DE102009020856A1 - Ladevorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Ladevorrichtung (1), insbesondere einen Abgasturbolader. Eine in sich abgeschlossene und abhörsichere Kommunikation zwischen einer Sensoreinrichtung (10), einer Stelleinrichtung (8) zur Ladedruckregelung und einer Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9), die unabhängig von einer Motorsteuereinrichtung (2) ausgebildet ist, hat den Vorteil, dass eine Manipulation von Motorsteuereinrichtungssignalen zur Steuerung auch der Ladevorrichtung (1) erheblich erschwert ist, da die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9) selbstständig die maximal zulässigen Grenzdrehzahlen des Rotors (4) einstellt und verwaltet.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ladevorrichtung, insbesondere einen Abgasturbolader für einen Verbrennungsmotor, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
- Durch Manipulation einer Stelleinrichtung zum Betätigen einer variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie oder eines Bypassventils, mit denen ein Abgasstrom auf ein Turbinenrad eines Abgasturboladers gesteuert werden kann, ist es möglich, den Wirkungsgrad eines Abgasturboladers zu steigern. Durch solche Tuningmaßnahmen wird der Abgasturbolader außerhalb seiner Spezifikation bei einer Drehzahl jenseits einer maximal zulässigen Ladedrehzahl betrieben, wodurch wird die Lebensdauer des Abgasturboladers reduziert werden kann. Die Folge eines solchen Tunings sind ein frühzeitiger Ausfall bzw. eine insgesamt höhere Ausfallrate des manipulierten Abgasturboladers und damit verbunden ein hoher Kostenaufwand für Reparaturen bzw. Gewährleistungen.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen solchen Abgasturbolader eines Verbrennungsmotors, eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen erhöhten Manipulationsschutz auszeichnet.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Ladevorrichtung, insbesondere einen Abgasturbolader, mit einer Selbstschutzfunktion zum Begrenzen der Drehzahl des Rotors auszustatten, indem ein Drehzahlsensor zur Erfassung der aktuellen Rotordrehzahl und eine Stelleinrichtung zur Betätigung einer variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie oder eines Bypassventils mit einer Steuerungs-/Regelungseinrichtung kommunizierend gekoppelt wird, sodass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung bei Erreichen oder Überschreiten einer vordefinierten Grenzdrehzahl des Rotors die Stelleinrichtung betätigt und dadurch die Rotordrehzahl begrenzt bzw. reduziert. Besonders vorteilhaft hieran ist, dass eine Manipulation der Stellgrößen, die von einer Motorsteuerung an die Ladevorrichtung ausgegeben werden, um die Ladevorrichtung auf eine höhere Drehzahl des Rotors einzustellen, keine Auswirkung auf die Ladevorrichtung hat, die mit einer solchen Selbstschutzfunktion zur Drehzahlregelung ausgestattet ist. Auch wenn von der Motorsteuerung Signale zur Drehzahlerhöhung an eine solche Ladevorrichtung ausgegeben werden, begrenzt bei Erreichen der Grenzdrehzahl die Ladevorrichtung die Drehzahl selbständig und verhindert, dass eine höhere Drehzahl als die maximal zulässige eingestellt werden kann.
- In einer weitergeführten Ausführungsform können die Stelleinrichtung, die Sensoreinrichtung und die Steuerungs-/Regelungseinrichtung jeweils mit einer Schnittstelleneinrichtung ausgestattet sein, damit ein, insbesondere bidirektionaler, Informationsaustausch durchgeführt werden kann. Dieser Informationsaustausch zwischen zumindest zwei der Komponenten, wie z. B. der Stelleinrichtung, der Sensoreinrichtung, der Steuerungs-/Regelungseinrichtung und der Motorsteuereinrichtung kann durch ein Datenaustauschprotokoll, wie z. B. nach der Controller Area Network-Technik (CAN) und/oder nach der Local Interconnect Network-Technik (LIN) geregelt sein. Ist eine Verschlüsselung der Informationen bei dem Informationsaustausch zwischen zumindest zwei der Komponenten, wie z. B. der Stelleinrichtung, der Sensoreinrichtung, der Steuerungs-/Regelungseinrichtung und der Motorsteuereinrichtung, vorgesehen, kann der Informationsaustausch zwischen den jeweiligen Komponenten als eine in sich abgeschlossene und abhörsichere Kommunikation vorgenommen werden, die zudem einen Eingriff in diese Kommunikation deutlich erschwert. Durch eine solche Verschlüsselung lässt sich eine Manipulation der Ladevorrichtung erheblich erschweren.
- In einer weiterentwickelten Ausführungsform, ist die Steuerungs-/Regelungseinrichtung so ausgebildet, dass aufgrund der Verarbeitung von in einem Datenspeicher der Steuerungs-/Regelungseinrichtung abgespeicherter Informationen, wie z. B. Kennlinien, spezieller Wertetabellen oder auch historischer Datenverläufe von zumindest der Drehzahl des Rotors, aber auch anderer durch die Sensoreinheit ermittelter Parameter, wie z. B. ein Anlaufverhalten des Rotors, die Steuerungs-/Regelungseinrichtung zumindest einen Schwellwert, wie z. B. die Grenzdrehzahl des Rotors, selbständig anpasst. So kann z. B. ein Alterungszustand der Ladevorrichtung durch die Steuerungs-/Regelungseinrichtung ermittelt werden und z. B. die maximal zulässige Grenzdrehzahl des Rotors, dem Alterungszustand der Ladevorrichtung entsprechend, im Laufe der Lebenszeit der Ladevorrichtung immer wieder angepasst werden, um eine Gesamtlebensdauer der Ladevorrichtung zu verlängern.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus derzugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine Darstellung des Kommunikationsflusses zwischen Motorsteuereinrichtung und Ladevorrichtung mit einer turbinenseitig integrierten Steuerungs-/Regelungseinrichtung, -
2 eine Darstellung eines bidirektionalen Kommunikationsflusses zwischen Motorsteuereinrichtung und Ladevorrichtung mit der verdichterseitig integrierten Steuerungs-/Regelungseinrichtung, -
3 eine Darstellung des Kommunikationsflusses zwischen Ladevorrichtung und Motorsteuereinrichtung mit der motorsteuereinrichtungsseitig integrierter Steuerungs-/Regelungseinrichtung. - Wie in
1 dargestellt, ist eine Ladevorrichtung1 mit einer Motorsteuereinrichtung2 so verbunden, dass ein Informationsaustausch3 zwischen der Ladevorrichtung1 und der Motorsteuereinrichtung2 ermöglicht ist. Die Ladevorrichtung1 umfasst einen Rotor4 mit einer Welle5 , einem Turbinenrad6 und einem Verdichterrad7 , eine Stelleinrichtung8 zur Steuerung eines Abgasstroms auf das Turbinenrad6 , eine mit der Stelleinrichtung8 integral ausgebildeten Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 und eine Sensoreinrichtung10 , die zur Ermittelung zumindest einer Drehzahl des Rotors4 verdichterseitig angeordnet ist. Die mit der Stelleinrichtung8 integral ausgebildete Steuerungs- /Regelungseinrichtung9 ist mit der Sensoreinrichtung10 gekoppelt, sodass ein Informationsaustausch3' zwischen der Sensoreinrichtung10 und der Stelleinrichtung8 bzw. Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 stattfinden kann. In dieser Ausführungsform ist die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 Bestandteil der Ladevorrichtung1 . - Die Steuerungs-/Regelungseinrichtung
9 kann hierbei als eine autonome speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) oder als ein autonomer Mikrokontroller ausgebildet sein. Diese Ausführungsform weist eine Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 auf, die von der Motorsteuereinrichtung2 abgekoppelt ist und selbständig sowohl die Drehzahl des Rotors4 ermitteln kann, als auch durch Steuerung der Stelleinrichtung8 dieselbe begrenzen kann, unabhängig von den Informationen, die die Motorsteuereinrichtung2 über den Informationsaustausch3 an die Ladevorrichtung1 weitergibt. Da die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 gemäß der1 zum einen mit der Ladevorrichtung1 integral ausgebildet ist und unabhängig von dem Informationsaustausch3 der Motorsteuereinrichtung2 die Drehzahl des Rotors4 sowohl überwachen als auch begrenzen kann, ist eine Manipulation durch einen Informationsaustausch3 deutlich erschwert. - Um diese Manipulationssicherheit noch zu erhöhen, kann die Sensoreinrichtung
10 so ausgebildet sein, dass sie zusätzlich zur Drehzahl des Rotors4 eine Stellung eines Bypassventils oder einer variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie erfasst und/oder eine Stellung der Stelleinrichtung8 detektiert. Dadurch kann ebenfalls eine mechanische Manipulation an den Aufladekomponenten erschwert werden. - Zumindest ein Sensorelement der Sensoreinrichtung
10 kann zur Messung eines induktiven Widerstandes, eines Halleffekts, einer anisotropen magnetischen Widerstandsänderung, einer Druckpulsation, eines Wirbelstroms oder einer Kombination daraus ausgebildet sein. Eine Auswerteelektronik der Sensorelementsignale kann zentral im Sensor, dezentral außerhalb des Sensors oder bevorzugt direkt in der Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 integriert angeordnet sein. - In einer Ausführungsform, gemäß
2 , ist die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 analog der Ladevorrichtung1 , gemäß der1 , in die Ladevorrichtung1 integriert, allerdings nicht turbinenseitig integral ausgebildet mit der Stelleinrichtung8 , sondern verdichterseitig integral ausgebildet mit der Sensoreinrichtung10 . Des Weiteren ist der Informationsaustausch3'' zwischen Motorsteuereinrichtung2 und der Stelleinrichtung8 sowie der Informationsaustausch3''' zwischen der Motorsteuereinrichtung2 und der verdichterseitig angeordneten und integral mit der Sensoreinrichtung10 ausgebildeten Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 bidirektional ausgebildet. Der Informationsaustausch3' zwischen der verdichterseitig angeordneten und mit der Sensoreinrichtung integral ausgebildeten Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 und der Stelleinrichtung8 ist ebenfalls bidirektional ausgebildet. - In einer weiterentwickelten Ausführungsform sind die Stelleinrichtung
8 , die Sensoreinrichtung10 , die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 und die Motorsteuereinrichtung2 jeweils mit einer Schnittstelleneinrichtung ausgestattet, mit der dieser, insbesondere bidirektionaler, Informationsaustausch3' ,3'' ,3''' ermöglicht wird. - Der Informationsaustausch
3 ,3' ,3'' ,3''' kann mittels einer analogen Gleichspannung, durch ein pulsweitenmoduliertes Signal (PWM), mittels einer Wechselspannung, durch ein digitales, optisches, akustisches Signal sowie durch andere gegenwärtig gängigen Übertragungssignale durchgeführt werden. - Es kann zum Informationsaustausch
3 ,3' ,3'' ,3''' ein Austauschprotokoll nach der Controller Area Network (CAN) oder nach der Local Interconnect Network (LIN) Technik oder dergleichen verwendet werden. Zur weiteren Absicherung des Informationsaustausches3 ,3' ,3'' ,3''' gegenüber einer Manipulation ist es ebenfalls möglich, die Datenübertragung zusätzlich zu einem Austauschprotokoll in einer verschlüsselten Form durchzuführen. - Während in der Ausführungsform, gemäß
1 , die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 die von der Motorsteuereinrichtung2 über den Informationsaustausch3 kommenden Signale verarbeitet und so umwandelt, dass die maximal zulässige Grenzdrehzahl des Rotors4 nicht überschritten werden kann, ist in der Ausführungsform, gemäß2 , der Informationsaustausch3'' ,3''' zwischen der Ladevorrichtung1 und der Motorsteuereinrichtung2 bidirektional ausgebildet. Aufgrund der bidirektionalen Ausbildung des Informationsaustausches3'' ,3''' empfängt die mit der Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 ausgestattete Ladevorrichtung1 nicht nur Informationen von der Motorsteuereinrichtung2 , sondern kann auch Informationen an die Motorsteuereinrichtung2 zurückgeben. - In einer weiteren, in
3 gezeigten Ausführungsform ist die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 mit der Motorsteuereinrichtung2 über einen Informationsaustausch3'''' gekoppelt ausgebildet. Der Informationsaustausch3'''' einer Steuerungseinheit11 , umfassend die Motorsteuereinrichtung2 und die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 , mit der Sensoreinrichtung10 und der Stelleinrichtung8 ist ebenfalls bidirektional ausgebildet, wobei ein Informationsaustausch zwischen Sensoreinrichtung10 und Stelleinrichtung8 in diesem Fall nicht mehr notwendig ist, da die mit der Motorsteuereinrichtung2 integrierte Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 direkt Einfluss auf den Informationsaustausch3'' nehmen kann, der zwischen der Steuerungseinheit11 und der Stelleinrichtung8 stattfindet. - In den in
2 und3 gezeigten Ausführungsformen kann die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 neben der Regelung der Stelleinrichtung8 zur Steuerung des Ladedruckes auch Einfluss auf weitere Ausgangsgrößen der Motorsteuereinrichtung2 nehmen. So können z. B. ein Zündwinkel, eine Zündenergie, eine Abgasrückführrate, eine Einspritzmenge, ein Einspritzzeitpunkt, eine Einspritzdauer, ein Einspritzdruck, eine Luftmenge, eine Drosselklappenstellung, eine Bypassventilstellung, eine Stellung der variablen Turbinengeometrie oder eine Schieberstellung, eine Stellung eines Vorleitapparates am Verdichtereintritt, ein Ventilhub, eine Öffnungs-/Schließzeit bzw. -dauer von Einlass- und/oder Auslassventilen und/oder weitere leistungsrelevante Parameter aufgrund der Beeinflussung der Motorsteuereinrichtung2 durch die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 begrenzt werden, sodass sich ein Betriebszustand des Verbrennungsmotors einstellen lässt, der aufgrund eines geringeren Drehmoments, einer geringeren Leistung, eines schlechteren mechanischen oder thermischen Wirkungsgrades, eines geringeren Luftmassenstroms, eines geringeren Kraftstoffmassenstroms, einer geringeren Abgastemperatur und/oder eines geringeren Abgasgegendruck die Grenzbelastbarkeit der Ladevorrichtung1 berücksichtigt. Insofern trägt eine durch die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 kontrollierte Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten ebenfalls zu einem besser abgestimmten Gesamtsystem bei. - Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn die Steuerungs-/Regelungseinrichtung
9 mit einem Datenspeicher zur Abspeicherung von Informationen, umfassend Schwellwerte, Kennlinien oder historische Datenverläufe von zumindest der Drehzahl des Rotors ausgestattet ist. - In diesem Fall lässt sich aufgrund von zyklisch durch die Steuerungs-/Regelungseinrichtung
9 durchgeführte Auswertung des historischen Datenbestandes und aufgrund von weiteren im Datenspeicher abgelegten Informationen z. B. der Alterungszustand der Ladevorrichtung1 ermitteln. Dabei kann die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 selbständig gemäß dem ermittelten Alterungszustand z. B. die maximal zulässige Grenzdrehzahl des Rotors4 anpassen und diese ermittelte, neue maximal zulässige Grenzdrehzahl im Datenspeicher der Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 hinterlegen. Daraufhin gilt die nach der Auswertung ermittelte, maximal zulässige Grenzdrehzahl für die darauffolgende Zeit bis die maximal zulässige Grenzdrehzahl ein weiteres mal angepasst wird. Im Fall einer solchen Anpassung der maximal gültigen Grenzdrehzahl ist es natürlich auch wichtig, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 Einfluss auf die Motorsteuereinrichtung2 nimmt, damit die neue Leistungsobergrenze der Ladevorrichtung1 bei anderen Leistungsobergrenzen des Verbrennungsmotors berücksichtigt wird, damit das Verbrennungsgemisch weiterhin optimal verbrannt werden kann. - Des Weiteren kann eine so beschriebene Ausführungsform einer Ladevorrichtung
1 deutliche Einsparungen in den Entwicklungskosten bei der Applikation von Datenbeständen für die Motorsteuereinrichtung2 , insbesondere bei der Höhenapplikation erzielen. Bei einer Höhenapplikation werden in dem Bereich der Ladedruckregelung die zulässigen Betriebspunkte der Ladevorrichtung1 auf die höhenbedingte Dichteabnahme der Umgebungsluft angepasst. Dazu sind in der Regel umfangreiche und kostspielige Erprobungsfahrten in höheren geographischen Lagen von bis zu 5000 m über dem Meeresspiegel notwendig. Durch eine erfindungsgemäße Selbstschutzfunktion der Ladevorrichtung1 können solche Erprobungen deutlich reduziert werden, indem Algorithmen für z. B. die Füllungssteuerung, die Ladedruckregelung oder dergleichen selbst lernend oder adaptiv durch die Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 durchgeführt werden. Solche Algorithmen können so z. B. die Ein- und Ausgangsparameter der Steuerungs-/Regelungseinrichtung9 selbständig verändern, so dass z. B. die Betriebspunkte der Ladevorrichtung1 näher an die Grenzen eines Verdichterkennfeldes ausgeweitet werden können, bei dem z. B. ein Motorbetrieb mit optimaler Leistung bei geringstem Kraftstoffverbrauch realisiert werden kann. Wird dabei die maximal zulässige Grenzdrehzahl des Rotors4 erreicht bzw. überschritten, begrenzt eine solche Selbstschutzfunktion der Ladevorrichtung1 selbständig die maximal zulässigen Steuerungs- oder Regelungsparameter.
Claims (14)
- Ladevorrichtung, insbesondere ein Abgasturbolader, mit – einem Rotor (
4 ), – einer variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie oder einem Bypassventil, – einer Stelleinrichtung (8 ) zur Betätigung der variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie oder des Bypassventils, – einer Sensoreinrichtung (10 ) zur Erfassung zumindest der Rotordrehzahl, und – einer Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ), welche mit der Sensoreinrichtung (10 ) und der Stelleinrichtung (8 ) kommunizierend verbunden ist, wobei die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ) derart ausgebildet ist, dass sie bei Erreichen oder Überschreiten einer vordefinierten Grenzdrehzahl des Rotors die Stelleinrichtung (8 ) betätigt und dadurch die Drehzahl des Rotors (4 ) begrenzt bzw. reduziert. - Ladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) als eine autonome speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) oder als ein autonomer Mikrokontroller ausgebildet ist. - Ladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) ein Teil einer Motorsteuereinrichtung (2 ) ist. - Ladevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) Bestandteil der Ladevorrichtung (1 ) ist. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (
10 ) eine Stellung des Bypassventils oder der variablen Turbinen-/Verdichtergeometrie erfasst. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (
10 ) eine Stellung der Stelleinrichtung (8 ) erfasst. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (
10 ) auf einer Verdichterseite der Ladevorrichtung (1 ) angeordnet ist. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (
10 ) zur Messung eines induktiven Widerstandes, eines Halleffektes, einer anisotropen magnetische Widerstandsänderung, einer Druckpulsation, eines Wirbelstroms oder einer Kombination daraus ausgebildet ist. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) so ausgebildet ist, dass sie bei Erreichen oder Überschreiten der vordefinierten Grenzdrehzahl des Rotors (4 ) die Motorsteuereinrichtung (2 ) ansteuert und insbesondere zumindest einen der folgenden Parameter beeinflusst, einen Zündwinkel, eine Zündenergie, eine Abgasrückführrate, eine Einspritzmenge, einen Einspritzzeitpunkt, eine Einspritzdauer, einen Einspritzdruck, einen Ventilhub, eine Öffnungs-/Schließzeit eines Ventils oder eine Luftmenge. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (
8 ), die Sensoreinrichtung (10 ) und die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ) jeweils eine Schnittstelleneinrichtung aufweisen, mit der ein, insbesondere bidirektionaler, Informationsaustausch (3 ,3' ,3'' ,3''' ) durchgeführt werden kann. - Ladevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladevorrichtung (
1 ) so ausgestattet ist, dass der Informationsaustausch (3 ,3' ,3'' ,3''' ) zwischen zumindest zwei der Komponenten aus folgender Gruppe: – die Stelleinrichtung (8 ), – die Sensoreinrichtung (10 ), – die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ), – die Motorsteuereinrichtung (2 ), mit einem Datenaustauschprotokoll umfassend – ein Datenaustauschprotokoll nach der „controller area network” Technik (CAN), – ein Datenaustauschprotokoll nach der „local interconnect network” Technik (LIN) versehen ist/sind. - Ladevorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladevorrichtung (
1 ) so ausgebildet ist, dass der Informationsaustausch (3 ,3' ,3'' ,3''' ) zwischen zumindest zwei der Komponenten aus folgender Gruppe: – die Stelleinrichtung (8 ), – die Sensoreinrichtung (10 ), – die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ), – die Motorsteuereinrichtung (2 ), mit einer Verschlüsselung der Informationen versehen ist/sind. - Ladevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) mit einem Datenspeicher zur Abspeicherung von Informationen, umfassend – Schwellwerte, – Kennlinien, – historische Datenverläufe zumindest der Drehzahl des Rotors (4 ), ausgestattet ist. - Ladevorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (
9 ) so ausgebildet ist, dass aufgrund einer Auswertung von historischen Datenverläufen zumindest der Drehzahl des Rotors (4 ) und/oder einer Verarbeitung zumindest eines weiteren Signals der Sensoreinheit (10 ) die Steuerungs-/Regelungseinrichtung (9 ) zumindest einen Grenzwert, insbesondere die Grenzdrehzahl des Rotors (4 ), selbstständig adaptiert.
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