DE102009022242A1 - Verfahren zur adsorptiven Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe unter Verwendung von Wasserstoffdonatoren - Google Patents

Verfahren zur adsorptiven Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe unter Verwendung von Wasserstoffdonatoren Download PDF

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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist die verfahrenstechnische Verbesserung der adsorptiven Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe durch die Zugabe von Wasserstoffdonatoren. Durch diese Zugabe der Wasserstoffdonatoren, die aufgrund ihrer chemischen Struktur und Bindungsverhältnisse Wasserstoffmoleküle reaktionsfreudig abgeben, wird sowohl die Kinetik des Verfahrens als auch die Kapazität der verwendeten Katalysatoren bzw. Adsorber verbessert. Anwendungsbereiche sind insbesondere Brennstoffzellensysteme, die mit flüssigen Kohlenwasserstoffen betrieben werden, sowie die Raffiniertechnik.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die verfahrenstechnische Verbesserung der adsorptiven Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Zum Betrieb moderner Brennstoffzellensysteme können flüssige Kohlenwasserstoffe durch unterschiedliche Reformierungsverfahren in wasserstoff- und kohlenmonoxidreiches Synthesegas umgewandelt werden. Dieses Synthesegas kann nach eventueller Gasfeinreinigung in Brennstoffzellen genutzt werden und somit Strom und gegebenenfalls Wärme erzeugen. Da die Katalysatoren sowohl im Reformer als auch in der Brennstoffzelle durch die im Kraftstoff enthaltenen Schwefelverbindungen teilweise irreversibel deaktiviert werden können, ist eine Entschwefelung des eingesetzten Kraftstoffs notwendig. Die Schwefelgehalte in kommerziell verfügbaren flüssigen Kraftstoffen wie Benzin, Kerosin, Diesel oder Heizöl, sind für eine uneingeschränkte Nutzung in Brennstoffzellen zu hoch, so dass Verfahren zur Entfernung oder Verminderung des Schwefels eingesetzt werden müssen.
  • Während Dieselkraftstoffe für den Straßenverkehr in der EU raffinerieseitig entschwefelt werden, darf Kerosin weltweit bis zu 3000 ppm und Bunkergasöl zum Betrieb von Binnenschiffen in der EU bis zu 1000 ppm Schwefel enthalten [1]. Weiterhin können auch sogenannten Biofuels wie Bioethanol, Biodiesel, u. a. herstellbedingte oder rohstoffbedingte Schwefelverbindungen enthalten. Dieselkraftstoffe im Straßenverkehr beinhalten trotz der großtechnischen hydrierenden Entschwefelung in der Raffinerie bis zu 10 ppm Schwefel.
  • Die heute meist verwendete Methode zur Entschwefelung von sogenannten Middle-Destillaten, der Diesel- und Kerosinfraktion in Raffinerien, ist ein Prozess, der als „Hydrodesulfurisation”, auch bekannt als HDS-Verfahren, bezeichnet wird. Der Prozess und die verwendeten Co/Mo- und Ni/Mo-Katalysatoren sind in der Literatur ausführlich beschrieben („Handbook of Heterogeneous Catalysis", Band 4, Seiten 1908–1927).
  • Bei diesem Prozess wird die Dieselfraktion unter Druck mit Wasserstoffbei 350–450°C umgesetzt. Dabei werden die Organoschwefelverbindungen zu H2S umgesetzt. Dieses H2S wird in Raffinerien im Claus-Prozess zu Schwefel abgeschieden. Es ist aber auch möglich das H2S beispielsweise mit ZnO-Adsorbern bei erhöhten Temperaturen zu entfernen. Für diesen Prozess ist charakteristisch, dass die Entschwefelung umso vollständiger wird, je höher der Wasserstoffdruck ist. Das bedeutet, dass europäischer Diesel mit den heute üblichen sehr kleinen Mengen von < 10 ppm Schwefel nur durch sehr hohe Wasserstoffpartialdrücke hergestellt werden kann.
  • Hydrierende Verfahren, wie z. B. die oben beschriebene HDS-Verfahren sind zwar effizient, benötigen jedoch hohe Drücke, und separate Wasserstoff-Zugaben mit sehr hohen Partialdrücken. Deshalb sind sie für den Einsatz in Kleinverfahren und Brennstoffzellen zu aufwändig. Für die Entschwefelung von Kohlenwasserstoffen in Brennstoffzellen kommen deshalb hauptsächlich adsorptive Verfahren zum Einsatz.
  • Adsorptive Verfahren zeichnen sich durch eine einfache Verfahrenstechnik aus. Die flüssigen Kohlenwasserstoffe werden über den Adsorber bzw. Katalysator geleitet, welcher meist in Form eines Festbetts vorliegt, wobei die Schwefelatome bzw. Schwefelmoleküle aufgrund der chemisch-physikalischen Eigenschaften der Adsorber bzw. Katalysatoren zurückgehalten werden. Mit der Betriebsdauer wird der Adsorber kontinuierlich beladen, so dass letztendlich nach Erschöpfung der Aufnahmekapazität kein Schwefel mehr aufgenommen werden kennen. Veranschaulichend sei auf 1 verwiesen. Wie aus der Analyse des Schwefelgehaltes der austretenden Kohlenwasserstoffe ersichtlich, kommt es zur Ausbildung einer sogenannten Durchbruchkurve bei Erschöpfung der Aufnahmekapazität.
  • Der Begriff Katalysator bzw. Adsorber wird in der vorliegenden Erfindung als ein Material definiert, das sowohl irreversible Adsorptionsreaktionen mit Schwefelverbindungen sowie Umwandlungsreaktionen anderer Bestandteile der Edukte katalysieren kann. Eine Trennung der Funktion Adsorber bzw. Katalysator ist somit nicht sinnvoll.
  • Als Adsorber bzw. Katalysator zur Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe kommen folgende Materialien zum Einsatz:
    • • Aktivkohle [2, 3], evtl. mit Promotoren
    • • Zeolithe [4, 5], evtl. mit Metallen oder anderen Promotoren ausgetauscht bzw. imprägniert
    • • Katalysatoren, deren Trägermaterialien mit Übergangsmetallen, wie z. B. Ni, oder Cu, dotiert sind oder überwiegend aus Übergangsmetallen bestehen [6, 7]
    • • Katalysatoren mit Edelmetallen, wie Pt, Pd, Rh, Au oder insbesondere Ag. [8]
    • • Metalloxide/Mischmetalloxide
    • • Sonstige Adsorber wie z. B. MOF (Metal Organic Framework)
  • Es hat sich gezeigt, dass die Schwefelaufnahmekapazität der derzeit verwendeten Adsorber für eine Applikation in stationären sowie mobilen Brennstoffzellensystemen noch nicht ausreichend ist. Dies kann aufgrund der Effektivität des Entschwefelungsverfahrens sowie dem relativen Anteil und der Reaktivität bestimmter Schwefelverbindungen erklärt werden: Mineralölfraktionen enthalten vorrangig Schwefelverbindungen, deren Siedepunkt im Siedebereich der jeweiligen Fraktion liegt. Fraktionen mit einem Siedebereich unterhalb von 150°C enthalten vorrangig Schwefelverbindungen vom Typ der Thiole, Sulfide und Disulfide, sowie einfach und zweifach methylierte Thiophene. In Mitteldestillaten mit einem Siedebereich von 150–250°C überwiegen die dreifach alkylierten Thiophene, Benzothiophene sowie alkylierte Benzothiophene. Hochsiedende Mitteldestillatfraktionen mit einem Siedepunkt von mehr als 250°C enthalten dagegen überwiegend Dibenzothiophene mit den entsprechenden Alkylierungen. 6 zeigt schematisch den Zusammenhang zwischen Siedetemperatur, Anteilen und relativer Reaktivität der Schwefelverbindungen.
  • Aliphatische Schwefelverbindungen werden deshalb durch die hydrierende Entschwefelung (HDS-Verfahren) in der Raffinerie weitgehend entfernt, da sie im Vergleich zu heterocyclischen Schwefelverbindungen eine deutlich höhere Reaktivität besitzen [9]. Dies hat zur Folge, dass gerade bei tiefentschwefelten Kraftstoffen wie z. B. EU-Diesel der Anteil der unreaktiven Verbindungen im relativen Verhältnis zu aktiveren Verbindungen sehr hoch ist und deshalb die Entfernung der Schwefelverbindungen verhältnismäßig schwierig ist. Hinzu kommt, dass adsorptiven Verfahren gegenüber hydrierenden Verfahren ineffizienter sind.
  • Zur Verbesserung der adsorptiven Entschwefelungsverfahren und insbesondere der Aufnahmekapazität der Adsorber sind viele Forschungsarbeiten bekannt. Beispielhaft seien die folgenden Veröffentlichungen zur Entschwefelung von Benzin und Diesel unter Verwendung von Ni-Adsorbentien angeführt:
    • JP 2001-276605 beschreibt einen Ni-Katalysator, der SiO2/Al2O3 enthält, und seine Herstellung. Dieser Katalysator hat ein Si/Al-Verhältnis von 5.
    • WO 03/068892 A2 beschreibt ein Ni-imprägniertes Si/Al-Oxid, dessen Aufnahmekapazität sehr niedrig ist. 30–50 g Diesel/g Katalysator werden entschwefelt. Diese Veröffentlichung berichtet nicht von einer Teerbildung mit einem Ni/Al/Si-Adsorbens berichtet.
    • WO 01/70907 A1 beschreibt Ni auf Zinkferrit, aber auch hier ist die Kapazität sehr gering.
  • Des Weiteren sind eine Reihe von Patenten von International Fuel Cells erschienen, die sich mit der Entschwefelung mit Ni-Adsorbentien beschäftigen.
    • WO 02/21623 beschreibt die Entschwefelung in Gegenwart von Wasserstoff.
    • WO 2004/026465 A1 beschreibt die Entschwefelung von gas-oil (Diesel-ähnlich) mit 750 ppm Schwefel mit Ni auf ZnO. Diese Druckschrift enthält keine Aussagen über die Polymerisationen von Olefinen im Kohlenwasserstoff oder Teerbildung.
    • WO 01/46341 A1 offenbart, dass Benzin und Diesel Olefine enthalten, und dass die Lebensdauer von Ni-Adsorbentien zur Entschwefelung durch die Bedeckung der reaktiven Zentren aufgrund von Adsorption verschiedenster Verbindungen in Benzin (S. 4 Zeile 28) stark eingeschränkt ist. Dies kann durch einen hohen Gehalt an MTBE (tert-Butylmethylether) oder anderen sauerstoffhaltigen Verbindungen im wesentlichen verhindert werden.
    • WO 99/67018 beschreibt ein System zur Entschwefelung von Kohlenwasserstoffen unter Verwendung eines Ni-Adsorbens.
  • Einer der gegenwärtig besten erhältlichen Adsorber ist in der DE 10 2007 012 812 A1 beschrieben. Die Patentanmeldung offenbart ein Ni-Adsorbens zur Entschwefelung flüssiger Kohlenwasserstoffe ohne externe Zugabe von Wasserstoff (vorzugsweise Diesel), welches eine wesentlich höhere Kapazität erreicht und dabei keine Teerbildung zeigt. 7 zeigt in diesem Zusammenhang durchgeführte Versuche zur Entschwefelung von Diesel. Das GC-MS Spektrum zeigt die Schwefelverbindungen (PASH = Polyaromatische Schwefel-Heterocyclen) vor der Entschwefelung und nach der Entschwefelung. Das Chromatogramm zeigt exemplarisch, dass das Adsorbens die Anteile der Schwefelverbindungen von 50 ppmw auf 0.9 ppmw reduzieren kann. Die Versuche wurden bei einer LHSV = 1 L/h/L, p = 5 bar und T = 200°C durchgeführt.
  • Nachteilig an den im Gebiet beschriebenen Verfahren oder verwendeten Katalysatoren bzw. Adsorbern ist die unzureichende Kapazität der bekannten Schwefeladsorber. Es besteht folglich ein Bedarf an Verfahren zur Verbesserung der Entschwefelung von auf Kohlenwasserstoff-basierenden Kraftstoffen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Verringerung des Gehalts an Schwefel in Kraftstoffen auf Basis von Kohlenwasserstoffen durch Erhöhung der Kapazität der verwendeten Schwefeladsorber.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Überraschenderweise wurde herausgefunden, dass signifikante Verbesserungen der Schwefelaufnahmekapazitäten nicht nur durch eine Optimierung in der Adsorberauswahl, sondern durch eine relativ einfache Verfahrensänderung auf Seiten der flüssigen Kohlenwasserstoffe erzielt werden kann.
  • Basierend auf dieser Erkenntnis wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren gelöst, in dem man den zu entschwefelnden Kraftstoff zusammen mit mindestens einem Wasserstoffdonator mit dem Entschwefelungsadsorber kontaktiert. Wird vor der adsorptiven Entschwefelung den flüssigen Kohlenwasserstoffen ein Wasserstoffdonator zugegeben, wird damit sowohl die Kapazität der verwendeten Adsorber bzw. Katalysatoren (1) als auch die Kinetik des Verfahrens (2 und 3) verbessert.
  • In der 1 wird einem Heizöl EL, welches aus zwei kommerziellen Produkten, Heizöl EL Standard mit 1324 mg/kg Schwefel und einem schwefelarmen Heizöl EL mit 6 mg/kg Schwefel, auf einen Schwefelgehalt von 1000 mg/kg gemischt wurde, mit dem oben beschriebenen Ni-Adsorber entschwefelt. Bei den angegeben Betriebsbedingungen ist der Einfluss des Wasserstoffdonators in Abhängigkeit seines Anteils dargestellt. Es zeigt sich, dass mit zunehmendem Massenanteil des Wasserstoffdonators von 1% bis 5% erstens die anfängliche Schwefelkonzentration des entschwefelten Produkts sinkt und zweitens die Kapazität des Adsorbers, ausgedrückt durch die verlagerte Durchbruchkurve, wesentlich erhöht wird.
  • Der positive Einfluss des Wasserstoffdonators auf die Kinetik der adsorptiven Entschwefelung wird zudem in 2 und 3 bestatigt. Unter den in 2 angegebenen Bedingungen werden bei Einsatz eines kommerziellen Heizöl EL Standard mit einem Schwefelgehalt von 537 mg/kg sowie eines weiteren Produktes mit 50 mg/kg Schwefel jeweils ohne Performanceadditivierung eine Verbesserung der Entschwefelung erzielt. Die Zugabe von 5% des Wasserstoffdonators hat nach 3 bei der Entschwefelung eines weiteren kommerziellen Heizöl EL Standard mit 852 mg/kg Schwefel bei T = 200°C und p = 5 bar ebenfalls zu einer deutlichen Verbesserung der Kinetik geführt. Die Ergebnisse zeigen daher, dass die Verfahrensverbesserung unabhängig vom eingesetzten mineralölstämmigen Produkt erzielt wird, da vier verschiedene Produkte untersucht wurden.
  • Der Wasserstoffdonator kann dabei je nach Siedetemperatur und physikalischen Eigenschaften an den betreffenden Kraftstoff angepasst werden und besitzt die Eigenschaft, in Anwesenheit eines Katalysators dehydriert zu werden.
  • Bevorzugt umfasst der Begriff Wasserstoffdonator weder Alkanole noch Wasser. In einer bevorzugteren Ausführungsform der Erfindung wird der Wasserstoffdonator ausgewählt aus teilaromatischen Verbindungen, aromatischen Verbindungen, und mehrkernteilaromatischen Verbindungen, wie dreikernteilaromatische Verbindungen, mehrkernaromatischen Verbindungen und cyclischen Kohlenwasserstoffen. Es ist noch bevorzugter, dass der Wasserstoffdonator aus teilaromatischen Verbindungen, mehrkernteilaromatischen Verbindungen und cyclischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere teilaromatischen Verbindungen und cyclischen Kohlenwasserstoffen ausgewählt wird. Mit in den Begriff Wasserstoffdonatoren eingeschlossen sind auch Kombinationen dieser Verbindungen, wie z. B. mit cyclischen Kohlenwasserstoffen substituierte aromatische Verbindungen.
  • Beispiele für Wasserstoffdonatoren sind im Folgenden aufgeführt. Die Beispiele sind jedoch nicht beschränkend auf die Erfindung zu verstehen.
  • Cyclische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclopentan, Cyclohexan, Cyclohexen, 1,3-Cyclohexadien, Cyclooctadien, Cycloheptan, oder Cyclooctan.
  • Teilaromatische Verbindungen, wie z. B. 1,2-Dihydronaphtalin, 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin, oder Decalin.
  • Dreikernteilaromatische Verbindungen können ebenfalls verwendet werden, auch wenn diese die eigentliche gewünschte Entschwefelungsreaktion beeinträchtigen können. Folgende Dreikernteilaromatische Verbindungen können beispielhaft genannt werden: 1,2-Dihydrophenantren, oder 9,10-Dihydroanthracen.
  • Über eine Verbesserung der Kapazität der adsorptiven Entschwefelung von Ni-Adsorbern durch Zugabe von Alkanolen, wie Methanol, Ethanol und Wasser wurde bereits in [10] berichtet. Dabei wurde allerdings beobachtet, dass bei Zugabe von höheren Gewichtsanteilen von Alkanolen die Entschwefelungsleistung wieder abnimmt. Dies wird damit erklärt, dass sowohl Alkanole als auch Schwefel-Verbindungen um die gleichen Adsorptionsplätze konkurrieren und bei höheren Alkanolanteilen im Kraftstoff die Absorptionskapazität bezüglich der Schwefelverbindungen an Ni abnimmt. Eine Folgeuntersuchung zeigte sogar, dass mit einer Zugabe von 0.5 Gew.-% MeOH die besten Ergebnisse erzielt wurden, hingegen bei einer Zugabe von 1,0 Gew.-% keine signifikanten Kapazitätssteigerungen zum reinen Brennstoff erfolgte. Aus diesem Grund umfasst der Begriff Wasserstoffdonatoren vorzugsweise keine Alkanole oder Wasser.
  • Im Unterschied zu [10] korreliert in der vorliegenden Erfindung die prozentuale Menge der Wasserstoffdonatoren direkt mit der Aufnahmekapazität der Schwefelverbindungen (siehe 1, 2, bzw. 3). Je mehr Wasserstoffdonatoren zugegeben werden, desto höher ist die Entschwefelungsleistung der Adsorber. Die Kapazitätssteigerung beträgt entsprechend unserer Versuche bei der Zugabe von 1 Gew.-% 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin ca. 36% und bei der Zugabe von 5 Gew.-% 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin ca. 46% (1, eingesetzter Brennstoff: Heizöl mit 1000 ppm S)
  • Bei dem in der vorliegenden Erfindung vorgestellten Verfahren sollen deshalb gezielt übersättigte Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, die bevorzugt keine Alkanole sind. Besonders geeignete Wasserstoffdonatoren sind übersättigte Kohlenwasserstoffe, die relativ leicht dehydriert werden können und im Gegensatz zu [10] unpolare Eigenschaften besitzen. Besonders bevorzugt ist deshalb die Verwendung von Kohlenwasserstoffen mit unpolaren Eigenschaften.
  • Ohne die Erfindung darauf einschränken zu wollen, wird im Folgenden ein Mechanismus vorgeschlagen, der dem erfindungsgemäßen Verfahren möglicherweise zugrunde liegt. Dieser Reaktionsmechanismus basiert auf einer internen Dehydrierreaktion der Wasserstoffdonatoren, mit anschließender direkter Nutzung des erzeugten Wasserstoffs für die Hydrierung von Schwefelkomponenten im Brennstoff. Der dabei entstehende Schwefelwasserstoff wird sofort vom reaktiven Ni chemisorbiert:
  • Das folgende Beispiel zeigt eine Reaktion anhand von Tetralin (1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin) und 1-Benzothiophen: Wasserstoffdonator: Tetralin
    Figure 00080001
    Beispiel Entschwefelungsreaktion
    Figure 00080002
  • Die Dehydrierung der Wasserstoffdonatoren kann dabei vollständig oder nur partiell erfolgen, wie am folgenden Beispiel mit Dibenzothiophen (DBT) erklärt:
    Figure 00080003
  • Die Zugabe der Wasserstoffdonatoren kann auf folgende Weise erfolgen:
    • 1. Als Additivkomponente bei der Herstellung von Kohlenwasserstoffen in der Raffinerie
    • 2. An einer anderen Stelle während der Verteilung der Kohlenwasserstoffe zwischen Raffinerie und Endverbraucher
    • 3. Durch Zugabe des Wasserstoffdonatores über eine Dosiereinrichtung direkt im Brennstoffzellensystem, wobei die Wasserstoffdonatoren z. B. entsprechend der 5 in einem Zusatztank bevorratet werden.
  • Im Rahmen der vorliegende Erfindung bevorzugte Katalysatoren oder Adsorber sind Aktivkohle, evtl. mit Promotoren imprägniert, Zeolithe, evtl. mit Metallen oder anderen Promotoren ausgetauscht bzw. imprägniert, Tonmineralien wie z. B. Bentonite, evtl. mit Metallen oder anderen Promotoren ausgetauscht bzw. imprägniert, Katalysatoren, deren Trägermaterialien mindestens mit Übergangsmetallen, wie z. B. Ni, oder Cu, dotiert sind oder überwiegend aus Übergangsmetallen bestehen, Katalysatoren mit Edelmetallen, wie Pt, Pd, Rh, Au oder Ag, insbesondere Ag, Metalloxide und/oder Mischmetalloxide, sowie sonstige dem Fachmann bekannte Adsorber wie z. B. MOF's (Metal Organic Framework). Die genannten Katalysatoren können des weiteren Bindemittel wie Kohlenstoff, Aluminium-Hydrate, Aluminiumstearate, oder Bentonite enthalten. Bevorzugt ist es auch, den Katalysator in Tablettenform, Kugelform oder Extrudat- oder Stäbchenform einzusetzen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt ist ein hochaktiver Nickel-Trägerkatalysator auf der Basis von Aluminiumoxid, mit einem Nickelgehalt von etwa 20–70 Gew.-% (als Ni), besonders bevorzugt mit einem Nickelanteil von 50–59 Gew.-% (als Ni) und gegebenenfalls versetzt mit einem Bindemittel sowie gegebenenfalls versetzt mit einem Promotor, ausgewählt aus Verbindungen von Mg, Ti, Pd, Pt Ba, Ca und/oder Cu. Das Gesamtporenvolumen im reduzierten Zustand beträgt etwa 150 bis 450 mm3/g, vorzugsweise etwa 300–400 mm3/g und besonders bevorzugt 300–350 mm3/g.
  • Die Erfindung wird anhand nachfolgender Beispiele beschrieben, ohne dass sie durch diese eingeschränkt werden soll.
  • Beispiel 1
  • Entschwefelungsteststand
  • Der Brenn- bzw. Kraftstoff wird aus einem Vorratsbehälter über einen frequenzgesteuerte Mikro-Controller-Pumpe (MCP) angesaugt und unter Druck, welcher durch ein durchflussunabhängiges Druckhalteventil aufgebaut wird, durch die Schüttung im Reaktor gefördert. Die Reaktorfüllung mit Katalysator weist bei einem Längen zu Durchmesser-Verhältnis von 2,5, im Folgenden mit L/D-Verhältnis abgekürzt, ein Volumen von 100 ml auf. Das L/D-Verhältnis wird gebildet aus der Höhe (bzw. Länge) und dem Innendurchmesser des mit Katalysator befüllten Reaktors, respektive der Katalysatorschüttung. Der Reaktor befindet sich in einem Trockenschrank, der eine homogene Temperaturverteilung in der Katalysatorschüttung gewährleistet. Über die Schaltung eines Dreiwegeventils werden die Proben zur Schwefelanalyse entnommen. Abschließend wird der entschwefelte Brenn- bzw. Kraftstoff in einen zweiten Vorratsbehälter geleitet. Der Entschwefelungsteststand wird in 4 skizziert.
  • Katalysatormaterial
  • Alle Versuche wurden mit einem Katalysator des Herstellungsbeispiel 1 in DE 10 2007 012 812 A1 in Tablettenform durchgeführt. Der oxidisch vorliegende Ni-Katalysator wird in Pelletform mit einer Größe von 3 × 4 mm (d. h. einem Durchmesser von 3 mm und einer Höhe von 4 mm) in einen Rohrreaktor mit einem Volumen von 1 Liter gefüllt. Der Reaktor wird mit reinem Stickstoff auf 200°C aufgeheizt. Anschließend wird ein Volumenstrom (50% N2 und 50% H2) von 6 slpm (Norm-Liter pro Minute) eingestellt und die Reaktortemperatur auf 450°C eingestellt. Dazu wird der eintretende Volumenstrom über Vorwärmerpatronen aufgeheizt. Die eigentliche Rektortemperatur wird über Hochtemperaturheizbänder, die direkt an dem Reaktorrohr anliegen und bis zu einer max. Temperatur von 550°C aufgeheizt werden können, eingestellt. Die Messung der Temperatur wird über drei Thermoelemente des Typ K auf der Mittelachse (Eintritt, Mittlere Länge, Austritt) des Reaktors vorgenommen. Bei 450°C wird nach einer Haltezeit von 1 h auf reinen Wasserstoff umgestellt und für mindestens 6 h gehalten. Abschließend wird mit reinem Stickstoff auf unter 100°C abgekühlt.
  • Das reduzierte Katalysatormaterial wird bei Umgebungsbedingungen mit Shellsol, einem aromaten- und schwefelfreien Öl, benetzt, so dass ein Kontakt des pyrophoren Ni-Katalysators mit Sauerstoff vermieden wird und eine Umfüllung in Vorratsbehälter bzw. in die entsprechenden Entschwefelungstestreaktoren erfolgen kann.
  • Versuchsdurchführung
  • Das reduzierte in Shellsol gelagerte Katalysatormaterial wird in den Entschwefelungsreaktor gefüllt. Das Schüttvolumen beträgt 100 ml. Das Katalysatormaterial wird mit dem eingesetzten Brennstoff bei Umgebungsbedingungen gespült, so dass das Shellsol ausgetragen wird. Anschließend wird der Reaktor in die Entschwefelungsanlage eingebaut und der Betriebsdruck eingestellt. Die Pumpe wird deaktiviert und der Reaktor auf die entsprechende Betriebstemperatur aufgeheizt. Sind die gewünschten Betriebsbedingungen eingestellt, werden der Durchfluss und damit der Versuch gestartet. Nach definierten Zeiten werden Proben zur Analyse des Schwefelgehaltes durch Schaltung eines Dreiwegeventils entnommen.
    Definitionen: LHSV = Liquid Hourly Space Velocity (Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit pro Stunde) LHSV = Volumenstrom Kraftstoff [L/h]Volumen Katalysatorschüttung [L]
  • Zugabe von Wasserstoffdonatoren
  • Die Wasserstoffdonatoren werden vor Versuchsbeginn mit dem Brenn- bzw. Kraftstoff gemischt und in den Vorratsbehälter gefüllt. Die Zumischung erfolgt massenbezogen auf den Kraftstoff.
  • Verwendeter Kraftstoff
  • Das Heizöl EL mit 1000 ppm Schwefel wurde aus zwei kommerziellen Heizölen mit 1327 ppm und 6 ppm Schwefel auf den gewünschten Schwefelgehalt gemischt. Diese beiden Produkte sowie die kommerziellen Heizöle EL mit 537 mg/kg und 852 mg/kg Schwefel wurden nur mit raffinerieseitigen Additiven behandelt und enthalten keine Performanceadditive.
  • Das Heizöl mit 50 ppm Schwefelgehalt stellt ebenfalls ein kommerzielles Handelsprodukt ohne Performanceadditivinhalt dar.
    • Verwendeter Wasserstoffdonator
    • 1,2,3,4-Tetrahydronäphtalin
    • CAS-119-64-2
    • Hersteller: Acros Organics
    • Reinheit: 98% +
  • Probenanalyse
  • Für hochschwefelhaltige Brennstoffe wird der Schwefelgehalt mit dem Schwefelanalysator TS-100 V (Mitsubishi Chemical Corporation, Tokyo; Japan) nach der UV-Methode und für niedrig schwefelhaltige Brenn- und Kraftstoffe mit dem S4-Pioneer (Bruker-AXS, Madison, WI USA) mit der RFA-Methode bestimmt. Die Analysen entsprechen den Normen DIN EN 20884 und DIN EN 20846.
  • Zitierte Nichtpatentliteratur
    • [1] Jochen Latz: Entschwefelung von Mitteldestillaten für die Anwendung in mobilen Brennstoffzellen-Systemen Schriften des Forschungszentrums Jülich; Reihe Energie & Umwelt/Energy & Environment, Band/Volume 14, ISSN 1866-1793, ISBN 978-3-89336-535-7
    • [2] Jayne, D.; Zhang, Y.; Haji, S. and Erkey, C. Dynamics of removal of organosulfur compounds from diesel by adsorption on carbon aerogels for fuel cell applications. International Journal of Hydrogen Energy 30 (2005) 1287
    • [3] Kim, J. H.; Ma, X.; Zhou, A. and Song, C. Ultra-deep desulfurization and denitrogenation of diesel fuel by selective adsorption over three different adsorbents: A study on adsorptive selectivity and mechanism. Catalysis Today 111 (2006) 74
    • [4] Velu, S.; Ma, X. and Song, C. Selective adsorption for removing sulphur from jet fuel over zeolite-based adsorbents. Industrial and Engineering Chemistry Research 42 (2003) 5293
    • [5] Velu, S.; Ma, X. and Song, C. Zeolite-based adsorbent for desulfurization of jet fuel by selective adsorption, Am. Chem. Soc., Div. Fuel Chem. Prepr. 47 (2002) 447
    • [6] Velu, S.; Ma, X.; Song, C.; Namazian, M.; Sethuraman, S.; Venkataraman, G. Desulfurization of JP-8 Jet Fuel by Selective Adsorption over a Ni-based Adsorbent for Micro Solid Oxide Fuel Cells. Energy & Fuels, 19 (2005) 1116
    • [7] Ma, X.; Velu, S.; Sun, L.; Song, C.; Mehdi, N. and Siva, S. Adsorptive desulfurization of JP-8 jet fuel and its light fraction over nickel-based adsorbents for fuel cell applications. Prepr. Pap.-Am. Chem. Soc., Div. Fuel Chem. 48 (2003) 688.
    • [8] McKinley, S. G. and Angelici, R. J.: Deep desulfurization by selective adsorption of dibenzothiophenes on Ag+/SBA-15 and Ag+/SiO2 Chemical Communications (2003) 2620.
    • [9] Schmitz, C.: Zur Kinetik und zur verbesserten Reaktionsführung der hydrierenden Tiefentschwefelung von Dieselöl, Dissertation Universität Bayreuth, Bayreuth, 2003
    • [10] Clemons, J. L., Ma, X., Song, C.: Improvement of desulphurization capacity of nickel-based adsorbent for jet fuel by adding alkanol. Abstract of papers, 233 rd ACS National Meeting, Chicago, II, USA, March 25–29, 2007
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - JP 2001-276605 [0012]
    • - WO 03/068892 A2 [0012]
    • - WO 01/70907 A1 [0012]
    • - WO 02/21623 [0013]
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Claims (13)

  1. Verfahren zur Reduktion des Gehalts an Schwefelverbindungen von auf Kohlenwasserstoffen basierenden Kraftstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass der zu entschwefelnde Kraftstoff mit mindestens einem Wasserstoffdonator in Kontakt gebracht wird, wobei der Wasserstoffdonator bevorzugt als Additivkomponente in flüssigen Kohlenwasserstoffen eingesetzt wird, und wobei die Reduktion des Schwefelgehalts bevorzugt durch selektive Adsorption der Schwefelverbindungen erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Entschwefelungsadsorber und/oder Entschwefelungskatalysator eingesetzt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Entschwefelungsadsorber und/oder Entschwefelungskatalysator eingesetzt wird, der ein oder mehrere Metalle der Gruppe VIIIA, IB, oder IIB, des Periodensystems, bevorzugt Ni umfasst.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Entschwefelungsadsorber und/oder Entschwefelungskatalysator eingesetzt wird, der einen Nickelgehalt von 20–70 Gew.-% (als Ni), bevorzugt einen Nickelgehalt von 50–59 Gew.-% (als Ni) aufweist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wasserstoffdonator kein Alkanol und kein Wasser ist, und bevorzugt ein cyclischer, teilaromatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff, der gegebenenfalls substituiert sein kann, oder eine Mischung davon ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wasserstoffdonator ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Cyclopentan, Cyclohexan, Cycloheptan, Cyclooctan, Cyclohexen, 1,3-Cyclohexadien, 1,4-Cyclohexadien, Cyclooctadien, 1,2-Dihydronaphthalin, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin, Decalin, 1,2-Dihydrophenanthren und 9,10-Dihydroanthrancen.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren im Temperaturbereich von 0 bis 300°C, unter einem Druck von 1 bis 100 bar und bei einer LHSV von 0.01 bis 50 L/h/L, vorzugsweise im Temperaturbereich von 100 bis 300°C, unter einem Druck von 1 bis 20 bar und bei einer LHSV von 0.05 bis 5 L/h/L, durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des mindestens einen Wasserstoffdonators im Kraftstoff 0.01 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0.01 bis 10 Gew.-%, noch bevorzugter 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Masse des Brennstoffs einschließlich der Masse des mindestens einen Wasserstoffdonators beträgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoffdonator als Additivkomponente bei der Herstellung von flüssigen Kohlenwasserstoffen in der Raffinerie oder währenddes Transports zum Endverbraucher eingebracht wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoffdonator in einem Brennstoffzellensystem aus einem Vorratsbehälter und über eine Dosiereinrichtung den Kohlenwasserstoffgemischen vor der adsorptiven Entschwefelung zugeführt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoff Naphtha, Benzin, Diesel, Flugbenzin, Kerosin, ein Middle-Destillat-Kraftstoff, ein biomassebasierter Kraftstoff, und/oder eine Mischung davon, bevorzugt Diesel ist.
  12. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Entschwefelung von Kraftstoffen in Brennstoffzellen.
  13. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Entschwefelung von Kraftstoffen in Raffinerien.
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