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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Rollsystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Systeme sind im Stand der Technik aus der
DE 2211 633 bekannt. Als nachteilig an diesem System eines Rolltors mit elektrischem Antriebsmotor wird es empfunden, dass das gesamte Gehäuse mit dem bereits vorgefertigten und aufgerollten Rollpanzer für jede einzelne Breite einer abzudeckenden Öffnung bzw. Torbreite gelagert werden muss und eine Montage des gesamten Rollsystems vor Ort vorgenommen wird. Nachteilig ist es dabei ferner, dass bei Auswechslungen von bestimmten Verschleißteilen, wie beispielsweise dem Antrieb, das gesamte Gehäuse geöffnet wird und die Wickelwelle, auf der der Abdeckpanzer aufgerollt ist, ausgebaut werden muss. Weiterhin ist es nachteilig an dem aus dem Stand der Technik bekannten System, dass die Wickelwelle nur an einer vorbestimmten Stelle zweier Konsolen an der rechten und linken Seite des Gehäuses aufgehängt werden kann und damit für unterschiedliche Durchmesser der Wickelballen ungeeignet ist.
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Ein weiteres Montageverfahren für Rolltore ist aus der
DE 10 2006 046 008 B3 bekannt geworden. An vergleichbaren derartigen Systemen wird allgemein als nachteilig empfunden, dass diese Systeme verhältnismäßig unflexibel für Nacharbeiten, Auswechslungen sowie Umrüstungen sind.
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GB 2 335 940 A ,
CH 599 448 A und
DE 195 21 752 A1 beschreiben unterschiedlich konstruierte Systeme zum Aufrollen von lamellenartigen Rollladen oder Rolltoren. All diesen Systemen ist gemeinsam, dass die Wickelwelle, auf der der Rollladen oder das Rolltor aufgewickelt wird, starr mit einer seitlichen Konsole verbunden ist. In
DE 103 24 084 B4 ist ein Rollladensystem beschrieben, bei dem die Wickelwelle linear beweglich an einem schubladenähnlichen Verfahrmechanismus gelagert ist. Dieser Verfahrmechanismus muss konstruktionsbedingt durch diagonal verlaufende Streben abgestützt werden. Auch in
DE 41 05 975 A1 , die als nächstliegender Stand der Technik für die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung angesehen wird, ist eine Rollladenvorrichtung beschrieben, bei der die Wickelwelle linearbeweglich innerhalb eine C-förmigen Schiene gelagert ist.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rollsystem zum Aufrollen von laminierten Abdeckungen von Gebäudeöffnungen bereitzustellen, das einerseits die Lagerkosten reduziert und andererseits zur flexiblen Montage vor Ort geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das Rollsystem mit mindestens einer Wickelwelle, auf die der Rollpanzer aufgerollt wird, wobei der Rollpanzer seitlich in mindestens einer Führungsschiene geführt wird, gekennzeichnet durch mindestens eine Kombikonsole mit mindestens einer Ausnehmung, mit der mindestens ein Funktionselement befestigt ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, ein Grundelement als Konsole aus zwei Laschen auszubilden, wovon eine Lasche kleiner als die andere ist.
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Erfindungsgemäß nimmt eine Lasche der Konsole eine C-Schiene auf, in der mindestens eine Rolle hin- und hergleiten kann.
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Erfindungsgemäß ist an der mindestens einen Rolle ein Gleitschlitten befestigt, der mit der Wickelwelle beweglich in Verbindung steht und gleichzeitig eine Abrollsicherung aufnimmt.
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Erfindungsgemäß ist an dem Gleitschlitten mindestens eine Stützrolle im unteren Bereich des Schlittens angeordnet.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass an der Konsole eine Einlaufvorrichtung lösbar befestigt ist, die den Einlauf der Lamellen in die Führungsschienen reguliert und einstellt.
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Vorteilhaft ist es auch, dass die Einlaufvorrichtung mindestens eine Rolle aufweist, die beispielsweise aus Kunststoff gefertigt ist und auf einem fest mit dem Rahmen der Einlaufvorrichtung befestigten Rundeisen aufgesetzt ist.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass das Gehäuse des Rollsystems mindestens eine Blende aufweist, die an den Konsolen des Rollsystems vorn, oben und seitlich befestigt wird.
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Als vorteilhaft wirkt es sich ferner aus, dass die Wickelwelle mehrkantig ausgebildet ist und auf die Wickelwelle mindestens ein Aufschiebring angeordnet ist.
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Ferner ist es für die Stabilität und den Materialaufwand vorteilhaft, dass die Abkantung zwischen den beiden Laschen mindestens eine Sicke aufweist, die die Stabilität und Formbeständigkeit der rechtwinkligen Abkantung der Konsole maßgeblich mitbestimmt.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Anordnung der Ausnehmungen in den Konsolen eine Funktion der Kastengröße bzw. der geometrischen Abmessungen des Rollpanzers und damit der abzudeckenden Öffnung eines Gebäudes ist.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind darin zu sehen, dass für den Antrieb ein Rohrmotor herangezogen wird und die Wickelwelle direkt an die Konsole gelagert wird. Der Vierkant der Motorwelle wird erfindungsgemäß direkt in das entsprechende Rechteckloch der Abrollsicherung an der Konsole gesteckt und mit einem Splint gesichert.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass hiermit ein System für alle Rolltor-/Gittervarianten mit Rohrmotor und Profilen bzw. Gitterprofilen bis zu einer Höhe von 4,7 m und einer Breite von 5,5 m bereitgestellt wird, wodurch der Lagerbestand weitgehend reduziert werden kann.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass der Einlauf und die Einsteckzapfen aus einem Blech gekantet sind, wodurch eine Schweißverbindung des Einlaufzapfens entfällt.
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Vorteilhaft ist es auch, dass die Verbindung zwischen Einlauf und Konsole durch eine Steckverbindung erfolgt (Feder am Einlauf und Schlitz in der Konsole). Vorteilhaft an dem gesamten System ist es ferner, dass nachträglich eine Kastenverkleidung nachgerüstet werden kann, ohne Umbaumaßnahmen vornehmen zu müssen, um in einfacher Weise zusätzliche Anbauten oder Verkleidungen anzubringen.
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Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass durch die separaten Einläufe mit Einsteckzapfen ein einfaches Wechseln der Führungsschienen im Bedarfsfall möglich ist.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind den Unteransprüchen 2 bis 9 zu entnehmen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
- 1: eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Rollsystems (1) mit einer Wickelwelle (2), die an ihren Enden an den Konsolen (6, 6') drehbar gelagert ist;
- 2: eine Explosionsdarstellung der Konsole (6), der Einlaufvorrichtung (9) und einer seitlichen Blendkappe (24);
- 3: eine perspektivische Darstellung einer Konsole (6) mit einer C-Schiene (11), in der ein Gleitschlitten (16) geführt wird;
- 4: eine Explosionsdarstellung der Einlaufvorrichtung (9);
- 5: einen Ausschnitt im Bereich einer seitlichen Konsole (6), an der die Wickelwelle (2) angeordnet ist.
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Die 1 zeigt das erfindungsgemäße Rollsystem 1 im abgewickelten Zustand des lamellenförmig ausgebildeten Rollpanzers 3, der durch zwei Führungsschienen 4, 4' betriebssicher geführt wird. Das System 1 besteht im Wesentlichen aus einer Wickelwelle 2, die an zwei seitlichen Konsolen 6, 6' drehbar gelagert ist, wobei der Antrieb ein sogenannter Rohrmotor (hier nicht sichtbar) verwendet wird und innerhalb der Wickelwelle 2 angeordnet ist. Das mechanische System ist an der Vorder- und Oberseite mittels einfacher Blechblenden 23, 23' und seitlich mit zwei profilierten abgekanteten Blenden 24 abgedeckt. Die jeweiligen Blenden 23, 23', 24 sind lösbar befestigt. Das System 1 wird mit einer elektrischen Steuerung, die an dieser Stelle nicht näher beschrieben wird, betrieben.
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Die 2 zeigt eine Explosionsdarstellung der einzelnen Funktionselemente, die seitlich am Gehäusekasten des Systems 1 angeordnet sind. Die Konsole 6, 6' ist ein rechtwinklig abgekantetes Blech, das eine Mehrzahl von viereckigen und runden Ausnehmungen 7, 8 an vorbestimmten Stellen in den einzelnen Laschen 12, 13 aufweist. Die rechtwinklig abgekantete Lasche 12 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel kürzer als die Lasche 13, die auch zur Aufnahme verschiedener Funktionselemente dient, die weiter unten näher beschrieben werden. Die Konsole 6 ist eine Kombinationskonsole, die als Grundbaustein des gesamten Systems 1 anzusehen ist. Die Konsole 6 nimmt einerseits eine Abrollsicherung 18 auf, die mit mindestens zwei Schrauben 19 an der Lasche 13 der Konsole 6 befestigt wird. Für jede Größe des Rollsystems 1 ist eine bestimmte Größe der Abrollsicherung 18 vorgesehen, die wiederum an und mit den vorbestimmten Ausnehmungen 7, 8 befestigt wird. Die Orte der Ausnehmungen 7, 8 bestimmen sich nach dem jeweiligen vom Kunden bestellten Rollsystem und sind somit eine Funktion des jeweiligen Rollsystems. Die Abrollsicherung 18 weist mittig eine Vierkant-Ausnehmung 26 auf, die einen Vierkant der Wickelwelle 2 aufnimmt. Die Abrollsicherung 18 dient der Sicherung eines ungewollten Absenkens des Rollpanzers 3 und ist eine handelsübliche notwendige Vorrichtung bei derartigen Rollsystemen. Für die Funktion des reibungslosen und betriebssicheren Einfädelns der einzelnen Lamellen des Rollpanzers 3 in die Führungsschienen 4, 4' ist die Einlaufvorrichtung 9 vorgesehen, die in mindestens einen Schlitz 27 in der kurzen Lasche 12 im unteren Bereich eingehängt wird und mit mindestens einer Schraube an der breiten Lasche 13 der Konsole 6 lösbar befestigt wird. Die Einlaufvorrichtung 9 besteht aus einem einteiligen U-förmig gekantetem Profilblech, das ein Rundeisen 21 aufnimmt, auf dem mindestens eine Rolle 20 drehbar gelagert ist. Die Rolle 20 ist vorteilhaft aus einem verschleißfesten Kunststoff gefertigt, der eine verhältnismäßig geringe Reibung verursacht, wenn die Lamellen des Rollpanzers 3 über die Rolle 20 gleiten und somit eine Einfädelung der Lamellen in die Führungsschienen bewirkt wird. Auf der der Abrollsicherung 18 gegenüberliegenden Seite der Konsole 6 ist eine Blendkappe 24 angeordnet, die unter anderem dazu dient, die Vorder- und Oberblenden des Gehäuses aufzunehmen. Die Blendkappe 24 wird an der Kombikonsole 6 befestigt. Dazu weist die Blendkappe mindestens einen Anschweißbolzen 28 auf, der in entsprechende Langlöcher der Kombikonsole gesteckt wird. Damit kann ein Kasten auch nachträglich angebaut werden. Die Blendkappe 24 ist eine Schweißkonstruktion aus Stahlblechen, die elektrolytisch verzinkt sind. Durch die Einlaufvorrichtung 9 wird ein verschleißarmes Einlaufen des Rollpanzers 3 in die Führungsschienen 4, 4' gesichert. Gleichzeitig dient die Einlaufvorrichtung 9 zur Ausrichtung der Führungsschienen 4, 4'. Wie bereits erwähnt, kann der Einbau der Einlaufvorrichtung 9 vorgefertigt sein oder aber auch bei Bedarf auf der Baustelle erfolgen. Als Material wird ein Stahlblech (2 mm) verwendet. Der Zapfen für die Ausrichtung der Führungsschiene 4, 4' ist an der Einlaufvorrichtung 9 mit angeformt und passend für die Führungsschienen gefertigt. Durch ein eingeschweißtes Rundeisen 21 wird der gesamte Einlauf einerseits stabilisiert und andererseits nimmt es die mindestens eine Rolle 20 auf, die auf das Rundeisen aufgesteckt und mit einer Unterlegscheibe und einer Sicherungsscheibe axial fixiert wird.
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Die 3 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Kombikonsole 6. In diesem Ausführungsbeispiel nimmt die Kombikonsole 6 im oberen Bereich eine C-Schiene 11 auf, die an vorgefertigten Ausnehmungen 8 mit Schrauben 29 befestigt ist. In der unteren Führungsschiene 30 der C-Schiene 11 werden mindestens drei Rollen 14, 14' in gewissen Grenzen hin- und hergeführt. An den Führungsrollen 14, 14' ist mit jeweils einem eigenen Spezialgewindebolzen der Gleitschlitten 16 befestigt, der ein abgekantetes Profilblech darstellt. Im unteren Bereich des Gleitschlittens 16 sind an jeder Seite jeweils mindestens eine Stützrolle 17, 17' angeordnet, die dazu dient, den axialen Druck der Wickelwelle 2 abzufangen, sodass der Gleit- schlitten 16 in senkrechter Position hin- und hergleiten kann. Durch den Gleitschlitten 16 wird eine Bewegung der Wickelwelle 2 senkrecht zur Rollpanzerebene ermöglicht, damit der Rollpanzer bei sich änderndem Radius des Wickelballens auf der Wickelwelle 2 immer senkrecht in die Führungsschienen 4, 4' einlaufen kann. Der Gleitschlitten 16 hängt somit mit den beiden Tragrollen 14, 14' in der C- Schiene 11 und wird von der dritten Rolle 15 als Führungsrolle nach oben abgestützt. Die Stützrollen 17, 17' an der Unterseite des Gleitschlittens 16 rollen direkt an der Innenseite der Kombikonsole 6 entlang. Dadurch wird der Gleitschlitten 16 senkrechtgehalten.
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Die 4 zeigt eine Explosionsdarstellung der Einlaufvorrichtung 9. Die Einlaufvorrichtung wird auf der kurzen Lasche 12 der Konsole 6 mit zwei Zapfen in zwei dafür vorgesehene Schlitze 27 eingesteckt und auf der großen Lasche 13 mittels einer Schraube durch die Bohrung 30 angeschraubt. Das Material, aus dem die Einlaufvorrichtung 9 gefertigt ist, ist verzinktes Stahlblech. Die beiden Schenkel 31, 31' des U-förmig geformten Stahlblechs werden mittels des Rundeisens 21 gegeneinander stabilisiert. Das Rundeisen 21 nimmt eine Einlaufrolle 20 auf, die aus einem PE-Kunststoff gefertigt ist. Die Einlaufrolle 20 wird mittels einer Sicherungsscheibe 32 auf dem Rundeisen 21 axial gesichert.
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Die 5 zeigt ausschnittsweise den Bereich in der Nähe einer Konsole 6, die die Wickelwelle 2 mit einem Vierkanteisen in einer Vierkantausnehmung 26 in der Abrollsicherung 18 aufnimmt. Im unteren Bereich der Konsole 6 ist die weiter oben beschriebene Einlaufvorrichtung 9 lösbar mit einer Schraube befestigt. Auf die Wickelwelle 2, die mehrkantig ausgebildet ist, wird mindestens ein Aufschiebring 33 aufgeschoben, um den sich die Lamellen des Rollpanzers 3 herumlegen und aufgewickelt werden. In der mehrkantigen Wickelwelle 2 ist der Rohrmotor 5 angeordnet, der hier nicht näher beschrieben wird. Der Rohrmotor 5 ist ein handelsüblicher Motor, der bei vergleichbaren Anwendungsbeispielen herangezogen wird.