DE10041812A1 - Baueinheit und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Baueinheit und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Baueinheit mit einem Wandelement (12; 112), zumindest einer das Wandelement (12; 112) durchgreifenden Leitung (20; 120) und einem zwischen der Leitung und dem Wandelement angeordneten Abdichtelement (30; 130), wobei das Abdichtelement (30; 130) aus einem Weichkunststoff-Material und das Wandelement (12; 112) aus einem Hartkunststoff-Material gefertigt ist. Die Baueinheit zeichnet sich dadurch aus, daß das Abdichtelement (30; 130) auf die Leitung aufgebracht, vorzugsweise aufgespritzt ist und daß das Wandelement (12; 112) auf das Abdichtelement aufgebracht, vorzugsweise aufgespritzt ist, dieses vollständig umgibt und einen Druck auf das Abdichtelement zur Unterstützung der gewünschten Abdichtfunktion ausübt. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Baueinheit (Fig. 3).
Description
Die Erfindung betrifft eine Baueinheit mit einem Wandelement,
zumindest einer das Wandelement durchgreifenden Leitung und ei
nem zwischen der Leitung und dem Wandelement angeordneten Ab
dichtelement, wobei das Abdichtelement aus einem Weichkunst
stoff-Material und die Baueinheit aus einem Hartkunststoff-
Material gefertigt ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Ver
fahren zur Herstellung einer solchen Baueinheit.
In vielen Bereichen der Technik müssen Leitungen von einem Be
reich zu einem anderen Bereich durch ein die beiden Bereiche
trennendes Wandelement, das hierfür einen Durchbruch bzw. eine
Öffnung (im folgenden als Durchgang bezeichnet) aufweist, hin
durchgeführt werden. Dabei ist häufig erwünscht, daß der Durch
gang abgedichtet ist, so daß Medien, wie Flüssigkeiten, Gase
etc., nicht von einem Bereich zum andern entlang der Leitung
durch den Durchgang gelangen können. Gerade im Elektrotechnik
bereich werden sehr häufig Kunststoffgehäuse zur Aufnahme von
elektrischen/elektronischen Komponenten verwendet, wobei das
Gehäuse einen Durchgang aufweist, in dem beispielsweise eine
Steckkontaktleiste mit außen liegenden Steckelementen ange
bracht ist. Über diese Steckelemente werden die elektrischen
Verbindungen mit der im Gehäuse untergebrachten Komponente her
gestellt. Liegt dieses Gehäuse in einem Schmutz gefährdeten Be
reich, beispielsweise im Motorraum eines Fahrzeugs oder in der
Ölwanne eines Motors, ist es zum Schutze der elektri
schen/elektronischen Komponente erforderlich, eine Abdichtung
im Bereich des Durchgangs, insbesondere um die Steckelemente
herum vorzusehen.
Eines der bisher eingesetzten Verfahren besteht darin, die
Steckelemente mit einem Kunststoffmaterial zu umspritzen, das
dem Material des Gehäuses entspricht. Bei dieser Art der Ab
dichtung kommt es jedoch sehr schnell zu Undichtigkeiten, die
sich insbesondere aufgrund einer Schwindung des Kunststoffmate
rials und der rauhen Oberfläche der z. B. gestanzten Steckkon
takte ergibt. Eine Möglichkeit, diese Abdichtung zu verbessern
besteht z. B. in der Versiegelung der Austrittsfläche der Steck
elemente nach dem Umspritzen mit Kunststoff. Ein solcher Nach
bearbeitungs-Schritt ist jedoch aufwendig und kostenintensiv.
Die Verwendung von nicht gestanzten Kontakten, die eine verbes
serte Oberflächenbeschaffenheit haben, führen zwar zu besseren
Abdichtergebnissen, sind jedoch in der Herstellung teuer. Auch
das Durchschießen einer Gehäusewand mit einem runden Kontakt
stift, führt zwar zu besseren Abdichtergebnissen, ist aber
ebenfalls sehr kostenintensiv. Diese Lösung erfordert nämlich
spezielle Dichtgeometrien des Stiftes, die nicht als integraler
Teil bspw. einer komplexeren Leiterbahnführung darstellbar
sind, sondern Verbindungsstellen zwischen Stift und benachbar
ter Leiterbahn erfordern.
Neben dem direkten Umspritzen der Steckkontakte mit dem auch
für das Gehäuse verwendeten Kunststoff ist es ebenfalls be
kannt, elastische Dichtungen zu verwenden, die in einem vorge
lagerten Montageschritt auf die Steckkontakte aufgebracht wer
den, wobei die Einheit aus Steckkontakten und Abdichtung an
schließend in das Gehäuse eingesetzt wird. Als weitere Abdicht
möglichkeiten sind noch die Preßpassung oder die Profildichtung
zu nennen.
All diese Lösungen zur Abdichtung einer ruhenden Fläche haben
miteinander gemein, daß sie zusätzliche Montageschritte zum An
bringen der Dichtung erfordern oder nicht die gewünschten Dich
tungseigenschaften besitzen. So ist die Montage, beispielsweise
beim Einlegen einer Dichtung personalaufwendig und fehleranfäl
lig. Des weiteren ist die erforderliche Präparation der Dicht
flächen nachteilig. Je nach Gestaltung der Dichtung werden
nicht nur sehr hohe Ansprüche an die Geometrie sondern auch an
die Oberflächenqualität der Dichtflächen gestellt, die unmit
telbar die Herstellungskosten erhöhen. Ferner schließen sich
beim Einsatz von Dichtungen häufig an den Montagevorgang der
jeweiligen Dichtung aufwendige Dichtigkeitsprüfungen an, die
wiederum kostspielig sind.
Da konventionelle Dichtungen, die direkt in den Montagespalt
der Fügeteile eingesetzt werden, je nach Beanspruchung ver
schleißen, kann ein regelmäßiges Erneuern der Dichtung notwen
dig werden. Auch dies verursacht zusätzliche Kosten.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, ein Verfahren bzw. eine Baueinheit der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß eine einfache und kosten
günstige berührende Dichtung an ruhenden Flächen ermöglicht
wird. Insbesondere soll die Abdichtung auch bei gestanzten Tei
len ohne deren vorherige Oberflächenpräparation möglich sein.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird bei dem ein
gangs erwähnten Verfahren dadurch gelöst, daß ein Abschnitt der
zumindest einen Leitung mit einem Weichkunststoff-Material um
hüllt wird, um das Abdichtelement zu erhalten, und daß das Ab
dichtelement mit einem Hartkunststoff-Material umspritzt wird,
um das Wandelement zu erhalten.
Dieses erfindungsgemäße zweistufige Verfahren ermöglicht die
Herstellung eines Abdichtelements in kostengünstiger und einfa
cher Art und Weise. So ist es nicht notwendig, zusätzliche Mon
tageschritte, beispielsweise zum Aufbringen einer Dichtung auf
die abzudichtende Leitung vorzusehen. Vielmehr wird das Ab
dichtelement bei dessen Herstellung bereits an der Leitung an
gebracht und in den Herstellungsprozeß der gesamten Baueinheit
integriert. Ferner läßt sich durch die Verwendung eines Weich
kunststoff-Materials ein Abdichtelement schaffen, das auch zur
Abdichtung rauher Oberflächen oder scharfer Kanten geeignet
ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin
zu sehen, daß das Abdichtelement für nahezu jede Dichtungsgeo
metrie eingesetzt werden kann. Die Form des Abdichtelements
wird alleine durch den Vorgang der Anbringung festgelegt, so
daß keinerlei Einschränkungen in Bezug auf die Geometrie durch
die Gestalt der Dichtung entsteht. Das Verfahren ist damit sehr
flexibel einsetzbar. So kann es sich bei der Baueinheit bei
spielsweise um ein geschlossenes Gehäuse zur Aufnahme einer me
chatronischen Komponente handeln, oder aber um eine mit Kontak
ten versehene Anschlußleiste, die an einem Gehäuse angebracht
werden kann, oder auch um einen Rahmen, oder aber auch um einen
reinen Stecker.
Ganz allgemein ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfin
dung als Baueinheit jegliches Element zu verstehen, das ein
Wandelement und eine Leitung aufweist, die das Wandelement
durchdringt, wobei ein Abdichtelement zwischen Wandelement und
Leitung vorgesehen ist.
Ferner ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter
Leitung ein beliebiges Element zu verstehen, das von einer Sei
te der Baueinheit durch einen Durchgang hindurch zur anderen
Seite der Baueinheit geführt werden soll. Es kann sich dabei
beispielsweise um elektrische Leitungen, elektrische Steckkon
takte/Steckelemente oder auch Rohrleitungen, beispielsweise
Kühlmittelleitungen, oder auch Schließzylinder handeln. Dabei
spielt es keine Rolle, aus welchem Material und in welcher
Querschnittsgeometrie die Leitung gefertigt ist.
Des weiteren ist mit dem Begriff "Umspritzen" und "Umhüllen"
allgemein das Auftragen von Material mit Hilfe des Spritzgieß
verfahrens, werkzeuggebundener oder freidosierender Verfahren
gemeint.
Die Aufgabe der Erfindung wird somit vollkommen gelöst.
Eine besonders gute und sichere Abdichtung läßt sich dadurch
erzielen, daß die Parameter des zweiten Schritts (Umspritzen
des Abdichtelements) so gewählt werden, daß das Hartkunststoff-
Material eine auf das Abdichtelement wirkende Kraft dauerhaft
ausübt. Zu diesen Parametern gehören beispielsweise Spritzdruck
und Nachdruck.
Diese Kraft bewirkt quasi dieselbe Klemmwirkung, die bei her
kömmlichen Dichtungen durch Verquetschung, z. B. über eine Ver
schraubung erzielt wird. Das Abdichtelement preßt sich an die
Oberfläche der Leitung, füllt somit kleinste Rauhigkeiten auch
von Stanzteilen aus und paßt sich optimal auch an scharfe Kan
ten an.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird als Weichkunststoff-
Material ein Elastomer, ein thermoplastischer Elastomer oder
Silikon und/oder als Hartkunststoff-Material ein Thermoplast,
vorzugsweise PBT, ein compoundierter Thermoplast oder ein
anderes Kunststoff-Material mit geringem Schindungsverhalten,
wie bspw. LCP (lyquid crystal polymer) eingesetzt.
Diese Materialien haben sich in der Praxis als besonders vor
teilhaft herausgestellt. Grundsätzlich ist hier unter Weich
kunststoff ein Kunststoff-Material mit elastischen Eigenschaf
ten zu verstehen, während unter Hartkunststoff ein Material zu
verstehen ist, das bis zur oberen Gebrauchstemperatur formsta
bil und wenig elastisch ist.
In einer bevorzugten Weiterbildung sind mehrere Leitungen vor
gesehen, die vor ihrem Umspritzen bzw. Umhüllen mit Weichkunst
stoff-Material zueinander ausgerichtet und in die gewünschte
Position gebracht werden, wobei bevorzugt die Leitungen aus ei
nem elektrisch leitfähigen Material ausgestanzt werden, um
elektrische Leitungskontakte zu erhalten.
Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß eine sehr kostengünstige
Baueinheit, beispielsweise eine Steckkontaktleiste oder ein
Stecker herstellbar ist. Der Kostenvorteil gegenüber herkömmli
chen Verfahren ergibt sich unter anderem dadurch, daß kosten
günstig herstellbare Stanzteile verwendbar sind, da das Ab
dichtelement auch rauhere Oberflächen mit scharfen Kanten si
cher abdichtet. Es versteht sich, daß die Leitung auch in ande
rer Weise und mit beliebigem Querschnitt hergestellt werden
kann, bspw. durch Ziehen, Erodieren, Laserschmieden, Drehen
etc..
In einer bevorzugten Weiterbildung ist das Abdichtelement voll
ständig mit Hartkunststoff-Material umspritzt, d. h., daß das
Abdichtelement von allen Seiten mit einem Hartkunststoff-
Material umgeben ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Abdichtelement gegen
äußere Einflüsse geschützt ist. Damit läßt sich ein Verschleiß
des Abdichtelements sowohl aufgrund von mechanischer Beanspru
chung als auch durch Medieneinflüsse verhindern. Der Verwen
dungszyklus der Baueinheit wird somit nicht durch die Lebens
dauer des Abdichtelements bestimmt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird von einer Bau
einheit der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Ab
dichtelement auf die Leitung aufgebracht, vorzugsweise aufge
spritzt ist, und daß das Wandelement auf das Abdichtelement
aufgebracht, vorzugsweise aufgespritzt ist, dieses vollständig
umgibt und einen Druck auf das Abdichtelement zur Unterstützung
der gewünschten Abdichtfunktion ausübt.
Eine solche Baueinheit ist - wie bereits erwähnt - kostengün
stig herstellbar und besitzt dennoch ausgezeichnete Abdicht
eigenschaften.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Baueinheit als Ge
häuse zur Aufnahme einer elektrischen/elektronischen bzw. me
chatronischen Komponente ausgebildet. Bevorzugt ist die Leitung
außen als elektrisch leitfähiger Steckkontakt ausgebildet. Wei
ter bevorzugt sind mehrere voneinander beabstandete Leitungen
vorgesehen, die dann mehrere elektrisch leitfähige Kontakte
bilden können.
Gerade im Bereich der Herstellung von Steckkontakten hat sich
die Erfindung als besonders vorteilhaft herausgestellt, da ei
nerseits die hohen Anforderungen an die Abdichtungsqualität er
füllt werden können und andererseits kostengünstige Stanzteile
einsetzbar sind.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nun anhand von zwei Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1a eine perspektivische Darstellung einer erfindungsge
mäßen Baueinheit;
Fig. 1b eine schematische Schnittdarstellung der in Fig. 1a
gezeigten Baueinheit;
Fig. 2a
bis 2c einen Steckkontakt in perspektivischer Ansicht in
drei Herstellungsstadien zur Erläuterung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung des in Fig. 2c gezeig
ten Steckers im Längsschnitt.
In Fig. 1a ist eine Baueinheit mit dem Bezugszeichen 10 gekenn
zeichnet. Es handelt sich hierbei um eine abstrakte Darstel
lung, die alleine zur Erläuterung der Erfindung dient. Diese
Baueinheit 10 steht stellvertretend für eine Vielzahl von un
terschiedlichen Bauelementen, die alle im wesentlichen den
gleichen Aufbau haben. So kann die Baueinheit 10 beispielsweise
einen elektrischen Stecker, aber auch einen in einem Kunst
stoffgehäuse aufgenommenen Schließzylinder eines Kraftfahrzeugs
darstellen. Die vorliegende Erfindung selbst ist auf kein kon
kretes Bauelement eingeschränkt.
Die Baueinheit 10 umfaßt ein Wandelement 12, das einen Durch
gang 13 aufweist. Dieser Durchgang 13 kann eine beliebige Geo
metrie aufweisen und dient dazu, die Durchführung einer Leitung
20 durch das Wandelement 12 hindurch zu ermöglichen.
Auch die Leitung 20 ist abstrakt zu sehen, und soll eine Viel
zahl von unterschiedlichen Bauelementen repräsentieren. So kann
die Leitung 20 beispielsweise eine Schlauchleitung sein, die
durch das Wandelement 12 hindurchgeführt werden soll. Die Lei
tung 20 kann aber auch als elektrische Leiterbahn mit rechtec
kigem Querschnitt ausgebildet sein. Material, Länge und Quer
schnittsgeometrie der Leitung 20 spielen im Hinblick auf die
Erfindung keine Rolle.
Innerhalb des Durchgangs 13 des Wandelements 12 ist ein Ab
dichtelement 30 vorgesehen. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist
dieses Abdichtelement 30 an den Rändern mit einer Schraffur
versehen. Das Abdichtelement 30 weist die gleiche Geometrie wie
der Durchgang 13 auf, so daß es sich an die Innenflächen des
Durchgangs 13 spaltfrei anschmiegt. Es versteht sich, daß das
Abdichtelement 30 nicht auf die gezeichnete rechteckige Form
beschränkt ist. Vielmehr kann das Abdichtelement 30 jede belie
bige Form aufweisen. Wie sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung noch ergibt, wird die Form des Durchgangs 13 zumindest im
Bereich des Abdichtelements 30 durch dessen Form bestimmt.
Das Abdichtelement 30 umschließt die Leitung 20 in einem Längs
abschnitt 22 und entlang des gesamten Umfangs vollständig. Da
mit ergibt sich eine Abdichtung des Durchgangs 13 von der vor
deren Seite des Wandelements 12 zu dessen hinterer Seite.
Das Wandelement 12, das beispielsweise Teil eines Gehäuses sein
kann, ist aus einem Hartkunststoff-Material, beispielsweise ei
nem Thermoplast hergestellt. Das ausgewählte Material muß so
beschaffen sein, daß ein formstabiles hartes Wandelement aus
bildbar ist. Demgegenüber ist das Abdichtelement 30 aus einem
Weichkunststoff-Material gebildet, das elastische Eigenschaften
besitzt. Ein Elastomer wäre beispielsweise ein solches Weich
kunststoff-Material. Es muß in der Lage sein, sich an die Um
fangsfläche der Leitung 20 im Bereich des Längsabschnitts 22
anzuschmiegen und vorhandene Rauhigkeiten in der Oberfläche
auszufüllen.
In Fig. 1b ist die beschriebene Baueinheit 10 im Querschnitt
dargestellt. Deutlich zu erkennen ist das Abdichtelement 30
(schraffiert dargestellt), das in dem Durchgang 13 vorgesehen
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Durchgang 13
zu einer Rückseite 14 und einer Vorderseite 16 des Wandelements
12 hin geschlossen ausgebildet. D. h., daß an einer der Rücksei
te 14 und der Vorderseite 16 zugewandten Stirnfläche 31 des Ab
dichtelements 30 eine Fläche des Wandelements 12 anliegt. Le
diglich eine dem Querschnitt der Leitung 20 entsprechende Öff
nung 15 ist vorgesehen, so daß die Leitung 20 weiterhin das
Wandelement 12 durchlaufen kann.
Die zur Rückseite 14 und zur Vorderseite 16 hin vorgesehene
Verengung des Durchgangs 13 dient dazu, das Abdichtelement 30
vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Nachfolgend wird mit Bezug auf die Fig. 2 das Verfahren zur
Herstellung einer solchen Baueinheit 10 anhand einer konkreten
Baueinheit, nämlich einem Stecker 110 beschrieben.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der Stecker 110 ein
Gehäuse 112 auf, das einen Durchgang 113 umfaßt. Innerhalb die
ses Durchgangs 113 sind Steckkontakte 120 vorgesehen, die den
Durchgang 113 durchgreifen und an der Rückseite 114 des Stec
kers 110 zum Anschluß an eine elektrische Komponente freilie
gen. Dieser Stecker 110 ist in Fig. 2c dargestellt.
Zur Herstellung des Steckers 110 werden zunächst die Steckkon
takte 120 hergestellt. Wie sich aus Fig. 2a ergibt, werden im
vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Leiterbahnen 121 aus ei
nem elektrisch leitfähigen Material, beispielsweise Kupfer,
ausgestanzt und zueinander ausgerichtet positioniert. Die läng
lichen Leiterbahnen 121 weisen einen ersten als Steckabschnitt
123 bezeichneten Längsabschnitt auf, gefolgt von einem zweiten
als Dichtabschnitt 122 bezeichneten Längsabschnitt und einem
dritten als Anschlußabschnitt 124 bezeichneten Längsabschnitt.
Die Leiterbahnen 121 erstrecken sich im Steckabschnitt 123 als
auch im Anschlußabschnitt 124 parallel zueinander, wobei der
Abstand zueinander im Steckabschnitt 123 größer ist als im An
schlußabschnitt 124. Im mittleren Dichtabschnitt 122 weisen die
Leiterbahnen 121 eine vergrößerte Oberfläche auf, die mit klei
nen Löchern 126 versehen ist.
Die so ausgerichteten Leiterbahnen 121 werden anschließend im
Bereich des Dichtabschnitts 122 mit einem Weichkunststoff-
Material umspritzt bzw. umhüllt, um ein Abdichtelement 130 aus
zubilden. Wie in Fig. 2b gezeigt, umgibt dieses quaderförmige
Abdichtelement 130 den Dichtabschnitt 122 jeder Leiterbahn 121
vollständig, d. h. über die gesamte Umfangsfläche. Zum Aufbrin
gen des Abdichtelements 130 wird das bekannte Spritzgußverfah
ren verwendet, so daß auf den Spritzgußvorgang selbst nicht
weiter eingegangen werden muß.
Durch die vergrößerte Oberfläche der Leiterbahnen 121 im
Dichtabschnitt 122 ergibt sich ein sehr stabiler kipp- und
drehfester Halt innerhalb des Dichtelements 130. Zusätzlich
sorgen die Öffnungen 126 auch für einen sehr guten Halt in
Längsrichtung. Die vergrößerte Oberfläche kann auch zum Anbrin
gen elektrischer Bauelemente, bspw. Kondensatoren, dienen.
Im nächsten Schritt, nachdem der Weichkunststoff des Abdicht
elements 130 erstarrt ist, wird diese Baugruppe in eine zweite
Kavität (Spritzgußform) gebracht, um das Gehäuse 112 auszubil
den.
Dieses Gehäuse 112 wird ebenfalls im Wege des Spritzgießens
hergestellt, wobei die Spritzgußform so gewählt wird, daß das
Abdichtelement 130 vollständig umspritzt werden kann. Die
Spritzgußparameter, wie Spritzdruck und Nachdruck, werden bei
diesem Spritzguß-Schritt so eingestellt, daß in dem Abdichtele
ment 130 ein hydrostatischer Druck aufgebaut wird, der durch
das Erstarren des Gehäuses 112 aus Hartkunststoff dauerhaft
eingeschlossen wird. Dieser auf das Abdichtelement 130 wirkende
Druck quetscht dieses auf die Leiterbahnen 121, so daß das Ab
dichtelement 130 dicht anliegt. Es wird auf diese Weise gewähr
leistet, daß auch kleinste Rauhigkeiten der Leiterbahnen 121
gefüllt und damit abgedichtet werden.
Sobald der im zweiten Spritzguß-Schritt verwendete Hartkunst
stoff erstarrt ist, ist der Stecker 110, wie in Fig. 2c darge
stellt, fertig.
Wie sich aus der Schnittdarstellung in Fig. 3 ergibt, liegt der
Steckabschnitt 123 innerhalb des Durchgangs 113 des Gehäuses
112, so daß durch Einstecken einer entsprechenden Steckerbuchse
ein elektrischer Kontakt hergestellt werden kann. Deutlich zu
erkennen ist das Abdichtelement 130, das von dem Gehäuse 112
vollständig umgeben ist und damit vor äußeren Einflüssen ge
schützt ist.
Es zeigt sich also, daß die Herstellung eines solchen Steckers
110 mit sehr wenigen Herstellungsschritten durchführbar ist.
Insbesondere muß das notwendige Abdichtelement nicht wie bisher
nach dessen Fertigung auf die Leiterbahnen aufgebracht werden.
Vielmehr erfolgt die Herstellung des Abdichtelements und dessen
Aufbringen auf die Leiterbahnen in einem Schritt.
Des weiteren ergibt die Kombination aus einem Hartkunststoff-
Material für das Gehäuse und einem Weichkunststoff-Material für
das Abdichtelement eine optimale Abdichtwirkung, da das Gehäuse
das Abdichtelement 130 auf die abzudichtende Fläche dauerhaft
drückt.
Am Ende sei nochmals angemerkt, daß die Erfindung nicht auf den
in den Fig. 2 und 3 dargestellten Stecker beschränkt ist. Viel
mehr ist die Erfindung zur Herstellung unterschiedlichster Bau
einheiten einsetzbar.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer Baueinheit (10; 110), die
ein Wandelement (12; 112), zumindest eine das Wandelement
durchgreifende Leitung (20; 120) und ein zwischen der Lei
tung und dem Wandelement angeordnetes Abdichtelement (30;
130) umfaßt, mit den Schritten:
- - Umhüllen eines Abschnitts (22; 122) der zumindest einen Leitung (20; 120) mit einem Weichkunststoff- Material, um das Abdichtelement (30; 130) zu erhalten, und
- - Umspritzen des Abdichtelements (30; 130) mit einem Hartkunststoff-Material, um das Wandelement (12; 112) zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Parameter beim Umspritzen des Abdichtelements so gewählt
werden, daß das Hartkunststoff-Material eine auf das Ab
dichtelement (30; 130) wirkende Kraft dauerhaft ausübt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Weichkunststoff-Material ein Elastomer und/oder
das Hartkunststoff-Material ein Thermoplast oder ein com
poundierter Thermoplast ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Leitungen (20; 120) vorgesehen
sind, die vor ihrem Umspritzen zueinander ausgerichtet und
in die gewünschte Position gebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitung (20; 120) aus einem elek
trisch leitfähigen Material ausgestanzt wird, um elektri
sche Leitungskontakte (121) zu erhalten.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitung einen beliebigen Quer
schnitt aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Baueinheit (10) als Gehäuse oder
Gehäusekomponente zur Aufnahme elektri
scher/elektronischer/mechatronischer Komponenten geformt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Außenseite der Baueinheit (10; 110)
als Steckergehäuse (110) geformt wird, wobei die Leitung
(120) einen elektrischen Steckkontakt (121) bildet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abdichtelement (30; 130) vollstän
dig mit Hartkunststoff-Material umspritzt wird, so daß das
Abdichtelement gegen äußere Einflüsse geschützt ist.
10. Baueinheit mit einem Wandelement (12; 112), zumindest ei
ner das Wandelement (12; 112) durchgreifenden Leitung (20;
120) und einem zwischen dar Leitung und dem Wandelement
angeordneten Abdichtelement (30; 130), wobei das Abdicht
element (30; 130) aus einem Weichkunststoff-Material und
das Wandelement (12; 112) aus einem Hartkunststoff-
Material gefertigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abdichtelement (30; 130) auf die Leitung aufgebracht, vor
zugsweise aufgespritzt ist und daß das Wandelement (12;
112) auf das Abdichtelement aufgebracht, vorzugsweise auf
gespritzt ist, dieses vollständig umgibt und einen Druck
auf das Abdichtelement zur Unterstützung der gewünschten
Abdichtfunktion ausübt.
11. Baueinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als Gehäuse zur Aufnahme einer elektrischen, elektro
nischen oder mechatronischen Komponente ausgebildet ist.
12. Baueinheit nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Leitung (20; 120) ein elektrisch leitfähiger
Steckkontakt ist.
13. Baueinheit nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere voneinander beabstandete Leitun
gen (20; 120) vorgesehen sind.
14. Baueinheit nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitung als elektrische, fluidische
und/oder wärmeleitende Leitung ausgebildet ist.
15. Baueinheit nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vom Weichkunststoff-Material um
schlossene Leitung stabilisierende Funktion hat.
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