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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Dispersion, die metalloxidische Nanopartikel in einer Flüssigphase
enthält.
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Dispersionen
sind Mischungen aus mindestens zwei Stoffen, welche nicht ineinander
löslich sind und bei dem der eine Stoff, die disperse Phase, in
dem anderen Stoff, dem Dispersionsmittel, fein verteilt ist. Sowohl
disperse Phase als auch Dispersionsmittel können dabei
fest, flüssig oder gasförmig sein. Im Fall von
Mischungen aus Feststoffen und Flüssigkeiten spricht man
auch von Suspensionen. Wenn der Feststoff als Partikel mit einem
Durchmesser in einer Größenordnung zwischen 1
nm und 10000 nm (10 μm) vorliegt, werden solche Suspensionen
auch als Kolloide bezeichnet. Die Bezeichnung Kolloide wird insbesondere
verwendet, wenn der Teilchendurchmesser der Feststoffpartikel weniger
als 200 nm beträgt, d. h. wenn die Feststoffpartikel als Nanopartikel
vorliegen.
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Die
Stabilität dieser Dispersionen wird stark durch die Oberflächenchemie
bzw. -physik bestimmt. Als stabile Dispersion wird dabei eine Dispersion
bezeichnet, welche über einen längeren Zeitraum,
insbesondere Tage, Wochen oder Monate, einen Teilchendurchmesser
im genannten Bereich beibehält. In nicht stabilen Dispersionen
kommt es zur Zusammenlagerung von Feststoffteilchen, so dass Teilchenaggregate
mit einem größeren Durchmesser entstehen. Die
Zusammenlagerung, auch als Aggregation bezeichnet, kann durch verschiedene
Effekte hervorgerufen werden. Mögliche Ursachen sind Wechselwirkungen
zwischen den Partikeln wie van-der-Waals-Kräfte, Dipol-Dipol-Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrückenbindungen und hydrophobe Wechselwirkungen.
Aufgrund der hohen spezifischen Oberfläche der kolloidalen
Feststoffteilchen ist die Neigung zur Aggregation sehr hoch. Weiterhin werden
kolloidale Teilchen oftmals durch die Brown'sche Molekülbewegung
in der Flüssigkeit bewegt, wodurch die Wahrscheinlichkeit
eines Zusammenstoßes und einer anschließenden
Aggregation auch in mechanisch unbelasteten Dispersionen sehr hoch
ist. Zur Stabilisierung der Dispersionen ist daher in den meisten
Fällen eine Modifizierung der Feststoffteilchen oder der
Flüssigkeit notwendig.
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Zur
Stabilisierung werden verschiedene Verfahren angewandt.
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Bei
einer Variante wird die Dispersion der Feststoff- oder Partikelteilchen
elektrostatisch stabilisiert. Durch gezielte Modifizierung der Partikeloberfläche,
beispielsweise durch Anlagerung von Molekülen, durch Einstellung
eines bestimmten pH-Wertes der Dispersion oder durch Beladung der
Partikeloberfläche mit Ionen bzw. Elektronen kann auf der Oberfläche
oder in dessen unmittelbarer Umgebung eine elektrische Ladung angeordnet
werden. Diese Ladung kann z. B. durch das Zetapotential der Teilchen
oder Partikel ausgedrückt und auch gemessen werden. Die
gleichgeladenen Teilchen stoßen sich sodann ab, so dass
eine Aggregation vermieden wird.
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Bei
einer zweiten Variante, bei der die Dispersion sterisch stabilisiert
wird, werden auf der Oberfläche der Teilchen oder Partikel
sperrige Moleküle, beispielsweise Polymere, langkettige
Alkane, Tenside usw., angeordnet oder kovalent gebunden. Diese sperrigen
Moleküle verhindern eine Annäherung der Teilchen
aneinander und mithin eine Aggregation.
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Bei
einer dritten Variante erfolgt die Stabilisierung der Dispersion über
eine elektrosterische Stabilisierung. Hierbei werden Moleküle
verwendet, die zum einen eine sterische Abschirmung und zum anderen
auch eine elektrostatische Abschirmung mittels Ladungsträger
bewirken. Üblicherweise verwendet man hierzu Polyelektrolyte.
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Zur
Herstellung von Kolloiden sind verschiedene Verfahren bekannt.
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Meistens
werden Verfahren beschrieben, bei denen zunächst Nanopartikel
erzeugt und diese anschließend in einer Flüssigkeit
dispergiert werden. Die Herstellung der Nanopartikel kann dabei über eine
Vielzahl von Methoden erfolgen.
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Aus
der
US 2003/0231992 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln durch eine plasmagestützte
Gasphasensynthese, bei dem ein Metall durch einen Lichtbogen verdampft
und mit einem reaktiven Gas umgesetzt wird.
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Die
WO 2006/071199 A1 offenbart
ein Verfahren zur Erzeugung von Nanopartikeln, bei dem Zink in die
dampfförmige Phase überführt und der Zinkdampf
unter Umsetzung mit einem oxidierenden Gas bei Wärmezuführung
zu nanopartikulärem Zinkoxid oxidiert wird.
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Verfahren
zur Herstellung von Aluminiumoxidnanopartikeln durch Hydrolyse von
AlCl3 durch Hochtemperatur- oder Flammenhydrolyse
sind aus Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
vierte Ausgabe, Band 21, Seite 464 (1982) bekannt.
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Die
WO 03/080515 A1 offenbart
ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von nanopartikulärem Zinkoxid.
Bei diesem Verfahren wird Zinkpulver zunächst ohne Oxidation
verdampft und der entstehende Zinkdampf anschließend durch
Zuführung von Luft oder Sauerstoff zu Zinkoxid oxidiert.
Das erhaltene Produkt ist ein Pulver aus aggregierten Nanopartikeln.
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Nachteilig
bei den vorgenannten Verfahren und weiteren Gasphasensynthesen von
Nanopartikeln ist, dass diese Verfahren einen hohen Energiebedarf
haben, teilweise teure Ausgangsstoffe benötigen und teilweise
nur eine niedrige Produktionsrate aufweisen. Weiterhin ist ein großer
Nachteil, dass die Nanopartikel bei der Abtrennung aus dem Gasstrom aggregieren.
Dabei können sich entweder schwache, aber auch in einem
signifikanten Umfang sehr stabile, z. B. durch Sinterbrücken
zwischen den Partikeln, Aggregate bilden. In dieser aggregierten
Form können die positiven anwendungstechnischen Eigenschaften
dieser Partikel jedoch nur eingeschränkt genutzt werden.
Die Partikel werden daher in der Regel vor der eigentlichen Anwendung
dispergiert, wobei die Agglomerate oder Aggregate der Feststoffteilchen
oder Partikel in eine Flüssigkeit eingebracht werden und
gleichzeitig oder anschließend die Aggregate zerkleinert
werden. Die Primärpartikelgröße der eingebrachten
Feststoffteilchen werden dabei nicht verändert. Bei der
Dispergierung werden mithin lediglich die Partikel vereinzelt, es
erfolgt hingegen keine Zerkleinerung. Bei der Dispergierung verändert sich
die z. B. mit einem Laserstreuungsverfahren gemessene Teilchengrößenverteilung,
jedoch bleibt die Größe der Primärpartikel
als solche, welche z. B. mittels elektronenmikroskopischer Verfahren
bestimmt werden kann, unverändert. Bei der Dispergierung werden
eine oder mehrere der weiter oben genannten Verfahren zur Stabilisierung
der Dispersion verwendet, um die Partikel während und nach
der Dispergierung vor erneuter Aggregation zu schützen.
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Beispielsweise
beschreibt die
DE 102006025848
A1 ein Verfahren zur Dispergierung von Agglomeraten, bei
welchem pulverförmige Aggregate zunächst in einer
Gasphase unter Energieeintrag zerkleinert und anschließend
in organisch-basierten Matrixpartikeln dispergiert werden.
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Die
US 2004/0258608 A1 beschreibt
die Dispergierung von Aggregaten von nanoskaligen Einzelpartikeln,
welche durch eine Gasphasensynthese hergestellt wurden, in Wasser,
unter Energieeintrag und unter Zugabe von cyclischen Phosphaten und/oder
Copolymeren.
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Die
US 2003/0032679 A1 offenbart
die Dispergierung von Aggregaten von nanoskaligen Einzelpartikeln,
welche durch Gasphasensynthese hergestellt wurden, in nichtwässrigen
Flüssigkeiten, unter Energieeintrag und unter Zugabe von
polymeren Dispergiermitteln.
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Die
DE 102004048230 A1 offenbart
ein Verfahren zur Dispergierung nanoskaliger Teilchen oder Partikel
unter Temperaturbehandlung der Teilchen oder Partikel und anschließende
Dispergierung mittels Energieeintrag unter Anwesenheit eines Dispergiermittels
und eines die Partikeloberfläche modifizierenden Modifizierungsmittels.
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Die
WO 2008/035996 A2 offenbart
die Herstellung von Nanopartikeln durch Zersetzung eines stromleitenden
Materials durch Einleitung von elektrischem Strom. Ein solches Verfahren
ist insbesondere im Hinblick auf die geringe Produktionsrate bei
der industriellen Herstellung von Dispersionen nicht geeignet.
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Bei
den im Stand der Technik verwendeten Verfahren erfolgte die Herstellung
von Dispersionen, indem zunächst über verschiedene
Ausgangsstufen Nanopartikel erzeugt und diese anschließend
in einer Flüssigkeit dispergiert oder die Nanopartikel
direkt in einer Flüssigkeit synthetisiert wurden. Da die
Nanopartikel bei diesen Verfahren jeweils durch Synthese aus kleineren
Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise Dampf, Salzen, usw., erzeugt
werden, werden diese Verfahren auch als ”Bottom-Up”-Verfahren
bezeichnet.
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Verfahren,
bei denen die Herstellung von Nanopartikeln durch Zerkleinerung
von größeren Feststoffen erfolgt, werden daher
als ”Top-Down” Verfahren bezeichnet. Die Zerkleinerung
der größeren Feststoffe erfolgt dabei meist in
Mühlen, sehr oft in sogenannten Rührwerkskugelmühlen.
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Beispielsweise
ist in der
DE 10304849
A1 ein Verfahren zur Herstellung eines Kolloids offenbart, bei
dem Partikel in Gegenwart eines Modifizierungsmittels, welches mit
der Oberfläche des Partikels chemisch reagiert, durch Zerkleinerung
hergestellt werden.
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Bei
diesen Verfahren werden meist Mühlen zur Zerkleinerung
verwendet. Bevorzugt werden sogenannte Rührwerkskugelmühlen
verwendet. In diesen Mühlen werden lose Mahlköper,
meist Mahlkugeln aus einem harten Metalloxid, zur Zerkleinerung verwendet.
Aufgrund des zugrundeliegenden Zerkleinerungsmechanismus und der
Mühlenkonstruktion kann das Größenverhältnis
zwischen den Mahlkugeln und dem zu zerkleinernden Material nicht
beliebig groß sein. Zur Herstellung von Dispersionen mit Primärteilchengröße
kleiner 100 nm werden bevorzugt Kugeln mit einem Durchmesser von
weniger als einem Millimeter oder deutlich kleiner, d. h. bis zu 0,05
Millimeter, verwendet. Daraus ergibt sich, dass auch die maximale
mittlere Größe des zu zerkleinernden Materials
stark beschränkt ist, da die kleinen Mahlkörper
ansonsten zu keiner Zerkleinerung mehr führen würden.
Meistens darf der Durchmesser des Ausgangsmaterials nicht größer
als 0,5 Millimeter sein. Typischerweise beträgt der Durchmesser
weniger als 0,1 Millimeter.
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Die
Herstellung eines solchen feinen Ausgangsmaterials ist aufwendig.
Oftmals werden aggregierte Nanomaterialien, die nach einem der beschriebenen
Bottom-Up Verfahren hergestellt wurden, verwendet, welche die beschriebenen
Nachteile aufweisen. Es werden auch Materialien verwendet, welche
in einem ersten Zerkleinerungsschritt vorzerkleinert wurden. Dieser
erste Schritt ist jedoch aufwendig und energieintensiv. Teilweise
werden auch Materialien verwendet, welche in natürlicher
Form in einer entsprechenden geeigneten Größe
vorkommen. Diese sind jedoch stark verunreinigt, so dass entweder
das Endprodukt ebenfalls diese Verunreinigungen enthält,
oder aber diese vor der abschließenden Zerkleinerung aufwendig
entfernt werden müssen.
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Es
stehen demnach eine Vielzahl von Verfahren zur Verfügung,
mittels derer sich Dispersionen herstellen lassen. Diese weisen
jedoch die beschriebenen Nachteile auf.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren bereitzustellen, mit
welchem Dispersionen von Nanopartikeln großtechnisch hergestellt
werden können. Dieses Verfahren soll insbesondere die im Stand
der Technik beschriebenen Nachteile nicht aufweisen.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wurde durch Bereitstellung
eines Verfahrens zum Herstellen einer Dispersion, die metalloxidische
Nanopartikel in einer Flüssigphase enthält, gelöst,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- (a)
Zerstäuben einer Metallschmelze unter Erhalt eines metallischen
Pulvers,
- (b) optional Verformen des in Schritt (a) erhaltenen metallischen
Pulvers,
- (c) Oxidieren des in Schritt (a) oder (b) erhaltenen metallischen
Pulvers unter Erhalt eines metalloxidischen Pulvers,
- (d) Zerkleinern des in Schritt (c) erhaltenen metalloxidischen
Pulvers in Gegenwart einer Flüssigphase unter Erhalt einer
Dispersion, deren metalloxidischen Partikel eine Partikelgröße
d90,Oxid von weniger als 300 nm aufweisen.
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Bevorzugte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die über
das erfindungsgemäße Verfahren erhältliche
Dispersion kann auch als Kolloid bezeichnet werden. Die Form der
metalloxidischen Partikel oder des metalloxidischen Pulvers ist
dabei unerheblich. Es kann sich um mehr oder weniger kugelige, rechteckige,
quadratische, stäbchen-, plättchenförmige
oder ungeformte metalloxidische Partikel handeln. Durch den geringen
Durchmesser der metalloxidischen Partikel haben diese bezogen auf
ihr Volumen eine sehr große Oberfläche. Aus diesem
Grund weisen weist die über das erfindungsgemäße
Verfahren erhältliche Dispersion sehr große Grenzflächen zwischen
den metalloxidischen Partikeln und der Flüssigkeit auf
und wird in ihrem makroskopischen Verhalten daher stark durch Effekte
der Oberflächenchemie bzw. Oberflächenphysik bestimmt.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass sich
durch das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache
Weise Dispersionen mit metalloxidischen Nanopartikeln herstellen
lassen. Insbesondere hat sich überraschend herausgestellt, dass
bei dem Oxidationsschritt (c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens, im Unterschied zum Stand der Technik, im wesentlichen
keine, vorzugsweise keine, insbesondere keine über Sinterbrücken
verbrückten, metalloxidischen Aggregate entstehen.
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Ferner
erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine überraschend
hohe Produktionsrate. Mithin eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren insbesondere für die großindustrielle
Produktion von Dispersionen mit metalloxidischen Nanopartikeln.
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Als
metallisches Ausgangsmaterial können sämtliche
Metalle sowie Legierungen davon verwendet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben sich sich
die Metalle Aluminium, Eisen, Kupfer, Magnesium, Zink, Zinn, Zirconium, Hafnium,
Titan oder Legierungen oder Mischungen davon erwiesen. Vorzugsweise
weisen die Legierungen aus 2, 3, 4 oder mehr Metalle auf.
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Bevorzugt
werden als Ausgangsmaterial die Metalle Aluminium, Zink, Zinn, Titan,
Eisen, Kupfer oder Legierungen oder Mischungen davon verwendet.
Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Aluminium, Zink, Eisen oder Legierungen oder Mischungen davon
besonders bevorzugt.
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Der
Reinheitsgrad der Metalle beträgt dabei vorzugsweise mehr
als 70 Gew.-%, weiter bevorzugt mehr als 90 Gew.-%, besonders bevorzugt
mehr als 95 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Metalls,
der Legierung oder Mischung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Metall,
die Metallmischung oder Metalllegierung zunächst unter
Wärme geschmolzen.
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Die
Herstellung der Schmelze des Metalls, der Metallmischung oder Metalllegierung
kann nach den dem Fachmann bekannten Verfahren zum Schmelzen von
Metall(en) erfolgen. Insbesondere kann die Herstellung der Metallschmelze
durch Schmelzen eines Metalls in einem Schmelzofen oder -tiegel
unter Wärmezuführung erfolgen. Die Wärme kann
unter Verwendung eines Brenners oder einer induktiven Heizung oder
Widerstandsheizung erzeugt werden.
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Bei
dem Verfahrensschritt (a) des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird durch Zerstäubung der Metallschmelze ein
metallisches Pulver oder Metallpulver erzeugt.
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Das
metallische Pulver kann aus dem flüssigen geschmolzenen
Metall erzeugt werden, in dem beispielsweise das geschmolzene Metall
durch Hochdruck-Gasexpansion in einen Raum schlagartig verdüst
und mithin zerstäubt wird. Eine Zerstäubung des
geschmolzenen Metalls kann auch durch Aufbringen des geschmolzenen
Metalls auf eine rotierende Platte oder Scheibe erfolgen, wonach das
aufgebrachte geschmolzene Metall als Tröpfchen mit Durchmessern
im Nanometer- bis Mikrometerbereich wegschleudert (Rotating Disc
Method) werden. Anstelle einer rotierenden Platte oder Scheibe kann
das geschmolzene Metall auch auf drehende Rollen oder Walzen aufgebracht
und von diesen als Tröpfchen verschleudert werden. Das
als Tröpfchen im Nanometer- bis Mikrometerbereich verschleuderte
flüssige Metall kühlt während des Schleuderfluges
ab und verfestigt sich.
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Besonders
vorteilhaft wird das metallische Pulver oder Metallpulver durch
Gaszerstäuben hergestellt. Dazu werden Anlagen, beispielsweise
Laval-Anlagen, eingesetzt.
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Bei
diesen Lavalanlagen wird das geschmolzene Metall stark beschleunigt
und anschließend durch weitere Beschleunigung auf hohe
Geschwindigkeit gebracht. An der Austrittsöffnung wird
das geschmolzene Metall mit hoher Geschwindigkeit schlagartig in
einen Raum expandiert und dabei zerstäubt. Bei der schlagartigen
Zerstäubung wird das Material bevorzugt durch einströmendes
Gas weiter verteilt und/oder zerteilt. Es werden fein verteilte und/oder
zerteilte Metalltröpfchen erhalten, welche sich unter Abkühlung
verfestigen und sodann ein metallisches Pulver bilden.
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Bei
der Herstellung des metallischen Pulvers eignen sich dabei die dem
Fachmann bekannten Verfahrensvarianten der Außenmischung
und Innenmischung.
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Besonders
bevorzugt sind Verfahren, die eine genaue Steuerung der Pulvereigenschaften, insbesondere
der Partikelgrößenverteilung, erlauben. Die Partikelgrößenverteilung
des entstehenden metallischen Pulvers kann z. B. über Laserbeugungsverfahren
bestimmt werden. Die Partikelgröße des entstehenden
metallischen Pulvers kann über die Temperatur der Metallschmelze,
den zur Zerstäubung der Metallschmelze angelegten Energieeintrag, die
Gasmenge, den Gasdruck und/oder die Gasströmung von in
die zerstäubte Metallschmelze eingebrachtem Gas gesteuert
werden.
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Als
Gas werden dabei für die Zerstäubung des jeweiligen
Metalls geeignete Gase verwendet. Die Auswahl des Gases erfolgt
dabei in einer Weise, dass beispielsweise durch die Art des Gases
die Prozessparameter optimiert werden, die Teilchengrößenverteilung
optimiert wird und/oder chemische Reaktionen des Metalls mit dem
Gas verringert oder verstärkt werden. Das Gas kann beispielsweise
ein Inertgas, ein Edelgas oder ein Reaktivgas sein. Beispielsweise
kann das Gas aus der Gruppe, die aus Stickstoff, Argon, Helium,
Sauerstoff, Luft, Kohlenstoffdioxid und Mischungen davon besteht,
ausgewählt werden.
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Gemäß einer
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
das nach der Zerstäubung erhaltene Metallpulver in bezug
auf die Partikelgröße klassiert werden. Eine Größenklassierung
kann beispielsweise mittels Zyklon, Siebung, etc. erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Zerstäubung
des geschmolzenen Metalls so durchgeführt, dass eine Partikelgrößenklassierung
nicht mehr erforderlich ist.
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Besonders
bevorzugt weist das erzeugte metallische Pulver oder Metallpulver
eine Partikelgrößenverteilung mit einer mittleren
Größe (D50-Wert) im Bereich
von 5 bis 100 μm, bevorzugt von 10 bis 80 μm,
weiter bevorzugt von 15 bis 50 μm, noch weiter bevorzugt
von 20 bis 40 μm, auf.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Variante weist das erzeugte metallische Pulver
oder Metallpulver eine Partikelgrößenverteilung,
bei der die erhaltenen Partikel annähernd eine Partikelgröße
mit einem D99 von maximal 100 μm,
weiter bevorzugt von maximal 80 μm, noch weiter bevorzugt
von maximal 50 μm, noch weiter bevorzugt von maximal 40 μm
auf. Als sehr geeignet hat sich auch ein D99 von
maximal 30 μm erwiesen.
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Ein
D50-Wert bedeutet, dass 50% aller Partikel
eine Partikelgröße aufweisen, die gleich oder
kleiner als der angegebene Wert ist. Entsprechend bedeutet ein D99-Wert, dass 99% aller Partikel eine Partikelgröße
aufweisen, die gleich oder kleiner als der angegebene Wert ist.
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Die
Partikel- oder Teilchenform des erzeugten metallischen Pulvers ist
bevorzugt annähernd sphärisch. Das Pulver kann
aber auch Partikel aufweisen die irregulär geformt sind
und/oder in der Form von Nadeln, Stäbchen, Zylinder oder
Plättchen vorliegen.
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Optional
kann das erhaltene metallische Pulver bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren, beispielsweise durch Eintrag von mechanischer Energie,
in einem Schritt (b) verformt werden.
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Durch
die Verformung werden bevorzugt Partikel mit einem hohen Aspektverhältnis
erzeugt. Das Aspektverhältnis ist dabei definiert als das
Verhältnis von Durchmesser zur Dicke der Partikel. Nach einer
Verformung weisen die Partikel vorteilhafterweise ein Aspektverhältnis
aus einem Bereich von 3:1 bis zu 2000:1, vorzugsweise von 5 bis
1000, noch weiter bevorzugt von 10 bis 500, auf.
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Besonders
bevorzugt haben die Partikel nach der Verformung in mindestens einer
Dimension eine Größe von weniger als 25 μm,
weiter bevorzugt von weniger als 20 μm, noch weiter bevorzugt
von weniger als 10 μm. Die mechanische Verformung erfolgt
vorteilhafterweise durch Vermahlung des metallischen Pulvers in
Mühlen. Als Mühlen können Attritoren,
Kugelmühlen, Rührwerkskugelmühlen, etc.
verwendet werden. Das metallische Pulver kann dabei zusammen mit
Mahlhilfsstoffen, und vorzugsweise einer Flüssigkeit, für
eine geeignete Zeitdauer von beispielsweise mehr als 10 Minuten
bis zu 100 Stunden, vorzugsweise von 30 Minuten bis 50 Stunden, noch
weiter bevorzugt von 1 Stunde bis 25 Stunden in einer Kugelmühle
mit Mahlkörpern, vorzugsweise Mahlkugeln, vermahlt werden.
Die Mahldauer wird entsprechend dem gewünschten Verformungsgrad und/oder
in Abhängigkeit von der Duktilität des zu verformenden
Metalls gewählt. Eine solche Verformung ist beispielsweise
in der Schrift
DE 102007062942
A1 beschrieben, deren Inhalt hiermit unter Bezugnahme aufgenommen
ist.
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Verfahren
zur Herstellung von metallischen Pulvern mit einer mittleren Partikelgröße
D50 aus einem Bereich von 1 μm
und 100 μm sind dem Fachmann bekannt und werden großtechnisch
verwendet. Daher sind die Verfahren zur Herstellung von metallischen
Pulvern oder Metallpulvern insoweit technisch ausgereift und in
wirtschaftlicher und energetischer Sicht optimiert.
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Im
Vergleich zu anderen eingangs angegebenen Verfahren zur Herstellung
von Kolloiden aus dem Stand der Technik, bei denen das Metall nach dem
Schmelzprozess zusätzlich verdampft werden muss, können
die metallischen Pulver im Mikrometerbereich mit einem deutlich
geringeren Energieaufwand hergestellt werden, da die Verdampfungsenergie
nicht eingebracht werden muss.
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Dies
kann am Beispiel von Aluminium sehr deutlich dargestellt werden.
Die Schmelztemperatur von Aluminium beträgt ca. 660°C,
während der Siedepunkt von Aluminium ca. 2460°C
beträgt. Die Schmelzwärme beträgt dabei
10,79 kJ/mol, während die Verdampfungswärme hingegen
293,4 kJ/mol beträgt. Somit wird ein Großteil
an Energie eingespart, wenn das Metall nur in den flüssigen,
aber nicht in den dampfförmigen Zustand überführt
wird. Durch die Verdüsung von geschmolzenem Metall lassen sich
jedoch keine Metalloxidpartikel herstellen, deren Partikeldurchmesser
vollständig oder überwiegend im Nanometerbereich
liegen, insbesondere deren D90,Oxid-Wert
bei weniger als 300 nm liegt.
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Nach
der Verdüsung und der optionalen Verformung liegt das Metall,
aus dem die metallischen Partikel gebildet sind, zu einem großen
Teil in der Oxidationsstufe null vor.
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Üblicherweise
liegen wenigstens 50 Gew.-%, beispielsweise wenigstens 60 Gew.-%
oder wenigstens 70 Gew.-% des Metalls der metallischen Partikel,
bezogen auf das Gesamtgewicht der metallischen Partikel, in Oxidationsstufe
null vor. Es ist aufgrund der natürlichen Oxidation möglich,
dass sich am Rand der Partikel eine dünne Oxidschicht ausbildet.
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Im
Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die metallischen Partikel zunächst oxidiert. Diese Oxidation
kann durch alle dem Fachmann bekannten Verfahren durchgeführt
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Verfahrensvariante werden die metallischen Partikel
durch Gasphasenoxidation und/oder durch Flüssigphasenoxidation oxidiert.
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Bevorzugt
wird die Oxidation in einer Flüssigkeit oder durch Verbrennung
in einem Gasstrom durchgeführt.
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Wenn
die Oxidation in einer Flüssigphase oder Flüssigkeit
durchgeführt wird, geschieht dies bevorzugt, indem das
Pulver zunächst in der Flüssigphase oder Flüssigkeit
verteilt wird. Dies kann mit oder ohne Zugabe von Hilfsstoffen und
mit oder ohne Eintrag von Energie erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Dispergierung
ohne Zugabe von Hilfsstoffen und unter Rühren.
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Die
Flüssigkeit kann eine inerte Flüssigkeit sein,
die nicht oxidierend wirkt, oder eine reaktive Flüssigkeit
sein, die oxidierend wirkt und mit den metallischen Partikeln reagiert.
Nach der Dispergierung setzt demnach die Oxidation entweder sofort
ein oder wird durch die Zugabe eines Oxidationsmittels und/oder
Oxidationskatalysators und/oder durch Temperaturerhöhung
gestartet.
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Wenn
die Flüssigkeit reaktiv ist und mit dem Metall reagiert,
kann die Oxidation auch bereits während der Dispergierung
beginnen. Ob die Oxidationsreaktion unmittelbar einsetzt, ist jeweils
von der gewählten Kombination Flüssigkeit/metallisches
Pulver abhängig. Bevorzugt wird die Oxidation durch Zugabe
eines Oxidationsmittels und/oder Oxidationskatalysators gestartet.
Vorzugsweise wird zur Beschleunigung der Oxidationsreaktion wird
das Reaktionsgemisch während der Oxidation erwärmt.
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Beispiele
für Oxidationsmittel sind Schwefelsäure, Kaliumpermanganat,
Wasserstoffperoxid und weitere dem Fachmann bekannte Oxidationsmittel. Beispiele
für Oxidationskatalysatoren sind Metalle, Metallsalze,
Säuren und Basen. Insbesondere bei der Zugabe von Säuren
und Basen erfolgt die Zugabe bevorzugt so, dass ein für
die Oxidationsreaktion geeigneter pH Wert in der Reaktionsmischung
eingestellt wird. Nachdem die Reaktion gestartet ist, wird sie vorzugsweise
solange aufrecht erhalten, bis das Metall zu wenigstens 90 Gew.-%,
weiter bevorzugt zu wenigstens 95 Gew.-%, noch weiter bevorzugt
zu wenigstens 99 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
metallischen Partikel, in einer Oxidationsstufe ungleich null vorliegt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
liegen Partikel nach der Oxidationsbehandlung in vollständig
als Metalloxid vor.
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Der
Metailoxidanteil kann über dem Fachmann bekannte Verfahren
experimentell ermittelt werden. Während der Oxidationsreaktion
kann die Temperatur erhöht, abgesenkt oder konstant gehalten
werden. Zudem kann eine weitere Zugabe von einem oder mehreren Oxidationsmitteln
und/oder Oxidationskatalysatoren erfolgen, wodurch der Oxidationsprozess
gesteuert werden kann. Während der Oxidation können,
gegebenenfalls unter Zugabe weiterer Reaktionskomponenten, auch
zusätzliche chemische Reaktionen ausgelöst und/oder
weitere Komponenten, beispielsweise Metalle oder Metalloxide, in
die entstehenden metalloxidischen Partikel eingebaut werden, beispielsweise
als Dotierung.
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Durch
die Wahl dieser Reaktionsparameter können die chemischen
und physikalischen Eigenschaften der metalloxidischen Partikel,
deren Größe sowie deren Morphologie gezielt eingestellt
werden. Bevorzugt werden die Reaktionsparameter so eingestellt,
dass das Oxidationsprodukt Eigenschaften aufweist, welche die abschließende
Zerkleinerung erleichtern und/oder für eine angestrebte
Anwendung vorteilhaft sind. Besonders bevorzugt werden die Parameter
so gewählt, dass der D99-Wert der
metalloxidischen Partikelgröße weniger als 200 μm,
vorzugsweise weniger als 100 μm, weiter bevorzugt weniger als
80 μm, noch weiter bevorzugt weniger als 50 μm, noch
weiter bevorzugt weniger als 40 mm oder weniger als 30 μm
beträgt. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Variante weisen die erhaltenen metalloxidischen Partikel eine poröse
oder schichtartige Struktur auf. Eine poröse oder schichtartige
Struktur der erhaltenen metalloxidischen Partikel kann von Vorteil bei
der weiteren Zerkleinerung zu einer Partikelgröße mit
einem Partikeldurchmesser von weniger als 300 nm sein, da in diesem
Fall geringere mechanische Kräfte erforderlich sind.
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Bevorzugte
chemische Reaktionen, welche zur Oxidation des metallischen Pulvers
führen, sind: 2Al + 4H2O → 2AlOOH + 3H2
2Fe + 2H2O → 2Fe(OH)
+ H2
Zn + H2O → ZnO
+ H2
2Cu + H2O → Cu2O + H2
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Diese
Oxidationsreaktionen sind zur Veranschaulichung als Beispiele angegeben.
Der genaue chemische Reaktionsmechanismus ist häufig nur schwer
zu ermitteln. Weitere mögliche Reaktionsmechanismen der
Oxidation von Metallen sind z. B. in Hollemann, Wiberg,
Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, de Gruyter Verlag,
1995 beschrieben.
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Nach
dem Ende der Oxidation können die metalloxidischen Partikel
bei einer Verfahrensvariante direkt in der Flüssigkeit,
in der die Oxidation durchgeführt wurde, zerkleinert werden.
Sofern gewünscht, können vor dem Zerkleinern weitere
Komponenten oder Additive hinzugegeben werden, um beispielsweise
das Zerkleinern zu erleichtern oder um beispielsweise die Oberflächen
der metalloxidischen Partikel zu belegen oder für eine
spätere Anwendung zu funktionalisieren. Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung können die metalloxidischen Partikel
von der Flüssigkeit, in der die Oxidation durchgeführt
wurde, abgetrennt werden. Die Abtrennung kann erfolgen, in dem die
Flüssigkeit aus der Reaktionsmischung direkt entfernt wird.
Dies kann durch dem Fachmann bekannte Verfahren wie thermisches
Trocknen, bevorzugt in einer Atmosphäre mit reduziertem
Druck, erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Abtrennung der Flüssigkeit,
nachdem eine erste Konzentrierung des Feststoffes durch einen einfachen
Prozess, insbesondere durch eine Filtration erfolgt ist.
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Im
Anschluss an die Abtrennung können die metalloxidischen
Partikel optional einem Tempern, d. h. einer zusätzlichen
Temperaturbehandlung zugeführt werden. Durch das Tempern
bzw. diese Temperaturbehandlung können insbesondere die
chemische Zusammensetzung und/oder die Kristallstruktur der metalloxidischen
Partikel verändert werden. Die Temperaturen einer solchen
Temperaturbehandlung liegen typischerweise oberhalb von 200°C,
jedoch unterhalb der Schmelz- oder Zersetzungstemperatur. Die Dauer
beträgt typischerweise wenige Minuten bis einige Stunden.
Beispielsweise kann durch eine Temperaturbehandlung Aluminiumhydroxid,
welches durch Umsetzung von Aluminiummetallpulver in Wasser hergestellt
wurde, durch Erhitzen auf Temperaturen von mehr als 400°C
unter Abspaltung von Wasser zum Aluminiumoxid umgewandelt werden. Bei
weiterer Temperaturbehandlung im Bereich zwischen 800°C
und 1300°C kann die Kristallstruktur des Aluminiumoxides
gezielt eingestellt werden. So wandelt sich beispielsweise γ-Al2O3 bei Erhitzung
auf Temperaturen größer 800°C in α-Al2O3 um.
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Erfindungsgemäß ist
es selbstverständlich auch möglich, eine Temperaturbehandlung
(Tempern) der in Schritt (a) erhaltenen metallischen Partikel bzw.
des metallischen Pulvers und/oder der in dem optionalen Schritt
(b) erhaltenen verformten metallischen Partikel bzw. metallischen
Pulvers zusätzlich oder alternativ zur Temperaturbehandlung
(Tempern) der in Schritt (c) erhaltenen metalloxidischen Partikel
bzw. metalloxidischen Pulvers durchzuführen.
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Neben
der Umsetzung in einer Flüssigphase oder Flüssigkeit
kann die Oxidation auch durch Gasphasenoxidation, beispielsweise
durch direktes Verbrennen des metallischen Pulvers oder Metallpulvers erfolgen.
In diesem Fall wird das metallische Pulver oder Metallpulver durch
Zuführung von Energie und von oxidierendem Gas verbrannt.
Dies kann erfolgen, in dem das metallische Pulver oder Metallpulver in
einen Reaktor gefördert wird, in dem das metallische Pulver
oder Metallpulver mit einem oxidierenden Gas, z. B. Luft oder Sauerstoff,
gemischt und durch Energieeintrag oxidiert wird. Die Förderung kann
mechanisch, mittels einer Pulverdosiereinrichtung, manuell oder
bevorzugt mittels eines Gasstromes, der beispielsweise unter Verwendung
eines Gases wie Stickstoff, Argon, Sauerstoff, etc. oder auch eines
Gasgemisches erfolgen.
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Der
Energieeintrag in Form von Wärme kann insbesondere durch
einen Brenner, z. B. einen Gas-Brennstoff-Brenner oder einen reinen
Gasbrenner, durch einen Heißwandreaktor, durch eine Plasmaquelle
oder durch einen Lichtbogen erfolgen. Bevorzugt erfolgt der Eintrag
durch einen Brenner, besonders bevorzugt durch einen Brenner, der
Wasserstoff als Energielieferant nutzt. Die Temperatur während
der Oxidation kann zwischen 500°C und 5.000°C,
vorzugsweise zwischen 1.000 und 2.500°C, liegen. Die jeweilige
Temperatur wird in Abhängigkeit des zu oxidierenden Metalls
und der Produktionsleistung gewählt. Die Parameter werden
so eingestellt, dass die Oxidation des Metalls während
der Verweilzeit im Reaktor vorzugsweise nahezu vollständig
ist, d. h. das der Anteil an Metall in der Oxidationsstufe null
vorzugsweise weniger als 10 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als
5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-% und äußerst
bevorzugt weniger als 0,25 Gew.-% beträgt. Nach der Oxidation kann
das metalloxidische Pulver gesammelt werden. Diese Sammlung kann
mit allen dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen. Bevorzugt erfolgt
die Sammlung mittels Filterung. Vor der Sammlung kann das metalloxidische
Pulver optional abgekühlt werden, was beispielsweise in
einem zugeführten Gas geschehen kann.
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Nach
den Schritten (a), optional (b) und (c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann ein Pulver eines Metalloxides oder eine Suspension
des Metalloxidpulvers in einer Flüssigkeit erhalten werden.
Das nach dem Schritt (c) erhaltene metalloxidische Pulver weist
eine Vielzahl von Vorteilen auf.
- • Es
ist kostengünstig herstellbar.
- • Durch Wahl geeigneter Metalle als Edukte können
hochreine (beispielsweise > 99,5
Gew.-% Gehalt an gewünschtem Metalloxid) oder verunreinigte
Metalloxide (beispielsweise > 50
Gew.-% Gehalt an gewünschtem Metalloxid) oder gezielt dotierte
Metalloxide erhalten werden. Es können auch metalloxidische
Pulver mit metalloxidischen Partikeln, welche eine genau bestimmte
Zusammensetzung haben, als Mischung aus mindestens zwei, drei, vier
oder mehr verschiedenen metalloxidischen Pulvern oder Partikeln
hergestellt werden. Darüber hinaus ist es möglich
mehrere, vorzugsweise zwei, drei, vier oder mehrere metalloxidische
Pulver, die jeweils über die Schritte (a), optional (b)
und (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten
werden, zu mischen.
- • Das nach dem Schritt (c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhaltene metalloxidische Pulver weist vorzugsweise einen
Partikeldurchmesser D50 zwischen 1 und 200 μm
auf. Metalloxidische Pulver mit einer solchen Teilchengrößenverteilung
eignen sich besonders für eine Zerkleinerung im Schritt
(d) des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
In
dem Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das metalloxidische Pulver zerkleinert. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Zerkleinerung
der Partikel in einer ausgewählten Flüssigkeit.
Die Zerkleinerung erfolgt bei einer besonders bevorzugten Form durch
Vermahlung in Mühlen. Insbesondere können Mühlen mit
losen Mahlkörpern, vorzugsweise Mahlkugeln, verwendet werden,
insbesondere Rührwerkskugelmühlen. Bei einer Zerkleinerung
in derartigen Mühlen werden Mahlkörper verwendet,
um die metalloxidischen Partikel zu zerkleinern. Dabei wird Energie durch
ein mechanisches System auf die Mahlkörper, vorzugsweise
Mahlkugeln übertragen. Durch Stoß mit den Partikeln
wird die Energie der Mahlkörper, vorzugsweise Mahlkugeln,
zu einem bestimmten Anteil auf die metalloxidischen Partikel übertragen. Wenn
die übertragene Energie ausreichend ist, kommt es zum Zerbrechen
der metalloxidischen Partikel.
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Eine
Schwierigkeit bei der Konstruktion derartiger Mühlen stellt
die Abtrennung der Mahlkörper, vorzugsweise Mahlkugeln,
vom Mahlgut dar. Dies wird regelmäßig dadurch
gelöst, dass der Mahlraum der Mühle derart gestaltet
ist, dass nur das Mahlgut, nicht aber die Mahlkörper aus
dem Mahlraum gelangen können. Dies geschieht meist, indem
ein mechanisches Trennsystem, in dem Mahlraum vorhanden ist, welches
nur für das Mahlgut, nicht aber für die Mahlkörper
durchlässig ist, verwendet wird. Solche Trennsysteme trennen
dabei meist nach der Größe. Somit ist das Trennsystem
derart gestaltet, dass es Öffnungen enthält, die
kleiner als der kleinste Durchmesser der Mahlkörper, aber größer
als der größte Durchmesser des Mahlgutes sind.
Auf diese Weise können die Mahlkörper die Mühle
nicht verlassen.
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Für
die Zerkleinerung eines Pulvers in Größenordnungen
von kleiner als 100 nm müssen sehr kleine Kugeln verwendet
werden. Nach einer einfachen dem Fachmann bekannten Regel darf der Durchmesser
der Mahlkörper, vorzugsweise Mahlkugeln, nicht mehr als
das Tausendfache des gewünschten Partikeldurchmessers betragen.
Gemäß dieser Regel können Partikel mit
einem Durchmesser von 50 nm mit Mahlkörpern, vorzugsweise
Mahlkugeln, mit einem Durchmesser von 50 μm hergestellt werden.
Da es sich nur um eine empirisch abgeleitete Regel handelt, sind
Abweichungen nach oben und nach unten möglich.
-
Demnach
existiert eine maximale Größe der Mahlkörper,
welche bei der Zerkleinerung verwendet werden kann. Diese maximale
Mahlkörpergröße bestimmt auf zweifache
Weise die maximale Partikelgröße des zu zerkleinernden
Pulver. Zum einen bestimmt die maximale Mahlkörpergröße
eine charakteristische Größe des für
die Abtrennung der Mahlkörper notwendigen Trennsystems.
Als Trennsystem können beispielsweise sogenannte Siebpatronen eingesetzt
werden. Diese weisen eine charakteristische Lückengröße
auf. Material mit einer Teilchengröße unterhalb
dieser Lückengröße kann dabei die Siebpatrone
passieren, während Material mit einer größeren
Teilchengröße die Siebpatrone nicht passieren
kann. Die Lückengröße muss nach einer
dem Fachmann bekannten Schätzregel mindestens ein Drittel
der Größe der Mahlkörper betragen. Demnach darf
das zu zerkleinernde Pulver ebenfalls maximal diese Teilchengröße
aufweisen, da ansonsten auch das Pulver im Mahlraum festgehalten
wird, was zu einem Verstopfen der Mühle führen
würde.
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Zum
anderen ist die maximale Energie, die durch einen Mahlkörper übertragen
werden kann begrenzt. Die übertragbare Energie BE (BE:
Beanspruchungsenergie) kann mittels der folgenden Gleichung berechnet
werden. BE = (Mahlkörperduchmesser [m])3·Dichte_Mahlkörper [kg/m3]·(Umfangsgeschwindigkeit [m/s])2
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Die
Umfangsgeschwindigkeit bezeichnet dabei die Geschwindigkeit des
mechanischen Bauteils, welches die Energie auf die Mahlkörper,
vorzugsweise Mahlkugeln, überträgt. Bei konstanter
Umfangsgeschwindigkeit und konstanter Dichte der Mahlkörper
ist die Beanspruchungsenergie eine Funktion der Mahlkörpergröße.
Zur Zerkleinerung eines metalloxidischen Partikels muss jeweils
eine gewisse Mindestenergie aufgebracht werden. Demnach kann mit
einer bestimmten Mahlkörpergröße nur
eine bestimmte maximale metalloxidische Partikelgröße
zerkleinert werden.
-
Aus
diesen Gründen ist die maximale Teilchengröße
der zu zerkleinernden metalloxidischen Partikeln festgelegt, wenn
diese bis auf eine bestimmte Maximalteilchengröße
zerkleinert werden sollen. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Dispersionen eignen sich insbesondere metalloxidische Partikel mit
einer Teilchengröße zwischen 1 μm und 200 μm,
vorzugsweise 5 bis 100 μm, wobei mindestens eine Dimension
der metalloxidischen Partikel in dieser Größenordnung
vorliegt.
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Es
hat sich nun überraschender Weise gezeigt, dass bei der
Herstellung von Dispersionen mit metalloxidischen Nanopartikeln
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die metalloxidischen
Partikel vor der Zerkleinerung in einer Partikelgröße
vorliegen, welche für den Zerkleinerungsprozess ideal ist.
Es hat sich zusätzlich gezeigt, dass die Herstellung von
Dispersionen mit metalloxidischen Nanopartikeln durch das Verfahren überraschenderweise energetisch
und kostenmäßig äußerst vorteilhaft
erfolgt.
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Durch
den Zerstäubungsschritt (a), vorzugsweise durch Verdüsung,
können metallische Pulver oder Metallpulver mit einer mittleren
Partikelgröße D50 zwischen
1 μm und 100 μm energetisch günstig hergestellt
werden. Der anschließende Oxidationsschritt (c) benötigt
ebenfalls nur wenig Energie, da es sich um eine exotherme Reaktion
handelt. Zusätzlich wird durch den Einbau von Sauerstoff
die Masse der Teilchen gesteigert, so dass die zugeführte
Energie vernachlässigt werden kann, wenn diese auf eine
bestimmte Masse oxidiertes Metallpulver bezogen wird.
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Bei
der Herstellung von Dispersionen über Gasphasenprozesse
im Stand der Technik werden ebenfalls zunächst Metalloxide
hergestellt. Da das Metall während des Prozesses jedoch
verdampft werden muss, wird wesentlich mehr Energie benötigt als
bei der Zerstäubung, beispielsweise einer Verdüsung,
einer Metallschmelze. Da das hierbei entstehende metalloxidische
Pulver nicht direkt in eine Dispersion überführt
werden kann, muss auch bei diesen Verfahren eine anschließende
Dispergierung unter Energieeintrag erfolgen. Zwar liegen bei den
Verfahren ebenfalls metalloxidische Pulver mit Partikel in einer
Größenordnung kleiner 200 μm vor, jedoch
sind diese aggregiert, so dass für die Dispergierung zusätzlich
erhebliche Energie eingebracht werden muss.
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Im
Vergleich zu Flüssigphasensynthesen aus dem Stand der Technik
weist das erfindungsgemäße Verfahren die Vorteile
auf, dass die Ausgangsmaterialien deutlich günstiger sind,
die erzielbare Konzentration deutlich höher ist und das
erfindungsgemäße Verfahren deutlich einfacher
in einen industriellen Maßstab überführt
werden kann. So müssen bei Flüssigphasensynthesen
meist reine Metallsalze eingesetzt werden, welche dann mit einem
entsprechenden Fällungsmittel vermischt werden, wodurch es
zur Fällung von Nanopartikeln kommt. Diese Metallsalze
sind im Vergleich zu den reinen Metallen deutlich teurer, da sie
regelmäßig durch chemische Umwandlung von Metallen
hergestellt werden.
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So
wird beispielsweise das für die Fällung von Aluminiumhydroxidnanopartikeln
notwendige Aluminiumchlorid durch die Reaktion von Aluminium mit
Salzsäure gewonnen. Die durch Fällungsprozesse
erzielbare Konzentration an Nanopartikeln, bezogen auf die Gesamtmasse
des Reaktionsproduktes, ist beschränkt, da zum einen die
Löslichkeit der Ausgangsmaterialien in Flüssigkeiten
eingeschränkt ist, und zum anderen zu hohe Fällungsgeschwindigkeiten
zu größeren Partikeln führen würden.
So beträgt die Konzentration an Aluminiumchlorid bei der
Fällung von Aluminiumhydroxid typischerweise 1 mol/l oder
weniger, was einem Feststoffanteil von 13 Gew.-% oder weniger entspricht.
Weiterhin ist es für die Herstellung von Nanopartikeln
durch Fällungsreaktionen sehr wichtig, die fluiddynamischen
Parameter genau zu definieren. Insbesondere muss die Rührgeschwindigkeit
bzw. die Flüssigkeitsgeschwindigkeit gezielt eingestellt
werden. Durch diese Bewegung der Flüssigkeit wird eine
nahezu gleiche räumliche Verteilung der chemischen Spezies
in der Lösung angestrebt, d. h. es sollen Konzentrationsgradienten
vermieden werden. In größeren Reaktoren ist diese
Gleichverteilung jedoch fast nicht oder nur durch immensen Aufwand
zu erreichen. Daher werden zunehmend Mikroreaktoren für
die Synthese verwendet, welche jedoch den Nachteil stark eingeschränkter
Produktionsleistung haben. Die Übertragung von Fällungsverfahren
in einen industriellen Produktionsmaßstab ist demnach schwierig.
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Derartige
Schwierigkeiten bestehen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren überraschenderweise nicht. Die Verfahrensschritte
(a) und (c) zur Herstellung des oxidierten Metallpulvers sind sowohl
kostengünstig als auch gut skalierbar. Beides gilt auch
für den Schritt (d) der sich anschließenden Zerkleinerung.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Zerkleinerungsschritts
(d) wird die in einer Rührwerkskugelmühle verwendete
Energie mittels eines mechanischen Aufbaus auf die zu zerkleinernden
metalloxidischen Partikel übertragen. Meist erfolgt diese
Energieübertragung, indem durch Energie ein Motor angetrieben
wird, welcher über eine Welle, die auch als Rotor bezeichnet
wird, Energie auf Bauteile überträgt, welche durch
direkten oder indirekten Kontakt die Energie auf die losen Mahlkörper,
vorzugsweise Mahlkugeln, übertragen. Bei diesen Bauteilen
kann es sich um Scheiben, Loch- oder Schlitzscheiben, um Stifte
oder andere dem Fachmann bekannte Bauteile handeln. Auch die Geometrie
des Rotors kann unterschiedliche dem Fachmann bekannte Ausgestaltungen
aufweisen. Bevorzugt ist diese Geometrie in einer Weise optimiert,
dass sie zum einen den Energieübertrag und zum anderen
die Abtrennung der Mahlkörper begünstigt. Der
Mahlraum, der auch als Stator bezeichnet wird, kann ebenfalls unterschiedliche
Geometrien aufweisen, die ebenso für die beschriebenen
Funktionen optimiert sein können.
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Rotor
und Stator, d. h. das Rotor-Stator-System, können prinzipiell
aus jedem Material gefertigt sein. Insbesondere eignen sich Materialien,
die eine ausreichende chemische und mechanische Beständigkeit
bei dem Zerkleinerungsschritt aufweisen. Insbesondere eignen sich
Metalle, Keramiken, Kunststoffe und Hartmetalle für die
Fertigung. Bevorzugt ist der Stator zumindest in den Bereichen,
in dem er mit den metalloxidischen Partikeln und den Mahlkörpern in
Kontakt kommt, aus Aluminiumoxid, Siliziumcarbid oder Zirkonoxid
gefertigt oder mit diesen Materialien ausgekleidet. Der Rotor ist
bevorzugt ebenfalls aus einem dieser Materialien oder aus Polyurethan,
Polyamid oder Polyethylen gefertigt oder mit diesen Materialien
ausgekleidet. Es ist selbstverständlich möglich,
dass nicht der gesamte Rotor bzw. Stator aus den genannten Materialien
gefertigt ist, sondern dass ausschließlich die jeweils
das die metalloxidischen Partikel und die Mahlkörper berührenden
Oberflächen zumindest mit einem dieser Materialien versehen
oder beschichtet ist. Vorteilhafterweise bestehen Rotor und Stator
aus dem gleichen Material wie die zu vermahlenden Metalloxid-Partikel,
da in diesem Fall ein möglicherweise auftretender Abrieb
nicht das Produkt, die metalloxidischen Nanopartikel, verunreinigt.
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Während
der Vermahlung wird der Stator und/oder der Rotor bei einer besonders
bevorzugten Verfahrensvariante aktiv gekühlt, um die durch
die Reibung entstehende Wärme aus dem Rotor-Stator-System
abzuführen. Die Kühlung kann z. B. durch die Verwendung
eines Stators mit Doppelmantelaufbau geschehen, wobei durch den
Doppelmantel Kühlwasser geführt wird. Die von
dem Kühlwasser aufgenommene Wärme wird kann diesem
wiederum durch einen Umlaufkühler (z. B. Fa. Lauda, Deutschland)
entzogen werden.
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Die
Geschwindigkeit, mit der sich der Rotor dreht, wird regelmäßig
bezogen auf den Außendurchmesser des energieübertragenden
Bauteils, beispielsweise einer Scheibe, angegeben. Diese Geschwindigkeit
wird auch als Rührerumfangsgeschwindigkeit oder ”tip-speed” bezeichnet.
Diese Geschwindigkeit beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
im Verfahrensschritt (d) zwischen 1 und 25 m/s. Als Mahlkörper
werden bevorzugt Kugeln aus Keramik, Metall oder einem Metalloxid
verwendet. Vorzugsweise bestehen die Kugeln aus Edelstahl, Zirkonoxid,
Glas oder Aluminiumoxid. Bei einer weiteren bevorzugten Variante
bestehen die Kugeln aus einem dotierten Material, z. B. mit Yttrium
dotierte Zirkonoxidkugel. Vorteilhafterweise bestehen die Kugeln
aus dem gleichen Material wie die zu vermahlenden metalloxidischen
Partikel, da in diesem Fall ein möglicherweise auftretender
Abrieb nicht die metalloxidischen Partikel verunreinigt.
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Die
metalloxidischen Partikel werden während der Zerkleinerung
besonders bevorzugt im Kreislauf durch die Mühle gefördert
(Kreisfahrweise). Dabei kann auch ein Vorlagenbehälter,
in welchem die metalloxidischen Partikel gerührt werden
können, in den Kreislauf integriert sein. Bei einer bevorzugten Variante
wird dieser Vorlagenbehälter ebenfalls aktiv gekühlt,
um die Wärmeabfuhr zu verbessern.
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Der
Mahlrauminhalt der verwendeten Kugelmühle kann zwischen
0,5 Liter und 10000 Liter betragen. Derartige Mühlen sind
kommerziell von verschiedenen Anbietern erhältlich.
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Während
der Vermahlung nimmt der Primärpartikeldurchmesser der
metalloxidischen Partikel ab. Daher steigt die Zahl der metalloxidischen
Partikel und die spezifische Oberfläche, die in [m2/g] angegeben werden kann, an. Zur Verhinderung
der Bildung von Agglomeraten werden vorzugsweise Additive zugegeben,
welche eine Agglomeration verhindern. Diese Additive können
die Dispersion über elektrostatische, sterische oder elektrosterische
Mechanismen stabilisieren. Mit „Additiv” wird
erfindungsgemäß wenigstens ein Additiv gemeint.
Bei dem Additiv kann es sich mithin auch um eine Additivmischung
handeln. Die Zugabe des Additivs oder der Additivmischung kann vor
oder während der Vermahlung in einer oder mehreren Portionen
erfolgen. Wenn mehrere Additive zugegeben werden, können diese
als Gemisch gleichzeitig oder in verschiedenen Anteilen portionsweise
zugegeben werden. Die Menge an Additiv, bezogen auf das Gewicht
der Gesamtdispersion, kann 0,1 Gew.-% bis 60 Gew.-% betragen. Bevorzugt
beträgt die Additivmenge 0,5 Gew.-% bis 50 Gew.-%. Die
Menge kann auch auf die Menge an metalloxidischen Partikeln bezogen
sein. In diesem Fall beträgt die Additivmenge vorzugsweise
2 Gew.-% bis 500 Gew.-%, bevorzugt 3 Gew.-% bis 400 Gew.-%.
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Bei
den Additiven kann es sich um Substanzen handeln, welche mit den
metalloxidischen Partikeln eine dauerhafte oder temporäre
Bindung eingehen. Insbesondere können das Additiv oder
die Additive über chemische oder physikalische Bindungen an
die metalloxidische Partikeloberfläche angebunden sein.
Dabei können sich chemische Bindungen zwischen der metalloxidischen
Partikeloberfläche oder aktiven Gruppen auf der Oberfläche
der metalloxidischen Partikel ausbilden. Das Additiv oder die Additive
können auch über physikalische Bindungen wie Physisorption
gebunden sein oder in möglicherweise vorhandenen Poren
der Metalloxidteilchen absorptiv gebunden werden. Die Anbindung
des Additivs oder der Additive kann auch über van-der-Waals oder
elektrostatische Kräfte erfolgen. Bevorzugt bestehen das
Additiv oder die Additive aus einem Grundkörper und aktiven
Gruppen. Die aktiven Gruppen können endständig
an dem Additiv oder über den gesamten Grundkörper
verteilt angeordnet sein. Die Zahl der aktiven Gruppen beträgt
vorzugsweise mindestens eins. Es können aber auch zwei,
drei oder mehr aktive Gruppen vorhanden sein. Die aktiven Gruppen
können zum einen für eine gute Anbindung des Additivs
an die metalloxidische Oberfläche dienen und zum anderen
eine gute Verträglichkeit des Additivs mit der umgebenen
Flüssigkeit gewährleisten. Beispiele für
derartige aktive Gruppen sind Säuregruppen, Amingruppen,
Hydroxygruppen, Schwefelgruppen, Amidgruppen, Imidgruppen oder Phosphorgruppen.
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Der
Grundkörper des Additivs kann entweder ohne Funktion sein,
eine gute Verträglichkeit mit den metalloxidischen Partikeln
gewährleisten, eine gute Verträglichkeit mit der
umgebenden Flüssigkeit gewährleisten oder eine
gewisse molekulare Länge aufweisen, welche für
eine Stabilisierung hilfreich ist. Der Grundkörper kann
auch ein Rückgrat aus Alkylketten oder Siloxanketten aufweisen,
die vorzugsweise ein Molekulargewicht aus einem Bereich von 200 bis
200000 g/mol, vorzugsweise 501 bis 100000 g/mol aufweisen. Grundsätzlich
kann das Additiv jegliche chemische Struktur aufweisen. Das Additiv kann
ein Molekulargewicht zwischen 200 und 200000 g/mol aufweisen. Bevorzugt
weist das Additiv ein Molekulargewicht zwischen 501 und 100000 g/mol
und besonders bevorzugt zwischen 700 und 90000 g/mol auf. Bei dem
Additiv kann es sich um Salze, Tenside, Oligomere oder Polymere,
bei denen das Rückgrat vorzugsweise Alkylketten oder Siloxanketten
aufweist, handeln. Bevorzugt handelt es sich um Polymere oder Blockpolymere
mit feststoffaffinen Gruppen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung liegt der Partikeldurchmesser
D90 der metalloxidischen Partikel bzw. des
metalloxidischen Pulvers in der über das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellten Dispersion in einem Bereich von 1 nm bis
300 nm, vorzugsweise von 5 nm bis 250 nm, noch weiter bevorzugt
von 10 nm bis 200 nm, noch weiter bevorzugt von 20 nm bis 150 nm,
noch weiter bevorzugt von 30 nm bis 100 nm. Als sehr geeignet hat
sich auch ein Partikeldurchmesser D90 aus
einem Bereich von 40 nm bis 80 nm erwiesen.
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Nach
der Vermahlung erfolgt optional eine Konzentrierung der Dispersion
bis zum gewünschten Feststoffgehalt. Diese Konzentrierung
kann nach jeder dem Fachmann bekannten Technik erfolgen, z. B. durch
Abtrennung des Flüssigphase oder Flüssigkeit, beispielsweise
durch Vakuumverdampfung, Querstromfiltration, kontinuierliche bzw.
diskontinuierliche Zentrifugation, Filtration oder durch Erhöhung
des Gehaltes an metalloxidischen Partikeln.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des weiteren auch durch
eine über das erfindungsgemäße Verfahren
erhältliche Dispersion gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion ist insbesondere dadurch
gekennzeichnet, dass die metalloxidischen Partikel in der Dispersion
homogen und im wesentlichen nicht aggregierter Form verteilt vorliegen.
Vorzugsweise liegen wenigstens 95 Gew.-%, weiter bevorzugt wenigstens
98 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 99 Gew.-%, noch weiter bevorzugt
wenigstens 99,5 Gew.-% der metalloxidischen Partikel in nicht aggregierter
Form vor. Die erfindungsgemäße Dispersion ist
des weiteren vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass der Grad
der Aggregation um nicht mehr als 2 Gew.-%/Monat Lagerzeit bei 20°C, vorzugsweise
um nicht mehr als 1 Gew.-%/Monat Lagerzeit bei 20°C, weiter
bevorzugt um nicht mehr als 0,5 Gew.-%/Monat Lagerzeit bei 20°C,
zunimmt.
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Gemäß einer äußerst
bevorzugten Variante nimmt der Grad der Aggregation um nicht mehr
als 0,1 Gew.-%/Monat Lagerzeit bei 20°C zu.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die metalloxidischen
Partikel weitgehend durch die sterische Wirkung des Additivs stabilsiert.
In diesem Fall liegt der Betrag des Zetapotentials unterhalb von
30 mV und weiter bevorzugt unterhalb von 15 mV.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die metalloxidischen
Partikel weitgehend durch den elektrostatischen und/oder elektrosterischen
Stabisierungsmechanismus in der Dispersion stabilisert. Hierbei
liegt der Betrag des Zetapotentials der in der Dispersion enthaltenen
metalloxidischen Partikel bei pH 6,5 bis 9,5 in einem Bereich von
20 bis 150 mV, vorzugsweise 30 mV bis 100 mV, wobei der mittlere
Partikeldurchmesser vorzugsweise in einem Bereich von 10 bis 300 nm,
bevorzugt von 30 bis 100 nm liegt.
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Die über
das erfindungsgemäße Verfahren erhältliche
erfindungsgemäße Dispersion eignet sich insbesondere
zur Verwendung als Hilfsstoff für kratzfeste Lacke, als
UV-Absorber in Lacken, Kosmetika, Kunststoffen oder Druckfarben.
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Aluminiumoxiddispersionen,
insbesondere α-Al2O3 (Korund),
können als Schleifmittel verwendet werden.
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ZnO-Dispersionen
können als transparente, leitfähige Beschichtungen
verwendet werden.
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Abbildungen
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zeigt
eine schematische Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer Dispersion.
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zeigt
die Teilchengröße und das Zetapotential eines
verformten und oxidierten Aluminiumpulvers als Funktion des pH-Wertes,
gemessen mit Ultraschallspektroskopie.
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zeigt
ein XRD Spektrum eines verformten und oxidierten Aluminiumpulvers.
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zeigt
die Teilchengröße und das Zetapotential eines
verformten, oxidierten und anschließend temperaturbehandelten
Aluminiumpulvers als Funktion des pH-Wertes gemessen mit Ultraschallspektroskopie.
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zeigt
ein XRD Spektrum eines verformten, oxidierten und anschließend
temperaturbehandelten Aluminiumpulvers.
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zeigt
den Verlauf der Partikelgröße und des Zetapotentials
bei der Vermahlung eines verformten und oxidierten Aluminiumpulvers
bei pH = 5.
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zeigt
eine REM Aufnahme nach der Vermahlung eines verformten und oxidierten
Aluminiumpulvers bei pH = 5.
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zeigt
das XRD-Spektrum des in dem erfindungsgemäßen
Beispiel 2 nach der Oxidation erhaltenen Zinkoxidpulvers.
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zeigt
das UV/Vis-Spektrum der in dem erfindungsgemäßen
Beispiel 2 nach der Zerkleinerung mit Additiv erhaltenen Dispersion.
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Die
nachstehenden Beispiele veranschaulichen lediglich die Erfindung,
ohne diese jedoch zu beschränken.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
1 (Aluminiumoxid):
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Herstellung
einer Dispersion von oxidiertem Aluminiumpulver in Wasser. Der Prozessablauf
ist schematisch in wiedergegeben.
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a) Verdüsung:
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In
einem Induktionstiegelofen (Fa. Induga, Köln, Deutschland)
werden ca. 2,5 to Aluminiumbarren (Metall) kontinuierlich eingebracht
und geschmolzen. Im sogenannten Vorherd liegt die Aluminiumschmelze
bei einer Temperatur von etwa 720°C flüssig vor.
Mehrere Düsen, die nach einem Injektorprinzip arbeiten,
tauchen in die Schmelze ein und verdüsen die Aluminiumschmelze
vertikal nach oben. Das Verdüsungsgas wird in Kompressoren
(Fa. Kaeser, Coburg, Deutschland) bis auf 20 bar verdichtet und
in Gaserhitzern bis auf etwa 700°C erhitzt. Der nach der Zerstäubung/Verdüsung
entstehende Aluminiumgrieß erstarrt und erkaltet im Fluge.
Der Induktionsofen ist in eine geschlossene Anlage integriert. Die Verdüsung
erfolgt unter Inertgas (Stickstoff). Die Abscheidung des Aluminiumgrieß (A)
erfolgt zuerst in einem Zyklon, wobei der dort abgeschiedene pulverförmige
Aluminiumgrieß einen D50 von 14–17 μm
aufweist. Zur weiteren Abscheidung dient in Folge ein Multizyklon,
wobei der in diesem abgeschiedene pulverförmige Aluminiumgrieß einen
D50 von 2,3–2,8 μm aufweist.
Die Gas-Feststoff-Trennung erfolgt in einem Filter (Fa. Alpine,
Thailand) mit Metallelementen (Fa. Pall). Hierbei wird als feinste
Fraktion ein Aluminiumgrieß mit einem d10 von 0,7 μm,
einem d50 von 1,9 μm und einem d90 von 3,8 μm
gewonnen.
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b) Vermahlung:
-
In
einer Topfmühle (Länge: 32 cm, Breite: 19 cm)
werden 4 kg Glaskugeln (Durchmesser: 2 mm), 75 g feinster Aluminiumgrieß (A)
aus a), 200 g Testbenzin und 3,75 g Ölsäure aufgegeben.
Anschließend wird 15 h lang bei 58 U/min vermahlen. Das Produkt
wird durch Spülen mit Testbenzin von den Mahlkugeln getrennt
und anschließend in einer Nasssiebung auf einem 25 μm-Sieb
durchgesiebt. Das Feinkorn wird über einer Nutsche weitgehend von
Testbenzin befreit (ca. 80% Feststoffanteil).
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c) Oxidation:
-
In
einem 5 L Glasreaktor werden 300 g eines wie unter b) beschriebenen
verformten Aluminiumpulvers in 1000 ml Isopropanol (VWR, Deutschland) durch
Rühren mit einem Propellerrührer dispergiert. Die
Suspension wird auf 78°C erhitzt. Anschließend werden
5 g einer 25 Gew.-% Ammoniaklösung (VWR, Deutschland) zugegeben.
Nach kurzer Zeit kann eine starke Gasentwicklung beobachtet werden.
Drei Stunden nach der ersten Ammoniakzugabe werden weitere 5 g 25
Gew.-% Ammoniaklösung zugegeben. Nach weiteren drei Stunden
werden wiederum 5 g 25 Gew.-% Ammoniaklösung zugegeben. Die
Suspension wird über Nacht weiter gerührt. Am nächsten
Morgen wird der Feststoff mittels einer Nutsche abgetrennt und im
Vakuumtrockenschrank für 48 h bei 50°C getrocknet.
Es wird ein weißes Pulver erhalten (B). Dieses Pulver wurde
anschließend charakterisiert. Zunächst wurde die
Teilchengröße und das Zetapotential als Funktion
des pH-Wertes untersucht. Die pH-Wert Einstellung erfolgte mittels
1,0 M NaOH bzw. 1,0 M HCl. Die Ergebnisse sind in dargestellt.
Bei niedrigem als auch bei hohem pH Wert zeigt das Zetapotential
ein Maximum und der Partikeldurchmesser ein Minimum. Eine XRD Analyse
des Materials ist in gezeigt. Aus dieser kann eine
Zusammensetzung von ca. 33 Gew.-% Böhmit (AlOOH) und 67
Gew.-% Gibbsit (Al(OH)3) abgeleitet werden.
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d) Temperaturbehandlung:
-
500
g eines nach c) hergestellten Materials wurden für 10 Minuten
in einem Drehrohrofen (Nabertherm, Deutschland) auf 1100°C
erhitzt. Es wurden 335 g eines weißen Pulvers erhalten.
Dieses wurde wie beschrieben untersucht. Die Ergebnisse sind in und gezeigt.
Im Unterschied zu dem unkalzinierten Material ist der Teilchendurchmesser
etwas größer und das Zetapotential im gesamten
pH Bereich positiv. Die XRD Analyse zeigt theta-Al2O3.
-
e) Zerkleinerung, pH stabilisiert:
-
200
g des nach c) hergestellten Materials und 800 g destilliertes Wasser
wurden mittels magnetischem Rühren gemischt. Diese Suspension
wurde in einer Rührwerkskugelmühle (Dynomill Pilot
A, Willy A. Bachofen, Schweiz) mit stabilisierten Zirkoniumoxidkugeln
(Durchmesser: 0,6 bis 0,8 mm) vermahlen. Während der Vermahlung
wurde der pH Wert mittels Zugabe von Salpetersäure bei
pH = 5 konstant gehalten. Der Vermahlungsfortschritt wurde mittels
Ultraschallspektroskopie (DT1200, Quantachrome, Deutschland) und
dynamischer Lichtstreuung (DLS) (ZetaSizer Nano, Malvern, Deutschland) analysiert.
Die Ergebnisse sind in dargestellt. Es wurde eine
Dispersion (Dispersion) mit Partikeln kleiner 100 nm erzeugt (DT1200:
30 nm, ZetaSizer 70 nm). Diese Partikelgröße konnte
auch durch REM Aufnahmen bestätigt werden ( ).
Die Dispersion war ohne Zusatz von Additiven über mehrere
Monate lagerstabil.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
2 (Zinkoxid):
-
Der
Prozessablauf ist in wiedergegeben.
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f) Verdüsung:
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In
einem Induktionstiegelofen (Fa. Induga, Ofeninhalt ca. 2,5 to) wurden
Zinkbarren (Metall) kontinuierlich eingebracht und aufgeschmolzen.
Im sogenannten Vorherd lag die Zinkschmelze bei einer Temperatur
von etwa 790°C flüssig vor. Das flüssige Zink
trat aus einer Düse aus dem Ofen aus und traf auf eine
rotierende Kupferscheibe, welche gekühlt wurde. Der auftreffende
Zinkstrom erkaltet und bildet Zinkgries. Der Induktionsofen war
in einer geschlossenen Anlage integriert. Die Zerstäubung
erfolgte unter Inertgas (Stickstoff). Die Abscheidung des Zinkgrießes
(A) erfolgte zuerst in einem Zyklon, wobei der dort abgeschiedene
pulverförmige Zinkgrieß einen d50 von
25–38 μm aufwies. Zur weiteren Abscheidung diente
in Folge ein Multizyklon, wobei der in diesem abgeschiedene pulverförmige
Grieß einen d50 von 17–22 μm
aufwies. Die Gas-Feststoff-Trennung erfolgte in einem Filter (Fa.
Alpine) mit Metallelementen (Fa. Pall).
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g) Vermahlung:
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In
einer Topfmühle (Länge: 32 cm, Breite: 19 cm)
wurden 4 kg Stahlkugeln (Durchmesser: 8 mm), 75 g (A) aus a), 100
g Testbenzin und 5 g Ölsäure aufgegeben. Anschließend
wurde 12 h lang bei 58 U/min vermahlen. Das Produkt wurde durch
Spülen mit Testbenzin von den Mahlkugeln getrennt und anschließend
in einer Nasssiebung auf einem 25 μm-Sieb durchgesiebt.
Das Feinkorn wurde über einer Nutsche weitgehend von Testbenzin
befreit (ca. 80% Feststoffanteil).
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h) Oxidation:
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In
einem 5 L Glasreaktor wurden 300 g eines wie unter b) beschriebenen
verformten Zinkpulvers in 1000 ml Isopropanol (VWR, Deutschland)
durch Rühren mit einem Propellerrührer dispergiert.
Die Suspension wurde auf 78°C erhitzt. Anschließend wurden
5 g einer 25%-igen Ammoniaklösung (VWR, Deutschland) zugegeben.
Nach kurzer Zeit konnte eine Gasentwicklung beobachtet werden. Drei
Stunden nach der ersten Ammoniakzugabe wurden weitere 5 g Ammoniaklösung
zugegeben. Nach weiteren drei Stunden wurden wiederum 5 g Ammoniaklösung zugegeben.
Die Suspension wurde über Nacht weiter gerührt.
Am nächsten Morgen wurde der Feststoff mittels einer Nutsche
abgetrennt und im Vakuumtrockenschrank für 48 h bei 50°C
getrocknet.
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Es
wurde ein grau-weißes Pulver erhalten (B). Dieses Pulver
wurde anschließend mittels XRD Analyse charakterisiert. kann
entnommen werden, dass das Zinkpulver während der Reaktion zu
Zinkoxid umgesetzt wurde. Es sind deutlich die aus der Literatur
für Zinkoxid bekannten Reflexe sichtbar. Insbesondere bestätigen
der Reflex bei 48°, die Reflexe bei 65–70°C
und die Reflexe größer 75°, dass es sich
um Zinkoxid und nicht um Zinkhydroxid handelt, da letzteres diese
Reflexe nicht aufweist.
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i) Zerkleinerung mit Additiv:
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200
g des nach c) hergestellten Materials (B), 800 g Isopropanol (VWR,
Deutschland) und 60 g Dapral GE202 (Italmatch Chemicals, Italien)
wurden mittels magnetischem Rühren gemischt. Diese Suspension
wurde in einer Rührwerkskugelmühle (Dynomill Pilot
A, Willy A. Bachofen, Schweiz) mit stabilisierten Zirkonoxidkugeln
(0,6 bis 0,8 mm) für 24 h vermahlen.
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Eine
Probe der erhaltenen Dispersion wurde mittels Elektronenmikroskopie
(REM) untersucht. Die Untersuchungen wurden an einem Gerät
Leo Supra 35 Gerät der Firma Zeiss durchgeführt.
Es zeigt sich, dass die Partikelgröße der Zinkoxid
Nanopartikel kleiner als 100 nm betrug. Die Dispersion war über mehrere
Monate lagerstabil. Eine Probe des Dispersion wurde in einem UV/Vis-Spektrometer
(Lambda 25, Perkin Elmer) untersucht. Der Feststoffgehalt der Probe
betrug 0,01%. Das in gezeigte Spektrum zeigt deutlich
die gute Transparenz im Bereich des visuellen Lichtes (400 nm bis
800 nm) sowie die gute Absorption von UV-Licht kleiner 400 nm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2003/0231992 [0010]
- - WO 2006/071199 A1 [0011]
- - WO 03/080515 A1 [0013]
- - DE 102006025848 A1 [0015]
- - US 2004/0258608 A1 [0016]
- - US 2003/0032679 A1 [0017]
- - DE 102004048230 A1 [0018]
- - WO 2008/035996 A2 [0019]
- - DE 10304849 A1 [0022]
- - DE 102007062942 A1 [0053]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, vierte Ausgabe, Band 21, Seite
464 (1982) [0012]
- - Hollemann, Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101.
Auflage, de Gruyter Verlag, 1995 [0069]