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Stand der Technik
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Die
kompakte Bauweise von neuen Getriebegenerationen für Fahrzeuge,
insbesondere Automatikgetrieben, geht mit dem Umstand einher, dass immer
weniger Bauraum für
den Einbau eines Getriebesteuergerätes und dessen Schnittstellenbaugruppen,
wie zum Beispiel Sensoren und Aktuatoren, zur Verfügung steht.
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In älteren Getriebegenerationen
werden Schnittstellenbaugruppen auf große Kunststoffteile, im Allgemeinen
auf Trägerplatten
aufgebracht und in diese zum Beispiel eingepresst und können damit
direkt im Schaltgetriebe lagerichtig positioniert werden. Über verschiedene
Verschraubungsstellen, die am Getriebegehäuse vorgesehen werden, wird
bei der Montage der korrekte Abstand zu einzelnen funktionsgebenden
Bauteilen, wie zum Beispiel Zahnrädern, eingestellt und festgelegt.
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Bei
neueren Getriebegenerationen werden durch das zunehmend geringer
werdende Platzangebot im Getriebegehäuse, Sensoren über einen
Kompaktleitungssatz im Getriebegehäuse eingebaut. Dieser Leitungssatz
besteht aus einem oder mehreren umspritzten Leitungskabeln, die
zu einer Seite beispielsweise mit einem Drehzahlsensor elektrisch
verbunden werden und zur anderen Seite beispielsweise mit einem
Stanzgitter elektrisch kontaktiert werden. Die notwendige Flexibilität für die Positionierung während des
Einbauvorganges in das Getriebegehäuse wird heute im Allgemeinen über Filmscharniere
erreicht, die im Leitungssatz vorgesehen sind. Die Anbindung zum
Beispiel des Sensors am Getriebegehäuse erfolgt über eine
Verschraubung.
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Aus
der Darstellung gemäß 1 ist
eine ältere
Getriebesteuermodulgeneration zu entnehmen. Diese umfasst einen
in einem der Trägerplatte
fest eingepressten Drehzahlsensor, der dadurch zu dem signalgebenden
und zu detektierenden Zahnrad fest fixiert im Getriebesteuermodul
eingebaut ist. Das Getriebesteuermodul hinter dem Steuergerät wird dann beim
Kunden über
Verschraubungen im Getriebegehäuse
in der Einbaulage fest verschraubt und dadurch fixiert.
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Der
Darstellung gemäß 2 geht
ein Ausschnitt einer neueren Getriebesteuermodulgeneration hervor.
Im Vergleich zur älteren
Getriebesteuermodulgeneration gemäß 1 umfasst
das neuere Getriebesteuermodul gemäß der Darstellung in 2 eine
flexible Fixierung eines Drehzahlsensors. In der Darstellung gemäß 2 ist
die „Park”-Position
des Drehzahlsensors dargestellt, womit die Position des Drehzahlsensors
vor dessen Endmontage verstanden wird. Der Leitungssatz umfasst
vorzugsweise zwei in Kunststoff eingebettete Leitungskabel, die über Filmscharniere
in diesem Anwendungsfall im Bereich von ±90° < x < 180° für die entsprechenden
Getriebeausführungen
gebogen werden müssen.
Die Fixierung im Getriebegehäuse
erfolgt bei der Endmontage über
die Verschraubung, wie in 2 dargestellt.
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Darstellung der Erfindung
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
folgend, wird die Funktionalität über Filmscharniere
gewährleistet.
Diese stellen einen bruchfreien Einbau des Leitungssatzes in das
Getriebe sicher, ohne dass eine funktionsbeeinträchtigende Alterung des Kunststoffwerkstoffes
durch Kontakt mit dem Getriebefluid zu befürchten ist. Andererseits gestatten die
Filmscharniere einen mehrmaligen, zerstörungsfreien Ausbau derselben
nach einem längeren
Betrieb, bei dem diese mit dem aggressiven, niederviskosen Medium
Getriebefluid (ATF) in Kontakt treten, was eine Alterung des Kunststoffwerkstoffes
begünstigt.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
folgend, erfolgt eine plan-parallele Einbettung der Leitungskabel über eine
gesamte Teillänge
des Leitungssatz-Querschnittes
mit Hilfe entsprechender Öffnungen,
die in einem Formteil vorgesehen werden. In diesen Öffnungen
fixieren konturgebende Stempel im Spritzgießwerkzeug die Kabel unter Einfluss
des im Spritzgießwerkzeug
herrschenden Spritzdruckes sicher und halten diese in Position.
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Die
mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
einhergehenden Vorteile sind darin zu erblicken, dass ein fehlerhaftes
und damit schadenbehaftetes Einlegen der oder des Kabels in das Spritzgießwerkzeug
vermieden wird. Dadurch lässt sich
eine Verringerung des Ausschusses erreichen. Dies gilt zum einen
für die
Vormontage in der „Park”-Stellung
und zum anderen bei der Endmontage des Leitungssatzes mit dem Steuergerät beim Kunden
in das Getriebe.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
erfüllt
die kundenseitigen Anforderungen der Schwingfestigkeit. Dies bedeutet,
dass im Betrieb des Leitungssatzes kein Bruch auftritt. Des Weiteren ist
durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
sichergestellt, dass eine zerstörungsfreie
Demontierbarkeit gegeben ist, so dass Reparaturen durchaus vorgenommen
werden können,
wobei eine Voralterung des Kunststoffmaterials durch Kontakt mit
dem nieder-viskosen aggressiven Getriebefluids (ATF) im Automatikgetriebe
eines Fahrzeuges berücksichtigt
ist.
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Gemäß der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
zur Bereitstellung eines diese Anforderungen erfüllenden Leitungssatzes werden
ein oder mehrere Kabel mit einer Kunststoffisolation, die vorzugsweise
aus einem Material wie PTFE gefertigt wird, mittels einer Kunststoffumspritzung
fixiert. Die Kunststoffumspritzung verfügt über flexible, biegbar ausgelegte
Bereiche, die für
den Einbau oder auch beim Ausbau im Schadensfalle in einem Kraftfahrzeuggetriebe,
vorzugsweise einem Automatikgetriebe, erforderlich sind. Von besonderer
Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass die Kabel
so im Spritzgießwerkzeug
fixiert werden, dass diese planparallel und damit beschädigungsfrei durch
den eingespritzten Kunststoff umfasst werden können. Dabei tritt keine Verquetschung
oder Abmantelung der Isolation durch das Spritzgießwerkzeug
in Folge von „Verschwimmen” der Kabel
in seitliche Richtung bei hohem Spritzdruck auf. Die Kabel, bei
es denen sich vorzugsweise um zwei parallel zueinander verlaufende
Kabel handelt, werden mit speziell ausgeführten, verrundeten Werkzeugstempeln beidseitig
im Spritzgießwerkzeug
gehalten. Speziell ausgestaltete, ebenfalls verrundete Werkzeugkerne sind
in die beiden Stempel des Werkzeugs eingearbeitet und spannen die
Kabel, bei denen es sich vorzugsweise um zwei parallel zueinander
verlaufende Kabel handelt, mit ihrem gesamten Querschnitt über die
Mantelfläche
in einem bestimmten Verhältnis
stabil im Werkzeug, so dass diese unter Berücksichtigung des im Spritzgießwerkzeug
herrschenden Spritzdruckes unveränderlich
sind, d. h. ihre ursprünglich
vorgesehene Einlegeposition selbst beim Einspritzen des Kunststoffmaterials
und dem dadurch herrschenden hohen Spritzdruck während des Vergießens beibehalten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 Eine
schematische Darstellung einer älteren,
aus dem Stand der Technik bekannten Getriebesteuermodulseite;
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2 eine
neuere, bereits aus dem Stand der Technik bekannte Ausführungsmöglichkeit
eines Getriebesteuermoduls mit einem Leitungssatz zur Kontaktierung
eines Sensors an der Außenseite
des Getriebegehäuses;
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3 eine
Draufsicht auf einen Kunststoffkörper
aus Kunststoffmaterial eines erfindungsgemäß vorgeschlagenen Leitungssatzes;
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4 den
in 3 dargestellten Schnittverlauf IV-IV unter Ausbildung
einer Kontaktzone;
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5 den
in 3 eingetragenen Schnittverlauf V-V unter Ausbildung
zweier Kontaktzonen an den beiden Werkzeughälften des Spritzgießwerkzeuges;
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6 den
in 3 dargstellten Schnittverlauf VI-VI mit in die
obere Werkzeughälfte
eingefahrenen Seitenkernen;
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7 eine
Draufsicht auf eine weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Leitungssatzes mit verbreitert ausgebildeten Werkzeugkernen;
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8 eine
Darstellung des Schnittverlaufs VIII-VIII gemäß 7 mit an
beiden Werkzeughälften ausgebildeten
Kernen;
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9 die
Einbettung zweier planparallel verlaufender Kabel und vergrößerter Darstellung
des Höhenverhältnisses
x:y in Bezug auf die Einbettung des Kabeldurchmessers bei außermittig
angeordneter Werkzeugtrennung und
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10 eine
Ausführungsvariante
einer außermittigen
Werkzeugtrennung mit Freisparungen.
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Ausführungsvarianten
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1 zeigt
eine Ausführungsvariante
einer älteren
Getriebemodulkonzeption in schematischer Wiedergabe. Aus der Darstellung
gemäß 1 geht hervor,
dass eine Kunststoffstruktur 10, welche ein Getriebegehäuse darstellt,
mit einer Verrippung 12 versehen ist. In der Verrippung 12 wiederum
sind domförmige
Erhebungen 14 ausgebildet, in die zum Beispiel ein Drehzahlsensor 16 eingepresst
sein kann. Die Kunststoffstruktur 10 wiederum kann an Verschraubungsstellen 18 mit
dem Fahrzeugchassis verbunden werden.
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Der
Darstellung gemäß 2 ist
eine, ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannte, neuere Getriebemodulkonzeption
zu entnehmen.
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Bei
dieser Ausführungsvariante
ist seitlich an einem Getriebesteuermodul 20 ein Leitungssatz 22 zur
Kontaktierung des Drehzahlsensors 16 angebracht. An einem
Ende des Leitungssatzes 22 wird der Drehzahlsensor 16 kontaktiert,
am anderen Ende ist der Leitungssatz 22 gemäß der Darstellung
in 2 mit einem dort nicht dargestellten Stanz- oder Kontaktgitter
elektrisch verbunden. Der Leitungssatz 22 umfasst in der
Ausführungsvariante
gemäß 2 zwei
parallel zueinander verlaufende Leitungskabel 24. Am Ort
einer maximalen Umlenkung 30 befindet sich im Leitungssatz 22 ein
Filmscharnier 26. Zur Fixierung dient eine Verschraubung 28.
Am Ort der maximalen Umlenkung 30 wird der Leitungssatz 22 in
einen Biegebereich von ±90° < x < 180° umgelenkt.
Die in 1 und 2 dargestellten Ausführungsvarianten
stellen Kontaktierungsmöglichkeiten
von Drehzahlsensoren 16 dar, die bereits aus dem Stand
der Technik bekannt sind. Aus der Darstellung gemäß 3 lässt sich
eine erste Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Leitungssatzes entnehmen.
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3 zeigt,
dass der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Leitungssatz 22 bevorzugt zwei umspritzte Kabel 50 bzw. 52 umfasst.
Die beiden Kabel 50 bzw. 52 verlaufen planparallel
innerhalb des Leitungssatzes 22. Anstelle der, wie in 2 dargestellt, zwei
Kabel 50 bzw. 52 kann der Leitungssatz auch lediglich
ein Kabel umfassen oder auch mehr als zwei Kabel aufweisen, die
planparallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
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Aus
der Draufsicht gemäß 3 geht
hervor, dass es sich bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Leitungssatz
im Wesentlichen um einen in einem Kunststoffspritzgießwerkzeug
hergestellten Kunststoffkörper 104 handelt.
In diesen, sich in den Zeichenebenen gemäß 3 erstreckenden
Kunststoffkörper 104 sind
in dieser Ausführungsvariante zwei
planparallel in die Kavität
des Spritzgießwerkzeuges
eingelegte Kabel 50 bzw. 52 umspritzt. Die beiden
Kabel 50 bzw. 52 sind in einer Länge 106,
die im Wesentlichen der Länge
des Kunststoffkörpers 104 entspricht,
in das Kunststoffmaterial 70 des Kunststoffkörpers 104 eingebettet.
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3 zeigt,
dass der Kunststoffkörper 104 des
Leitungssatzes 22 in einem Raster 62 voneinander
beanstandete Abstützungsbereiche 54 aufweist. Dabei
handelt es sich um verrundet ausgebildete Werkzeugkerne, die an
Seiten von Werkzeughälften 66 und 68 des
Spritzgießwerkzeuges
ausgebildet sind, die die Kavität
begrenzen, in die das Kunststoffmaterial 70 eingespritzt
wird, aus welchem der Kunststoffkörper 104 spritzgegossen
wird.
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Bei
den Abstützungsbereichen 54,
die an einer der Kavität
zuweisenden Seite einer ersten Werkzeughälfte 66 oder einer
zweiten Werkzeughälfte 68 ausgebildet
sein können,
verlaufen in einer ersten Breite 58. Die erste Breite 58 überdeckt
im Wesentlichen die beiden sich durch den Leitungssatz 22 erstreckenden
Kabel 50 bzw. 52. Mit Bezugszeichen 60 ist
eine Länge
bezeichnet, in der die einzelnen Kerne 56 in den Werkzeughälften 66 bzw. 68 ausgebildet sind.
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Daneben
befindet sich im Kunststoffkörper 104 des
Leitungssatzes 22 gemäß der Darstellung
in 3 mindestens ein Filmscharnier 26. In
der in 3 dargestellten Ausführungsvariante sind am Kunststoffkörper 104 ein
Filmscharnier 26 und ein weiteres Filmscharnier 82 ausgebildet.
Die Filmscharniere 26 bzw. 82 stellen flexible,
biegbare Bereiche des Kunststoffkörpers 104 dar, die
für den
Einbau oder ggf. im Schadensfall für den Ausbau an einem Automatikgetriebe
eines Fahrzeuges erforderlich sind. Durch die flexibel und biegbar
ausgebildeten Filmscharniere 26 bzw. 82 lässt sich
ein mehrmaliger zerstörungsfreier
Ausbau nach Betrieb des Leitungssatzes und einer durch ein aggressives
Fluid, wie zum Beispiel Getriebefluid ATF, einhergehenden Alterung
des Kunststoffwerkstoffes sicherstellen.
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Aus
der Darstellung des Leitungssatzes in der Draufsicht gemäß 3 geht
es weiterhin hervor, dass ebenfalls in einer zur Rasterung 62 der
Kerne 56 versetzten Rasterung Seitenkerne 64 vorgesehen sind.
Mittels der Seitenkerne 64, die durch entsprechende Öffnungen
in einer der beiden Werkzeughälften 66 bzw. 68 in
die Kavität
des Spritzgießwerkzeuges
einfahren, kann erreicht werden, dass die beiden Kabel 50 bzw. 52 im
Wesentlichen in ihrer planparallelen Position verbleiben und die
Kabel 50 bzw. 52 unter Wirkung des Spritzdruckes
nicht seitlich verschwimmen. Mittels der Seitenkerne 64 (vgl.
auch 6) ist sichergestellt, dass die Isolationsmittel 86 des
ersten Kabels 50 bzw. des zweiten Kabels 52 nicht
unzulässig
weit innerhalb der Kavität
migrieren, sobald diese dem Spritzdruck des in die Kavität einschießenden flüssigen Kunststoffmaterials 70 ausgesetzt
sind.
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In
vorteilhafter Weise sind die beiden hier dargestellten planparallel
verlaufenden Kabel 50 bzw. 52 entlang der Länge 106 des
Kunststoffkörpers 104 vom
Kunststoffmaterial umgeben, welches lediglich im Bereich der Filmscharniere 26 bzw. 82 hinsichtlich
seiner Dicke reduziert ist. Die Darstellung gemäß 4 bezieht
sich auf den Schnittverlauf IV-IV in 3.
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Aus
der Darstellung gemäß 4 geht
hervor, dass die beiden in die Kavität des Spritzgießwerkzeuges
eingelegten, parallel zueinander angeordneten Kabel 50 bzw. 52 in
der Kavität
des Spritzgießwerkzeuges
in das Kunststoffmaterial 70 bei dessen Einspritzung in
die Kavität
eingebettet werden. Die beiden Kabel 50 bzw. 52 werden
durch den Kern 56, der in diesem Falle an der ersten Werkzeughälfte 66 ausgebildet
ist, niedergehalten; es bildet sich eine erste Kontaktzone 72 zwischen
den Mantelflächen
des ersten Kabels 50 sowie des zweiten Kabels 52.
Der ersten Kontaktzone 52 gegenüberliegend, ist in der zweiten
Werkzeughälfte 68,
die die Kavität
mit der ersten Werkzeughälfte 66 bildet,
eine Ausnehmung 74 eingelassen.
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5 zeigt
den in 3 dargestellten Schnittverlauf V-V.
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Aus
der Darstellung gemäß 5 ergibt sich,
dass gemäß des Schnittverlaufs
V-V in 3 sowohl an der der Kavität zuweisenden Seite der ersten
Werkzeughälfte 66 als
auch der zweiten Werkzeughälfte 68 ein
verrundet ausgebildeter Kern 56 verläuft. Die beiden Kerne 56 sind
in einer Länge 60 ausgebildet,
so dass sich eine erste Kontaktzone 72 mit den Mantelflächen der
Kabel 50 bzw. 52 mit der ersten Werkzeughälfte 66 einstellt
sowie an der dieser gegenüberliegenden
Seite eine zweite Kontaktzone 76 zwischen den Mantelflächen der
Kabel 50 bzw. 72 und dem verrundet ausgebildeten
Kern 56 der zweiten Werkzeughälfte 68.
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Beim
Einschießen
des Kunststoffmaterials 70 in die geschlossene Kavität werden
demnach die beiden planparallel zueinander in der Kavität angeordneten
Kabel 50 bzw. 52 beidseitig gegen den herrschenden
Spritzdruck fixiert.
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6 zeigt
eine Darstellung durch den Verlauf des VI-VI in 3.
Aus der Darstellung gemäß 6 geht
hervor, dass in entsprechende Öffnungen der
ersten Werkzeughälfte 66 Seitenkerne 64 eingefahren
sind. Die Seitenkerne 64 sind in Kegelform 78 ausgebildet
und weisen eine plan ausgebildete Stirnseite 80 auf, die
in die Ausnehmung 74 in der zweiten Werkzeughälfte 68 – wie in 6 dargestellt – eintaucht.
Die in die Kavität
eingefahrenen Seitenkerne 64 bewirken, dass die Kabel 50 bzw. 52 unter
der Wirkung des Spritzdruckes seitlich verschwimmen und mit ihrer
Isolationsummantelung gegen das metallische Getriebegehäuse freiliegen.
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Alternativ
zu der Darstellung gemäß 6 können die
Seitenkerne 64 auch von der Unterseite her, d. h. über entsprechend
konfigurierte Öffnungen in
der zweiten Werkzeughälfte 68 in
die durch die erste Werkzeughälfte 66 sowie
die zweite Werkzeughälfte 68 begrenzte
Kavität
des Spritzgießwerkzeuges
einfahren und die Kabel 50 bzw. 52 gegen seitliches
Verschwimmen fixieren.
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Der
Darstellung gemäß 7 ist
eine weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Leitungssatzes zu entnehmen. Auch bei dieser Ausführungsvariante
des Leitungssatzes 22 erstrecken sich durch den Kunststoffkörper 104 in
einer Länge 106 zwei
planparallel zueinander verlaufende Kabel 50 bzw. 52.
Im Unterscheid zur Draufsicht auf die erste Ausführungsvariante des Leitungssatzes 22 wie
in 3 dargestellt, sind die Abstützungsbereiche 54 in
der Ausführungsvariante
gemäß 7 in
einer zweiten Breite 84 ausgebildet. Die Rasterung, in
der die durch verrundete Kerne 56 ausgebildeten Abstützungsbereiche 54 an
der Innenseite der ersten Werkzeughälfte 66 und/oder an
der Innenseite der zweiten Werkzeughälfte 68 ausgebildet sind,
entspricht der Rasterung 62 des Leitungssatzes 22 gemäß der Darstellung
in 3.
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Aufgrund
der zweiten Breite 84 kann der Krümmungsradius der die Abstützungsbereiche 54 darstellenden
Kerne 56 erheblich größer gewählt werden,
so dass sich ein schonender Kontakt zwischen den Mantelflächen der
in das Kunststoffmaterial 70 ein zubettenden Kabel 50 bzw. 52 und
den Werkzeughälften 66 bzw. 68 beim
Einspritzen des Kunststoffmaterials 70 in die Kavität des Spritzgießwerkzeuges
einstellt.
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Die
Darstellung gemäß 8 entspricht
dem in 7 eingetragenen Schnittverlauf VIII-VIII.
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Aus
dieser Darstellung geht hervor, dass das zweite Kabel 52,
welches mit einem Isolationsmantel 86 umgeben ist, in die
Kavität
zwischen der ersten Werkzeughälfte 66 und
der zweiten Werkzeughälfte 68 eingelegt
und von Kunststoffmaterial 70 umspritzt ist. Die Rasterung,
d. h. die Abfolge, in der einzelne Fenster 88, in denen
die Kerne 56 an der ersten Werkzeughälfte 66 sowie der
zweiten Werkzeughälfte 68 ausgebildet
sind, ist durch Bezugzeichen 92 identifiziert. Idealerweise
liegt eine Breite eines Fensters 88 in der Größenordnung
von etwa 5 mm. Die Rasterung 92, in der die einzelnen Fenster 88 auseinander
liegen, liegt in der Größenordnung
zwischen 10 und 15 mm.
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Aus
der Schnittdarstellung gemäß 8 ergibt
sich, dass der Isolationsmantel 86 des zweiten Kabels 52 im
Bereich der Fenster 88 an Ober- und Unterseite durch die
Kerne 56 in der ersten Werkzeughälfte 66 sowie der
zweiten Werkzeughälfte 68 gehalten
ist. Aufgrund der Rasterung 92, die in der Größenordnung
zwischen 10 und 15 mm liegt, ist gewährleistet, dass das mindestens
eine zweite Kabel 52 gemäß der Schnittdarstellung in 8 seine
positionsgerechte Einspannung auch unter Berücksichtigung des Spritzdruckes
in der Kavität,
d. h. bei geschlossenem Zustand der ersten Werkzeughälfte 66 und
der zweiten Werkzeughälfte 68,
beibehält.
Je enger die Rasterung 92 der Fenster 88, in denen
die gerundet ausgebildeten Werkzeugkerne 56 ausgebildet sind,
gehalten werden kann, desto höhere
Stabilität gegen
den herrschenden Spritzdruck in der Kavität lässt sich erreichen.
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9 schließlich zeigt
den Schnittverlauf IX-IX gemäß 7.
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Aus
der Darstellung gemäß 9 geht
hervor, dass der Kunststoffkörper 104 das
erste Kabel 50 bzw. das zweite Kabel 52 vollständig umschließt. Die
erste Werkzeughälfte 66 sowie
die zweite Werkzeughälfte 68 sind
in der Darstellung gemäß 9 (linkes
Bild) entlang einer Werkzeugteilung 98 angeordnet. Die
Werkzeugteilung 98 liegt in der Variante gemäß 9 (linkes
Bild) mittig. Die speziell im Spritzgießwerkzeug ausgeformten verrundeten
Kerne 56 sind bevorzugt beidseits in das Spritzgießwerkzeug
eingearbeitet und spannen die Kabel 50 bzw. 52 in
der Kavität
des Spritz gießwerkzeuges,
d. h. dem geschlossenen Zustand der ersten Werkzeughälfte 66 sowie
der zweiten Werkzeughälfte 68,
ein. Die Kabel 50 bzw. 52 werden bei der Herstellung
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Leitungssätze 22 gemäß beider
Ausführungsvarianten
(3 und 7) verbogen kommend abgerollt.
Aus der Darstellung gemäß 9 (vgl.
rechtes Bild) geht hervor, dass das dort dargestellte erste Kabel 50 einen
Kabeldurchmesser D, vgl. Bezugszeichen 102, aufweist. Das
in 9 (rechtes Bild) dargestellte erste Kabel 50 ist
im Kunststoffmaterial eingebettet. Bei der in 9 (rechtes
Bild) dargestellten Ausführungsvariante
liegt eine Werkzeugtrennung 98 außermittig. Dadurch ergibt sich,
dass das erste Kabel 50 in einem Höhenverhältnis x:y in das Kunststoffmaterial 70 eingebettet
ist. 9 (rechtes Bild) zeigt, dass eine oberhalb der
Werkzeugtrennung 98 liegende erste Höhe x < ½ D
beträgt,
während
die unterhalb der Werkzeugtrennung 98 liegende zweite Höhe 96 vgl. y > ½ D beträgt.
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Es
besteht natürlich
auch die Möglichkeit, wie
in 9 (vgl. linkes Bild) angedeutet, die beiden planparallel
zueinander in der Kavität
des Spritzgießwerkzeuges
angeordneten Kabel 50 bzw. 52 genau in der Ebene
der Werkzeugtrennung 98 in der Kavität des Spritzgießwerkzeuges
anzuordnen.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Leitungssatz 22 gemäß der Ausführungsvarianten
in 3 und 7 wird derart gefertigt, dass
zunächst in
eine Kavität
eines Spritzgießwerkzeuges 66, 68 mindestens
ein Kabel 50 bzw. 52 oder auch mehrere Kabel mit
einem Kunststoffmaterial 70 unter Ausformung eines Kunststoffkörpers 104 umspritzt
werden. Bei der Ausformung des Kunststoffkörpers 104 in der geschlossenen
Kavität
wird mindestens ein flexibler, biegbarer Bereich 26, 82 erzeugt,
welcher als Filmscharnier wirkt und eine Demontage des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Leitungssatzes 22 auch mehrmals ermöglicht. Während des Einspritzens des Kunststoffmaterials
in die Kavität,
d. h. während
des Umspritzens des mindestens einen in der Kavität angeordneten
Kabels 50 bzw. 52, wird über an den der Kavität zuweisenden
Seiten der Werkzeughälften
angeordnete Abstützungsbereiche,
die bevorzugt verrundet ausgebildet sind, mindestens eine Kontaktzone 72, 76 bzw. 88 ausgebildet.
Die Kontaktzone verhindert eine im Wesentlichen in horizontale Richtung verlaufende
Lageänderung
des mindestens einen Kabels 50 bzw. 52, welches
sich in der Kavität
befindet. Dadurch können
die Kabel, dem in der Kavität herrschenden
Spritzdruck des Kunststoffmaterials, aus dem der Kunststoffkörper 106 gefertigt
wird, standhalten und verschwimmen nicht in seitliche Richtung.
In Weiterbildung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
zur Herstellung der Leitungssätze 22 können in
einer der Werkzeughälften Öffnungen
vorgesehen sein, in der in Kegelform oder in Zylinderform ausgebildete
Kerne einfahren, welche mit ihren Stirnseiten in eine Ausnehmung 74 eintauchen,
die zum Beispiel in der unten liegenden, zweiten Werkzeughälfte 68 ausgebildet
sein kann.
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Durch
die über
geeignete Öffnungen
in einer der Werkzeughälften 66 bzw. 68 einfahrenden
Seitenkerne 64 werden die in der Kavität dem Spritzdruck ausgesetzten
Kabel 50 bzw. 52 gegen seitliches Verschwimmen
gesichert. Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
kann bei dem Leitungssatz 22 bzw. dem Verfahren, mit welchem
der Leitungssatz 22 hergestellt wird, durch planparalleles Einbetten
der Kabel 50 bzw. 52 über die gesamte Länge 106 des
Leitungssatzquerschnittes, mit Hilfe von entsprechenden Öffnungen
in den Gehäusehälften 66 bzw. 68,
die Lage der Kabel im Spritzgießwerkzeug
unter Spritzdruck des Kunststoffmaterials 70 sicher fixiert
werden. Es werden fehlerhafte und ein schadenbehaftetes Einlegen
der Kabel 50 bzw. 52 in das Spritzgießwerkzeug
verhindert. Der Ausschuss lässt
sich verringern, einerseits bei der Vormontage in der „Park”-Stellung
und andererseits bei der Endmontage des Leitungssatzes mit dem Steuergerät in das
Getriebe, was kundenseitig erfolgt. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
erfüllt
die an sie angestellten Anforderungen an die Schwingfestigkeit,
es treten keine Brüche
im Betrieb auf. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ist
aufgrund der flexibel und elastisch ausgebildeten Filmscharniere 26 bzw. 82 sichergestellt,
dass eine zerstörungsfreie
Demontierbarkeit, zum Beispiel im Falle einer Reparatur, trotz Voralterung
durch das, einem aggressiven Medium, wie zum Beispiel ATF, Ausgesetztsein,
sichergestellt ist.
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10 zeigt
eine Ausführungsvariante
einer außermittigen
Werkzeugtrennung mit Freisparungen.
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Der
Darstellung gemäß 10 ist
zu entnehmen, dass analog zur Darstellung gemäß 9 zwischen
der ersten Werkzeughälfte 66 und
der zweiten Werkzeughälfte 68 die
außermittige
Werkzeugtrennung 98 liegt. Die außermittige Werkzeugtrennung 98 liegt
außermittig
in Bezug auf eine Werkzeugmitte, vgl. Bezugszeichen 114 in 10.
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Der
Darstellung gemäß 10 ist
zu entnehmen, dass das erste Kabel 50 mit seinem größeren Mantelumfang
bereits in die zweite Werkzeughälfte 68 eingelegt
ist, und in dieser mit einem ersten Kreisbogen 118, der
etwas größer bemessen
ist als 180°, eingelassen
ist. Die erste Werkzeughälfte 66 muss beim
Zufahren des geteilt ausgebilde ten Werkzeuges lediglich einen kleineren
Teil des Mantelumfangs, in 10 angedeutet,
durch den zweiten Kreisbogen 120 (< 180°)
in seiner Formhüllung
aufnehmen. Beim Zufahren der ersten und zweiten Werkzeughälfte 66, 68 fährt das
erste Kabel 50 gemäß der Darstellung
in 10, durch die, durch vertikale Pfeile angedeutete Verpressung 116.
Die Verpressung 116 kann dann über seitlich ausgebildete Freisparungen 108 bzw. 112 beschädigungsfrei
aufrechterhalten werden. Während
die erste Freisparung 108 in einem Winkel 110 ausgebildet
ist, ist die zweite Freisparung 112 oberhalb der Werkzeugmitte 114 im
Wesentlichen rechteckförmig
ausgeführt.
Verquetschte Kabelbereiche des ersten Kabels 50 können über das
elastische Rückstellvermögen der
flexiblen Kabelummantelung geringe Markierungen auf dem Kabel 50 hinterlassen.
Die Kabelisolation wird bei der in 10 dargestellten
Aufteilung von erster Höhe 94 zu
zweiter Höhe 96 nicht
durch die Werkzeughälften 66 bzw. 68 verletzt,
da an der breitesten Stelle des Kabeldurchmessers des ersten Kabels 50 durch
die Freisparungen 108 bzw. 112, ungeachtet von
deren Geometrie, in der zweiten Werkzeughälfte 68 keine bleibende Beschädigung verursacht
wird. Das erste Kabel 50 ist bereits mit dem ersten Kreisbogen 118 (> 180°) in der zweiten
Werkzeughälfte 68 fixiert.
Lageungenauigkeiten des ersten Kabels 50 bei der Positionierung
in der zweiten Werkzeughälfte 68 werden
durch das Fixierverhältnis 94 zu 96 verbessert,
da die erste Werkzeughälfte 66 > 50% des Kabelumfangs
des ersten Kabels 50 beim Zufahren der Werkzeughälften 66, 68 fixiert.
Lageungenauigkeiten können
zum Beispiel daher rühren,
dass beim Abwickeln des ersten Kabels von einer Spule oder einer
Trommel eine Vorkrümmung
verbleibt und das erste Kabel 50 nicht exakt planparallel
eingesetzt werden kann.