-
Die
Erfindung betrifft einen auf zwei Raupen verfahrbaren Mobilbrecher
mit einem Tragrahmen, einem Aufnahmebunker, einem Plattenband, einem Brecher,
einem Zwischenband und einem schwenkbaren Verladeband für
den Einsatz im Tagebau.
-
In
Tagebauen eingesetzte Mobilbrecher zum Zerkleinern von gebrochenem
Gestein werden vorzugsweise mit Raupenfahrwerken ausgerüstet.
Auf Grund der robusten Beanspruchungen muss er stabil ausgebildet
werden. Als Zerkleinerer des Gesteins werden Zweiwalzenbrecher oder
Sizer eingesetzt.
-
Aus
der Druckschrift
AT 388
968 B ist ein mobiler Brecher bekannt, der auf einem Zweiraupenfahrwerk
mit kleinem Raupenabstand verfahrbar ist und deshalb eine zusätzliche
Abstützung unter dem Aufnahmebunker benötigt.
Der Abstand zwischen dem Aufnahmebunker und der direkten Übergabe des
zerkleinerten Gutes auf das schwenkbare Verladeband ist relativ
klein.
-
Als
Zerkleinerungseinheit wird ein Durchlaufbrecher verwendet, der direkt über
einem Kettenkratzer angeordnet ist.
-
Darüber
hinaus ist aus der Druckschrift
DE 103 14 958 A1 ein Mobilbrecher bekannt,
bei dem der Oberbau in einer Ausführungsform nicht schwenkbar auf
zwei Längsraupen verfahrbar und nicht unter dem Aufnahmebunker
abgestützt ist. In einer anderen Ausführungsform
wird zur Verfahrbarkeit des Brechers ein 6-Raupenfahrwerk verwendet.
Der schwenkbare Oberbau wir im Brecherbetrieb unter dem Aufnahmebunker
abgestützt.
-
Bei
den beiden vorstehend beschriebenen bekannten Lösungen
wird jeweils ein langes Plattenband, ein Doppelwalzenbrecher/Sizer
und eine direkte Aufgabe auf das Verladeband vorgesehen.
-
Weiterhin
ist aus der Druckschrift
DE 28
34 987 ein auf zwei Raupen verfahrbarer Mobilbrecher mit
einem schwenkbaren Oberbau bekannt. Der Aufnahmebunker und das Plattenband
sind über einen Hydraulikzylinder heb- und senkbar. Zur
Reduzierung der Bunkerkräfte durch das auftreffende Gut wird
der Oberbau im Brecherbetrieb zusätzlich abgestützt.
-
Die
Förderung des Gutes vom Aufnahmebunker zum Brecher/Sizer
erfolgt über ein Plattenband. Das zerkleinerte Gut wird
dann von einem Zwischenförderer übernommen und
auf ein schwenkbares Verladeband übergeben.
-
In
der Druckschrift
WO
02/092231 A1 wird ebenfalls ein Mobilbrecher mit einem
schwenkbaren Oberbau offenbart, dessen Aufnahmebunker im Betrieb
am Boden abgestützt wird, bei dem aber zwischen dem Doppelwalzenbrecher/Sizer
und dem schwenkbaren Verladeband ein Zwischenförderer verwendet
wird.
-
Die
vorstehend beschriebenen Lösungen weisen entweder eine
sehr kurze Gesamtlänge auf, was die Reichweite zwischen
Gutaufnahme und Gutabgabe gering hält, oder sie sind kompliziert
aufgebaut, schwer oder kostenintensiv.
-
Veränderungen
des Grundaufbaus des Brechers der nach der Druckschrift
WO 02/092231 A1 beschriebenen
Lösung und die Ausgestaltung von Baugruppen in verschiedenen
Varianten sind aus der umfangreichen Druckschrift
WO 2008/032057 A2 bekannt,
in der sieben prioritätsbegründende Einzelerfindungen
zusammengefasst sind. Solche Baugruppen betreffen die Abstützung
des Aufnahmebunkers, die Anordnung und Schwenkbarkeit des Verladeauslegers,
die teilweise zusätzliche Verwendung eines Zwischenbandes,
die zusätzliche Abstützung des Brecher-Oberbaus
und die Verwendung unterschiedlicher Raupenfahrwerke sowie die Anordnung
der Einzelraupen und ihr Abstand zueinander.
-
In
einer weiteren Druckschrift nach
DE 10 2006 059 876 A1 wird die Abstützung
unter dem Aufnahmebunker eines Mobilbrechers in der Weise verbessert,
dass seitliche Schläge aus dem Aufprallimpuls direkt in
den Abstützfuß eingeleitet werden. Damit werden
Schäden im Hauptgerüst des Brechers vermieden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Gesamtsystem eines Mobilbrechers
zu vereinfachen und gleichzeitig die Gesamtlänge so groß zu gestalten,
dass das gebrochene Gut beim Abbau eines Normalblockes ohne den
zusätzlichen Einsatz eines Bandwagens oder anderen Zwischenförderers auf
eine nachfolgende Bandanlage übergeben werden kann.
-
Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs erfüllt.
Der Mobilbrecher erhält einen stabilen Tragrahmen, der
durch eine fest integrierte Raupe unter dem Aufnahmebunker und dem Bunkerabzugsband
und eine Pendelraupe unter dem Zwischenband getragen wird.
-
Am
Tragrahmen sind in Förderrichtung hintereinander ein Aufnahmebunker,
ein als Plattenband ausgebildetes Bunkerabzugsband, ein Doppelwalzenbrecher/Sizer,
ein Zwischenband und ein Verladeband befestigt.
-
Das
Zweiraupenfahrwerk erlaubt eine einfache Optimierung der Stellung
des Mobilbrechers zum Löffelbagger oder Radlader. Der große
Raupenabstand erhöht die Standsicherheit des Gerätes
und reduziert die Kettenzüge beim Kurvenfahren und sorgt vor
allem dafür, dass die stark wechselnden Lasten im Aufnahmebunker
und auf dem Bunkerabzugsband nur relativ kleine Laständerungen
auf die Raupen verursachen.
-
Der
stabile Tragrahmen integriert den Unterbau und überträgt
die Kräfte zwischen den Raupen auf direkte Weise. Er integriert
gleichzeitig den Aufnahmebunker, das Bunkerabzugsband und das Zwischenband.
Er trägt den Doppelwalzenbrecher/Sizer und stützt
das schwenkbare Verladeband am Ende.
-
Die
Kräfte aus dem Aufprall des Gutes, das aus dem Löffel
des Löffelbaggers oder der Schaufel des Radladers fällt,
und die Bunkerlast werden auf direktestem Weg in den Raupenträger
eingeleitet und zwar an den Stellen, unter denen die Vierradgruppen angeordnet
sind. Dies reduziert die Belastungen von Bauteilen auf ein Minimum.
-
Die
Raupe unter dem Zwischenband ist über eine Raupenachse
an das Traggerüst angeschlossen. Dies führt zu
einem optimalen Ausgleich der Kräfte auch auf unebenem
Untergrund und sorgt gemeinsam mit den verwendeten Zweirad- und
Vierradschwingen für möglichst gleichmäßige
Radlasten. Dies vermeidet auch Schäden an den Bodenplatten der
Raupen. Der Aufnahmebunker, der ca. 2 ½ Löffelinhalte
aufnehmen kann, und das Bunkerabzugsband sind voll in den Tragrahmen
integriert.
-
Das
Bunkerabzugsband kann relativ kurz ausgeführt werden, weil
der Brecher/Sizer auf dem Tragrahmen in einer niedrigen Lage angeordnet
ist. Dies ist dadurch möglich, weil das Zwischenband unter
dem Brecher/Sizer innerhalb des Tragrahmens niedrig angeordnet werden
kann. Es liegt direkt über der flachen Verbindungskonstruktion
zwischen den beiden Raupen.
-
Der
Brecher/Sizer liegt auf dem Traggerüst und kann sowohl
rechtwinklig als auch achsparallel zum Bunkerabzugsband angeordnet
werden. Er kann zum Service in Richtung Verladeband unter der Brechereinlaufhaube
herausgefahren werden.
-
Das
Zwischenband fördert das gebrochene Material von der Aufnahmeschurre
unter dem Brecher/Sizer zum Verladeband. Es wird gleichzeitig so hoch
geführt, dass für die Übergabe auf das
sowohl um eine waagerechte, als auch um eine senkrechte Achse schwenkbare
Verladeband genügend Raum zur Verfügung steht.
-
Die Übergabe
besteht aus einem Ringträger, der über eine Drehverbindung
auf dem Haupttragrahmen verlagert ist und über zwei kleine
Schwenkwerke seitlich geschwenkt werden kann. Der Ringträger hat
einen innen integrierten Schütttrichter und zwei innen
integrierte untere Arme, die das Verladeband tragen.
-
Das
Heben und Senken des Verladeauslegers erfolgt durch einen Hydraulikzylinder,
der an den oberen Ringträger angekoppelt ist.
-
Das
Verladeband ist durch ein Gegengewicht teilausgeglichen. Dadurch
werden die Torsionskräfte im Tragrahmen reduziert und die
Differenzen auf die Vierradgruppen der fest eingespannten Raupe
gering gehalten.
-
Der
einfache Aufbau des Gesamtgerätes bedingt auch eine verhältnismäßig
geringe Dienstmasse und niedrige Kosten.
-
Das
Versetzen von einer Betriebsstellung in die nächste erfolgt
ohne Anheben und Absenken des Brechers und erfordert wenig Zeit.
Der Versetzvorgang kann durch die Nutzung eines Global Positioning
Systems (GPS) automatisiert werden.
-
Weitere
Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und der dazugehörigen
Zeichnung, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt
ist. Die Zeichnung zeigt einen Mobilbrecher in einer Seitenansicht.
-
Das
Gut wird von einem Löffelbagger/Radlader auf den Mobilbrecher
aufgegeben, in diesem auf eine bestimmte Größe
gebrochen und danach zur Weiterförderung auf eine Bandanlage übergeben. Dabei
wird der Mobilbrecher mit dem Abbaufortschritt des Löffelbaggers/Radladers
weitergefahren.
-
Der
Mobilbrecher muss in Funktion die gesamte Strecke zwischen der Gutabgabe
des Löffelbaggers/Radladers und Gutaufgabe auf die Bandanlage überbrücken.
In der Aufgabenstellung für das Grundkonzept des Mobilbrechers
wird davon ausgegangen, dass diese Strecke besonders günstig
mit einem zum Brecher gehörenden Zwischenförderer zu
erreichen ist.
-
Der
Mobilbrecher besteht nach der Zeichnung aus einem stabilen Tragrahmen 1,
der von einem Unterbau 2 und einem aufgesetzten Traggerüst 3 gebildet
wird. Das Traggerüst 3 besteht aus zwei parallel
zueinander angeordneten senkrechten Gerüstscheiben, die
zusammen mit dem Unterbau 2 und den oberen Querverbänden
eine stabile Konstruktion bilden.
-
Der
Tragrahmen 1 nimmt von links beginnend in Förderrichtung
den Aufnahmebunker 4, das Bunkerabzugsband 5,
den eigentlichen Gutzerkleinerer (Doppelwalzenbrecher oder Sizer 6)
und das Zwischenband 7 auf. Nachfolgend ist das Verladeband 8 schwenkbar
angeordnet.
-
Zur
Aufnahme des Verladebandes 8 ist eine Drehverbindung 9 vorgesehen,
die am Traggerüst 3 befestigt ist. So werden alle
Hauptbaugruppen des Mobilbrechers stabil mit dem Tragrahmen 1 verbunden.
-
Als
Gutzerkleinerer wird in Anpassung an die jeweiligen Bedingungen
ein Doppelwalzenbrecher oder Sizer 6 vorgesehen. Der Aufnahmebunker 4 kann etwa
die Gutmenge von 2 ½ Löffelinhalten des Löffelbaggers
oder der Schaufel des Radladers aufnehmen. Das Bunkerabzugsband 5 wird
als Plattenband ausgebildet.
-
Als
Fahrwerk ist ein Zweiraupenfahrwerk vorgesehen. Die erste Raupe
ist eine unter dem Bunkerabzugsband 5 fest in den Tragrahmen 1 integrierte
Festraupe 10. So werden alle Kräfte des Tragrahmens 1 direkt
in die Festraupe 10 eingeleitet. Die zweite Raupe ist eine
Pendelraupe 11, die der Festraupe 10 gegenüberliegend
auf der anderen Seite des Unterbaus 2 unter dem Zwischenband 7 angeordnet
wird. Da sich das Traggerüst 3 direkt neben der
Pendelraupe 11 auf dem Unterbau 2 abstützt, werden
auch hier die Kräfte direkt vom Tragrahmen 1 in
die Pendelraupe 11 eingeleitet. Zur gleichmäßigen Lastverteilung
auf den Boden bei Unebenheiten und unterschiedlichen Festigkeitseigenschaften
werden beide Raupen 10, 11 mit Zwei- und Vierradschwingen ausgerüstet.
-
Das
direkt am Tragrahmen 1 angeordnete Zweiraupenfahrwerk gewährleistet
eine hohe Standsicherheit und erlaubt eine einfache Optimierung
der Stellung des Mobilbrechers zum Löffelbagger oder Radlader.
Durch den großen Raupenabstand werden die Kettenzüge
beim Fahren in Kurven reduziert und die stark wechselnden Lasten
im Aufnahmebunker 4, und auf dem Bunkerabzugsband 5 verursachen
nur relativ kleine Laständerungen auf die beiden Raupen 10, 11.
-
Die
Kräfte aus dem Aufprall des Gutes, das aus dem Löffel
des Löffelbaggers oder der Schaufel des Radladers fällt,
und die Bunkerlast werden auf direktestem Weg in den Träger
der Raupen 10, 11 direkt an den Stellen eingeleitet,
unter denen die Vierradgruppen angeordnet sind. Dies reduziert die
Belastungen von Bauteilen auf ein Minimum.
-
Da
die Pendelraupe 11 unter dem Zwischenband 7 über
eine Pendelachse direkt an den Unterbau 2 angeschlossen
ist, führt dies zu einem optimalen Ausgleich der Kräfte
auch auf unebenem Untergrund und sorgt gemeinsam mit den für
die Raupenfahrwerke verwendeten Zweirad- und Vierradschwingen für
möglichst gleichmäßige Radlasten. Dies
vermeidet auch Schäden an den Bodenplatten der Raupen 10, 11.
-
Der
Aufnahmebunker 4 und das Bunkerabzugsband 5 sind
voll in den Tragrahmen 1 integriert. Das Bunkerabzugsband 5 ist
relativ kurz, weil der Doppelwalzenbrecher oder Sizer 6 auf
dem Tragrahmen 1 in einer niedrigen Position angeordnet
ist. Dies ist dadurch möglich, weil das Zwischenband 7 unter dem
Doppelwalzenbrecher oder Sizer 6 innerhalb des Tragrahmens 1 niedrig
angeordnet werden kann. Es liegt direkt über der als Unterbau 2 bezeichneten flachen
Verbindungskonstruktion zwischen den beiden Raupen 10, 11.
-
Der
Doppelwalzenbrecher oder Sizer 6 liegt auf dem Traggerüst 3 auf
und kann sowohl rechtwinklig als auch achsparallel zum Bunkerabzugsband 5 angeordnet
werden. Er ist auf dem Traggerüst 3 auf Schienen
verfahrbar angeordnet und kann bei Bedarf zur Ausführung
von Servicearbeiten nach dem Lösen der festen Verbindung
mit dem Tragrahmen 1 in eine für die Servicearbeiten
frei zugänglich günstige Stellung gefahren werden.
-
Durch
das Zwischenband 7 wird das gebrochene Gut vom Doppelwalzenbrecher/Sizer 6 zum Verladeband 8 gefördert.
Dabei wird es gleichzeitig so hoch geführt, dass für
die Übergabe auf das sowohl um eine waagerechte, als auch
um eine senkrechte Achse schwenkbare Verladeband 8 genügend Raum
zur Verfügung steht.
-
Für
die Übergabe ist ein Ringträger 12 vorgesehen,
der über eine Drehverbindung 9 auf dem Traggerüst 3 verlagert
ist und über zwei kleine Schwenkwerke geschwenkt werden
kann. Der Ringträger 12 ist mit einem innen integrierten
Schütttrichter 13 und zwei innen integrierten
unteren Armen versehen, die das Verladeband 8 tragen.
-
Das
Heben und Senken des Verladebandes 8 erfolgt durch einen
Hydraulikzylinder 14, der an den oberen Ringträger 12 angekoppelt
ist. Der bei bisher bekannten Ausführungen verwendete C-Rahmen kann
somit entfallen. Das Verladeband 8 ist durch ein Gegengewicht 15 teilausgeglichen.
Dadurch werden die Torsionskräfte im Tragrahmen 1 reduziert
und die Differenzen auf die Vierradgruppen der Festraupe 10 gering
gehalten.
-
Die
Container zur Aufnahme der Elektro- und Hydraulikanlagen werden
leicht zugänglich neben dem Unterbau (2) angeordnet.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - AT 388968
B [0003]
- - DE 10314958 A1 [0005]
- - DE 2834987 [0007]
- - WO 02/092231 A1 [0009, 0011]
- - WO 2008/032057 A2 [0011]
- - DE 102006059876 A1 [0012]