DE102009017874A1 - Nachverzinnen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen einer aus einem Zusatzmaterial bestehenden Schutzschicht auf eine Schweißnaht eines aus verzinktem Stahlblech hergestellten Produkts. Dazu wird ein auf die Schweißnaht gerichteter Plasmastrahl entlang der Schweißnaht geführt und das kontinuierlich zugeführte Zusatzmaterial unter Vtur des Zusatzmaterials gebracht, ohne dass dabei die Schmelztemperatur des Stahlblechs erreicht wird. Das Zusatzmaterial benetzt die Schweißnaht im flüssigen Zustand. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das hergestellte Produkt ein Profil ist, als Zusatzmaterial eine Zinnlegierung verwendet wird, deren Schmelztemperatur unter der Schmelztemperatur von Zink liegt, und alle Füge- bzw. Umformverfahrensschritte der Profilherstellung bereits vor dem Aufbringen der Zinnlegierung erfolgt sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen einer Schutzschicht auf eine Schweißnaht eines aus verzinktem Stahlblech hergestellten Produkts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Verzinktes Stahlblech erfreut sich ungebrochener Beliebtheit bei der Herstellung verschiedenster Produkte, da durch die Zinkschicht ein wirksamer Rostschutz des Stahlblechs gewährleistet ist. Je nach den erforderlichen Umform- bzw. Fügeverfahrensschritten kann es während des Herstellungsprozesses eines aus verzinktem Stahlblech hergestellten Produkts jedoch zu einer Verletzung der Zinkschicht kommen. In diesem Zusammenhang stellt insbesondere das Schweißen von verzinktem Stahlblech ein Problem dar. Aufgrund des relativ niedrigen Siedepunktes von Zink bei ungefähr 900°C, verdampft das Zink im Bereich der Schweißnaht während des Schweißvorganges, da zum Schweißen von Stahl weitaus höhere Temperaturen erforderlich sind. Beim Verdampfen des Zinks entstehen zudem gefährliche Zinkspritzer, durch die die Randbereiche der Schweißnaht verunreinigt werden. Die zu verschweißenden verzinkten Stahlbleche werden deshalb üblicherweise im Bereich der späteren Schweißnaht von der Zinkschicht befreit. In jedem Fall weist das hergestellte Produkt im Bereich der Schweißnaht keine Zinkschutzschicht mehr auf.
  • Aus AT 004739 U1 ist ein Verfahren bekannt, mit dem die im Bereich der Schweißnaht entstandene Lücke der Zinkschutzschicht geschlossen werden kann. Dazu wird ein Plasmastrahl bei gleichzeitiger kontinuierlicher Zuführung von Zink entlang der Schweißnaht geführt. Der Plasmastrahl erwärmt sowohl die Schweißnaht als auch das zugeführte Zink auf die Schmelztemperatur des Zinks, so dass sich das zugeführte Zink verflüssigt, die Schweißnaht benetzt und sich mit dem Zink der angrenzenden Zinkschutzschicht verbindet. Im Ergebnis liegt eine durchgehende Zinkschutzschicht vor, durch die der Korrosionsschutz des darunterliegenden Stahls gewährleistet ist.
  • Bei diesem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht ergeben sich jedoch folgende Probleme. Die Schmelztemperatur von Zink ist zwar sehr viel geringer als die von Stahl, jedoch noch ausreichend hoch, dass durch die Erwärmung der Schweißnaht sowie deren Umgebung durch den Plasmastrahl ein Verzug des hergestellten Produkts auftritt. Zum anderen muss zum Schließen der Schutzschicht relativ viel Zink zugeführt und gleichzeitig auf Schmelztemperatur erwärmt werden. Der damit ver bundene erforderliche Wärmeübertrag limitiert das Verfahren in seiner Schnelligkeit. Beide Nachteile wiegen besonders schwer bei der Herstellung von aus verzinktem Stahlblech hergestellten Endlosprofilen, die an einer oder mehreren Stellen entlang des Profils eine Längsschweißnaht aufweisen. Zu diesen Profilen zählen neben weitaus komplexeren Profilen die bekannten geschweißten T-Profile sowie geschweißte Hohlprofile aller Art, insbesondere längsverschweißte Rohre.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum Aufbringen einer aus einem Zusatzmaterial bestehenden Schutzschicht auf eine Schweißnaht eines aus verzinktem Stahlblech hergestellten Produkts anzugeben, mit dem die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile umgangen werden, und das insbesondere eine höhere Verfahrensgeschwindigkeit erlaubt sowie zu einem geringeren Verzug der hergestellten Produkte führt.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Demnach liegt dann eine erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe vor, wenn das hergestellte Produkt ein Profil ist, als Zusatzmaterial eine Zinnlegierung verwendet wird, deren Schmelztemperatur unter der Schmelztemperatur von Zink liegt, und alle Füge- bzw. Umformverfahrensschritte der Profilherstellung bereits vor dem Aufbringen der Zinnlegierung erfolgt sind. Zinn und Zinnlegierungen haben eine wesentlich geringere Schmelztemperatur als Zink oder Zinklegierungen. Dadurch muss durch den zur Beschichtung verwendeten Plasmastrahl wesentlich weniger Wärme zugeführt werden, um die Zinnlegierung und die Schweißnaht auf die Schmelztemperatur der Zinnlegierung zu erwärmen, als es bei der Verwendung von Zink als Zusatzmaterial der Fall ist. Unter Verwendung des gleichen Plasmastrahls lässt sich bei Verwendung einer Zinnlegierung anstatt von Zink eine wesentlich höhere Verfahrensgeschwindigkeit bei der Herstellung von geschweißten Profilen erzielen. Durch die höhere Verfahrensgeschwindigkeit steigt die Produktivität bei gleichzeitiger Kostensenkung. Eine Zinnbeschichtung stellt genauso wie eine Zinkbeschichtung eine wirksame Schicht gegen Korrosion eines Stahlblechs dar. Jedoch ist der Korrosionsschutz einer Zinnschutzschicht weitaus anfälliger gegen eine Verletzung der Schutzschicht als der Korrosionsschutz einer Zinkschutzschicht. Der Grund dafür ist, dass Zink eher mit Sauerstoff reagiert als Eisen, und Eisen eher mit Sauerstoff reagiert als Zinn. Entsteht in der Zinkschicht eines verzinkten Stahlblechs ein kleines Loch, so „opfert” sich das Zink, dass die beschädigte Stelle umgibt, und geht eine Verbindung mit dem Luftsauerstoff ein. Durch die Reaktionsprodukte entsteht über der beschädigten Stelle eine neue Schutzschicht. Man nennt diesen Effekt den kathodischen Schutz. Da Zinn gegenüber Eisen das edlere Metall ist, besteht dieser Schutz bei einer Zinnschutzschicht nicht. Wird die Zinnschutzschicht eines Stahlblechteils derart stark beschädigt, dass das darunterliegende Stahlblech lokal freiliegt, so ist der Korrosionsschutz an dieser Stelle nicht mehr gewährleistet. Es kommt zum sogenannten Lochfraß. Eine Beschädigung der Zinnschutzschicht muss deshalb verhindert werden. Da eine Verletzung der Zinnschutzschicht insbesondere bei Füge- bzw. Umformverfahrensschritten auftreten kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass alle Füge- bzw. Umformverfahrensschritte der Profilherstellung bereits vor dem Aufbringen der Zinnlegierung erfolgen. Nach dem Aufbringen der Zinnlegierungsschutzschicht kann noch eine Beschichtung, beispielsweise eine Pulverbeschichtung, vorgenommen werden. Eine derartige Beschichtung erfolgt zum einen aus ästhetischen Gesichtspunkten, zum anderen wird der Korrosionsschutz dadurch weiter verbessert.
  • Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Demnach wird als Zinnlegierung vorzugsweise niedrig legiertes Zinn eingesetzt. Auch kann reines Zinn zum Einsatz kommen. Die für die Beschichtung eines Stahlblechs erforderlichen Werkstoffeigenschaften der Zinnbeschichtung, wie Duktilität usw., werden in der Regel mit niedriglegiertem Zinn erreicht.
  • Vorteilhafterweise ist der bei der Beschichtung zum Einsatz kommende Plasmastrahl von einer Schutzgashülle umgeben. Die Schutzgashülle wird durch das Einblasen eines Schutzgases, z. B. Argon oder Helium, erzeugt und verhindert, dass die zugeführte verflüssigte Zinnlegierung und der durch den Plasmastrahl erwärmte Bereich der Schweißnaht mit dem Luftsauerstoff in Verbindung kommen. Größe und Form der Schutzgashülle können an die Schweißnaht angepasst werden.
  • Alternativ oder zusätzlich dazu ist es von Vorteil, wenn mit der Zinnlegierung gleichzeitig Flussmittel zugeführt wird. Durch das Flussmittel werden eventuell auf der Oberfläche der Schweißnaht befindliche Oxide aufgelöst und abtransportiert, gleichzeitig verhindert auch die Benetzung der Schweißnahtoberfläche durch das Flussmittel, dass Schweißnaht und Zinnlegierung mit dem Luftsauerstoff in Berührung kommen.
  • Vorzugsweise wird die Zinnlegierung als kontinuierlich zugeführter Draht zugeführt.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Zinnlegierung als Pulver zugeführt wird. Dadurch kann eine sehr gleichmäßige Verteilung des Zinns bzw. der Zinnlegierung auf der Oberfläche der Schweißnaht erreicht werden. Außerdem kann das Pulver durch den Plasmastrahl sehr leicht auf die Schmelztemperatur gebracht werden. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn das Pulver als Paste zugeführt wird, die neben dem Zinnlegierungspulver auch Flussmittel enthält. Dadurch wird eine optimale Verteilung von Flussmittel und Zinnlegierung erreicht. Die aus Flussmittel und Zinnlegierungspulver bestehende Paste wird vorzugsweise durch ein Röhrchen zugeführt. Somit kann der für den kontinuierlichen Beschichtungsprozess notwendige Massenstrom an Flussmittel und Zinnlegierung konstant gehalten werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden sowohl die Schweißnaht als auch die zugeführte Zinnlegierung durch den Plasmastrahl erwärmt. Dazu wird die in Stabform, als Granulat, Pulver, Draht oder Paste vorliegende Zinnlegierung in einen Bereich auf der Schweißnaht zugeführt, der zum Zeitpunkt der Zuführung unter direkter Einwirkung des Plasmastrahls steht und von diesem erwärmt wird. Die Zuführung der Zinnlegierung erfolgt somit in den Plasmastrahl hinein. Der durch die verflüssigte Zinnlegierung zu benetzende Bereich der Schweißnaht und die zugeführte Zinnlegierung selbst können somit gleichzeitig auf die Schmelztemperatur der Zinnlegierung gebracht werden. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Schweißnaht und damit das hergestellte Profil nur geringe Arbeitstemperaturen erfahren und somit ein Verzug des hergestellten Profils nahezu ausgeschlossen wird, da die Schweißnaht lediglich auf bzw. geringfügig über die Schmelztemperatur der Zinnlegierung erwärmt werden muss, damit eine optimale Benetzung der Schweißnaht durch die Zinnlegierung erreicht wird. Die geringe notwendige Erwärmung ermöglicht zudem ein sehr schnelles Beschichtungsverfahren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Zuführung der Zinnlegierung nicht in den Plasmastrahl hinein, sondern in unmittelbarer Nähe zum Plasmastrahl, nachdem die Schweißnaht an dieser Stelle bereits durch den Plasmastrahl erwärmt wurde. Die Schweißnaht muss hierzu auf eine Temperatur erwärmt werden, die über der Schmelztemperatur der Zinnlegierung liegt, so dass die Zinnlegierung beim Auftreffen auf die Schweißnaht schmilzt und die Schweißnaht benetzt. Die Erwärmung der Schweißnaht auf eine über der Schmelztemperatur der Zinnlegierung liegende Temperatur ist notwendig, damit die Schweißnaht genügend Wärme an die zugeführte Zinnlegierung abgeben kann, um diese zum Schmelzen zu bringen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich besonders bei Zuführung einer Zinnlegierungs-Flussmittelpaste durch ein Röhrchen, um das Röhrchen vor der Hitzeinwirkung des Plasmastrahls zu schützen. Plasmastrahl und Röhrchen sind dazu leicht voneinander beabstandet.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schweißnaht so stark erwärmt, dass die Zinkschicht des verzinkten Stahlblechs am Rande der Schweißnaht schmilzt und zumindest in einem Übergangsbereich eine Zinn-Zinklegierung mit der zugeführten Zinnlegierung eingeht. Dadurch wird ein homogener Übergang zwischen der Zinkschicht des verzinkten Stahlblechs und der Zinnschicht über der Schweißnaht erzeugt. Dies verbessert einerseits die Haftung der Zinnschicht im Randbereich der Schweißnaht, zum anderen wird dadurch auch der Korrosionsschutz durch den Zinkanteil im Randbereich der Zinnschicht verbessert. Durch geeignet starke Erwärmung und geeignete Prozessführung kann erreicht werden, dass ein gewisser Zinkanteil durch Diffusionsprozesse auch mittig über der Schweißbahn gegeben ist.
  • Um den Verzug des hergestellten Profils so gering wie möglich zu halten, wird die Schweißnaht jedoch nur so stark erwärmt, dass die flüssige Zinnlegierung die Schweißnaht vollständig benetzen kann, wobei die Schmelztemperatur der Zinkschicht am Rande der Schweißnaht nicht erreicht wird. Dazu muss die Schweißnaht in der Regel geringfügig über die Schmelztemperatur der Zinnlegierung erwärmt werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Aufbringen der Zinnlegierung unmittelbar nach Erstellung der Schweißnaht. Ein endlos hergestelltes Profil wird dazu unter einem Schweißgerät und einem nachgeschalteten Plasmastrahlgerät zur Aufbringung der Zinnlegierungsschutzschicht vorbeigeführt. Schweißgerät und Plasmastrahlgerät sind mechanisch miteinander gekoppelt. Das Schweißen des Profils und das Aufbringen der Zinnlegierung erfolgt somit in einem gemeinsamen Arbeitsschritt.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
  • 1 einen Querschnitt durch eine Schweißnaht, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Schutzschicht aus einer Zinnlegierung versehen wird und
  • 2 einen mittig durch die Schweißnaht verlaufenden Längsschnitt durch die Schweißnaht aus 1 während des Aufbringens der Zinnlegierung.
  • Für die weiteren Ausführungen gilt: Sind in einer Figur Bezugszeichen enthalten, die in der zugehörigen Figurenbeschreibung nicht weiter erwähnt sind, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
  • 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Schweißnaht 3 eines endlos aus Stahlblech 1 hergestellten Profils. Das verwendete Stahlblech 1 ist verzinkt und weist deshalb auf seiner Oberseite eine Zinkschicht 2 auf. Im dargestellten Fall ist das Stahlblech 1 nur einseitig verzinkt, das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich jedoch auch für zweiseitig verzinktes Stahlblech. Die Zinkschicht 2 des verzinkten Stahlblechs 1 wurde bis zu einem gewissen Abstand von der späteren Schweißnaht 3 entfernt, um eine Verdampfung der Zinkschicht bzw. die Entstehung von Zinkspritzern während des Schweißvorgangs zu verhindern. Zum Aufbringen einer Schutzschicht aus einer Zinnlegierung wird ein Plasmastrahl 5 entlang der Schweißnaht 3 bzw. die Schweißnaht 3 unter einem feststehenden Plasmastrahl 5 entlang geführt. Dabei erwärmt der Plasmastrahl 5 die Schweißnaht 3 auf eine über der Schmelztemperatur der zugeführten Zinnlegierung liegende Temperatur. Wie in 2 zu erkennen ist, wird nach der Erwärmung der Schweißnaht 3 durch den Plasmastrahl 5 eine aus Zinnlegierungspulver und Flussmittel bestehende Paste 7 durch ein Röhrchen 6 auf die Schweißnaht zugeführt. Die Zuführung erfolgt in unmittelbarer Nähe zum Plasmastrahl 5. Durch den Wärmeübergang von der erwärmten Schweißnaht 3 zur zugeführten Zinnlegierungs-Flussmittelpaste wird die zugeführte Zinnlegierung beim Auftreffen auf die Schweißnaht 3 erschmolzen und verteilt sich gleichmäßig über der Schweißnaht 3 und den unmittelbar an die Schweißnaht 3 angrenzenden Bereich des verzinkten Stahlblechs 1. In 1 ist die entstandene Schutzschicht 4 unter dem Plasmastrahl 5 zu erkennen. Die über der Schweißnaht 3 liegende Schutzschicht 4 überlappt die Zinkschicht 2 des verzinkten Stahlblechs 1 über eine gewisse Breite. Die Breite der Überlappung wird über die Erwärmung der Schweißnaht 3 sowie über den Massenstrom der zugeführten Zinnlegierungs-Flussmittelpaste 7 gesteuert. In 2 ist ferner zu erkennen, dass das in der Paste 7 enthaltene Flussmittel auf der Zinnlegierung aufschwimmt und somit eine Flussmittelschicht 8 auf der aus der Zinnlegierung bestehenden Schutzschicht 4 bildet. Die Flussmittelschicht 8 kann nach Erkalten der Flussmittelschicht 8 und der Schutzschicht 4 problemlos entfernt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - AT 004739 U1 [0003]

Claims (14)

  1. Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen einer aus einem Zusatzmaterial bestehenden Schutzschicht (4) auf eine Schweißnaht (3) eines aus verzinktem Stahlblech (1) hergestellten Produkts, wobei ein auf die Schweißnaht (3) gerichteter Plasmastrahl (5) entlang der Schweißnaht (3) geführt wird, und das kontinuierlich zugeführte Zusatzmaterial unter Verwendung des Plasmastrahls (5) auf die Schmelztemperatur des Zusatzmaterials gebracht wird und die Schweißnaht (3) im flüssigen Zustand benetzt ohne dass dabei die Schmelztemperatur des Stahlblechs (1) erreicht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das hergestellte Produkt ein Profil ist, als Zusatzmaterial eine Zinnlegierung verwendet wird, deren Schmelztemperatur unter der Schmelztemperatur von Zink liegt, und alle Füge- bzw. Umformverfahrensschritte der Profilherstellung bereits vor dem Aufbringen der Zinnlegierung erfolgt sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinnlegierung niedrig legiertes Zinn ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinnlegierung reines Zinn ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Plasmastrahl (5) von einer Schutzgashülle umgeben ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Zinnlegierung gleichzeitig Flussmittel zugeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinnlegierung als kontinuierlich zugeführter Draht zugeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinnlegierung als Pulver zugeführt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver Bestandteil einer Paste (7) ist, die außerdem das Flussmittel enthält.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Paste (7) durch ein Röhrchen (6) zugeführt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Schweißnaht (3) als auch die zugeführte Zinnlegierung durch den Plasmastrahl (5) erwärmt werden.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (3) durch den entlang der Schweißnaht (3) geführten Plasmastrahl (5) lokal erwärmt wird, wobei die Zuführung der Zinnlegierung nach der lokalen Erwärmung der Schweißnaht (3) und in unmittelbarer Nähe zum Plasmastrahl (5) erfolgt, und die Zinnlegierung beim Auftreffen auf die Schweißnaht (3) schmilzt und die Schweißnaht (3) benetzt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (3) so stark erwärmt wird, dass die Zinkschicht (2) am Rande der Schweißnaht (3) schmilzt und zumindest in einem Übergangsbereich eine Zinn-Zink-Legierung mit der zugeführten Zinnlegierung bildet.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (3) nur so stark erwärmt wird, dass die flüssige Zinnlegierung die Schweißnaht (3) vollständig benetzen kann, wobei die Schmelztemperatur der Zinkschicht (2) am Rande der Schweißnaht (3) nicht erreicht wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Zinnlegierung unmittelbar nach der Erstellung der Schweißnaht (3) in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgt, wobei die zum Aufbringen der Zinnlegierung und zur Erstellung der Schweißnaht (3) verwendeten Vorrichtungen mechanisch miteinander gekoppelt sind.
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