbogenartigen
Brennerhals auf, der in einem Düsenstock endet. Das benötigte Inertgas
strömt innerhalb des Brenners entlang einem Längskanal
und tritt aus Radialbohrungen am Düsenstock aus. Über
den Düsenstock ist eine Isolierbuchse geschraubt, die den
Düsenstock beabstandet so umgibt, dass das Inertgas geregelt
austreten gelassen werden kann. An seiner Stirnseite weist der Düsenstock
eine Bohrung auf, die der Aufnahme eines Stromkontaktrohrs dient,
das an seinem Umfang üblicherweise zwei voneinander abgewandte Abflachungen
aufweist. Eine Gasdüse ist über die Isolierbuchse
geschoben und mittels einer Überwurfmutter, die ein Innengewinde
aufweist, über ein entsprechendes Außengewinde,
das an dem Ende des Brennerhalses, das dem Düsenstock zugewandt
ist, aufgeschraubt. Um den Umfang des Düsenstocks liegt
eine Schweißnaht vor, die zwischen den Radialbohrungen
und dem Stromkontaktrohr lokalisiert ist und die zwei Bauteile des
Düsenstocks miteinander verbindet, daher also fertigungsbedingt
entsteht. Das Endbauteil des Düsenstocks verschließt
dabei den Längskanal, durch den das Inertgas strömt,
stirnseitig, und es weist das Innengewinde für das Stromkontaktrohr
auf.
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Die
vorgenannte Schweißnaht resultiert zu Ablagerungen von
Lötperlen, insbesondere beim Schräglöten
oder beim Überkopflöten des Roboters, der zum
Ausführen des MIG-Lötens bei der Kraftfahrzeugfertigung
eingesetzt wird. Die an der Schweißnaht abgelagerten Lötperlen
behindern die laminare Inertgasströmung und beeinflussen
daher das Lötergebnis negativ.
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Aus
diesem Grund ist es erforderlich, den Düsenstock zu reinigen
und die Lötperlen zu entfernen. Das hierzu erforderliche
Abschrauben der Isolierbuchse wird durch die Lötperlen
erschwert.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, das Entfernen der Lötperlen
mit Schmirgelpapier oder Feilen oder auf andere Weise abrasiv auszuführen,
was vielfach zu einer Schädigung des Düsenstocks
und zur Beschädigung der Isolierbuchse führt.
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Ein
Gerät zur Reinigung von Schweiß-Gasbrennern, das
dazu gedacht ist, aufgebrannte oder aufgeschmolzene Metallteilchen,
die während des Schweißvorgangs abspritzen und
die sich an Innenöffnungen des Brennerrohrs ablagern, wird
in der
DE 32 44 993
C2 beschrieben. Das Gerät besteht aus einer rohrförmigen,
auf eine Auflage montierte Halterung, in die das Ende des Schweißbrenners
eingeführt werden kann und in der ein an die Schweißbrennerinnenkontur
angepasster, motorisch betreibbarer Fräser einführbar
ist. Der Fräser kann als Kronenfräser ausgebildet
sein.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der sogenannte MIG-Lötbrenner
auf einfache und leichte Weise schonend gewartet werden können,
so dass unnötige Abrasion vermieden wird und damit eine
längere Standzeit insbesondere des Düsenstocks
erzielt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch das Wartungswerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Ferner
ergibt sich die Aufgabe der Bereitstellung eines sensibleren Wartungsverfahrens
für MIG-Lötbrenner.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7
gelöst.
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Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Gegenstände sind
in den Unteransprüchen dargestellt.
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Das
erfindungsgemäße Wartungswerkzeug für
einen MIG-Lötbrenner, der einen von einer Isolierbuchse
umgebenen Düsenstock aufweist, in den ein Stromkontaktrohr
eingesetzt ist, umfasst grundsätzlich einen rohrförmigen
zylindrischen Grundkörper mit einer Eingangs- und einer
Ausgangsöffnung. Nahe der Ausgangsöffnung ist
eine Haltevorrichtung zur Betätigung des Wartungswerkzeugs
angeordnet. Ferner ist der Innenkonturabschnitt der Wartungsvorrichtung,
der sich nahe der Ausgangsöffnung befindet, auf eine Außenkontur
des Stromkontaktrohrs des MIG-Lötbrenners abgestimmt. Der
rohrförmige zylindrische Grundkörper hat in einem
Eingangsbereich, der sich entsprechend nahe der Eingangsöffnung
befindet, einen erweiterten Eingangsinnenabschnitt, der sich aus
Sicht der Ausgangsöffnung in Richtung der Eingangsöffnung über
eine Stufe erweitert. Der Eingangsabschnitt ist als Schneidwerkzeug ausgebildet
und um die Stufe ist ein Ringbund am Außenumfang des zylindrischen
Grundkörpers bereitgestellt.
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Damit
wird vorteilhaft ermöglicht, dass durch die Innenkonturanpassung
auf das Stromkontaktrohr dieses beim Aufsetzen des Wartungswerkzeugs
auf den Düsenstock nicht beschädigt, sondern passgenau
in dem Werkzeug aufgenommen wird. Weiter ist vorteilhaft der Ringbund
nahe der Stufe angeordnet, die den Grundkörper zum Eingangsinnenquerschnitt hin
erweitert und die den Beginn des Eingangsabschnitts definiert: Diese
Stufe bildet einen Anschlag an der Stirnseite des Düsenstocks,
wenn das Werkzeug über diesem angebracht wird. So kann
das Werkzeug zum Entfernen der Lötperlen axial genau positioniert
werden und ein unbeabsichtigtes Weiterschieben, das den Brennerhals
beschädigen könnte, wird verhindert.
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Vorteilhaft
ist zum einfachen und leichten Ablösen der Lötperlen
der Eingangsabschnitt als ein Schneidwerkzeug ausgebildet. Bei dem
Schneidwerkzeug kann es sich um eine Vorrichtung nach Art einer
hohlen Bohrkrone handeln, deren Austrittsschlitze nach innen weisend
Schneidflächen haben.
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Damit
das Wartungswerkzeug geschickt gegriffen werden kann, verfügt
es über eine Haltevorrichtung, die erfindungsgemäß aus
zwei oder auch mehr sich radial von dem zylindrischen Grundkörper weg
erstreckenden Griffstegen bestehen kann.
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Üblicher
Weise sind bekannte Stromkontaktrohre des zu wartenden Lötbrenners
derart gestaltet, dass ihr Außenumfang an zwei voneinander
abgewandt liegenden Seiten abgeflacht ist. Entsprechend ist die
Kontur des Innenquerschnitts bei der Ausgangsöffnung so
gestaltet, dass an zwei voneinander abgewandten Seiten des Rohrinnenquerschnitts
dieser um Kreissegmente beschnitten ist, die sich einen Ausgangsabschnitt
definierend in das Rohrinnere erstrecken und die genau den Abflachungen
des Stromkontaktrohrs entsprechen.
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Damit
kann vorteilhaft ein Formschluss über dem Stromkontaktrohr
bereitgestellt werden, wenn das Werkzeug zum Warten positioniert
wird, und das Stromkontaktrohr kann zum Wechseln und Reinigen leicht
herausgeschraubt werden. Vorteilhaft hat der Innenkonturabschnitt
mit den vorgesehenen Abflachungen gerade eine Länge, die
der Länge des abgeflachten Abschnitts des Stromkontaktrohrs
entspricht.
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Um
mittels des erfindungsgemäßen Wartungswerkzeugs
einen MIG-Lötbrenner zu warten, wird nun das Wartungswerkzeug
mit seiner Eingangsöffnung über den Düsenstock
mit darin aufgenommenem Stromkontaktrohr geführt, so dass
der Ausgangsabschnitt der Ausgangsöffnung des rohrförmigen
zylindrischen Grundkörpers über der Außenkontur
des Stromkontaktrohrs zur Anlage kommt. Dabei bildet die Stufe,
die den Eingangsabschnitt abschließt, einen Anschlag an
der Stirnseite des Düsenstocks, so dass die gewünschte
axial exakte Positionierung des Werkzeugs zum Entfernen der Lötperlen
sichergestellt ist.
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Nun
kann das Wartungswerkzeug durch Greifen seiner Haltevorrichtung,
respektive an den radial sich von dem Grundkörper weg erstreckenden Stegen
hin und her bewegt und um seine Längsachse leicht gedreht
werden so dass sich die Lötperlen auf die gewünschte
Weise durch den als Schneidwerkzeug ausgebildeten Ausgangsabschnitt
lösen.
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Sobald
die Lötperlen entfernt sind, kann die Isolierbuchse ohne
Kraftaufwand und ohne Komponenten der Lötbrennervorrichtung
zu beschädigen abgeschraubt und abgezogen werden; das weitere Reinigen
der Brennerkomponenten ist damit auf einfache und schonende Weise
möglich.
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Diese
und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf
die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der
Beschreibung und dem leichteren Verständnis des Gegenstands.
Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im
Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können
mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
Erfindung.
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Dabei
zeigt:
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1a eine
Ansicht von Komponenten eines MIG-Lötbrenners,
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1b eine
Detailansicht des zu reinigenden Düsenstocks,
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2a eine
Längsschnittsansicht eines erfindungsgemäßen
Wartungswerkzeugs,
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2b eine
Querschnittsansicht auf den Ausgangsabschnitt aus 2a,
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3 eine
perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Wartungswerkzeugs.
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Wie 1 zeigt, umfassen Komponenten 10 eines
MIG-Lötbrenner, wie er in 1a gezeigt
ist, einen rohrbogenartigen Brennerhals 11, der in einen Düsenstock 12 mündet.
In den Lötbrenner wird Inertgas geführt, das innerhalb
des Brenners 10 in einem Längskanal strömt.
Es tritt über Radialbohrungen am Düsenstock 12 aus. Über
den Düsenstock 12 ist eine Isolierbuchse 13 aufgeschraubt,
die den Düsenstock 12 beabstandet umgibt, und
die sicherstellt, dass das Inertgas auf die gewünschte
Weise aus den Radialbohrungen austritt. An seiner Stirnseite kann
auf den Düsenstock 12 das Stromkontaktrohr 14 geschraubt werden.
Diese weist umfangseitig zwei voneinander abgewandt liegende Abflachungen
auf.
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Ferner
weist der Brenner eine Gasdüse 16 auf, die über
die Isolierbuchse 13 geschoben wird und mittels der Überwurfmutter 15 an
einem Brennerhals-Außengewinde gesichert wird.
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Der
Düsenstock 12 erhält bei seiner Fertigung
eine umfängliche Schweißnaht, die zwischen den
Radialbohrungen und dem Stromkontaktrohr 14 zu liegen kommt.
Die Schweißnaht verbindet zwei Bauteile des Düsenstocks 12,
wobei das Endbauteil den Längskanal stirnseitig verschließt
und das Innengewinde für das Stromkontaktrohr 14 aufweist.
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Wie 1b verdeutlicht,
sammeln sich beim Löten, insbesondere beim Schräglöten
oder beim Überkopflöten, durch einen Roboter,
der den MIG-Lötbrenner führt, Lötperlen 12' an
der Schweißnaht des Düsenstocks 12. Eine
Reinigung des Düsenstocks 12 kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgen, wenn mittels des Wartungswerkzeugs 1, wie es
in 2 und 3 gezeigt
ist, die Lötperlen entfernt werden. Hierdurch erübrigen
sich der Einsatz von Feilen und Schmirgelpapier, die bekanntermaßen
vielfach zur Beschädigung der Isolierbuchse oder des Düsenstocks
führen.
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Das
in 2a und 3 gezeigte Wartungswerkzeug 1 verfügt über
einen rohrförmigen zylindrischen Grundkörper 2 mit
einer Ausgangsöffnung 4 und einer Eingangsöffnung 4'.
Nahe der Ausgangsöffnung 4 sind als eine Haltevorrichtung
zwei sich radial von dem zylindrischen Grundkörper 2 wegerstreckenden
Griffstege 3 angeordnet. Diese können gefertigt
werden, indem einfache Stifte durch Anbringen einer Lötnaht 3' an
dem zylindrischen Grundkörper 2 festgelegt werden.
Wie 2a weiter verdeutlicht, weist die Ausgangsöffnung 4 des
rohrförmigen zylindrischen Grundkörpers 2 einen
Abschnitt auf, der mit einer Außenkontur des Stromkontaktrohrs 14 aus 1 korrespondiert, indem der Innenquerschnitt nicht
die bekannte Kreisform hat, sondern, siehe 2b, stattdessen
um zwei voneinander abgewandten Seiten des Kreises vorliegenden
Kreissegmenten verjüngt ist. Damit weist der Innenquerschnitt gerade
die Abflachungen 5 auf, die den Abfla chungen des Stromkontaktrohrs 14 entsprechen. Über
die Stufe 5' erstreckt sich daher der Ausgangsabschnitt in
einen mittleren Abschnitt des Grundkörpers 2.
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Durch
die entsprechend aufeinander abgestimmten Formen des Stromkontaktrohrs
und des Werkzeugs wird damit beim Wechseln und Reinigen ein Formschluss
bereitgestellt, der das Herausschrauben des Stromkontaktrohrs leicht
ermöglicht.
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Vorteilhaft
entspricht der Ausgangsabschnitt mit seinen Abflachungen 5 hinsichtlich
seiner Länge gerade dem Abschnitt des Stromkontaktrohrs,
so dass der Formschluss über eine optimale Strecke bereitgestellt
wird.
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Wie
aus 3 deutlich wird, kann das Schneidwerkzeug des
Eingangsabschnitts eine Bohrkrone 7 sein, die schräg
verlaufende Austrittsschlitze 8 aufweist. Diese haben in
das Innere des Grundkörpers 2 weisende Schneidkanten,
so dass, wenn das Werkzeug über den Düsenstock
geführt und dort leicht hin und her bewegt oder um seine Längsachse
gedreht wird, die Schneidkanten die Lötperlen auf leichte
Weise lösen. Von der Ausgangsöffnung 4 in
Richtung Eingangsöffnung 4' erweitert sich der
Innenquerschnitt des Rohrs über eine Stufe 6, siehe 2. An gleicher Stelle, also koplanar angeordnet,
wird die dort bereitgestellte Bohrkrone zur Vermeidung einer Beschädigung
der Isolierbuchse mit einem Ringbund 9 an der Stufe 6 umgeben.
Dieser Ringbund 9 wirkt als Abstandshalter von der Isolierbuchse
und zentriert zugleich in der Isolierbuchse.
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Damit
kann vorteilhaft nach dem erfindungsgemäßen Ablösen
der Perlen die Isolierbuchse abgeschraubt oder abgezogen werden
und die weiteren Bauteile des Brenners können gereinigt
oder ausgetauscht werden. Nach entsprechendem Ersatz oder Reinigung
kann der Zusammenbau wieder erfolgen. So kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Werkzeugs leicht und schnell der Brenner gewartet werden, wobei
gleichzeitig die einzelnen Bauteile geschont werden und damit eine
längere Standzeit aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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