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In
Halbleiterbauelementen, die eine Driftzone und eine Driftsteuerzone
aufweisen, dient die Driftsteuerzone bei leitend angesteuertem Bauelement
zur Steuerung eines leitenden Kanals in der Driftzone entlang eines
zwischen der Driftzone und der Driftsteuerzone angeordneten Driftsteuerzonendielektrikums.
Dieser leitende Kanal bewirkt eine Verringerung des Einschaltwiderstands
des Bauelements gegenüber
solchen Bauelementen, die keine Driftsteuerzone aufweisen.
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Ein
solches Halbleiterbauelement kann als MOS-Transistor ausgebildet
sein. Das Bauelement weist in diesem Fall zusätzlich zu der Driftzone und der
Driftsteuerzone eine Drainzone, eine Bodyzone, eine Sourcezone und
eine Gateelektrode auf. Die Driftzone ist dabei zwischen der Drainzone
und der Bodyzone angeordnet. Die Gateelektrode dient zur Steuerung
eines leitenden Kanals in der Bodyzone zwischen der Sourcezone und
der Driftzone.
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Das
Schaltverhalten eines solchen MOS-Transistors wird maßgeblich
durch dessen Gate-Source-Kapazität
und dessen Gate-Drain-Kapazität bestimmt.
Hiermit werden parasitäre
Kapazitäten
zwischen der Gateelektrode und der Sourcezone, sowie zwischen der
Gateelektrode und der Drainzone bezeichnet. Ein MOS-Transistor mit
einer Driftsteuerzone besitzt in leitendem Zustand einen deutlich
geringeren spezifischen Einschaltwiderstand (Produkt aus Einschaltwiderstand
Ron und benötigter
Chipfläche
A) als ein herkömmlicher
MOS-Transistor. Bei gleichem Einschaltwiderstand wie ein herkömmlicher
MOS-Transistor kann ein solcher MOS-Transistor mit Driftsteuerzone
damit mit geringerem Platzaufwand, d. h. Bedarf an Chipfläche realisieren.
Bei einer Verkleinerung der Chipfläche verkleinern sich in entsprechender
Weise auch die zuvor genannten, das Schalt verhalten beeinflussenden
Kapazitäten.
Eine Verringerung dieser Kapazitäten
führt zu
einer Versteilerung von Schaltflanken beim Ein- und Ausschalten
des MOS-Transistors, d. h. zu besonders steilen Flanken eines den
Transistor durchfließenden
Stromes bzw. einer über
dem Transistor anliegenden Spannung. Dies kann insbesondere dann
zu Problemen führen,
wenn der MOS-Transistor zum Schalten induktiver Lasten, ohne dass
ein Freilaufelement oder ein Freilaufstromzweig vorhanden ist, eingesetzt
wird oder wenn eine durch den MOS-Transistor angesteuerte Last große parasitäre Induktivitäten aufweist.
Rasche Änderungen
eines den MOS-Transistor durchfließenden Stromes können zu
unerwünschten
Spannungsspitzen in der Schaltung insgesamt und speziell an diesem MOS-Transistor
führen,
die durch diese Induktivitäten
hervorgerufen werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Transistorbauelement mit
einer Driftzone und einer Driftsteuerzone zur Verfügung zu
stellen, der ein verbessertes Schaltverhalten besitzt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Transistorbauelement gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ein
Transistorbauelement gemäß einem
Beispiel der Erfindung umfasst: eine Driftzone, eine Bodyzone und
eine Drainzone, wobei die Driftzone zwischen der Bodyzone und der
Drainzone angeordnet ist; eine Gateelektrode, die durch ein Gatedielektrikum
gegenüber
der Bodyzone dielektrisch isoliert ist; eine Gate-Source-Kapazität, die zwischen
der Gateelektrode und der Sourcezone ausgebildet ist; eine Gate-Drain-Kapazität, die zwischen
der Gateelektrode und der Drainzone ausgebildet ist; eine Driftsteuerzone,
die benachbart zu der Driftzone angeordnet ist und die durch ein
Driftsteuerzonendielektrikum dielektrisch gegenüber der Driftzone isoliert
ist; wenigstens eines der folgenden Bauelemente: wenigstens ein
erstes kapazitives Bauelement, das zusätzlich zu der Ga te-Source-Kapazität zwischen
die Gateelektrode und die Sourcezone geschaltet ist; wenigstens
ein zweites kapazitives Bauelement, das zusätzlich zu der Gate-Drain-Kapazität zwischen
die Gateelektrode und die Drainzone geschaltet ist.
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Verschiedene
Beispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf Figuren erläutert. Die
Figuren sind dabei nicht notwendigerweise maßstabsgerecht, der Schwerpunkt
liegt vielmehr auf der Erläuterung des
Grundprinzips. In den Figuren sind dabei lediglich die zum Verständnis dieses
Grundprinzips notwendigen Teile bzw. Bauelementzonen dargestellt.
In den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche
Bezugszeichen gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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1 veranschaulicht
anhand einer Querschnittsdarstellung ein Transistorbauelement, das eine
Driftzone und eine Driftsteuerzone und das ein zwischen eine Gateelektrode
und eine Sourcezone geschaltetes erstes kapazitives Bauelement aufweist.
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2 veranschaulicht
anhand einer Querschnittsdarstellung eine Realisierung des Transistorbauelements
mit Streifenzellen.
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3 veranschaulicht
eine Möglichkeit
zur Realisierung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen
der Gateelektrode und dem ersten kapazitiven Bauelement.
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4 zeigt
ein elektrisches Ersatzschaltbild des Transistorbauelements gemäß 1.
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5 veranschaulicht
anhand einer Querschnittsdarstellung ein Transistorbauelement, das eine
Driftzone und eine Driftsteuerzone und das ein zwischen eine Gateelektrode
und eine Drainzone geschaltetes zweites kapazitives Bauelement aufweist.
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6 zeigt
ein elektrisches Ersatzschaltbild des Transistorbauelements gemäß 5.
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7 veranschaulicht
anhand einer Querschnittsdarstellung ein Transistorbauelement, das ein
zwischen die Gateelektrode und die Sourcezone geschaltetes erstes
kapazitives Bauelement und das ein zwischen die Gateelektrode und
die Drainzone geschaltetes zweites kapazitives Bauelement aufweist.
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8 veranschaulicht
eine Möglichkeit
zur Realisierung einer Kopplung der Driftsteuerzone an die Drainzone.
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9 veranschaulicht
ein erstes Beispiel einer an die Driftsteuerzone angeschlossenen
Ladeschaltung.
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10 veranschaulicht
ein zweites Beispiel einer an die Driftsteuerzone angeschlossenen
Ladeschaltung.
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11 zeigt
schematisch ein Transistorbauelement, das als planares Transistorbauelement
realisiert ist.
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12 zeigt
schematisch ein Transistorbauelement, das als Trench-Transistorbauelement
realisiert ist.
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1 veranschaulicht
ein Beispiel eines Transistorbauelements anhand einer Querschnittsdarstellung
eines Halbleiterkörpers 100,
in dem Bauelementbereiche des Transistorbauelements angeordnet sind.
Dieser Halbleiterkörper 100 besteht
beispielsweise aus Silizium, kann jedoch aus einem anderen Halbleitermaterial,
wie z. B. Galliumarsenid (GaAs) oder Siliziumkarbid (SiC) bestehen.
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Das
dargestellte Transistorbauelement weist eine Driftzone 11,
eine Drainzone 12, eine Bodyzone 13 und eine Sourcezone 14 auf.
Die Driftzone 11 ist dabei in dem Halbleiterkörper 100 zwischen
der Drainzone 12 und der Bodyzone 13 angeordnet.
Die Bodyzone 13 ist zwischen der Sourcezone 14 und der
Driftzone 11 angeordnet, so dass die Bodyzone 13 die
Sourcezone 14 und die Driftzone 11 voneinander
trennt. In noch zu erläuternder
Weise dient die Driftzone 11 dazu, bei sperrend angesteuertem
Bauelement eine über
dem Bauelement anliegende Sperrspannung aufzunehmen. Abmessungen
der Driftzone 11 in einer Stromflussrichtung des Bauelements
und deren Dotierungskonzentration bestimmen in grundsätzlich bekannter
Weise die Spannungsfestigkeit des Bauelements.
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Das
dargestellte Bauelement ist als MOS-Transistorbauelement ausgebildet
und weist eine Gateelektrode 41 auf, die durch ein Gatedielektrikum 42 gegenüber der
Bodyzone 13 dielektrisch isoliert ist. Diese Gateelektrode 41 erstreckt
sich benachbart zu der Bodyzone 13 von der Sourcezone 14 bis
an die oder bis in die Driftzone 11 und dient in noch zu
erläuternder
Weise zur Steuerung eines leitenden Kanals, der sich in der Bodyzone 13 von
der Sourcezone 14 bis zu der Driftzone 11 erstreckt.
Die Gateelektrode 41, die Sourcezone 14 und ein
Abschnitt des Gatedielektrikums 42, der zwischen der Gateelektrode 41 und
der Sourcezone 14 angeordnet ist, bilden hierbei eine – bei MOS-Transistoren übliche – Gate-Source-Kapazität 91.
Ein Kapazitätswert
dieser Gate-Source-Kapazität 91,
ist dabei maßgeblich
bestimmt durch die Fläche über welche
die Gateelektrode 41 und die Sourcezone 14 über das Gatedielektrikum 42 hinweg
sich gegenseitig überlappen.
Bei einer gegebenen Dicke des Dielektrikums 42 ist die
Gate-Source-Kapazität 91 dabei
um so größer, je
größer die
Fläche
des Überlapps
ist.
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Das
Bauelement weist außerdem
eine – bei MOS-Transistoren übliche – Gate-Drain-Kapazität 92 auf,
die durch die Gateelektrode 41 und, in dem dargestellten
Beispiel, durch die Driftzone 11 sowie einen zwischen der
Gateelektrode 41 und der Driftzone 11 angeordneten
Abschnitt des Gatedielektrikums 42 gebildet ist. Ein Kapazitätswert dieser Gate-Drain-Kapazität 92,
ist dabei maßgeblich
bestimmt durch die Fläche über welche
die Gateelektrode 41 und die Driftzone 11 über das
Gatedielektrikum 42 hinweg sich gegenseitig überlappen.
Bei einer gegebenen Dicke des Gatedielektrikums 42 ist
die Gate-Drain-Kapazität 91 dabei
um so größer, je
größer die
Fläche
des Überlapps
ist. Die Dicke des Gatedielektrikums 42 kann dabei an jeder
Stelle wenigstens annähernd
gleich sein, die Dicke des Gatedielektrikums kann jedoch auch variieren.
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Benachbart
zu der Driftzone 11 ist eine Driftsteuerzone 21 vorhanden,
die durch eine Dielektrikumsschicht 31, die nachfolgend
als Driftsteuerzonendielektrikum bezeichnet wird, dielektrisch gegenüber der
Driftzone 11 isoliert ist und die beispielsweise aus einem
monokristallinen Halbleitermaterial besteht. Diese Driftsteuerzone
ist in einer Richtung, die sich von einer Stromflussrichtung des
Bauelements unterscheidet, benachbart zu der Driftzone 11 angeordnet.
Die Stromflussrichtung ist dabei die Richtung, in der die Driftzone 11 bei
leitend angesteuertem Bauelement von einem Strom durchflossen wird.
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Das
in 1 dargestellte Bauelement ist ein vertikales Bauelement.
Eine Stromflussrichtung entspricht bei diesem Bauelement einer vertikalen
Richtung des Halbleiterkörpers 100.
Die vertikale Richtung ist dabei eine Richtung, die senkrecht verläuft zu einer
ersten Seite 101 des Halbleiterkörpers 100, die nachfolgend
auch als Vorderseite bezeichnet wird. Die Driftsteuerzone 21 ist
in dem dargestellten Beispiel in einer Richtung senkrecht zu der
Stromflussrichtung, d. h. in dem dargestellten Beispiel in einer lateralen
Richtung des Halbleiterkörpers 100,
benachbart zu der Driftzone 11 angeordnet. 1 zeigt einen
Querschnitt in einer vertikalen Schnittebene, d. h. in einer Schnittebene,
die senkrecht zu der Vorderseite 101 verläuft und
in der die Strom flussrichtung verläuft. Die Sourcezone 14,
die Bodyzone 13, die Driftzone 11 und die Drainzone 12 sind
bei der dargestellten vertikalen Transistorstruktur in vertikaler Richtung
des Halbleiterkörpers 100 benachbart
zueinander angeordnet. Es sei darauf hingewiesen, dass das Bauelement
jedoch selbstverständlich
nicht darauf beschränkt
ist, als vertikales Bauelement realisiert zu sein.
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Die
Sourcezone 14 ist durch eine Sourceelektrode 16 kontaktiert.
Diese Sourceelektrode 16 kontaktiert in dem dargestellten
Beispiel außerdem die
Bodyzone 13 und schließt
dadurch die Sourcezone 14 und die Bodyzone 13 kurz.
Zum niederohrigen Anschließen
der Sourceelektrode 16 an die Bodyzone 13 kann
eine höher
als die Bodyzone 13 dotierte Anschlusszone 15 vom
gleichen Leitungstyp wie die Bodyzone 13 vorgesehen sein,
die zwischen der Sourceelektrode 16 und der Bodyzone 13 angeordnet
ist.
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Die
in 1 zur Erläuterung
dargestellte Transistorstruktur ist eine Struktur eines selbstsperrenden
MOSFET. Die Sourcezone 14 und die Bodyzone 13 sind
hierbei komplementär
zueinander dotiert, die Drainzone 12 ist vom gleichen Leitungstyp wie
die Sourcezone 14, und damit komplementär zu der Bodyzone 13 dotiert.
Die Driftzone 11 ist vom gleichen Leitungstyp wie die Sourcezone 14 und
die Drainzone 12, kann jedoch auch komplementär zu der
Sourcezone 14 und der Drainzone 12 dotiert sein oder
kann intrinsisch sein. Die Driftsteuerzone 21 kann vom
selben Leitungstyp wie die Driftzone 11 sein, kann jedoch
auch komplementär
zu der Driftzone 11 dotiert oder intrinsisch sein. Die
Gateelektrode 41 dient bei diesem Bauelement zur Steuerung
eines Inversionskanals in der Bodyzone 13 zwischen der Sourcezone 14 und
der Driftzone 11. Das in der vorliegenden Beschreibung
erörterte
Konzept ist selbstverständlich
jedoch auch auf selbstleitende Transistoren anwendbar. Die Bodyzone 13 bzw.
nur der an das Gatedielektrikum 42 angrenzende Bereich
der Bodyzone 13 sind in die sem (nicht näher dargestellten) Fall vom
gleichen Leitungstyp wie die Sourcezone 14.
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Die
in 1 zur Erläuterung
dargestellte Transistorstruktur ist eine Struktur eines n-leitenden Bauelements.
Die Sourcezone 14 ist dabei n-dotiert, während die
Bodyzone 13 p-dotiert
ist. Der durch die Gateelektrode 41 bei diesem Bauelement
in der Bodyzone 13 gesteuerte Kanal ist ein n-Kanal bzw. Elektronenkanal.
Selbstverständlich
kann das Bauelement auch als p-leitendes Bauelement realisiert sein.
Die in 1 zu Zwecken der Erläuterung angegebenen Dotierungstypen
sind dann zu vertauschen.
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Die
in 1 dargestellte Transistorstruktur ist eine Trench-Transistorstruktur.
Die Gateelektrode 41 erstreckt sich hierbei ausgehend von
der Vorderseite 101 in der vertikalen Richtung in den Halbleiterkörper 100 hinein
und reicht durch die Sourcezone 14 und die Bodyzone 13 bis
in die oder zumindest bis an die Driftzone 11. Die Gateelektrode 41 ist
hierbei durch das Gatedielektrikum 42 gegenüber den
genannten Bauelementzonen isoliert. Es sei darauf hingewiesen, dass
die dargestellte MOSFET-Struktur lediglich als Beispiel zu verstehen
ist und zur Erläuterung
gewählt
wurde. Selbstverständlich
können
beliebige weitere MOSFET-Strukturen verwendet werden, beispielsweise
solche, die noch anhand der 11 und 12 erläutert werden.
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Die
Bezugszeichen D, S und G bezeichnen in 1 Drain-Source und Gateanschlüsse des
Bauelements, die lediglich schematisch dargestellt sind.
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Die
Driftsteuerzone 21 kann über ein Gleichrichterelement 50 an
die Drainzone 12 angeschlossen sein. Dieses Gleichrichterelement 50 ist
beispielsweise eine Bipolardiode und ist in 1 lediglich
schematisch durch ein elektrisches Schaltsymbol dargestellt. Dieses
Gleichrichterelement kann auf beliebige Weise realisiert sein, es
kann beispielsweise in dem Halbleiterkörper 100 integriert
sein, kann jedoch auch als externes Bauelement realisiert sein. Anstelle
einer Bipolardiode eignet sich beispielsweise auch eine Schottkydiode
als Gleichrichterelement.
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Das
Gleichrichterelement 50 kann über eine höher dotierte Anschlusszone 23 (gestrichelt
dargestellt) an die Driftsteuerzone 21 elektrisch angeschlossen
sein. Die Dotierungsspezies dieser Anschlusszone 23 richtet
sich dabei nach der Art des Transistors und ist für ein n-leitendes
Bauelement eine Donatordotierung (n-Dotierung). Die Anschlusszone 23 und/oder
eine zwischen der Driftsteuerzone 21 und dem Gleichrichterelement 50 angeordnete Kontaktelektrode 51 (ebenfalls
gestrichelt dargestellt) können
dabei ganzflächig,
d. h. über
die gesamte Fläche
der Driftsteuerzone im Bereich der Rückseite des Halbleiterkörpers 100,
oder auch nur lokal ausgeführt
werden. Die Bereiche der Anschlusszone 23, welche nicht
mit einer Kontaktelektrode 51 in Verbindung stehen, können mit
einer Isolatorschicht (nicht dargestellt) abgedeckt sein.
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Bei
dem in 1 dargestellten Bauelement kontaktiert das Gleichrichterelement
die Anschlusszone 23 im Bereich der Rückseite des Halbleiterkörpers 100.
In nicht näher
dargestellter Weise besteht auch die Möglichkeit, die Anschlusszone 22 bis
an die Vorderseite zu führen,
und das Gleichrichterelement 50 im Bereich der Vorderseite 101 – optional über eine
Kontaktelektrode – an
die Anschlusszone anzuschließen.
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Das
Halbleiterbauelement muss an seinen Grenzen die Sperrspannung in
lateraler Richtung ebenfalls abbauen. Dafür steht eine große Auswahl an
bekannten Randabschlüssen
zur Verfügung
wie Feldplattenränder,
Feldringränder,
Randabschlüsse auf
Basis einer lateralen Variation der Dotierung an der Oberfläche sowie
eine Kombination der genannten Prinzipien. Ein solcher Randabschluss
ist in den Figuren nicht dargestellt. Es reicht aus, die Driftsteuerzone 21 in
Richtung der Zeichenebene bis unter einen solchen Randabschluss
hindurch zu erweitern. Au ßerhalb
des Randabschlusses liegt Drainpotential an, d. h. es liegt in diesen
Bereichen im Halbleiterkörper
und auch nahe der Vorderseite 101 im Sperrfall keine Raumladungszone
vor, so dass das Gleichrichterelement 50 einer oberflächennahen
Kontaktelektrode der Driftsteuerzone 21 verbunden werden
kann.
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Das
Gleichrichterelement 50 ist so verschaltet, dass es bei
leitend angesteuertem Bauelement einen Potentialausgleich zwischen
einem elektrischen Potential der Driftsteuerzone 21 und
einem elektrischen Potential der Drainzone 12 verhindert. Dieses
Gleichrichterelement 50 ermöglicht, dass die Driftsteuerzone 21 bei
leitend angesteuertem Bauelement ein elektrisches Potential annimmt,
das sich derart von dem elektrischen Potential der Drainzone 12 bzw.
der Driftzone 11 unterscheidet, dass sich in der Driftzone 11 – gesteuert
durch die Driftsteuerzone 21 – entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 ein
leitender Kanal ausbilden kann. Bei dem in 1 dargestellten
n-leitenden Bauelement liegt das elektrische Potential der Driftsteuerzone 21 bei
leitend angesteuertem Bauelement hierbei oberhalb des Drainpotentials
und der leitende Kanal entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 ist
ein Akkumulationskanal. Bei einem p-Kanal-MOSFET (nicht dargestellt)
bei dem die Dotierungstypen der einzelnen Bauelementzonen komplementär zu den
in 1 angegebenen Dotierungstypen sind, liegt das
elektrische Potential der Driftsteuerzone bei leitend angesteuertem
Bauelement unterhalb des Drainpotentials. Das Gleichrichterelement
ist im Vergleich zu dem Gleichrichterelement gemäß 1 dann umzupolen.
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Die
Spannungsfestigkeit des Gleichrichterelements 50 ist beispielsweise
so gewählt,
dass dessen Sperrspannung höher
ist als die bei normalem Betrieb auftretenden Potentialdifferenzen
zwischen der Driftsteuerzone 21 und der Driftzone 11 bzw.
der Drainzone 12, wenn das Bauelement leitend angesteuert
ist. Diese Spannungsfestigkeit beträgt beispielsweise zwischen
10 V und 100 V. Zusammenfassend verhindert das Gleich richterelement,
dass die Driftsteuerzone 21 bei leitend angesteuertem Bauelement
in Richtung der Drainzone 12 entladen wird, sofern die
Potentialdifferenz zwischen der Driftsteuerzone 21 und
der Drainzone 12 die Durchbruchspannung des Gleichrichterelements 50 nicht übersteigt.
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Bei
sperrend angesteuertem Bauelement koppelt das Gleichrichterelement 50 die
Driftsteuerzone 21 potentialmäßig an die Drainzone 12.
Die Driftsteuerzone 21 ist so realisiert, dass sich in
der Driftsteuerzone 21 – ebenso wie in der Driftzone 11 – bei sperrend
angesteuertem Bauelement eine Raumladungszone ausbreiten kann. Die
Driftsteuerzone 21 besteht hierzu beispielsweise aus einem
monokristallinen Halbleitermaterial.
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Die
grundsätzliche
Funktionsweise des in 1 dargestellten Halbleiterbauelements
wird nachfolgend erläutert:
Das dargestellte Bauelement leitet, wenn eine Spannung zwischen
der Drainzone 12 und der Sourcezone 14 anliegt,
und wenn ein Ansteuerpotential an der Gateelektrode 41 anliegt,
das geeignet ist, einen Inversionskanal in der Bodyzone 13 auszubilden.
Bei dem dargestellten n-MOSFET ist die zwischen Drain und Source
D, S anzulegende Spannung eine positive Spannung, und das Ansteuerpotential
der Gateelektrode 41 ist ein gegenüber Sourcepotential positives
Potential. Bei leitend angesteuertem Bauelement wird im statischen
Normalbetrieb außerdem
die Driftsteuerzone 21 auf ein elektrisches Potential aufgeladen,
das oberhalb des elektrischen Potentials der Drainzone 12 und
damit oberhalb des elektrischen Potentials der Driftzone 11 liegt.
Hierdurch bildet sich entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 in
der Driftzone 11 ein leitender Kanal – in dem Beispiel ein Akkumulationskanal – aus, der
eine wesentliche Reduzierung des Einschaltwiderstandes des dargestellten
Bauelements gegenüber
einem Bauelement, das keine solche Driftsteuerzone aufweist, bewirkt.
Das elektrische Potential in der Driftsteuerzone 21 liegt
dabei beispielsweise zwischen etwa 10 V und 100 V über dem elektrischen
Potential der Sourcezone. Liegt wie z. B. im Kurzschlussbe trieb
ein höheres
elektrisches Potential an der Drainzone 12 als an der Driftsteuerzone 21 an,
so bildet sich in der Driftzone 11 kein oder nur ein kurzer
Akkumulationskanal aus.
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Ladungsträger, die
zum Aufladen der Driftsteuerzone 21 auf ein elektrisches
Potential erforderlich sind, das oberhalb des elektrischen Potentials der
Driftzone 11 liegt, werden durch eine Ladeschaltung 60 bereitgestellt,
die an die Driftsteuerzone 21 angeschlossen ist. Zum Anschließen der
Ladeschaltung 60 an die Driftsteuerzone 21 können eine
Kontaktelektrode (nicht dargestellt) und eine dotierte Anschlusszone 24,
die durch die Kontaktelektrode kontaktiert ist, vorhanden sein.
Die Anschlusszone 24 kann dabei so hoch dotiert sein, dass
ein ohmscher Kontakt zur Anschlusselektrode erreicht wird. Der Leitungstyp
der Anschlusszone 24 ist so gewählt, dass er entgegengesetzt
zum Leitungstyp des Bauelements ist. Bei einem n-leitenden Bauelement
ist die Anschlusszone 24 also p-dotiert und umgekehrt.
In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass der Leistungstyp des
Bauelements durch den Dotierungstyp der Sourcezone 14 bestimmt
ist. Ein Anschluss der Ladeschaltung an die Driftsteuerzone 21 ist
in 1 lediglich schematisch dargestellt. Dieser Anschluss
kann sich an einer beliebigen Position des Halbleiterkörpers 100 im
Bereich der Vorderseite 101 befinden.
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Die
Anschlusszone 24 schließt sich an die Driftsteuerzone 21 an
einem Ende an, das in vertikaler Richtung des Halbleiterkörpers 100 dem
Ende der Driftsteuerzone gegenüberliegt,
an dem das Gleichrichterelement 50 die Driftsteuerzone 21 kontaktiert. Die
Anschlusszone 24 kann komplementär zu der Driftsteuerzone 21 dotiert
sein (wie dargestellt), kann jedoch auch vom gleichen Leitungstyp
wie die Driftsteuerzone 21 sein. Eine komplementär dotierte,
in dem Beispiel also p-dotierte,
Anschlusszone 24 sorgt bei dem dargestellten n-MOSFET für eine Verringerung
des Kontaktwiderstandes zwischen der Driftsteuerzone 21 und
der Anschlusselektrode 53 und stellt im eingeschalteten
Zustand die Löcher
zur Verfügung, die
für die
Ausbildung des Akkumulationskanals entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 in der
Driftsteuerzone 21 benötigt
werden. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Driftsteuerzone 21 entgegen
der Darstellung in 1 auch p-dotiert – und damit
komplementär
zu der Driftzone 11 dotiert – oder intrinsisch sein kann.
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Das
in 1 dargestellte Bauelement sperrt dann, wenn keine
oder wenn eine positive Spannung zwischen Drain D und Source S anliegt
und wenn kein zur Ausbildung eines Inversionskanals in der Bodyzone 13 geeignetes
Ansteuerpotential an der Gateelektrode 41 anliegt. In diesem
Fall breitet sich eine Raumladungszone in der Driftzone 12 ausgehend von
dem pn-Übergang
zwischen der Driftzone 11 und der Bodyzone 13 aus.
Entsprechend wie in der Driftzone 11 breitet sich bei sperrendem
Bauelement eine Raumladungszone in der Driftsteuerzone 21 aus. Diese
sich in der Driftzone 11 und der Driftsteuerzone 21 ausbreitenden
Raumladungszonen begrenzen die Spannungsdifferenz zwischen der Driftzone 11 und der
Driftsteuerzone 21 und schützen dadurch das Driftsteuerzonendielektrikum 31 vor
einem Spannungsdurchbruch bei sperrendem Bauelement.
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Die
Dotierungskonzentration der Driftzone 11 und der Driftsteuerzone 21 liegen
beispielsweise im gleichen Bereich. Diese Dotierungskonzentrationen
sind in etwa indirekt proportional von der geforderten Sperrfähigkeit
zwischen Drain 12 und Source 14 abhängig. Sie
betragen bei einem Bauelement mit einer Sperrfähigkeit bzw. Spannungsfestigkeit
von 600 V beispielsweise etwa 1,4·1014 cm–3 oder
weniger.
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Das
Bauelement kann zellenartig aufgebaut sein, kann also eine Anzahl
gleichartiger Bauelementstrukturen, sogenannte Transistorzellen,
aufweisen wie dies in 1 gestrichelt dargestellt ist. Die
einzelnen Transistorzellen sind hierbei parallel geschaltet, indem
die Gateelektroden 41 der einzelnen Transistorzellen elektrisch
leitend miteinander verbunden sind, indem die Sourcezonen 14 der
einzelnen Transistorzellen elektrisch leitend miteinander verbunden
sind und indem die Drainzonen 12 der einzelnen Transistorzellen
leitend miteinander verbunden sind. Bei einem Bauelement mit der
in 1 dargestellten Bauelementstruktur teilen sich
je zwei Transistorzellen eine Driftsteuerzone 21. Das Bauelement
kann beispielsweise mehrere tausend solcher parallel geschalteter
Transistorzellen aufweisen.
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Bezugnehmend
auf 2, die einen Querschnitt durch den Halbleiterkörper 100 in
einer in 1 dargestellten Schnittebene
A-A zeigt, können die
einzelnen Transistorzellen streifenförmig ausgebildet sein; die
dargestellten Bauelementzonen erstrecken sich dann langgestreckt
in einer Richtung, die senkrecht zu der in 1 dargestellten
Zeichenebene verläuft.
Selbstverständlich
sind auch beliebige andere Transistorzellgeometrien anwendbar, wie
beispielsweise rechteckförmige,
insbesondere quadratische Transistorzellen, hexagonale Transistorzellen oder
beliebige vieleckige bzw. runde Transistorzellen.
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Andererseits
sind auch beliebige Geometrien der Driftsteuerzonen 21 denkbar,
denen die Geometrie der Driftzone 11 und damit die Geometrie
der Transistorzellen folgt. So können
die Driftsteuerzonen 21 bezugnehmend auf 2,
die einen Schnitt durch den Halbleiterkörper 100 in einer
Schnittebene A-A zeigt, langgestreckt in einer senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Richtung oder auch als beispielsweise rechteckförmige, insbesondere
quadratische, hexagonale oder beliebig vieleckige bzw. runde Strukturen
ausgeführt
werden.
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Die
Leitfähigkeit
des durch die Driftsteuerzone 21 gesteuerten, sich entlang
der Dielektrikumsschicht 31 in der Driftzone 11 ausbildenden
leitenden Kanals wird maßgeblich
bestimmt durch die Dicke der Dielektrikumsschicht 31. Die
Dicke der Dielektrikumsschicht 31 ist in dem dargestellten
Beispiel deren Abmessung in lateraler Richtung des Halbleiterkörpers. Bei
dem in 1 dargestellten Bauelement ist der sich ent lang
der Dielektrikumsschicht 31 ausbildende Kanal ein Akkumulationskanal,
d. h. entlang der Dielektrikumsschicht 31 werden Elektronen
gesteuert durch das elektrische Potential in der Driftsteuerzone 21 akkumuliert.
Bei einem gegebenen Potential der Driftsteuerzone 21 ist
der Akkumulationseffekt dabei umso ausgeprägter, je dünner, bzw. je geringer die
Dicke, der Dielektrikumsschicht 31 oder je höher ihre
Dielektrizitätskonstante
ist. Als Material für
die Dielektrikumsschicht 31 eignen sich beliebige dielektrische
Materialien, wie z. B. Oxide oder Nitride, und auch so genannte
hochdielektrische (high-k)-Materialien. Die Dicke des Driftsteuerzonendielektrikums 31 liegt
beispielsweise im Bereich von einigen zehn bis einigen hundert Nanometern
(nm).
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Das
Schaltverhalten des dargestellten Transistorbauelements wird maßgeblich
beeinflusst durch die zuvor erläuterte
Gate-Source-Kapazität. In bereits
erläuterter
Weise muss die Gateelektrode 41 zur leitenden Ansteuerung
des Bauelements auf ein elektrisches Potential aufgeladen werden,
das sich wenigstens um den Wert einer sogenannten Einsatzspannung
von dem Source-Potential, d. h. dem elektrischen Potential der Sourcezone 14,
unterscheidet. Eine solche leitende Ansteuerung des Bauelements erfolgt
beispielsweise durch eine an den Gateanschluss G angeschlossene – grundsätzlich bekannte und
daher nicht näher
dargestellte – Ansteuerschaltung,
die zur leitenden Ansteuerung des Bauelements einen Gate-Ladestrom
und zur sperrenden Ansteuerung einen Gate-Entladestrom bereitstellt. Mittels
des Gate-Ladestroms wird die Gateelektrode 41 zur leitenden
Ansteuerung des Bauelements auf das erläuterte Ansteuerpotential aufgeladen.
Der Übergang
des Bauelements vom sperrenden in den leitenden Zustand erfolgt
dabei um so schneller, je kleiner bei einem gegebenen Gate-Ladestrom die umzuladenden
Kapazitäten,
also insbesondere die Gate-Source-Kapazität 91 und die Gate-Drain-Kapazität 92,
sind. In entsprechender Weise erfolgt ein Übergang des Bauelements vom
leitenden in den sperrenden Zustand um so schneller, je geringer – bei einem
gegebenen Gate- Entladestrom – die Gate-Source-Kapazität 91 und
die Gate-Drain-Kapazität 92 des
Bauelements sind.
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Sehr
kleine Gate-Source- bzw. Gate-Drain-Kapazitäten, und damit schnelle Übergänge des
Bauelements vom sperrenden in den leitenden Zustand, und umgekehrt,
sind prinzipiell zwar häufig
erwünscht,
da sie niedrige Schaltverluste liefern. Sie sind jedoch beispielsweise
dann problematisch, wenn das Bauelement beispielsweise zum Schalten
einer induktiven oder induktivitätsbehafteten
Last dient, ohne dass ein ausreichendes Freilaufelement bzw. ein
ausreichender Freilaufstromzweig vorhanden ist. Bezugnehmend auf 6,
in der das in 1 dargestellte Transistorbauelement
anhand seines elektrischen Schaltsymbols dargestellt ist, ist die
Laststrecke bzw. Drain-Source-Strecke DS des Transistorbauelements
in diesem Fall in Reihe zu einer Last Z zwischen Klemmen für Versorgungspotentiale
V+, GND geschaltet. Das Bezugszeichen Z in 4 bezeichnet
hierbei eine Last Z, die insbesondere eine induktive oder zumindest
induktivitätsbelastete
Last ist. Das Bauelement mit dem Bezugszeichen Z repräsentiert
in Figur die eigentliche Last, die angesteuert bzw. geschaltet werden
soll, und auch parasitäre
Induktivitäten,
wie z. B. Induktivitäten
der Zuleitungen zu der Last. Das Bezugszeichen 200 in 4 bezeichnet
die oben erläuterte
Ansteuerschaltung, die an den Gateanschluss G angeschlossen ist und
die zur leitenden und sperrenden Ansteuerung des Bauelements dient.
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Eine
kleine Gate-Source-Kapazität,
die ein schnelles Schalten des Bauelements bewirkt, und die damit
während
der Schaltvorgänge
zu steilen Flanken eines das Bauelement zwischen Drain D und Source
S durchfließenden
Laststromes Ids und einer zwischen Drain und Source D, S anliegenden
Lastreckenspannung Vds führt,
ist insbesondere beim Schalten induktiver oder induktivitätsbehafteter
Lasten problematisch, wenn kein ausreichender Freilaufstromzweig
vorhanden ist. Steile Schaltflanken des Laststromes Ids, d. h. rasche Änderungen
dIds/dt des Laststromes Ids über
der Zeit, können
zu hohen Spannungsspit zen der über
der Last Z bzw. über
anderen Schaltungsteilen und dem Schaltelement M anliegenden Spannungen
führen.
Darüber
hinaus können
bei einer kleinen Gate-Source-Kapazität bereits elektromagnetische
Impulse, die auf den Gateanschluss G einwirken unter Umständen ausreichend
sein, um den Schaltzustand des Bauelements zumindest kurzfristig
zu ändern.
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Ein
anderer besonders kritischer Anwendungsfall, bei dem steile Schaltflanken
auftreten können,
ist dann vorhanden, wenn eine starke Kopplung zwischen Laststrompfaden
und Ansteuerpfaden bzw. Kleinsignalstrompfaden in der Schaltung
vorhanden ist. Laststrompfade sind dabei solche Strompfade, die
die Last Z und die Laststrecke D–S des MOS-Transistors M umfassen,
Ansteuerpfade sind solche Pfade, die zum Ansteueranschluss (Gateanschluss)
G des MOS-Transistors führen.
Eine solche starke Kopplung kann beispielsweise durch eine hohe
Koppelkapazität
oder eine hohe Koppelinduktivität
bei benachbarter Leitungsführung
der Leitungen für
Laststrompfade und Ansteuerpfade gebildet sein. Eine solche starke
Kopplung kann auch eine ohmsche Kopplung sein, die bei gemeinsamer
Nutzung einer Leiterbahn für
Laststrom und Steuerstrom vorhanden ist. Diese Kopplungen führen zu
Rückwirkungen,
die besonders bei sehr steilen Schaltflanken zur Anregung von Schwingungen
oder zu anderen Störsignalen
und Fehlfunktionen führen
können.
Eine Optimierung der Leiterbahnführung,
um die Störempfindlichkeit
der Schaltung bei steilen Schaltflanken zu reduzieren ist in manchen
Fällen
nicht möglich
oder wegen des höheren
Aufwands nicht erwünscht.
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Bei
dem in 1 dargestellten Transistorbauelement ist ein erstes
kapazitives Bauelement 70 vorgesehen, das zwischen die
Gateelektrode 41 und die Sourcezone 14 bzw. die
Sourceelektrode 16 geschaltet ist. Dieses kapazitive Bauelement 70 ist
in dem dargestellten Beispiel im Bereich der Driftsteuerzone 21 in
dem Halbleiterkörper
integriert und weist eine erste Elektrode 73 auf, die durch
die Sourceelektrode 16 kontaktiert ist und die damit an
die Sourcezone 14 elektrisch leitend angeschlossen ist.
Das kapazitive Bauelement 70 weist außerdem eine zweite Anschlusselektrode 71 auf,
die elektrisch leitend an die Gateelektrode 41 angeschlossen
ist. Die elektrisch leitende Verbindung zwischen der zweiten Anschlusselektrode 71 und
der Gateelektrode 41 ist in 1 lediglich
schematisch dargestellt. Ein Beispiel zur Realisierung einer solchen
elektrisch leitenden Verbindung wird nachfolgend noch anhand von 5 erläutert werden.
Das in 1 dargestellte kapazitive Bauelement 70 ist
als ein sogenannter Grabenkondensator realisiert. Die erste Anschlusselektrode 73 erstreckt
sich hierbei abschnittsweise in vertikaler Richtung ausgehend von
der Vorderseite 101 derart in den Halbleiterkörper 100 hinein,
dass zwischen zwei in lateraler Richtung beabstandeten Abschnitten
der ersten Anschlusselektrode 73 ein Zwischenraum gebildet
ist. In diesem Zwischenraum ist die erste Anschlusselektrode 71 angeordnet,
die durch eine Dielektrikumsschicht 72, beispielsweise ein
Oxid, dielektrische gegenüber
der ersten Anschlusselektrode 73 isoliert ist. Das in 1 dargestellte
kapazitive Bauelement 70 weist mehrere Grabenkondensatorstrukturen
auf, die parallel zueinander geschaltet sind, indem sie eine gemeinsame
erste Anschlusselektrode 73 besitzen und indem deren zweite
Anschlusselektroden 71 gemeinsam an die Gateelektrode 41 angeschlossen
sind.
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Ein
erstes kapazitives Bauelement 70 kann im Bereich jeder
der Driftsteuerzonen 21 in dem Halbleiterkörper 100 integriert
sein, wie dies in 1 dargestellt ist. Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit,
solche kapazitive erste Bauelemente 70 im Bereich nur einiger
Driftsteuerzonen 21 des Transistorbauelements zu integrieren.
Die Anzahl der zu integrierenden ersten kapazitiven Bauelemente 70 und deren
gewünschte
Gesamtkapazität
sind dabei abhängig
von der gewünschten
Gesamt-Gate-Source-Kapazität,
und damit von dem gewünschten Schaltverhalten
des Bauelements und kann mit den oben beschriebenen Maßnahmen
einfach und ohne prozesstechnischen Mehraufwand über Masken realisiert werden.
Selbstver ständlich
kann die gesamte Anzahl der Grabenkondensatorstrukturen deutlich von
den in 1 dargestellten zwei Grabenkondensatorstrukturen
abweichen. Die Gesamt-Gate-Source-Kapazität ist bei diesem Bauelement
durch die zuvor erläuterte
immanent vorhandene Gate-Source-Kapazität, die durch die Gateelektrode 41,
die Sourcezone 14 und Abschnitte des Gatedielektrikums 42 gebildet
ist, sowie das parallel zu dieser Gate-Source-Kapazität geschaltete
wenigstens eine erste kapazitive Bauelement 70 gebildet.
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Die
ersten und zweiten Anschlusselektroden 73, 71 des
ersten kapazitiven Bauelements 70 können aus einem beliebigen elektrisch
leitfähigen
Material bestehen, insbesondere einem Material, das kompatibel ist
zu Herstellungsprozessen in der Halbleitertechnologie. Diese beiden
Anschlusselektroden 73, 71 können beispielsweise aus einem
dotierten polykristallinen Halbleitermaterial, wie z. B. Silizium, bestehen.
Zur Herstellung des kapazitiven Bauelements 70 eignen sich
beliebige zur Herstellung von Grabenkondensatoren geeignete und
grundsätzlich bekannte
Verfahrensschritte, so dass auf detaillierte Ausführungen
hierzu verzichtet werden kann. Verfahrensschritte gemäß einem
Beispiel eines Herstellungsverfahrens sind aus Gründen der
Vollständigkeit
nachfolgend lediglich kurz umrissen:
Bei einem solchen Verfahren
werden beispielsweise ausgehend von der Vorderseite 101 Gräben in dem Halbleiterkörper 100 hergestellt.
Flächen
des Halbleiterkörpers 100,
die nach Herstellung dieser Gräben im
Bereich der Driftsteuerzone 21 bzw. deren Anschlusszone 24 freiliegen,
werden dann mit einer Dielektrikumsschicht 74 versehen,
die zur elektrischen Isolation der späteren ersten Anschlusselektrode 73 gegenüber der
Driftzone 21 bzw. deren Anschlusszone 24 dient.
Das Herstellen dieser Dielektrikumsschicht 74 erfolgt beispielsweise
durch Abscheiden eines Dielektrikums wie z. B. eines Oxids oder
durch eine thermische Oxidation oder einer Kombination von mindestens
einem Abscheideprozess und mindestens einer thermischen Oxidation.
Anschließend wird
auf der Dielektrikumsschicht 74 in den Gräben und
oberhalb der Vorderseite 101 eine Elektrodenschicht 73 abgeschieden,
die die spätere
erste Anschlusselektrode 73 bildet. Freiliegende Oberflächen dieser
Elektrodenschicht 73 werden anschließend mit einer Dielektrikumsschicht 72 bedeckt,
die das Dielektrikum des späteren
kapazitiven Bauelements 70 bildet. Die Dielektrikumsschicht 72 kann
wie die vorbeschriebene Dielektrikumsschicht 74 hergestellt werden.
Anschließend
wird eine zweite Elektrodenschicht abgeschieden, die die späteren zweiten
Anschlusselektroden 71 des kapazitiven Bauelements 70 bildet.
Diese Elektrodenschicht und die vor Abscheiden dieser Elektrodenschicht 71 abgeschiedene
Dielektrikumsschicht kann abschließend bis auf Höhe der zuerst
abgeschiedenen Elektrodenschicht 73 – beispielsweise durch einen
Rückätzprozess – entfernt
werden, woraus die in 1 dargestellte Struktur mit
einer Anschlusselektrode 73 und mehreren zweiten Anschlusselektroden 70 resultiert.
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3 veranschaulicht
anhand eines Querschnittes in der lateralen Schnittebene A-A ein
Beispiel, wie ein Anschließen
der Elektrode 41 an die zweiten Anschlusselektroden 71 realisiert
werden kann. Die Transistorzellen sind in diesem Beispiel als Streifenzellen
realisiert. Die Source- und Bodyzonen 14, 13 sowie
die Anschlusselektroden 71, 73 und das Dielektrikum 72 des
kapazitiven Bauelements 70 erstrecken sich dabei langgestreckt
in einer lateralen Richtung des Halbleiterkörpers. Zum Anschließen der
zweiten Anschlusselektroden 71 an die Gateelektrode 41 ist
eine Verbindungselektrode 43 vorhanden, die in einem Graben
quer zu der Längserstreckungsrichtung
der Transistorzellen verläuft
und die elektrisch leitend an die Gateelektrode 41 und
an die zweiten Anschlusselektroden 71 angeschlossen ist, die
gegenüber
den übrigen
Bauelementzonen sowie der ersten Anschlusselektrode 73 elektrisch
isoliert ist.
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Außer der
Gate-Source-Kapazität
beeinflusst auch die Gate-Drain-Kapazität des Transistorbauelements
dessen Schaltverhalten. Zur Erläuterung
ist in 4 das Schaltsymbol dieser Gate-Drain-Kapazität CGD in dem elektrischen Ersatzschaltbild des
Transistorbauelements ebenfalls dargestellt. Bei statisch sperrendem
Transistor M liegt über
dieser Gate-Drain-Kapazität CGD eine Spannung an, die der Differenz zwischen
einem oberen Versorgungspotential V+ und dem Gatepotential entspricht.
Beginnt der Transistor M bei einer leitenden Ansteuerung zu leiten,
so beginnt die Drain-Source-Spannung Vds des Bauelements – die bei
sperrendem Bauelement der Spannungsdifferenz zwischen oberem und
unterem Versorgungspotential V+, GND entspricht – abzusinken. Mit Absinken
der Drain-Source-Spannung
Vds wird die Gate-Drain-Kapazität
CGD entladen. Der hierzu erforderliche Entladestrom
bremst ein weiteres Aufladen der Gate-Source-Kapazität CGS, bremst somit die stärkere Ausbildung des Inversionskanals
in der Bodyzone entlang des Gatedielektrikums 42, und verzögert damit
den Übergang
des Bauelements in den vollständig
leitenden Zustand. Dieser bekannte Effekt, der auch als Millereffekt
bezeichnet wird, ist um so ausgeprägter, je größer die Gate-Drain-Kapazität CGD ist. Die Schaltgeschwindigkeit eines Transistorbauelements
ist damit um so geringer, je größer dessen
Gate-Drain-Kapazität
ist, bzw. die Schaltflanken der Drain-Source-Spannung Vds sind um so flacher, je
größer die
Gate-Drain-Kapazität ist.
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Bezugnehmend
auf 5 kann gegebenenfalls unerwünscht hohen Schaltflanken dadurch
begegnet werden, dass ein zweites kapazitives Bauelement 80 vorgesehen
ist, das parallel zu der Gate-Drain-Kapazität CGD geschaltet
ist. Dieses zweite kapazitive Bauelement 80 ist in dem
dargestellten Beispiel zwischen die Gate-Elektrode 41 und die
Driftsteuerzone 21 geschaltet. Man macht sich hierbei zu
Nutze, dass die Driftsteuerzone 21 bei sperrendem Bauelement,
also dann, wenn die Gate-Drain-Kapazität besonders wirksam im Hinblick auf
eine Beeinflussung des steilen Verlaufs der Schaltflanken ist ü ber das
bei sperrendem Bauelement in Flussrichtung gepolte Gleichrichterelement 50 an
Drainpotential angeschlossen ist. Dieses zweite kapazitive Bauelement 80 weist
eine erste und eine zweite Elektrode auf, die durch ein Dielektrikum 82 dielektrisch
gegeneinander isoliert sind. Die erste Elektrode ist in dem dargestellten
Beispiel durch die Driftsteuerzone 21 und deren Anschlusszone 24 gebildet.
Die zweite Anschlusselektrode 81 kann aus einem beliebigen
elektrisch leitfähigen
Material, wie zum Beispiel einem Metall oder einem polykristallinen
Halbleitermaterial bestehen. Diese zweite Anschlusselektrode 81 ist
an die Gateelektrode 41 angeschlossen, was in 5 lediglich
schematisch dargestellt ist. Ein Anschließen dieser zweiten Anschlusselektrode 81 an
die Gateelektrode 41 kann in gleicher Weise erfolgen, wie
das Anschließen
der zweiten Elektrode 71 des ersten kapazitiven Bauelements 70 an
die Gateelektrode 41, was anhand von 3 erläutert wurde.
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Das
zweite kapazitive Bauelement 80 kann – entsprechend dem ersten kapazitiven
Bauelement 70 als Grabenkondensator realisiert sein. Hergestellt wird
ein solcher Grabenkondensator beispielsweise dadurch, dass ein Graben
ausgehend von der Vorderseite 101 in den Halbleiterkörper geätzt wird.
Anschließend
wird eine Dielektrikumsschicht, die das spätere Kondensatordielektrikum 82 bildet,
auf freiliegende Oberflächen
des Halbleiterkörpers
in dem Graben und außerhalb
des Grabens erzeugt. Anschließend
wird der Graben mit einem Elektrodenmaterial aufgefüllt, das
die spätere
zweite Anschlusselektrode 81 bildet.
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Entsprechend
des ersten kapazitiven Bauelements 70 kann ein zweites
kapazitives Bauelement 80 im Bereich jeder der Driftsteuerzonen 21 in
dem Halbleiterkörper 100 integriert
sein, wie dies in 5 dargestellt ist. Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit,
solche kapazitive zweite Bauelemente 80 im Bereich nur einigen Driftsteuerzonen 21 bzw.
mehrere zweite kapazitive Bauelemente 80 in einigen oder allen
Driftsteu erzonen 21 des Transistorbauelements zu integrieren.
Die Anzahl der zu integrierenden zweiten kapazitiven Bauelemente
und deren gewünschte
Gesamtkapazität
sind dabei abhängig
von der gewünschten
Gesamt-Gate-Drain-Kapazität,
und damit von dem gewünschten
Schaltverhalten des Transistorbauelements. Die Gesamt-Gate-Drain-Kapazität dieses
Bauelements ist durch die zuvor erläuterte immanent vorhandene
Gate-Drain-Kapazität sowie
das parallel zu dieser Gate-Drain-Kapazität geschaltete wenigstens eine
zweite kapazitive Bauelement 80 gebildet.
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Neben
den ersten kapazitiven Bauelementen 70 und den zweiten
kapazitiven Bauelementen 80 können bezugnehmend auf 5 in
der Driftsteuerzone 21 weitere kapazitive Bauelemente 90 integriert werden,
die zwischen der Driftsteuerzone 21 und dem Sourceanschluss
S bzw. der Sourcezone 14 vorhanden sind. Diese kapazitiven
Bauelemente 90 weisen in dem dargestellten Beispiel eine
Elektrode 91, die an die Sourcezone 14 angeschlossen
ist, und ein zwischen der Elektrode 91 und der Driftsteuerzone 21 vorhandenes
Dielektrikum auf. Diese weitere kapazitiven Bauelemente dienen während des
Betriebs des Bauelements dazu, bei sperrendem Bauelement elektrische
Ladung aus der Driftsteuerzone 21 zwischenzuspeichern,
die bei leitend angesteuertem Bauelement in der Driftsteuerzone 21 benötigt wird,
um entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 einen leitenden
Kanal in der Driftzone 11 auszubilden. Diese Kapazitäten können einen
Teil der Ladeschaltung 60 bilden.
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Bei
dem Bauelement gemäß 1 sind
solche zusätzlichen
kapazitiven Bauelemente 90 durch die an die Sourceelektrode 16 bzw.
die Sourcezonen 14 angeschlossenen ersten Anschlusselektroden 73 und
die zwischen diesen ersten Anschlusselektroden 73 und der
Driftsteuerzone 21 vorhandene Dielektrikumsschicht 74 gebildet.
Durch die ersten und zweiten Anschlusselektroden 71, 73 und
die ersten und zweiten Dielektrika 72, 74 werden
bei dem Bauelement gemäß 1 somit
zwei kapazitive Bauelemente gebildet: ein erstes kapazitives Bauelement zwischen
Gate G und Source S; und ein zweites kapazitives Bauelement zwischen
Source S und Driftsteuerzone 21. Sofern das zweite kapazitive
Bauelement eine größere Kapazität als das
erste kapazitive Bauelement besitzen soll, besteht die Möglichkeit, bei
dem Halbleiterbauelement gemäß 1 zusätzliche
kapazitive Bauelemente vorzusehen, wie sie anhand von 5 erläutert wurden
und die dort mit dem Bezugszeichen 90 bezeichnet sind.
Solche Bauelemente können
auf einfache Weise dadurch erhalten werden, dass bei den anhand
von Figur erläuterten
Strukturen auf die zweite Elektrode 71 und das ersts Dielektrikum 72 verzichtet
wird.
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Bei
einem weiteren nicht näher
dargestellten Beispiel ist vorgesehen, in einem Halbleiterbauelement
mehrere der anhand von 1 erläuterten Strukturen mit ersten
und zweiten Anschlusselektroden 71, 73 und ersten
und zweiten Dielektrika 72, 74 vorzusehen, bei
einigen dieser Strukturen allerdings dien erste und zweite Anschlusselektrode 71, 73 kurzzuschließen und
bei diesen Strukturen keine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der zweiten Anschlusselektrode 71 und der Gateelektrode 41 vorzusehen.
Diese zuletzt genannten Strukturen mit kurzgeschlossenen ersten
und zweiten Anschlusselektrode 71, 73 bilden dann
ausschließlich
kapazitive Bauelemente zwischen der Sourcezone 14 und der Driftsteuerzone 21,
während
die übrigen
Strukturen ohne solche Kurzschlüsse
die zuvor genannten zwei kapazitiven Bauelemente bilden. Über das
Verhältnis zwischen
der Anzahl der Strukturen mit Kurzschlüssen zur Anzahl der Strukturen
ohne Kurzschlüsse lässt sich
in diesem Fall das Verhältnis
zwischen der Kapazität
des ersten kapazitiven Bauelements und der Kapazität des zweiten
kapazitiven Bauelements einstellen.
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6 zeigt
das elektrische Ersatzschaltbild des in 5 dargestellten
Transistorbauelements. Zwischen Drain D und Gate G des Transistorbauelements
ist hierbei neben der immanent vorhandenen Gate-Drain-Kapazität das zweite
kapazitive Bauelement 80 geschaltet.
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Neben
den Absolutwerten der Gesamt-Gate-Source-Kapazität und der Gesamt-Gate-Drain-Kapazität bestimmt
auch das Verhältnis
von Gesamt-Gate-Drain-Kapazität
zu Gesamt-Gate-Source-Kapazität das Schaltverhalten des
Bauelements. Zur Abstimmung dieses Verhältnisses von Gesamt-Gate-Drain-Kapazität zu Gesamt-Gate-Source-Kapazität besteht
bezugnehmend auf 7 selbstverständlich auch
die Möglichkeit,
sowohl erste kapazitive Bauelemente 70 als auch zweite
kapazitive Bauelemente 80 in dem Transistorbauelement zu
integrieren.
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8 veranschaulicht
eine mögliche
Realisierung des Gleichrichterelements 50 anhand eines Ausschnitts
des Halbleiterbauelements. Die Drainzone 12 erstreckt sich
in diesem Beispiel über
die gesamte Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100.
Die Drainzone 12 kann beispielsweise als hochdotiertes Halbleitersubstrat
realisiert sein, auf das die übrigen zuvor
erläuterten
Bauelementzonen, insbesondere die Driftzone 11 und die
Driftsteuerzone 21 durch Epitaxieverfahren aufgebracht
sind. Zwischen der Drainzone 12 und der Driftsteuerzone 21 sind
zwei komplementär
zueinander dotierte Halbleiterzonen 22, 23 vorhanden,
eine erste Halbleiterzone 23, die sich unmittelbar an die
Driftsteuerzone 21 anschließt und eine zweite Halbleiterzone 22,
die zwischen der ersten Halbleiterzone 23 und der Drainzone 12 angeordnet
ist. Optional kann zwischen diesen ersten und zweiten Halbleiterzonen 22, 23 eine
niedriger dotierte Halbleiterzone 25 des ersten oder zweiten
Leitungstyps vorgesehen sein.
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Die
erste Halbleiterzone 23 ist in dem dargestellten Beispiel
n-dotiert, die zweite Halbleiterzone 22 ist in dem Beispiel
p-dotiert. Diese beiden Halbleiterzonen mit dem zwischen ihnen gebildeten pn-Übergang
bilden gemeinsam das Gleichrichterelement 50, dessen Schaltsymbol
in 8 zum besseren Verständnis ebenfalls dargestellt
ist. Zwischen der zweiten Halbleiterzone 22 und der Drainzone 12 wird
ebenfalls ein Gleichrichterelement 51 gebildet, welches
aber auf Grund der hohen Dotierungen der zweiten Halbleiterzone 22 und
der Drainzone 12 eine sehr geringe Sperrfähigkeit
im Bereich von maximal einigen Volt besitzt. Bei Sperrspannungen
von einigen hundert Volt ist der Spannungsabfall an dieser Gleichrichterelement 51 vernachlässigbar,
so dass im Sperrfall davon ausgegangen werden kann, das die Driftsteuerzone 21 an
ihrem der Rückseite 102 zugewandten
Ende auf Drainpotential liegt.
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Im
Durchlassfall des Bauelements wird in der Driftzone 11 entlang
des Akkumulationsdielektrikums 31 in vertikaler Richtung
ein hoch leitfähiger
Kanal gebildet, der den Einschaltwiderstand des Bauelements gegenüber Bauelementen
ohne solche Driftsteuerzone 21 reduziert. Der Akkumulationskanal reicht – bei Integration
des ersten Gleichrichterelements 50 in dem Halbleiterkörper 100 – in vertikaler Richtung
des Halbleiterkörpers 100 allerdings
nur bis etwa auf Höhe
der ersten Halbleiterzone 23, die sich an die Driftsteuerzone 21 anschließt. Um zu
vermeiden, dass hieraus ein erhöhter
Einschaltwiderstand resultiert, ist eine höher als die Driftzone 11 dotierte Verbindungszone 18 vorgesehen,
die sich an das Driftsteuerzonendielektrikum 31 anschließt und die
in der Driftzone 11 bis an die Drainzone 12 reicht.
In vertikaler Richtung beginnt diese Anschlusszone 18 auf
Höhe der
ersten Halbleiterzone 23 oder – ausgehend von der Drainzone 12 – noch oberhalb
der ersten Halbleiterzone 23. Ein Dotierungstyp dieser
Verbindungszone entspricht einem Dotierungstyp der Drainzone 12.
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Die
Verbindungszone kann sich in lateraler Richtung über die gesamte Breite der
Driftzone erstrecken, kann – wie
in 8 dargestellt – jedoch auch so realisiert
sein, dass sie sich parallel zu Abschnitten der Driftzone 11 bis
an die Drainzone 12 erstreckt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung der in 8 dargestellten
Halbleiterstruktur mit dem integrierten Gleichrichterelement 50 und
der Verbindungszone wird nachfolgend kurz erläutert: Ausgangspunkt des Verfahrens
bildet die Bereitstellung eines Halbleitersubstrats, das die spätere Drainzone 12 bildet.
Auf dieses Substrat werden anschließend ganzflächig aufeinanderfolgend eine
erste Halbleiterschicht des Leitungstyps der zweiten Halbleiterzone 22 und
eine Halbleiterschicht des Leitungstyps der niedriger dotierten
Halbleiterzone 25 aufgebracht. Alternativ kann die Halbleiterzone 25 auch
in einer niedrigerer Dotierung vom Leitungstyp der Halbleiterzone 22 ausgeführt sein.
Im Bereich der späteren
Driftzone 11 wird dann eine grabenförmige Aussparung in diesen Halbleiterschichten
erzeugt, welche bis an das oder bis in das Halbleitersubstrat, das
die Drainzone 12 bildet, reicht. An der Oberfläche der
so entstandenen Halbleiterstruktur wird nun eine Halbleiterzone
des Leitungstyps der späteren
ersten Halbleiterzone 23 und der späteren Verbindungszone 18 hergestellt. Die
Dotierung sollte hierbei so hoch sein, dass sie die Dotierung der
ersten Halbleiterschicht, die die Zone 22 bildet, zweiten
Halbleiterzone 22 übersteigt.
Solche Dotierungen können
z. B. aus der Gasphase oder aus auf der Halbleiterstruktur abgeschiedenen hoch
dotierten Gläsern
in die Halbleiterstruktur eingebracht werden. Nach einem Reinigen
der Halbleiteroberfläche
kann nun das Halbleitergebiet epitaktisch abgeschieden werden, das
später
die Driftzone 11 und die Driftsteuerzone 21 bildet.
Im Bereich der Driftzone 11 kann dabei ein Lunker 17 verbleiben, welcher
durch ein unvollständiges
Aufwachsen der Epitaxie im Bereich der Driftzone 11 entstehen
kann. Wird nun das Akkumulationsdielektrikum 31 durch einen
tiefen Ätzprozess
mit nachfolgendem Aufwachs- bzw. Füllprozess hergestellt, so entsteht
eine Struktur wie in 8 dargestellt. Die mit 19 bezeichnete Halbleiterzone
stellt dabei den durch das Akkumulationsdielektrikum 31 abgetrennten
Rest der ersten Halbleiterschicht dar, die im Bereich der Driftsteuerzone
die zweite Halbleiterzone 22 bildet Die Verbindungszone 18,
die den elektrischen Anschluss des Akkumulationskanals an die Drainzone 12 herstellt, und
die erste Halbleiterzone 23 sind ursprünglich ei ne gemeinsame Zone,
die später
durch das Driftsteuerzonendielektrikum 31 getrennt wird.
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Die
anhand von 8 erläuterte Struktur mit einer integrierten
Diode kann bei einem beliebigen der in den anderen Figuren dargestellten
Bauelemente verwendet werden.
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Ein
erstes Beispiel einer Ladeschaltung 60 ist in 9 im
Detail dargestellt. Diese Ladeschaltung 60 weist ein erstes
Gleichrichterelement 61, beispielsweise eine Diode, auf,
die zwischen dem Gateanschluss G und der Anschlusszone 24 der Driftsteuerzone 21 geschaltet
ist. Ein Laden der Driftsteuerzone 21 auf ein gegenüber der
Driftzone 11 höheres
elektrisches Potential erfolgt bei dieser Ladeschaltung aus dem
Gatestromkreis bzw. über
eine an den Gateanschluss G angeschlossene Ansteuerschaltung (nicht
dargestellt). Die Ladeschaltung 60 umfasst außerdem eine
Speicherkapazität 62,
die in dem dargestellten Beispiel zwischen dem Sourceanschluss S
und der Anschlusszone 24 der Driftsteuerzone 21 geschaltet.
Diese Speicherkapazität 62 dient dazu,
elektrische Ladung zu speichern, die bei sperrend angesteuertem
Bauelement in Folge der sich in der Driftsteuerzone 21 ausbreitenden
Raumladungszone aus der Driftsteuerzone 21 abfließen. Diese
Ladungsträger
sind bei dem dargestellten n-Kanal-MOSFET positive Ladungsträger, also
Löcher.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu einer externen Speicherkapazität 62 können Speicherkapazitäten z. B.
mit den Anschlusselektroden 73 und dem Dielektrikum 74 in
der Driftsteuerzone 21 in dem Halbleiterkörper integriert
sein.
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In
nicht näher
dargestellter Weise kann eine einzige Ladeschaltung für alle Driftsteuerzonen
des Halbleiterbauelements vorgesehen sein. Darüber hinaus besteht auch die
Möglichkeit,
mehrere Ladeschaltungen vorzusehen, die jeweils den Driftsteuerzonen
einer Gruppe von Transistorzellen zugeordnet ist.
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10 zeigt
ein weiteres Beispiel der Ladeschaltung 60. Diese Ladeschaltung
weist ein kapazitives Speicherelement 62 auf, das zwischen
dem Sourceanschluss S und der Anschlusszone 24 der Driftsteuerzone 21 geschaltet
ist. Zur Ladung dieses kapazitiven Speicherelements 62 ist
eine Diode 61 vorhanden, die zwischen die Drainzone 12 bzw.
den Drainanschluss D und den dem Sourceanschluss S abgewandten Anschluss
des kapazitiven Speicherelements 62 geschaltet ist. Bei
diesem Bauelement wird das kapazitive Speicherelement 62 jeweils dann,
wenn das Bauelement sperrt, über
die Diode 61 aufgeladen. Das kapazitive Speicherelement 62 speichert
dadurch elektrische Ladung, die bei einem nachfolgenden Wiedereinschalten
des Bauelements zum Aufladen der Driftsteuerzone benötigt wird.
Um ein Aufladen des kapazitiven Speicherelements 62 nach
oben hin zu begrenzen, ist ein selbstleitender Transistor vorhanden,
dessen Laststrecke in Reihe zu der Diode 61 geschaltet
ist, und dessen Steueranschluss auf Sourcepotential liegt. Dieser
Transistor sperrt, wenn eine Spannung über der Reihenschaltung mit
der Diode 61 und dem Ladungsspeicherelement 62 den
Wert seiner Abschnürspannung
erreicht. Über
die Abschnürspannung
dieses Transistors 62 ist auf diese Weise der maximale
Spannungsabfall über
dem Ladungsspeicherelement 62, und damit die maximale Aufladung
dieses Ladungsspeicherelements einstellbar. Der Ladungsspeicher 62 kann
wiederum ganz oder teilweise im Halbleiterkörper integriert sein.
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Bei
den zuvor erläuterten
Halbleiterbauelementanordnungen sind die Transistorzellen des Halbleiterbauelements
als Trenchtransistorzellen realisiert. Das zuvor erläuterte Konzept,
das zusätzliche
erste und zweite kapazitive Bauelemente 70, 80 vorsieht,
ist selbstverständlich
nicht auf die Verwendung solcher Trenchtransistorzellen beschränkt. So besteht
bezugnehmend auf 11 beispielsweise auch die Möglichkeit,
so genannte planare Transistorzellen zu realisieren. Die Gateelektrode 41 ist
hierbei oberhalb der Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers angeordnet.
Ein durch die Gateelektrode 41 gesteuerter Inversionskanal
bildet sich bei diesem Bauele ment in lateraler Richtung des Halbleiterkörpers aus.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
sind in 11, wie auch in der nachfolgend
noch erläuterten 12,
die zusätzlichen
ersten und/oder zweiten kapazitiven Bauelemente nicht dargestellt.
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Für die bisherigen
Erläuterungen
wurde davon ausgegangen, dass die Transistorstruktur des erläuterten
Bauelements eine Struktur eines n-Kanal-MOSFET ist. Die Sourcezone 14 und
die Drainzone 12 eines solchen n-leitenden MOSFET sind n-dotiert,
und die Bodyzone 13 ist p-dotiert. Die Gateelektrode 41 dient
bei diesem Bauelement zur Steuerung eines Inversionskanals in der
Bodyzone 13 zwischen der Sourcezone 14 und der
Driftzone 11. Bei den bisher erläuterten Bauelementen ist die
Driftzone 11 ebenfalls n-dotiert. In dieser Driftzone breitet sich,
gesteuert durch das elektrische Potential der Driftsteuerzone 21 ein
Akkumulationskanal entlang der Dielektrikumsschicht 31 aus.
Die Driftsteuerzone 21 kann hierfür entweder n-dotiert oder p-dotiert
sein. Abweichend von der bisherigen Erläuterung kann die Driftzone 11 vollständig oder
teilweise auch p-dotiert sein.
In diesem Fall breitet sich bei leitend angesteuertem Bauelement
in der Driftzone 11 entlang der Dielektrikumsschicht 31 ein
Inversionskanal aus. Bei einem n-leitenden
Bauelement mit einer p-dotierten Driftzone 11 sind allerdings
Maßnahmen
zu treffen, durch die sichergestellt ist, dass bei leitend angesteuertem
Bauelement eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Inversionskanal
in der Bodyzone 13 und dem Inversionskanal entlang der
Dielektrikumsschicht 31 besteht. 12 zeigt
beispielhaft ein Bauelement, bei dem sich diese Kanäle unmittelbar aneinander
anschließen.
Die Gateelektrode 41 ist bei diesem Bauelement durch ein
Gatedielektrikum 42 von der Bodyzone 13 getrennt,
das sich unmittelbar in Verlängerung
des Driftsteuerzonendielektrikums 31 befindet. Das Driftsteuerzonendielektrikum 31 und das
Gatedielektrikum 42 können
bei diesem Bauelement insbesondere als gemeinsame Dielektrikumsschicht
realisiert sein. Der durch die Gateelektrode 41 in der
Bodyzone 13 ge steuerte Inversionskanal und der durch die
Driftsteuerzone 21 entlang des Driftsteuerzonendielektrikums 31 gesteuerte
Akkumulationskanal (bei einer n-dotierten Driftzone 11) oder
Inversionskanal (bei einer p-dotierten Driftzone 11) schließen sich
bei diesem Bauelement unmittelbar aneinander an.
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Bei
den anhand der 1 und 9 erläuterten
Bauelementen könnte
die Driftzone 11 im unteren Bereich des Bauelements p-dotiert sein und
im oberen Bereich n-dotiert. Der n-dotierte Bereich der Driftzone 11 gewährleistet
hierbei eine Verbindung zwischen dem Inversionskanal, der sich in
der Bodyzone 13 ausbildet, und dem sich entlang des p-dotierten
Driftzonenabschnitts ausbildenden Inversionskanal. Das Bezugszeichen 11A bezeichnet
in 1, 5, 7, 9 und 10 solche
Driftzonenabschnitte, die bei Verwendung einer im unteren Bereich
des Bauelements p-dotierten Driftzone n-dotiert sein sollten.
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Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass Verfahrens- oder Bauelementmerkmale, die
nur im Zusammenhang mit einem Beispiel erläutert wurden, auch dann mit
Verfahrens- oder Bauelementmerkmalen aus anderen Beispielen kombiniert
werden können,
wenn dies zuvor nicht explizit erläutert wurde. So können insbesondere
Merkmale, die in einem der nachfolgenden Ansprüche wiedergegeben sind, mit Merkmalen
beliebiger anderer Ansprüche
kombiniert werden.