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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum berührungslosen Übertragen
von Druckflüssigkeit mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1.
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Im
Bereich der so genannten grafischen Industrie werden Bedruckstoffe,
z. B. Papier, Karton oder Folie, mit Druckbildern versehen, insbesondere bedruckt.
Das Aufbringen der Druckbilder kann mittels Rotationsdruckmaschinen
erfolgen, die zu diesem Zweck Druckformzylinder aufweisen. Die Druckformzylinder
tragen ihrerseits üblicherweise mit dem Druckbild versehene,
d. h. bebilderte und eingefärbte Druckformen, z. B. flexible
Druckplatten. Die Druckformen können entweder einmal oder
mehrmals bebilderbar und somit wiederverwendbar sein.
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Die
Bebilderung der Druckformen kann mittels Laser erfolgen, welche
die Bildinformation in eine bebilderbare Oberflächenschicht
der Druckform übertragen. Im Falle von wiederbebilderbaren
Druckformen muss diese Schicht nach jedem Druckauftrag und vor dem
erneuten Bebildern aufgefrischt, insbesondere gelöscht
werden.
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Aus
der
DE 102 27 054
A1 ist eine wiederverwendbare Druckform bekannt, deren
nativ oxidierte, hydrophile Titan-Druckfläche z. B. mit
Phosphonsäure oder Hydroxamsäure im nanoskopischen
Maßstab belegt wird. In diese hydrophobe Belegung kann durch
Laserstrahlung ein Bild eingeschrieben werden, wobei die Belegung
an den bestrahlten Punkten entfernt wird. Auf diese Weise wird die
Druckfläche in hydrophile und hydrophobe Bereiche strukturiert.
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Die
WO 2006/016107 A1 offenbart
demgegenüber eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Drucken
unter Nutzung der Zentrifugalkraft. Auf der Oberfläche
eines topographisch strukturierten Zylinders werden mittels eines
die Oberfläche kontaktierenden Farb-Meniskus in einem ersten
Winkelbereich Tropfen gebildet. Die topografische Struktur kann
z. B. durch 1 Mikrometer dicke, hydrophile Erhebungen aus Gold gebildet
sein. In einem zweiten Winkelbereich werden die Tropfen von der
topografischen Struktur z. B. mittels einer Strahlungs-Einrichtung
gelöst und unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft auf ein
Substrat übertragen. Die Herstellung der benötigten
topographischen Strukturen in für den hochwertigen Druck
ausreichender Auflösung erscheint dabei schwierig und kostenintensiv.
Die
WO 2007/091028
A1 offenbart eine ähnliche Vorrichtung und ein ähnliches
Verfahren, wobei jedoch die topographische Struktur zentrale Erhebungen
aufweist, an denen sich Tropfen bilden und unter Wirkung der Zentrifugalkraft
leicht ablösen. Die Herstellung der benötigten
topographischen Strukturen mit Substrukturen erscheint ebenfalls
schwierig und kostenintensiv. Die
WO 2006/099274 A1 offenbart noch eine ähnliche
Vorrichtung und noch ein ähnliches Verfahren, wobei jedoch
die topographische Struktur/Substruktur zusätzlich elektrostatisch
ansteuerbar ist. Die Herstellung der benötigten topographischen Strukturen
mit Substrukturen und Ansteuerleitungen erscheint ebenfalls schwierig
und kostenintensiv.
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Die
WO 98/16389 A1 A1
offenbart eine weitere ähnliche Vorrichtung mit einem Zylinder,
der an einer Stelle mit einer Flüssigkeit und an einer
anderen Stelle mit einer Kraft beaufschlagt wird, so dass die Flüssigkeit
unter der Wirkung der Zentrifugalkraft wieder abgelöst
wird und tangential auf ein Substrat übertragen wird. Die
Zylinderoberfläche weist wiederum eine topographische Struktur
auf, deren Herstellung in für den hochwertigen Druck ausreichender Auflösung
ebenfalls schwierig und kostenintensiv erscheint.
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Die
JP 63-288757 A offenbart
eine Walze mit Öffnungen, aus denen Farbe auf ein Substrat
gespritzt wird. Rückseitig zum Substrat der Walze ist eine
Elektrode zum elektrostatischen Anziehen der gespritzten Farbtropfen
angeordnet. Der Einsatz der Einrichtung zur Erzeugung des benötigten
elektrostatischen Feldes erscheint schwierig und kostenintensiv.
Darüber hinaus kann es zur ungewünschten elektrostatischen
Aufladung des Substrates kommen.
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Die
JP 2000-246873 A offenbart
eine bebilderbare Farbwalze, deren Farbdosierverhalten aufgrund
der Bebilderung in lateraler und in Umfangsrichtung veränderbar
ist. Die Farbwalze dient dem Übertrag von Farbe auf eine
nachfolgende Walze, wobei sich die beiden Walzen beim Übertragen
der Farbe kontaktieren.
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Vor
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zum berührungslosen Übertragen von Druckflüssigkeit
zu schaffen, welche einen einfachen Aufbau aufweist und kostengünstig
herzustellen und zu betreiben ist. Es ist darüber hinaus
eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zum berührungslosen Übertragen von Druckflüssigkeit
zu schaffen, deren Abgabeverhalten auf einfache Weise veränderbar
ist, entweder von Druckauftrag zu Druckauftrag oder gar von Einzeldruck
zu Einzeldruck. Es ist darüber hinaus eine weitere oder
alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zum berührungslosen Übertragen
von Druckflüssigkeit zu schaffen, welche für das Übertragen
die Wirkung der Zentrifugalkraft auf Druckflüssigkeitströpfchen
nutzt, wobei die der Zentrifugalkraft auch unabhängig von
der Geschwindigkeit einer Abgabefläche veränderbar
ist.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum berührungslosen Übertragen
von Druckflüssigkeit, mit einer bewegten, mikrostrukturierten
Abgabefläche und einer bewegten Aufnahmefläche
und mit einem offenen Übertragungsspalt zwischen Abgabefläche und
Aufnahmefläche, zeichnet sich dadurch aus, dass die Abgabefläche
eine veränderbar mikrostrukturierte, nanoskopische Belegung
aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen einfachen
Aufbau auf und ist kostengünstig herzustellen und zu betreiben.
Das Abgabeverhalten der Abgabefläche ist auf einfache Weise
veränderbar, sowohl von Druckauftrag zu Druckauftrag als
auch von Einzeldruck zu Einzeldruck. Diese Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergeben sich aus der Nutzung einer veränderbar
mikrostrukturierten, nanoskopischen Belegung anstelle einer unveränderlichen
topographischen Struktur. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung weist zudem den Vorteil auf, dass durch den Verzicht
auf topografische Strukturen oder gar Düsenöffnungen
eine einfache Reinigung der Abgabefläche, z. B. durch eine
Tuchwascheinrichtung möglich ist.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Abgabefläche
von der Oberfläche eines rotierenden Zylinders gebildet
wird.
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Eine
vorteilhafte und gegenüber der vorgenannten Weiterbildung
bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Abgabefläche
von der Oberfläche eines umlaufenden Bandes gebildet wird.
Die Verwendung eines Bandes erlaubt in vorteilhafter Weise eine
große Variabilität in der Geometrie und Anordnung
der Vorrichtung. Ein weiterer großer Vorteil dieser Weiterbildung
ergibt sich daraus, dass durch Wechsel des Bandes eine Anpassung
an verschiedene Druckflüssigkeiten erreicht werden kann. Auch
Bandwechsel zu Wartungszwecken sind in einfacher Weise möglich.
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Eine
hinsichtlich der einfachen Veränderbarkeit der wirkenden
Zentrifugalkraft vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass das umlaufende Band von einer ersten Rolle mit einem
ersten Durchmesser D1 und von einer zweiten Rolle mit einem zweiten
Durchmesser D2 geführt wird, wobei D2 < D1. Diese Weiterbildung der Erfindung
erlaubt insbesondere für das Übertragen die Wirkung
der Zentrifugalkraft auf Druckflüssigkeitströpfchen
zu nutzen und dabei die Zentrifugalkraft auch unabhängig
von der Geschwindigkeit einer Abgabefläche zu verändern,
indem der Durchmesser D2 genügend klein gewählt
wird. Ein besonderer Vorteil dieser Weiterbildung besteht darin,
dass auf eine Einrichtung zur Unterstützung des Ablösens
der Druckflüssigkeitströpfchen, z. B. einen Heizstrahler, verzichtet
werden kann.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass der offene Übertragungsspalt
benachbart zur zweiten Rolle liegt. „Offen” bedeutet hierbei,
dass es sich bei dem Spalt nicht um einen Pressspalt, sondern um
einen kontaktlosen Spalt handelt.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Aufnahmefläche
von einem geförderten Bedruckstoff, z. B. von einem Papierbogen gebildet
wird, d. h. dass die Vorrichtung als Druckvorrichtung dient.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Aufnahmefläche
von der Oberfläche eines rotierenden Zylinders, z. B. einer
Farbwerkswalze gebildet wird, d. h. dass die Vorrichtung als Farbdosiervorrichtung
dient.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Aufnahmefläche
von der Oberfläche eines umlaufenden Bandes gebildet wird.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die veränderbar
mikrostrukturierte, nanoskopische Belegung veränderbare,
insbesondere lasererzeugbare Ankerplätze für Druckflüssigkeits-Tröpfchen
bildet.
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Im
Rahmen der Erfindung ist auch eine Bedruckstoff verarbeitende Maschine – z.
B. Druckmaschine, insbesondere Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine
für den lithographischen Offsetdruck, oder Beschichtungsmaschine – zu
sehen, welche sich durch wenigstens eine wie oben mit Bezug zur
Erfindung beschriebene Vorrichtung auszeichnet.
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Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung stellen auch in Kombination miteinander vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung dar. Besonders bevorzugt wird eine
Vorrichtung mit einem umlaufenden Band als Abgabefläche,
mit großer und kleiner Rolle für das Band und
mit Übertragungsspalt benachbart zur kleinen Rolle, wobei
als Druckflüssigkeit Druckfarbe oder Lack auf Papier oder
Karton übertragen wird.
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Die
Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf
die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den
Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben
Bezugszeichen versehen.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1 Eine
schematische Schnittansicht eines ersten und bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum berührungslosen Übertragen
von Druckflüssigkeit;
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2 Eine
schematische Schnittansicht eines zweiten und besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum berührungslosen Übertragen von
Druckflüssigkeit; und
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3 Ausschnitt
der Abgabefläche mit der mikrostrukturierten, nanoskopischen
Belegung.
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1 zeigt
ein erstes und bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zum berührungslosen Übertragen
von Druckflüssigkeit 2. Bei der Druckflüssigkeit 2 handelt
es sich bevorzugt um niedrigviskose Druckfarbe bzw. Tinte. Es kann
sich aber auch um Lack oder um flüssige Funktionsmaterialien,
wie z. B. elektrisch leitende Substanzen handeln. Die Vorrichtung 1 kann
in einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine 3, z. B.
einer Druckmaschine oder einer Beschichtungsmaschine, angeordnet
sein.
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Die
Vorrichtung 1 weist eine bewegte, mikrostrukturierte Abgabefläche 4 auf.
Im ersten Ausführungsbeispiel handelt es dabei sich um
die Oberfläche eines rotierenden Zylinders 5,
wobei die Oberfläche 4 von der Zylindermantelfläche
oder von einem auf der Zylindermantelfläche aufgenommenen
Aufzug gebildet sein kann. Das Material der Oberfläche 4 kann
nativ oxidiertes Titan sein. Die Geschwindigkeit der Abgabefläche 4 beträgt
etwa 1 bis etwa 2 m/s.
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Die
Mikrostrukturierung der Abgabefläche 4 ist in
der Figur nicht dargestellt, da es sich bei dieser um eine nanoskopische
Belegung 6 handelt. Die Abgabefläche 4 weist
somit keine wesentliche mikroskopische oder gar makroskopische Topographie,
d. h. keine wesentlichen Erhebungen und Vertiefungen auf. Stattdessen
handelt es sich um eine im Wesentlichen glatte Fläche mit
einer Funktionsbelegung im molekularen, jedoch nicht notwendig monomolekularen
Maßstab. Bei der Belegung 6 kann es sich um eine
amphiphile Substanz, bevorzugt Phosphonsäure oder Hydroxamsäure
handeln.
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Die
Abgabefläche 4 ist veränderbar mikrostrukturiert,
d. h. deren nanoskopische Belegung 6 ist mit einer veränderbaren
Struktur versehen. Bevorzugt wird die Struktur mittels einer Lasereinrichtung 7 in
die Belegung 6 geschrieben, so dass die Belegung 6 stellenweise
eine Veränderung, z. B. durch lokales Entfernen erfährt.
Mit anderen Worten: die Belegung 6 ist bevorzugt ähnlich
wie eine Druckform bebilderbar, erneuerbar und wiederbebilderbar.
Beispielsweise ist eine nativ oxidierte Titanfläche hydrophil,
während eine darauf aufgebrachte Belegung 6 mit
Phosphonsäure lipophil ist, so dass eine bebilderte Belegung 6 eine
Strukturierung in hydrophile und lipophile Stellen bewirkt. Die
Auflösung der Strukturierung beträgt bevorzugt
etwa 600 dpi oder mehr.
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Weiterhin
ist in 1 eine bewegte Aufnahmefläche 8 gezeigt.
Im ersten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um
einen geförderten Bedruckstoff, z. B. Papier, Karton oder
Folie. Zwischen der Abgabefläche 4 und der Aufnahmefläche 8 ist
ein offener Spalt 9 ausgebildet, d. h. die Abgabefläche 4 und
die Aufnahmefläche 8 sind (ohne gemeinsamen Tangentialpunkt)
beabstandet zueinander angeordnet. Die Breite 10 des offenen
Spaltes bzw. die Flugstrecke der Druckflüssigkeit 2 beträgt
bevorzugt einige Millimeter bis wenige Zentimeter, besonders bevorzugt
zwischen etwa 1 und 10 mm oder gar zwischen 1 und 5 mm.
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Auf
der Abgabefläche 4 ist die Druckflüssigkeit 2 entsprechend
der Strukturierung der Belegung 6 aufgenommen, z. B. in
Form von Tröpfchen 11. Die Druckflüssigkeit 2 haftet
zunächst an der Abgabefläche 4 an, z.
B. aufgrund einer lipophilen Eigenschaft der Belegung 6.
An einer Stelle 12 löst sich die Druckflüssigkeit 2 bzw.
die Tröpfchen 11 aufgrund der Zentrifugalkraft
von der Abgabefläche 4 ab und bewegt im Wesentlichen tangential
sich zur Aufnahmefläche 8. Dabei wird der offene
Spalt 9 überwunden. Schließlich haftet
die Druckflüssigkeit 2 an der Aufnahmefläche 8 an.
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Das
Ablösen der Druckflüssigkeit 2 kann von einer
Einrichtung 13 unterstützt werden, welche z. B. die
Druckflüssigkeit 2 erwärmt und dadurch
deren Viskosität herabsetzt. Bei der Einrichtung 13 kann
es sich um eine Lasereinrichtung oder einen Heizstrahler handeln.
Alternativ sind mikromechansiche oder elektrische Lösungen
denkbar.
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Auf
diese Weise kann die Druckflüssigkeit 2 berührungslos
von der Abgabefläche 4 auf die Aufnahmefläche 8 übertragen
werden. Sofern in die Belegung 2 zuvor ein Druckbild geschrieben
wurde, wird auf der Aufnahmefläche 8 ein entsprechendes
Bild aus Druckflüssigkeit 2 erzeugt.
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Der
Auftrag der Druckflüssigkeit 2 auf die Abgabefläche 4 kann
durch eine Auftragswalze 14 oder einen Farbbalken erfolgen.
Die Lasereinrichtung 7 kann in Drehrichtung des Zylinders 5 auch
vor der Auftragswalze 14 angeordnet sein und ein Reinigungsmodul
und Auftragsmodul für die Belegung 6 umfassen,
so dass ein Verändern der Belegung (von Druckauftrag zu
Druckauftrag oder gar von Einzeldruck zu Einzeldruck) ermöglicht
wird.
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2 zeigt
ein zweites und besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum
berührungslosen Übertragen von Druckflüssigkeit 2.
Die Vorrichtung 1 weist als Abgabefläche 4 ein
umlaufendes, endloses Band 15 auf, welches von einer ersten
Rolle 16 mit einem ersten, großen Durchmesser
D1 und von einer zweiten Rolle 17 mit einem zweiten, kleinen
Durchmesser D2 geführt wird, wobei der zweite Durchmesser
D2 kleiner als der erste Durchmesser D1 ist (D2 < D1). Eine der beiden Rollen 16, 17 wird
gesteuert angetrieben.
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An
einer Stelle 18, bevorzugt benachbart zur großen
Rolle 16 wird die Druckflüssigkeit 2 auf
das Band 15 aufgetragen, z. B. von einer Auftragswalze 14 oder
einem Farbbalken, wobei das Band 15 die Druckflüssigkeit 2 entsprechend
der Mikrostrukturierung der nanoskopischen Belegung 6 der
Abgabefläche 4 annimmt. An der Stelle 12 erfährt
das Band 15 aufgrund des kleinen Durchmessers D2 der zweiten Rolle 17 eine
Beschleunigung und die Druckflüssigkeit 2 löst
sich unter der Wirkung der Fliehkraft vom Band 15 ab und
bewegt sich im Wesentlichen tangential über den offenen
Spalt 9 hinweg in Richtung Aufnahmefläche 8.
Der offene Übertragungsspalt 9 liegt dabei benachbart
zur zweiten, kleinen Rolle 17.
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Sofern
zwischen Auftrag und Übertrag der Druckflüssigkeit 2 eine
bestimmte Zeitspanne liegen muss, z. B. damit die Druckflüssigkeit 2 hinreichend konditioniert
werden kann, so kann über die Wahl der Länge des
oberen Trums 19 die zur Verfügung stehende Zeitspanne
bei gegebener Bandgeschwindigkeit eingestellt werden. Benachbart
zum oberen Trum 19 des umlaufenden Bandes 15 können
weitere Einrichtungen 20 angeordnet sein, z. B. solche
zur Vorbehandlung oder Konditionierung der Druckflüssigkeit 2.
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Die
Mikrostrukturierung der Belegung kann mit einer Lasereinrichtung 7 erfolgen,
welche wiederum ein Reinigungs- und Auftragsmodul für die
Belegung 6 umfassen kann. Die Daten für die Strukturierung
können der Lasereinrichtung von einem zentralen Maschinenrechner
zugeführt werden, dem diese Daten wiederum aus der so genannten
Vorstufe zur Verfügung stehen.
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Beiden
Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass die jeweiligen
Vorrichtungen 1 entweder dem Übertragen der Druckflüssigkeit 2 auf
einen Bedruckstoff 2 oder auf die Oberfläche eines
nachfolgenden rotierenden Zylinders 2 oder eines nachfolgenden
umlaufenden Bandes 2 dienen können. Im ersten
Fall bildet die jeweilige Vorrichtung 1 eine Druck- oder
Beschichtungsvorrichtung und ersetzt z. B. Druckform- und Übertragungszylinder.
Im zweiten Fall bildet die jeweilige Vorrichtung 1 eine
Druckflüssigkeitsdosiervorrichtung und ersetzt z. B. eine
Rasterwalze oder eine Heberwalze.
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Im
ersten Fall kann die nanoskopische Belegung 6 der Abgabefläche 4 vor
einem Druckauftrag entsprechend dem zu druckenden Druckbild verändert,
z. B. laserstrukturiert werden und ein Druckauftrag mit einer Folge
von gleichen Drucken abgearbeitet werden. Alternativ dazu kann die
nanoskopische Belegung 6 ständig verändert,
z. B. erneuert und laserstrukturiert werden und ein Druckauftrag
mit einer Folge von verschiedenen Drucken abgearbeitet werden.
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Im
zweiten Fall kann die nanoskopische Belegung 6 der Abgabefläche 4 mit
einem Raster strukturiert werden, das eine gewünschte Dosierung
der Druckflüssigkeit 2 bewirkt. Das Raster kann
während eines Druckauftrages (einer Folge von Drucken) gleichbleiben
oder alternativ über eine Einrichtung zur Steuerung und/oder
Regelung der Druckflüssigkeitszufuhr z. B. zonal, d. h.
in lateraler Richtung, in Bewegungsrichtung oder in beiden Richtungen
zugleich verändert werden.
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Obwohl
nicht bevorzugt kann auch im zweiten Ausführungsbeispiel
eine Ablöseeinrichtung 13 zur Einwirkung an der
Stelle 12 vorgesehen sein. Alternativ kann in beiden Ausführungsbeispielen
vorgesehen sein, dass die Temperatur der Abgabefläche 4, insbesondere
des Bandes 15, zum verbesserten Ablösen der Druckflüssigkeit 2 beim
Annähern an die kleine Rolle 17 erhöht
wird, z. B. durch einen auf das Band 15 bevorzugt rückseitig
einwirkenden Heizstrahler. Sowohl die Einrichtung 13 als
auch die Einrichtung zur Erhöhung der Abgabeflächen-Temperatur
können zonal ausgebildet sein, d. h. in lateralen Zonen
separat steuerbar und/oder regelbar.
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3 zeigt
einen Ausschnitt der Abgabefläche 4 mit der mikrostrukturierten,
nanoskopischen Belegung 6. Die Stellen 21 bzw.
Ankerplätze an denen die Druckflüssigkeit 2 an
der Abgabefläche 4 anhaftet, können verschiedene
Formen aufweisen: kreisförmig, ellipsenförmig
oder tropfenförmig, jeweils bevorzugt mit zentraler Aussparung
und besonders bevorzugt mit Kreisfleck innerhalb der zentralen Aussparung
oder Aussparung am Rand der Form. Bevorzugt weisen alle Ankerplätze 21 einer
Abgabefläche die gleiche Form auf. Durch die Wahl der Ankerplatzform
kann die Ablösung der Tröpfchen 11 verbessert
werden, z. B. indem die zur Ablösung erforderliche Fliehkraft
verringert wird. Die Ankerplätze 21 weisen bevorzugt
einen Durchmesser von etwa 20 μm und einen Abstand von
ebenfalls etwa 20 μm auf. Die zur Ablösung der
Druckflüssigkeits-Tröpfchen 11 notwendige
Tangentialbeschleunigung kann bei gegebener Tröpfchengröße
durch eine Reduktion der Fläche der Ankerplätze 21 erreicht
werden.
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Über
die Wahl der Ankerplatzform und des Ankerplatzabstandes kann die übertragene
Druckflüssigkeitsmenge pro Flächeneinheit eingestellt
werden, während über die Geschwindigkeit der Abgabefläche 4 die übertragene
Druckflüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit eingestellt werden
kann.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Druckflüssigkeit
- 3
- Maschine
- 4
- Abgabefläche
- 5
- Zylinder
- 6
- Belegung
- 7
- Lasereinrichtung
- 8
- Aufnahmefläche
- 9
- offener
Spalt
- 10
- Breite
- 11
- Tröpfchen
- 12
- Ablösestelle
- 13
- Ablöseeinrichtung
- 14
- Auftragswalze
- 15
- Band
- 16
- erste,
große Rolle
- 17
- zweite,
kleine Rolle
- 18
- Auftragsstelle
- 19
- oberer
Trum
- 20
- Einrichtungen
- 21
- Ankerplätze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10227054
A1 [0004]
- - WO 2006/016107 A1 [0005]
- - WO 2007/091028 A1 [0005]
- - WO 2006/099274 A1 [0005]
- - WO 98/16389 A1 [0006]
- - JP 63-288757 A [0007]
- - JP 2000-246873 A [0008]