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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Anzeigen einer bewegungsabhängigen optischen Information für eine in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs befindliche Person gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Aus dem Kraftfahrzeugbau ist bekannt, dass es bei Insassen zu sogenannten visuell-vesikulären Konflikten kommen kann. Diese visuell-vesikulären Konflikte können aufgrund von unterschiedlichen Wahrnehmungen durch die Augen und den Gleichgewichtssinn entstehen. Insbesondere kann dieser Konflikt die sogenannte Reisekrankheit, welche auch als Kinetose bezeichnet wird, auslösen.
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Die
DE 10 2007 037 852 A1 betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von Kinetose-Störungen bei einem Passagier eines Fahrzeugs, wobei dem Passagier während einer Fahrt durch visuelle Effekte ein der momentanen Bewegung des Fahrzeugs entsprechender Bewegungseindruck vermittelt wird.
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Ferner betrifft die
DE 10 2017 212 031 A1 ein Verfahren zur Reduktion von kinetosebedingten Symptomen eines Insassen in einem Fahrzeug, wobei wenigstens eine aktuelle Bewegungskenngröße des Fahrzeugs ermittelt wird. Es wird vorgeschlagen, dass zur Reduktion der kinetosebedingten Symptome wenigstens eine mittels einer Anzeigeeinheit angezeigte Anzeigeinformation in Abhängigkeit von der Bewegungskenngröße dynamisch verändert wird und insbesondere an einen aktuellen Fahrzustand angepasst wird.
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Die US 2017 / 0 291 538 A1 offenbart ein System zur Bekämpfung der Reisekrankheit für einen Benutzer in einem Fahrzeug mit einem Lichtmatrixsystem, das so konfiguriert ist, dass es visuelle Stimuli ausgibt, die in einem Sichtfeld des Benutzers präsentiert werden; und einer Steuerung, die ein Steuersignal an das Lichtmatrixsystem ausgibt, um das Lichtmatrixsystem so zu aktivieren, dass es die visuelle Eingabe nachahmt, die man erhalten würde, wenn man aus dem Fahrzeug hinaussehen würde.
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Die US 2019 / 0 061 655 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verhinderung der Reisekrankheit von Fahrzeuginsassen, welche dafür ausgelegt sind, ein bewegtes Bild in einem Fahrzeuginnenraum anzuzeigen, um den Insassen visuelle Informationen über die aktuellen und bevorstehenden Bewegungen des Fahrzeugs zu vermitteln. Das Bewegungsbild enthält typischerweise eine Vielzahl von Mustern mit gleicher Form und unterschiedlichen Größen, die konzentrisch angeordnet sind, um ein dreidimensionales Bild auf der Grundlage einer perspektivischen Darstellung zu erzeugen, und ändert die Muster im Vorfeld bevorstehender Fahrzeugbewegungen. Auf diese Weise können die Insassen solche Bewegungsmuster in ihrer peripheren Sicht wahrnehmen und die Fahrzeugbewegungen bewusst oder unbewusst verarbeiten und antizipieren, wodurch sie in die Lage versetzt werden, die Erfahrung der Reisekrankheit zu vermeiden oder zu mildern.
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Die nachveröffentlichte WO 2020/ 012 227 A1 beschreibt eine Methode und ein entsprechendes System zur Verringerung der Symptome der Reisekrankheit, die ein Fahrzeuginsasse erlebt, auf der Grundlage des optischen Flusses. Die Technologie basiert auf der Generierung von Bewegungshinweisen, die dem Insassen über künstliche Verbesserungen visuelle Zusatzinformationen zur tatsächlichen visuellen Szene um das Fahrzeug herum liefert. Diese künstlichen Verbesserungen beziehen sich auf die Funktionsflächen des Fahrzeugs, die im peripheren Sichtfeld des Insassen angeordnet sind, wie z.B. Armaturenbretter, A-Säulen, Türverkleidungen oder den Fahrzeugboden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anzeigevorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels welchen auf möglichst einfache Art und Weise einer potentiellen Kinetose eines Insassen des Kraftfahrzeugs entgegengewirkt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anzeigevorrichtung sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Anzeigen einer bewegungsabhängigen optischen Information für eine in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs befindliche Person, mit einer Anzeigeeinrichtung, welche in Abhängigkeit von einer aktuellen Bewegung des Kraftfahrzeugs die optische Information zu der aktuellen Bewegung des Kraftfahrzeugs zur Reduzierung einer Kinetose der Person anzeigt.
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Es ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung länglich ausgebildet ist und dazu ausgebildet ist, die optische Information als eine fließende Bewegung von einer ersten Seite der länglichen Anzeigeeinrichtung zu einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Anzeigeeinrichtung auf Basis eines sich optischen bewegenden Anzeigeelements der Anzeigeeinrichtung anzuzeigen.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass auf möglichst einfache Art und Weise die optische Bewegung als fließende Bewegung auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden kann. Somit kann auf einfache Art und Weise einer potentiellen Kinetose des Insassen entgegengewirkt werden.
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Insbesondere ermöglicht es die Anzeigevorrichtung, dass kein zusätzliches Bild einer Umgebung angezeigt wird. Mit anderen Worten wird mittels des Anzeigeelements eine fließende Bewegung als optische Information angezeigt. Damit kann auf einen komplexen Bildschirm als Anzeigeeinrichtung verzichtet werden. Somit kann bauteilreduziert und kostenreduziert die Anzeigevorrichtung zur Reduktion der Kinetose bereitgestellt werden.
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Insbesondere die im Innenraum befindliche Person, welche auch als Insasse bezeichnet werden kann, kann beispielsweise während der Fahrt lesen, mit elektronischen Geräten arbeiten oder Videos anschauen. Aufgrund dessen kann es zu dem visuell-vesikulären Konflikt kommen, wodurch eine Reisekrankheit verursacht werden kann. Dies kann durch die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung verhindert werden.
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Es ist die Anzeigeeinrichtung als ein Hohlkörper ausgebildet und das Anzeigeelement ist ein in dem Hohlkörper angeordnetes Fluid. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass der Insasse zumindest peripher über den visuellen Sinn über den Bewegungszustand des Kraftfahrzeugs auf Basis des sich bewegenden Fluids informiert wird und damit ein mögliches Auftreten von Unwohlsein oder Reisekrankheit verhindert wird. Das Fluid wird dabei auf Basis der unterschiedlichen auf das Fluid wirkenden Beschleunigungskräfte bewegt und kann somit die Bewegung optisch anzeigen. Der Hohlkörper ist insbesondere zumindest bereichsweise transparent ausgebildet, sodass im peripheren Sichtbereich der Insasse das bewegende Fluid beobachten kann. Der Hohlkörper ist insbesondere annähernd waagrecht in die Innenverkleidung beispielsweise einer Kraftfahrzeugtür integriert und befindet sich im gut sichtbaren peripheren Bereich des Insassen. Somit kann auf einfache Art und Weise auf Basis des sich bewegenden Fluids die Bewegung des Kraftfahrzeugs angezeigt werden. Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs fließt dann dieses Fluid beispielsweise abhängig von der Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs nach vorne oder nach hinten und gibt dem Insassen somit über sein peripheres Sichtfeld subtil eine Rückmeldung über den Bewegungszustand des Kraftfahrzeugs. Dies kann das Auftreten von Reiseübelkeit verhindern beziehungsweise verringern.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Fluid in dem Hohlkörper eingefärbt ist. Dadurch kann eine bessere Sichtbarkeit des Fluids erreicht werden. Insbesondere kann dadurch beim peripheren Sehen die Sichtbarkeit des Fluids verbessert werden. Auf Basis dessen kann der Insassen beziehungsweise die Person das sich bewegende Fluid besser wahrnehmen. Dadurch ist es ermöglicht, dass auch im peripheren Sichtbereich bereits die Person das sich bewegende Fluid wahrnehmen kann, wodurch die Kinetose verhindert werden kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn das Fluid in dem Hohlkörper eine höhere Viskosität aufweist als Wasser. Beispielsweise kann das Fluid eine ähnliche Viskosität wie Spülmittel oder Motoröl aufweisen. Dadurch kann auf einfache Art und Weise für den Insassen die Bewegung des Fluids optisch erfasst werden, wodurch die Reiseübelkeit verhindert werden kann. Ferner können auf Basis der erhöhten Viskosität kleine Bewegungen, beispielsweise aufgrund von Fahrbahnunebenheiten, im Fluid verhindert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist das Fluid in dem Hohlkörper optisch sichtbare Partikel zum Anzeigen der optischen Information auf. Mit anderen Worten können die optisch sichtbaren Partikel beispielsweise als Schwebepartikel in dem Fluid bereitgestellt werden. Durch die optisch sichtbaren Partikel ist es ermöglicht, dass der Insasse beziehungsweise die Person die Bewegung des Fluids verbessert wahrnehmen kann. Damit kann auf einfache Art und Weise die aktuelle Bewegung des Kraftfahrzeugs innerhalb der Anzeigevorrichtung angezeigt werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn der Hohlkörper zusätzlich zumindest bereichsweise mit einem Gas befüllt ist. Beispielsweise kann der Hohlkörper lediglich zur Hälfte mit dem Fluid und zur Hälfte mit dem Gas befüllt sein. Bei dem Gas kann es sich insbesondere um Luft handeln. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass ähnlich wie bei einer Wasserwaage, die Bewegung des Fluids besser angezeigt werden kann. Weiterhin kann das Fluid sich dadurch besser innerhalb des Hohlkörpers bewegen. Dadurch kann auf einfache Art und Weise und dennoch zuverlässig die aktuelle Bewegung des Kraftfahrzeugs mittels der Anzeigevorrichtung angezeigt werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Hohlkörper mittels einer Beleuchtungseinrichtung der Anzeigevorrichtung beleuchtet ist. Dadurch ist eine verbesserte Sichtbarkeit des Fluids ermöglicht. Bevorzugt kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Partikel eine fluoreszierende Farbe beziehungsweise Oberfläche aufweisen und die Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe eines Schwarzlichts ausgebildet ist, sodass die Partikel auf Basis des Schwarzlichts fluoreszieren, sodass eine verbesserte optische Anzeige für die Person ermöglicht ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die Anzeigeeinrichtung als Leuchtstreifen ausgebildet und das Anzeigeelement als zumindest zwei Leuchtelemente ausgebildet, und die Anzeigevorrichtung weist eine elektronische Recheneinrichtung auf, welche in Abhängigkeit von einer erfassten Bewegung des Kraftfahrzeugs zur Erzeugung der optischen Information die zumindest zwei Leuchtelemente ansteuert. Insbesondere weist der Leuchtstreifen eine Vielzahl von Leuchtelementen auf. Beispielsweise kann der Leuchtstreifen als LED-Leuchtstreifen ausgebildet sein. Insbesondere kann dann die fließende Bewegung durch eine unterschiedliche Ansteuerung der jeweiligen Leuchtelemente durchgeführt werden. Beispielsweise kann bei einem Bremsmanöver eine optisch fließende Bewegung durch Beleuchten der einzelnen Leuchtelemente von hinten nach vorne durchgeführt werden. Beim Beschleunigen kann wiederum die optische Bewegung durch eine Beleuchtung der Leuchtelemente von vorne nach hinten durchgeführt werden. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Leuchtstreifen um ein dynamisch ansteuerbares LED-Leuchtband. Die LED-Leuchten sollen in dieser Ausführungsform in der Form angesteuert werden, dass abhängig von einer durch eine Inertialsensorik aufgezeichnete Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs ein kontinuierlicher Aufbau des Lichtbands erfolgt. Beispielsweise soll bei einem Bremsmanöver das Lichtband beginnend mit den LEDs hinten im Kraftfahrzeug kontinuierlich, also LED für LED, nach vorne erleuchtet werden. Dies soll abhängig von bei einer Längsbeschleunigung sowie des Bremsmanövers auftretenden Längsbeschleunigungsvarianten erfolgen. Beim Beschleunigen, insbesondere beim „Gasgeben“, soll das Lichtband in der anderen Richtung verlaufen.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest das Anzeigeelement zum Anordnen an einer Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs und/oder im Kraftfahrzeughimmel des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Dadurch kann die Anzeigevorrichtung in dem peripheren Sichtfeld des Insassen angeordnet sein, so dass eine periphere Wahrnehmung der Anzeigevorrichtung realisiert werden kann.
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Bevorzugt ist das Anzeigeelement derart angeordnet, dass eine Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs angezeigt werden kann. Alternativ oder ergänzend kann das Anzeigeelement auch derart angeordnet sein, dass auch eine Querbeschleunigung sowie eine Höhenbeschleunigung mittels des Anzeigeelements angezeigt werden kann. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Anzeigevorrichtung drei Anzeigeelemente aufweist, wobei eines der Anzeigeelemente die Längsbeschleunigung anzeigt, ein zweites Anzeigeelement die Querbeschleunigung anzeigt und ein drittes Anzeigeelement die Hochbeschleunigung anzeigt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Anzeigevorrichtung gemäß dem vorhergehenden Aspekt. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Anzeigevorrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Kraftfahrzeugs anzusehen. Das Kraftfahrzeug weist dazu gegenständliche Merkmale auf.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung; und
- 2 eine weitere schematische Seitenansicht des Kraftfahrzeugs mit einer weiteren Ausführungsform der Anzeigevorrichtung.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10. Insbesondere zeigt die 1 eine Fahrzeugtür 12. Beispielsweise kann die Fahrzeugtür 12 eine Tür für einen Fondbereich des Kraftfahrzeugs 10 darstellen. Insbesondere ist in der 1 eine Innenseite 14 der Fahrzeugtür 12 gezeigt. Mit anderen Worten begrenzt die Innenseite 14 einen Innenraum 16 des Kraftfahrzeugs 10.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Anzeigevorrichtung 18 auf. Die Anzeigevorrichtung 18 ist zum Anzeigen einer bewegungsabhängigen optischen Information 20 für den Innenraum 16 des Kraftfahrzeugs 10 ausgebildet. Insbesondere ist die optische Information 20 für eine in dem Innenraum 16 befindliche Person, welche nicht gezeigt ist, ausgebildet. Die Anzeigevorrichtung 18 weist eine Anzeigeeinrichtung 22 auf, welche in Abhängigkeit von einer aktuellen Bewegung des Kraftfahrzeugs 10 die optische Information 20 zu der aktuellen Bewegung des Kraftfahrzeugs 10 zur Reduzierung einer Kinetose der Person anzeigt.
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Es ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung 20 länglich ausgebildet ist und dazu ausgebildet ist, die optische Information 20 als eine fließende Bewegung 24 von einer ersten Seite 26 der Anzeigeeinrichtung 22 zu einer der ersten Seite 26 gegenüberliegenden zweiten Seite 28 der Anzeigeeinrichtung 22 auf Basis eines sich optisch bewegenden Anzeigeelements 30 der Anzeigeeinrichtung 22 anzuzeigen.
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Insbesondere ist in der 1 gezeigt, dass die Anzeigeeinrichtung 22 als ein Hohlkörper 32 ausgebildet ist und das Anzeigeelement 30 ein in dem Hohlkörper 32 angeordnetes Fluid 34 ist. Insbesondere ist in der 1 gezeigt, wie das Fluid 34 auf Basis einer Beschleunigung, insbesondere eines „Gasgebens“ des Kraftfahrzeugs 10, zu der zweiten Seite 28 bewegt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist somit insbesondere die Fahrzeugtür 12 derart angeordnet, dass die zweite Seite 28 einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs 10 zuzuordnen ist und die erste Seite 26 einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs 10 zuzuordnen ist. Auf Basis der Beschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 wird somit das Fluid 34 „nach hinten“ bewegt.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Fluid 34 in dem Hohlkörper 32 eingefärbt ist. Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Fluid 34 in dem Hohlkörper 32 eine höhere Viskosität aufweist als Wasser. Beispielsweise kann das Fluid 34 eine Viskosität wie Spülmittel beziehungsweise wie Motoröl aufweisen.
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Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Fluid 34 in dem Hohlkörper 32 optisch sichtbare Partikel 36 zum Anzeigen der optischen Information 20 aufweist.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Hohlkörper 32 zumindest bereichsweise mit einem Gas 38, insbesondere mit Luft, befüllt ist. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass das Fluid 34 sich einfach innerhalb des Hohlkörpers 32 bewegen kann. Dadurch kann auf einfache Art und Weise die Bewegung des Kraftfahrzeugs 10 für den Insassen nachempfunden werden.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Hohlkörper 32 mittels einer Beleuchtungseinrichtung 40 der Anzeigevorrichtung 18 hinterleuchtet ist. Beispielsweise kann die Beleuchtungseinrichtung 40 Schwarzlicht erzeugen. Insbesondere können dann die Partikel 36 fluoreszierend ausgebildet sein, sodass auf Basis der Beleuchtung mit der Beleuchtungsvorrichtung 40 die Partikel 36 zum Leuchten gebracht sind.
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Insbesondere löst die in 1 gezeigte Anzeigevorrichtung 18 somit das Problem, dass die Person während der Fahrt beispielsweise lesen kann beziehungsweise sich mit elektronischen Geräten oder Videos beschäftigt. Diese Person kann dann aufgrund des visuell-vesikulären Konflikts häufig an der Reisekrankheit, welche auch als Kinetose bezeichnet wird, erkranken. Auf Basis der vorgestellten Anzeigevorrichtung 18 wird der Insasse zumindest peripher über den visuellen Sinn über den Bewegungszustand des Kraftfahrzeugs 10 informiert und damit kann ein mögliches Auftreten der Reisekrankheit verhindert werden. Dies wird insbesondere dadurch bewirkt, dass der länglich und transparent ausgebildete Hohlkörper 32, im vorliegenden Ausführungsbeispiel innerhalb der Fahrzeugtür 12, angeordnet wird. Dieser ist zumindest annähernd waagrecht in die Innenverkleidung der Kraftfahrzeugtür 12 integriert und kann insbesondere in der Positionierungshöhe im gut sichtbaren Bereich für den Insassen sich befinden. Der Hohlkörper 32 ist mit dem Fluid 34 insbesondere bis zur Hälfte gefüllt. Das Fluid 34 weist insbesondere eine höhere Viskosität als Wasser auf und eine ähnliche Viskosität wie Spülmittel oder Motoröl. Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 10 fließt dieses Fluid 34 abhängig von der Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 nach vorne oder nach hinten und gibt dem Insassen über sein peripheres Sichtfeld subtil eine Rückmeldung über den Bewegungszustand des Kraftfahrzeugs 10. Dies kann das Auftreten der Kinetose verhindern beziehungsweise verringern. Zur besseren Sichtbarkeit kann das Fluid 34 eingefärbt sein oder auch schwebende gut sichtbare Partikel 36 aufweisen. Die transparente längliche Röhre kann zusätzlich zur besseren Sichtbarkeit des Effets indirekt oder direkt von hinten mittels der Beleuchtungseinrichtung 40 beleuchtet sein. Die im Fluid 34 befindlichen Partikel 36 können dabei eine fluoreszierende Farbe beziehungsweise Oberfläche aufweisen und die Beleuchtung kann in einer speziellen Ausführungsvariante beispielsweise mit Schwarzlicht ausgestattet sein.
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2 zeigt in einer weiteren schematischen Seitenansicht eine weitere Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 18. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Anzeigeeinrichtung 22 insbesondere als Leuchtstreifen 42 ausgebildet und das Anzeigeelement 20 ist insbesondere als zumindest zwei Leuchtelemente 44, insbesondere im vorliegenden Ausführungsbeispiel als acht Leuchtelemente 44, ausgebildet. Die Leuchtelemente 44 verlaufen insbesondere von der ersten Seite 26 zur zweiten Seite 28 hin. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Anzeigevorrichtung 18 eine elektronische Recheneinrichtung 46 aufweist, welche in Abhängigkeit von einer erfassten Bewegung des Kraftfahrzeugs 10 zur Erzeugung der optischen Information 20 die zumindest zwei Leuchtelemente 44 ansteuert. Im folgenden Ausführungsbeispiel ist insbesondere ein Bremsen des Kraftfahrzeugs 10 gezeigt. Insbesondere sind die Leuchtelemente 44, welche sich in Richtung der ersten Seite 26 optisch bewegen, insbesondere aufgrund einer unterschiedlichen Beleuchtung der Leuchtelemente 44, stärker beleuchtet als die Leuchtelemente 44 an der zweiten Seite 28. Insbesondere ist das Leuchtelement 44, welches sich sehr nah an der ersten Seite 26 befindet, stärker beleuchtet als dasjenige Leuchtelement 44, welches sich nicht so nah an der ersten Seite 26 befindet. Insbesondere kann eine fließende Bewegung somit optisch dargestellt werden.
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Insbesondere zeigt die Fig. somit, dass anstelle des Fluids 34 auch ein dynamisches ansteuerbares LED-Leuchtband eingesetzt werden kann. Die LED-Leuchten sollen in dieser Ausführungsform in der Form angesteuert werden, dass abhängig von einer durch eine Inertialsensorik aufgezeichnete Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 ein kontinuierlicher Aufbau des Lichtbands erfolgt. Beispielsweise soll bei einem Bremsmanöver, wie in der 2 gezeigt, das Lichtband beginnend mit den LEDs hinten im Kraftfahrzeug kontinuierlich, also LED für LED, nach vorne erleuchtet werden. Dies soll abhängig von einer Längsbeschleunigung sowie des Bremsmanövers auftretenden Längsbeschleunigungsgradienten erfolgen. Beim Beschleunigen, beispielsweise beim Gasgeben, soll das Lichtband in der anderen Richtung verlaufen. Insbesondere kann eine mehrfache Erleuchtung zum Anzeigen des Bewegungszustands des Kraftfahrzeugs 10 durchgeführt werden.
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1 und 2 zeigen die Anzeigevorrichtung 18, welche in der Fahrzeugtür 12 angeordnet ist. Alternativ oder ergänzend kann das Anzeigeelement 22 auch an einem Fahrzeughimmel des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet werden. Ferner kann beispielsweise vorgesehen sein, dass alternativ zu dem in 1 und 2 Gezeigten auch eine Querbeschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 sowie eine Hochbeschleunigung des Kraftfahrzeugs 10 angezeigt werden kann. Hierzu können die Anzeigeelemente 22 an unterschiedlichen Stellen am Kraftfahrzeug 10 angeordnet sein.
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Insgesamt zeigt die Erfindung eine physikalisch gesteuerte Anzeige der Längsbeschleunigung eines Kraftfahrzeugs 10.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugtür
- 14
- Innenseite
- 16
- Innenraum
- 18
- Anzeigevorrichtung
- 20
- optische Information
- 22
- Anzeigeeinrichtung
- 24
- Bewegung
- 26
- erste Seite
- 28
- zweite Seite
- 30
- Anzeigeelement
- 32
- Hohlkörper
- 34
- Fluid
- 36
- Partikel
- 38
- Gas
- 40
- Beleuchtungseinrichtung
- 42
- Leuchtstreifen
- 44
- Leuchtelement
- 46
- elektronische Recheneinrichtung