DE102009021154B3 - Optische Brechzahldifferenzmethode, auch geeignet zur Kontrolle und Steuerung der Glasproduktion - Google Patents

Optische Brechzahldifferenzmethode, auch geeignet zur Kontrolle und Steuerung der Glasproduktion Download PDF

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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N21/00Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
    • G01N21/17Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated
    • G01N21/41Refractivity; Phase-affecting properties, e.g. optical path length

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex oder einer optischen Brechzahldifferenz eines transparenten Probenkörpers (8), bei dem der transparente Probenkörper (8) in eine Flüssigkeit (22) eintaucht, die Temperatur der Flüssigkeit (22) kontrolliert variiert wird und ein erstes Signal, das dem optischen Kontrast des Probenkörpers gegen die Flüssigkeit entspricht, in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit bestimmt wird, bei welchem Verfahren der Brechungsindex des Probenkörpers auf der Grundlage des so bestimmten ersten Signals bestimmt wird. Das Verfahren kann schnell und einfach ausgeführt werden, da keine aufwändige Probenpräparation erforderlich ist, sondern die Proben einfach nur in eine Flüssigkeit eintauchen können.

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung des Brechungsindex bzw. der optischen Brechzahl oder einer optischen Brechzahldifferenz eines transparenten Probenkörpers, insbesondere zur zeit- und kostensparenden Bestimmung des Brechungsindex oder einer optischen Brechzahldifferenz von Glasrohren oder Glasstäben während einer laufenden Glasproduktion, bspw. zur exakten Steuerung oder Kontrolle einer Glaszusammensetzung.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Der optische Brechungsindex bzw. die optische Brechzahl eines Materials stellt eine wichtige Materialkenngröße dar. Hierzu sind im Stand der Technik verschiedene Messverfahren zur Bestimmung des Brechungsindex von gasförmigen, flüssigen oder festen Materialien entwickelt worden.
  • So offenbart bspw. US 5,251,009 ein interferometrisches Verfahren, bei dem die zu messende Flüssigkeit in ein Kapillarröhrchen gefüllt wird, das zur Anpassung des Brechungsindex in einer mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllten Messzelle angeordnet ist. Die eigentliche Bestimmung des Brechungsindex der Flüssigkeit erfolgt dabei interferometrisch. Die Immersionsflüssigkeit dient gleichzeitig einem Ausgleich von Temperaturschwankungen in der Messzelle.
  • Für dieses Verfahren ist die genaue Kenntnis der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Immersionsflüssigkeit erforderlich. Hierzu sei bspw. auf die folgenden Literaturstellen verwiesen:
    • – Buerger, M. J. (1933) The optical properties of ideal solution immersion liquids., 42. Mineral. 18, 325–334
    • – Cercasov, Yu. A. (1957) Application of „focal screening” to measurement of indices of refraction by the immersion method. Soz:remmnye method.y.m.ineral.issldoraniia, Gos. Nauki-Techn. Izoat., 184–207; (translation, in Inter. Geol. Rezt., 2, 218–235, 1960). Grossman, N-(1948) „Optical staining” of tissue Jour. Arn. Optical, Soc. 3 Br 477.-(1959) Chemical microscopy in the optical industry. Symposium on Microscopy, Am. Soc. Test. Mat., Sepc. Tech. Publ. 257, 29–38
    • – Dodge, N. B. (1948) The dark-field color immersion method. Am. Mineral. 33, 541–549.
  • Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex von Flüssigkeiten werden bspw. auch in der US 4,037,967 und US 4,433,913 offenbart. Die Messungen erfolgen dabei interferometrisch.
  • US 2005/0213080 A1 offenbart in den 17ff ein weiteres Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex eines transparenten Festkörpers, bei dem aus der Lichtbrechung und Strahlaufweitung eines schräg auf die Oberfläche des zu messenden Probenkörpers einfallenden Lichtstrahls auf den Brechungsindex des Probenkörpers zurück geschlossen wird. Dieses Verfahren erfordert eine vergleichsweise aufwändige Probenpräparierung.
  • JP 02-227636 A offenbart ein interferometrisches Messverfahren zur Bestimmung des Brechungsindex durch Phasenverschiebung bei Änderung einer optischen Weglänge in einer Messzelle. Ein weiteres interferometrisches Verfahren ist in JP 2004-294155 A offenbart.
  • WO 2007/060523 A1 offenbart die Bestimmung des Brechungsindex eines Mikrofluids.
  • Insbesondere für Glaskörper stellt der Brechungsindex eine wichtige Materialkenngröße dar. Dieser ist ein Maß für die Glaszusammensetzung, die in einer Glasproduktion je nach der gewünschten Anwendung möglichst genau eingestellt werden muss.
  • Ein übliches Verfahren zur exakten Steuerung oder Kontrolle einer Glasproduktion besteht darin, eine Glasprobe mit einer Referenzprobe einer bekannten Zusammensetzung zu verschmelzen, anschließend fein zu schleifen und den Übergangsbereich zwischen den beiden Gläsern und angrenzende Bereiche polarisationsoptisch, insbesondere auch unter Verwendung eines Mikroskops, auszuwerten. Eine solche Bestimmung der Verschmelzspannung ist aufwändig und problematisch. Auch die Wiederholgenauigkeit eines solchen Verfahrens ist häufig nicht zufrieden stellend. Die Wiederholgenauigkeit kann auch von der präparierenden und auswertenden Person abhängig sein. Ferner werden durch die für dieses Verfahren notwendige Umschmelzung der Gläser die Eigenschaften der Materialien verändert. Schließlich ist ein solches Verfahren sehr zeitaufwändig und eignet sich deshalb kaum zur genauen Steuerung und Kontrolle der Glaszusammensetzung während einer laufenden Produktion, wo gegebenenfalls rasch gehandelt werden muss.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur präziseren Bestimmung des Brechungsindex eines transparenten Probenkörpers bereitzustellen, das einfach und rasch ausgeführt werden kann, insbesondere auch während einer laufenden Glasproduktion, bspw. zur Herstellung von Glasrohren. Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung soll ferner eine entsprechende Vorrichtung bereitgestellt werden.
  • Diese und weitere Aufgaben werden gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1, eine Vorrichtung nach Anspruch 12 sowie durch die Verwendungen nach Anspruch 10 bzw. 20 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.
  • Bei einem Verfahren gemäß der Erfindung taucht der zu vermessende transparente Probenkörper mit seinem Messvolumen, für das also der Brechungsindex des Probenmaterials zu bestimmen ist, in eine Flüssigkeit ein. Der Brechungsindex der Flüssigkeit weicht dabei nur geringfügig von dem des Probenmaterials ab und wird während des Verfahrens durch kontrollierte Änderung der Temperatur der Flüssigkeit variiert. Bei dem Verfahren wird erfindungsgemäß ein erstes Signal, das dem optischen Kontrast des Probenkörpers gegen die Flüssigkeit entspricht, in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit bestimmt. Erfindungsgemäß wird der Brechungsindex des Probenkörpers bzw. des Probenmaterials auf der Grundlage des so bestimmten ersten Signals bestimmt.
  • Da der optische Kontrast eines transparenten Probenkörpers auch ohne aufwändige Probenpräparation und auch nahezu für beliebig geformte Probenkörper detektiert werden kann, ist das erfindungsgemäße Messverfahren erheblich vereinfacht. Im Wesentlichen genügt es, einen Probenkörper einfach ausreichend tief in die Flüssigkeit einzutauchen, bspw. innerhalb einer Messzelle, die mit geeigneten Beobachtungsfenstern, einer Probenhalterung und einem Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur der in der Messzelle befindlichen Flüssigkeit versehen ist. Bei dem erfindungsgemäßen Messverfahren ist nur dafür Sorge zu tragen, dass ein Lichtstrahl sowohl den Probenkörper als auch die Flüssigkeit durchläuft, wozu es ausreichend sein kann, einen geeignet aufgeweiteten oder abgebildeten Lichtstrahl auf einen Randbereich des Probenkörpers und die angrenzende Flüssigkeit abzubilden.
  • Aufgrund der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Temperaturabhängigkeit des optischen Kontrasts des Probenkörpers gegen die Flüssigkeit gemessen werden. Dabei kann auch ein Kontrastminimum oder ein Kontrastmaximum durchlaufen werden oder auch eine Kontrast-Änderungsrate bestimmt werden. Auf der Grundlage eines solchen Messsignals kann erfindungsgemäß auf den absoluten oder einen relativen Brechungsindex geschlossen werden, wie nachfolgend ausführlicher ausgeführt.
  • Da erfindungsgemäß keine aufwändige Probenpräparation mehr erforderlich ist, kann das Messverfahren insbesondere auch während einer laufenden Produktion von transparenten Probenkörpern, insbesondere Glas-Probenkörpern, wie bspw. Glasrohren oder Glasstäben, eingesetzt werden. Ganz besonders bevorzugt eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex und damit der Glaszusammensetzung von vergleichsweise dünnen Glasrohren, wie diese bspw. zur Herstellung von Pharma-Packbehältern oder Backlight-Beleuchtungsröhren für LCD-Displays verwendet werden.
  • Gemäß einem weiteren bevorzugten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung weicht der Brechungsindex der Flüssigkeit von dem des Probenkörpers geringfügig ab, wobei die Temperatur während der Messung über einen ersten Temperaturwert hinaus variiert wird, d. h. erhöht oder herabgesetzt wird, wobei der Brechungsindex der Flüssigkeit bei dem ersten Temperaturwert gleich dem Brechungsindex des Probenkörpers ist und das erste Signal bei diesem Temperaturwert üblicherweise einen ersten Extremwert annimmt, bspw. ein Minimum oder Maximum. Die Flüssigkeit wirkt dabei bei dem ersten Temperaturwert quasi als Immersionsflüssigkeit mit einem auf den Brechungsindex des Probenmaterials abgestimmten Brechungsindex. In Kenntnis der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit kann so für eine zu erwartende Glaszusammensetzung bzw. Brechungsindex des Probenkörpers eine geeignete Flüssigkeit und/oder ein geeigneter Temperaturbereich ausgewählt werden, über den die Temperatur der Flüssigkeit während eines Messzyklus gefahren wird.
  • Gemäß einem weiteren bevorzugten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann aus der bekannten Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit auch unmittelbar auf den Brechungsindex des Probenmaterials zurück geschlossen werden, sei es bei dem ersten Temperaturwert oder bei einer beliebigen anderen Temperatur, für welche auch der Brechungsindex der Flüssigkeit bekannt ist.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung taucht in die Flüssigkeit ferner ein transparenter Referenz-Probenkörper mit einem vorbestimmten, d. h. bekannten und exakt im Voraus bestimmten Brechungsindex, ein. Bei dem Verfahren wird, bevorzugt gleichzeitig, ferner ein zweites Signal, das dem optischen Kontrast des Referenz-Probenkörpers gegen die Flüssigkeit entspricht, in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit bestimmt. Durch die Referenz auf den bekannten Brechungsindex des Referenz-Probenkörpers, für den bevorzugt auch die Temperaturabhängigkeit bekannt ist, kann noch einfacher und präziser auf den Brechungsindex des Probenkörpermaterials zurück geschlossen werden.
  • Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wirkt die Flüssigkeit bei einem zweiten Temperaturwert, der üblicherweise von dem ersten Temperaturwert abweicht, jedoch grundsätzlich auch identisch zu diesem sein kann, auch für das Referenz-Probenmaterial als Immersionsflüssigkeit mit dann gleichem Brechungsindex, sodass das zu erfassende zweite Signal, das von dem Referenz-Probenkörper abgeleitet wird, einen zweiten Extremwert annimmt. Dadurch können die temperaturabhängigen Brechungsindexverläufe unmittelbar miteinander verglichen werden, bspw. auch skaliert werden, insbesondere auf gleiche Amplituden. Die Temperaturdifferenz zwischen dem ersten und zweiten Extremwert, alternativ aber auch zwischen Brechungsindexkurven von Probenmaterial und Referenz-Probenmaterial gleichen Verlaufs, bspw. gleicher Steigung, stellt dabei ein Maß für den Brechungsindexunterschied zwischen dem Material des Probenkörpers und dem Material des Referenz-Probenkörpers dar. Hierzu kann der Brechungsindexunterschied in Kenntnis der vorgenannten Temperaturdifferenz und der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit einfach berechnet werden. Dadurch ist die Angabe eines relativen Brechungsindexes bezogen auf das Material des Referenz-Probenkörpers, oder in Kenntnis des absoluten Brechungsindex des Referenz-Probenkörpers auch des Absolutwerts des Brechungsindex des Probenmaterials möglich.
  • Grundsätzlich kann der optische Kontrast des Probenkörpers und/oder des Referenz-Probenkörpers gegen die Flüssigkeit mit beliebigen optischen Messanordnungen bestimmt werden, wobei grundsätzlich auch vielfarbiges oder weißes Licht eingesetzt werden kann, zur Erhöhung des Messgenauigkeit jedoch bevorzugt auf monochromatisches Licht eines Lasers, bspw. Diodenlasers oder HeNe-Lasers zurückgegriffen wird. Zweckmäßig durchläuft dabei ein geeignet aufgeweiteter und kollimierter Laserstrahl an einem Randbereich des Probenkörpers sowohl das Probenkörper-Material als auch die angrenzende Flüssigkeit. Ein Bild des Probenkörperrands wird dann bevorzugt digital erfasst und ausgewertet, bevorzugt mit einer Digitalkamera, die über eine geeignete Schnittstellenkarte von einem Computer oder dergleichen zentral ausgelesen wird. Zur Vereinfachung einer Kontrastbestimmung durchläuft der Lichtstrahl dabei bevorzugt eine Streuscheibe oder ein geeignetes Streumedium, bspw. eine gesandstrahlte Glasscheibe, die im Strahlengang einer Messzelle nachgeordnet ist, in welcher der Probenkörper, gegebenenfalls zusätzlich der Referenz-Probenkörper, und die Flüssigkeit aufgenommen sind.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Temperatur der Flüssigkeit in der Messzelle mit einer konstanten Rate erhöht und/oder herabgesetzt und/oder wird die Flüssigkeit in der Messzelle mittels einer geeigneten Rühreinrichtung während der Messung gerührt, um Temperaturgradienten innerhalb der Flüssigkeit abzubauen.
  • Ein bevorzugter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines Messverfahrens, wie vorstehend ausgeführt, zur Kontrolle und/oder Steuerung einer Glasproduktion, bevorzugt während der Herstellung von Glasrohren der vorgenannten Art, wobei der Brechungsindex von in einer laufenden Glasproduktion hergestellten Glasprobenkörpern bestimmt und die Zusammensetzung einer in der Glasproduktion verwendeten Glasschmelze und/oder Prozessparameter während der Glasproduktion, wie bspw. Temperatur, Viskosität der Glasschmelze während des Läuterns und/oder Glasrohrziehens, Abzuggeschwindigkeit, Temperaturparameter während des Glasrohrziehens, usw., in Entsprechung zu dem so bestimmtem Brechungsindex des Glasprobenkörpers geändert wird, bzw. werden, um einen vorbestimmten Brechungsindex des Glasprobenkörpers zu erreichen. Die Änderung der Glaszusammensetzung und/oder der Prozessparameter kann dabei während der Produktion einer Charge oder auch zu Beginn der Produktion einer neuen Charge geeignet verändert werden.
  • Weitere Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung betreffen ferner eine Vorrichtung zur Bestimmung des Brechungsindex eines transparenten Probenkörpers mit Hilfe eines Messverfahrens, wie vorstehend beschrieben, sowie deren Verwendung, wie vorstehend ausgeführt.
  • FIGURENÜBERSICHT
  • Nachfolgend wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben werden, woraus sich weitere Vorteile, Merkmale und zu lösende Aufgaben ergeben werden. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Messanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 ein Ausführungsbeispiel einer optischen Messanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 3a und 3b in einer Schnittansicht und einer Draufsicht eine Messzelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei in die Messzelle gleichzeitig ein Probenkörper und ein Referenz-Probenkörper, nämlich Glasrohre, eintauchen;
  • 4 ein schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Messverfahrens; und
  • 5 beispielhafte Messkurven, die mittels der Messzelle, gemäß den 3a und 3b gemessen wurden.
  • In den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder im Wesentlichen gleich wirkende Elemente oder Elementgruppen.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
  • Die 1 zeigt einen Messaufbau zur Bestimmung des Brechungsindex eines Glasrohrs 8, das in eine Flüssigkeit 22 eintaucht, die in einer Messzelle 2 aufgenommen ist. Neben dem Glasrohr 8 ist ein Referenz-Glasrohr 9 mit bekanntem Brechungsindex angeordnet, das ebenfalls in die Flüssigkeit 22 eintaucht. In die Flüssigkeit 22 taucht ferner ein Temperatursensor 27 zum Bestimmen der Temperatur der Flüssigkeit 22 und ein Heizwiderstand 25 zum kontrollierten Erwärmen der Flüssigkeit 22 ein. Eine Beleuchtungseinheit 1 beleuchtet die Messzelle 2. Als Beleuchtungseinheit 1 wird bevorzugt eine Laserlichtquelle wie nachfolgend anhand der 2 beschrieben, verwendet, die einen aufgeweiteten, kollimierten Lichtstrahl abstrahlt, der durch ein Beobachtungsfenster in die Flüssigkeit 22 eintritt, die beiden Glasrohre 8, 9 und die angrenzende Flüssigkeit 22 beleuchtet, durch ein gegenüberliegendes Beobachtungsfenster wieder aus der Messzelle 2 austritt und schließlich von einer Detektionseinheit 4, wie nachfolgend anhand der 2 beschrieben, detektiert wird. Eine zentrale Steuerungs- und Auswertungseinheit 5, bspw. eine CPU, ein Mikrocomputer oder dergleichen, steuert die Komponenten des Messaufbaus, insbesondere die Beleuchtungseinheit 1, die Messzelle 2 und deren Komponenten sowie die Detektionseinheit 4. Das elektrische Messsignal der Detektionseinheit 4 wird von der Auswerteeinheit 5 ausgelesen und dort weiterverarbeitet. Die Ergebnisse der Auswerteeinheit 5 können auf einem Display 6 graphisch ausgegeben werden, bspw. in Form von Messkurven 51, 52, wie nachfolgend ausführlicher beschrieben. Die Auswerteeinheit 5 ist ferner mit einer Speichereinheit 50 gekoppelt, in welcher Referenzwerte abgespeichert sind, insbesondere Referenzwerte für die Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit 22, bspw. in Form einer Nachschlagetabelle (Look-Up-Table).
  • Die 2 zeigt Einzelheiten des optischen Messaufbaus gemäß der 1. Die Beleuchtungseinheit 1 umfasst als Lichtquelle einen Laser 10, bspw. einen Diodenlaser oder einen HeNe-Laser, dessen Licht mit einer Linse bzw. Optik 11 auf eine Kollimierungsoptik abgebildet wird, die aus Linsen bzw. Optiken 12, 13 besteht und einen aufgeweiteten, kollimierten Lichtstrahl abgibt, der die Messzelle 2 durchläuft und ein Bild der Glasrohrs 8 und des Referenz-Glasrohrs 9 erzeugt, das mittels einer Linse bzw. Optik 41 auf die Detektionseinheit 4 abgebildet wird. Im Strahlengang vor der Detektionseinheit 4 befindet sich eine Streuscheibe 42, um die Genauigkeit bei der Kontrastermittlung zu erhöhen. Mit diesem optischen Aufbau wird die Messzelle gleichmäßig durchleuchtet, einschließlich der beiden Glasrohre 8, 9. Aufgrund der allgemeinen optischen Abbildungseigenschaften können in dieser Geometrie Schatten der Ränder der Glasrohre 8, 9 detektiert werden. Bevorzugt wird zu diesem Zweck, dass das auf die Detektionseinheit 40 abgebildete Bild digital erfasst und ausgelesen wird, bevorzugt mittels einer Digitalkamera, die mit der zentralen Auswerteeinheit 5 (vgl. 1) gekoppelt ist. Bei einem solchen Messaufbau ergibt sich dann, wenn der Brechungsindex der in der Messzelle 2 befindlichen Flüssigkeit 22 gleich dem Brechungsindex der Glasrohre 8, 9 ist, ein Minimum des Kontrasts, d. h. der Kontrast der Glasrohre 8, 9 gegen den Hintergrund der Flüssigkeit 22 wird minimal, was durch geeignete Bild- und Bildkontrastauswertung quantifiziert werden kann.
  • Nachfolgend wird anhand der 3a und 3b der schematische Aufbau einer beispielhaften Messzelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen Messverfahrens beschrieben. Die Messzelle 2 umfasst ein zylindrisches Gefäß 20, mit einem Volumen zur Aufnahme der Flüssigkeit 22 sowie des Probenkörpers 8 und des Referenz-Probenkörpers 9, welche beide in die Flüssigkeit 22 eintauchen. Die Temperatur der Flüssigkeit 22 kann mit Hilfe von zwei Heizwiderständen 25, 26 erhöht werden. Alternativ oder ergänzend kann eine zusätzliche Kühleinrichtung zum Reduzieren der Temperatur der Flüssigkeit 22 vorgesehen sein. Die Temperatur der Flüssigkeit 22 wird mit Hilfe eines Temperatursensors 27 erfasst. Zur Vermeidung von Temperaturgradienten innerhalb der Messzelle 2 wird die Flüssigkeit 22 zumindest während einer laufenden Messung permanent umgerührt, zu welchem Zweck bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Magnetrührer 28 am Boden des Gefäßes 20 vorgesehen ist, der mit Hilfe eines magnetischen Gegenstücks 29 und einer Antriebseinrichtung 30 drehangetrieben wird. Bei dem Gefäß 20 kann es sich um einen zylindrischen Glasbehälter handeln. Bevorzugt ist das Gefäß 20 aus einem thermisch isolierendem Material, bspw. Kunststoff gefertigt, wobei ein vorderes und hinteres Beobachtungsfenster 23, 24 für einen Lichtdurchtritt durch die Messzelle 20 sorgen. Zur weiteren thermischen Isolierung ist das Gefäß 20 nach oben hin durch einen isolierenden Deckel 21 abgeschlossen und die Antriebseinrichtung 30 in einem weiteren Gefäß 31 unterhalb des Gefäßes 20 aufgenommen.
  • Nachfolgend wird anhand der 4 ein Verfahren gemäß der Erfindung beschrieben, das eine Messzelle gemäß der 3 einsetzt. In die Messzelle wird eine Flüssigkeit eingebracht, deren Brechungsindex nahezu identisch zu dem der Probe und der Referenz-Probe ist. Bei dem Verfahren wird bspw. anhand von Erfahrungswerten oder auch auf rechnerischer Grundlage ein Temperaturbereich festgelegt, in dem die Temperatur der Flüssigkeit in der Messzelle kontinuierlich erhöht und gegebenenfalls anschließend kontinuierlich reduziert wird, bevorzugt stetig. Der Temperaturbereich wird dabei so festgelegt, dass innerhalb dieses Temperaturbereichs bei einer ersten Temperatur der Brechungsindex der Flüssigkeit exakt gleich dem Brechungsindex der Probe ist und bei einer zweiten Temperatur der Brechungsindex der Flüssigkeit exakt gleich dem der Referenz-Probe ist. Der erste und zweite Temperaturwert entspricht bevorzugt keinem Rand des Temperaturbereichs. Die Messzelle wird durchleuchtet, wie vorstehend anhand der 2 beschrieben. Der Kontrast der Probe und der Referenz-Probe gegen die Flüssigkeit in der Messzelle werden mit Hilfe einer Digitalkamera erfasst, wie vorstehend anhand der 2 beschrieben. Für eine Messung wird die Temperatur der Flüssigkeit in der Messzelle kontinuierlich verändert und der Kontrast der Probe und der Referenz-Probe in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmt. Zu diesem Zweck wird das digital erfasste Bild eingelesen und ausgewertet. Verfahren zur Kontrastbestimmung anhand von digitalen Bildern sind dem Fachmann hinreichend bekannt und bedürfen keiner ausführlicheren Erläuterung. Da die Positionen von Probe und Referenz-Probe innerhalb der Messzelle festgelegt sind, können den jeweiligen Rändern eindeutige Positionen innerhalb des digitalen Bildes zugewiesen werden. Die Bildkontrastauswertung ergibt schließlich einen Datensatz, der die Abhängigkeit des jeweiligen Kontrast von der Temperatur der Flüssigkeit angibt. Diese Datensätze können graphisch dargestellt und/oder mit Hilfe von Algorithmen analysiert werden, wie nachfolgend anhand der 5 beschrieben.
  • Die 5 zeigt zwei Messkurven 51, 52, nämlich die Kurve 51 des Kontrasts der Referenzprobe gegen die Temperatur und die Kurve 52 des Kontrasts der Probe gegen die Temperatur. Man erkennt, dass beide Messkurven 51, 52 im Verlauf um eine Temperaturdifferenz zueinander versetzt sind, die aufgrund der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit in der Messzelle eindeutig einem Brechungsindexunterschied zwischen Probe und Referenzprobe entspricht. Dieser Brechungsindexunterschied kann sehr genau berechnet werden. Hierzu ist eine genaue Kenntnis der Temperaturdifferenz erforderlich. Diese kann anhand der Temperaturverschiebung der jeweiligen Messkurven bestimmt werden, kann jedoch auch anhand von charakteristischen Merkmalen der Messkurven bestimmt werden. Bspw. können für die beiden Messkurven 51, 52 gemäß der 5 die jeweiligen Minima des Kontrasts 53, 54 graphisch oder rechnerisch bestimmt werden, wie in der 5 durch die beiden Pfeile angedeutet. Alternativ können die beiden Messkurven 51, 52 auch gleich skaliert werden und die Temperaturdifferenz zwischen den jeweiligen Kurvenverläufen graphisch oder rechnerisch ermittelt werden. Zur Erhöhung der Messgenauigkeit können die Datensätze bzw. Messkurven mehrerer Messzyklen auch gemittelt werden.
  • Grundsätzlich kann der Brechungsindexunterschied zwischen Probe und Referenzprobe als Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ausreichend sein, etwa dann, wenn man bei der Glasproduktion eine unterwünschte Drift in der Glaszusammensetzung vermeiden will, für welchen Fall es ausreichend sein kann, zu bestimmen, dass die während einer laufenden Glasproduktion entnommenen Glasproben jeweils den gleichen Brechungsindexunterschied zu einer Referenzprobe aufweisen. Selbstverständlich kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens auch der absolute Brechungsindex des Probenmaterials berechnet werden, nämlich aus dem Brechungsindex der Referenzprobe und dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmten Brechungsindexunterschied.
  • Wie dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres ersichtlich sein wird, ist für das erfindungsgemäße Verfahren keine aufwändige Probenpräparation erforderlich, da die Proben einfach nur in eine Flüssigkeit eintauchen brauchen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist schnell. Für eine Doppelmessung (Aufheizen und Abkühlen) werden nur wenige Minuten benötigt. Die Datenerfassung und -auswertung des Verfahrens ist personenunabhängig und kann automatisiert vorgenommen werden. Eine Kalibrierung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist nicht erforderlich, da gegen eine Referenzprobe mit bekannten Eigenschaften gemessen werden kann.
  • Versuchsreihen der Erfinder haben ergeben, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Brechungsindex absolut mindestens auf 0,005 bis 0,01 mit hoher Wiederholgenauigkeit bestimmt werden kann. Eine bevorzugte Anwendung betrifft die Kontrolle oder Steuerung einer laufenden Glasproduktion für technische Gläser, insbesondere Glasrohre und Glasstäbe. Zu diesem Zweck werden während einer laufenden Glasproduktion wiederholt kleine Proben abgetrennt und diese gegen eine Referenzprobe mit bekanntem Brechungsindex und damit bekannter Glaszusammensetzung vermessen. Auf der Grundlage dieses Messwerts kann die Glasproduktion auf eine gewünschte Glaszusammensetzung eingestellt werden oder können unerwünschte Änderungen der Glaszusammensetzung erkannt werden, sodass diesen Änderungen durch gezielt Änderung der Glaszusammensetzung und/oder Änderung von Prozessparametern entgegengewirkt werden kann.

Claims (21)

  1. Verfahren zur Bestimmung des Brechungsindex bzw. der optischen Brechzahl eines transparenten Probenkörpers (8), bei dem der transparente Probenkörper (8) in eine Flüssigkeit (22) eintaucht, die Temperatur der Flüssigkeit (22) kontrolliert variiert wird und ein erstes Signal, das dem optischen Kontrast des Probenkörpers gegen die Flüssigkeit entspricht, in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit bestimmt wird, und bei dem der Brechungsindex des Probenkörpers auf der Grundlage des so bestimmten ersten Signals bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Brechungsindex der Flüssigkeit (22) von dem des Probenkörpers (8) geringfügig abweicht und die Temperatur über einen ersten Temperaturwert hinaus variiert wird, bei dem der Brechungsindex der Flüssigkeit gleich dem des Probenkörpers (8) ist und das erste Signal einen ersten Extremwert annimmt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem ferner ein Referenz-Probenkörper (9) mit einem vorbestimmten Brechungsindex in die Flüssigkeit eintaucht und ein zweites Signal, das dem optischen Kontrast des Referenz-Probenkörpers (9) gegen die Flüssigkeit entspricht, in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit bestimmt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Brechungsindex der Flüssigkeit (22) von dem des Referenz-Probenkörpers (9) geringfügig abweicht und die Temperatur über einen zweiten Temperaturwert hinaus variiert wird, bei dem der Brechungsindex der Flüssigkeit gleich dem des Referenz-Probenkörpers (9) ist und das zweite Signal einen zweiten Extremwert annimmt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem der Probenkörper (8) und der Referenz-Probenkörper (9) gleichzeitig in die Flüssigkeit eintauchen und das erste und das zweite Signal gleichzeitig gemessen werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem der Brechungsindex des Probenkörpers (8) auf der Grundlage einer Temperaturdifferenz zwischen den beiden Extremwerten und der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit (2) bestimmt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der optische Kontrast mit Hilfe eines kollimierten Laserstrahls, der auf einen Rand des Probenkörpers (8) abgebildet wird, um diesen und die angrenzende Flüssigkeit (22) zu durchlaufen, und einer digitalen Bilderfassung und -auswertung bestimmt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem der Laserstrahl ferner eine Streuscheibe (42), die einer den Probenkörper (8) und die Flüssigkeit (22) aufnehmenden Messzelle (2) nachgeordnet ist, durchläuft.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Temperatur der Flüssigkeit mit einer konstanten Rate erhöht oder herabgesetzt wird und die Flüssigkeit (22) mittels einer Rühreinrichtung (28 bis 30) gerührt wird, um Temperaturgradienten innerhalb der Flüssigkeit abzubauen.
  10. Verwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Kontrolle und/oder Steuerung einer Glasproduktion, wobei der Brechungsindex von in einer laufenden Glasproduktion hergestellten Glasprobenkörpern bestimmt und die Zusammensetzung einer in der Glasproduktion verwendeten Glasschmelze und/oder Prozessparameter während der Glasproduktion in Entsprechung zu dem so bestimmten Brechungsindex des Glasprobenkörpers geändert wird, bzw. werden, um einen vorbestimmten Brechungsindex des Glasprobenkörpers zu erzielen.
  11. Verwendung nach Anspruch 10, wobei der Glasprobenkörper ein Glasrohr ist und als Referenz-Probenkörper ein Glasrohr mit einem vorbestimmten Brechungsindex verwendet wird.
  12. Vorrichtung zur Bestimmung des Brechungsindex bzw. der optischen Brechzahl eines transparenten Probenkörpers, mit einer Messzelle (2), in welcher der Probenkörper (8) und eine Flüssigkeit (22), in die der Probenkörper (8) eintaucht, aufgenommen ist; einer Heiz- und/oder Kühleinrichtung (25, 26) zum kontrollierten Variieren der Temperatur der in der Messzelle (2) befindlichen Flüssigkeit; einem Temperatursensor (27) zum Erfassen der Temperatur der Flüssigkeit (22) in der Messzelle (2); einer Beleuchtungseinrichtung (1) zum Beleuchten eines Rands des Probenkörpers, sodass ein Lichtstrahl sowohl den Probenkörper als auch die an den Probenkörper angrenzende Flüssigkeit (22) durchläuft; einer Bilderfassungs- und Bildauswertungseinrichtung (4; 5) zum Erfassen des Lichtstrahls und Auswerten eines Bilds des Lichtstrahls, um ein erstes Signal, das dem optischen Kontrast des Probenkörpers gegen die Flüssigkeit entspricht, zu bestimmen; und einer Steuer- und Recheneinheit (5), welche die Heiz- und/oder Kühleinrichtung zum kontrollierten Variieren der Temperatur der Flüssigkeit in der Messzelle steuert und den Brechungsindex des Probenkörpers (8) auf der Grundlage des mittels der Bilderfassungs- und Bildauswertungseinrichtung (4; 5) bestimmten optischen Kontrasts bestimmt.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei der Brechungsindex der Flüssigkeit (22) von dem des Probenkörpers (8) geringfügig abweicht und die Heiz- und/oder Kühleinrichtung die Temperatur über einen ersten Temperaturwert hinaus variiert, bei dem der Brechungsindex der Flüssigkeit gleich dem des Probenkörpers (8) ist und das erste Signal einen ersten Extremwert annimmt.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, weiterhin umfassend einen Referenz-Probenkörper (9) mit einem vorbestimmten Brechungsindex, der in die Flüssigkeit eintaucht, wobei die Bilderfassungs- und Bildauswertungseinrichtung (4; 5) ferner ein zweites Signal, das dem optischen Kontrast des Referenz-Probenkörpers (9) gegen die Flüssigkeit entspricht, bestimmt, und wobei die Steuer- und Recheneinheit den Brechungsindex des Probenkörpers ferner auf der Grundlage des mittels des zweiten Signals bestimmten optischen Kontrasts bestimmt.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, wobei der Brechungsindex der Flüssigkeit (22) ferner von dem des Referenz-Probenkörpers (9) geringfügig abweicht und die Heiz- und/oder Kühleinrichtung (25, 26) die Temperatur der Flüssigkeit über einen zweiten Temperaturwert hinaus variiert, bei dem der Brechungsindex der Flüssigkeit gleich dem des Referenz-Probenkörpers (9) ist und das zweite Signal einen zweiten Extremwert annimmt.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 15, bei der der Probenkörper (8) und der Referenz-Probenkörper (9) gleichzeitig in die Flüssigkeit eintauchen und die Bilderfassungs- und Bildauswertungseinrichtung das erste und zweite Signal gleichzeitig bestimmt.
  17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, bei der die Steuer- und Recheneinheit (5) ausgelegt ist, um den Brechungsindex des Probenkörpers (8) auf der Grundlage einer Temperaturdifferenz zwischen den beiden Extremwerten und der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex der Flüssigkeit (22) zu bestimmen.
  18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, bei der die Beleuchtungseinrichtung einen Laser (10) und eine Abbildungsoptik (1113) zum Erzeugen eines aufgeweiteten, kollimierten Lichtstrahls umfasst, der auf einen Rand des Probenkörper (8) abgebildet wird, um diesen und die angrenzende Flüssigkeit (22) zu durchlaufen.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 18, bei der die Bilderfassungs- und Bildauswerteeinrichtung eine Streuscheibe (42) umfasst, die der den Probenkörper (8) und die Flüssigkeit (22) aufnehmenden Messzelle (2) nachgeordnet ist, sodass der Laserstrahl ferner die Streuscheibe (42) durchläuft, sowie eine Digitalkamera zur Erfassung eines digitalen Bilds des Lichtstrahls.
  20. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19 zur Kontrolle und/oder Steuerung einer Glasproduktion, wobei der Brechungsindex von in einer laufenden Glasproduktion hergestellten Glasprobenkörpern bestimmt und die Zusammensetzung einer in der Glasproduktion verwendeten Glasschmelze und/oder Prozessparameter während der Glasproduktion in Entsprechung zu dem so bestimmten Brechungsindex des Glasprobenkörpers geändert wird, bzw. werden, um einen vorbestimmten Brechungsindex des Glasprobenkörpers zu erzielen.
  21. Verwendung nach Anspruch 20, wobei der Glasprobenkörper ein Glasrohr ist und als Referenz-Probenkörper ein Glasrohr mit einem vorbestimmten Brechungsindex verwendet wird.
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