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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug mit einer
Heizvorrichtung, mittels welcher ein Kopf- und/oder ein Nacken-
und/oder ein Rückenbereich
eines Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist.
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Für Cabriolets
oder andere öffenbare
Fahrzeuge sind bereits Fahrzeugsitze mit technischen Lösungen zum
Erwärmen
eines Kopf- und/oder eines Nacken- und/oder eines Rückenbereichs
von Sitzinsassen beschrieben. Dabei wird Warmluft in den zu beaufschlagenden
Bereich ausgeströmt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz mit einer
weiter entwickelten Heizvorrichtung bereitzustellen, um dem Sitzinsassen
einen möglichst
großen
Komfort zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
einen Fahrzeugsitz für
ein Kraftfahrzeug mit einer Heizvorrichtung, mittels welcher ein
Kopf- und/oder ein Nacken- und/oder ein Rückenbereich eines Sitzinsassen
mit Wärme
beaufschlagbar ist, bereitzustellen, welcher für einen Sitzinsassen möglichst
komfortabel ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zum Erzeugen
der Wärme
wenigstens ein Wärmestrahler
vorgesehen ist, mittels welchem ein Wärmestrahl zum Beaufschlagen
des Kopf- und/oder des Nacken- und/oder des Rückenbereichs des Sitzinsassen
erzeugbar ist. So wird der Komfort des Sitzinsassen erhöht, da Strahlungswärme vom Menschen
als sehr angenehm empfunden wird. An einem elektrischen Widerstand
fällt die
Wärme durch den
durchgeleiteten elektrischen Strom an. Ein Grossteil der Energie
wird bei Wärmewellenheizungen
in Form von Strahlungswärme,
welche überwiegend
feste Körper erwärmt, abgegeben,
während hingegen
die Luftmasse nur zu einem kleinen Teil durch die warmen Bauelemente
erwärmt
wird. Infrarot-Wärmewellen
werden seit vielen Jahren im therapeutischen und medizinischen Bereich
eingesetzt. Bestrahlung mit Infrarot-Tiefenwärme vergrößert beispielsweise die Dehnbarkeit
bei verletzten Sehnen und Bändern.
Verspannungen werden durch Wärmestrahlung
gelockert und Schmerzen werden gelindert.
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In
einer ersten alternativen weiteren Ausführungsform ist der Wärmestrahler
als Heizstab ausgebildet. So kann auf einfache Weise Wärme als
Infrarotstrahlung abgestrahlt werden. Der Heizstab wird mit elektrischem
Strom durchflossen, erhitzt sich und strahlt Wärme im Infrarotlichtbereich
ab.
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Beim
Einsatz der Heizvorrichtung ist eine moderate Höchsttemperatur angesichts der
Nähe des
Nackens zum Heizelement notwendig um Hautschädigungen durch Verbrennungen
auszuschließen.
Eine mehrstufige Temperaturwahl sollte ebenfalls möglich sein.
Um Hautschädigungen
durch einen Dauereinsatz zu vermeiden, ist eine entsprechende zeitlich
gesteuerte Abschaltautomatik mit Zwangspausen vorgesehen.
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Gemäß einer
zweiten alternativen weiteren Ausführungsform ist der Wärmestrahler
als Wärmeelement
ausgebildet. Das Wärmeelement
erzeugt kostengünstig
in an sich bekannter Weise Wärmestrahlung,
die zum komfortablen Beaufschlagen eines Kopf- und/oder eines Nacken- und/oder eines
Rückenbereichs
eines Sitzinsassen nutzbar ist.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Heizvorrichtung eine Abdeckung zum Schützen des
Sitzinsassen umfasst. Dies dient dem Vermeiden von Verbrennungen durch
beispielsweise kurzzeitiges Berühren
des heißen
Wärmestrahlers.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Abdeckung als Gitter ausgebildet
ist. Auf diese Weise sind einfach und kostengünstig Sicherheitsaspekte mit
einer dennoch sehr guten Wärmestrahlung
des Wärmestrahlers
kombinierbar.
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In
weiterer Ausgestaltung weist die Heizvorrichtung wenigstens eine
Reflektoreinheit zum Reflektieren der Wärmestrahlen auf. So wird vermieden, dass
große
Teile der Wärmestrahlung
ungenutzt bleiben, und es kann Energie gespart werden, da größere Anteile
der erzeugten Wärmestrahlung
zum Beaufschlagen des Kopf- und/oder Nacken- und/oder Rückenbereichs eines Sitzinsassen
genutzt werden.
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Wenn
wenigstens ein Wärmestrahler
der Heizvorrichtung bogenförmig
ausgebildet ist, lassen sich auch seitliche Nackenpartien eines
Sitzinsassen sehr gut mit Wärmestrahlung
beaufschlagen.
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Es
ist zudem vorteilhaft, dass die Heizvorrichtung in einer vorgesehenen
Aussparung einer Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. So ist die Heizvorrichtung einfach
und praktisch auch in einen Integralsitz integrierbar. Kopf- und/oder
Nacken- und/oder Rückenbereich
eines Sitzinsassen sind in sehr guter Weise mit Wärmestrahlung
beaufschlagbar.
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In
einer zur Anordnung der Heizvorrichtung in einer vorgesehenen Aussparung
einer Rückenlehne
alternativen Ausgestaltung des Fahrzeugsitzes ist die Heizvorrichtung
zumindest teilweise in eine vorgesehene Kopfstütze des Fahrzeugsitzes integriert. Auch
so ist eine sehr gute Beaufschlagung von Kopf- und/oder Nacken-
und/oder Rückenbereich
eines Sitzinsassen bei einem Fahrzeugsitz mit nicht integrierter
Kopfstütze
möglich.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Heizvorrichtung zum Beaufschlagen eines
Innenraums des Kraftfahrzeugs mit Wärmestrahlung ausgebildet ist.
Die Wärmestrahlung
trifft dann überwiegend
den Vorderbereich des Fahrzeuginnenraums und sorgt dafür, dass beispielsweise
die vorderen Scheiben des Kraftfahrzeugs aufgewärmt werden und weniger schnell
beschlagen. Insbesondere kann eine so ausgebildete Heizvorrichtung
als Fahrzeugvorheizung für
abgestellte Fahrzeuge dienen.
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Beim
Einsatz als Fahrzeugvorheizung zur Innenraumerwärmung beim geparkten Fahrzeug
kann zur Leistungssteigerung die Höchsttemperatur etwas angehoben
werden. Als Parameter zur Erkennung eines Parkzustands können beispielsweise
ein abgestellter Motor und die Fahrzeugverriegelung dienen. Sobald
das Fahrzeug entriegelt wird, ist der Parkzustand beendet, die Höchsttemperatur
wird abgesenkt. Eine Überwachung
der elektrischen Energiequelle ist zwingend notwendig, um bei Unterschreiten einer
Mindestspannung eine Zwangsabschaltung dieser Komfortfunktion zu
bewirken. Dies dient dem Schutz der Batterie vor Tiefentladung.
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Somit
ist der Komfort durch ein mittels Wärmestrahlung vorwärmbares
Fahrzeug erhöht.
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Es
müssen
keine zusätzlichen,
aufwändigen Installationen
im Bereich der Instrumententafel oder an anderen Orten im Fahrzeug
durchgeführt
werden. Die Heizvorrichtung des Fahrzeugsitzes kann sowohl zum Beaufschlagen
von Wärmestrahlung
direkt auf Körperpartien
eines Sitzinsassen als auch zum Vorwärmen des Fahrzeugs genutzt
werden.
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Der
Systemeinsatz der Heizvorrichtung ist auch im Sommer bei stark laufenden
Klimaanlagen in einer moderaten Leistungsstufe zur Vermeidung eines
sogenannten „steifen
Halses” durch
die kalte Zugluft möglich.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Fahrzeugsitz.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine
schematische, ausschnittsweise seitliche Schnittansicht eines Fahrzeugsitzes
für ein Kraftfahrzeug
mit einer Heizvorrichtung, mittels welcher ein Kopf- und/oder ein
Nacken- und/oder ein Rückenbereich
eines Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist, wobei zum Erzeugen der Wärme wenigstens ein Wärmestrahler
vorgesehen ist, mittels welchem ein Wärmestrahl zum Beaufschlagen
des Kopf- und/oder des Nacken- und/oder
des Rückenbereichs
des Sitzinsassen erzeugbar ist, wobei als Wärmestrahler ein Wärmeelement
ausgebildet ist;
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2 eine
schematische, ausschnittsweise seitliche Schnittansicht eines Fahrzeugsitzes
für ein Kraftfahrzeug
mit einer Heizvorrichtung, mittels welcher ein Kopf- und/oder ein
Nacken- und/oder ein Rückenbereich
eines Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist, wobei zum Erzeugen der Wärme wenigstens ein Wärmestrahler
vorgesehen ist, mittels welchem ein Wärmestrahl zum Beaufschlagen
des Kopf- und/oder des Nacken- und/oder
des Rückenbereichs
des Sitzinsassen erzeugbar ist, wobei der Wärmestrahler als Wärmeelement
ausgebildet und bogenförmig
angeordnet ist;
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3 eine
ausschnittsweise Vorderansicht eines Fahrzeugsitzes für ein Kraftfahrzeug
mit einer Heizvorrichtung, mittels welcher ein Kopf- und/oder ein
Nacken- und/oder ein Rückenbereich
eines Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist, wobei zum Erzeugen der Wärme wenigstens ein Wärmestrahler vorgesehen
ist, mittels welchem ein Wärmestrahl zum
Beaufschlagen des Kopf- und/oder des Nacken- und/oder des Rückenbereichs
des Sitzinsassen erzeugbar ist, wobei die Heizvorrichtung in einer
vorgesehenen Aussparung einer Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes angeordnet ist; und
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4 eine
schematische seitliche Schnittansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer
Heizvorrichtung, mittels welcher ein Kopf- und/oder ein Nacken- und/oder
ein Rückenbereich
eines Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist, wobei eine Reflektoreinheit zum Reflektieren
der Wärmestrahlen
vorgesehen ist.
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In 1 ist
ein durch einen Sitzinsassen bewegter Fahrzeugsitz 10 mit
einer Rückenlehne 12 und
einer höhenverstellbaren
Kopfstütze 14 dargestellt.
In die Kopfstütze 14 ist
eine Heizvorrichtung 16 teilweise integriert, mittels welcher
ein Nackenbereich 18, ein unterer Kopfbereich 20 und
ein oberer Rückenbereich 22 des
Sitzinsassen mit Wärme
beaufschlagbar ist. Hierfür
weist die Heizvorrichtung 16 einen Wärmestrahler 24 auf.
Die Kopfstütze 14 weist in
an sich bekannter Weise zwei parallele Tragstangen 26 auf,
an deren in 1 nicht sichtbaren Querteil ein
Kopfpolster 28 befestigt ist. Die Kopfstütze 14 ist
axial verschiebbar, so dass der Wärmestrahler 24 durch
Einstellen der Kopfstütze 14 ebenfalls
auf eine jeweilige Körpergröße eines
Sitzinsassen einstellbar ist.
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In
der in 2 dargestellten Ausführungsform ist der Wärmestrahler 24 als
Wärmelement 30 ausgebildet
ist. Das Wärmelement 30 ist
dabei prinzipiell in an sich bekannter Weise gestaltet. Bevorzugt
ist das Wärmeelement 30 leicht
bogenförmig ausgebildet
bzw. angeordnet. Diese bogenförmige Anordnung
erlaubt ein besseres Abstrahlen von Wärme auch zu nicht leicht zugänglichen
Bereichen beispielsweise des Nackenbereichs 18 des Sitzinsassen.
Des Weiteren umfasst die Heizvorrichtung 16 ein Gitter 32,
welches als Abdeckung 34 beispielsweise einen Sitzinsassen
vor versehentlichen Verbrennungen durch Berühren des Wärmestrahlers 24 schützt.
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In 3 ist
eine alternative, bevorzugte Ausführungsform der Heizvorrichtung 16 dargestellt.
Der Fahrzeugsitz 10 ist als Integralsitz 36 ausgebildet,
bei welchem die Kopfstütze 14 in
die Rückenlehne 12 integriert
ist. Der Wärmestrahler 24 ist
hier in einer Aussparung 38 in der Rückenlehne 12 angeordnet.
In der Aussparung 38 sind Führungsschienen 40 vorgesehen,
mittels denen manuell oder gegebenenfalls auch elektrisch eine Verstellmöglichkeit
auf jeweilige Nutzergrößen für eine Höheneinstellung
des Wärmestrahlers 24 gegeben
ist.
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In 4 ist
eine weitere, alternative bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Heizvorrichtung 16 dargestellt.
Der Fahrzeugsitz 10 ist erneut als Integralsitz 36 ausgebildet.
In der Aussparung 38 ist als Wärmestrahler 24 an
den Führungsschienen 40 ein
Heizstab 42 ausgebildet. Mittels des Heizstabs 42 kann – in an
sich bekannter Weise – Wärmestrahlung
erzeugt werden. Um Wärmestrahlung
zu fokussieren, ist an einer von einem Sitzinsassen abgewandten
Rückseite 44 der
Heizvorrichtung 16 eine Reflektoreinheit 46 angeordnet. Diese
kann aus einem beliebigen Material gebildet sein, welches sich zum
Reflektieren von Wärmestrahlung
gut eignet.