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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Gerinnselfänger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft ferner eine externe Funktionseinrichtung gemäß Anspruch
19, einen Blutkreislauf gemäß Anspruch
21 sowie eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 22.
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Gerinnselfänger werden
u. a. in extrakorporalen Blutkreisläufen eingesetzt, um Gerinnsel
oder Thromben, welche im extrakorporalen Blutstrom vorliegen, aufzufangen
bzw. zurückzuhalten.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen weiteren Gerinnselfänger anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gerinnselfänger mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Gerinnselfänger weist
eine Siebfläche
bzw. eine Gerinnselfängerfläche auf, welche
zum Auffangen von Gerinnseln eines die Siebfläche durchströmenden Fluids
geeignet und vorgesehen ist.
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Der
Begriff „Siebfläche”, wie er
hierin verwendet wird, bezeichnet eine Einrichtung oder Komponente des
Gerinnselfängers,
welche ein Durchtreten des Gerinnsels durch den Gerinnselfänger verhindern
soll.
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Vorzugsweise
ist die Siebfläche
eine Einrichtung mit einer mechanisch wirksamen Sieb- bzw. Filterwirkung
ohne hierauf beschränkt
zu sein.
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Die
Siebfläche
kann alternativ oder ergänzend
ferner dazu geeignet und vorgesehen sein, Gerinnsel beispielsweise
auf physikalische und/oder chemische Weise zurückzuhalten oder aufzulösen.
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Die
Siebfläche
ist erfindungsgemäß scheibenförmig ausgestaltet.
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Der
Begriff „scheibenförmig”, wie er
hierin verwendet wird, bedeutet, dass die Siebfläche – vorzugsweise im Wesentlichen
oder vollständig – in Form
einer Scheibe ausgestaltet ist.
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Vorteilhafte
Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand
der Unteransprüche.
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Im
Folgenden gilt: Ein den Gerinnselfänger durchströmendes Fluid
tritt – vollständig oder
in Teilen hiervon – auf
einer Einströmseite
in den Gerinnselfänger
ein, durchströmt
die Siebfläche
und tritt auf einer Abströmseite
aus dem Gerinnselfänger
aus. Unter Gerinnseln sind erfindungsgemäß z. B. Thromben, feste Verunreinigungen
und dergleichen zu verstehen.
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Der
Begriff „Fluid”, wie er
hierin verwendet wird, schließt,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Flüssigkeiten,
wie medizinische Flüssigkeiten,
z. B. Blut, Gase, Emulsionen, Suspensionen, Dispersionen und dergleichen
sowie deren Mischungen ein.
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Die
Scheibenform der Siebfläche
kann in jeder erfindungsgemäßen Ausführungsform
uneben und/oder wellig, gekrümmt
oder dergleichen sein. Sie kann alternativ eben – im Sinne von flach bzw. in
einer Ebene liegend – ausgestaltet
sein.
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Die
Scheibenform gibt eine Struktur an, welche in einer ersten Dimension
(der Haupterstreckung) deutlich größer ist als in einer hierauf
senkrechten Richtung.
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Der
Gerinnselfänger
ist während
bzw. zu seiner Verwendung im Wesentlichen senkrecht – vorzugsweise
bezogen auf die Haupterstreckung der Siebfläche – angeordnet, wie dies beispielsweise
in 6 gezeigt ist.
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Der
Begriff „im
Wesentlichen senkrecht”,
wie er hierin verwendet wird, bedeutet, dass die Neigung des Gerinnselfängers gegen
die Vertikale in allen Richtungen maximal etwa 15° betragen
darf bzw. eine maximale Neigung von +/–15° besonders bevorzugt ist. Eine
Neigung um weniger als +/–15° ist ebenfalls
bevorzugt. Eine derartige Möglichkeit
der Neigung um z. B. 15° im
Uhrzeigersinn bzw. um 15° gegen
den Uhrzeigersinn oder nach vorne bzw. nach hinten, oder zu einer
Seite (also gegen jede Richtung) ist z. T. in den 4 und 7 angedeutet.
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Die
Begriffe „senkrecht” bzw. „vertikal” und „waagrecht” bzw. „horizontal” beziehen
sich vorzugsweise auf den Erdmittelpunkt.
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Der
Gerinnselfänger
kann im Gebrauch in einem beliebigen Winkel bzw. in einer beliebigen
Schräge, bezogen
auf den Erdmittelpunkt, angeordnet sein.
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Eine
chemische Filter- bzw. Siebwirkung kann erreicht werden, indem die
Gerinnsel chemisch an die Siebfläche
und/oder in der Siebfläche,
beispielsweise in den Poren derselben, gebunden werden. Die Gerinnsel
können
reversibel oder irreversibel an die Siebfläche gebunden werden. Die Gerinnsel
können
physikalisch an der Siebfläche
adsorbiert werden. Die Gerinnsel können ferner an der Siebfläche ganz
oder teilweise aufgelöst
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Siebfläche
Durchtrittsöffnungen
auf, durch welche das Fluid von der Einströmseite zur Abströmseite strömen kann.
Mit Hilfe der Durchtrittsöffnungen
kann eine mechanische Filter- bzw. Siebwirkung erreicht werden.
Die Abmessungen der Durchtrittsöffnungen
oder eine Maschenweite der Siebfläche können derart ausgewählt werden,
dass die Gerinnsel aufgrund ihrer Größe auf der Einströmseite der
einströmenden
Fluide zurückgehalten
werden.
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Die
Durchtrittsöffnungen
der Siebfläche
bilden zusammen eine offene Gesamtdurchtrittsfläche der Siebfläche.
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Die
Abmessungen der Durchtrittsöffnungen
können
so gewählt
sein, dass im strömenden
Fluid bzw. Fluidstrom vorhandene Gerinnsel, Agglomerate, Feststoffteilchen
und dergleichen aufgrund ihrer Größe auf der Einströmseite des
Fluids aus dem Fluidstrom zurückgehalten
werden und nicht auf die Abströmseite
des Gerinnselfängers
gelangen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind alle Durchtrittsöffnungen
auf – insbesondere
konzentrischen – Kreisen
oder Kreisabschnitten angeordnet. Eine beispielhafte Anordnung ist
nachfolgend in 1 gezeigt.
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Alternativ
dazu ist lediglich eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen auf – insbesondere
konzentrischen – Kreisen
angeordnet.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
sind – alle
oder nur einige der – Durchtrittsöffnungen
radial, bezogen auf einen Mittelpunkt des Gerinnselfängers oder
der Siebfläche,
angeordnet.
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Der
Begriff „Mittelpunkt” bezeichnet
einen Mittelpunkt oder einen Punkt in einem mittleren Bereich der scheibenförmigen Siebfläche und/oder
des Gerinnselfängers.
Dieser Mittelpunkt kann dem Schwerpunkt oder geometrischen Schwerpunkt
der Siebfläche
und/oder des Gerinnselfängers
und/oder einem Kreismittelpunkt einer runden Siebfläche und/oder
des Gerinnselfängers
entsprechen.
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Im
Vergleich zu einer konzentrischen Anordnung der Durchtrittsöffnungen
sind die Durchtrittsöffnungen
in einer „radialen” Anordnung
derart vorgesehen, dass sie sich vom Mittelpunkt der Siebfläche oder
des Gerinnselfängers
aus in radialer Richtung, insbesondere in einer oder mehreren Ebenen,
welche parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Siebfläche liegen,
erstrecken.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Anzahl von Durchtrittsöffnungen
auf der gesamten Siebfläche
angeordnet.
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Die
Durchtrittöffnungen
können
in jeweils gleichem Abstand zueinander über die Siebfläche verteilt
angeordnet sein. Die Durchtrittsöffnungen
können
zueinander versetzt angeordnet sein, wie dies beispielsweise in 2 gezeigt
ist.
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Die
Durchtrittsöffnungen
können
symmetrisch, bezogen auf den Mittelpunkt der Siebfläche und/oder des
Gerinnselfängers,
auf der Siebfläche
angeordnet sein. Sie können
jedoch auch asymmetrisch auf der Siebfläche angeordnet sein.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
weist wenigstens ein Abschnitt der Siebfläche keine – oder verglichen mit anderen
Bereichen der Siebfläche
eine geringere Anzahl an – Durchtrittsöffnungen
auf.
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Ein
Beispiel für
eine derartige Anordnung ist in 3 und 4 gezeigt.
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Der
Abschnitt ohne – oder
mit vergleichsweise nur wenigen – Durchtrittsöffnungen
kann dem Abströmbereich
des Gerinnselfängers
oder eines Gehäuses,
in welches der Gerinnselfänger
aufgenommen ist, zugewandt sein.
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Dieser
Abschnitt kann die Form eines Kreissegments haben. Vorzugsweise
liegt der Umfang des Teilkreisbogens stromabwärts zu einer Spitze des Teilkreisbogens
in einer Gebrauchsstellung des Gerinnselfängers.
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Die
Durchtrittsöffnung(en)
kann (können)
eine beliebige geeignete geometrische Form aufweisen. Sie können beispielsweise
eckig, rund, und/oder elliptisch oder dergleichen ausgestaltet sein.
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Eine
Anzahl von Durchtrittsöffnungen
kann beispielsweise auf wenigstens einer der beiden Seiten der Siebfläche (Einströmseite und
Abströmseite)
scharfkantig ausgeführt
sein, wie beispielsweise in 8A gezeigt
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann eine Anzahl von Durchtrittsöffnungen auf wenigstens einer
Seite der Siebfläche
abgerundet oder entgratet ausgeführt
sein. Eine beispielhafte Ausführung
ist in 8B gezeigt.
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Die
Durchtrittsöffnungen
können
beidseitig verrundet ausgeführt
sein. Eine beispielhafte Ausführung ist
in 8C gezeigt.
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Die
Länge und/oder
die Breite der Durchtrittsöffnungen
kann beispielsweise in Abhängigkeit
vom radialen Abstand bzw. von einem Abstand von einem mittleren
Bereich ausgehend hin zum Rand der Siebfläche verändert werden. Beispielsweise
kann die Länge
und/oder die Breite der Durchtrittsöffnungen mit zunehmendem radialem
Abstand nach außen
hin ebenfalls zunehmen.
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Die
Länge und/die
Breite der Durchtrittsöffnungen
kann beispielsweise in Abhängigkeit
von der Winkelorientierung verändert
werden.
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Ein „Winkel” kann ein
Winkel eines Kreissegments zwischen einer Gerade durch den Mittelpunkt
oder eines Punktes eines mittleren Bereichs des Gerinnselfängers oder
der Siebfläche
und einer anderen Gerade durch den Mittelpunkt der Siebfläche entlang
des Kreisbogens des Gerinnselfängers
oder der Siebfläche
sein.
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Der
Gerinnselfänger
kann wenigstens abschnittsweise aus einem hämokompatiblen Grundwerkstoff hergestellt
sein. Der Gerinnselfänger
kann vollständig
aus einem hämokompatiblen
Grundwerkstoff hergestellt sein.
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Beispiele
für geeignete
hämokompatible
Grundwerkstoffe schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, PVP (Polyvinylpyrrolidon), welches vorzugsweise besonders
hämokompatibel
ist, sowie PP (Polypropylen) ein.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist der Gerinnselfänger
aus einem Grundwerkstoff hergestellt. Geeignete Grundwerkstoffe
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Polypropylen, Polyethylen, Polycarbonat, Polyvinylchlorid
(PVC), Polyamid (PA) und dergleichen ein.
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Der
Grundwerkstoff ist vorzugsweise mit einem oder mehreren hämokompatiblen
Werkstoff(en) beschichtet.
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Der
Gerinnselfänger
kann eine Spritzgusskomponente bzw. ein Spritzgusselement sein.
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Die
Siebfläche
kann ein Siebgewebe sein. Sie kann im Wesentlichen oder vollständig als
Gitterstruktur und/oder Maschenstruktur ausgestaltet sein. Die Siebfläche kann
aus Filterpapier, Filtervlies oder dergleichen ausgestaltet oder
hergestellt sein.
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Die
Siebfläche
oder der Gerinnselfänger
können
durch eine Stützkonstruktion,
wie ein Gehäuse,
ein Gitter oder dergleichen, gestützt oder getragen werden. Eine
Stützkonstruktion
kann ebenfalls Sieb- bzw. Filterwirkung haben.
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Beispielsweise
kann ein stützendes
Gitter an bzw. auf jeder Seite der Siebfläche vorgesehen sein.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist der Gerinnselfänger
in einem Gehäuse
angeordnet.
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Ein
Gehäuse
kann zum Schutz des Gerinnselfängers
bzw. der Siebfläche
und/oder der Befestigung derselben an anderen Strukturen dienen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Gerinnselfänger
mit dem Gehäuse
verbunden.
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Der
Gerinnselfänger
kann lösbar
mit dem Gehäuse
verbunden sein. Er kann beispielsweise mit dem Gehäuse verschnappt
oder verrastet oder dergleichen sein.
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Alternativ
dazu kann der der Gerinnselfänger
auch unlösbar
mit dem Gehäuse
verbunden sein. Er kann beispielsweise mit dem Gehäuse verschweißt oder
verklebt oder dergleichen sein.
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Das
Verhältnis
zwischen offener Gesamtdurchtrittsfläche und Gesamtfläche der
Siebfläche
oder Gesamtfläche
des Gerinnselfängers
kann vor Verwendung des Gerinnselfängers der Verwendung des Gerinnselfängers variiert
werden.
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Beispielsweise
kann das Verhältnis
zwischen offener Gesamtdurchtrittsfläche und Gesamtfläche der Siebfläche oder
Gesamtfläche
des Gerinnselfängers
durch Ausgestalteten bzw. Ausformen verschieden bzw. unterschiedlich
großer
Durchtrittsöffnungen,
ggf. mit unterschiedlicher Form, und/oder Ausgestalten bzw. Anordnen
oder Vorsehen des Abschnitts ohne Durchtrittsöffnungen bzw. Variieren der
Größe und/oder
Form desselben variiert werden.
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Der
Gerinnselfänger
kann derart in ein Gehäuse
integriert sein, dass er und/oder seine Siebfläche den Einströmbereich
des Gehäuses
vom Ausströmbereich
trennen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Gerinnselfänger
in wenigstens einem Abschnitt einer Oberseite desselben eine Abdeckungseinrichtung
auf.
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Die
Abdeckungseinrichtung kann als Ankoppelfläche für wenigstens einen Sensor dienen,
wie beispielsweise in 7 der beigefügten Zeichnung veranschaulicht
ist. Sie kann hierzu vorbereitet sein. Sie kann entsprechende Einrichtungen
zum Aufnehmen des Sensors oder eines hiermit bestückten Verbinders
aufweisen wie Klemmen, Clipeinrichtungen und/oder dergleichen.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auch durch eine externe Funktionseinrichtung gemäß Anspruch 19
gelöst.
Alle Vorteile des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers lassen
sich ungeschmälert
auch mit der erfindungsgemäßen externen
Funktionseinrichtung erreichen.
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Eine
erfindungsgemäße externe
Funktionseinrichtung weist wenigstens einen erfindungsgemäßen Gerinnselfänger auf.
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Eine „externe
Funktionseinrichtung” kann
eine Einmalkomponente oder ein Einmalartikel sein. Sie kann aus
einem Kunststoffmaterial gefertigt sein.
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Die
erfindungsgemäße externe
Funktionseinrichtung kann zur Verwendung in einem Behandlungsverfahren
angedacht sein. Behandlungsverfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung
schließen
medizinische oder medizintechnische Behandlungsverfahren sowie Behandlungsverfahren
der Labortechnik ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße externe
Funktionseinrichtung als Blutkassette ausgestaltet.
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Eine
Blutkassette, im Sinne der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise
in der von der Anmelderin der vorliegenden Erfindung in der beim
DPMA am 23. April 2009 eingereichten Anmeldung 10 2009 018 664.6 (Vertreterakte
FM19A27) und in der am 10. Juni 2009 eingereichten Anmeldung (09/33-d01
DE; FM19A27), jeweils mit dem Titel „Externe Funktionseinrichtung,
Blutbehandlungsvorrichtung zum Aufnehmen einer erfindungsgemäßen externen
Funktionseinrichtung, sowie Verfahren” beschrieben, auf deren diesbezügliche Offenbarungen
hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird gleichermaßen
durch einen erfindungsgemäßen Blutkreislauf gemäß Anspruch
21 gelöst.
Alle Vorteile des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers lassen
sich ungeschmälert auch
mit dem erfindungsgemäßen Blutkreislauf
erreichen.
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Ein
erfindungsgemäßer Blutkreislauf
weist wenigstens einen Gerinnselfänger gemäß der Erfindung auf.
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Der
Begriff „Blutkreislauf” wie er
hierin verwendet wird, bezeichnet ein Schlauchsystem, welches in Form
eines extrakorporalen Blutkreislaufs zur Behandlung von Blut geeignet
ist.
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Sowohl
die externe Funktionseinrichtung als auch der Blutkreislauf können zur
Verwendung in oder an einer Behandlungsvorrichtung vorgesehen sein.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird gleichermaßen
durch eine erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung
gemäß Anspruch
22 gelöst.
Alle Vorteile des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers lassen
sich ungeschmälert
auch mit der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
erreichen.
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Eine
erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung
weist wenigstens einen erfindungsgemäßen Gerinnselfänger und/oder
wenigstens eine erfindungsgemäße externe
Funktionseinrichtung und/oder wenigstens einen erfindungsgemäßen Blutkreislauf
auf.
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Beispielsweise
kann die Behandlungsvorrichtung eine Blutbehandlungsvorrichtung,
wie eine Dialysiervorrichtung zum Durchführen einer Dialysebehandlung,
wie einer Hämodialyse,
Hämofiltration,
Hämodiafiltration
und dergleichen, sein.
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Im
Vergleich zu herkömmlichen
Gerinnselfängern,
in welchen die aktive Siebfläche
zylinderförmig
oder kegelförmig
ausgeführt
ist, kann mit der durch den erfindungemäßen Gerinnselfänger erzielbaren
Strömungsführung ein
Verstopfen des Gerinnselfängers
bzw. der Siebfläche
desselben vorteilhaft verstärkt
verhindert werden.
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Die
scheibenförmige
Ausgestaltung erlaubt ferner einen platzsparenden Einbau der Siebfläche innerhalb
des Gerinnselfängers,
gemessen beispielsweise an den eingangs erwähnten herkömmlichen zylinderförmigen Gerinnselfängern.
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Die
scheibenförmige
Ausgestaltung kann ferner vorteilhafter Weise dazu beitragen, dass
etwa eine Blutkassette oder ein Blutschlauch oder dergleichen, in
welcher der erfindungsgemäße Gerinnselfänger eingebaut
wird, mit geringem Bauraumbedarf realisiert werden kann.
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Insbesondere
wenn der erfindungsgemäße Gerinnselfänger mit
einem Teilbereich ohne Durchtrittsöffnungen oder mit nur wenigen
Durchtrittsöffnungen
ausgeführt
wird, kann ein Verschließen
des Abströmbereichs
auf der Rückseite
des Gerinnselfängers
bei potentiellem Wachstum eines mittels Gerinnselfängers aufgehaltenen
Gerinnsels vorteilhaft verlangsamt werden.
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Ferner
kann durch Verändern
der Länge
und Breite der Durchtrittsöffnungen
und/oder durch Variieren des Verhältnisses zwischen offener Gesamtdurchtrittsfläche und
Gesamtfläche
der Siebfläche
oder Gesamtfläche
des Gerinnselfängers
die Durchströmung
durch die Durchtrittsöffnungen
vorteilhaft so verändert
und optimiert werden, dass der Gerinnselfänger optimal durchströmt wird.
Dazu kann auch die Gesamtdurchtrittsfläche der Durchtrittsöffnungen
vorteilhaft optimiert werden. Eine optimierte Durchströmung kann
zu verbesserten Strömungsverhältnissen
führen
und günstigen
Einfluss u. a. auf ein weiteres Gerinnselwachstum am Gerinnselfänger haben.
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Eine
Verrundung der Durchtrittsöffnungen
kann vorteilhaft dazu beitragen, eine Strömungsablösung der die Durchtrittsöffnungen
durchströmenden
Fluide wesentlich zu verringern oder zu verhindern.
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Auf
diese Weise kann es vorteilhaft möglich sein, eine Hämolyse und/oder
eine Gerinnungsaktivierung des Blutes zu reduzieren.
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Das
Gehäuse,
an welchem der erfindungsgemäße Gerinnselfänger befestigt
ist, kann in vorteilhafter Weise so gestaltet sein, dass Luftblasen,
die sich auf der Einströmseite
des Fluidstroms befinden, aufsteigen können. Die Luftblasen können so
vorteilhaft den Einströmbereich
des Gerinnselfängers
verlassen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft möglich, wenn
die Siebfläche
des Gerinnselfängers
mit ausreichender Steigung gegenüber
einer Horizontalen ausgestaltet ist. Sie kann hierzu etwa 45 bis
90 Grad geneigt sein. Vorzugsweise ist sie senkrecht angeordnet.
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Eine
senkrechte oder im Wesentlich senkrechte Anordnung der Siebfläche kann
ferner in bestimmten Konstruktionen eine Platzeinsparung gegenüber einer
horizontalen Anordnung bedeuten. Dies gilt insbesondere, wenn die
senkrecht angeordnete Siebfläche
parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Abdeckung (wie einer
Folie) einer Blutkassette angeordnet ist, in welche sie integriert
ist. Als Beispiel einer solchen Blutkassette sein wiederum die oben
bereits genannte erwähnt.
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Die
Zuströmung
zum Gerinnselfänger
kann dabei in vorteilhafter Weise so erfolgen, dass die Einströmseite möglichst
gut durchspült
wird. Beispielsweise kann dies vorteilhaft mit einer möglichst
tangentialen Zuströmung
erreicht werden.
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„Tangential” kann hierbei
ein Anströmen
des Gerinnselfängers
im Wesentlich in einer Ebene parallel zur Haupterstreckungsebene
der Siebfläche
bedeuten. Tangential kann wie in den 4, 5A und 5B sowie 6 zu
erkennen verstanden werden. Gleichermaßen kann, wie in den 5A und 5B gezeigt, auch
das Abströmen
tangential oder seitlich oder in einem Randbereich des Gehäuses oder
nicht mittig erfolgen.
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Durch
Anordnung der Durchtrittsöffnungen
auf konzentrischen (Teil-)Kreisen kann zusätzlich vorteilhaft erreicht
werden, dass sich eine Rotationsbewegung der Fluide – insbesondere
bei tangentialer Ein- bzw. Zuströmung – auch auf
die Abströmseite
fortsetzt und so die Durchspülung
der Abströmseite
weiter verbessern kann.
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Der
vorliegende Gerinnselfänger
kann somit vorteilhaft geeignet sein, der Bildung von Blutgerinnseln – im Sinne
der Virchow'schen
Trias – auf
einfache oder mehrfache Weise entgegen zu wirken.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügte
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung bezeichnen identische Bezugszeichen
gleiche oder identische Elemente. Es zeigt:
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1 eine
Frontansicht bzw. Ansicht von vorne auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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2 eine
Front- bzw. Vorderansichtansicht auf den Gerinnselfänger gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
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3 eine
Frontansicht auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger gemäß einer
dritten Ausführungsform;
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4 eine
Frontansicht auf den Gerinnselfänger
der 3, der in einem ersten Gehäuse angeordnet ist;
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5A eine
Frontansicht auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger der 2 in
einem zweiten Gehäuse;
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5B eine
Frontansicht auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger der 2 in
einem dritten Gehäuse;
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6 einen
Längsschnitt
des Gerinnselfängers
aus 4;
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7 einen
Längsschnitt
des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers, welcher
an einen Sensor angekoppelt ist; und
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8A–C Ausführungen
von Durchtrittsöffnungen
einer Siebfläche.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Gerinnselfänger 100 gemäß einer
ersten Ausführungsform
mit einer Siebfläche 1 in
einer Vorder- oder Frontansicht.
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In
der Siebfläche 1 sind
Durchtrittsöffnungen 3 auf
konzentrischen Teilkreisen angeordnet.
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2 zeigt
den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger 100 gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
in dessen Siebfläche 1 die
Durchtrittsöffnungen 3 versetzt
zueinander auf Kreisen – möglich sind
auch Teilkreise – vorgesehen
sind. Durch das Versetzen kann eine Überlappung in radialer Richtung
entstehen. Dies ist jedoch nicht erforderlich.
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3 zeigt
einen Gerinnselfänger 100 gemäß einer
dritten Ausführungsform.
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Der
Gerinnselfänger 100 weist
in der Siebfläche 1 Durchtrittsöffnungen 3 auf,
welche auf konzentrisch angeordneten Teilkreisen liegen. Die Teilkreise
untergliedern die Siebfläche 1 in
Segmente. Die Durchtrittsöffnungen 3 sind
ebenfalls in Segmenten angeordnet.
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In
einem Abschnitt 5 sind keine Durchtrittsöffnungen
vorgesehen.
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Die
Länge der
Durchtrittsöffnungen 3 ändert sich
wie schon in 1 in Abhängigkeit vom radialen Abstand
r der Durchtrittsöffnungen 3 von
einem Mittelpunkt 7 der Siebfläche 1.
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Die
Länge der
Durchtrittsöffnungen 3 ändert sich
in Umfangsrichtung der Siebfläche 1 in
Abhängigkeit von
der Winkelorientierung ϕ der Durchtrittsöffnungen 3 von
einem Mittelpunkt 7 der Siebfläche 1.
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4 zeigt
eine Frontansicht auf den Gerinnselfänger 100 aus 3,
welcher hier in einem ersten Gehäuse 200 angeordnet
ist.
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In
einem Einströmbereich 9 des
Gehäuses 200 ist
ein tangentialer Zustrom – also
auf einen Randbereich oder auf einen Umfang (welcher nicht als Stirnseite
zu verstehen ist) der Siebfläche 1 gerichtet – eines Fluids
vorgesehen. Der Fluidstrom bzw. die Fließ- oder Strömungsrichtung desselben sind
hier und im Folgenden durch Pfeile gekennzeichnet.
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Das
Fluid bzw. der Fluidstrom tritt durch den Einströmbereich 9 in den
Gerinnselfänger 100 ein
und tritt an einem Abströmbereich 11 aus
dem Gerinnselfänger 100 aus.
Das Fluid tritt i. d. R. am höchsten
Punkt 13 in den Gerinnselfänger ein und am tiefsten Punkt 15 aus
dem Gerinnselfänger 100 aus.
Die Lagebezeichnungen „höchster” Punkt 13 und „tiefster” Punkt 15 beziehen
sich vorzugsweise auf eine Ausrichtung des Gerinnselfängers 100 während seiner
Verwendung.
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Wie
mit den gestrichelten Linien N (Neigung) angedeutet ist, ist eine
Neigung des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers 100
während
bzw. zu seiner Verwendung um – vorzugsweise – bis zu
etwa 15° Grad,
bezogen auf eine Vertikale bzw. Senkrechte zum Erdmittelpunkt oder
bezogen auf die Zeichnung, zulässig.
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5A zeigt
eine Frontansicht bzw. Ansicht von vorne auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger 100 in
einem zweiten Gehäuse 200.
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Im
Gegensatz zum ersten Gehäuse 200,
wie es z. B. in 4 gezeigt ist, ist der Abströmbereich 11 in 5A nach
links versetzt zu einer Mittelachse 17, d. h. einer Achse
durch den Mittelpunkt 7 des Gerinnselfängers, angeordnet.
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Die
Abströmung
erfolgt tangential.
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5B zeigt
eine Frontansicht auf den erfindungsgemäßen Gerinnselfänger in
einem dritten Gehäuse 200.
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Im
Gegensatz zur Darstellung in 5A oder
in 4 ist der Abströmbereich 11 – bezogen
auf die Darstellung in 5B – nach rechts versetzt zu der
Mittelachse 17 angeordnet.
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Auch
in der fünften
Ausführungsform
ist eine tangentiale Abströmung
des den Gerinnselfänger
durchströmenden
Fluids vorgesehen.
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6 zeigt
einen Sagittal- oder Längsschnitt
entlang S1-S1 aus 4 durch den Mittelpunkt 7.
Die Linie S1-S1 entspricht, wie in 4 gezeigt,
der Mittelachse 17 durch ein Zentrum des Gerinnselfängers 1.
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Der
Gerinnselfänger 100 ist
senkrecht im Gehäuse 200 angeordnet.
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Der
Abschnitt 5 ohne Durchtrittsöffnungen liegt in 6 unten,
dem Abströmbereich 11 zugewandt oder
diesem benachbart.
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7 zeigt
einen Längsschnitt
des erfindungsgemäßen Gerinnselfängers 100 in
einem wiederum unterschiedlich ausgestalteten Gehäuse 200.
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Das
Gehäuse 200 weist,
wie in 7 gezeigt ist, Abstufungen bzw. Schrägen 19 auf.
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Der
Gerinnselfänger 100 ist
mit einer Abdeckungseinrichtung, z. B. eine Folie 21 versehen.
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Die
Folie 21 kann als Ankoppelfläche für einen Sensor 23 über dem
Gerinnselfänger 100 dienen.
Der Sensor 23 kann ein Drucksensor sein. Mittels des Sensors 23 kann
beispielsweise ein Druck eines im Einströmbereich 9 des Gerinnselfängers 100 befindlichen
Fluids gemessen werden.
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Der
Sensor 23 ist über
einen Konnektor oder Verbinder 25 mit beispielsweise einer
Behandlungsvorrichtung (nicht gezeigt) bzw. einer Steuer- oder Regeleinrichtung
(nicht gezeigt) derselben verbunden.
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Auch
in 7 deuten die gestrichelten Linien N (Neigung)
an, dass der erfindungsgemäße Gerinnselfänger 100 während bzw.
zu seiner Verwendung um – vorzugsweise – bis zu
etwa 15° Grad,
bezogen auf eine Vertikale bzw. Senkrechte zum Mittelpunkt, geneigt
sein kann.
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Die 8A
bis 8C zeigen mögliche
Ausführungen
von Durchtrittsöffnungen 3 der
Siebfläche 1.
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Die 8A–C zeigen
Ausgestaltungen der Durchtrittsöffnungen 3 entlang
eines Schnitts S2-S2 durch die Siebfläche 1 gemäß 1.
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Die
Durchtrittsöffnungen 3 sind
in 8A scharfkantig ausgeführt.
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Die
Durchtrittsöffnungen 3 sind
in 8B einseitig verrundet (in der 5B oben)
ausgeführt.
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In
8C
sind die Durchtrittsöffnungen
3 beidseitig
verrundet ausgeführt. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Beschreibung |
100 | Gerinnselfänger |
200 | Gehäuse |
1 | Siebfläche |
3 | Durchtrittsöffnungen |
5 | Abschnitt
ohne Durchtrittsöffnungen |
7 | Mittelpunkt
der Siebfläche |
9 | Einströmbereich |
11 | Abströmbereich |
13 | höchster Punkt
des Gerinnselfängers |
15 | tiefster
Punkt des Gerinnselfängers |
17 | Mittelachse |
19 | Schräge(n) |
21 | Folie |
23 | Sensor |
25 | Verbinder |
N | Neigung |