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Die
Erfindung betrifft eine Hörhilfe
mit einem Lautstärkesteller
sowie einen Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe.
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Hörhilfen
dienen dazu, Hörverluste
bei Schwerhörigen
auszugleichen. Es sind sogenannte Hinter-dem-Ohr-Geräte bekannt,
die aus einer im Ohr getragenen Otoplastik, sowie aus einem hinter dem
Ohr getragenen Gehäuse
bestehen, welches die zur Realisierung einer Hörhilfefunktion notwendigen
elektrischen Bauteile enthält.
Weiter sind Im-Ohr-Geräte
bekannt, die lediglich aus einem im Ohr getragenen Teil bestehen,
der die elektrischen Bauteile enthält. Weitere, nicht genannte
Bauformen sind bekannt. Zudem können
Hörhilfen
für die
Tinnitus-Therapie
konzipiert sein. Unter anderem sind sogenannte Tinnitus-Masker bekannt,
die der Unterdrückung
von Tinnitus-Hörstörungen dienen.
Im Folgenden sollen unter dem Begriff Hörhilfe sämtliche vorangehend erwähnten Geräte verstanden
werden.
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Bekannte
Hörhilfe
weisen Taster, Schalter, Schieberegler und dergleichen auf, mit
denen die Lautstärke
der Hörhilfe
verändert
werden kann, und die zur Anpassung weiterer Einstellwerte der Hörhilfe vorgesehen
sind. Ein Problem solcher mechanischen Schalt- und Stellelemente
ist ihre Störanfälligkeit
und Empfindlichkeit gegenüber
Abnutzungs- und Verschmutzungserscheinungen. Ein weiteres Problem solcher
Elemente besteht darin, dass sie durch manuelle Betätigung zu
bewegende Komponenten aufweisen, die durch das Gehäuse der
Hörhilfe
hindurchtreten. Bewegliche Komponenten sind gegen das Gehäuse verhältnismäßig schlecht
abzudichten. Sie sind daher aufwändig
und können
Wasser- und schmutz-durchlässige
Undichtigkeiten im Gehäuse verursachen.
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Aus
der Druckschrift
US 5,341,433 ist
eine Hörhilfe
mit einem Gehäuse
und darin angeordneten elektronischen Bauelementen, wie Mikrofon,
Verstärker,
Hörer,
Stromquelle, Ein-/Ausschalter
sowie Stellelementen, beispielsweise Lautstärkesteller, bekannt, bei dem
die Verwendung von Druck- und Positionssensoren in Filmauslegung
vorgesehen ist. Die Druck- und Positionssensoren bestehen aus zusammenlaminierten
Polymerlagen, wobei eine Lage mit interdigitierenden Elektroden
und die zugehörige andere
Lage mit einem Halbleitermaterial beschichtet ist, und wobei die
Sensoren auf der Außenseite des
Gehäuses
oder in der Gehäusewandung
angeordnet sind. Die Sensoren reagieren auf Berührung oder Druck mit variablem
elektrischem Widerstand. Sie sind als Schalter und/oder als Regler
ausgebildet. Sie lassen sich nicht berührungsfrei bedienen und unterliegen
daher einer gewissen Abnutzung durch ihre Betätigung.
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Aus
der Druckschrift
US
2005/0238190 A1 ist eine Hörhilfe bekannt, die als vollständig im
Gehörgang
zu tragendes Gerät
(CIC, completely in canal) ausgeführt ist. Ein Problem solcher
Hörhilfegeräte besteht
darin, dass die freiliegende und zugreifbare Gehäuseseite, auf welcher Bedienelemente
wie Ein-/Ausschalter
und Lautstärkesteller
angeordnet sein müssen,
verhältnismäßig kleinflächig ist.
Angesichts der kleinen Fläche
sind insbesondere Stelleinrichtungen wie Lautstärkesteller schwierig anzuordnen,
insbesondere da sie zwecks Bedienbarkeit eine gewisse Mindestgröße brauchen.
Es wird daher vorgeschlagen, eine Stelleinrichtung bzw. ein Bedienelement
zu verwenden, das durch Bewegungen der Hand in unmittelbarer Nähe der Hörhilfe berührungslos
betätigt
wird. Die Stelleinrichtung kann einen Infrarot-Sensor, einen Ultraschall-Sensor, einen induktiven
oder einen kapazitiven Näherungssensor
umfassen. Eine Schwierigkeit besteht dabei im Energieverbrauch solcher
Sensoren, die die Laufzeit der Energieversorgung der Hörhilfe, üblicherweise
eine Batterie oder eine wiederaufladbare Batterie, deutlich verringern.
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Aus
der Druckschrift
DE
10 2005 044 416 A1 ist ebenfalls eine Hörhilfe bekannt, bei der Lautstärkesteller
oder Programmwahltaster ohne bewegliche Teile ausgeführt sind.
Sie können beispielsweise
auf einem optischen Bildsensor oder einem Infrarotsensor basieren.
Auch aus der Druckschrift
EP
2 061 276 A1 ist eine Hörhilfe
mit ähnlichem,
z. B. auf einem Infrarotsensor basierenden, Bedienelementen vorbekannt.
Die vorbekannten Hörhilfen
mit berührungsfreien
bzw. nicht-mechanischen
Bedienelementen weisen jeweils aufgrund der verwendeten Sensoren bzw.
Sensor-Prinzipien einen erhöhten
Energieverbrauch auf.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe
der eingangs genannten Art sowie eine Hörhilfe mit einem solchen Lautstärkesteller
anzugeben, der bedienungsfreundlich, dauerhaft, wenig störanfällig, miniaturisierbar und
von geringem Energieverbrauch ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch einen Lautstärkesteller
mit den Merkmalen des 1. Patentanspruchs sowie durch eine Hörhilfe mit
den Merkmalen des weiteren unabhängigen
Patentanspruchs.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung besteht in einem Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe,
der manuell betätigbar
ist und einen Infrarotsensor umfasst, wobei der Infrarotsensor dazu
ausgebildet ist, eine Orientierung und/oder eine Position einer
zur Betätigung ausgeführten manuellen
Bewegung zu erfassen, wobei weiter ein manuell betätigbarer
Tastschalter umfasst ist, und wobei der Infrarotsensor nur während einer
Betätigung
des Tastschalters und/oder zeitlich begrenzt im Anschluss an eine
Betätigung
aktiviert ist. Falls eine Aktivierung im Anschluss an eine Betätigung vorgesehen
wird, ist eine zeitliche Begrenzung der Aktivierungsdauer auf höchstens
1,5 Sekunden vorgesehen, vorzugsweise auf 0,8 Sekunden. Ein weiterer
Grundgedanke der Erfindung besteht in einer Hörhilfe mit einem solchen Lautstärkesteller.
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Als
Infrarotsensor kann ein heutzutage verfügbarer standardmäßiger Sensor
zum Einsatz kommen, der in einem Wellenlängenbereich von 780 nm bis
1.000.000 nm arbeitet. In einer Ausfüh rungsvariante kann ein Infrarotsensor
im sogenannten nahen Infrarot-Wellenlängenbereich von 780 nm bis
1.400 nm eingesetzt werden. In einer weiteren Ausführungsvariante
kann ein Infrarotsensor im sogenannten photographischen oder farbigen
Infrarot-Wellenlängenbereich
von 780 nm bis 1.000 nm eingesetzt werden. Weitere Ausführungsvarianten
sind möglich.
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Als
Tastschalter kann ein heutzutage verfügbarer standardmäßiger Sensor
zum Einsatz kommen. In einer Ausführungsvariante kann der Sensor auf
einem Sensorelement auf einer metallbeschichteten, piezoelektrischen
PVDF-Folie basieren. In einer weiteren Ausführungsvariante kann der Sensor auf
einem Sensorelement aus einer resistiven Folie basieren. In einer
weiteren Ausführungsvariante kann
der Sensor auf einem Sensorelement aus einem piezo-resistiven Drucksensor
basieren. In einer weiteren Ausführungsvariante
kann der Sensor auf einem Sensorelement aus einem piezoelektrischen Drucksensor
basieren. In einer weiteren Ausführungsvariante
kann der Sensor auf einem Sensorelement auf einem kapazitiven Polymer-Drucksensor basieren.
Weitere Ausführungsvarianten
sind möglich.
Der Tastschalter kann in einer Ausführungsvariante als Folie bzw.
Schicht mit Schichtdicken von 0,5–2 mm ausgeführt sein.
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Durch
die Verwendung eines Infrarotsensors ist es möglich, den Lautstärkesteller
ohne bewegliche mechanische Stellelemente und unter weitestgehender
Vermeidung von verschleißanfälligen Berührungsflächen oder
Kontaktflächen
auszuführen.
Dem erhöhten
Energieverbrauch eines Infrarotsensors wird durch die funktionale
Kombination mit dem Tastschalter entgegengewirkt. Der Infrarotsensor
wird nur während
Betätigung
des Tastschalters aktiv und befindet sich ansonsten im Ruhezustand.
Der Ruhezustand kann entweder ein verbrauchsminimierter Betriebszustand
sein, vergleichbar einer Stand-by-Funktion. Oder der Infrarotsensor ist
im Ruhezustand vollständig
abgeschaltet und verbraucht dann gar keine Energie. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass der Tastschalter die Energieversorgung des
Infrarotsensors abschaltet bzw. unterbricht und nur während Betätigung schließt.
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Zusätzlich ist
zu berücksichtigen,
dass der Tastschalter ebenfalls einen geringen oder keinen Energieverbrauch
haben sollte, solange er nicht betätigt wird. Da auch der Tastschalter
vorteilhafterweise ohne bewegliche mechanische Elemente ausgeführt sein
kann, sollte ggf. ein Sensoraufbau mit geringem Energieverbrauch
gewählt
werden. Eine Verringerung des Gesamt-Energieverbrauchs der Bedienelemente
der Hörhilfe
kann auch dadurch erreicht werden, dass der Tastschalter nicht nur
den Lautstärkesteller,
sondern eine Vielzahl von Bedienelementen aktiviert, die im aktivierten
Zustand einen verhältnismäßig hohen
Energieverbrauch aufweisen, und die ansosnten deaktiviert sind.
Dadurch wird die Anzahl der Energie verbrauchenden Bauelemente auf den
Tastschalter reduziert, solange dieser nicht betätigt ist, und nur bei Betätigung desselben
auf alle durch die Betätigung
aktivierten Bedienelemente ausgeweitet.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass
der Tastschalter im nicht betätigten
Zustand einen geringeren Energieverbrauch als der Infrarotsensor
im aktivierten Zustand aufweist.
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Weist
der Tastschalter im aktiven, aber nicht betätigten Zustand einen geringeren
Energieverbrauch als der Infrarotsensor auf, so ist bereits in der Kombination
von Tastschalter und Infrarotsensor eine Verringerung des Energieverbrauchs
erreicht und somit eine erhöhte
Batterie-Lebensdauer gewährleistet.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass der Tastschalter
flächenförmig ausgeführt ist,
aus einem für
Infrarotstrahlung mindestens teilweise transparenten Material besteht,
und den Infrarotsensor überdeckt.
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Durch
die Anordnung des Tastschalters über dem
Infrarotsensor wird die Bedienung erleichtert, da die Aktivierung
durch Tasten sowie die Verstellung der Lautstärke durch gezielte Bewegung
oder Positionierung der Hand oder eines Fingers an ein- und demselben Bedienelement
ausgeführt
werden. Zudem wird dadurch die Miniaturisierung der Kombination
aus Tastschalter und Infrarotsensor begünstigt. Dadurch kann eine weitere
Miniaturisierung der Hörhilfe,
für die
der Steller vorgesehen ist, erreicht werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass der Lautstärkesteller
einen manuell betätigbaren
mechanischen Stellknopf umfasst, insbesondere einen Drehknopf oder
Schiebeknopf, und dass der Infrarotsensor dazu ausgebildet ist,
eine Orientierung und/oder eine Position des Stellknopfs zu erfassen.
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Ein
manuell zu betätigender
Stellknopf weist den Vorteil auf, dass ein Benutzer beim Verstellen eine
taktile Rückmeldung
erhält,
da er das mechanische Verstellen fühlen kann. Dies erhöht die Bedienfreundlichkeit.
Zudem sind viele Hörhilfeträger an mechanische
Bedienelemente gewöhnt
und müssen sich
daher nicht auf ein neues Bedienkonzept einstellen. Darüber hinaus
kann ein mechanisches Bedienelement auch die Fehleranfälligkeit
reduzieren, da ein unbeabsichtigtes Verstellen, z. B. durch unbeabsichtigte
Berührung
des Stellers beim Handhaben der Hörhilfe, unter Umständen weniger
leicht geschieht als ein unbeabsichtigtes Verstellen eines mit Infrarotsensor
arbeitenden Lautstärkestellers.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass der Stellknopf
zusätzlich
durch Tasten betätigbar
ist, und dass der Tastschalter in den Stellknopf integriert ist.
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Die
gegenseitige Integration von Stellknopf- und Tastschalter vereinfacht
die Bedienung, da lediglich ein Bedienelement betätigt zu
werden braucht. Zudem trägt
sie zur Miniaturisie rung des Lautstärkestellers und damit auch
der Hörhilfe,
für die
der Steller vorgesehen ist, bei.
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Ein
weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht in einer Hörhilfe mit
einem Lautstärkesteller wie
vorangehend erläutert.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung dieses Grundgedankens besteht darin,
dass die Hörhilfe
ein Gehäuse
umfasst, und dass der Infrarotsensor und der Tastschalter derart
in dem Gehäuse
angeordnet sind, dass kein bei manueller Betätigung bewegtes Bauteil durch
das Gehäuse
hindurch tritt.
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Die
vorgeschlagene Kombination eines Infrarotsensors mit einem Tastschalter
bewirkt zum einen, wie vorangehend erläutert, einen verringerten Energieverbrauch
und trägt
damit zur Erhöhung
der Lebensdauer der Energieversorgung bei. Zum anderen ermöglicht sie
einen Aufbau des Lautstärkestellers,
der in das Gehäuse
fest und unbeweglich eingebunden werden kann. Dadurch werden Undichtigkeiten
bzw. erhöhter
Dichtungsaufwand bei der Abdichtung beweglicher Teile gegen das
Gehäuse
vermieden. Durch die Vermeidung bewegter, durch das Gehäuse hindurchtretender
Bauteile kann ein vollständig
wasserdichtes, schmutzdichtes und sogar gasdichtes Gehäuse im Bereich
des Lautstärkestellers erreicht
werden.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche werden
nachfolgend anhand von Beschreibung und Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Hörhilfe mit
Lautstärkesteller,
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2 Lautstärkesteller
mit Infrarotsensor und Tastschalter, und
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3 mechanischer
Lautstärkesteller
mit Infrarotsensor und Tastschalter.
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In 1 ist
eine Hörhilfe 1 in
Hinter-dem-Ohr-Ausführung
schematisch dargestellt. Ein Traghaken 2 dient dazu, die
Hörhilfe 1 am
bzw. hinter dem Ohr einzuhängen.
Der Traghaken 2 ist mit dem Gehäuse 3 verbunden und
trägt dieses.
Im Gehäuse 3 sind
die elektronischen Komponenten der Signalverarbeitung und Erzeugung
angeordnet.
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An
dem dem Gehäuse 3 entgegengesetzten Ende
des Traghakens 2 befindet sich eine Schallaustrittsöffnung,
die in der Abbildung nicht dargestellt ist, und durch die Schall
in einen ebenfalls nicht dargestellten Hörschlauch geleitet wird, der
zum Gehörgang
des Hörhilfeträgers führt. Auf
dem beschriebenen Weg über
Traghaken 2 und den Schallschlauch werden von der Hörhilfe 1 verarbeitete
und verstärkte Umgebungssignale
oder sonstige akustische Signale zum Ohr des Hörhilfeträgers geleitet.
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Im
Gehäuse 3 befindet
sich eine Signalverarbeitungseinrichtung 4, die der Verarbeitung
und Erzeugung akustischer Signale entsprechend der erforderlichen
Therapie für
den Hörhilfeträger dient. Über ein
oder mehrere Mikrophone 5 werden Umgebungssignale aufgenommen,
die der Signalverarbeitungseinrichtung 4 als Eingangssignal
zugeleitet werden. Die Signalverarbeitungseinrichtung 4 verarbeitet
und verstärkt
die Umgebungssignale und leitet das so erzeugte Signal dem Receiver 6 (in
der Hörgerätetechnik übliche Bezeichnung
für den
Hörer oder
Lautsprecher) zugeleitet. Eine Batterie 7 dient der Energieversorgung
der elektronischen Komponenten der Hörhilfe 1. Die Batterie 7 kann
als Einwegbatterie ausgeführt
sein, die ausgetauscht werden muss, sobald sie erschöpft ist.
Sie kann auch als wiederaufladbare Batterie ausgeführt sein,
die entweder in der Hörhilfe 1 oder
in einem dafür
vorgesehenen Lagegerät
wieder aufgeladen werden muss, sobald sie erschöpft ist.
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Die
Hörhilfe 1 dient,
wie vorangehend erläutert,
entweder der Erzeugung eines akustischen Signals zur Tinnitus-Therapie
oder der Verarbeitung und Verstärkung
von akustischen Umgebungssignalen zur Therapie eines Hörgeschädigten.
Das Ausgangssignal der Hörhilfe 1,
das durch den Receiver 6 erzeugt wird, ist in der Lautstärke veränderbar.
Zum einen können Veränderungen
der Lautstärke
durch die Signalverarbeitungseinrichtung 4 vorgenommen
werden. Zum anderen kann eine Veränderung durch den Hörhilfeträger oder
eine Bedienperson vorgenommen werden, nämlich durch Betätigung des
Lautstärkestellers 10.
Der Lautstärkesteller 10 umfasst
einen Infrarotsensor und einen Tastschalter und wird nachfolgend
näher erläutert.
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In 2 ist
der vorangehend dargestellte Lautstärkesteller 10 schematisch
in vergrößerter Darstellung
wieder gegeben. Er ist eingebunden in das Gehäuse 3 und ist mit
der Signalverarbeitungseinrichtung 4 elektrisch verbunden,
was durch strichlierte Linien angedeutet sein soll. Der Lautstärkesteller 10 umfasst
einen Infrarotsensor 11. Der Infrarotsensor 11 ermöglicht die
Detektion bzw. Erfassung von Strahlung im infraroten Wellenlängenbereich.
Er ist so ausgeführt,
dass er mindestens eine eindimensionale Erfassung, d. h. die Erfassung
von Infrarot-Signalen entlang einer längserstreckten Messregion, ermöglicht.
Eine Ausführung
des Infrarotsensors 11 zur Erfassung eines dreidimensionalen
Messfelds, also eine Ausbildung als Infrarot-Bildsensor, ist ebenfalls
denkbar. Da der menschliche Körper
Wärme abstrahlt,
ist insbesondere eine Erfassung des menschlichen Körpers bzw.
einer Hand oder eines Fingers durch den Infrarot-Sensor 11 möglich.
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Durch
das mindestens ein-dimensionale, gegebenenfalls zweidimensionale,
Messfeld ist der Sensor 11 in der Lage, eine Bewegung innerhalb
des Messfelds zu detektieren, bzw. die Annäherung eines Fingers oder einer
Hand in einem bestimmten Bereich des Messfelds zu detektieren. Abhängig von
einer solchen Detektion kann durch manuelle Betätigung eine Lautstärkeverstellung
vorgenommen werden, indem eine Handbewegung entweder in bestimmter
Richtung oder zu einer bestimmten Stelle an der Hörhilfe 1 vorgenommen
wird. Zum Beispiel kann eine Handbewegung nach oben der Erhöhung der
Lautstärke
dienen, eine Handbewegung nach unten der Verringerung der Lautstärke. Weitere
Bewegungsschemata, z. B. nach rechts oder links, sind ebenfalls
denkbar. Soll lediglich das Heranführen der Hand an einen bestimmten
Punkt der Hörhilfe
zur Lautstärkeverstellung
dienen, so könnte
beispielsweise ein Heranführen
an den oberen Teil der Hörhilfe 1 zum
Erhöhen
der Lautstärke
führen,
ein Heranführen
an den unteren Teil zum Verringern der Lautstärke.
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Der
Infrarotsensor 11 leitet die erfassten Infrarotsignale
als Eingangssignal der Signalverarbeitungseinrichtung 4 zu,
die eine entsprechende Signalverarbeitung vornimmt und die Verstärkung der Signale,
die dem Receiver 6 zugeleitet werden, dementsprechend verstellt.
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Der
Infrarotsensor 11 wird von einem flächenmäßig geformten Tastschalter 12 überdeckt.
Der Tastschalter 12 erzeugt ein Ausgangssignal bei manueller
Berührung,
also beim Tasten. Solange der Tastschalter 12 nicht berührt wird,
erzeugt er kein aktives Ausgangssignal. Er ist mit der Signalverarbeitungseinrichtung 4 verbunden,
der das Tastsignal als Eingangssignal zugeleitet wird. Die Signalverarbeitungseinrichtung 4 steuert
die Energieversorgung für den
Infrarotsensor 11 derart, dass dieser im Ruhezustand, solange
der Tastschalter 12 nicht betätigt ist, abgeschaltet ist.
Im Ruhezustand wird der Infrarotsensor 11 deshalb nicht
mit Energie versorgt, was zur Verringerung des Energieverbrauchs
beiträgt
und die Lebensdauer der Batterie 7 verlängert.
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Sobald
der Tastschalter 12 durch Tasten betätigt wird, wird durch die Signalverarbeitungseinrichtung 4 die
Energieversorgung des Infrarotsensors 11 aktiviert und
dieser somit eingeschaltet. Der Infrarotsensor 11 kann
dabei nur während
einer Betätigung des
Tastschalters 12 und/oder im Anschluss an eine Betätigung während einer
begrenzten Zeitdauer eingeschaltet werden. Falls eine Aktivierung
im Anschluss an eine Betätigung
vorgesehen wird, ist eine zeitliche Begrenzung der Aktivierungsdauer
auf höchstens
1,5 Sekunden vorgesehen, vorzugsweise auf 0,8 Sekunden. Dadurch
kann erreicht werden, dass nur während
einer Betätigung
des Tastschalters 12 der Infrarotsensor 11 aktiv
ist, Energie verbraucht und betätigt
wer den kann. Eine Verstellung der Lautstärke setzt daher voraus, dass
der Tastschalter 12 betätigt
und gleichzeitig die zur Lautstärkeverstellung erforderliche
manuelle Bewegung ausgeführt
wird.
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Der
Tastschalter 12 ist für
Infrarot-Strahlung transparent, so dass eine Infrarot-Detektion
durch den darunter liegenden Infrarot-Sensor 11 möglich ist.
Er kann beispielsweise als druckempfindliche elektrisch aktive Polymer-Folie
gestaltet sein. Er kann auch als resistiver Sensor gestaltet sein,
der Leitfähigkeitsänderungen
aufgrund von manuellem Tasten wegen der spezifischen Leitfähigkeit
von menschlicher Haut detektiert. Weiter sind kapazitive, induktive
oder mechanische Sensorprinzipien für den Tastschalter 12 denkbar.
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Der
Lautstärkesteller 10 umfasst
keine beweglichen Teile, da weder der Infrarotsensor 11 noch der
Tastschalter 12 in irgendeiner Weise zur Betätigung bewegt
zu werden brauchen. Daher können
sie bündig
in das Gehäuse 3 eingebunden
werden. Zum Beispiel kann der flächenförmige Tastschalter 12 mit dem
Gehäuse
dicht verklebt werden, oder er kann in das Gehäuse integriert sein. Durch
das Vermeiden beweglicher Teile wird eine Integrierung oder dichte Klebung
oder sonstige dichte Verbindung von Gehäuse 3 und Lautstärkesteller 10 bzw.
Tastschalter ermöglicht,
die vollkommen wasserdicht, schmutzdicht und sogar gasdicht ausgeführt sein
kann. Damit wird die Widerstandsfähigkeit der Hörhilfe 1 gegen Witterungseinflüsse und
Umgebungseinflüsse
wesentlich erhöht.
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In 3 ist
eine andere Ausführungsform des
Lautstärkestellers 10 ebenfalls
vergrößert schematisch
dargestellt. Im Gehäuse 3 ist
hierzu ein mechanisch beweglicher Stellknopf 23 vorgesehen.
Der Stellknopf 23 gleicht einem Rändelrad, also einem Drehknopf,
und ist um eine Achse 24 rotierbar. Eine manuelle Betätigung erfolgt
durch Rotieren des Drehknopfs 23. Die Achse 24 ist
in einem Langloch 25 drehbar und verschiebbar gelagert.
Das Langloch 25 und die Achse 24 sind so angeordnet,
dass sie vollständig
außerhalb
des Innenbereichs des Gehäuses 3 befindlich
sind. Insbesondere tritt die bewegliche Achse 24 nicht
durch das Gehäuse 3 hindurch, so
dass eine Dichtung beweglicher Teile gegen das Gehäuse 3 vermieden
ist.
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Das
Langloch 25 ermöglicht
eine lineare Bewegung der Achse 24 und damit des Drehknopfs 23 längs des
Langlochs. Am Grund des Langlochs 25 ist ein Tastschalter 22 angeordnet.
Der Tastschalter wird durch Druck auf den Drehknopf 23 betätigt, indem
die Achse 24 dabei auf den Tastschalter 22 gedrückt wird.
Er ist über
eine strichliert angedeutete, elektrische Verbindung mit der Signalverarbeitungseinrichtung 4 verbunden.
In einer den vorangehenden Erläuterungen
vergleichbaren Art ist der Tastschalter 22 mit dem Gehäuse 3 so
verbunden oder verklebt, dass dieses wasserdicht, schmutzdicht und
je nach Ausführung
sogar gasdicht verschlossen ist.
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Eine
Drehbewegung des Drehknopfs 23 wird durch einen entsprechend
angeordneten Infrarotsensor 21 detektiert. Um für den Infrarotsensor 21 detektierbar
zu sein, weist der Drehknopf 23 eine entsprechende im Infrarot-Wellenlängenbereich
wahrnehmbare Strukturierung oder Markierungen auf, die in der Abbildung
nicht dargestellt sind. Der Infrarotsensor 21 ist dabei
vollständig
innerhalb des Innenbereichs von Gehäuse 3 angeordnet,
der Drehknopf 23 vollständig
außerhalb.
Der Infrarotsensor 21 detektiert eine Bewegung des Drehknopfs 23 mithin
durch die Wand des Gehäuses 3 hindurch,
welches zu diesem Zweck im Bereich des Infrarotsensors 21 transparent für Strahlung
im infraroten Wellenlängenbereich
ausgeführt
ist.
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Der
erläuterte
Aufbau des Lautstärkestellers 10 ermöglicht daher
eine vollständig
Wasser- und schmutzdichte Einbindung, ggf. sogar eine gasdichte Einbindung,
in das Gehäuse 3,
da keine beweglichen Teile des Stellers durch dieses hindurchtreten.
Zudem begünstigt
die Integration von Tastschalter 22 und Drehknopf 23 samt
Achse 24 die Miniaturisierung des Lautstärkestellers 10.
Der Tastschalter 22 muss, wie vorangehend erläutert, betätigt werden, damit
die Signalverarbeitungseinrichtung 4 den Infrarotsensor 21 mit
Energie versorgt. Solan ge der Tastschalter 22 nicht betätigt ist,
ist der Infrarotsensor 21 durch die Signalverarbeitungseinrichtung 4 abgeschaltet
und verbraucht dann keine Energie.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung lässt
sich wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung betrifft eine Hörhilfe mit
einem Lautstärkesteller
sowie einen Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe
sowie eine Hörhilfe
mit einem solchen Lautstärkesteller
anzugeben, der bedienungsfreundlich, dauerhaft, wenig störanfällig, miniaturisierbar und
von geringem Energieverbrauch ist. Ein Grundgedanke der Erfindung
besteht in einem Lautstärkesteller
für eine
Hörhilfe,
der manuell betätigbar
ist und einen Infrarotsensor umfasst, wobei der Infrarotsensor dazu
ausgebildet ist, eine Orientierung und/oder eine Position einer
zur Betätigung
ausgeführten
manuellen Bewegung zu erfassen, wobei weiter ein manuell betätigbarer
Tastschalter umfasst ist, und wobei der Infrarotsensor nur während einer
Betätigung
des Tastschalters und/oder im Anschluss an eine Betätigung des
Tastschalters während
einer begrenzten Zeitdauer aktiviert ist. Ein weiterer Grundgedanke der
Erfindung besteht in einer Hörhilfe
mit einem solchen Lautstärkesteller.
Als Infrarotsensor und als Tastschalter können standardmäßige Sensoren
zum Einsatz kommen. Durch die Verwendung eines Infrarotsensors ist
es möglich,
den Lautstärkesteller
ohne bewegliche mechanische Stellelemente und unter weitestgehender
Vermeidung von verschleißanfälligen Berührungsflächen oder
Kontaktflächen
auszuführen.
Dem erhöhten
Energieverbrauch eines Infrarotsensors wird durch die funktionale
Kombination mit dem Tastschalter entgegengewirkt. Der Infrarotsensor
wird nur bei einer Betätigung
des Tastschalters aktiv und befindet sich ansonsten im Ruhezustand.