-
Die
Erfindung betrifft eine Applikationselektrode gemäß Anspruch
1, ein elektrochirurgisches Instrument gemäß Anspruch 7 und ein elektrochirurgisches
Gerät gemäß Anspruch
11.
-
In
der Hochfrequenzchirurgie (HF-Chirurgie) wird Wechselstrom mit hoher
Frequenz durch den menschlichen Körper geleitet, um Gewebe gezielt
zu schädigen
bzw. zu schneiden oder zu koagulieren. Hierbei wird allgemein zwischen
einer monopolaren und einer bipolaren Applikation des Behandlungsstroms
unterschieden.
-
Bei
einer monopolaren Anwendung ist üblicherweise
nur eine Applikationselektrode vorgesehen, an die eine hochfrequente
Wechselspannung angelegt wird. Die Applikationselektrode befindet sich
beispielsweise an einem elektrochirurgischem Instrument zum Schneiden
und/oder Koagulieren von Gewebe. Ferner wird eine großflächige Neutralelektrode
am Körper
des Patienten angebracht. Bei der Applikation des HF-Stroms wird
eine HF-Spannung an die Applikationselektrode und die Neutralelektrode
angelegt, wobei der Stromkreis über
das dazwischen liegende Gewebe geschlossen wird. Die Form der Applikationselektrode
hängt von
dem jeweiligen Anwendungsgebiet ab. Die Oberfläche oder Kontaktfläche der
Applikationselektrode, über
die der Wechselstrom in das Gewebe geleitet wird, ist verhältnismäßig klein,
so dass in der direkten Umgebung der Applikationselektrode eine
hohe Stromdichte und demzufolge auch eine hohe Wärmeentwicklung entstehen.
-
Die
Stromdichte nimmt mit zunehmendem Abstand zur Applikationselektrode
stark ab, sofern nicht durch erhebliche Unterschiede in der Gewebeleitfähigkeit
auch an weiteren Körperstellen
hohe Stromdichten auftreten.
-
Bei
der bipolaren Anwendung wird die HF-Spannung an zwei nahe beieinander
liegenden Applikationselektroden, z. B. an einer bipolaren Koagulationszange
angelegt. D. h. der Strom fließt
hauptsächlich
durch zwischen den Applikationselektroden befindliches Gewebe. Vorzugsweise
sind die Applikationselektroden an einem Instrument angeordnet. Schlecht
zugängliche
Gewebestellen können
oftmals nur schlecht oder gar nicht mit solchen Instrumenten erreicht
und behandelt werden.
-
Es
ist bekannt, bipolare wie auch monopolare Instrumente mit unterschiedlichen
HF-Spannungen zu
versorgen, um unterschiedliche Betriebsmodi zu unterstützen. So
kann an ein und demselben Instrument abwechselnd eine geeignete
Spannung zur Koagulation von Gewebe sowie eine andere geeignete
Spannung zum Schneiden des Gewebes bereitgestellt werden. Des Weiteren
kann der angeschlossene HF-Generator derart ausgestaltet sein, dass weitere
Betriebsmodi, z. B. für
unterschiedliche Gewebetypen, unterstützt werden. Instrumente, die
ein abwechselndes Schneiden und Koagulieren ermöglichen, sind bei den Operateuren
besonders beliebt, da ein Wechseln des Instruments während der
Operation unterbleiben kann. Ein Austausch des verwendeten Instruments
ist nicht nur hinsichtlich der Sterilisation problematisch, sondern
kostet auch Zeit, die für
den Patienten wesentlich sein kann.
-
Da
für die
Koagulation die Applikationselektrode entsprechender Instrumente
relativ großflächig sein
muss, ist es problematisch, eine ausreichend hohe Spannung zu erzeugen,
um bei der Sektion von Gewebe mit einer entsprechenden Elektrode
zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine geeignete Applikationselektrode zum Koagulieren und zum Schneiden
von Gewebe bereit zu stellen. Des Weiteren soll ein geeignetes Instrument
und elektrochirurgisches Gerät
bereitgestellt werden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Applikationselektrode nach Anspruch 1 gelöst.
-
Insbesondere
wird die Aufgabe durch eine Applikationselektrode zum Koagulieren
und zum Schneiden von biologischem Gewebe gelöst, wobei die Applikationselektrode
umfasst:
- – mindestens
einen Koagulationselektrodenabschnitt;
- – mindestens
einen Schneidelektrodenabschnitt, wobei der Koagulationselektrodenabschnitt
und der Schneidelektrodenabschnitt elektrisch von einander isoliert
angeordnet sind und jeweils mindestens eine Kontaktfläche zur
Kontaktierung des Gewebes aufweisen,
wobei die Kontaktfläche des
Schneidelektrodenabschnitts wesentlich geringer ist als die Kontaktfläche des
Koagulationselektrodenabschnitts.
-
Ein
wesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht also darin,
die Applikationselektrode eines monopolaren Instruments oder die
Applikationselektroden eines bipolaren Instruments derart auszugestalten,
dass diese jeweils aus mindestens zwei elektrisch voneinander isolierten
Abschnitten, vorzugsweise dem Koagulationselektrodenabschnitt und
dem Schneidelektrodenabschnitt bestehen. Diese Abschnitte können dazu
genutzt werden, die Geometrie des stromführenden Abschnitts oder der stromführenden
Abschnitte, insbesondere die Kontaktfläche zu dem zu behandelnden
Gewebe, zu variieren. Somit kann je nach Betriebsmodus ein anderer
Elektrodenabschnitt der Applikationselektrode oder eine Auswahl
der Elektrodenabschnitte mit einer entsprechenden HF-Spannung versorgt
werden. Beispielsweise kann die Kontaktfläche des Schneidelektrodenabschnitts
wesentlich geringer ausgestaltet sein als die Kontaktfläche des
Koagulationselektrodenabschnitts. Somit kann je nach Betriebsmodus eine
optimale Applikation des HF-Stroms sichergestellt werden. Dies ist
besonders vorteilhaft, da für
die Koagulation großflächige Elektroden
und für
den Schneidvorgang kleinflächige
Elektroden benötigt werden.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
kann die Kontaktfläche
des Schneidelektrodenabschnitts kleiner als ein Drittel, insbesondere
kleiner als ein Viertel, insbesondere kleiner als ein Sechstel,
insbesondere kleiner als ein Achtel, insbesondere kleiner als ein Zehntel,
insbesondere kleiner als ein Zwanzigstel der Kontaktfläche des
Koagulationselektrodenabschnitts sein.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann ein weiterer Elektrodenabschnitt beispielsweise zum Dissezieren
an der Applikationselektrode vorgesehen sein, um einen weiteren
Betriebsmodus zu unterstützen.
Dieser weitere Elektrodenabschnitt ist ebenfalls gegenüber dem
Schneidelektrodenabschnitt und dem Koagulationselektrodenabschnitt
elektrisch isoliert. Theoretisch ist es denkbar, eine Vielzahl von Elektrodenabschnitten
vorzusehen und je nach dem gewählten
Betriebsmodus an diese Elektrodenabschnitte eine HF-Spannung anzulegen.
-
Die
Applikationselektrode kann eine längliche Form haben, wobei mindestens
eine längliche Kontaktfläche des
Schneidelektrodenabschnitts im Wesentlichen entlang der Längsachse
der Applikationselektrode ausgebildet ist. Vorzugsweise ist also die
Länge der
Kontaktfläche
der Schneidelektrode entlang der Längsachse deutlich länger als
die Breite dieser Kontaktfläche.
Somit kann über
einen großen Bereich
der Applikationselektrode geschnitten werden, während eine geeignet hohe Stromdichte
in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Kontaktfläche des Schneidelektrodenabschnitts
erzielt wird.
-
Die
Kontaktflächen
des Schneidelektrodenabschnitts und/oder des Koagulationselektrodenabschnitts
können,
insbesondere paarweise, wechselseitig an der Applikationselektrode
angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Kontaktflächen des Schneidelektrodenabschnitts
und/oder die des Koagulationselektrodenabschnitts im Wesentlichen
achsensymmetrisch zur Längsachse
der Applikationselektrode angeordnet, die vorzugsweise zylindrisch
ausgebildet ist. Die Applikationselektrode ist im Wesentlichen symetrisch
und kann zum Schneiden in unterschiedliche Richtungen verwendet
werden. Die dazwischen liegenden Flächen können großflächige Bereiche sein, die als
Kontaktflächen
des Koagulationselektrodenabschnitts ausgebildet sind.
-
Der
Schneidelektrodenabschnitt und/oder der Koagulationselektrodenabschnitt
können
zumindest teilweise aus einer Wolfram- und/oder Edelstahllegierung
und/oder einer leitfähigen
Keramik ausgebildet sein.
-
Die
eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein elektrochirurgisches
Instrument gelöst,
das umfasst:
- – eine Applikationselektrode,
insbesondere wie vorab beschrieben;
- – einer
Anschlussvorrichtung mit mindestens einem ersten Kontaktelement
und mindestens einem zweiten Kontaktelement zur Herstellung einer
Verbindung oder Steckverbindung zu einer Versorgungseinrichtung,
- – Leitungen
zur Verbindung des mindestens einen Koagulationselektrodenabschnitts
mit dem ersten Kontaktelement und des Schneidelektrodenabschnitts
mit dem zweiten Kontaktelement.
-
Vorzugsweise
verfügt
das elektrochirurgische Instrument also über eine Anschlussvorrichtung,
beispielsweise einen Stecker, der mehrere Kontaktelemente aufweist,
um die einzelnen Elektrodenabschnitte, insbesondere den Koagulationselektrodenabschnitt
und den Schneidelektrodenabschnitt voneinander getrennt mit einer
geeigneten HF-Spannung zu versorgen. Somit kann die Geometrie der stromführenden
Abschnitte des Instruments gezielt verändert werden.
-
Das
elektrochirurgische Instrument kann eine Schalteinrichtung mit mindestens
zwei Funktionspositionen umfassen, die in einer ersten Funktionsposition
zum Anlegen einer über
das erste Kontaktelement bereitgestellten HF-Spannung an den Koagulationselektrodenabschnitt
und in einer zweiten Funktionsposition zum Anlegen einer über das zweite
Kontaktelement bereitgestellten HF-Spannung an den Schneidelektrodenabschnitt
ausgebildet ist. Es ist also möglich,
an ein elektrochirurgisches Instrument sich unterscheidende HF-Spannungen
anzulegen, um unterschiedliche Betriebsmodi zu unterstützen. Je
nach der Funktionsposition der Schalteinrichtung, wird die HF-Spannung
an den zugehörigen Elektrodenabschnitt
durchgeschaltet.
-
Die
Schalteinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass in einem bestimmten
Betriebsmodus jeweils nur ein bestimmter Elektrodenabschnitt mit
einer HF-Spannung versorgt wird. Alternativ können unterschiedliche Elektrodenabschnitte
für bestimmte Betriebsmodi
kumulativ zusammengeschaltet werden, um einen geeigneten Elektrodenabschnitt
für einen
bestimmten Betriebsmodus auszubilden. Beispielsweise kann die Schalteinrichtung
derart beschaffen sein, dass in der zweiten Funktionsposition eine
HF-Spannung an dem Koagulations- und Schneidelektrodenabschnitt
anliegt.
-
Die
oben genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein elektrochirurgisches
Gerät gelöst, das umfasst:
- – einen
HF-Generator zum Bereitstellen einer HF-Spannung;
- – ein
elektrochirurgisches Instrument mit mindestens einem ersten Elektrodenabschnitt
und mindestens einem zweiten Elektrodenabschnitt,
- – einen
weiteren Elektrodenabschnitt, insbesondere einen Neutralelektrodenabschnitt,
- – eine
Steuereinheit, die einen HF-Generator so steuert, dass in einem
ersten Betriebsmodus eine HF-Spannung zwischen dem ersten Elektrodenabschnitt
und dem weiteren Elektrodenabschnitt und in einem zweiten Betriebsmodus
eine HF-Spannung zwischen dem zweiten Elektrodenabschnitt und dem
weiteren Elektrodenabschnitt angelegt wird.
-
Auch
bei dem erfindungsgemäßen elektrochirurgischen
Gerät besteht
ein wesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung darin, die Geometrie der
stromführenden
Abschnitte der Applikationselektrode durch das Bereitstellen von
mehreren Elektrodenabschnitten einstellbar zu gestalten. Das heißt, je nach
eingestelltem Betriebsmodus kann ein oder mehrere Elektrodenabschnitte
verwendet werden, um eine geeignete HF-Spannung zu applizieren.
So kann eine erste HF-Spannung mittels eines ersten Elektrodenabschnitts
und eine zweite HF-Spannung mittels eines zweiten Elektrodenabschnitts
appliziert werden.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
werden im zweiten Betriebsmodus mehrere Elektrodenabschnitte des
elektrochirurgischen Instruments verwendet, um eine geeignete HF-Spannung
zu applizieren.
-
Vorzugsweise
umfasst das elektrochirurgische Instrument eine Vielzahl von Elektrodenabschnitten
und die Steuereinheit ist derart ausgebildet, dass sie je nach eingestelltem
Betriebsmodus eine Menge von Elektrodenabschnitten zum Anlegen einer
HF-Spannung auswählt.
Je größer die
Anzahl der bereitgestellten elektrisch voneinander isolierten Elektrodenabschnitte
ist, umso zahlreicher sind die Konfigurationsmöglichkeiten. Das heißt, die
Kontaktflächen,
die zur Applikation des HF-Stroms
verwendet werden, können
je nach eingestelltem Betriebsmodus individuell angesprochen werden.
Es sind sehr schmale Kontaktflächen
für einen
Betrieb in einem Schneidmodus und sehr großflächige Kontaktflächen für einen
Betrieb in einem Koagulationsmodus denkbar.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich anhand der Unteransprüche.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von einigen Ausführungsbeispielen beschrieben,
die mittels Abbildungen näher
erläutert
werden. Hierbei zeigen:
-
1 eine
Versorgungseinheit, an die ein monopolares Instrument angeschlossen
ist;
-
2 ein
erstes monopolares Instrument zum Schneiden und Koagulieren von
Gewebe;
-
3 einen
Querschnitt durch das Instrument aus 2;
-
4 ein
zweites monopolares Instrument zum Schneiden und Koagulieren von
Gewebe;
-
5 einen
Querschnitt durch das Instrument aus 4;
-
6 eine
Detailansicht des Instruments aus 5;
-
7 eine
Draufsicht auf das monopolare Instrument aus 2; und
-
8 Teilkomponenten
der Versorgungseinheit aus 1.
-
In
der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende
Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
-
1 zeigt
ein elektrochirurgisches Gerät, umfassend
eine Versorgungseinheit 60, ein monopolares elektrochirurgisches
Instrument 10 und eine Neutralelektrode 70. Das
elektrochirurgische Instrument 10 ist zur monopolaren Applikation
einer HF-Spannung ausgebildet. Die Versorgungseinheit umfasst, wie
in 8 gezeigt, einen HF-Generator 61, eine
Steuereinheit 62 und eine Schalteinheit 63. Der
HF-Generator 61 und die Schalteinheit 63 stehen in
kommunikativer Verbindung mit der Steuereinheit 62. Die
Versorgungseinheit 60 kann Bedienelemente umfassen, die
das Einstellen eines bestimmten Betriebsmodus ermöglichen.
Die Steuereinheit 62 steuert den HF-Generator 61 je
nach eingestelltem Betriebsmodus derart, dass eine geeignete HF-Spannung
zwischen dem elektrochirurgischen Instrument 10 und der
Neutralelektrode 70 anliegt. Das elektrochirurgische Instrument 10 hat
einen Instrumentenkopf 20, der mehrere Elektrodenabschnitte
aufweist. Wie in den 2 bis 7 gezeigt,
handelt es sich hierbei vorzugsweise um mindestens einen Koagulationselektrodenabschnitt 21 und
mindestens einen Schneidelektrodenabschnitt 22.
-
Bei
einer Aktivierung des elektrochirurgischen Instruments 10,
beispielsweise mittels eines Betätigungsknopfes,
durchfließt
ein HF-Strom das Gewebe eines Torso 3, an dem sich die
Neutralelektrode 70 befindet.
-
Während die
Stromdichte in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem elektrochirurgischen
Instrument 10 relativ hoch ist, nimmt diese mit zunehmender
Distanz ab. Somit kann mittels des elektrochirurgischen Instruments 10 gezielt
koaguliert und geschnitten werden.
-
Erfindungsgemäß soll die
Schalteinheit 63 von der Steuereinheit 62 derart
angesteuert werden, dass für
einen bestimmten Betriebsmodus eine voreingestellte Auswahl von
Elektrodenabschnitten ausgewählt
wird, die mit einer entsprechenden HF-Spannung versorgt werden.
Somit lässt
sich je nach eingestelltem Betriebsmodus die stromführenden
Kontaktflächen
des elektrochirurgischen Instruments 10 konfigurieren.
Hierbei können
die Form sowie die Fläche der
Abschnitte, die zur Applikation des HF-Stroms verwendet wird, variieren.
-
Die 2 und 3 zeigen
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen elektrochirurgischen
Instruments 10. Dieses lässt sich grob in den distalen
Instrumentenkopf 20, einen Handgriff 12 und eine
Instrumentensteckverbindung 40 gliedern, wobei die Instrumentensteckverbindung 40 das
proximale Ende des Instruments 10 bildet. Der Instrumentenkopf 20 ist
länglich
und hat einen im Wesentlichen elliptischen Querschnitt. Er weist
zwei flächige Koagulationselektrodenabschnitte 21 auf,
die wechselseitig an dem Instrumentenkopf 20 angeordnet sind.
Zwischen den Koagulationselektrodenabschnitten 21 befindet
sich der Schneidelektrodenabschnitt 22, der sich bandförmig entlang
der Oberkante und der Unterkante des länglichen Instrumentenkopfs 20 erstreckt.
-
Die 7 zeigt
eine Draufsicht auf das elektrochirurgische Instrument aus den 2 und 3, wobei
sich die bandförmige
Ausgestaltung des Schneidelektrodenabschnitts 22 besonders
gut erkennen lässt.
Die Koagulationselektrodenabschnitte 21 und der Schneidelektrodenabschnitt 22 sind
durch eine Isolationsschicht 46 voneinander elektrisch
isoliert. Die Instrumentensteckverbindung 40 am distalen
Ende des Instruments 10 hat einen Koagulationsanschluss 41 und
einen Schneidanschluss 42, die jeweils über die Leitungen 45, 45' mit den Koagulationselektrodenabschnitten 21 und
dem Schneidelektrodenabschnitt 22 verbunden sind. Die erste
Leitung 45 verbindet also die Koagulationselektrodenabschnitte 21 mit
dem Koagulationsanschluss 41 und die zweite Leitung 45' den bandförmigen Schneidelektrodenabschnitt 22 mit
dem Schneidanschluss 42. Die Leitungen 45, 45' sind ebenfalls
durch die Isolationsschicht 46 gegeneinander isoliert.
Die Instrumentensteckverbindung 40 lässt sich mit der Versorgungseinheit 60 verbinden,
so dass über
die Schalteinheit 43 die Koagulationselektrodenabschnitte 21 und
der Schneidelektrodenabschnitt 22 getrennt voneinander
mit einer geeigneten HF-Spannung versorgt werden können.
-
Das
in den 2 und 3 gezeigte Ausführungsbeispiel
des elektrochirurgischen Instruments 10 zeichnet sich dadurch
aus, dass die Instrumentensteckverbindung 40 zwar elektrisch
voneinander getrennte Kontaktflächen
aufweist, die im Endeffekt einen zweipoligen Klinkenstecker ausbilden. Demgegenüber hat
das elektrochirurgische Instrument 10 aus den 4 und 5 lediglich
einen einpoligen Klinkenstecker als Instrumentensteckverbindung 40,
wobei ein Anschlag zwischen Instrumentensteckverbindung 40 und
dem Handgriff 12 den zweiten Pol ausbildet.
-
Auch
das elektrochirurgische Instrument 10 aus den 4 und 5 hat
zwei wechselseitig angeordnete Koagulationselektrodenabschnitte 21 und einen
bandförmigen
Schneidelektrodenabschnitt 22, der sich entlang der Seitenflächen des
Instrumentenkopfs 20 erstreckt. Wie in der 5 dargestellt,
besteht auch hier eine elektrische Verbindung zwischen dem Koagulationsanschluss 41 und
den Koagulationselektrodenabschnitten 21 sowie zwischen
dem Schneidanschluss 42 (Anschlag) und dem Schneidelektrodenabschnitt 22.
-
Die 6 zeigt
eine Detailansicht des Querschnitts aus 5 entlang
der Längsachse
des elektrochirurgischen Instruments 10. Hierbei lässt sich deutlich
erkennen, dass die Leitungen 45 zusammen mit den Koagulationselektrodenabschnitten 21 den Kern
des Instrumentenkopfs 20 bilden, der sich im Wesentlichen
rechteckig entlang der Längsachse des
Instruments 10 erstreckt. Dieser Kern wird teilweise durch
die Isolationsschicht 46 ummantelt, auf der der Schneidelektrodenabschnitt 22 angeordnet ist.
-
Es
ist denkbar, eine Schalteinrichtung an dem Handgriff 12 anzuordnen,
um entweder die Koagulationselektrodenabschnitte 21 oder
den Schneidelektrodenabschnitt 22 mit einer HF-Spannung
zu versorgen. Alternativ kann, wie vorab beschrieben, die Schalteinheit 63 verwendet
werden, um die Stromversorgung entsprechend zu verschalten.
-
In
den vorab beschriebenen Ausführungsbeispielen
umfasst das elektrochirurgische Instrument 10 die Koagulationselektrodenabschnitte 21, die
bei einem Koagulationsvorgang mit einer HF-Spannung versorgt werden,
und den Schneidelektrodenabschnitt 22, der bei einem Schneidvorgang
mit einer entsprechenden HF-Spannung versorgt wird. Erfindungsgemäß ist es
ebenfalls denkbar, gleichzeitig die Koagulationselektrodenabschnitte 21 und
den Schneidelektrodenabschnitt 22 zu verwenden, um eine
HF-Spannung für
eine Koagulation zu applizieren. Somit wird eine großflächige Koagulation
von Gewebe gewährleistet.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann eine Vielzahl von Elektrodenabschnitten vorgesehen sein, die
jeweils getrennt voneinander mit einer entsprechenden HF-Spannung versorgt
werden. Somit ist es möglich,
mittels der Steuereinheit 62 oder einer entsprechend ausgebildeten
Schalteinrichtung die einzelnen Elektrodenabschnitte getrennt voneinander
anzusprechen und je nachdem eingestellten Betriebsmodus eine HF-Spannung
anzulegen. Auch bei einer derartigen Ausgestaltung ist es denkbar,
mehrere Elektrodenabschnitte gleichzeitig mit einer HF-Spannung
zu versorgen. Auch hier ändert
sich die spannungsführende
Geometrie der Applikationselektrode je nach aktiviertem Modus (z.
B. Koagulationsmodus oder Schneidmodus).
-
Es
ist auch denkbar, innerhalb eines Betriebsmodus eine sich unterscheidende
spannungsführende
Geometrie bereitzustellen. So ist es sinnvoll, während einer Anschnittphase
lediglich den Schneidelektrodenabschnitt 22 zu verwenden
und danach die Koagulationselektrodenabschnitte 21 zuzuschalten.
-
Vorab
wurden monopolare Instrumente 10 beschrieben, die jeweils
mehrere Elektrodenabschnitte aufweisen, um einen HF-Strom zu applizieren.
Es ist möglich,
bipolare Instrumente erfindungsgemäß auszustatten, so dass die
einzelnen Applikationselektroden oder Pole mehr geteilt sind und
sich getrennt voneinander mit unterschiedlichen HF-Strömen versorgen
lassen.
-
Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Geometrie des Instrumentenkopfs 20 mit
der Anordnung der Elektrodenabschnitte korrespondiert. Beispielsweise
kann ein Instrumentenkopf 20 ähnlich einer Messerklinge ausgebildet
sein, wobei sich die Schneidelektrodenabschnitte 22 entlang
der Schneide erstrecken, während
die Koagulationselektrodenabschnitte an den Seitenflächen der
Klinge angeordnet sind.
-
Vorab
wurden Instrumente 10 beschrieben, die eine wechselseitige
Anordnung von Koagulationselektrodenabschnitten 21 aufweisen.
Es ist möglich,
lediglich einen Koagulationselektrodenabschnitt 21 bereitzustellen.
-
- 3
- Torso
- 10
- elektrochirurgisches
Instrument
- 12
- Handgriff
- 20
- Instrumentenkopf
- 21
- Koagulationselektrodenabschnitt
- 22
- Schneidelektrodenabschnitt
- 40
- Instrumentensteckverbindung
- 41
- Koagulationsanschluss
- 42
- Schneidanschluss
- 45,
45'
- Leitung
- 46
- Isolationsschicht
- 60
- Versorgungseinheit
- 61
- HF-Generator
- 62
- Steuereinheit
- 63
- Schalteinheit
- 70
- Neutralelektrode