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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Aufrichthilfe für Personen
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Eine
solche Aufrichthilfe ist ein universelles Hilfsmittel, welches dazu
dient, dass ein Helfer einer in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkten Person, beispielsweise
einem Patienten in einem Krankenhaus, Altenpflegeheim oder zu Hause,
beim Aufstehen hilft, das heißt
die Person in den Stand zieht. Wie man sich leicht vorstellen kann,
wirken aufgrund des Gewichts der hilfsbedürftigen Person erhebliche Kräfte insbesondere
auf den Rücken
des Helfers, wenn dieser die hilfsbedürftige Person in den Stand zieht,
und zugleich ist es häufig
schwierig, die hilfsbedürftige
Person sicher fassen zu können.
Daher werden, besonders im Pflegebereich, entsprechende Aufrichthilfen
eingesetzt, die einerseits durch eine optimale Rückenstellung des Helfers ungesunde
Belastungen reduzieren und zugleich Griffe bieten, welche der Helfer
während
des Aufrichtvorgangs sicher nutzen kann.
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In
der 5 ist ein Beispiel für eine Aufrichthilfe gemäß dem Stand
der Technik dargestellt. Wie man sieht, weist diese einen flächigen,
in der Regel biegeschlaffen Körper
auf, der eine Oberfläche
aufweist, die zur Anlage an den Steißbereich oder unteren Rückenbereich
der hilfsbedürftigen
Person bestimmt ist. Dieser Körper
wird auch als Haltegürtel bezeichnet.
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An
seinen beiden seitlichen Enden weist der Haltegürtel jeweils zwei schlaufenartige,
mit beiden Enden am Haltegürtel
fixierte Griffe auf, welche der Helfer sicher greifen kann. Der
Helfer kann dabei entweder die vergleichsweise kürzeren oder die vergleichsweise
längeren
Griffe auf jeder Seite zum Greifen auswählen, je nach Größe und Position
der hilfsbedürftigen
Person beziehungsweise des Helfers. Der Haltegürtel wird nun, wie in der 3 dargestellt,
um das Gesäß beziehungsweise
den unteren Rücken
der hilfsbedürftigen
Person geschlungen, der Helfer greift je einen Haltegriff beidseits
der hilfsbedürftigen
Person und zieht die Person in den Stand.
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Obwohl
sich die gezeigte Aufrichthilfe im praktischen Einsatz vielfach
bewährt
hat, birgt sie im täglichen
Gebrauch ein Risiko. Zwar ist die der hilfsbedürftigen Person zugewandte beziehungsweise die
an der hilfsbedürftigen
Person zur Anlage kommende Oberfläche in der Regel aus einem
rutschhemmenden Material hergestellt, welches ein Verrutschen der
Aufrichthilfe an der hilfsbedürftigen
Person verhindern soll. Jedoch birgt diese rutschhemmende Oberfläche, insbesondere
in Abhängigkeit
der Kleidung der Person oder auch bei Positionierung an der nackten
Haut der Person, immer noch die Gefahr, dass die gesamte Aufrichthilfe
beim Gebrauch am Rücken
der Person unkontrolliert nach oben rutscht, was zum einen entweder
zur einer ungünstigen
Belastung sowohl der hilfsbedürftigen
Person als auch des Helfers führt
und im schlimmsten Fall dazu führen
kann, dass die hilfsbedürftige
Person nach unten aus der Aufrichthilfe herausrutscht und stürzt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufrichthilfe
anzugeben, welche sowohl die im vielfachen Einsatz bewährten Eigenschaften
aufweist als auch die Gefahr des ungewollten Herausrutschens der
hilfsbedürftigen
Person weitgehend oder vollständig
vermeidet.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch eine Aufrichthilfe mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. In den
abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Aufrichthilfe
weist einen Haltegürtel
mit einer Oberfläche
auf, die zur Anlage an den Steißbereich
oder den unteren Rückenbereich
einer Person, nämlich
der hilfsbedürftigen Person,
welcher beim Aufrichten geholfen werden soll, bestimmt ist. Ferner
sind wenigstens zwei Zuggriffe vorgesehen, mindestens ein Zuggriff
je Seite, die seitlich und auf entgegengesetzten Seiten dieser Oberfläche positioniert
sind.
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Um
nun ein Herausgleiten der Person nach unten aus der Aufrichthilfe
beim Aufrichtvorgang sicher zu verhindern, sind die Zuggriffe der
erfindungsgemäßen Aufrichthilfe
nur noch mit einem Ende an je einer Seite des Haltegürtels fixiert
und mit ihrem jeweils anderen, dem ersten Ende entgegengesetzten Ende,
durch jeweils eine im Bereich jedes seitlichen Endes des Haltegürtels vorgesehene
Führung
gezogen und zu einer in der Länge
gegenüber
dem Haltegürtel
veränderbaren
Schlaufe vereint. Die Länge
der Schlaufe kann dabei dadurch verändert werden, dass diese in
wenigstens einer der beiden Führungen,
vorteilhaft jedoch in beiden Führungen
relativ zu dem Haltegürtel
gleitet, insbesondere derart, dass mit kürzer werdender Schlaufe die
jeweiligen Zuggriffe entsprechend länger werden und umgekehrt.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Zuggriffe mit
jenen (ersten) Enden, welche den zu der gemeinsamen Schlaufe vereinten (zweiten)
Enden entgegengesetzt sind, nicht nur an je einer Seite des Haltegürtels fixiert
oder gar nicht an dem Haltegürtel
fixiert, sondern aneinander fixiert. Diese Fixierung aneinander
kann entweder unmittelbar, sozusagen auf direktem Wege erfolgen,
oder diese beiden ersten Enden können,
bevor sie aneinander oder an dem Haltegürtel fixiert sind, noch jeweils
einen weiteren Zuggriff auf dem entgegengesetzten seitlichen Ende
des Haltegürtels
ausbilden, der dann auch in seiner Länge variabel ist. Hierzu können die
ersten Enden bis auf das entgegengesetzte seitliche Ende des Haltegürtels, insbesondere über Kreuz
zueinander, geführt
sein, und vorteilhaft kann eine entsprechende Vielzahl von Führungen, beispielsweise
zwei Führungen
an jedem seitlichen Ende des Haltegürtels, vorgesehen sein.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehene
veränderbare
Schlaufe ist zur Auflage unter dem Gesäß oder unter beziehungsweise
hinter den Oberschenkeln der Person, die aufgerichtet werden soll,
bestimmt und verhindert durch diese Anlage, dass die gesamte Aufrichthilfe
an der Person nach oben rutscht.
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Die
Erfindung sieht demnach eine kostengünstig herstellbare Lösung vor,
welche einerseits sehr sicher verhindert, dass die hilfsbedürftige Person
nach unten in der Aufrichthilfe durchrutscht, und zum anderen sämtliche
Vorteile bekannter Aufrichthilfen, insbesondere unter hygienischen
Gesichtspunkten, Aufbewahrungsmöglichkeiten
und Einfachheit im Gebrauch beibehält.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind neben den beiden Zuggriffen, die zu einer gemeinsamen
Schlaufe vereint sind, zwei weitere Zuggriffe seitlich am Haltegürtel vorgesehen, je
ein weiterer Zuggriff je Seite, welche im Unterschied zu den zuvor
beschriebenen Zuggriffen mit ihren beiden Enden am Haltegürtel fixiert
sind, sodass sie jeweils eine Schlaufe bilden, die in ihrer Länge gegenüber dem
Haltegürtel
nicht veränderbar
ist. Selbstverständlich
wäre es
auch möglich,
diese feststehenden weiteren Zuggriffe in einer anderen Form, beispielsweise
einer T-Form, vorzusehen.
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Die
zu einer Schlaufe vereinten Zuggriffe weisen vorteilhaft die Form
eines flächigen
Bandes auf, zumindest in jenem mittleren Bereich der Schlaufe, die
zur Anlage unter dem Gesäß beziehungsweise
hinter den Oberschenkeln der hilfsbedürftigen Person bestimmt ist.
Um diese Zuggriffe angenehmer fassen zu können, ist es selbstverständlich möglich, dass
dieser bandförmige
Bereich in einen Bereich mit rundem Querschnitt, insbesondere kreisförmigem oder
elliptischem Querschnitt im Bereich der fest am Haltegürtel fixierten
Enden, also jenem Bereich, der durch den Helfer gefasst wird, übergeht.
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Die
Ausgestaltung der Führungen
im Bereich der seitlichen Enden des Haltegürtels, durch welche die zu
einer gemeinsamen Schlaufe vereinten Enden der Zuggriffe gleiten
können,
können
verschiedene Formen aufweisen. Beispielsweise sind auf der Oberfläche des
Haltegürtels
und/oder seitlich am Haltegürtel
oder auch auf der Rückseite
des Haltegürtels
befestigte Laschen vorgesehen, durch welche die Schlaufe gleitet.
Alternativ oder zusätzlich können auch
Schlitze in dem Haltegürtel
ausgebildet sein, durch welche die Schlaufe entsprechend gleitet. Weitere
Ausführungsformen
sind vorstellbar.
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Besonders
vorteilhaft sind zumindest die zu der Schlaufe vereinten Zuggriffe
und insbesondere die Oberfläche
des Haltegürtels
aus Nylon hergestellt. Selbstverständlich ist es auch möglich, alle Oberflächen der
Aufrichthilfe aus Nylon herzustellen.
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Auch
für die
gemäß einer
Ausführungsform vorgesehenen
beiden weiteren, in ihrer Länge
fixierten Zuggriffe seitlich am Haltegürtel ist es vorteilhaft, dass
diese einen runden, insbesondere einen kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt
aufweisen, damit sie leicht und angenehm gefasst werden können.
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Um
die Schlaufe besonders leicht, insbesondere bei einer sitzenden
oder liegenden hilfsbedürftigen
Person unter beziehungsweise hinter deren Oberschenkeln beziehungsweise
unter dem Gesäß platzieren
zu können,
kann gemäß einer
Ausführungsform
die Schlaufe, insbesondere in ihrer Mitte, einen lösbaren Verschluss
aufweisen, über
welchen die beiden entsprechenden Enden der Zuggriffe zu der Schlaufe
vereint sind. Ein solcher lösbarer
Verschluss kann beispielsweise als Schnappverschluss oder als Klettverschluss
ausgeführt
sein. Jedoch sind andere Verschlussarten, beispielsweise mit Haken oder
zum Verknoten, vorstellbar.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und den 1 bis 4 exemplarisch
beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Aufrichthilfe;
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2 die
Aufrichthilfe aus der 1 beim Einsatz;
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3 eine
alternative Ausführungsform
einer erfindungsgemäß ausgeführten Aufrichthilfe;
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4 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform.
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Die 1 zeigt
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgeführte Aufrichthilfe mit einem Haltegürtel 1,
der vorliegend, wie dargestellt, beispielsweise eine verstärkte Randeinfassung 11 aufweist.
Die Randeinfassung 11 umschließt beziehungsweise bildet den äußeren Bereich
einer Oberfläche 2 des
Haltegürtels,
welche, wie insbesondere aus der 2 hervorgeht,
zur Anlage an den unteren Rückenbereich
einer hilfsbedürftigen
Person bestimmt ist.
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Auf
den zwei entgegengesetzten Seiten der Oberfläche 2 sind jeweils
zwei Zuggriffe 3.1, 3.2 und 8.1, 8.2 vorgesehen,
welche beim Gebrauch auf beiden Seiten der Person derart nach vorne
gezogen werden können,
dass sie von dem Helfer erfasst werden können, wenn der Haltegürtel 1 die
hilfsbedürftige
Person umschließt.
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Die
beiden Zuggriffe 8.1 und 8.2 bilden eine in ihrer
Länge stets
fixierte Schlaufe und sind an ihren beiden Enden 9.1, 9.2 fest
mit dem Haltegürtel 1 verbunden.
Die Zuggriffe 3.1, 3.2 sind hingegen nur mit jeweils
einem ihrer Enden 4.1, 4.2 fest an den Haltegürtel 1 angeschlossen,
wohingegen ihr jeweils anderes Ende 5.1, 5.2 durch
eine Führung 6.1, 6.2 im Bereich
jedes seitlichen Endes des Haltegürtels 1 gezogen ist
und beide Enden 5.1, 5.2 zu einer Schlaufe 7 vereint
sind. Dadurch, dass die nicht fixierten Enden 5.1, 5.2 der
Zuggriffe 3.1, 3.2 relativ gegenüber dem
Haltegürtel 1 gleitend
durch die Führungen 6.1, 6.2 bewegbar
sind, kann die Länge
der Schlaufe 7, das heißt die Fläche, welche durch die Schlaufe 7 gemeinsam
mit dem Bereich des Haltegürtels 1,
der zwischen den beiden Führungen 6.1 und 6.2 positioniert
ist, eingeschlossen wird, verändert
werden.
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Die
beiden Zuggriffe 3.1, 3.2 sowie die Schlaufe 7 sind
in der 1 als bandförmiger
Körper dargestellt.
In der Mitte dieses bandförmigen
Körpers ist
ein lösbarer
Verschluss 10 angeordnet, um die Schlaufe 7 wahlweise
zu öffnen
und zu schließen. Dies
erleichtert das Anbringen der Schlaufe 7 unter der hilfsbedürftigen
Person beziehungsweise unter deren Oberschenkeln.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
den lösbaren
Verschluss einzusparen oder an einer anderen Position außerhalb
der gezeigten Mitte vorzusehen. Ferner ist es möglich, dass die Schlaufe 7 oder
besonders nur jener Bereich der Zuggriffe 3.1, 3.2,
welcher durch den Helfer gefasst wird, einen anderen Querschnitt
als den eines Bandes aufweist, beispielsweise einen runden Querschnitt,
um das Greifen angenehmer zu machen.
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In
der 3 erkennt man eine alternative Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher mittels eines einzigen Bandes oder Seiles,
das eine Endlosschleife ausbildet, jeweils zwei in der Länge veränderbare
Zuggriffe 3.1, 3.2 und 11.1, 11.2 auf
beiden seitlichen Enden des Haltegürtels 1 ausgebildet
werden. Hierfür
sind vier Führungen 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 – je zwei
Führungen
pro seitlichem Ende – im
Bereich der seitlichen Enden des Haltegürtels 1, vorliegend
auf der Oberfläche 2 in
Form von Laschen aufgebracht, vorgesehen, durch welche das Band
beziehungsweise das Seil geschlungen ist. Im Detail ist das Band/das
Seil, ausgehend von der gegenüber
dem Haltegürtel 1 veränderbaren
Schlaufe 7, zunächst durch
je eine Führung 6.1, 6.2 unten
an beiden seitlichen Enden des Haltegürtels 1 gezogen, bildet
dann jeweils die Zuggriffe 3.1, 3.2 aus, ist weiter
durch die Führungen 6.3 beziehungsweise 6.4 oben
an beiden seitlichen Enden des Haltegürtels 1 auf das gegengesetzte
seitliche Ende des Haltegürtels 1 geführt und bildet
dort, nachdem es erneut durch die Führungen 6.2 beziehungsweise 6.1 geführt ist,
die zweiten Zuggriffe 11.1, 11.2 aus, bevor es
wieder durch die Führungen 6.3 und 6.4 geführt und
vereint ist. Wie man sieht, ist vorliegend das Band/das Seil einmal
gekreuzt übereinander
und einmal parallel zu den langen Enden des Haltegürtels 1 über den
Haltegürtel 1 hinweg
geführt.
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Die
Laschen, welche die Führungen 6.1, 6.2, 6.3 und 6.4 ausbilden,
sind in der gezeigten 3 diagonal positioniert, wobei
eine entsprechende diagonale Positionierung beispielsweise auch
bei der Ausführungsform
gemäß der 1 vorgesehen
sein könnte.
Natürlich
ist auch eine diagonale Positionierung schräg in die entgegengesetzte Richtung
möglich
oder eine anders ausgerichtete Positionierung vorstellbar.
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In
der 4 bildet ein Seil beziehungsweise ein Band oder
dergleichen, ähnlich
wie bei der 3, ebenfalls eine Endlosschleife
aus. Abweichend von der Darstellung der 3 werden
jedoch durch dieses Band beziehungsweise durch dieses Seil nur die Haltegriffe 3.1, 3.2,
welche zu der gemeinsamen Schlaufe 7 vereint sind, ausgebildet.
Natürlich
ist es möglich,
weitere Haltegriffe (nicht dargestellt) an jedem seitlichen Ende
des Haltegürtels 1 vorzusehen, beispielsweise
in ihrer Länge
fixierte Haltegriffe, ähnlich
wie bei der 1. Auch gemäß der 4 sind die
Führungen 6.1, 6.2, 6.3 und 6.4 an
den beiden seitlichen Enden des Haltegürtels 1 wieder als
Laschen auf der Oberfläche 2 ausgeführt, wobei
diesmal die der Schlaufe 7 nahe gelegenen Führungen 6.1, 6.2 diagonal
und die oberen Führungen 6.3 und 6.4 senkrecht
angeordnet sind.
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Die
Erfindung schafft eine sehr einfache und trotzdem überzeugende
Möglichkeit,
um die Sicherheit bei der Bedienung einer Aufrichthilfe wesentlich zu
erhöhen.