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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Gewebeprofilleiste sowie eine Gewebeprofilleiste, die nach diesem
Verfahren herstellbar ist.
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Derartige
Gewebeprofilleisten kommen beispielsweise als Einputzwinkel zum
Einsatz. Sie können zum Schutz von Kanten bzw. zur Bewehrung
eines Eckbereichs beim Fassadenbau eingesetzt werden. Insbesondere
nach Aufbringung einer Wärmedämmschicht auf die
Fassade eines Gebäudes können sie in den Eckbereichen
eingesetzt werden, um Ecken und Kanten für die Aufbringung
einer Sichtputzschicht auszurichten und zu verstärken.
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Herkömmlicherweise
werden bei Einputzwinkeln die Eckleisten, die beispielsweise aus Metall
oder Kunststoff bestehen, mit Gewebestreifen als Armierungsgewebe
beklebt. Klebstoff ist jedoch oftmals gegenüber hohen und
niedrigen Temperaturen nicht beständig, sodass in anderen
Ansätzen das Gewebe mit der Eckleiste verschweißt
oder vernäht wird. Eine weitere Möglichkeit ist
der Einsatz eines Extrusionsverfahrens für die Herstellung
von Einputzwinkeln. Beispielsweise beschreibt die europäische
Patentanmeldungsschrift
EP
1 514 978 A2 , einen Gewebestreifen von oben und von unten
mit einem Beschichtungsmaterial im plastifizierten Zustand mittels
Extrusion zu versehen. So wird ein Winkelprofil mit beidseitig abragendem
Gewebestreifen bereitgestellt, bei dem der Gewebestreifen im Eckleistenwinkel
in das plastifizierte Material, insbesondere in ein Kunststoffmaterial,
unlösbar eingebettet ist. Dieser Einputzwinkel hat jedoch
den Nachteil, dass die Eckleiste aus Kunststoff aufgrund des Extrusionsverfahrens
nicht mit Löchern oder Durchbrechungen versehen ist, sodass
keine Putzdurchdringung stattfinden kann. Wenn Durchbrechungen erforderlich
sind, ist es prinzipiell möglich, nachträglich in
einem Stanzverfahren Durchbrechungen in der Eckleiste anzubringen.
Hierbei müssen entsprechende Stanzstempel jedoch nicht
nur den Kunststoff, sondern auch den Gewebestreifen, der beispielsweise
aus Glasfasermaterial besteht, durchdringen. Dies führt
zu einer erheblichen Beanspruchung der Stanzstempel und damit zu
einer sehr schnellen Abnutzung der Werkzeuge.
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Die
europäische Patentanmeldungsschrift
EP 0 915 215 A2 schlägt
einen Kantenschutz-Richtwinkel vor, bei dem ein bereits mit Löchern
versehenes Kunststoffwinkelprofil mit einem Glasfaser-Gewebestreifen
belegt wird und auf die Außenseite des Winkelprofils eine
Abzugsleiste anextrudiert wird. Auch hierbei wird der Gewebestreifen
durch die Anextrusion der Abzugskante fest mit dem Winkelprofil verbunden.
Allerdings sind hierfür mehrere Extrusionsschritte erforderlich.
Zunächst ist der eigentliche Eckwinkel herzustellen, der
mit Durchbrechungen zu versehen ist. Anschließend wird
der Gewebestreifen aufgelegt und in einem weiteren Extrusionsschritt wird
die Abzugsleiste anextrudiert. Nachteilig ist weiterhin, dass während
der Anextrusion der Abzugsleiste das Material des Eckwinkels selbst
bereits im Wesentlichen ausgehärtet ist, sodass es nicht
zu einem innigen Verbund zwischen der Eckleiste und der Abzugsleiste
kommt. Die Verbindungsstelle zwischen Eckleiste und Abzugsleiste
ist daher wenig belastbar.
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Die
Erfindung stellt sich die Aufgabe, die geschilderten Nachteile aus
dem Stand der Technik zu beheben und ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung einer stabilen Gewebeprofilleiste bereitzustellen,
die eine unlösbare Verbindung von Gewebestreifen und Eckleiste
mit guter Putzdurchdringung erlaubt bei gleichzeitig kostengünstiger
Herstellung mit wenigen Verfahrensschritten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Gewebeprofilleiste
gelöst, wie es Gegenstand des Anspruchs 1 ist. Der weitere
unabhängige Anspruch betrifft eine entsprechend herstellbare
Gewebeprofilleiste. Die weiteren Ansprüche befassen sich
mit bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist ein Herstellungsverfahren
für eine Gewebeprofilleiste, die eine Profilleiste und
ein- oder beidseitige Gewebestreifen umfasst. Bei diesem Verfahren
wird zunächst ein Gewebeband bereitgestellt. Auf diesem Gewebeband
wird eine Profilleiste in einem Koextrusionsverfahren gebildet.
Die Profilleiste umfasst eine Profilspitze und Profilschenkel, wobei
unter dem Begriff „Profilspitze” ein verhältnismäßig
schmaler, längs verlaufender Bereich zu verstehen ist,
der einen Winkel umfassen kann, beispielsweise einen 90°-Winkel.
In anderen Ausführungsformen können auch andere
Winkel realisiert werden, die für die Bewehrung von Ecken
vorgesehen sind, die keinen rechten Winkel aufweisen. Zu beiden
Seiten der Profilspitze setzen sich die Profilschenkel fort. Die
Profilleiste wird in einem Koextrusionsverfahren gebildet, indem
das die Profilleiste bildende Material beidseitig auf das Gewebeband
derart aufgebracht wird, dass das Gewebeband in die Profilspitze
eingebettet wird und ein- oder beidseitig Gewebestreifen abragen. Hierfür
wird das Material für die Profilleiste im plastifizierten
Zustand im Bereich der Profilspitze an sich gegenüberliegenden
Stellen über jeweils wenigstens eine Materialzuführung
im Koextrusionsverfahren zugeführt. Im Bereich der Profilspitze
geschieht dies von beiden Seiten, sodass sich das Material der Profilleiste
miteinander verbindet und das Gewebematerial in diesem Bereich einbettet
bzw. einschließt oder umgreift. Die Materialzufuhr im Zuge
des Koextrusionsverfahren erfolgt vorzugsweise durch zwei sich gegenüberliegende,
insbesondere stationäre Düsen. Eine der Düsen
bringt das Material von oben, und die andere an der gegenüberliegenden
Stelle von unten auf das Gewebe auf. Die Düsen begrenzen
einen schmalen Spalt, durch den das Gewebe hindurchläuft,
während von oben und von unten das Material vorzugsweise
unter Druck auf das Gewebe aufgebracht wird. Das Material wird gewissermaßen
in Form eines Strahls von oben und von unten aufgebracht. Diese
Strahlen treffen sich in der Mitte des Gewebes und verschmelzen
insbesondere im Bereich der Maschen des Gewebes miteinander, sodass
die Profilleiste aus miteinander verschmolzenem Material gebildet
wird, in das das Gewebeband eingebettet ist. Vorzugsweise sind die
Düsen so geformt, dass der Spalt zwischen den Düsen
so eng ist oder sich so verjüngt, dass das aufgespritzte
Material, das nach der Aushärtung die Profilleiste bildet,
geglättet wird.
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Bei
diesem Extrudierverfahren wird vorzugsweise das Gewebe zwischen
den Düsen hindurchgezogen. Hierbei kann das Gewebe vor
dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials beispielsweise mechanisch
in eine gewünschte Form, beispielsweise in eine Winkelform
gebracht werden. Durch das Beschichtungsmaterial, das im Zuge der
Extrusion aufgebracht wird, wird der Gewebestreifen in der gewünschten
Form fixiert und gehalten.
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Im
Bereich der Profilschenkel erfolgt die Materialzufuhr nur auf einer
Seite des Gewebebandes, ohne dass das die Profilleiste bildende
Material in direkten Kontakt mit dem Gewebeband gelangt. Das Gewebeband
ragt hierbei als ein- oder beidseitige Gewebestreifen ab, ohne auf
den Profilschenkeln aufzuliegen. Anschließend werden die
Profilschenkel insbesondere durch Stanzung mit Durchbrechungen versehen.
Dieses Herstellungsverfahren hat vor allem den Vorteil, dass die
Anbringung von Durchbrechungen in der Profilleiste durch Stanzen
erfolgen kann, ohne die Stanzstempel besonders zu belasten. Herkömmlicherweise
sind bei der Stanzung von Profilleisten, die bereits mit einem Gewebestreifen
belegt sind, der in der Regel aus einem sehr festen Material besteht,
die Stanzstempel einer erheblichen Belastung ausgesetzt, sodass
ein häufiges Nachschleifen oder eine Erneuerung der Stanzstempel
erforderlich ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Beanspruchung der Stanzstempel auf ein durchschnittliches Maß reduziert,
da lediglich die Profilleiste, die beispielsweise aus Kunststoff
besteht, zu durchdringen ist.
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Durch
diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Form der Durchbrechungen im Prinzip beliebig. Es können
kleinere Durchbrechungen, beispielsweise kreisrunde Löcher,
vorgesehen sein. Im Hinblick auf die Durchdringung mit Putz sind
verhältnismäßig große Durchbrechungen bevorzugt.
Beispielsweise sind Durchbrechungen mit einem polygonalen Umriss
vorteilhaft, insbesondere Dreieckslochungen, die beispielsweise
jeweils zueinander versetzt angeordnet sein können. Das
erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die Herstellung
einer Gewebeprofilleiste, bei der die Profilleiste mit dem Gewebe
sehr innig und unlösbar verbunden ist, da das Gewebe mit
Hilfe des Extrusionsverfahrens in die Profilleiste eingebettet ist.
Gleichzeitig erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
eine Einfügung von Durchbrechungen in der Profilleiste,
insbesondere in den Profilschenkeln, deren Größe
und Geometrie in Anpassung an die Erfordernisse variabel ist. Hierbei
kann das erfindungsgemäße Verfahren in wenigen
Verfahrensschritten ohne besondere Belastung für die Stanzwerkzeuge,
insbesondere für die Stanzstempel, durchgeführt
werden, da das Stanzen der Profilschenkel erfolgt, ohne dass ebenfalls das
Gewebe durchdrungen werden müsste.
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Bei
dem Material für die Profilleiste handelt es sich vorzugsweise
um einen thermoplastischen Kunststoff, insbesondere um Polyvinylchlorid
(PVC), vorzugsweise um Hart-PVC. Dieser Werkstoff lässt sich
besonders vorteilhaft durch Extrudieren verarbeiten.
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Das
Gewebeband besteht vorzugsweise aus Glasfasermaterial. Ein Glasfaser-Gewebestreifen
ist besonders stabil und haltbar und eignet sich in sehr vorteilhafter
Weise für den Einsatz am Bau. Alternativ können
andere Materialien für das Gewebeband eingesetzt werden,
beispielsweise metallische Gewebe oder Gewebe auf pflanzlicher Basis,
beispielsweise aus Leinen.
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Das
Gewebeband bzw. die Gewebestreifen sind durch das beschriebene Koextrusionsverfahren bei
der Herstellung der Profilleiste fest und unlösbar mit
der Profilleiste verbunden. Um ein Verschieben der Gewebestreifen
oder einen Faltenwurf der Gewebestreifen bei der Einarbeitung bzw.
Verarbeitung der Gewebeprofilleiste zu verhindern, kann es in einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen sein, dass der oder die Gewebestreifen an
den Profilschenkeln fixiert werden, nachdem sie in Kontakt mit den
Profilschenkeln gebracht wurden bzw. flächig auf den Profilschenkeln
angelegt wurden. Die Fixierung kann beispielsweise durch ein Verkleben
erfolgen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung erfolgt das
Fixieren der Gewebestreifen in einem Extrusionsverfahren, bei dem
vorzugsweise ein Streifen aus einem extrudierbaren Kunststoff im äußeren
Bereich der Profilschenkel aufextrudiert wird, sodass der oder die Gewebestreifen
fest an die Profilschenkel angefügt werden. Hierbei können
pro Profilschenkel ein oder mehrere derartige Befestigungsstreifen
vorgesehen sein, insbesondere in Anpassung an die Anordnung der
Durchbrechungen.
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Die
erfindungsgemäß herstellbare Gewebeprofilleiste
kann eine Winkelprofilleiste bzw. ein einfacher Gewebewinkel sein.
In anderen Ausführungsformen ist die Profilleiste eine
Abzugskantenprofilleiste. Eine Abzugskantenprofilleiste weist einen
weiteren Steg in der Profilspitze auf, der von dem durch die Schenkel
begrenzten Winkel nach außen abragt. Diese rippenförmige
Abzugsleiste erleichtert die Ausformung eines sauberen Eckkantenverlaufes
beim Verputzen.
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In
anderen Ausführungsformen kann es sich bei der Profilleiste
um eine Abtropfkantenprofilleiste bzw. eine Tropfkante handeln,
die dazu vorgesehen ist, Wasser von einem Gebäude wegzuführen.
Die Gestaltung der Profilleiste ist im Prinzip variabel. So kann
die erfindungsgemäß herstellbare Gewebeprofilleiste
an verschiedene Anforderungen und für verschiedene Anwendungen
angepasst werden und entsprechend ausgebildet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind an der oder den inneren Seiten der Profilleiste
Vorsprünge als Abstandshalter vorgesehen, wobei vorzugsweise die
Vorsprünge längs verlaufende Stege sind. Insbesondere
bei mineralischen Putzsystemen ist eine Putzdicke von im allgemeinen
mindestens 9 mm bei einer groben Körnung vorgesehen. Hierbei
sollte das Armierungsgewebe, also die Gewebestreifen, im oberen
Drittel des Putzes liegen. Um diese Vorgabe in besonders vorteilhafter
Form zu erfüllen, wird die erfindungsgemäß herstellbare
Gewebeprofilleiste an der Innenseite mit Abstandshaltern ausgestattet. Durch
das Extrusionsverfahren bei der Herstellung der Profilleiste ist
die Anfügung derartiger Vorsprünge sehr vorteilhaft
möglich. Diese Vorsprünge können in einem
Verfahrensschritt zusammen mit der übrigen Struktur der
Profilleiste extrudiert werden. Mit besonderem Vorteil werden die
Abstandshalter im Bereich der Profilschenkel angefügt,
vorzugsweise im äußeren Bereich der Innenseite
der Profilschenkel. In anderen Ausführungsformen können
alternativ oder zusätzlich hierzu Abstandshalter im inneren
Bereich der Profilspitze vorgesehen sein. Durch diese Abstandshalter
wird gewährleistet, dass die Profilleiste und die Gewebestreifen
im oberen Drittel des Putzes liegen. Je nach beabsichtigter Putzdicke
können die Abstandshalter variabel angepasst werden.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin eine Gewebeprofilleiste, die nach dem
beschriebenen Verfahren herstellbar ist. Diese Gewebeprofilleiste
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Gewebestreifen
in der Spitze einer Profilleiste in das Material der Profilleiste
eingebettet ist. Weiterhin besteht die Profilleiste aus einem durchgängig
miteinander verschmolzenen Material. Die Schenkel der Profilleiste sind
mit Durchbrechungen ausgestattet, insbesondere mit verhältnismäßig
großen Durchbrechungen. Oberhalb der durchbrochenen Profilschenkel
liegen ein- oder beidseitig Gewebestreifen auf, die vorzugsweise
mit einem Befestigungsstreifen, der insbesondere in einem Extrusionsverfahren
angefügt ist, an den Profilschenkeln befestigt sein kann.
In besonders bevorzugter Weise ist die Innenseite der Profilleiste
mit Abstandshaltern in Form von einem oder mehreren längs
verlaufenden Stegen ausgestattet. Vorzugsweise befinden sich ein
oder mehrere Stege im äußeren Bereich der Innenseite
der Profilschenkel. Je nach Anwendung kann die erfindungsgemäße Gewebeprofilleiste
als einfacher Eckwinkel, als Abzugskantenprofilleiste, als Abtropfkantenprofilleiste oder
anderes gestaltet sein.
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Durch
das Herstellungsverfahren ist die Gestaltung der Durchbrechungen
der Profilschenkel sehr variabel. Insbesondere können sehr
große Durchbrechungen, beispielsweise Dreieckslochungen,
hergestellt werden, die eine optimale Putzdurchdringung ermöglichen.
Durch das offen liegende Gewebe der Gewebestreifen ist eine sehr
gute Putzhaftung möglich. Da bei der Herstellung der Lochung
die Stanzstempel nicht das Gewebe durchdringen müssen,
kommt es zu keiner übermäßigen Abnutzung der
Stanzwerkzeuge. Die Herstellung der erfindungsgemäßen
Gewebeprofilleisten kann daher mit wenigen Verfahrensschritten und
geringen Werkzeugkosten durchgeführt werden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Figuren im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen.
Hierbei können die verschiedenen Merkmale jeweils für
sich oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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In
den Figuren zeigen:
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1 ein
erstes Zwischenprodukt bei der Herstellung einer Gewebeprofilleiste
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 ein
zweites Zwischenprodukt bei der Herstellung einer Gewebeprofilleiste
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3 eine
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens herstellbare
Gewebeprofilleiste in isometrischer Ansicht,
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4 die
Ausführungsform der Gewebeprofilleiste aus 3 im
Querschnitt und
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5 eine
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Profilleiste als Tropfkantenprofil in isometrischer Ansicht.
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Die
in 1 in isometrischer Ansicht gezeigte Gewebeprofilleiste
stellt ein Zwischenprodukt 10 bei der erfindungsgemäßen
Herstellung von Gewebeprofilleisten dar. Dieses Zwischenprodukt 10 weist eine
aus Kunststoff extrudierte Profilleiste 11 auf, die in
etwa einen Winkel von 90° einschließt. Die Profilleiste 11 umfasst
eine Profilspitze 12 und zwei Profilschenkel 13.
Längs verlaufend unterhalb der Profilspitze 12 ragen
zu beiden Seiten Gewebestreifen 14 ab. Die Gewebestreifen 14 werden
von einem durchgehenden Gewebeband gebildet. Bei der Herstellung dieses
Zwischenproduktes wird das Gewebeband 14 in der Breite
beider Gewebestreifen bereitgestellt. Die Profilleiste 11 wird
in einem Koextrusionsverfahren gebildet, indem das die Profilleiste 11 bildende Material
von oben und von unten auf das Gewebeband 14 aufgebracht
wird. Zur Ausbildung der Profilspitze 12 wird das Material
sowohl von oben als auch von unten aufgebracht. Das Material verschmilzt
bei dem Koextrusionsvorgang derart, dass der Gewebestreifen 14 in
diesem Bereich von dem Material umflossen und eingebettet wird.
Außerhalb dieses Bereichs im Bereich der herzustellenden
Profilschenkel 13 wird ausschließlich unterhalb
der Gewebestreifen 14 Material extrudiert, sodass die Profilleiste 11 in
der hier dargestellten Form geformt wird. Im Bereich der Profilschenkel 13 liegen
die Gewebestreifen 14 nicht auf der Profilleiste 11 auf.
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Die
Einbettung des Gewebebandes bzw. der Gewebestreifen 14 in
die Profilleiste 11 im Bereich der Profilspitze 12 durch
das Koextrusionsverfahren bewirkt eine sehr stabile und unlösbare
Verbindung der Gewebestreifen 14 mit der Profilleiste 11.
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2 illustriert
einen weiteren Verfahrensschritt bei der Herstellung der Gewebeprofilleiste
gemäß der Erfindung. Diese Figur zeigt ein Zwischenprodukt 20,
nachdem Durchbrechungen 21 durch einen oder mehrere Stanzvorgänge
in die Profilschenkel 13 eingebracht wurden. In dieser
Ausführungsform sind die Durchbrechungen als Dreieckslochungen 21 ausgeführt,
die jeweils zueinander versetzt sind. Diese Form der Durchbrechungen
erlaubt eine sehr großflächige Durchdringung mit
Putz, vor allem im Hinblick auf mineralische Putze. Die Stanzung
bei diesem Verfahrensschritt hat den besonderen Vorteil, dass die
Stanzwerkzeuge nicht die Gewebestreifen 14, die vorzugsweise
aus Glasfasermaterial gebildet sind, durchdringen müssen.
Hierdurch kann der Werkzeugverschleiß bei der Stanzung
erheblich reduziert werden, sodass das erfindungsgemäße
Verfahren mit sehr geringen Werkzeugkosten im Vergleich mit herkömmlichen
Verfahren durchgeführt werden kann.
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3 zeigt
die fertig gestellte Gewebeprofilleiste 30 mit der Profilleiste 11 und
den beidseitigen Gewebestreifen 14. Zur Fertigstellung
der Gewebeprofilleiste 30 werden die Gewebestreifen 14 so über die
durchbrochenen Profilschenkel 13 gezogen, dass sie flächig
mit den Profilschenkeln 13 in Kontakt stehen. Zur Fixierung
und Befestigung der Gewebestreifen 14 an den Profilschenkeln 13 werden
in einem Extrusionsverfahren Befestigungsstreifen 31 im
Bereich der äußeren Kanten der Profilschenkel 13 anextrudiert.
Hierdurch werden die Gewebestreifen 14 in ihrer gesamten
Längsausdehnung mit der Profilleiste 11 verbunden,
sodass es nicht zu einem Verschieben oder zu Verwerfungen der Gewebestreifen 14 bei
der Verarbeitung der Gewebeprofilleiste 10 an der Fassade
kommen kann.
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4 zeigt
die in 3 dargestellte Gewebeprofilleiste 30,
die als Abzugskantenprofil gestaltet ist, im Querschnitt. Die beidseitigen
Gewebestreifen 14 werden von dem durchgehenden Gewebeband gebildet,
auf das in dem Koextrusionsverfahren die Profilleiste 11 aufgebracht
wurde. Erkennbar ist die Einbettung der Gewebestreifen 14 bzw.
des Gewebebands in der Profilspitze 12. Im Bereich der
Profilschenkel 13 liegen die Gewebestreifen 14 auf
der äußeren Fläche der Profilschenkel 13 auf.
An den längs verlaufenden Enden der Profilschenkel 13 sind
die Gewebestreifen 14 mittels des anextrudierten Befestigungsstreifens 31 an
den Profilschenkeln 13 fixiert. Diese Ausführungsform
der Gewebeprofilleiste 30 zeigt an der Profilspitze 12 eine
rippenförmige Abzugsleiste bzw. Abzugskante 41.
Die Abzugskante 41 erleichtert die saubere Ausarbeitung
einer von der Gewebeprofilleiste 30 bewehrten Fassadenecke.
Die von dem Gewebestreifen 14 nicht bedeckten Außenflächen
der Profilspitze 12 sowie der Seitenflächen der
Abzugskante 41 sind mit einer Riffelung versehen, die eine
Anhaftung des Putzes weiter verbessert. Im Zuge der Extrusion der
Profilleiste wurden in den Endbereichen der Profilschenkel 13 auf
den Innenseiten längs verlaufende stegförmige
Abstandshalter 42 ausgebildet. In anderen Ausführungsformen
können weitere Abstandshalter vorgesehen sein, beispielsweise
alternativ oder zusätzlich an der Innenseite im Bereich
der Profilspitze 12. Die Abstandshalter 42 ermöglichen
es, dass die Gewebestreifen 14 beim Verputzen nicht direkt
auf der Wand oder einem Grundputz aufliegen, sondern beispielsweise
im oberen Drittel des Putzes liegen. Diese Ausführungsform
kommt insbesondere bei mineralischen Putzsystemen zum Einsatz, deren
Putzdicke im Allgemeinen mindestens 9 mm bei einer groben Körnung
beträgt. Bei derartigen Putzen ist es vorgeschrieben, dass
das Armierungsgewebe, also die Gewebestreifen 14, im oberen
Drittel des Putzes liegen. Die Abstandshalter können, je
nach gewünschter Anwendung, variabel der Putzdicke angepasst werden.
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Die
Herstellung derartiger Gewebeprofilleisten ist beispielsweise auch
ohne Abzugskante möglich.
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Aus 5 geht
eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Gewebeprofilleiste 50 hervor. Diese Gewebeprofilleiste 50 ist
vergleichbar mit der Gewebeprofilleiste 30, die in den 3 und 4 gezeigt
ist. Im Unterschied hierzu sind jedoch keine Abstandshalter 42 vorgesehen.
Weiterhin ist die Profilspitze 12 mit einer Tropfkante 51 versehen, die
als eine im stumpfen Winkel abgewinkelte Leiste auftreffendes Wasser
von einer Gebäudewand wegleitet, wenn die Abtropfkantenprofilleiste 50 beispielsweise
im Bereich eines Balkons oder eines Fensters eingesetzt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1514978
A2 [0003]
- - EP 0915215 A2 [0004]