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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Generator für atomaren
Wasserstoff und eine EUV-Lithographievorrichtung mit einem solchen
Generator. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum
Generieren von atomarem Wasserstoff sowie auf ein Verfahren zum
Reinigen einer kontaminierten Oberfläche einer Komponente einer
EUV-Lithographievorrichtung
mit atomarem Wasserstoff.
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In
EUV-Lithographievorrichtungen werden zur Lithographie von Halbleiterbauelementen
reflektive optische Elemente für
den extremen ultravioletten (EUV) bzw. weichen Röntgenwellenlängenbereich
(z. B. Wellenlängen
zwischen ca. 5 nm und 20 nm) wie etwa Photomasken oder Mehrlagenspiegel
eingesetzt. Da EUV-Lithographievorrichtungen in der Regel mehrere
reflektive optische Elemente aufweisen, müssen diese eine möglichst
hohe Reflektivität
aufweisen, um eine hinreichend hohe Gesamtreflektivität sicherzustellen.
Die Reflektivität
und die Lebensdauer der reflektiven optischen Elemente kann durch Kontamination
der optisch genutzten reflektiven Fläche der reflektiven optischen
Elemente, die aufgrund der kurzwelligen Bestrahlung zusammen mit
Restgasen in der Betriebsatmosphäre
entsteht, reduziert werden. Da üblicherweise
in einer EUV-Lithographievorrichtung mehrere reflektive optische
Elemente hintereinander angeordnet sind, wirken sich auch schon
geringere Kontaminationen auf jedem einzelnen reflektiven optischen
Element in größerem Maße auf die
Gesamtreflektivität
aus.
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Häufig werden
kontaminierte Oberflächen von
reflektiven optischen Elementen oder anderen Komponenten einer EUV-Lithographievorrichtung
mit Hilfe von atomarem Wasserstoff gereinigt. Dabei wird meistens
mithilfe von Glühkathoden,
d. h. geheizte Oberflächen,
oft in der Form von Glühdrähten, die über Glühemission
Elektronen emittieren, molekularer Wasserstoff in atomaren Wasserstoff
aufgespalten. Für
die Reinigung von Oberflächen
empfindlicher Komponenten, wie etwas reflektiver optischer Elemente,
führt diese
Art der Generierung atomaren Wasserstoffs zu mehreren Problemen.
Zum einen kann der Hitzeeintrag durch den Glühdraht, der wegen der hohen
Reaktivität
des atomaren Wasserstoffs vorzugsweise nah an der zu reinigenden
Oberfläche
angeordnet werden sollte, die benachbarten Komponenten schädigen. Dies
ist z. B. bei vielen Mehrlagenspiegeln ein Problem, bei denen der
Hitzeeintrag zu einer Veränderung
der Mehrlagenstruktur und damit der optischen Eigenschaften, insbesondere
der Reflektivität
führt.
Zum anderen entstehen bei der Aufspaltung über Glühemission auch ionisierte Teilchen,
die bei Auftreffen auf der zu reinigenden Oberfläche zu Sputtereffekten führen können, wodurch
die Oberfläche
geschädigt
werden kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass auch Material des
Glühdrahtes
in die Gasphase übergehen
kann, das sich anschließend
auf der zu reinigenden Oberfläche
niederschlägt
und damit zu erneuter Kontamination der Oberfläche führt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Möglichkeit
der Generierung atomaren Wasserstoffs aufzuzeigen, die sich insbesondere
im Rahmen der Reinigung kontaminierter Oberflächen einsetzen lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Generator für atomaren Wasserstoff gelöst, der
ein Gefäß mit einem
Gaseinlass, um molekularen Wasserstoff einzuleiten, und einen Gasauslass
aufweist, wobei außerhalb
des Gefäßes eine
UV-Strahlungsquelle angeordnet ist und das Gefäß derart ausgebildet ist, dass UV-Strahlung
in das Gefäßinnere
dringen kann.
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Es
hat sich herausgestellt, dass durch die Aufspaltung molekularen
Wasserstoffs in atomaren Wasserstoff mit Hilfe von Bestrahlung von
UV-Strahlung sowohl die Temperatur in der Umgebung der Zone, in
der die Aufspaltung geschieht, verglichen zur Glühemission verringert wird,
als auch die Gefahr, den atomaren Wasserstoff mit Glühdrahtmaterial
zu verunreinigen. Dadurch können
auch temperaturempfindliche Oberflächen, wie etwa die Oberflächen von
reflektiven optischen Elementen für die EUV-Lithographie, mit
einer reduzierten Wahrscheinlichkeit der Beschädigung und Verschmutzung mittels
im genannten Generator generiertem atomaren Wasserstoff von Kontamination
gereinigt werden. Diese Wahrscheinlichkeit wird zusätzlich dadurch
weiter reduziert, dass die Aufspaltung im Wesentlichen innerhalb
eines separaten Gehäuses
stattfindet.
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Ferner
wird diese Aufgabe durch eine EUV-Lithographievorrichtung mit einem
derartigen Generator gelöst.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
durch ein Verfahren zum Generieren von atomarem Wasserstoff gelöst, bei
dem molekularer Wasserstoff mit UV-Strahlung bestrahlt wird.
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Außerdem wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Reinigen einer kontaminierten
Oberfläche
einer Komponente einer EUV-Lithographievorrichtung gelöst, mit
den Schritten:
- – Aufspalten von molekularem
Wasserstoff in atomaren Wasserstoff unter Bestrahlung mit UV-Strahlung;
- – Beaufschlagen
der kontaminierten Oberfläche mit
dem durch UV-Bestrahlung erhaltenen atomaren Wasserstoff.
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Bevorzugt
wird zur Bestrahlung UV-Strahlung im Wellenlängenbereich von 260 nm bis
400 nm, besonders bevorzugt 270 nm bis 300 nm eingesetzt. In diesem
Wellenlängenbereich
findet eine homolytische Zersetzung des molekularen Wasserstoffs
in atomaren Wasserstoff statt, bei der der Anteil ionisierter Teilchen
nahe null ist und auch der Wärmeeintrag
in die zu reinigende Oberfläche
auf ein Minimum reduziert wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Die
vorliegende Erfindung soll unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Dazu zeigen
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1 schematisch
eine Ausführungsform
einer EUV-Lithographievorrichtung;
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2 schematisch
eine erste Ausführungsform
eines Generators für
atomare Wasserstoff;
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3a schematisch
eine erste Variante einer zweiten Ausführungsform eines Generators
für atomare
Wasserstoff;
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3b schematisch
eine zweite Variante der zweiten Ausführungsform eines Generators
für atomare
Wasserstoff;
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3c schematisch
eine dritte Variante der zweiten Ausführungsform eines Generators
für atomare
Wasserstoff;
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4 ein
Flussdiagramm zu einer Ausführungsform
des Verfahrens zum Generieren von atomaren Wasserstoff; und
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5 ein
Flussdiagramm zu einer Ausführungsform
des Verfahrens zum Reinigen von kontaminierten Oberflächen.
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In 1 ist
schematisch eine EUV-Lithographievorrichtung 10 dargestellt.
Wesentliche Komponenten sind das Strahlformungssystem 11,
das Beleuchtungssystem 14, die Photomaske 17 und
das Projektionssystem 20. Die EUV-Lithographievorrichtung 10 wird
unter Vakuumbedingungen betrieben, damit die EUV-Strahlung in ihrem
Inneren möglichst wenig
absorbiert wird.
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Als
Strahlungsquelle 12 kann beispielsweise eine Plasmaquelle
oder auch ein Synchrotron dienen. Die austretende Strahlung im Wellenlängenbereich
von etwa 5 nm bis 20 nm wird zunächst
im Kollimator 13b gebündelt.
Außerdem
wird mit Hilfe eines Monochromators 13a durch Variation
des Einfallswinkels die gewünschte
Betriebswellenlänge
herausgefiltert. Im genannten Wellenlängenbereich sind der Kollimator 13b und
der Monochromator 13a üblicherweise
als reflektive optische Elemente ausgebildet. Kollimatoren sind
häufig
schalenförmig
ausgebildete reflektive optische Elemente, um einen fokussierenden
bzw. kollimierenden Effekt zu erreichen. An der konkaven Fläche findet
die Reflexion der Strahlung statt, wobei zur Reflexion häufig kein
Mehrlagensystem auf der konkaven Fläche verwendet wird, da ein möglichst
breiter Wellenlängenbereich
reflektiert werden soll. Das Herausfiltern eines schmalen Wellenlängenbandes
durch Reflexion geschieht am Monochromator, oft mit Hilfe einer
Gitterstruktur oder eines Mehrlagensystems.
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Der
im Strahlformungssystem 11 in Hinblick auf Wellenlänge und
räumliche
Verteilung aufbereitete Betriebsstrahl wird dann in das Beleuchtungssystem 14 eingeführt. Im
in 1 dargestellten Beispiel weist das Beleuchtungssystem 14 zwei
Spiegel 15, 16 auf, die im vorliegenden Beispiel
als Mehrlagenspiegel ausgestaltet sind. Die Spiegel 15, 16 leiten den
Strahl auf die Photomaske 17, die die Struktur aufweist,
die auf den Wafer 21 abgebildet werden soll. Bei der Photomaske 17 handelt
es sich ebenfalls um ein reflektives optisches Element für den EUV- und
weichen Wellenlängenbereich,
das je nach Herstellungsprozess ausgewechselt wird. Mit Hilfe des Projektionssystems 20 wird
der von der Photomaske 17 reflektierte Strahl auf den Wafer 21 projiziert
und dadurch die Struktur der Photomaske auf ihn abgebildet. Das
Projektionssystem 20 weist im dargestellten Beispiel zwei
Spiegel 18, 19 auf, die im vorliegenden Beispiel
ebenfalls als Mehrlagenspiegel ausgestaltet sind. Es sei darauf
hingewiesen, dass sowohl das Projektionssystem 20 als auch
das Beleuchtungssystem 14 ebenso jeweils nur einen oder
auch drei, vier, fünf
und mehr Spiegel aufweisen können.
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Sowohl
das Strahlformungssystem 11 als auch das Beleuchtungssystem 14 und
das Projektionssystem 20 sind als Vakuumkammern ausgestaltet,
da insbesondere die Mehrlagenspiegel 15, 16, 18, 19 nur
im Vakuum betrieben werden können.
Ansonsten würde
sich auf ihrer reflektiven Fläche
zu viel Kontamination ablagern, die zu einer zu starken Verschlechterung
ihrer Reflektivität
führen
würde.
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Um
in situ, d. h. ohne Ausbau der jeweiligen Komponenten aus der EUV-Lithographievorrichtung 10,
oder in operando, d. h. ohne Ausbau der jeweiligen Komponenten und
während
des Betriebs der EUV-Lithographievorrichtung 10, kontaminierte Oberflächen von
Komponenten der EUV-Lithographievorrichtung 10 zu
reinigen, sind in der EUV-Lithographievorrrichtung 10 mehrere
Generatoren 22 bis 26 zum Generieren von atomarem
Wasserstoff angeordnet. Im vorliegenden Beispiel sind alle Generatoren 22 bis 26 in
der Nähe
der optisch genutzten Oberfläche
von reflektiven optischen Elementen angeordnet. Sie könnten aber
genauso in der Nähe
von anderen Oberflächen
bzw. Komponenten angeordnet sein, bei denen die Notwendigkeit einer
Reinigung von Kontamination entstehen könnte.
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Im
in 1 dargestellten Beispiel ist ein Generator 22 in
der Nähe
des Monochromators 13a im Strahlformungssystem 11,
zwei Generatoren 23, 24 sind jeweils in der Nähe der Spiegel 15, 16 des
Beleuchtungssystems 14 und zwei Generatoren 25, 26 sind
jeweils in der Nähe
der Spiegel 18, 19 des Projektionssystem 20 angeordnet,
um falls erforderlich kontaminierte Oberfläche dieser Komponenten 13a, 15, 16, 18, 19 durch
Beaufschlagung mit atomarem Wasserstoff zu reinigen. Eine Reinigung
mittels atomaren Wasserstoffs ist z. B. möglich bei kohlenstoff- oder
metallhaltiger Kontamination, da der atomare Wasserstoff u. a. mit
Kohlenstoff oder Metall zu flüchtigen
Verbindungen reagiert, die abgepumpt werden können.
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Eine
besondere, im vorliegenden Beispiel nicht dargestellte Variante
der Anordnung eines Generators für
atomaren Wasserstoff besteht darin, Generator und ggf. zu reinigenden
Komponente gemeinsam einzuhausen, damit sie vakuumtechnisch von
dem sie umgebenden Vakuum im wesentlichen getrennt sind. Dies hat
nicht nur den Vorteil, dass weniger Kontaminanten bis zur jeweiligen
Komponente vordringen können,
sondern auch den Vorteil, dass verhindert wird, dass während eines
Reinigungsvorgangs der atomare Wasserstoff nicht nur auf die Kontamination
der zu reinigenden Oberfläche
wirkt, sondern auch andere Oberflächen und Komponenten angreift
und dadurch neue Kontaminanten generiert.
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In 2 ist
als Prinzipskizze eine erste Ausführungsform eines Generators 200 für atomaren Wasserstoff
dargestellt. Der Generator 200 weist ein Gefäß 202 auf
mit einem Gaseinlass 216, durch den molekularer Wasserstoff 212 in
das Gefäß 202 eingeleitet
werden kann. Außerhalb
des Gefäßes 202 sind im
vorliegenden Beispiel zwei UV-Strahlungsquellen 208 angeordnet.
Dabei ist die Gefäßwand 204 derart ausgebildet,
dass UV-Strahlung in das Gefäßinnere 206 eindringen
kann. Das kann im einfachsten Falle beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass im Bereich der UV-Strahlungsquellen 208 Öffnungen
in der Gefäßwand 204 vorgesehen
sind. Es ist u. a. auch möglich,
im Bereich der UV-Strahlungsquellen 208 Fenster in der
Gefäßwand 204 vorzusehen,
deren Material einen für
die jeweilige Anwendung hinreichend hohen Anteil an UV-Strahlung 210 hindurchlässt, um
einen hinreichend hohen Anteil an molekularen Wasserstoff 212 in
atomaren Wasserstoff 214 umzuwandeln.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Generators 200 besteht darin, die gesamte Gefäßwand 204 aus
für UV-Strahlung
transparentem Material vorzusehen. Als vorteilhaft haben sich dabei
Materialien auf der Basis von Siliziumdioxid erwiesen. Außer einer
relativ geringen Absorption im ultravioletten Wellenlängenbereich
sind sie relativ inert gegenüber atomarem
Wasserstoff verglichen mit anderen Materialien. Besonders bevorzugt
werden z. B. Quarz, Kieselglas und hochreines amorphes Siliziumdioxid. Dabei
kann es sich sowohl um natürliches
als auch um künstlich
hergestelltes Siliziumdioxid handeln. Diese Materialien sind auch
als Material für
ein Fenster in der Gefäßwand 204 geeignet.
Insbesondere bei UV-Strahlungsquellen, die als Dampfdrucklampen ausgestaltet
sind, wird eine Ausführung
ohne Öffnung
für den
Durchtritt der UV-Strahlung 210 in das Gefäßinnere 206 bevorzugt,
um ein Verunreinigen des Wasserstoffs mit Gas aus der Dampfdrucklampe zu
vermeiden.
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Besonders
bevorzugte UV-Strahlungsquellen 208 sind Strahlungsquellen,
die im Wellenlängenbereich
zwischen etwa 260 nm und etwa 400 nm, bevorzugt etwa 270 nm und
etwa 300 nm emittieren. Dabei kann es sich um UV-Strahlungsquellen
handeln, die ein im Wesentlichen kontinuierliches Spektrum insbesondere,
aber nicht ausschließlich
im genannten Wellenlängenbereich
emittieren, wie u. a. Dampfdrucklampen oder dort eine oder mehrere Emissionslinien
aufweisen, wie etwa Laser, Dioden oder manche Dampfdrucklampe. Insbesondere
im genannten Wellenlängenbereich
findet eine homolytische Zersetzung des molekularen Wasserstoffs 212 in
atomaren Wasserstoff 214 statt. Bei der Homolyse wird nur
in vernachlässigbarem
Maße,
im Idealfall keine kinetische Energie auf den atomaren Wasserstoff 214 übertragen.
Daher führt
derart erzeugter atomarer Wasserstoff 214, der aus dem
Gefäß 202 über den
Gasauslass 218 austritt, zu keinem nennenswerten Wärmeeintrag
auf damit zu reinigende kontaminierte Oberflächen. Im Vergleich mit thermisch
erzeugtem atomaren Wasserstoff ist der Wärmeeintrag deutlich reduziert.
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Eine
Ausführungsform
des Verfahrens zum Generieren von molekularem Wasserstoff mithilfe des
hier beschriebenen Generators ist als Flussdiagramm auch in 4 dargestellt.
Demnach wird molekularer Wasserstoff mit UV-Strahlung im Wellenlängenbereich
von 270 nm bis 300 nm bestrahlt (Schritt 401). Dabei wird
der bestrahlte molekulare Wasserstoff ganz überwiegend homolytisch in atomaren Wasserstoff
aufgespalten (Schritt 403).
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Über den
in 2 dargestellten Generator lässt sich atomarer Wasserstoff
mit einem geringeren Anteil an ionisierten Teilchen und eventuellen
Kontaminanten bei geringeren Temperaturen als bei der Generierung über Glühemission
zur Verfügung
stellen. Der über überwiegend
Homolyse hergestellte atomare Wasserstoff ist besonders für die Reinigung kontaminierter
Oberflächen
von Komponenten von EUV-Lithographievorrichtungen geeignet, bei
denen es auf einen möglichst
geringen Kontaminationsgrad ankommt und die temperaturempfindlich
sein können.
Bei entsprechendem Einbau des Generators in eine EUV-Lithographievorrichtung
ist eine Reinigung von Oberflächen
in situ oder sogar in operando mit dem homolytischen atomaren Wasserstoff
möglich.
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In 3a ist
beispielhaft eine weitere Ausführungsform
einen Generators 300 für
atomaren Wasserstoff im Schnitt von oben dargestellt. Auch der Generator 300 weist
ein Gefäß 302 auf,
in das über einen
in 3a nicht sichtbaren Gaseinlass molekularer Wasserstoff
H2 eingeleitet wird, damit er unter Einwirkung
der UV-Strahlung der UV-Strahlungsquelle 312 in atomaren
Wasserstoff H aufgespalten wird, der seinerseits über einen
in 3a nicht sichtbaren Gasauslass z. B. mit einer
zu reinigenden kontaminierten Oberfläche in Kontakt gebracht wird.
Im in 3a dargestellten Beispiel ist
die UV-Strahlungsquelle 312 als Dampfdrucklampe ausgebildet.
Als anzuregende Substanz wurde Deuterium D2 gewählt. Deuterium
ist besonders bevorzugt, da es einen hohen Anteil an Emission im
Wellenlängenbereich
von etwa 270 nm bis 300 nm aufweist, in dem die Aufspaltung des
Wasserstoffs ganz überwiegend
homolytisch abläuft.
Deuteriumleuchten sind günstig
verfügbar
und weisen eine ausreichende Leistung auf. Ferner ließe sich
auch eine Quecksilberdampflampe einsetzen.
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Um
eine möglichst
hohe Aufspaltungsrate von molekularem in atomaren Wasserstoff zu
erreichen, ist die Deuteriumleuchte 312 derart ausgebildet,
dass das Deuterium das Gefäß 302 über seinen gesamten
Umfang umschließt.
Somit wird erreicht, dass die von der Deuteriumleuchte 312 emittierte UV-Strahlung
auf eine möglichst
große
Fläche
einwirkt. Zusätzlich
weist das Gefäß 302 einen
rechteckigen Querschnitt auf. Dadurch wird das Verhältnis von
Fläche
zu Volumen des Gefäßinneren 306 maximiert
und die UV-Strahlung der Deuteriumleuchte 312 besser genutzt.
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Um
die Effizienz des Generators 300 weiter zu erhöhen, weist
er einen Spiegel 314 auf, der derart angeordnet ist, dass
er die von der Deuteriumleuchte 312 emittierte UV-Strahlung
in das Innere 306 des Gefäßes spiegelt. Es ist von Vorteil,
wenn der Spiegel 314 das Gefäß 302 in Umfangrichtung über mindestens
270° umschließt, insbesondere
wenn die UV-Strahlungsquelle so weit ausgedehnt ist wie im in 3a dargestellten
Beispiel oder wenn mehrere UV-Strahlungsquellen
um das Gefäß herum
angeordnet sind. Im hier dargestellten Beispiel umschließt der Spiegel 314 das
Gefäß 302 über den
gesamten Umfang. Bei anderen Anordnungen kann ein Spiegel auch lediglich
hinter einer UV-Strahlungsquelle angeordnet sein, um die in Richtung
vom Gefäß weg emittierte
Strahlung zurück
in Richtung auf das Gefäß zu zu
reflektieren.
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Als
spiegelndes Material können
beispielsweise u. a. Aluminium, Aluminiumoxid oder Hafniumoxid eingesetzt
werden. Um besonders genau den zu spiegelnden Wellenlängenbereich
festzulegen, kann es sich auch um eine mehrlagige Beschichtung handeln,
wie etwa alternierende Schichten aus z. B. Hafniumoxid und Siliziumoxid,
um Interferenzeffekte auszunutzen.
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Im
in 3a dargestellten Beispiel ist der Spiegel 314 in
Siliziumdioxid, bevorzugt kristallinem oder amorphen reinen Siliziumdioxid
in Form von Quarz oder Kieselglas oder künstlich hergestelltem amorphen
Siliziumdioxid eingekapselt. Dies schützt zum einen den Spiegel 314 vor
dem Einfluss des Deuteriums, ohne zu viel der reflektierten UV-Strahlung
zu absorbieren. Zum anderen dient in der vorliegenden Ausführungsform
der Spiegel 314 mit seiner Spiegelkapselung 316 als
Gehäuse
des Generators 300 und als Gehäuse der Deuteriumleuchte 312. Dies
erhöht
die Kompaktheit des Generators 300, wodurch er einfacher
im Inneren einer EUV-Lithographievorrichtung in der Nähe von ggf.
zu reinigenden Oberflächen
eingebaut werden kann. Zudem sorgt die Spiegelkapselung 316 für die Vakuumtauglichkeit des
Generators und eine hinreichende Beständigkeit gegen EUV- bzw. weiche
Röntgenstrahlung
sowie gegen Wasserstoff im Inneren einer EUV-Lithographievorrichtung.
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In
der in 3a beispielhaft dargestellten Ausführungsform
ist die Gefäßwand ebenso
wie die Spiegelkapselung 316 aus einem für UV-Strahlung im
Wellenlängenbereich
von 270 nm und 300 nm, in dem die Wasserstoffspaltung hauptsächlich homolytisch
abläuft,
hinreichend transparenten Material, um die für die jeweilige Anwendung benötigte Spaltungsrate
zu erreichen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Material um kristallines
oder amorphes reines Siliziumdioxid. Dadurch wird gewährleistet,
dass ein möglichst
großer
Anteil der von der Deuteriumleuchte 312 emittierten UV-Strahlung
in das Gefäßinnere 306 eindringen
kann, um dort die Homolyse des Wasserstoffs zu verursachen. Außerdem ist
die Gehäusewand 304 aus
Siliziumdioxid hinreichend inert gegen atomaren Wasserstoff. Die
Gehäusewand 304 dient im
hier dargestellten Beispiel außerdem
als Gehäuse der
Deuteriumleuchte 312.
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Um
den Anteil von ionisiertem atomaren Wasserstoff zu minimieren, ist
zwischen der Deuteriumleuchte 312 und dem Gefäßinneren 306 ein
Filter 308 angeordnet, der Wellenlängen von kleiner etwa 260 nm,
bevorzugt kleiner etwa 265 nm, besonders bevorzugt kleiner etwa
270 nm aus der UV-Strahlung herausfiltert. Strahlung einer Wellenlänge von
etwa 274 nm entspricht der Energie, die für die Homolyse von Wasserstoff
notwendig ist.
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Um
ein unnötiges
Aufwärmen
durch Strahlung zu vermeiden, ist zwischen der Deuteriumleuchte 312 und
dem Gefäßinneren 306 ein
Filter 310 angeordnet, der Wellenlängen von größer etwa 400 nm, bevorzugt
größer etwa
350 nm, besonders bevorzugt größer etwa
300 nm aus der UV-Strahlung herausfiltert.
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Besonders
bevorzugt werden Bandpassfilter bzw. Interferenzfilter verwendet,
die z. B. auf dem Prinzip eines Fabry-Perot-Interferometers beruhen können. Filter,
die auf dem Prinzip der Interferenz beruhen, lassen sich bekanntermaßen für quasi
beliebige Wellenlängen
und Halbwertsbreiten zur Verfügung
stellen, insbesondere auch für
den Wellenlängenbereich,
in dem Homolyse stattfindet. Die Filter weisen alternierende Schichten
unterschiedlicher Materialien auf, bei denen es sich u. a. beispielsweise
um Lanthanfluorid, Galliumoxid, Kryolith, Zirkoniumoxid, Scandiumoxid,
Aluminiumgalliumnitride und viele mehr handeln kann.
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Im
in 3 dargestellten Beispiel sind sowohl
ein Kurzwellenfilter 308 als auch ein Langwellenfilter 310 vorgesehen.
Je nachdem ob für
die jeweilige Anwendung eine möglichst
geringe Erwärmung
der mit atomaren Wasserstoff zu reinigende Oberfläche oder
ein möglichst
geringer Anteil ionisierter Teilchen im Vordergrund steht, kann
der Generator auch nur den einen oder anderen Filter aufweisen.
Im Zusammenspiel gewährleisten
beide Filter 308, 310 eine möglichst schonende Reinigung
der kontaminierten Oberfläche
ohne Wärmeintrag
oder Sputtereffekte.
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Zu
ihrem Schutz bei gleicher Zeit hinreichender Transmission im Bereich
um die Homolysewellenlänge
sind die Filter 308, 310 im gegenwärtigen Beispiel
beide in Siliziumdioxid eingekapselt, wobei es sich hier bei der
Kapselung um die Gefäßwand 304 handelt.
Dadurch wird bei maximaler Photonenausbeute im Energiebereich der
Wasserstoffhomolyse eine besonders kompakte Bauweise des Generators 300 erreicht.
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In
den 3b, c sind Varianten der in Bezug auf 3a beschriebenen
Ausführungsform
eines Generators 300 dargestellt. Sie unterscheiden sich von
der Variante aus 3a darin, dass sie mehr als ein
Gehäuse
aufweisen, in denen Wasserstoff aufgespalten wird. Statt eines Kurzwellen-
und eines Langwellenfilters sind Bandpassfilter 309 zwischen
dem Gehäuse 318 bzw. 320 und
der Deuteriumlampe 312 vorgesehen. In 3b weisen
die Gehäuse 318 einen
rechteckigen Querschnitt auf, in c weisen die
Gehäuse 320 einen
runden Querschnitt auf. Die Gehäuse
können
auch andere Querschnitte aufweisen. In den 3b, c
sind lediglich zwei Gehäuse 318 bzw. 320 dargestellt.
In weiteren Varianten kann der Generator 300 auch drei,
vier, fünf
oder mehr Gehäuse
aufweisen. In einem Generator können
auch Gehäuse
mit unterschiedlichem Querschnitt kombiniert werden.
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Der
mittels des Generators 300 generierte atomare Wasserstoff
eignet sich besonders gut für die
Reinigung kontaminierter Oberflächen
von Mehrlagenspiegeln für
den EUV- bzw. weichen Röntgenwellenlängenbereich,
die in EUV-Lithographievorrichtungen eingesetzt werden können. Denn
der atomare Wasserstoff wird im Generator 300 fast vollständig über Homolyse
generiert, so dass sowohl der Wärmeeintrag
auf die zu reinigende Oberfläche
als auch negative Effekte wegen ionisierter Teilchen vermieden werden.
Zudem wird über
das Ablaufen der Homolyse im Gefäß sichergestellt,
dass keine Verschmutzungen aufgrund des Spaltungsprozess eingetragen
werden, so dass keine nachträgliche Neu-Kontamination
der zu reinigenden Oberfläche zu
befürchten
ist. Besonders vorteilhaft im Hinblick auf besonders empfindliche
Komponenten ist, dass die Reinigung aufgrund der kompakten Bauweise des
Generators, die eine Integration in insbesondere die optischen Systeme
einer EUV-Lithographievorrichtung wie Strahlformungssystem, Beleuchtungssystem
oder Projektionssystem erlaubt, in situ oder auch in operando durchgeführt werden
kann.
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Eine
Ausführungsform
des Verfahrens zum Reinigen einer kontaminierten Oberfläche einer Komponente
einer EUV-Lithographievorrichtung ist als Flussdiagramm in 5 dargestellt.
Demnach wird molekularer Wasserstoff mit UV-Strahlung im Wellenlängenbereich
von 270 nm bis 300 nm bestrahlt (Schritt 501). Dabei wird
der bestrahlte molekulare Wasserstoff ganz überwiegend homolytisch in atomaren
Wasserstoff aufgespalten (Schritt 503). Anschließend die
zu reinigende kontaminierte Oberfläche mit dem so generierten
Wasserstoff beaufschlagt (Schritt 505).
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Im Übrigen sei
darauf hingewiesen, dass sich das hier für Wasserstoff beschriebene
Prinzip und die verschiedensten Ausführungsformen eines Generators
auch auf jegliche molekulare Gase übertragen lassen, insbesondere
molekulare Gase, die in ihrer atomaren Form für die Reinigung von kontaminierten
Oberflächen,
speziell von Komponenten für die
EUV-Lithographie geeignet sind.
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- 10
- EUV-Lithographievorrichtung
- 11
- Strahlformungssystem
- 12
- EUV-Strahlungsquelle
- 13a
- Monochromator
- 13b
- Kollimator
- 14
- Beleuchtungssystem
- 15
- erster
Spiegel
- 16
- zweiter
Spiegel
- 17
- Maske
- 18
- dritter
Spiegel
- 19
- vierter
Spiegel
- 20
- Projektionssystem
- 21
- Wafer
- 22–26
- Generator
- 200
- Generator
- 202
- Gefäß
- 204
- Gefäßwand
- 206
- Gefäßinneres
- 208
- UV-Strahlungsquelle
- 210
- UV-Strahlung
- 212
- molekularer
Wasserstoff
- 214
- atomarer
Wasserstoff
- 216,
218
- Gaseinlass
- 300
- Generator
- 302,
3018, 320
- Gefäß
- 304
- Gefäßwand
- 306
- Gefäßinneres
- 308
- Kurzwellenfilter
- 309
- Bandpassfilter
- 310
- Langwellenfilter
- 312
- Deuteriumleuchte
- 314
- Spiegel
- 316
- Spiegelkapselung
- 401,
403
- Verfahrensschritte
- 501,
505
- Verfahrensschritte