DE102009016182B3

DE102009016182B3 - Transportanlage für flache Gegenstände

Info

Publication number: DE102009016182B3
Application number: DE200910016182
Authority: DE
Inventors: Werner Florczak; Martin Seiffert; Josef Bentele; Sven Kuhnert
Original assignee: Uhlmann Pac Systeme GmbH and Co KG
Current assignee: Uhlmann Pac Systeme GmbH and Co KG
Priority date: 2009-04-03
Filing date: 2009-04-03
Publication date: 2010-04-08
Anticipated expiration: 2029-04-04

Abstract

In einer Transportanlage für flache Gegenstände, insbesondere Blisterverpackungen, die von einem Anliefertransportband (3) auf wenigstens zwei Abliefertransportbänder (4, 5) verteilt werden sollen, sind die Einlaufbereiche (11, 12) der Abliefertransportbänder (4, 5) und das Anliefertransportband (3) in einer Linie hintereinander und in im Wesentlichen gleicher Höhenlage angeordnet. Über diesen Bändern (3, 4, 5) befindet sich eine Verteilereinrichtung (6, 16, 17), die darauf ausgerichtet ist, die Gegenstände hängend zu transportieren und auf die Abliefertransportbänder (4, 5) abzugeben, wobei über dem einlaufseitigen Endabschnitt (11, 12) eines jeden Abliefertransportbandes (4, 5) eine Abgabeposition der Gegenstände durch die Verteilereinrichtung (6, 16, 17) definiert ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportanlage für flache Gegenstände gemäß dem oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Transportanlage ist beispielsweise aus GB 1 358 513 bekannt. In der darin beschriebenen Anlage werden Halbleiter-Wafer, die paarweise übereinander liegen, auf einer Anliefertransportbahn pneumatisch gefördert, dann vereinzelt und anschließend auf zwei Abliefertransportbahnen verteilt, wobei die Verteilung eine Weiche übernimmt, an der sich die Anliefertransportbahn verzweigt. An der Weiche vorhandene, elektromagnetisch betätigte Tore öffnen und schließen wahlweise, um den Transportweg der Wafer in eine der beiden Abliefertransportbahnen zu bestimmen.
Die bekannte Anlage mag für die Behandlung kreisrunder, flacher Gegenstände wie Halbleiter-Wafer geeignet sein, doch kann die Handhabung anderer flacher Gegenstände, die rechteckig sind, etwa Blisterverpackungen von Medikamenten, Probleme aufwerfen, da es wegen ihrer geringen Dicke an den genannten Toren zu Klemmungen kommen kann, was einen Stau zur Folge hat. Das kann bei hohen Transportraten von beispielsweise fünf Gegenständen pro Sekunde und mehr fatal sein.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Transportanlage der eingangs genannten Art anzugeben, die einfach aufgebaut ist, einen hohen Durchsatz gewährleistet und geringen Wartungsaufwand erfordert.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei der Anlage nach der Erfindung sind die Abliefertransportbänder im wesentlichen parallel zueinander angeordnet, wobei das eine Abliefertransportband einlaufseitig gegenüber dem anderen Abliefertransportband verlängert und in horizontaler Richtung derart gekröpft ist, dass sein einlaufseitiger Endabschnitt in einer Linie mit dem einlaufseitigen Endabschnitt des anderen Abliefertransportbandes liegt. Für die Aufteilung der flachen Gegenstände auf die ihnen zugewiesenen Abliefertransportbänder werden die Gegenstände nicht mit Hilfe einer Weiche oder Verzweigung voneinander getrennt, sondern es ist eine Verteilereinrichtung vorgesehen, welche die Gegenstände hängend geradlinig transportiert und auf die Abliefertransportbänder ablegt, wobei über dem einlaufseitigen Endabschnitt eines jeden Abliefertransportbandes eine Abgabeposition der Gegenstände durch die Verteilereinrichtung definiert ist.
Weil die Gegenstände vor und während des Aufteilvorgangs geradlinig bewegt werden, lassen sich hohe Arbeitsgeschwindigkeiten erreichen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist geringer Verschleiß und eine Verminderung der Wartungskosten.
Die Verteilereinrichtung ist vorzugsweise ein endlos umlaufendes Saugband, durch das die Gegenstände vom zuführenden Anliefertransportband abgehoben und in am Saugband hängendem Zustand in gerader Linie weiter transportiert werden. Dadurch wird die Komplexität des Verteilprozesses auf ein Minimum reduziert.
Die Aufteilung auf die verschiedenen Abliefertransportbänder erfolgt durch selektives Abwerfen der Gegenstände auf die hintereinander angeordneten, einlaufseitigen Endabschnitte der betreffenden Abliefertransportbänder. Dabei kann auf mechanische Einrichtungen, die das Abwerfen der Gegenstände an den gewünschten Positionen bewirken, gegebenenfalls ganz verzichtet werden, wenn nämlich die vom Saugband auf die flachen Gegenstände ausgeübte Saugwirkung selektiv an der vorgesehenen Abgabeposition aufgehoben oder gar durch Überdruck ersetzt wird.
Man kann als Abwerfeinrichtung aber auch einen pneumatisch oder elektromagnetisch bewegten Abschläger allein oder als zusätzliches Hilfsmittel einsetzen.
Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht unschwierig die Verteilung der Gegenstände auch auf mehr als zwei Abliefertransportbänder. Es muss dann nur die Verteilereinrichtung entsprechend lang gemacht werden, um die Vielzahl hintereinander angeordneter, einlaufseitiger Endabschnitte entsprechend vieler Abliefertransportbänder bedienen zu können.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert.
1 ist eine perspektivische Ansicht der wesentlichen Teile einer Ausführungsform der Transportanlage nach der Erfindung;
2 zeigt als Einzelheit aus 1 das Anliefertransportband und die Einlaufbereiche zweier Abliefertransportbänder, mit gekröpftem Abschnitt an einem der Abliefertransportbänder; und
3 zeigt als Einzelheit aus 1 den Saugbandteil.
In einem Maschinengestell 1, das in 1 aufgeschnitten dargestellt ist, sind auf Ständern 2 ein endlos umlaufendes Anliefertransportband 3 und zwei endlos umlaufende Abliefertransportbänder 4 und 5 abgestützt. Die Transportrichtung erfolgt in der Zeichnung von links nach rechts, wie durch Pfeile gekennzeichnet ist. Der Transportweg ist im dargestellten Beispiel leicht nach oben geneigt.
Oberhalb der insoweit erläuterten Anordnung befindet sich eine Verteilereinrichtung, die im vorliegenden Beispielsfall als endlos umlaufendes Saugband 6 ausgebildet ist. Das Saugband 6 ist von einem Träger 7 gehalten, der an einer Konsole 8 höhenverstellbar gehalten ist, die im Maschinengestell 1 befestigt ist. Ein Kurbeltrieb 9 versinnbildlicht die Höhenverstellbarkeit des Trägers an der Konsole 8. Außerdem ist das Saugband 6 an dem Träger 7 in seiner Neigung verstellbar, wie durch den Langschlitz in einer der tragenden Verbindungslaschen 7a verdeutlicht ist.
Das erste Abliefertransportband 4 weist nahe seinem einlaufseitigen Ende einen gekröpften Abschnitt 10 auf, der den einlaufseitigen Endabschnitt 11 dieses Abliefertransportbandes 4 gegenüber dem Rest desselben parallel versetzt. Der Endabschnitt 11 des ersten Abliefertransportbandes 4 erstreckt sich in Fortsetzung zum Anliefertransportband 3. In der entgegengesetzt gerichteten Verlängerung des Endabschnittes 11 des ersten Abliefertransportbandes 4 befindet sich in dem von dem gekröpften Abschnitt 10 freigegebenen Raum der einlaufseitige Endabschnitt 12 des zweiten Abliefertransportbandes 5. Das Anliefertransportband 3 und die beiden einlaufseitigen Endabschnitte 11 und 12 der Abliefertransportbänder 4 bzw. 5 liegen somit in einer Linie, während die Abliefertransportbänder 4 und 5 ablaufseitig des gekröpften Abschnitts 10 parallel zueinander sind. Alle Bänder erstrecken sich vorzugsweise in etwa in gleicher Ebene.
Das Saugband 6 hat eine solche Länge, dass es sich sowohl über wenigstens den ablaufseitigen Endabschnitt des Anliefertransportbandes 3 als auch über die beiden einlaufseitigen Endabschnitte 11 und 12 der Abliefertransportbänder 4 und 5 erstreckt. Mittels des schon genannten Kurbeltriebes 9 ist der Abstand des Saugbandes 6 zu den darunter liegenden Bändern 3, 4 und 5 verstellbar, um die Transportanlage an die jeweilige Dicke der zu behandelnden flachen Gegenstände anpassen zu können.
Die beiden Abliefertransportbänder 4 und 5 können zur Vereinfachung der Konstruktion von einem gemeinsamen Motor 13 angetrieben sein, wie 2 zeigt. Die Transportgeschwindigkeit der beiden Abliefertransportbänder 4 und 5 kann nach Wunsch gleich oder größer als die des Anliefertransportbandes 3 sein.
In 3 ist die Saugbandkonstruktion dargestellt. Sie besteht aus einem länglichen Trägerkasten 14, an dem das eigentliche, endlos umlaufende Saugband 6 geführt ist. Längs des Saugbandes 6 sind eine Sensoreinrichtung 15 und zwei Abwerfeinrichtungen 16 und 17 hintereinander angeordnet. Wie man aus 1 entnehmen kann, befindet sich die Sensoreinrichtung 15 im Bereich des Übergangs zwischen dem Anliefertransportband 3 und dem ersten Abliefertransportband 4. Die beiden Abwerfeinrichtungen 16 und 17 befinden sich über dem einlaufseitigen Endabschnitt 11 des ersten Abliefertransportbandes 4 bzw. dem einlaufseitigen Endabschnitt 12 des zweiten Abliefertransportbandes 5. Eine Unterdruckquelle, die mit dem Trägerkasten 14 des Saugbandes 6 verbunden ist und in ihm den zum Festhalten der Gegenstände notwendigen Unterdruck erzeugt, ist in den Zeichnungen aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
Der Innenraum des Trägerkastens 14 kann in mehrere Sektionen unterteilt sein, in denen der herrschende Druck individuell einstellbar und zeitlich veränderbar sein kann.
Im Betrieb werden vom Anliefertransportband 3 zugeführte flache Gegenstände, beispielsweise Blisterverpackungen, von dem Anliefertransportband 3 heran- und in den Spalt eingeführt, der zwischen dem Anliefertransportband 3 und dem unteren Trum des ihm dicht gegenüberstehenden Saugbandes 6 ausgebildet ist. Durch Saugwirkung werden die Gegenstände dann vom unteren Trum des Saugbandes 6 übernommen und an diesem hängend weitertransportiert. Es ist auch denkbar, die Gegenstände mittels einer Hebeeinrichtung (nicht dargestellt) vom Anliefertransportband 3 an das Saugband 6 zu übergeben.
Die Gegenstände werden anschließend von der Sensoreinrichtung 15 detektiert, die mit einer – hier nicht dargestellten – Steuereinrichtung verbunden ist. Wenn ein Gegenstand an derjenigen Position angekommen ist, an der er abgeworfen werden soll, wird die dort be findliche Abwerfeinrichtung 16 bzw. 17 aktiviert, was durch die Steuerungseinrichtung erfolgt, die die Laufzeit des Gegenstandes zwischen der Sensoreinrichtung 15 und der betreffenden Abwerfeinrichtung 16 bzw. 17 berücksichtigt. Auf diese Weise gelangt der flache Gegenstand auf eines der beiden Abliefertransportbänder 4 und 5, je nachdem, ob die Abwerfeinrichtung 16 oder die Abwerfeinrichtung 17 von der Steuereinrichtung aktiviert worden ist.
Die Abwerfeinrichtung kann darin bestehen, dass der Saugkasten 14, wie bereits erwähnt, in Sektionen unterteilt ist, von denen die in den Bereichen 16 und 17 befindlichen Sektionen an eine Schalteinrichtung angeschlossen sind, mit denen sie selektiv vorübergehend belüftet oder sogar unter Überdruck gesetzt werden können, um die am unteren Trum des Saugbandes 6 hängenden Gegenstände abzuwerfen. Alternativ oder zusätzlich kann jede Abwerfeinrichtung einen pneumatisch oder elektromagnetisch betätigten Abschläger umfassen, der den am Saugband 6 hängenden Gegenstand vom Saugband abschlägt.
Die Abliefertransportbänder können auch als Ketten realisiert sein.
Als Verteilereinrichtung kommen auch andere Vorrichtungen in Frage, die Gegenstände hängend geradlinig transportieren können, beispielsweise eine Reihe, von Sauggreifern oder ähnliche bekannte Transportmittel.

Claims

Transportanlage für flache Gegenstände, bestehend aus einem einbahnigen Anliefertransportband (3) zum Anliefern der Gegenstände, wenigstens zwei Abliefertransportbändern (4, 5) und einer zwischen dem Anliefertransportband (3) und den Abliefertransportbändern (4, 5) wirksamen Verteilereinrichtung (6, 16, 17) zum Aufteilen der angelieferten Gegenstände auf die Abliefertransportbänder (4, 5), dadurch gekennzeichnet, dass die Abliefertransportbänder (4, 5) im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind, wobei das eine Abliefertransportband (4) einlaufseitig gegenüber dem anderen Abliefertransportband (5) verlängert und in horizontaler Richtung derart gekröpft ist, dass sein einlaufseitiger Endabschnitt (11) in einer Linie mit dem einlaufseitigen Endabschnitt (12) des anderen Abliefertransportbandes (5) liegt, und dass die Verteilereinrichtung (6, 16, 17) darauf ausgerichtet ist, die Gegenstände hängend zu transportieren und auf die Abliefertransportbänder (4, 5) abzugeben, wobei über dem einlaufseitigen Endabschnitt (11, 12) eines jeden Abliefertransportbandes (4, 5) eine Abgabeposition der Gegenstände durch die Verteilereinrichtung (6, 16, 17) definiert ist.
Transportanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilereinrichtung (6, 16, 17) aus einem endlos umlaufenden, sich über dem Anliefertransportband (3) erstreckenden Saugband (6) und einer sensorgesteuerten Abwerfeinrichtung (16, 17) für die am unteren Trum des Saugbandes (6) hängenden Gegenstände besteht.
Transportanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Abgabeposition ein in den Transportweg der Gegenstände am Saugband (6) schwenkbarer, pneumatisch oder elektromagnetisch betätigter Abschläger angeordnet ist.
Transportanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein über dem Saugband (6) befindlicher, mit einer Unterdruckquelle verbundener Saugkasten (14) im Bereich der Abgabepositionen jeweils eine Sektion aufweist, die sensorgesteuert selektiv unterdrucklos machbar ist.
Transportanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Saugband (6) ein die Gegenstände erfassender Sensor (15) im Bereich des Anliefertransportbandes (3) oder des einlaufseitigen Endabschnitts (11) des gekröpften Abliefertransportbandes (4) stromaufwärts der zugehörigen Abgabeposition angeordnet ist.