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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gestaltung einer Showbühne mit
gesteuert verlagerbaren Gestaltungselementen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Die
Präsentation
von Objekten und Personen auf Showbühnen und Theaterbühnen sowie
die Vermittlung von Inhalten und Informationen an ein Publikum wird
in bekannter Weise durch Bühnenaufbauten
und Bühnengestaltungen
unterstützt.
Für eine
attraktive und fesselnde Präsentation
ist es zudem bekannt Gestaltungselemente zu Umbauzwecken und/oder
in Verbindung mit einem Programmablauf gesteuert dynamisch auf der
Bühne zu
verlagern. Die entsprechenden Verlagerungseinrichtungen weisen dazu
regelmäßig Führungselemente
und Zug- oder Schubelemente auf, die mit den Gestaltungselementen
verbunden sind. Die dafür
erforderlichen Stellantriebe und Steuerungen sind meist in Seitenbereichen
der Bühne
oder unter dem Bühnenboden
außerhalb
des Sichtbereichs verdeckt für
das Publikum angeordnet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber eine
Vorrichtung zur Gestaltung einer Showbühne mit gesteuert verlagerbaren
Gestaltungselementen vorzuschlagen, mit der besonders attraktive
und beeindruckende statische und/oder dynamische Effekte einem Publikum
dargeboten werden können.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 besteht zumindest ein Teilbereich einer Bühnenwand der Showbühne aus einer
Mehrzahl von rasterartig parallel nebeneinander angeordneten Gestaltungspins,
die relativ und parallel zueinander gesteuert verlagerbar sind dergestalt,
dass entsprechend der gesteuerten Relativverlagerung der Gestaltungspins
die Form der Sichtseite der Bühnenwand
veränderbar
ist.
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Ersichtlich
können
durch eine solche Verlagerung von Gestaltungspins bei großer Flexibilität eine Vielzahl
von Linienformen, beispielsweise Schriftzüge, sowie 3D-Objekte in positiver
oder negativer Form erzeugt werden. Je nach der Relativverlagerung
von Einzelnen oder Gruppen von Gestaltungspins und je nach der gewählten Ansteuerung können dabei
statische Formen oder sich in zeitlichen Abständen aufbauende Formen oder
sich dynamisch bewegende Formen erzeugt werden.
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Der
Aufwand zur Herstellung einer solcher Vorrichtung und der Steuerungs- und Programmieraufwand
sind dabei angesichts der darstellbaren außergewöhnlichen Effekte zur Steigerung
der Aufmerksamkeit des Publikums relativ gering und vertretbar.
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Die
dicht nebeneinander angeordneten Gestaltungspins können mit
ihren Pinenden veränderbare
Flächenformen
ausbilden, die als Projektionsflächen
für visuelle
Darstellungen bewegter sowie stehender Formen zur Unterstützung von
3D-Darstellungen verwendet werden können. Die Größe der möglichen
Darstellungen ist durch die Flächengröße des Rasters
der Gestaltungspins in der Bühnenwand (X-
und Y-Richtung) sowie durch die ausfahrbare bzw. einfahrbare Funktionslänge der
Gestaltungspins (Z-Richtung)
begrenzt. Dabei ist das Raster selbst in X- und Y-Richtung durch
die Anzahl und die Größe und gegebenenfalls
den Abstand der beweglichen Gestaltungspins pro Flächeneinheit
begrenzt. Beispielsweise kann für
geeignete Darstellungen an einer Bühnenwand ein Raster mit 4000
Gestaltungspins verwendet werden.
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In
einer bevorzugten konkreten Ausführungsform
der Vorrichtung nach Anspruch 2 sind die Gestaltungspins jeweils
gleichlang und senkrecht zur Bühnenwand
ausgerichtet und bilden in einer Grundstellung mit ihren freien
Pinenden eine ebene gerade Sichtfläche. Die Gestaltungspins können aus
dieser geraden Sichtfläche
heraus (oder hinein) gesteuert bewegt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Konkretisierung nach Anspruch 3 sind
für eine
Formgebung die Gestaltungspins einzeln und/oder gekoppelte Gruppen
von Gestaltungspins für
ihre Verlagerung mit hinter der Sichtseite der Bühnenwand angeordneten steuerbaren
Aktuatoren verbunden. Diese Verbindung kann direkt und unmittelbar
oder mittelbar durch Zwischenschaltung von bewegungsübertragenden Gliedern
oder durch Anlageverbindungen erfolgen.
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Die
steuerbaren Aktuatoren weisen gemäß Anspruch 4 pneumatisch und/oder
hydraulisch und/oder elektrisch und/oder elektromagnetisch betätigbare
Stellantriebe, zum Beispiel Hubkolben oder drehangetriebene Walzenformen
auf, mit denen die Gestaltungspins von einer Grundstellung entsprechend
einer eingefahrenen Endstellung in eine ausgefahrene Stellung verlagerbar
sind. Zudem sollen auch alle dazwischenliegenden definierten Zwischenstellungen
gesteuert angefahren werden können,
so dass insbesondere visuell stufenlose Darstellungen jeglicher
dreidimensionaler Volumenmodelle möglich sind, deren Amplituden
nur durch die Gesamtabmessung in X-, Y- und Z-Richtung begrenzt sind.
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Eine
optisch ansprechende Gestaltung ergibt sich gemäß Anspruch 5 bei einer zylinderförmigen Ausbildung
der Gestaltungspins mit abgerundeten freien Pinenden. Grundsätzlich sind
jedoch je nach den gewünschten
erzielbaren Effekten auch andere Formen der Gestaltungspins, insbesondere Prismaformen
möglich.
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Eine
Führung
der Gestaltungspins kann nach Anspruch 6 in Führungen in einer zugeordneten rasterartigen
Lochwand und/oder durch gegenseitige Anlage und/oder unmittelbar
durch die feste Verbindung mit den Aktuatoren erfolgen.
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Grundsätzlich ist
die erfindungsgemäße veränderliche
Formgebung der Sichtseite einer Bühnenwand an allen Bühnenwänden, wie
den Seitenwänden
der Rückwand
oder einer Bühnendecke
möglich. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach
Anspruch 7 wird jedoch zumindest ein Teil der Bodenwand der Showbühne mit
den erfindungsgemäßen Gestaltungspins
ausgerüstet,
so dass bei entsprechender Ansteuerung die Form der Bodenfläche veränderbar
ist. Insbesondere können
damit aus der Bodenfläche
herausragende Volumenmodelle erzeugt werden.
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In
einer weiteren attraktiven und Aufsehen erregenden Weiterbildung
nach Anspruch 8 werden die Gestaltungspins mit steuerbaren Leuchtmitteln, vorzugsweise
mit Leuchtdioden ausgerüstet,
die ganz oder teilweise farblich oder monochromatisch, gegebenenfalls
zeitlich programmgesteuert erleuchtet werden können. Zudem oder alternativ
können
die Gestaltungspins auch lichtreflektierend und/oder in unterschiedlichen
Farben ausgeführt
sein. Ein besonders hochwertiger Eindruck wird erreicht, wenn die
Gestaltungspins in Aluminiumoptik oder Chromoptik hergestellt sind.
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Gemäß Anspruch
9 wird die Verlagerung der Gestaltungspins unter Verwendung einer
elektronischen Steuerung, computergesteuert mit einem vorprogrammierbaren
Programmablauf durchgeführt. Durch
eine freie Freiprogrammierbarkeit ist die veränderbare Wandgestaltung entsprechend
flexibel durchführbar.
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Durch
ein vorprogrammierbares Bewegungszusammenspiel von Gestaltungspins
nach Anspruch 10 können
dynamische Bewegungsabläufe
in X-, Y- und Z-Richtung ausgeführt
werden. Beispielsweise kann mit einem aus der Bodenfläche heraustretenden
Fahrzeugmodell als Volumenobjekt in Verbindung mit einer Bewegung
in Z-Richtung eine Fahrbewegung des Fahrzeugmodells nachgebildet
werden.
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Die
erforderliche Software für
die Computersteuerung der Gestaltungspins kann nach Anspruch 11
für eine
einfache Programmierung Schnittstellen aufweisen, mit denen ohnehin
vorhandene Modelldaten von 3D-Objekten, beispielsweise CAD-Daten
für eine
Nachbildung entsprechender Volumenmodelle eingegeben werden können. Weiter
können
Schnittstellen zum Anschluss an Sensoren, wie zum Beispiel von Tastmatten,
von Bewegungsmeldern, von Lichtsensoren, von Kameras oder von Mikrofonen vorgesehen
sein, welche bei entsprechenden Sensorsignalen Programmabläufe ein-
und ausschalten oder gezielt verändern
können,
so dass dadurch beispielsweise eine Interaktion mit dem Publikum
auf einer Messe möglich
ist.
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Anhand
einer Zeichnung wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
weiter erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Showbühne,
bei der ein Teil der Bodenwand mit einer Rasteranordnung von Gestaltungspins
ausgerüstet
ist, wo bereits eine positive Form eines Volumenmodells teilweise
erzeugt ist;
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2 eine
Darstellung entsprechend 1 in der das Volumenmodell bereits
erkennbar als Fahrzeugmodell weiter aus der Bodenwand herausgetreten
ist;
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3 eine
entsprechende Darstellung von seitlich vorne mit vollständig erzeugtem
und ausgefahrenem Fahrzeugmodell; und
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4 eine
schematische Schnittdarstellung entlang einer Reihe von Gestaltungspins
zur grundsätzlichen
Funktionserläuterung.
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In
den 1 bis 3 ist jeweils eine Showbühne 1 bei
einer Messepräsentation
dargestellt, auf der eine Person 2 einen gegenständlichen
Personenkraftwagen 3 einer neuen Modellreihe einem Publikum 4 präsentiert.
Zur optischen Unterstützung
und zur Erhöhung
der Attraktivität
der Präsentation
ist eine langgestreckte Teilfläche 5 des
Bühnenbodens 6 mit
einer Rasteranordnung einer Vielzahl von Gestaltungspins 7 ausgeführt.
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Die
Gestaltungspins 7 liegen entsprechend dem regelmäßigen Rastern
eng beieinander und sind bei gleicher Länge senkrecht zum Bühnenboden ausgerichtet.
In einer Grundstellung liegen die freien Pinenden in einer geraden
ebenen Sichtfläche
flächenbündig zum
Bühnenboden 6.
Aus einer solchen ebenen geraden Bodenfläche 8 heraus sind
Gestaltungspins zur veränderlichen
Formgebung der zugeordneten Bodenfläche vertikal, programmgesteuert herausbewegbar,
wie dies an drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten in den 1 bis 3 gezeigt
ist.
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In 1 liegen
ein Großteil
der (schematisch angedeuteten) Gestaltungspins in der Rasterteilfläche 5 (X-,
Y-Fläche)
in ihrer Grundstellung und bildet mit ihren freien Pinenden eine
ebene horizontale Bodenfläche 8.
Lediglich in einem Formbereich 9 wurden bereits Gruppen
von nebeneinanderliegenden Gestaltungspins 7 aus der horizontalen
Bodenfläche 8 gesteuert
etwas herausbewegt, so dass eine längliche mittlere Aufwölbung 10 mit
jeweils vier eckseitig angeordneten und beabstandeten Erhebungen 11 erzeugt
wurde. Für
ein Publikum 4 ist dadurch lediglich eine Aufmerksamkeit
und Neugierde erregende Bodenbewegung erkennbar.
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In 2 ist
durch ein programmgesteuertes Zusammenspiel aus der Bodenfläche 8 herausbewegter
Gestaltungspins 7 der Formbereich 9 ersichtlich
in X-Richtung nach rechts gewandert, wodurch eine Fahrbewegung simuliert
wurde. Zudem sind die programmmäßig angesteuerten
Gestaltungspins 7 insgesamt in Z-Richtung weiter aus der
Bodenfläche 8 herausbewegt
worden, wodurch bereits das Volumenmodell eines Sportwagens 12 für das Publikum 4 erkennbar
wird, wobei insbesondere die längliche
erhöhte
Aufwölbung 10 den
Fahrzeugkörper
und die vier Erhebungen 11 die Radhäuser mit den Rädern nachbilden.
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In 3 ist
nun deutlich, jedoch mittels der Gestaltungspins künstlerisch
verfremdet eine Sportwagenform nachgebildet, die sich während der
zeitlichen Entstehung entsprechend der 1 bis 3 über die
Bühne von
links nach rechts als gewünschter
Blickfang bewegt hat. Entsprechend kann auch eine Rückbewegung
programmgesteuert ablaufen, wobei dann die Sportwagen 12 wieder
in der Bodenfläche 8 durch
Rückführung aller
Gestaltungspins 7 in die Grundstellung verschwindet.
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In 4 ist
eine stark schematisierte Schnittdarstellung eines Funktionsmodells
entlang einer Reihe von Gestaltungspins 7 gezeigt. Die
vier linken und zwei rechten Gestaltungspins 7 befinden
sich in der eingefahrenen Grundstellung, so dass die jeweiligen
freien abgerundeten Pinenden 13 in Verbindung mit den weiteren
angrenzenden Gestaltungspins 7 eine horizontale ebene Bodenfläche 8 ergeben. Demgegenüber sind
die übrigen
drei Gestaltungspins 7 gesteuert aus dieser Bodenebene 8 herausbewegt.
Dazu sind die Gestaltungspins 7 mit jeweils zugeordneten
Aktuatoren 14 über
ausfahrbare Kolbenstangen 15 verbunden. Die Aktuatoren 14 sind
ortsfest in einer Basisplatte 16 gehalten, während die
Gestaltungspins 7 mit ihren Zylinderformen jeweils in rasterartig
zugeordneten Führungen
einer Lochwand 17 verschiebbar gehalten sind. Anstelle
dieser Lochwandführung
könnten
die Gestaltungspins 7 auch zur Führungszwecken unmittelbar aneinander
anliegen oder die Aktuatoren 14 könnten über entsprechende Linearführungen
der Kolbenstangen 15 die Längsführungen der Gestaltungspins 7 unmittelbar übernehmen.
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Die
Aktuatoren 14 werden hier in der schematischen Darstellung
pneumatisch über
einen Steuerverteiler 8 betätigt, an den eine Druckversorgung 19 angeschlossen
ist. Vom Verteiler 18 führen
pneumatische Steuerleitungen 20 jeweils zu den Aktuatoren 14.
Bei einer Druckbeaufschlagung auf eine Steuerleitung 20 wird
der jeweils zugeordnete Gestaltungspin 7 aus der Bodenfläche 8 nach
oben herausbewegt. Bei einer Druckentlastung wird der Gestaltungspin 7 durch
sein Eigengewicht und/oder durch eine Federvorspannung in die Grundstellung wieder
zurückgeführt.
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Der
Verteiler 19 wird über
einen Rechner 21 mit einem Programmablauf zur mechanischen
Betätigung
der Gestaltungspins 7 gesteuert. Die erforderliche Steuersoftware
kann dabei auf den Rechner 21 und einen separaten programmieren
Rechner, beispielsweise auf einen Laptop 22 aufgeteilt
sein.
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Darauf
kann bequem und unabhängig
von der Vorrichtung ein Programmablauf für Pinbewegungen und Formgebungen
vorprogrammiert werden. Entsprechende Daten können dann über eine lösbare Datenleitung 23 auf
den Rechner 21 zur Ausführung
des Programms überspielt
werden.