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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Außenbeplankung eines Kraftfahrzeugs,
bei der zwei Beplankungsbleche über
eine von außen
sichtbare Fuge aneinander grenzen. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung ein zugehöriges
Herstellungsverfahren.
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Außenbeplankungen
von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Personenkraftwagen, müssen hohen
optischen Gesichtspunkten gerecht werden. Wenn zwei Beplankungsbleche über eine
von außen sichtbare
Fuge aneinander grenzen, muss diese Fuge ebenfalls höchsten optischen
Anforderungen entsprechen. Insbesondere muss die Fuge über ihre gesamte
Länge eine
gleich bleibende Fugenbreite aufweisen. Bleche, die über eine
Fuge aneinander grenzen, werden üblicherweise
im Bereich der Fuge aneinander befestigt. Um die gewünschten
qualitativen Anforderungen an die Fuge erfüllen zu können, werden bislang zum Befestigen
der Bleche Schweiß-,
Löt- und
Nietverbindungen, teilweise einhergehend mit Nacharbeitsumfängen (z.
B. mit PVC) verwendet.
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Bei
nicht sichtbaren Verbindungen, z. Bsp. in einem Türfalz, können auch
Klebverbindungen zum vorübergehenden
Fixieren einer Innenhaut an einer Außenhaut zur Anwendung kommen.
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Desweiteren
ist es erwünscht,
Beplankungsbleche aus Leichtmetallen oder aus Leichtmetalllegierungen
herzustellen, um das Fahrzeuggewicht im Hinblick auf einen reduzierten
Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit verringerten CO2-Emissionen
zu senken. Das Fügen
von Leichtmetallblechen bringt jedoch erhöhte Schwierigkeiten mit sich,
bspw. aufgrund der reduzierten Korrosionsbeständigkeit von Leichtmetallblechen
sowie der für
die Fügetechnik notwendigen
Oberflächenvorbehandlung.
Diese Schwierigkeiten vergrößern sich
im Bereich von sichtbaren Fugen.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
eine Außenbeplankung
bzw. für ein
zugehöriges
Herstellungsverfahren eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich
insbesondere dadurch auszeichnet, dass Beplankungsbleche aus Leichtmetall
oder aus Leichtmetalllegierung im Bereich einer von außen sichtbaren
Fuge kostengünstig
aneinander befestigt werden können,
wobei gleichzeitig die optischen Qualitätsansprüche an die sichtbare Fuge erfüllt werden
können.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Beplankungsbleche
entlang der Fuge mit einem nach innen abgewinkelten Randbereich auszustatten,
der an jedem Beplankungsblech einen Befestigungsflansch bildet.
An diesen Befestigungsflanschen kann dann im Bereich der Fuge eine
Verklebung realisiert werden. Wichtig ist dabei, dass die Verklebung
bzw. der Klebstoff unmittelbar am Werkstoff der Beplankungsbleche
anhaftet. Der unmittelbar am Werkstoff aufgebrachte Klebstoff dient
als Korrosionsschutz. Gleichzeitig kann der Klebstoff durch die
nach innen abgewinkelten Befestigungsflansche so angebracht werden,
dass sich eine qualitativ hochwertige Fuge ergibt. Außerdem sorgen auch
nach innen abgewinkelte Befestigungsflansche für einen optisch sauberen Übergang
von der Ebene der Beplankungsbleche in die jeweilige Fuge. Von besonderem
Vorteil ist beim Verkleben jedoch, dass es sich um ein verzugsfreies
Fügeverfahren
handelt. Die beim Verkleben hergestellte Fuge ist während des
Verklebungsprozesses daher keinem Verzug ausgesetzt, was die Herstellung
einer qualitativ hochwertigen Fuge vereinfacht.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt eine perspektivische Schnittansicht durch
eine Außenbeplankung
eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Fuge.
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Entsprechend 1 umfasst
eine nur teilweise dargestellte Außenbeplankung 1 eines
im Übrigen
nicht dargestellten Kraftfahrzeugs zumindest zwei Beplankungsbleche,
nämlich
ein erstes Beplankungsblech 2 und ein zweites Beplankungsblech 3. Die
beiden Beplankungsbleche 2, 3 grenzen über eine
Fuge 4 aneinander an, die entsprechend einer Blickrichtung 5 von
außen
im kundenrelevanten sogenannten Class-A-Bereich sichtbar ist. Die
Außenbeplankung 1 trennt
somit eine Außenseite 6 von
einer Innenseite 7. Die Beplankungsbleche 2, 3 sind hinsichtlich
ihres Werkstoffs aus einem Leichtmetall, wie z. Bsp. Aluminium,
oder aus einer Leichtmetalllegierung, wie z. Bsp. einer Aluminiumlegierung,
hergestellt.
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Im
Bereich der Fuge 4 sind die beiden Beplankungsbleche 2, 3 aneinander
befestigt. Hierzu weist jedes Beplankungsblech 2, 3 entlang
der Fuge 4 einen Randbereich 8 bzw. 9 auf,
der vom jeweiligen Beplankungsblech 2, 3 nach
innen, also zur Innenseite 7 hin abgewinkelt ist. Die beiden
Randbereiche 8, 9 bilden dabei jeweils einen Befestigungsflansch,
die im Folgenden ebenfalls mit 8 bzw. 9 bezeichnet
werden. Die beiden Befestigungsflansche 8, 9 sind über eine
Verklebung 10 oder Klebverbindung 10 aneinander
befestigt. Die Verklebung 10 ist dabei so ausgeführt, dass
sie unmittelbar am Werkstoff der Beplankungsbleche 2, 3 anhaftet.
Das bedeutet, dass die Verklebung 10 rohbauseitig, also
vor dem Lackieren der Beplankung 1 hergestellt wird. Durch
die nach innen abgewinkelten Befestigungsflansche 8, 9 ist
die Verklebung 10 bezüglich
der Außenseite 6 nach
innen versetzt, also im Bereich der Innenseite 7 angeordnet,
wodurch der Einfluss der Verklebung 10 auf die Optik der
Fuge 4 reduziert ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Verklebung 10 so anzubringen, dass
sie für
die Befestigungsflansche 8, 9 eine Versiegelung
bildet. Dabei versiegelt die Verklebung 10 die Befestigungsflansche 8, 9 im Bereich
von einander zugewandeten Seiten. Bevorzugt ist die Verklebung 10 hierzu
flächig
an den einander zugewandten Seiten der Befestigungsflansche 8, 9 aufgebracht.
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Das
Herstellen der Verklebung 10 kann so erfolgen, dass im
Rohbau der Klebstoff in einem Dünnschichtverfahren
auf zumindest einen der Befestigungsflansche 8, 9 aufgetragen
wird. Das bedeutet, dass der Klebstoff in zumindest einer vergleichsweise
dünnen
Schicht aufgetragen wird, deren Schichtdicke maximal 0,5 mm beträgt. Durch
die Verwendung einer Dünnschichttechnologie
wird die Optik und somit die Qualität der Fuge 4 weitgehend durch
den Übergang
der Beplankungsbleche 2, 3 in deren Befestigungsflansche 8, 9 bestimmt.
Im Beispiel ist rein exemplarisch jeweils ein kreisbogenförmiger Übergang
gewählt,
der sich etwa über
einen Viertelkreis erstreckt. Grundsätzlich sind auch andere abgerundete Übergänge zum
Erzielen einer ansprechenden optischen Qualität für die Fuge 4 realisierbar.
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Besonders
vorteilhaft ist es, den Klebstoff in einem Festzustand an zumindest
einem der Befestigungsflansche 8, 9 anzubringen.
Dies ermöglicht
es, die Beplankungsbleche 2, 3 im Bereich der
Befestigungsflansche 8, 9 so zu positionieren,
dass damit das gewünschte
Fugenbild, also die gewünschte Fuge 4 erzeugt
werden kann. Der in einem Festzustand aufgebrachte Klebstoff ist
nur teilweise vernetzt und keinesfalls ausgehärtet. Der hierbei verwendete Klebstoff
ist aktivierbar gestaltet. Bevorzugt wird dabei ein thermisch aktivierbarer
Klebstoff. Im aktivierten Zustand erfolgt die weitergehende Vernetzung des
Klebstoffs bis zum vollständigen
Aushärten.
Erst wenn die Fuge 4 beim Ausrichten der Bleche 2, 3 den optischen
Qualitätsansprüchen entspricht,
wird in einem weiteren Schritt der Klebstoff aktiviert, um das eingestellte
Fugenbild zu fixieren.
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Während dieses
Vernetzungsvorgangs werden die Klebeparameter, insbesondere eine
Klebetemperatur, gezielt so gewählt
bzw. eingestellt, dass sich für
den Klebstoff eine vorbestimmte Viskosität ergibt bzw. eine vorbestimmte
Mindestviskosität
vorliegt. Zweckmäßig wird
die Viskosität
des Klebstoffs so hoch eingestellt, dass ein Auslaufen und Ausquellen
des Klebstoffs nach außen
in die Fuge 4 vermieden werden kann. Hierdurch wird erreicht,
dass das optische Fugenbild während
der Vernetzung nicht verändert
wird.
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Der
im Festzustand aufgebrachte Klebstoff kann sich in einem angesinterten
und/oder vorvernetzten Zustand befinden. Dabei ist es möglich, den festen
Klebstoff in Form einer Folie oder als Pulver aufzubringen. Ebenso
kann der folienartige Klebstoff nach Art eines Klebebands konfiguriert
sein, was das Anbringen des Klebstoffs am jeweiligen Befestigungsflansch 8, 9 vereinfacht.
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Nach
dem Herstellen der Verklebung 10 und gegebenenfalls nach
weiteren Bearbeitungsschritten, die im Rahmen der Herstellung der
Außenbeplankung 1 anfallen
können,
kann die Außenbeplankung 1 lackiert
werden. Die zuvor hergestellte Fuge wird durch die Lackierung nicht
mehr verändert,
wodurch schließlich
eine qualitativ hochwertige sichtbare Fuge 4 vorliegt.