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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines Hohlraums
eines Karosseriebauteils nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
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Die
DE 43 24 496 A1 offenbart
eine Vorrichtung zum Transportieren von Stückgütern
in einer Durchlaufbehandlungsanlage für die Vorbehandlung und
Elektrotauchlackierung von Fahrzeugkarosserien mit einem Transportschlitten
zur Aufnahme der Stückgüter, mit einer Fördereinrichtung
zum Fördern der Stückgüter von einer
Behandlungsstation zu einer parallelen Fördereinrichtung,
mit einer Trageeinrichtung und mit einer weiteren Trageeinrichtung. Diese
Vorrichtung soll es ermöglichen, die kontinuierlich geförderten
Stückgüter um eine zur Transportrichtung senkrechte,
horizontale Querachse auf einfache Art und Weise neigen zu können.
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Aus
der
DE 199 07 863
C1 ist eine Vorrichtung zur Elektrotauchlegierung elektrisch
leitfähiger Kleinteile bekannt, welche ein Becken zur Aufnahme eines
Tauchbades, ein Förderrohr zum Befördern der Kleinteile,
eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode umfasst. Durch diese
Vorrichtung soll eine Qualität der beschichteten Kleinteile
verbessert werden.
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Die
bekannten Lösungen weisen allerdings den Nachteil auf,
dass bei zu beschichtenden Bauteilen, beispielsweise in Hohlräumen
dieser, Luftblasen auftreten können, welche eine Beschichtung
der Bauteile bzw. der Hohlräume verhindern, wodurch eine
Korrosionsgefahr in diesen unbeschichteten Bereichen erhöht
ist. Auch eine Abdichtung derartiger Hohlräume ist nur
unzureichend und äußerst aufwändig gelöst,
was Kosten für die bekannten Lösungen unerwünschterweise
hoch ausfallen lässt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Beschichten eines Hohlraums eines Karosserieteils bereitzustellen,
welches eine Beschichtung des Hohlraums sowie eine Abdichtung dieses
auf einfache Art und Weise ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Beschichten eines Hohlraums
eines Karosseriebauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Beschichten, insbesondere
zum Lackieren, eines Hohlraums eines Karosseriebauteils, insbesondere
eines Dachrahmenelements, einer Kraftwagenkarosserie, sieht in einem
Schritt vor, dass zumindest ein in seinem Volumen veränderbares
Element, insbesondere ein Schäumling, im Bereich einer Öffnung
des Hohlraums des Karosseriebauteils in einer Offenstellung angeordnet
wird. In einem weiteren Schritt ist vorgesehen, dass der Hohlraum
des Karosseriebauteils beschichtet, insbesondere lackiert, wird.
Zudem ist vorgesehen, dass der Hohlraum des Karosseriebauteils getrocknet
wird. In einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das in seinem Volumen veränderbare Element
von seiner Offenstellung in seine Abdichtstellung verbracht, in
welcher es ein beispielsweise größeres Volumen
aufweist als in der Offenstellung und somit die Öffnung
des Hohlraums des Karosseriebauteils verschließt. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es somit, den Hohlraum des Karosseriebauteils
und damit das gesamte Karosseriebauteil selbst bzw. dessen Oberfläche
komplett zu beschichten, ohne dass in dem Hohlraum beispielsweise
eine Luftblase verbleibt oder entsteht, welche eine Beschichtung
eines von der Luftblase eingenommenen Bereichs verhindern würde.
Dadurch ist eine Korrosionsgefahr dieses Bereichs und damit des
gesamten Karosseriebauteils deutlich reduziert.
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Des
Weiteren erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
die Öffnung des Hohlraums des Karosseriebauteils, durch
welche ein Beschichtungsmedium in den Hohlraum eindringen kann,
auf einfache und kostengünstige Weise zu verschließen
und damit beispielsweise gegenüber einem Eindringen von
Flüssigkeit insbesondere während eines Betriebs
eines Kraftwagens mit einem derartigen Karosseriebauteil abzudichten,
was die besagte Korrosionsgefahr um ein weiteres Maß absenkt.
Dieses Abdichten wird dabei bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf besonders einfache Art und Weise realisiert, womit
geringe Kosten für das Verfahren einhergehen.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass auch eine andere Reihenfolge der
genannten Verfahrensschritte vorgesehen sein kann. So kann das in
seinem Volumen veränderbare Element, insbesondere der Schäumling,
bereits vor dem Trocknen des Hohlraums in seine Abdichtstellung
verbracht werden. Auch ist es möglich, dass das in seinem
Volumen veränderbare Element, insbesondere der Schäumling,
während des Trocknens in seine Abdichtstellung verbracht
wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zudem
vorgesehen, dass das in seinem Volumen veränderbare Element
selbständig während des Trocknens des Hohlraums
des Karosseriebauteils expandiert. Dies ist beispielsweise derart
realisiert, dass das in seinem Volumen veränderbare Element
derart ausgelegt ist, dass es durch eine Wärme bzw. Hitze
in einem Trockner zum Trocknen des Hohlraums des Karosseriebauteils
sein Volumen vergrößert, also expandiert, und
somit den Hohlraum abdichtet.
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Bei
dem genannten Karosseriebauteil kann es sich dabei beispielsweise
um einen Dachrahmen handeln, der durch das erfindungsgemäße
Verfahren beschichtet wird, wodurch die genannten Vorteile auf eine
Beschichtung beziehungsweise eine Lackierung des Dachrahmens anwendbar
sind. Dieser Dachrahmen kann dabei beispielsweise einteilig oder
mehrteilig ausgeführt sein. Im Falle eines einteiligen
Dachrahmens ist durch das erfindungsgemäße Verfahren eine
Werkzeuganzahl für den einteiligen Dachrahmen reduzierbar,
was Kosten für diesen Dachrahmen absenkt.
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Das
in seinem Volumen veränderbare Element, insbesondere der
Schäumling, befindet sich also beim Beschichten bzw. Lackieren
des Hohlraums des Karosseriebauteils bzw. des Karosseriebauteils
insgesamt in seiner Offenstellung, wodurch der Hohlraum während
des Beschichtens beispielsweise in einem Tauchbad eines elektro-chemischen Beschichtungsverfahrens
wie einer kathodischen Tauchlackierung oder einer anodischen Tauchlackierung,
entlüftet und somit komplett beschichtet wird. Wird das
in seinem Volumen veränderbare Element, insbesondere der
Schäumling, von seiner Offenstellung in seine Abdichtstellung
verbracht, so wird dieser Hohlraum über das in seinem Volumen veränderbare
Element wasserdicht abgeschottet.
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Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn, wie bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, das in seinem
Volumen veränderbare Element in einem Entlüftungskanal
und/oder in einer Entlüftungsöffnung angeordnet
wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 abschnittsweise
eine Draufsicht auf einen mehrteiligen, hinteren Dachrahmen mit
Schäumlingen zur Entlüftung während einer
kathodischen Tauchlackierung,
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2 abschnittsweise
eine Draufsicht auf einen einteiligen, hinteren Dachrahmen mit Schäumlingen
zur Entlüftung während einer kathodischen Tauchlackierung
und
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3 abschnittsweise
eine Querschnittsansicht der Dachrahmen gemäß den
vorhergehenden Figuren im Bereich eines Schäumlings.
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Während
die 1 einen mehrteiligen, hinteren Dachrahmen zeigt,
bei welchem zwei Schäumlinge zur Entlüftung während
einer kathodischen Tauchlackierung des Dachrahmens sowie zur Abdichtung
eines Hohlraums des Dachrahmens vorgesehen sind, zeigt die 2 einen
einteiligen Dachrahmen, welchen ebenso zwei Schäumlinge
zur Entlüftung einer kathodischen Tauchlackierung sowie zum
Abdichten eines Hohlraums des Dachrahmens vorgesehen sind. Die 3 verdeutlicht
eine Anordnung jeweils eines Schäumlings an dem jeweiligen Dachrahmen
gemäß der 1 bzw. der 2.
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Die 1 zeigt
ein Karosseriebauteil in Form eines hinteren Dachrahmens 10 einer
Kraftwagenkarosserie, welcher zwei Öffnungen 12 und 14 aufweist, die
eine Entlüftung während einer kathodischen Tauchlackierung
eines Hohlraums des Dachrahmens 10 erlauben. Im Bereich
dieser Öffnungen 12 und 14 ist jeweils
ein Schäumling 16 und 18 angeordnet, welche
während der kathodischen Tauchlackierung eine Offenstellung
einnehmen. In dieser Offenstellung ist eine Beschichtung sowie eine
Entlüftung des Hohlraums des Dachrahmens 10 über
die Öffnungen 12 und 14 ermöglicht.
Nach der kathodischen Tauchlackierung, bei welcher eine Beschichtung
des Hohlraums bzw. des Dachrahmens 10 erfolgt, werden die Schäumlinge 16 und 18 in
ihrer Offenstellung in eine Abdichtstellung verbracht, in welcher
sie die korrespondierenden Öffnungen 12 und 14 und
damit den Hohlraum abdichten.
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Der
Dachrahmen 10 ist dabei als mehrteiliger Dachrahmen ausgebildet
und umfasst zusätzliche Bauteile 20 und 22.
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Auch
die 2 zeigt einen Dachrahmen 10', welcher
allerdings als einteiliger Dachrahmen ohne zusätzliche
Bauteile ausgebildet ist. Auch beim hinteren Dachrahmen 10' sind
im Bereich zweier Öffnungen 12' und 14' Schäumlinge 16' und 18 vorgesehen, die
sich während einer kathodischen Tauchlackierung des Dachrahmens 10' bzw.
eines Hohlraums des Dachrahmens 10' in einer Offenstellung befinden
und somit eine Beschichtung bzw. eine Lackierung des Dachrahmens 10' sowie
des Hohlraums des Dachrahmens 10' erlauben. Nach der Beschichtung
bzw. Lackierung des Dachrahmens 10' werden die Schäumlinge 16' und 18' von
Ihrer Offenstellung in ihre Abdichtstellung verbracht, in welcher
Sie die Öffnungen 12' und 14' und damit
den Hohlraum abdichten und somit wasserdicht abschotten.
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Die 3 zeigt
für den Dachrahmen 10 gemäß 1 und
den Dachrahmen 10' gemäß 2 je einen
Querschnitt im Bereich des jeweiligen Schäumlings 16 bzw. 16',
welche die Durchgangsöffnungen 12 bzw. 12' abdichten.
Zur Verbindung des Dachrahmens 10 bzw. 10' mit
einem Dach 24 bzw. 24' sind entsprechende Klebeverbindungen 26, 28, 30 und 32 vorgesehen,
die in der 3 schematisch dargestellt sind.
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Wie
den 1 bis 3 zu entnehmen ist, ist durch
eine Auslegung einer Konstruktion der Dachrahmen 10 und 10' und
einer Öffnung von Flanschlagen trotz der Einteiligkeit
des Dachrahmens 10 eine bauraumoptimierte Schanierlage
ermöglicht.
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- 10,
10'
- Dachrahmen
- 12,
12'
- Öffnung
- 14,
14'
- Öffnung
- 16,
16'
- Schäumling
- 18,
18'
- Schäumling
- 20
- zusätzliches
Bauteil
- 22
- zusätzliches
Bauteil
- 24,
24'
- Dach
- 26
- Klebeverbindung
- 28
- Klebeverbindung
- 30
- Klebeverbindung
- 32
- Klebeverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4324496
A1 [0002]
- - DE 19907863 C1 [0003]