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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Zylinderaufzug mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die vorliegende
Erfindung Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine mit den jeweiligen
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 8 oder 9.
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Es
ist bekannt, für den Transport von Bedruckstoffen, insbesondere
von (Papier-)Bogen, durch Druckmaschinen Transportzylinder mit wechselbaren
Aufzügen (oft auch Englisch als „Jackets” bezeichnet)
einzusetzen. Die Aufzüge weisen eine den Bedruckstoff führende
Oberfläche mit einer von Erhebungen gebildeten Strukturierung
auf. Durch die Strukturierung wird der Bedruckstoff zum einen sicher
geführt und somit vor Beschädigung geschützt, d.
h. er kann keine wesentliche Relativbewegung zum Zylinder ausführen,
und zum anderen wird ein Ablegen von Farbe oder Lack verhindert,
z. B. indem der Aufzug zusätzlich mit einer antiadhäsiven
Beschichtung zumindest zwischen den Erhebungen der Strukturierung
versehen ist. Es sind unter anderem gestrahlte, thermisch gespritzte,
galvanisch erzeugte oder mit Glasperlen oder Mikro-Partikeln versehene Oberflächen
bekannt. Es ist zudem bekannt Aufzüge zu wechseln, in dem
diese weitergespult oder ausgetauscht werden.
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Die
DE 690 10 469 T2 offenbart
bereits eine Vorratsrolle
10 im Innern eines Bogen führenden
Zylinders. Ein Gewebe
12 wird von der Vorratsrolle abgespult
und mittels eines Haftstreifens
34 fixiert. Verbrauchtes
Gewebe wird abgeschnitten. Auf die Vorratsrolle kann von außen
wieder Gewebe aufgewickelt werden.
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Die
EP 0 723 865 B1 beschreibt
einen Transferzylinder
10 mit einem farbabweisenden Aufzug
72, der
an seinen beiden Enden auf einer jeweiligen Spann-Spule
59,
61 befestigt
ist. Die beiden Spulen dienen lediglich dem Spannen, nicht jedoch
dem Vorspulen des Aufzugs, d. h. werden nicht als Auf- und Abwickelspulen
eingesetzt.
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Die
DE 10 2004 043 839
A1 beschreibt einen Gegendruckzylinder
4 mit einem
Greifer
5 für eine austauschbare, Bogen kontaktierende
Folie
7, welche eine farbabweisende Raustruktur und/oder
eine farbabweisende Beschichtung aufweist. Ein Spulmechanismus ist
nicht vorgesehen.
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Die
DE 10 2004 022 957
A1 offenbart die Zufuhr von farbabweisenden und strukturierten
Bogentragflächen
7,
8 zu einer Bogentransporttrommel
6 von
einer Kassette eines Speichers
10.
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Es
ist auch bekannt, anstelle von Aufzügen Mantelsegmente
unterschiedlicher Beschaffenheit einzusetzen. Die
DE 35 35 621 C2 beschreibt
diesbezüglich eine Übergabetrommel
10 mit
Mantelsegmenten, die zur Formateinstellung in das Innere der Trommel
verschoben werden können. Die Mantelsegmente können
verschieden ausgestaltet sein: als Sporenrädchen
17 oder
flächenhafte Auflagen
55,
61. Es können
auch Sporenrädchen benachbart zu flächenhaften
Auflagen vorgesehen sein.
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Ferner
ist bekannt, Aufzüge mit Glasperlen auf Gegendruckzylinder
einzusetzen. Auf der Internetseite www.pressmanspride.com wird
ein farbabweisender Zylinderaufzug zum Kauf angeboten, welcher farbabweisende
Glaskugeln von einheitlicher Größe aufweist und
auf Gegendruckzylindern im Schön- und Widerdruck eingesetzt
werden kann.
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Aus
dem entfernten Bereich der Druckplattentechnologie ist es bekannt,
unbebilderte Folie im Druckformzylinder als Spule bevorratet vorzusehen und
bebilderte, verbrauchte Folie ebenfalls aufzuspulen. Die
DE 42 24 332 offenbart eine
bebilderbare Druckplattenfolie
5, welche im Innern des
Plattenzylinders
1 auf einer Abwickelspule
6 bevorratet
ist und für einen neuen Druckauftrag über die
Mantelfläche des Zylinders auf eine Aufwickelspule
7 vorgespult werden
kann.
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Aus
dem entfernteren Bereich der Visierherstellung ist es bekannt, Abreißfolien
einzusetzen. Die
DE
32 27 366 A1 offenbart Abreißfolien
3 bzw.
einen Folienabreißblock für das Visier eines Motorradhelms.
Der Block umfasst eine Anzahl dünner, aufeinander liegender
Folien, wobei im Fall von Verschmutzung die oberste Folie von Hand
abgezogen wird.
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Bei
der Herstellung von Druckprodukten kann das Problem auftreten, dass
frisch bedruckte und lackierte Substrate an Zylinderoberflächen
oder deren Aufzügen, insbesondere an glatten Oberflächen,
anhaften. Beispielsweise neigen bedruckte Substrate mit ihrer jeweiligen
Hinterkante an der Oberfläche des Gegendruckzylinders im
Lackwerk – nach einer Wendeeinrichtung einer Schön-
und Widerdruckmaschine – anzuhaften. Strukturierte Oberflächen
begünstigen das Ablösen des Bedruckstoffs von
der Oberfläche.
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Vor
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Aufzug zu
schaffen, welcher insbesondere ein verbessertes Ablösen
des Bedruckstoffs von der führenden Fläche ermöglicht.
Es ist darüber hinaus eine weitere oder alternative Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem Stand der
Technik verbessertes Verfahren zu schaffen, welches das verbesserte
Ablösen des Bedruckstoffs von der führenden Fläche
ermöglicht.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Aufzug
mit den Merkmalen von Anspruch 1, sowie durch Verfahren mit den
jeweiligen Merkmalen der Ansprüche 8 oder 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung
und den zugehörigen Zeichnungen.
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Ein
erfindungsgemäßer flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder,
zeichnet sich dadurch aus, dass der Aufzug einen ersten flächenförmigen
Bereich mit einer ersten Strukturierung und einen – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung
aufweist.
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Ein
solcher erfindungsgemäßer Aufzug ermöglicht
in vorteilhafter Weise das verbesserte, insbesondere im Wesentlichen
verzögerungsfreie oder gar sofortige und daher im Wesentlichen
beschädigungsfreie Ablösen eines transportierten
Bedruckstoffs vom Aufzug. Da, anders als im Stand der Technik beschrieben,
verschiedene Strukturierung vorgesehen sind, wird der Bediener in
die in vorteilhafte Lage versetzt, auf einfache Weise eine Anpassung der
führenden Oberfläche bzw. deren Führungs-
und Ablöseeigenschaften an den jeweiligen Druckauftrag (Papier,
Farbe, Lack, Schöndruck, Schön- und Widerdruck,
Trocknung etc.) vorzunehmen und somit optimale Druckergebnisse zu
erzielen.
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Eine
hinsichtlich des verbesserten Ablösens vorteilhafte und
daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass der erste und zweite
Bereich in Längsrichtung des Aufzugs – d. h. in
einer zur Umfangsrichtung des Transportzylinders korrespondierenden
Richtung – im Wesentlichen hintereinander angeordnet sind.
In vorteilhafter Weise kann der Bedruckstoff gleichzeitig von zwei
(oder mehreren) verschiedenen Strukturierungen geführt
werden. Andererseits kann in vorteilhafter Weise durch einfaches Spulen
nur die eine oder die andere Strukturierung zum Einsatz kommen.
Wieder ist eine schnelle und einfache Anpassung an den jeweiligen
Druckauftrag durch den Bediener möglich. Die Strukturierungen können
aneinander angrenzend oder aber beabstandet zu einander angeordnet
sein.
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Eine
weitere hinsichtlich des verbesserten Ablösens vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass der erste und zweite
Bereich in Querrichtung des Aufzugs – d. h. in einer zur Axialrichtung
des Transportzylinders korrespondierenden Richtung – im
Wesentlichen nebeneinander angeordnet sind. In vorteilhafter Weise
kann der Bedruckstoff wiederum gleichzeitig von zwei (oder mehr)
verschiedenen Strukturierungen geführt werden. Die Strukturierungen
können ebenfalls aneinander angrenzend oder aber beabstandet
zu einander angeordnet sein.
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Eine
weitere hinsichtlich des verbesserten Ablösens vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass der erste und zweite
Bereich im Wesentlichen übereinander angeordnet und der
obere vom unteren Bereich gezielt (d. h. von Hand durch den Bediener
oder automatisch mittels einer dafür vorgesehenen Vorrichtung)
ablösbar ist. In vorteilhafter Weise kann ein verbessertes
Ablösen des Bedruckstoffs vom Aufzug durch einfaches Entfernen
des oder der obersten, beispielsweise verschlissenen oder für
den anstehenden Druckauftrag unpassenden Bereichs bzw. Bereiche
erreicht werden. Als Alternative ist auch denkbar, dass die übereinander
angeordneten Bereiche im Wesentlichen die gleiche Strukturierung
aufweisen und dass im Verschleißfall nur der oberste Bereich
entfernt wird.
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Eine
weitere hinsichtlich des verbesserten Ablösens vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass die erste Strukturierung von
im Wesentlichen kugelförmigen Teilchen eines ersten mittleren
Durchmessers und die zweite Strukturierung von im Wesentlichen kugelförmigen
Teilchen eines – vom ersten mittleren Durchmesser verschiedenen – zweiten
mittleren Durchmessers gebildet ist. Als kugelförmigen
Teilchen werden bevorzugt verschleißfeste Glasperlen vorgesehen,
es können jedoch alternativ auch kleine und harte Partikel
mit Spitzen vorgesehen sein. In vorteilhafter Weise bildet sich
zwischen Bedruckstoff und Aufzug aufgrund der verschiedenen Teilchen
ein in Längs- oder Querrichtung variierendes Luftpolster
aus, welches ein verbessertes Ablösen, beispielsweise an
der Hinterkante oder an Seitenkanten des Bedruckstoffs ermöglicht.
Die Teilchen können mittels eines Klebers auf einer (Kunststoff-)Folie
aufgebracht sein.
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Eine
hinsichtlich des verbesserten Handhabens des Aufzugs vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass der Aufzug – einen Aufzugwickel
bildend – zumindest teilweise gewickelt ist. Der Wickel
kann innerhalb oder außerhalb des Zylinders vorgesehen
sein. Der Wickel kann ferner einen Wickelkern aufweisen.
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Eine
weitere hinsichtlich des verbesserten Handhabens des Aufzugs vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufzugs kann sich dadurch auszeichnen, dass der Aufzug mit weiteren
Aufzügen – einen Aufzugstapel bildend – gestapelt
ist. Der Stapel kann ferner in einer Kassette vorgesehen sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer
Druckmaschine, wobei ein flächenförmiger, Bedruckstoff
führender Aufzug für einen Transportzylinder zum
Einsatz kommt, zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte aus:
- – dass ein flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder
zum Einsatz kommt, wobei der Aufzug einen ersten flächenförmigen
Bereich mit einer ersten Strukturierung und einen – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung
aufweist und wobei der erste und zweite Bereich in Längsrichtung
des Aufzugs – d. h. in einer zur Umfangsrichtung des Transportzylinders
korrespondierenden Richtung – im Wesentlichen hintereinander angeordnet
sind,
- – dass in einem ersten Betriebsmodus der erste Bereich
des Aufzugs zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz kommt,
- – dass in einem zweiten Betriebsmodus der zweite Bereich
des Aufzugs zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz kommt,
und
- – dass bei einem Wechsel vom einen in den anderen Betriebsmodus
der Aufzug vor- bzw. zurückgespult wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
in vorteilhafter Weise das verbesserte Ablösen des Bedruckstoffs
vom Aufzug, indem in Abhängigkeit vom Betriebsmodus der
Aufzug derart gespult wird, dass der eine oder der Bereich zum Einsatz kommen.
Unterschiedliche Modi können z. B. durch Druckaufträge
mit oder ohne Lack gegeben sein. Darüber hinaus kann ein
automatischer Spulmechanismus in vorteilhafter Weise zur Rüstzeitverkürzung beitragen.
Beispiel: Bei einem Druckauftrag mit Lackierung des Bogens wird
die erste Strukturierung in eine aktive Position gespult und bei
einem Druckauftrag ohne Lackierung wird die zweite Strukturierung in
die aktive Position und die erste Strukturierung in eine passive
Position (innerhalb des Zylinders) gespult.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben
einer Druckmaschine, wobei ein flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder
zum Einsatz kommt, zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte
aus:
- – dass ein flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder
zum Einsatz kommt, wobei der Aufzug einen ersten flächenförmigen
Bereich mit einer ersten Strukturierung und einen – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung
aufweist und wobei der erste und zweite Bereich in Längsrichtung
des Aufzugs – d. h. in einer zur Umfangsrichtung des Transportzylinders
korrespondierenden Richtung – im Wesentlichen hintereinander angeordnet
sind,
- – dass gleichzeitig sowohl der erste als auch der zweite
Bereich des Aufzugs zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz
kommen.
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Auch
in diesem Fall ist ein Spulmechanismus von Vorteil: Der Übergangsbereich
zwischen erster und zweiter Strukturierung kann auf diese Weise
formatabhängig in oder gegen Transportrichtung verstellt
werden. Zudem kann im Falle von Verschleiß oder Druckauftragwechsel
ein neuer bzw. auftragsangepasster Mehrstrukturen-Abschnitt in die
aktive Position gespult werden.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben
einer Druckmaschine, wobei ein flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder
zum Einsatz kommt, zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte
aus:
- – dass ein flächenförmiger,
Bedruckstoff führender Aufzug für einen Transportzylinder
zum Einsatz kommt, wobei der Aufzug einen ersten flächenförmigen
Bereich mit einer ersten Strukturierung und einen – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung
aufweist und wobei der erste und zweite Bereich in Querrichtung
des Aufzugs – d. h. in einer zur Axialrichtung des Transportzylinders
korrespondierenden Richtung – im Wesentlichen nebeneinander
angeordnet sind,
- – dass gleichzeitig sowohl der erste als auch der zweite
Bereich des Aufzugs zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz
kommen.
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Wiederum
ist ein Spulmechanismus von Vorteil: format-, verschleiß-
oder druckauftragsabhängig kann in einfacher Weise der
Mehrstrukturen-Abschnitt gewechselt werden.
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Die
beiden letztgenannten erfindungsgemäßen Verfahren
ermöglichen in vorteilhafter Weise das verbesserte Ablösen
des Bedruckstoffs vom Aufzug, indem gleichzeitig verschiedene Bereiche
zum Einsatz kommen. Bevorzugt werden Vorderbereich und/oder Seitenbereiche
des Aufzugs anders, zur Erzeugung stärkerer Luftpolster
bevorzugt gröber strukturiert als Mittenbereiche.
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Im
Rahmen der Erfindung ist auch eine Bedruckstoff verarbeitende Maschine – z.
B. Druckmaschine, insbesondere Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine
für den lithographischen Offsetdruck – zu sehen,
welche sich durch wenigstens einen Transportzylinder und wenigstens
einen wie oben mit Bezug zur Erfindung beschriebenen Aufzug auszeichnet.
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Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung stellen auch in Kombination miteinander vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung dar. Bevorzugt – aufgrund
der geringen Herstellkosten von Glasperlentüchern gegenüber
z. B. thermisch gespritzten Keramikoberflächen – wird
beispielsweise ein Gewebe- oder Folien-Aufzug mit zwei hintereinander
angeordneten Bereichen verwendet, wobei der vordere Bereich kleinere
und der hintere Bereich größere Glasperlen zur
Strukturierung aufweist. Weiterhin bevorzugt wird das erfindungsgemäße
Glasperlentuch auf einem Gegendruckzylinder eines Lackwerkes eingesetzt.
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Die
Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf
die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den
Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben
Bezugszeichen versehen.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1 schematische
Schnittansicht eines Bedruckstoffbogen führenden Transportzylinders
zur Aufnahme erfindungsgemäßer Aufzüge;
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2 schematische
Schnittansicht eines weiteren Bedruckstoffbogen führenden
Transportzylinders zur Aufnahme erfindungsgemäßer
Aufzüge;
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3 schematische
Schnittansicht eines weiteren Bedruckstoffbogen führenden
Transportzylinders zur Aufnahme erfindungsgemäßer
Aufzüge;
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4 schematische
Schnittansicht eines weiteren Bedruckstoffbogen führenden
Transportzylinders zur Aufnahme erfindungsgemäßer
Aufzüge;
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5 schematische
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen flächenförmigen
und Bedruckstoff führenden Aufzugs;
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6 schematische
Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
flächenförmigen und Bedruckstoff führenden
Aufzugs;
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7 schematische
Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
flächenförmigen und Bedruckstoff führenden
Aufzugs; und
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8 schematische
Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
flächenförmigen und Bedruckstoff führenden
Aufzugs;
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1 zeigt
als erstes Ausführungsbeispiel eine schematische Schnittansicht
eines (beispielhaft doppeltgroßen bzw. halbtourigen) Bedruckstoffbogen 1 führenden
Transportzylinders 2 einer Rotationsdruckmaschine 3 zur
Aufnahme erfindungsgemäßer Aufzüge 4.
Der Zylinder 2 weist zwei Zylinderkanäle 5 und
darin angeordnete Greifersysteme 6 zum Erfassen und Halten
der Bogen 1 auf. An der Umfangsoberfläche bzw.
Mantelfläche des Zylinders sind zwei flächenförmige
und vorzugsweise flexible Aufzüge 4, welche die
Bogen beim Transport kontaktieren und führen, aufgenommen.
Solche Aufzüge können als (Metall-)Bleche, (Kunststoff-)Folien
oder (Gewebe-)Tücher ausgebildet sein. Sie weisen eine
Strukturierung, d. h. eine im Millimeter- oder Mikrometerbereich
verwirklichte Struktur aus Erhebungen auf. Bei den erfindungsgemäßen
Aufzügen handelt es sich um von Druckformen und Gummitüchern
verschiedene Aufzüge, insbesondere um Gegendruckzylinderaufzüge
(„Jackets”).
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Im
Innern der Kanäle sind Aufwickelspulen 7 und Abwickelspulen 8 für
die Aufzüge angeordnet. Somit ist es erfindungsgemäß möglich,
einen Aufzug sowohl vor- und/oder zurückzuspulen bzw. weiterzuspulen,
d. h. entlang der Mantelfläche zu transportieren, als auch
zu spannen, beispielsweise bei auftretendem Verschleiß oder
bei wechselndem Format und/oder Druckauftrag.
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2 zeigt
als zweites Ausführungsbeispiel eine schematische Schnittansicht
eines weiteren Transportzylinders 2. Im Innern der Kanäle 5 sind
Abwickelspulen 8, Spannvorrichtungen 9 und Schneidvorrichtungen 10 für
die Aufzüge vorgesehen. Ein Aufzug wird – anders
als im ersten Ausführungsbeispiel – abgeschnitten,
vorgespult (d. h. über die Mantelfläche gezogen)
und eingespannt.
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Den
beiden Ausführungsbeispielen Eins und Zwei ist somit gemeinsam,
dass neue Aufzüge 4 bzw. Aufzugsabschnitte 4 von
innen, d. h. aus dem Innern des Zylinders, zugeführt werden.
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3 zeigt
als drittes Ausführungsbeispiel eine schematische Schnittansicht
eines weiteren Transportzylinders 2, dem – vorteilhaft
in Nähe zur Umfangsoberfläche – ein Aufzugswickel 11 zugeordnet
ist, von dem bei auftretendem Verschleiß oder bei wechselndem
Format/Druckauftrag ein neuer Aufzugsabschnitt 4 zugeführt
und mit einer Schneidvorrichtung 12 abgetrennt wird. Im
Innern der Kanäle 5 sind Spannvorrichtungen 9 für
die von außen zugeführten Aufzüge 4 bzw.
Aufzugsabschnitte 4 vorgesehen.
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4 zeigt
als viertes Ausführungsbeispiel eine schematische Schnittansicht
eines weiteren Transportzylinders 2, dem – wiederum
vorteilhaft in Nähe zur Umfangsoberfläche – ein
Aufzugsstapel 13, beispielsweise in einer Kassette 14,
zugeordnet ist, von dem bei auftretendem Verschleiß oder
bei wechselndem Format/Druckauftrag ein neuer Aufzug 4 bzw.
Aufzugsabschnitt 4 zugeführt wird. Im Innern der
Kanäle 5 sind wiederum Spannvorrichtungen 9 für
die von außen zugeführten Aufzüge 4 bzw.
Aufzugsabschnitte 4 vorgesehen.
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Den
beiden Ausführungsbeispielen Drei und Vier ist somit gemeinsam,
dass neue Auszüge 4 bzw. Aufzugsabschnitte 4 von
außen, d. h. von einer in Nähe des Zylinders angeordneten
Vorrichtung (bevorzugt Wickelvorrichtung oder Kassettenvorrichtung),
zugeführt werden.
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5 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen
flächenförmigen und Bedruckstoff führenden
Aufzugs 4 für einen Transportzylinder mit einem
ersten flächenförmigen Bereich 15 mit
einer ersten Strukturierung 16 und einem – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich 17 mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung 18.
Der erste und zweite Bereich sind in Längsrichtung 19 des
Aufzugs – d. h. in einer zur Umfangsrichtung des Transportzylinders korrespondierenden
Richtung – im Wesentlichen hintereinander angeordnet, beispielsweise
aneinander angrenzend.
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Der
erste Bereich 15, vorzugsweise etwa das erste Drittel des
Aufzugs, weist eine feine Strukturierung, beispielsweise durch kugelförmige
Teilchen (vorzugsweise Glasperlen) eines mittleren Durchmessers
von etwa 0,05 mm oder weniger hervorgerufen, auf. Der zweite Bereich 17,
vorzugsweise etwa das zweite und dritte Drittel des Aufzugs, weist
dagegen eine grobe, d. h. weniger feine Strukturierung, beispielsweise
durch kugelförmige Teilchen (vorzugsweise Glasperlen) eines
mittleren Durchmessers von etwa 0,1 mm oder weniger hervorgerufen, auf.
Der hintere Bereich 17 erzeugt durch die gröbere Struktur
ein verbessertes, stärkeres Luftpolter und erleichtert
dadurch das Ablösen des Bedruckstoffs. Alternativ können
die verschiedenen Strukturierungen auch durch verschiedene Herstellverfahren,
verschiedene Herstellparameter und/oder verschiedene Herstellmaterialien
bzw. Teilchen oder Körnchen erzeugt werden, beispielweise
durch verschieden thermisch gespritzte oder galvanisch abgeformte
Schichten unterschiedlicher Rauigkeiten.
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Zum
Aufspannen des Aufzugs 4 auf den Zylinder bzw. in die Spannvorrichtung
kann an der Vorderkante des Aufzugs eine Spannschiene 20,
vorzugsweise aus Metall, vorgesehen sein.
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6 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
flächenförmigen und Bedruckstoff führenden
Aufzugs 4 für einen Transportzylinder mit einem
ersten flächenförmigen Bereich 15 mit
einer ersten Strukturierung 16 und einem – von
dem ersten flächenförmigen Bereich verschiedenen – zweiten
flächenförmigen Bereich 17 mit einer – von
der ersten Strukturierung verschiedenen – zweiten Strukturierung 18.
Der erste und zweite Bereich sind in Querrichtung 21 des
Aufzugs – d. h. in einer zur Axialrichtung des Transportzylinders
korrespondierenden Richtung – im Wesentlichen nebeneinander
angeordnet, beispielsweise aneinander angrenzend. Der erste Bereich 15,
vorzugsweise ein Mittenbereich des Aufzugs, weist eine feine Strukturierung,
der zweite Bereich 17, vorzugsweise ein jeweiliger Seitenbereich
des Aufzugs, weist dagegen eine grobe, d. h. weniger feine Strukturierung
auf (vorzugsweise feine und grobe Glasperlen wie in 5).
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Alternativ
zu den in den 5 und 6 gezeigten
Ausführungsbeispielen kann auch vorgesehen sein, dass ein
erfindungsgemäßer Aufzug sowohl hintereinander
als auch nebeneinander angeordnete flächenförmige
Bereiche 15, 17 aufweist, beispielweise durch
einen U-förmigen ersten Bereich gebildet.
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7 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Aufzugs 4. Bei dieser Ausführung sind der erste
Bereich 15 und der zweite Bereich 17 im Wesentlichen übereinander
angeordnet und der obere vom unteren Bereich gezielt ablösbar.
Der Aufzug ist somit von einer Mehrzahl von übereinander
liegenden und miteinander lösbar verbundenen Teilaufzügen 15, 17 gebildet. Bei
auftretendem Verschleiß oder bei wechselndem Format/Druckauftrag
kann in vorteilhafter Weise ein oberer Bereich bzw. Teilaufzug durch
einfaches Abziehen entfernt und ein darunterliegender neuer Teilaufzug
verwendet werden.
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Das
Entfernen des jeweils obersten Bereichs kann durch Abschneiden oder
Abreißen (z. B. an einer Perforation) erfolgen. Alternativ
kann eine Spannvorrichtung 22 vorgesehen sein, die zum
Entfernen kurzzeitig gelöst wird. Bei Verwendung einer Spannvorrichtung
können die Bereiche als Stapel, insbesondere als treppenförmiger
Stapel, eingespannt werden. Weiterhin alternativ können
die einzelnen Bereiche auch miteinander lösbar verklebt sein.
Bei Verwendung eines Stapels kann die Spalteinstellung bzw. Pressung
zwischen den Zylindern der Stapeldicke angepasst werden. Es können
auch Schutzfolien zwischen einzelnen Bereichen vorgesehen sein.
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8 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Aufzugs 4 bzw. einer Aufzugsbahn 4. Der Aufzug
weist zumindest einen ersten Bereich 15 und zumindest einen zweiten
Bereich 17, vorzugsweise jedoch weitere erste und zweite
oder sogar dritte etc. Bereiche auf. Wenigstens zwei der Bereiche
weisen dabei voneinander verschiedene (vorzugsweise feine und weniger
feine) Strukturierungen 16, 18 auf. Gemäß einem erfindungsgemäßen
Verfahren kommt in einem ersten Betriebsmodus, beispielweise bei
einem ersten Druckauftrag, der erste Bereich 15 des Aufzugs
zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz, in einem zweiten
Betriebsmodus, beispielweise bei einem vom ersten verschiedenen
zweiten Druckauftrag, der zweite Bereich 17 des Aufzugs.
Bei einem Wechsel vom einen in den anderen Betriebsmodus wird der Aufzug
vor- bzw. zurückgespult.
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Gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Verfahren kommt gleichzeitig
sowohl der erste Bereich 15 als auch der zweite Bereich 17 des
Aufzugs zur Führung des Bedruckstoffs zum Einsatz, d. h.
der Bogen liegt beim Transport sowohl auf dem ersten (fein strukturierten)
als auch auf dem zweiten (weniger fein strukturierten) Bereich eines
Aufzugs gemäß einer der 5 oder 6 auf.
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Der
erste Bereich 15 weist eine feine Strukturierung 16,
beispielsweise durch kugelförmige Teilchen 23 (vorzugsweise
Glasperlen) eines mittleren Durchmessers von etwa 0,05 mm oder weniger
hervorgerufen, auf. Der zweite Bereich 17 weist dagegen
eine grobe, d. h. weniger feine Strukturierung 18, beispielsweise
durch kugelförmige Teilchen 24 (vorzugsweise Glasperlen)
eines mittleren Durchmessers von etwa 0,1 mm oder weniger hervorgerufen, auf
(siehe Ausschnittsdarstellung A).
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- 1
- Bedruckstoff
- 2
- Transportzylinder
- 3
- Rotationsdruckmaschine
- 4
- Aufzug
- 5
- Kanal
- 6
- Greifer
- 7
- Aufwickelspule
- 8
- Abwickelspule
- 9
- Spannvorrichtung
- 10
- Schneidvorrichtung
- 11
- Aufzugswickel
- 12
- Schneidvorrichtung
- 13
- Aufzugsstapel
- 14
- Kassette
- 15
- Erster
Bereich
- 16
- Erste
Strukturierung
- 17
- Zweiter
Bereich
- 18
- Zweite
Strukturierung
- 19
- Längsrichtung
- 20
- Spannschiene
- 21
- Querrichtung
- 22
- Spannvorrichtung
- 23
- Glasperlen
- 24
- Glasperlen
- A
- Ausschnittsdarstellung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 69010469
T2 [0003]
- - EP 0723865 B1 [0004]
- - DE 102004043839 A1 [0005]
- - DE 102004022957 A1 [0006]
- - DE 3535621 C2 [0007]
- - DE 4224332 [0009]
- - DE 3227366 A1 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - www.pressmanspride.com [0008]