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Die
Erfindung betrifft einen Außenrückspiegel
eines Nutzfahrzeugs, das insbesondere ein Lastkraftwagen ist, wobei
der Außenrückspiegel
zumindest einen Hauptrückspiegel
und einen Weitwinkelspiegel umfasst.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits Außenrückspiegel, die rechts und links
am Nutzfahrzeug angeordnet sind, bekannt, die von innen entweder
mechanisch oder elektrisch verstellt werden können. Bei der elektronischen
Verstellung können
beide Außenrückspiegel über einen
auf der Fahrerseite angeordneten Joystick verstellt werden. Dabei
kann jeweils der rechte oder linke Außenrückspiegel separat oder beide
zusammen verstellt werden.
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Für Lastkraftwagen
ist die Anbringung zusätzlicher
Weitwinkelspiegel vorgeschrieben, da der Fahrer eines Lastkraftwagens
im Vergleich zu Personenkraftwagen einen deutlich verminderten Sichtbereich
hat und dieser besonders große
tote Winkel besonders beim Abbiegen das Unfallrisiko erhöht. Die Anbringung
von Weitwinkelspiegeln zusätzlich
zu den Hauptaußenrückspiegeln
dient folglich dazu, das indirekte Sichtfeld des Kraftfahrers zu
vergrößern. Der
Weitwinkelspiegel kann dabei in einem separaten Bereich des Außenrückspiegels
angeordnet sein oder als Zusatz an einem einteiligen Spiegel mit Weitwinkelanteil
vorliegen. Die herkömmlichen
Weitwinkelspiegel eines geteilten Außenrückspiegels für Lastkraftwagen
sind nur manuell oder gar nicht verstellbar.
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Der
Begriff Weitwinkelspiegel soll hier im Weiteren sowohl für Weitwinkelspiegel,
die die gesetzlichen Anforderungen an ein bestimmtes Sichtfeld erfüllen, gelten,
als auch für
Weitwinkelspiegel die diese Normen nicht erfüllen, und die aus Gründen der
besseren Unterscheidbarkeit im Fachjargon oft als Zusatzspiegel
bezeichnet werden.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, einen verbesserten
Außenrückspiegel
für ein
Nutzfahrzeug bereitzustellen, der auf geschickte und bequeme Weise
betätigt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Außenrückspiegel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Außenrückspiegelanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Weiterbildungen sind in
den Unteransprüchen
ausgeführt.
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Eine
erste Ausführungsform
bezieht sich auf einen Außenrückspiegel
für ein
Nutzfahrzeug, das zumindest einen elektronisch verstellbaren Hauptrückspiegel
und einen verstellbaren Weitwinkelspiegel umfasst. Im Innenraum
des Nutzfahrzeugs ist an einer ergonomischen, bequem erreichbaren
Stelle, beispielsweise einer Armablage der Türinnenverkleidung, zumindest
ein Bedienelement angeordnet, das mit dem Hauptrückspiegel über eine mit einer Antriebsvorrichtung
betriebenen ersten Stellvorrichtung operativ gekoppelt ist. Das
Bedienelement ist dabei ein multifunktionales Bedienelement und
ist geeignet, den Hauptrückspiegel
gemäß wenigstens
einem Betätigungsmodus
zu positionieren, indem die erste Stellvorrichtung durch Betätigung des
Bedienelements in einem ersten Betätigungsmodus angesteuert wird.
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Zudem
weist das Bedienelement zumindest einen zweiten Betätigungsmodus
auf, gemäß dem das
Bedienelement über
eine zweite Stellvorrichtung den Weitwinkelspiegel verstellt, wobei
die zweite Stellvorrichtung mit der Antriebsvorrichtung, die auch die
erste Stellvorrichtung betreibt, gekoppelt ist. Somit wird zur Positionierung
von Hauptrückspiegel
und Weitwinkelspiegel die gleiche Antriebsvorrichtung verwendet.
Ein Fahrer kann dabei vorteilhaft bequem vom Fahrersitz aus über das
Bedienelement sowohl den Hauptrückspiegel
als auch den Weitwinkelspiegel optimal für sich einstellen. Eine manuelle
Verstellung des Weitwinkelspiegels ist nicht mehr erforderlich,
wodurch vorteilhaft der Weitwinkelspiegel unmittelbar richtig eingestellt
werden kann, da der Fahrer seine Sitzposition beibehalten kann,
und sich nicht zur manuellen Verstellung des Weitwinkelspiegels nach
vorne lehnen muss.
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Ferner
macht die Verwendung eines einzigen Antriebs sowohl zur Verstellung
des Hauptrückspiegels
als auch des Weitwinkelspiegels einen zusätzlichen Stellmotor überflüssig, so
dass die vorhandenen Komponenten verwendet werden können. Indem
zwischen den Betätigungsmodi
des Bedienelements umgeschaltet wird, werden der Hauptrückspiegel
und der Weitwinkelspiegel einzeln oder zusammen durch Bewegung des
Bedienelements jeweils über
die erste oder zweite mit der Antriebsvorrichtung betriebene Stellvorrichtung bewegt.
Dabei können
beide Spiegel über
die entsprechende Bewegung des Bedienelements in alle vier möglichen Kipprichtungen
bewegt werden.
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Bei
einer gemeinsamen Einstellbarkeit von Hauptrückspiegel und Weitwinkelspiegel
können
vorteilhaft die Stellvorrichtungen derart aufeinander abgestimmt
sein, dass das Verstellen des Hauptrückspiegels bewirkt, dass der
Weitwinkelspiegel ebenfalls entsprechend dem Blickwinkel des Fahrers
angepasst wird.
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Zur
Betätigung
des Bedienelements um die verschiedenen Kipprichtungen der Spiegel
zu realisieren, kann das Bedienelement ein polydirektional betätigbares
Bedienelement sein, worunter insbesondere ein Joystick, ein Trackball
oder ein Vier-Wege-Steller zu verstehen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Bedienelement eine Schalteinrichtung umfassen, mit deren
Hilfe das Bedienelement zwischen den Betätigungsmodi umschaltbar ist.
Dabei ist ein zusätzlicher Schalter
denkbar, der an oder in direkter Nachbarschaft zu dem Bedienelement
angeordnet ist, und der entweder über mehrere Rastpositionen
verfügt
oder bei dem die Betätigungsmodi
durch die Anzahl der Betätigungsvorgänge des
Schalters eingestellt werden. Alternativ ist auch denkbar, dass
das Bedienelement selbst die Schaltereinrichtung für die verschiedenen
Betätigungsmodi
umfasst, indem beispielsweise der Joystick durch Drehen in der aufrechten Position
in verschiedene Einrastpositionen in einen entsprechenden Betätigungsmodus
gebracht wird, während
die Betätigung
zur Positionierung der Rückspiegel über eine
Kipp- beziehungsweise Neigebewegung eingestellt wird.
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Schließlich bezieht
eine Ausführungsform auf
eine Außenrückspiegelanordnung
an einem Nutzfahrzeug mit jeweils zumindest einem Außenrückspiegel
an einer Fahrerseite und an einer Beifahrerseite des Nutzfahrzeugs.
Beide Außenrückspiegel weisen
jeweils einen Hauptrückspiegel,
einen Weitwinkelspiegel, zumindest eine Stellvorrichtung und eine
Antriebsvorrichtung auf. Ein einziges multifunktionales Bedienelement,
das mehrere Betätigungsmodi
aufweist, steuert dabei die Positionierung des Hauptrückspiegels
und des Weitwinkelspiegels von sowohl der Fahrerseite als auch der
Beifahrerseite. Dazu weist das Bedienelement die folgenden Betätigungsmodi
auf:
- – vier
Betätigungsmodi
zur alternativen Positionierung des Hauptrückspiegels oder des Weitwinkelspiegels
von entweder dem Außenrückspiegel
der Fahrerseite oder der Beifahrerseite,
- – zwei
Betätigungsmodi
zur konzertierten Positionierung des Hauptrückspiegels zusammen mit dem
Weitwinkelspiegel von entweder dem Außenrückspiegel der Fahrerseite oder
der Beifahrerseite,
- – zwei
Betätigungsmodi
zur alternativen Positionierung des Hauptrückspiegels oder des Weitwinkelspiegels,
jedoch jeweils von dem Außenrückspiegel
der Fahrer- und
Beifahrerseite gleichzeitig,
- – einen
Betätigungsmodus
zur konzertierten Positionierung des Hauptrückspiegels und des Weitwinkelspiegels
von beiden Außenrückspiegeln der
Fahrer- und Beifahrerseite gleichzeitig.
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Figurenbeschreibung
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Figuren
und Beschreibung dienen dem besseren Verständnis des Gegenstands. Gegenstände oder
Teile von Gegenständen,
die im Wesentlichen gleich oder ähnlich
sind, können
mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Außenspiegels, und
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2 eine
perspektivische Ansicht aus dem Innenraum eines Lastkraftwagens
auf einen Außenspiegel
und auf in der Türverkleidung
angeordnete Bedienelemente.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
betrifft einen Außenrückspiegel
eines Nutzfahrzeugs, wobei der Außenrückspiegel zumindest einen Hauptrückspiegel
und einen Weitwinkelspiegel aufweist. Der Hauptrückspiegel steht über eine
erste Stellvorrichtung, die von einer Antriebsvorrichtung bewegt
wird, mit einem Bedienelement in Verbindung, so dass eine Betätigung des
Bedienelements nach einem ersten Betätigungsmodus die Positionierung
des Hauptrückspiegels
steuert. Der Fahrer des Nutzfahrzeugs kann mit einer Hand das Bedienelement
betätigen,
welches über
die mittels der Antriebsvorrichtung, die beispielsweise ein Elektromotor
sein kann, betriebene erste Stellvorrichtung den Hauptrückspiegel
einstellt. Nach einem weiteren Betätigungsmodus des Bedienelements
wird die operative Kopplung der Antriebsvorrichtung von der ersten
Stellvorrichtung zu einer zweiten Stellvorrichtung umgeschaltet,
wobei über
die zweite Stellvorrichtung der Weitwinkelspiegel bewegt wird.
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Das
Einstellen von Hauptrückspiegel
und Weitwinkelspiegel des Außenrückspiegels
kann einzeln getrennt voneinander erfolgen und beispielsweise bei
Veränderung
der Sitzposition angepasst werden, denkbar ist jedoch auch, dass
das Bedienelement einen dritten Betätigungsmodus aufweist, gemäß dem der
Hauptrückspiegel
und der Weitwinkelspiegel gleichzeitig angesteuert werden. Dabei
betreibt die Antriebsvorrichtung gleichzeitig die erste und die
zweite Stellvorrichtung, wobei diese derart aufeinander abgestimmt
sind, dass sie gleichzeitig dem Blickwinkel des Fahrers angepasst
werden.
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Um
die Spiegel jeweils in die vier möglichen Richtungen bewegen
zu können,
das heißt,
um eine Kippbewegung in horizontaler und vertikaler Richtung durchzuführen, ist
das Bedienelement ein polydirektional bedienbares Bedienelement.
Dabei kommt insbesondere ein Joystick, ein Trackball oder ein Vier-Wege-Steller
in Frage, wodurch eine Bewegung des Bedienelements in eine Richtung
entsprechend auf die Kippbewegung der Spiegel übertragen wird.
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Um
das Bedienelement zwischen seinen Betätigungsmodi umzuschalten, weist
es eine Schalteinrichtung auf, die in das Bedienelement integriert ist,
oder die an dem Bedienelement oder in der Nähe davon angeordnet ist. Ein
zusätzliches
Schaltelement zum Umschalten der Betätigungsmodi kann dabei ein
Drehknopf sein, der über
verschiedene Rastpositionen verfügt,
die dann den entsprechenden Betätigungsmodi
entsprechen. Das Schaltelement kann beispielsweise ein Wippknopf
sein, der bei einer Betätigung
immer in den nächsten
Betätigungsmodus umschaltet.
Vorteilhaft ist das Bedienelement gleichzeitig auch die Schalteinrichtung,
was beispielsweise durch einen Joystick realisiert werden kann,
wobei der Joystick in seiner Ruhestellung beispielsweise die Funktion
eines Drehknopfes integriert, so dass er durch Drehbewegungen in
verschiedene Betätigungsmodi
umgeschaltet werden kann, während
er durch Kippbewegungen nach vorne, hinten oder zur Seite die Positionierung
des jeweiligen Spiegels ansteuert.
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Schließlich ist
denkbar, dass mit dem einen Bedienelement nicht nur der Außenrückspiegel
der Fahrerseite, sondern auch der der Beifahrerseite angesteuert
wird, wobei das Bedienelement weitere Betätigungsmodi aufweisen kann.
Die Außenrückspiegel
auf Fahrer- und
Beifahrerseite sind jeweils mit Hauptrückspiegel, Weitwinkelspiegel
zumindest einer Stellvorrichtung und einer Antriebsvorrichtung ausgestattet.
Dabei ist eine Positionierung der Hauptrückspiegel und der Weitwinkelspiegel
des ersten und zweiten Außenrückspie gels
von Fahrer- beziehungsweise Beifahrerseite durch dieses Bedienelement
einzeln oder zusammen steuerbar.
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1 ist
eine Darstellung eines Außenrückspiegels 1 mit
Hauptrückspiegel 2 und
Weitwinkelspiegel 3. Hauptrückspiegel 2 und Weitwinkelspiegel 3 sind
in einem Gehäuse
untergebracht, in dem (hier nicht zu sehen) die erste und zweite
Stellvorrichtung sowie die Antriebsvorrichtung untergebracht sind. Weiterhin
sind Anschlussvorrichtungen 5 und 6 zu sehen,
die zur elektrischen Versorgung, zur Ansteuerung und zur Befestigung
dienen.
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2 zeigt
den erfindungsgemäßen Außenspiegel 1 mit
Hauptrückspiegel 2 und
Weitwinkelspiegel 3 auf der Fahrerseite eines Lastkraftwagenführerhauses.
Auf einer Armablage der Fahrertür
sind mehrere Bedienelemente 4, 4' gezeigt, die hier als Drehknöpfe, bzw.
Joysticks ausgeführt
sind. Dabei kann ein Drehknopf 4 zur Umschaltung in die
verschiedenen Betätigungsmodi
vorgesehen sein, während
ein zweites Bedienelement 4' als
Joystick die Positionierung des oder der Spiegel vornimmt, der oder
die je nach Betätigungsmodus
des Drehknopfs 4 angesteuert werden.