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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drucksensor, insbesondere zum Bestimmen eines hohen Druckes, sowie ein Verfahren zum Bestimmen eines Druckes.
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Stand der Technik
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Drucksensoren und Verfahren zum Bestimmen eines Druckes sind in vielen Gebieten der Technik bekannt. Eine Vielzahl von in den bekannten Verfahren verwendeten Sensoren muss dabei besonders hohen Ansprüchen genügen, wie insbesondere Sensoren zur Messung von hohen Drücken.
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Um hohen Drücken standzuhalten werden Hochdrucksensoren in der Regel mit einer aus Metall gefertigten Membran realisiert. Dabei erfolgt die Druckerfassung durch eine druckbedingte Änderung der Oberflächengeometrie der Membran, insbesondere durch eine Verbiegung. Die Verbiegung der Membran ist elektronisch messbar, indem sie in an der Membran befestigten Widerständen, insbesondere piezoresistiven Widerständen, eine Größe erzeugt, die den Druckunterschied zwischen der mit Druck beaufschlagten Seite und der druckfreien Seite der Membran repräsentiert. Als Widerstände geeignet sind beispielsweise Metalldünnschichtwiderstände oder auf Silizium basierende Widerstände. Auch sind aus dem Stand der Technik Dickschichtwiderstände bekannt, die ihren Wert unter hydrostatischem Druck ändern und so den Druck detektieren können.
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Hochdrucksensoren werden beispielsweise zur Messung des Kraftstoffdruckes in einem Kraftstoffzuteiler beziehungsweise Kraftstoffrail benötigt. Kraftstoffzuteiler stehen mit einer Hochdruckpumpe sowie mit meist mehreren Injektoren über Kraftstoffleitungen in Verbindung. Sie finden als Hochdruckspeicher bei Kraftstoffeinspritzsystemen fremdgezündeter oder selbstzündender Brennkraftmaschinen, insbesondere in Einspritzsystemen von Diesel- oder Benzin-Kraftfahrzeugen, Verwendung. Dabei speichern sie den in die Brennräume der Brennkraftmaschine mittels Injektoren einzuspritzenden Kraftstoff zwischen und stellen den Kraftstoff im Falle mehrerer Injektoren jedem der Injektoren mit gleichem Druck bereit, wobei die Injektoren den Kraftstoff in die Brennkammern beziehungsweise Zylinder der Brennkraftmaschine injizieren. Das Öffnen der Injektoren mittels einer Steuerung erfolgt zeitgesteuert und abhängig von den jeweils in dem Kraftstoffzuteiler vorherrschenden Druckverhältnissen. Derartige Kraftstoffzuteiler sind Teil eines sogenannten „Common-Rail-Einspritzsystems”. Über die Druckmessung wird bei einem Common-Rail-Einspritzsystem” die Öffnungszeit der Einspritzventile bestimmt. Die Kombination aus Einspritzzeit und Druck determiniert die eingespritzte Kraftstoffmenge, die wiederum eine wesentliche Größe für die Performance und den Verbrauch beziehungsweise die Abgaswerte des Motors darstellt. Gerade bei Kraftstoffzuteilern ist die Druckmessung daher eine wichtige Größe für die Motorsteuerung.
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Das Verwenden der vorbezeichneten membranbasierten Hochdrucksensoren ist jedoch insbesondere bei Kraftstoffzuteilern problematisch. Membranbasierte Sensoren werden meist in den Kraftstoffzuteiler eingeschraubt. Diese Technik ist kostenintensiv, da sowohl in dem Kraftstoffzuteiler eine entsprechende Schrauböffnung vorgesehen sein muss, als auch der Sensor einen entsprechenden Anschraubstutzen aufweisen muss. Die Schraubverbindung muss zudem extrem genau verarbeitet sein, um hohen Drücken standzuhalten und nicht etwa eine Leckage zu verursachen, durch die Kraftstoff mit hohem Druck austreten kann.
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Darüber hinaus werden bei mebranbasierten Hochdrucksensoren die Rundungsradien an den Übergängen Membran/Druckzuführung relativ zum anliegenden Druck sehr klein, so dass Spannungen auftreten, die die Dauerlastfestigkeit beeinflussen. Daher haben membranbasierte Drucksensoren den Nachteil, dass diese bei steigendem Druck mit einem steigenden Durchmesser ausgebildet werden müssen, um einen zuverlässigen Betrieb des Sensors über seine Lebensdauer erreichen zu können. Dies jedoch ist ein Kostenfaktor zum einen aufgrund der verwendeten Materialmenge. Zum anderen werden bei vielen Fertigungsverfahren größere zu fertigende Einzelteile zu größeren Kosten pro Stück geführt, da weniger Teile gleichzeitig gefertigt werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Drucksensor, insbesondere zum Bestimmen eines hohen Druckes, wobei der Drucksensor eine Spule aufweist, die benachbart zu einem Messkörper anordbar ist, wobei der Messkörper zur Aufnahme eines Mediums, dessen Druck zu bestimmen ist, ausgebildet ist und der magnetische Fluss eines durch die Spule erzeugbaren magnetischen Feldes zumindest teilweise in dem Messkörper liegt. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Bestimmen eines Druckes, wobei ein von einer Spule erzeugter magnetischer Fluss einen Messkörper zumindest teilweise durchfließt und der Messkörper zur Aufnahme eines Mediums ausgebildet ist, wobei der Druck des Mediums durch die druckbedingte Änderung der magnetischen Permeabilität des Messkörpers bestimmt wird.
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Dadurch, dass erfindungsgemäß der durch die Spule erzeugbare magnetische Fluss zumindest teilweise durch den Messkörper fließt, ist es möglich, den in dem Messkörper herrschenden Druck durch die Änderung der magnetischen Permeabilität des Messkörpers beziehungsweise der Induktivität der Spule zu bestimmen. Es wird somit für eine Druckbestimmung die Änderung eines Materialparameters einer vorhandenen Komponente verwendet, weshalb das erfindungsgemäße Verfahren auch für sehr hohe Drücke geeignet ist. Die Eignung für hohe Drücke bedeutet hier insbesondere die Eignung der Verwendung bei in einem Kraftstoffzuteiler herrschenden Drücken. Üblicherweise werden bei Einspritzsystemen für fremdgezündete Brennkraftmaschinen maximale Druckwerte von etwa 30 bis 200 bar und bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen maximale Druckwerte von etwa 1000 bis 3000 bar erzielt. Der Sensor muss dafür keine besonderen Ausgestaltungen, wie etwa eine besonders große oder stabile Membran, aufweisen, um für einen derartigen Hochdruckeinsatz geeignet zu sein.
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Bevorzugt ist eine Flussführung vorgesehen, durch die der von der Spule erzeugte magnetische Fluss zumindest teilweise fließt, und die zwischen der Spule und dem Messkörper angeordnet ist. Dadurch kann die Strecke, durch die der magnetische Fluss durch ein Medium wie Luft mit einem hohen magnetischen Widerstand fließt, reduziert oder ganz ausgeschlossen werden. Die druckbedingte Veränderung der magnetischen Permeabilität des Messkörpers fällt so stärker ins Gewicht und die Bestimmung des Druckes wird so vereinfacht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Messkörper ein mit wenigstens einem Injektor druckleitend verbundenen Kraftstoffzuteiler eines Kraftstoffeinspritzsystems einer Brennkraftmaschine ist, so dass der Kraftstoffdruck in einem mit wenigstens einem Injektor druckleitend verbundenem Kraftstoffzuteiler eines Kraftstoffeinspritzsystems einer Brennkraftmaschine bestimmt wird. Gerade bei einem Kraftstoffzuteiler ist der erfindungsgemäße Sensor beziehungsweise das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft, da die hier herrschenden Drücke sehr hoch und eine genaue und zuverlässige Bestimmung des Druckes unabdingbar sind. Darüber hinaus ist der erfindungsgemäße Sensor hier besonders einfach anwendbar.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Sensor durch eine Clip-on-Befestigung an dem Messkörper befestigt. Eine Clip-on-Befestigung ist dabei derart ausgestaltet, dass der Sensor einfach auf den Messkörper aufgeschoben beziehungsweise aufgeklipst werden kann. Auf diese Weise wird ein sicherer Halt des Sensors ohne das Vorsehen einer Anschraublösung, wie bei den Lösungen im Stand der der Technik, sichergestellt. Der Messkörper muss so keine Öffnung aufweisen und der Sensor kann ebenfalls ohne Anschraubstutzen gefertigt werden, was eine große Kostenersparnis bedeutet. Darüber hinaus wird die, bei Öffnungen in Hochdruckleitungen stets gegebene, Gefahr einer Leckage vermieden. Ferner wird es durch eine Clip-on-Befestigung möglich, den Sensor bei einem Defekt problemlos auszutauschen. Der Ersatz eines Sensors wird so deutlich schneller und kostengünstiger möglich. Darüber hinaus werden so ein modularer Aufbau und damit ein Baukastensystem ermöglicht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Spule eine Zylinderspule. Das hat den Vorteil, dass der Sensor besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gegenstände werden durch die Zeichnungen veranschaulicht und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Zeichnungen nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
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1 die schematische Zeichnung einer beispielhaften Spule für den erfindungsgemäßen Drucksensor,
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2 die schematische Zeichnung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Drucksensors,
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3 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Drucksensors.
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In 1 ist eine Spule 1 dargestellt, die einen festen Spulenkörper 2 und eine um diesen Spulenkörper 2 angeordnete Wicklung 3 aus einem Stromleiter umfasst. Die Wicklung 3 kann ein um den Spulenkörper 2 zu einer Helix aufgewickelter Draht sein, der eine Vielzahl n von Leiterschleifen bildet. Dabei beeinflussen die Anordnung der Wicklung 3, ihr Durchmesser und das Wickel selbst den Wert der Induktivität L und weitere Eigenschaften der Spule 1.
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Die in 1 gezeigte Spule 1 ist eine Zylinderspule. Die Spule 1 kann aber auch in flacher Spiralform und mit rechteckigem oder beliebig anders geformten Spulenquerschnitt ausgebildet sein. Sie kann als spiralförmige Leiterbahn auch direkt auf einer Leiterplatte realisiert sein.
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Fließt durch die Wicklung 3 der Spule 1 ein Strom I, so entsteht ein magnetisches Feld, das anhand von Feldlinien 4 visualisiert werden kann, die schematisch in 1 dargestellt sind. Die Feldlinien repräsentieren dabei den magnetischen Fluss Φ, der das magnetische Feld beschreibt. Innerhalb des von den Leiterschleifen beziehungsweise der Wicklung 3 eingeschlossenen Raums verlaufen die Feldlinien 4 nahezu parallel. Das zeigt, dass in diesem Bereich ein sehr homogenes magnetisches Feld vorhanden ist. Außerhalb des von der Wicklung 3 umschlossenen Gebiets divergieren die Feldlinien 4 an einem Ende der Spule 1 und konvergieren an deren anderen Ende.
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Der magnetische Fluss Φ, der durch eine Komponente wie beispielsweise Metall, Luft usw. fließt, wird bestimmt durch die magnetische Permeabilität μr beziehungsweise magnetische Leitfähigkeit dieser Komponente. Anders ausgedrückt ist die magnetische Permeabilität μr die Durchlässigkeit von Materie für magnetische Felder. Sie ist definiert als das Verhältnis der magnetischen Flussdichte zur magnetischen Feldstärke. Die magnetische Permeabilität μr einer Komponente kann beispielsweise durch die Induktivität L der Spule 1, deren erzeugter magnetischer Fluss Φ durch die Komponente fließt, ermittelt werden. Ebenso kann die Veränderung der Permeabilität μr durch die Veränderung der Induktivität L ermittelt werden. Die Induktivität L einer Spule 1 ist eine elektrisch ermittelbare Größe, so dass durch die Ermittlung der Induktivität L auf die magnetische Permeabilität μr der Komponente geschlossen werden kann. Dabei kann die Induktivität beispielsweise durch eine Messung der Resonanzfrequenz in einem Parallelschwingkreis bestimmt werden. In einer Parallelschaltung von der Spule und einem Kondensator ist im Resonanzfall die Eigenfrequenz des Schwingkreises gleich der anregenden Generatorfrequenz. Bei bekannter Resonanzfrequenz und Kapazität des Kondensators kann dann die Induktivität der Spule gemessen werden.
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Dabei sind Methoden zum Bestimmen der Induktivität L einer Spule 1 aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt, weshalb auf diese hier nicht näher eingegangen wird.
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Weiterhin ist die magnetische Permeabilität μr eine Konstante einer Komponente, die unter anderem von einer Kraft, die auf diese Komponente wirkt, abhängig ist. Dieser Effekt wird als magnetoelastischer Effekt bezeichnet. Als Kraft, die auf die Materie wirkt, kommt unter anderem der Druck in Betracht, mit dem beispielsweise liquide Substanzen auf die Komponente wirken. Dadurch wird es möglich, durch die Ermittlung der Induktivität L einer Spule auf die magnetische Permeabilität μr einer Komponente zu schließen, die der magnetische Fluss Φ der Spule 1 durchdringt, und weiter auf den Druck, der auf diese Komponente einwirkt.
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Das Wirkungsprinzip des auf dem magnetoelastischen Effekt basierenden erfindungsgemäßen Drucksensors beziehungsweise Verfahrens zum Bestimmen eines Druckes ist in 2 dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich dabei in nicht beschränkender Weise auf die Bestimmung eines Kraftstoffdruckes, wobei der Kraftstoff als zu vermessendes Medium in dem Kraftstoffzuteiler als Messkörper 5 angeordnet ist, der Kraftstoffzuteiler somit zur Aufnahme des Kraftstoffs ausgebildet ist. Die Messung des Druckes in dem Kraftstoffzuteiler bedeutet hier insbesondere die Messung in einer Kraftstoffleitung des Kraftstoffzuteiler selbst oder auch in einer Kraftstoffzuleitung zwischen Hochdruckpumpe und Kraftstoffzuteiler oder in einer Kraftstoffzuleitung zum Injektor. Jedoch ist es auch möglich, Drücke auf die beschriebene Weise in anderen Messkörpern 5 als Kraftstoffzuteilern zu bestimmen, beispielsweise in Gasleitungen von hochkomprimierten Gasen oder Ähnlichem.
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Der erfindungsgemäße Sensor und das erfindungsgemäße Verfahren basieren auf einem magnetoelastischen Messverfahren. Dabei wird ausgenutzt, dass sich durch den Einfluss der Kraft, den der Kraftstoffdruck auf den Kraftstoffzuteiler ausübt, die magnetische Permeabilität μr des mit Kraftstoff gefüllten Kraftstoffzuteilers in Abhängigkeit des Kraftstoffdruckes ändert. Ist nun eine Spule 1 derart an dem Kraftstoffzuteiler angeordnet, dass ihr magnetischer Fluss Φ den Kraftstoffzuteiler zumindest teilweise durchfließt, kann die druckbedingte Änderung der magnetischen Permeabilität μr des Kraftstoffzuteilers durch Bestimmung der Veränderung der Induktivität L der Spule 1 ermittelt werden. Durch Ausnutzung des magnetoelastischen Effekts besteht somit ein direkter Zusammenhang zwischen dem in dem Kraftstoffzuteiler herrschenden Kraftstoffdruck und der ermittelbaren Größe der Induktivität L der Spule 1.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beruht somit nicht, wie bei den Lösungen aus dem Stand der Technik, auf der Verformung einer Membran. Vielmehr basiert es auf der Änderung der Permeabilität μr einer Komponente in Abhängigkeit des auf sie wirkenden Druckes. Da das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise der erfindungsgemäße Sensor somit auf der Änderung eines Materialparameters einer vorhandenen Komponente beispielsweise eines Einspritzsystems beruht, ist das vorgeschlagene Messverfahren nicht auf Anwendungen mit niedrigen Drücken beschränkt. Vielmehr sind problemlos auch Anwendungen im Hochdruckbereich möglich, ohne aufwändige Umbauarbeiten am Sensor oder am Messkörper 5 durchführen zu müssen.
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Um den in dem Kraftstoffzuteiler herrschenden Druck zu messen, wird eine Spule 1 derart an dem Kraftstoffzuteiler positioniert, dass der magnetische Fluss Φ den Kraftstoffzuteiler durchdringt. Die Komponenten, durch die der magnetische Fluss Φ fließt, bilden einen magnetischen Widerstand R, der umgekehrt proportional zu der magnetischen Permeabilität μr der entsprechenden Komponente ist. Im vorliegenden Fall sind dies der magnetische Widerstand der Luft Rl sowie der magnetische Widerstand des Kraftstoffzuteilers Rk. Dabei weisen die Luft und der Kraftstoffzuteiler sehr unterschiedliche Werte für den magnetischen Widerstand R beziehungsweise für die magnetische Permeabilität μr auf. Verdeutlicht wird dies dadurch, dass die magnetische Permeabilität μr von Luft ungefähr einen Wert von 1 hat, wohingegen die magnetische Permeabilität μr von Metall im Bereich von 1000 liegt.
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Die Spule 1 kann benachbart von dem Kraftstoffzuteiler positioniert oder derart um den Kraftstoffzuteiler angeordnet sein, dass die Wicklung 3 der Spule 1 dieses vollständig umgibt. Wie dies in 1 durch die Feldlinien 4 gezeigt ist, ist für eine Druckmessung innerhalb des von der Wicklung 3 umgebenen Raums ein besonders homogenes magnetisches Feld vorhanden. Allerdings führt eine derartige Anordnung zu einem messtechnischen Nachteil.
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Ein Großteil des magnetischen Flusses Φ befindet sich außerhalb des von der Wicklung 3 umschlossenen Bereichs und ferner außerhalb des Kraftstoffzuteilers. Vielmehr fließt ein Großteil des magnetischen Flusses durch die Luft. Deshalb wird die Induktivität L der Spule 1 in großem Maße von dem magnetischen Fluss Φ bestimmt, der durch die Luft fließt, beziehungsweise durch die Permeabilität μr der Luft. Wie bereits ausgeführt ist der magnetische Widerstand der Luft Rl viel größer beziehungsweise die magnetische Permeabilität μr viel kleiner als die des Kraftstoffzuteilers. Das führt dazu, dass selbst eine relativ große Änderung des vergleichsweise kleinen Widerstands Rk beziehungsweise der vergleichsweise großen Permeabilität μr des Kraftstoffzuteilers nicht zu einer großen Änderung der Induktivität L der Spule 1 führt. Vielmehr wird der wesentliche Anteil der Induktivität L durch den magnetischen Fluss Φ bestimmt, der durch die Luft fließt und unverändert bleibt. Daraus wird ersichtlich, dass eine druckbedingte Änderung der magnetischen Permeabilität μr des Kraftstoffzuteilers bei einer derartigen Spulenanordnung relativ wenig an der Induktivität L der Spule 1 bewirken kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Kreis des magnetischen Flusses Φ mit hochpermeablem Material geschlossen gehalten, und somit verhindert, dass der magnetische Fluss Φ durch ein Medium wie Luft fließt, das einen großen magnetischen Widerstand Rl aufweist. Das ist realisierbar durch das Vorsehen einer Flussführung 6 an der Spule 1. Dann wird der magnetische Widerstand Rl der Luft durch einen kleinen Widerstand Ra der Flussführung 6 ersetzt und eine Änderung von dem Widerstand Rk des Kraftstoffzuteilers beziehungsweise seiner magnetischen Permeabilität μr kann problemlos zur Bestimmung des in dem Kraftstoffzuteiler herrschenden Druckes verwendet werden. Es ist dabei nicht notwendig, dass die Messgröße die Veränderung des magnetischen Widerstands Rk des Kerns der Spule ist. Dies wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drucksensors ausgenutzt, wie er in 3 gezeigt ist.
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Gemäß 3 ist eine Spule 1 vorgesehen, die eine Flussführung 6 aufweist, welche den Kreis des magnetischen Flusses Φ umgibt, der zwischen der Spule 1 und dem Kraftstoffzuteiler angeordnet ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flussführung 6 aus einem magnetisch hochpermeablen Material ausgebildet ist, damit der magnetische Widerstand Ra der Flussführung in dem Bereich des magnetischen Widerstands des Kraftstoffzuteilers oder sogar darunter liegt. Dementsprechend liegen auch die magnetischen Permeabilitäten μr der Flussführung 6 und des Kraftstoffzuteilers in einem vergleichbaren Bereich, so dass eine Änderung der magnetischen Permeabilität μr des Kraftstoffzuteilers durch eine Druckänderung in seinem Inneren gut wahrnehmbar und bestimmbar ist. Besonders geeignet für die vorbeschriebenen Flussführungen 6 sind daher insbesondere ferromagnetische Stoffe wie Eisen, Cobalt oder Nickel, da diese sehr große Permeabilitätszahlen μr von größer als 300 und bis zu 300.000 aufweisen. Derartig hohe Permeabilitätszahlen μr entstehen bei ferromagnetischen Stoffen dadurch, dass diese ihre magnetischen Momente parallel zum äußeren Magnetfeld ausrichten, und dies sogar in einer verstärkender Weise.
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Die Spule 1 und die Flussführung 6 sind erfindungsgemäß derart an dem Kraftstoffzuteiler angeordnet, dass keine Spalte zwischen dem Kraftstoffzuteiler und der Flussführung 6 entsteht. Der Kraftstoffzuteiler wird so zum Teil der Rückführung des magnetischen Flusses Φ. Der magnetische Fluss Φ muss so an keiner Stelle durch ein Medium wie Luft fließen, das einen hohen magnetischen Widerstand R beziehungsweise geringe magnetische Permeabilität μr aufweist und so die Bestimmung des Druckes negativ beeinflusst. Da die Flussführung 6 aus einem hochpermeablen Material ausgebildet ist, also einen sehr geringen Widerstand Ra aufweist, wird in der Schaltbildanalogie nach 2 der Widerstand der Luft Rl durch einen deutlich kleineren Widerstand der Flussführung Ra ersetzt, wodurch Änderungen von Rk umso mehr ins Gewicht fallen. Dadurch kann eine durch den Kraftstoffdruck in dem Kraftstoffzuteiler hervorgerufene Änderung der magnetischen Permeabilität μr des Kraftstoffzuteilers problemlos über die Induktivität L der Spule ermittelt werden.
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Der erfindungsgemäße Sensor kann ohne die Notwendigkeit einer Öffnung in dem Kraftstoffzuteiler oder eines Anschraubstutzens an dem Sensor außerhalb des Kraftstoffzuteilers an diesem befestigt werden. Dadurch können sowohl der Sensor, als auch der Kraftstoffzuteiler kostengünstiger hergestellt werden. Darüber hinaus ist so eine sogenannte Clip-on Befestigung möglich. Der Sensor kann, wenn er eine geeignete Verbindungsstelle aufweist, einfach auf den Kraftstoffzuteiler aufgesteckt beziehungsweise aufgeklipst werden. Dadurch entfallen kostenintensive Verbindungsstücke wie Anschraubstutzen. Ferner kann so ein Sensor für verschiedenste Anwendungsgebiete verwendet werden. Auf diese Weise werden ein modularer Aufbau und damit die Verwendung eines Baukastensystems möglich.
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Der erfindungsgemäße Sensor beziehungsweise das erfindungsgemäße Verfahren sind dabei in keiner Weise auf die beschriebene Hochdruckanwendung bei einem Kraftstoffzuteiler begrenzt. Vielmehr wird es möglich, durch die Ausnutzung der Änderung eines Materialparameters einer vorhandenen Komponente, den erfindungsgemäßen Sensor und das erfindungsgemäße Verfahren sowohl im Hoch- als auch Niedrigdruckbereich einzusetzen und genau auf den gewünschten Anwendungsbereich maßzuschneidern.