DE102009015190A1 - Implantat - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Implantat, welches so gestaltet ist, dass eine Kraftübertragung von z. B. Kaudruck, auf den Knochen in Zugkraft umgewandelt wird. Damit wird eine wichtige Eigenschaft des natürlichen Parodontalligamentes simuliert.

Description

  • STAND DER TECHNIK
  • Implantate die in Kieferknochen eingesetzt werden bestehen in der Regel aus einem Stück das entweder ein Gewinde aufweist oder andere Oberflächenstrukturen um eine Kraftübertragung auf den Kieferknochen möglichst günstig zu verteilen. Diese Strukturen dienen auch der Retention im Kieferknochen. In der Eingeschraubten Position soll das Implantat mindestens ein Abstandsstück oder Abutment aufnehmen auf welchem dann der Zahnersatz befestigt werden kann.
  • Das fehlen von natürlichem Parodontalligament zwischen dem Implantatkörper und dem Knochen stellt dabei das größte Problem aller heutigen Implantatformen dar, denn die beim Kauen entstehenden Kräfte werden als Druck auf den Knochen weitergegeben. Der Knochen reagiert bei Druckbelastung mit Resorption und bei Zugbelastung mit Knochenaufbau. Da alle vorhandenen Implantatsysteme lediglich den Druck auf den Knochen weitergeben führt dies im Laufe der Zeit zur Lockerung des Implantatkörpers, der dabei entstehende Spalt zwischen Implantat und Knochen bietet dann eine Angriffsfläche für Bakterien und Keime und diese führen dann zu einer Entzündung, der sogenannten Periimplantitis, und damit zum Verlust des Implantates.
  • BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Implantat welches so gestaltet ist, dass eine Kraftübertragung von Kaudruck und den dabei entstehenden Scher- und Torsionskräften, auf den Knochen, in Zugkraft umgewandelt wird. Damit wird eine wichtige Eigenschaft des natürlichen Parodontalligamentes simuliert.
  • Das Implantat besteht dabei aus verschiedenen Komponenten. Dabei werden vorzugsweise Titan oder Titanlegierungen, wegen ihrer Bioverträglichen Eigenschaften, als Träger- und Gerüstmaterialien verwendet. Es können aber auch andere Werkstoffe zum Einsatz kommen.
  • Das Implantat kann jegliche Außen- und Innenformen aufweisen, bevorzugt werden jedoch ein runder Querschnitt und ein Zylindrischer Körper mit den Eigenschaften eines Kegelstumpfes, wobei die Grundfläche den Implantatboden bildet.
  • Der äußere Teil des Implantates, der in direktem Kontakt zum Knochen steht, besteht dabei aus mehren Kontaktplatten. Diese Kontaktplatten sind vertikal oder Horizontal angeordnet, sie können aus Titan oder jedem anderen Material bestehen. Sie können die Form von Streifen, Ringen oder Platten haben.
  • Die Oberflächenstruktur der Kontaktplatten kann Vertikale bzw. Horizontale Rillen oder andere Retentive Oberflächenstrukturen aufweisen.
  • Die Oberfläche der Kontaktplatten kann durch Sandstrahlen behandelt werden um eine bessere Osseointegration zu ermöglichen. Desweiteren ist eine Beschichtung der Oberfläche mit Kalziumhaltigen Materialien oder anderen Chemischen oder Biologischen Substanzen möglich um die Einheilung in den Knochen zu verbessern oder zu beschleunigen.
  • Die Kontaktplatten sind über ein elastisches Material miteinander verbunden. Die Verbindung zwischen den Kontaktplatten und dem elastischen Material. kann chemisch oder mechanisch erfolgen. Desweiteren ist der innere Implantatkörper, welcher der Aufnahme von Abstandsstücken dient, über das elastische Material mit den Kontaktplatten verbunden, so dass die Kontaktplatten, das elastische Material und der innere Implantatkörper eine zusammenhängende Einheit bilden.
  • Das elastische Material kann ein Polymer, ein Silikon, ein Biomaterial oder eine sonstige zweckmäßige chemische Zusammensetzung haben. Das Material sollte dabei bioverträglich sein. Es sollte eine gute Verbindung zu den verwendeten Legierungen ermöglichen. Das Material sollte nicht resorbierbar sein und auch in einer biologischen Umgebung wie dem Kieferknochen nicht löslich sein. Desweiteren sollte die Verbindung zu der Legierung ebenfalls nicht löslich sein und über lange Zeit, unter Krafteinwirkung, sicher verbunden bleiben. Das Elastische Material kann von Außen bündig mit den Kontaktplatten schließen oder nur von innen, so das die Kontaktplatten jeweils von drei Seiten in Knochen eingefasst sein können.
  • Der innere Implantatkörper dient der Aufnahme von mindestens einem Abstandstück oder Abutment oder einer Kombination aus beiden Teilen. Er ist über das elastische Material mit den außen am Knochen anliegenden Kontaktplatten fest verbunden. Der innere Implantatkörper besteht vorzugsweise ebenfalls aus einer Titanlegierung, es ist aber auch möglich diesen aus anderen Metallen, Kunststoffen oder anderen geeigneten Materialien herzustellen.
  • Das Abstandsstück welches im inneren Implantatkörper befestigt wird kann der Aufnahme eines Abutments dienen, welches dann über eine Verschraubung oder andere kraft- und formschlüssige Verbindungsmöglichkeiten, mit dem inneren Implantatkörper verbunden wird. Das Abutment kann auch mit Zikoniumnitrit beschichtet werden.
  • Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 Gesamtansicht des Implantates, teilweise aufgeschnitten
  • 2 eine Draufsicht auf das Implantat im Querschnitt des unteren Drittels ohne Schraube
  • 3 Schematische Darstellung der Umwandlung von Druckkräften im inneren zu Zugkräften auf der äußeren Seite in einem Zylindrischen Körper mit den Eigenschaften eines Kegelstumpfes.
  • BESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Die Erfindung betrifft ein Implantat welches so gestaltet ist, dass eine Kraftübertragung von Kaudruck und den dabei entstehenden Scher- und Torsionskräften, auf den Knochen in Zugkraft umgewandelt wird. Damit wird eine wichtige Eigenchaft des natürlichen Parodontalligamentes simuliert.
  • Hier setzt nun die Erfindung an. 1 der innere Implantatkörper 3 bildet die Aufnahme für das Abutment 9 oder ein Abstandsstück. Er hat Innen ein Gewinde 4 und im oberen Teil eine Schulter 10 zur Aufnahme der auf das Abutment 9 wirkenden Kräfte. Das Abutment 9 kann dann mittels einer Schraube 7 im inneren Implantatkörper 3 befestigt werden.
  • 1 der innere Implantatkörper 3 ist an den Seitenwänden mit einem elastischen Material 1 umgeben. Dabei wird der Innenboden 11 ausgespart. Der so entstehende Hohlraum 5 dient der Vertikalen Beweglichkeit des inneren Implantatkörpers 3.
  • 2 Auf dem elastischen Material 1 liegen die Kontaktplatten 2 auf und sind mit diesem, chemisch oder mechanisch, fest verbunden. Die lateralen Zwischenräume der Kontaktplatten 2 können mit dem elastischen Material 1 aufgefüllt sein.
  • 2 Die Kontaktplatten 2 sind vertikal oder Horizontal plattenförmig angeordnet, sie können aus Titan bestehen. Sie können die Form von Streifen, Ringen oder Platten haben. Die dem Knochen zugewandte Seite der Kontaktplatten 2 kann Vertikale bzw. Horizontale Rillen oder andere Retentive Oberflächenstrukturen aufweisen. Die Oberfläche der Kontaktplatten 2 kann durch Sandstrahlen behandelt werden um eine bessere Osseointegration zu ermöglichen. Desweiteren ist eine Beschichtung der Oberfläche mit Hydroxylapatit oder anderen Chemischen oder Biologischen Substanzen möglich um die Einheilung in den Knochen zu verbessern oder zu beschleunigen.
  • In 3 wird anhand einer Schematischen Darstellung die Umwandlung von Druckkräften im inneren zu Zugkräften auf der äußeren Seite in einem Zylindrischen Körper mit den Eigenschaften eines Kegelstumpfes, gezeigt. Wenn Kaubewegungen in Form von Druck durch das Abutment 9 auf die Schulter 10 übertragen werden dann werden diese vom inneren Implantatkörper 3 aufgenommen. Dadurch dass der innere Implantatkörper 3 mit den im Knochen eingewachsenen Kontaktplatten 2 über das elastische Material 1 verbunden ist, wirkt der Kaudruck als Zugkraft an dem Knochen.
  • Durch die leichte Kegelstumpfförmige Gestaltung der äußeren Implantatform 3 wird die Umwandlung von Druckkraft in Zugkraft positiv begünstigt.
  • Mit dieser Konstruktion wird das Knochenwachstum gefördert und es entstehen keine schädlichen Druckkräfte an den Knochenseitenwänden.
  • Eine solches Kraftumwandelndes Implantat ist auch in anderen Bereichen der Chirurgischen Implantologie denkbar. Der Stiel einer Gelenkprothese, welcher in den Röhrenknochen eingeführt wird, könnte ebenso gestaltet werden. Somit könnte die übliche Lockerung einer Prothese im Knochen vermieden werden und die Haltbarkeit könnte verlängert werden. In diesen Fällen wäre eine Zylindrische Form dann angebrachter.
  • 1
    Elastisches Material
    2
    Kontaktplatten
    3
    Innerer Implantatkörper
    4
    Innengewinde
    5
    Hohlraum
    6
    Implantatboden
    7
    Schraube
    8
    Schraubenkanal
    9
    Abutment
    10
    Schulter
    11
    Innenboden

Claims (14)

  1. Implantat, dadurch gekennzeichnet, dass innerer Implantatkörper 3 und Kontaktplatten 2 mit elastischem Material 1 verbunden sind.
  2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Implantatkörper 3 und die Kontaktplatten 2 aus einem festen Werkstoff bestehen.
  3. Implantat nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatten miteinander über das elastische Material verbunden sind.
  4. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerer Implantatkörper 3 und Kontaktplatten 2 an den seitlichen Wänden mit einem elastischem Material 1 miteinander verbunden sind.
  5. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material 1 chemisch oder biogenetisch hergestellt ist.
  6. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet ist, dass zwischen dem Innenboden 11 und dem Implantatboden 6 ein Hohlraum 5 vorhanden ist.
  7. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet ist, dass das Abutment 9 auf der Schulter 10 des inneren Implantatkörpers 3 aufliegt.
  8. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet ist, dass das Implantat einen runden Querschnitt aufweist.
  9. Implantat nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ist, dass der innere Implantatkörper 3 Zylinderförmig ist.
  10. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet ist, dass die äußere Implantatform einem Kegelstumpf entspricht.
  11. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Druckkräfte vom Abutment 9 auf den inneren Implantatkörper 3 übertragen werden.
  12. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Druckkräfte vom inneren Implantatkörper 3 auf die Kontaktplatten 2 übertragen werden und dabei in Zugkräfte umgewandelt werden.
  13. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Umwandlung der Druckkräfte vom inneren Implantatkörper 3 in Zugkräfte auf die Kontaktplatten 2, über das elastische Material 1 erfolgt.
  14. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kontaktplatten 2 den Druck als Zug an den an ihnen angewachsenen Knochen übertragen.
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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3149881A1 (de) * 1981-12-16 1983-06-23 Hans Dr.med. Dr.med.dent. 8000 München Scheicher Verbindungselement fuer enossale implantate
EP0180247B1 (de) * 1984-11-09 1989-07-26 IMPLANTO-LOcK Gesellschaft mit beschränkter Haftung für Implantatforschung und Entwicklung Enossales Implantat zur Befestigung von festsitzendem oder abnehmbarem Zahnersatz
DE3839724A1 (de) * 1988-11-24 1990-05-31 Imz Fertigung Vertrieb Enossales implantat mit elastischem zwischenelement
DE69718456T2 (de) * 1996-11-20 2003-11-20 Alberto Arruga Artal Zahnimplantat
DE202004013500U1 (de) * 2004-08-24 2006-01-05 Ihde, Stefan, Dr. Enossales Implantat

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