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Die Erfindung betrifft Verfahren
zum Laserschweißen
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und lasergeschweißte Bauteile nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 11.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
Laserschweißen
an kurzen Flanschen an beschichteten Blechen, wie z.B. verzinkten
Feinblechen.
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Aus der
DE 195 23 005 A1 ist eine
Fahrzeugkarosserie bekannt, die ein erstes Blechteil in Form eines
Dachteils enthält,
das mit einem zweiten Blechteil in Form eines Seitenteils durch
eine mittels eines eng gebündelten
Strahls hoher Energiedichte erzeugte Schmelzschweißnaht verbunden
ist, wobei an einem Basisteil des ersten Blechteils eine mit einem vorgegebenen
Winkel abgestellte Seitenwange angeformt ist, wobei an dem zweiten
Blechteil ein einwärts
gerichteter Flansch angeformt ist, der zur Anlage an der Seitenwange
bestimmt ist, und wobei die Schmelzschweißnaht in einer durch Seitenwange und
Flansch gebildeten Kehle erzeugt worden ist. Bei dem zugehörigen Verfahren
zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie, an der wenigstens zwei
durch mittels eines eng gebündelten
Energiestrahls hoher Energiedichte erzeugte Schmelzschweißnähte zur Verbindung
von Blechteilen vorgesehen sind, ist ferner vorgesehen dass durch
einen auf die Fahrzeugkarosserie einwirkenden Manipulator die miteinander zu
verbindenden Blechteile gegenüber
einem Strahl-Schweißapparat
jeweils schweißgerecht
in Position gebracht werden.
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Weiterhin ist aus der
EP 96115095 .0 (Veröffentlichungsnummer
EP 0 771 605 A1 )
ein Laserschweißverfahren
für beschichtete
Stahlbleche bekannt. Bei diesem Verfahren zum Verbinden zweier Stahlbleche,
von denen zumindest eines eine Beschichtung mit einem niedrigen
Schmelzpunkt aufweist, durch eine Laserschweißnaht ist vorgesehen, dass
die Bleche vor ihrem Verschweißen
im Nahtbereich unter einem spitzen Winkel aufeinander stoßend angeordnet
werden und die Schweißnaht
als Kehlnaht ausgebildet wird. Eingesetzt wird dieses Verfahren,
um tiefgezogene Blechteile miteinander zu einem Karosseriebauteil
zu verbinden, wobei das längs
seiner Stirnseite zu verschweißende
Blechteil hinsichtlich seiner Formsteifigkeit im an die Schweißkante angrenzenden
Nahtbereich im Hinblick auf das andere, längs seiner Oberfläche zu verschweißende Blechteil
so ausgebildet ist, dass beim Verspannen der Blechteile mittels
einer Klemmvorrichtung zwischen den Blechteilen im zukünftigen
Nahtbereich ein spitzer Winkel zwischen 7° und 15° eingeschlossen wird.
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Hinsichtlich dieser grundsätzlich gut
einsetzbaren Verfahren und dazu erforderlicher Vorrichtungen sowie
damit fertigbarer Karosseriebauteile sind weitere Verbesserungen
hinsichtlich insbesondere Einsparung von Material und Fertigungsschritten
erstrebenswert.
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Es ist daher das Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und ein Bauteil zum Laserschweißen anzugeben,
womit die Fertigung gegenüber
dem Stand der Technik weiter rationalisiert werden kann.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren nach dem Anspruch 1 sowie ein Bauteil nach dem Anspruch
11 erreicht.
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Durch die Erfindung wird somit geschaffen ein
Verfahren zum Verbinden zweier Stahlbleche, von denen zumindest
eines eine Beschichtung mit einem niedrigeren Schmelzpunkt als das
Stahlblechmaterial aufweist, durch eine Laserschweißnaht, wobei
die Stahlbleche vor ihrem Verschweißen im Laserschweißnahtbereich
unter einem spitzen Winkel aufeinander stoßend angeordnet werden und
die Laserschweißnaht
als Kehlnaht ausgebildet wird, wobei ein erstes Stahlblech mit einem
Hauptteil und einem Randflansch, der über eine Krümmung ins Hauptteil übergeht,
und ein zweites Stahlblech mit einer Stoßkante so angeordnet werden,
dass die Stoßkante
im Verlauf der Krümmung
oder zumindest in der Nähe des
Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin gegen das erste Stahlblech angelegt wird, und
wobei die Kehlnaht zwischen der Stoßkante und dem ersten Stahlblech
im Verlauf der Krümmung
oder zumindest in der Nähe
des Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin gebildet wird.
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Die Ausbildung einer Seitenwange
an dem zweiten Stahlblech, wie nach der
DE 195 23 005 A1 vorgesehen
ist, kann somit in vorteilhafter Weise unter Vermeidung eines entsprechenden
Material- und Prozessaufwandes eingespart werden. Zusätzlich wird
ein größerer Freiraum
zum Abzug von verdampftem Beschichtungsmaterial durch die fehlende Seitenwange
am zweiten Stahlblech erreicht, was der Güte der erzeugten Schweißnaht zu
Gute kommt. Dieser Vorteil besteht auch gegenüber der Technik nach der
EP 0 771 605 A1 ,
indem bei der vorliegenden Erfindung durch den weggebogenen Flansch des
ersten Stahlblechs im Schweißbereich
zum zweiten Stahlblech hin ein größerer Freiraum geschaffen wird,
mit dem bereits angegebenen Vorteil eines besseren Abzuges von verdampftem
Beschichtungsmaterial, was auch gegenüber diesem Stand der Technik
der Güte
der erzeugten Schweißnaht
zu Gute kommt.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Verbinden zweier Stahlbleche durch eine Laserschweißnaht ist
ferner vorgesehen, dass das zweite Stahlblech zumindest mit seinem
Randbereich zu seiner Stoßkante
hin so angeordnet wird, dass dieser Randbereich wenigstens annähernd parallel
zum Hauptteil des ersten Stahlblechs verläuft. Gegenüber der Technologie nach der
EP 0 771 605 A1 kann
somit eine zumindest annähernd
plane Verbindung geschaffen werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, dass die Stoßkante des zweiten Stahlblechs
so angeordnet wird, dass sie zumindest annähernd am Radieneinsatzpunkt
der Krümmung
vom Hauptteil des ersten Stahlblechs aus liegt.
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Ferner kann mit Vorteil vorgesehen
sein, dass das zweite Stahlblech so angeordnet wird, dass es zumindest
in seinem Randbereich zu seiner Stoßkante hin wenigstens annähernd in
einer Ebene mit dem sich an die Krümmung anschließenden Bereiches
des Hauptteils liegt. Eine bevorzugte Alternative dazu besteht darin,
dass das zweite Stahlblech so angeordnet ist, dass es zumindest
in seinem Randbereich zu seiner Stoßkante hin wenigstens annähernd auf
der Ebene des sich an die Krümmung
anschließenden
Bereiches des Hauptteils liegt.
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Zur Stabilisierung und Optimierung
des Verfahrens zum Verbinden zweier Stahlbleche durch eine Laserschweißnaht nach
der Erfindung ist es ferner bevorzugt, wenn das Hauptteil des ersten
Stahlblechs nahe der Krümmung
abstützend
aufgelegt wird.
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Vorzugsweise kann außerdem vorgesehen sein,
dass das zweite Stahlblech in seinem Randbereich zu seiner Stoßkante hin
gegen das erste Stahlblech gespannt oder gedrückt wird. Dabei ist besonders
bevorzugt, wenn das zweite Stahlblech in seinem Randbereich zu seiner
Stoßkante
hin gegen das erste Stahlblech indirekt gespannt oder gedrückt wird.
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Eine weitere mit Vorzug eingesetzte
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass Material der Beschichtung beim Laserschweißen zwischen
dem Randbereich des zweiten Stahlbleches zu seiner Stoßkante hin
und der Krümmung des
ersten Stahlbleches entweicht.
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Besonders bevorzugt ist es bei dem
Verfahren zum Verbinden zweier Stahlbleche durch eine Laserschweißnaht außerdem,
wenn wenigstens eines der beiden Stahlbleche vor dem Laserschweißen mit einer
Beschichtung versehen wird, die Zink enthält.
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Die Ziele der vorliegenden Erfindung
werden auch erreicht mit einem Bauteil mit zwei Stahlblechen, von
denen zumindest eines eine Beschichtung mit einem niedrigeren Schmelzpunkt
als das Stahlblechmaterial aufweist und die durch eine Laserschweißnaht verbunden
sind, wobei die Stahlbleche im Laserschweißnahtbereich unter einem spitzen Winkel
aufeinander stoßend
angeordnet sind und die Laserschweißnaht als Kehlnaht ausgebildet
ist, wobei ein erstes Stahlblech mit einem Hauptteil und einem Randflansch,
der über
eine Krümmung
ins Hauptteil übergeht,
und ein zweites Stahlblech mit einer Stoßkante so angeordnet sind,
dass die Stoßkante
im Verlauf der Krümmung
oder zumindest in der Nähe
des Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin gegen das erste Stahlblech anliegt, und wobei
die Kehlnaht zwischen der Stoßkante
und dem ersten Stahlblech im Verlauf der Krümmung oder zumindest in der
Nähe des
Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin verläuft.
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Die damit erreichten Vorteile sind
dieselben wie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, was im nachfolgenden
auch für
andere Bauteilgestaltungen und -weiterbildungen in Analogie zu Verfahrensvarianten
gilt.
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Bei dem Bauteil mit zwei durch eine
Laserschweißnaht
verbundenen Stahlblechen kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass
das zweite Stahlblech zumindest mit seinem Randbereich zu seiner
Stoßkante
hin so angeordnet ist, dass dieser Randbereich wenigstens annähernd parallel
zum Hauptteil des ersten Stahlblechs verläuft.
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Eine andere vorzugsweise Weiterbildung
bei dem Bauteil mit zwei durch eine Laserschweißnaht verbundenen Stahlblechen
besteht darin, dass die Stoßkante
des zweiten Stahlblechs so angeordnet ist, dass sie zumindest annähernd am
Radieneinsatzpunkt der Krümmung
vom Hauptteil des ersten Stahlblechs aus liegt.
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Ferner ist es im rahmen der Erfindung
bevorzugt, wenn das zweite Stahlblech so angeordnet ist, dass es
zumindest in seinem Randbereich zu seiner Stoßkante hin wenigstens annähernd in
einer Ebene mit dem sich an die Krümmung anschließenden Bereiches
des Hauptteils liegt. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass
das zweite Stahlblech so angeordnet ist, dass es zumindest in seinem
Randbereich zu seiner Stoßkante
hin wenigstens annähernd
auf der Ebene des sich an die Krümmung
anschließenden
Bereiches des Hauptteils liegt.
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Vorzugsweise steht der Randflansch
nur wenige Millimeter bis wenige Zentimeter über das Hauptteil vor. Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Randflansch nur wenige Millimeter bis
höchstens
einen Zentimeter über
das Hauptteil vorsteht.
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Weiterhin ist es bei dem Bauteil
nach der Erfindung bevorzugt, wenn die Beschichtung Zink enthält, und/oder
wenn das erste und/oder das zweite Stahlblech aus Feinblech gebildet
sind/ist.
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Gemäß einer anderen mit Vorzug
vorgesehenen Ausgestaltung verläuft
die Krümmung
zwischen dem Hauptteil und dem Randflansch des ersten Stahlbleches über einen
Winkelbereich, der etwa 150° bis
annähernd
30° beträgt. Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn die Krümmung zwischen dem Hauptteil
und dem Randflansch des ersten Stahlbleches über einen Winkelbereich von
zumindest annähernd
90° verläuft.
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Vorzugsweise Anwendungen des erfindungsgemäßen Bauteils
mit zwei durch eine Laserschweißnaht
verbundenen Stahlblechen bestehen darin, dass das Bauteil ein Dachteil,
ein Bodenteil, ein Türteil,
ein Holm- oder Säulenteil,
ein Scheibenausschnittsteil oder ein Teil der Außenhaut eines Fahrzeuges, insbesondere
eines Kraftfahrzeuges ist.
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Weitere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den gesamten vorliegenden Unterlagen
sowie insbesondere den jeweils abhängigen Ansprüchen und
deren Kombinationen.
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Die Erfindung wird anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele
nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht aus dem Herstellungsprozess eines Bauteils
mit zwei durch eine Laserschweißnaht
verbundenen Stahlblechen, und
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2 eine
schematische Seitenansicht zur Erläuterung der Problematiken beim
Laserschweißen
von beschichteten Stahlblechen.
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Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen
Figuren und Abbildungen der Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche
oder gleich oder ähnlich
wirkende Komponenten.
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Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden
auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen
sind, unabhängig
davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht.
Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung
enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt
sind, ohne weiteres für
einen Fachmann verständlich.
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Die 1 zeigt
schematisch einen Produktionsschritt zur Herstellung eines Bauteils 1 durch
Laserschweißen.
Wesentlich dabei ist, dass z.B. Zink oder jegliche ähnliche
Beschichtung B von einem ersten Stahlblech 2 und einem
zweiten Stahlblech 3, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
im übrigen
aus Feinblech bestehen und zur Herstellung des Bauteils 1 durch
Laserschweißen
miteinander verschweißt
werden, unterhalb der Schmelztemperatur von Stahl verdampft.
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Das erste Stahlblech 2 weist
ein Hauptteil 4 und einen Randflansch 5 auf, die über eine
Krümmung 6 mit
einem Radius R miteinander verbunden sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind der Hauptteil 4, die Krümmung 6 und der Randflansch 5 integral
ausgebildet. Nahe der Krümmung 6 ist
der Hauptteil 4 des ersten Stahlblechs 2 auf einer Auflage 7 abstützend aufgelegt.
Die Auflage 7 ist nur symbolisch eingezeichnet, und der
Fachmann ist ohne weiteres in der Lage eine oder mehrere Auflage(n)
so zu gestalten und anzuordnen, dass das erste Stahlblech 2 für den Verarbeitungsprozess
des Laserschweißens
stabil gehalten wird.
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Das zweite Stahlblech 3 hat
einen Randbereich 8, der an seinem freien Ende eine Stoßkante 9 aufweißt. In der
Darstellung der 4 ist die Stoßkante bereits
durch einen Laserstrahl L von einem Laser 10 aufgeschmolzen
und daher nicht mehr konkret sichtbar.
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Das erste Stahlblech 2 und
das zweite Stahlblech 3 sind für den Verarbeitungsprozess
des Laserschweißens
so relativ zueinander angeordnet, dass das zweite Stahlblech 3 mit
seiner Stoßkante 9 im Verlauf
der Krümmung 6 oder
zumindest in der Nähe des
Endes der Krümmung 6 zum
Hauptteil 4 hin gegen das erste Stahlblech 2 anliegt.
Diese Anlage der Stoßkante 9 des
zweiten Stahlbleches 3 gegen das erste Stahlblech 2 wird
durch einen Spanner 11 sichergestellt, der, wie auch die
Auflage 7, nur symbolisch dargestellt ist und von einem
Fachmann ohne weiteres in Größe, Anordnung
und Funktion an den Laserschweißprozess
sowie das herzustellende Bauteil 1 angepasst werden kann.
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Wie bereits im Zusammenhang mit der
Erläuterung,
dass die Stoßkante 9 des
zweiten Stahlbleches 3 in der Darstellung der 1 nicht mehr sichtbar ist,
weil dort bereits mittels des Laserstrahls L das Material aufgeschmolzen
wurde, erklärt
wurde, ist in der 1 ein
Schmelzkeil 12 zu sehen, der von der Stoßkante 9 oder
genauer gesagt von der früheren
Stoßkante 9 des
zweiten Stahlbleches 3 aus in das zweite Stahlblech 3 und
auch in das erste Stahlblech 2 führt. Nach dem Wiedererstarren
des geschmolzenen Materials im Schmelzkeil 12 sind das erste
Stahlblech 2 und das zweite Stahlblech 3 fest miteinander
verschweißt
und es ist eine Schweißnaht N
gebildet.
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Auf diese Weise wird längs der
Stoßkante 9 des
zweiten Stahlblechs 3 die Schweißnaht N als Kehlnaht 13 gebildet.
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Wie bereits angegeben wurde, sind
das erste Stahlblech 2 und das zweite Stahlblech 3 jeweils beidseits
mit einer Beschichtung B, wie beispielsweise einer Zinkbeschichtung,
versehen. Zink hat die Eigenschaft gegenüber Stahl, dass es bei einer
niedrigeren Temperatur als der Stahl bereits verdampft. Dies ist
relativ unproblematisch auf den freien Auftreffseiten 14 der
ersten und zweiten Stahlbleche 2 bzw. 3. Hier
kann entstehender Zinkdampf oder jegliches andere beim Laserschweißen abgedampfte
Beschichtungsmaterial frei entweichen. Problematisch ist die Dampfbildung
jedoch bezüglich
der zwischen den beiden Stahlblechen 2 und 3 liegenden
Beschichtungen B. Durch die spezielle verfahrens- und bauteilmäßige Verfahrensgestaltung
der vorliegenden Erfindung kann solcher Zinkdampf o. ä. gemäß den Dampfabströmpfeilen
D ungehindert abziehen und führt
zu keiner negativen Beeinträchtigung
der Schweißnaht
N, die sich aus dem Schmelzkeil 12 nach dem Erstarren von
dessen Material bildet, und die insofern als zeitlich später liegender
Zustand des Schmelzkeils 12 anzusehen ist.
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Bei der in der 1 gezeigten Anordnung der Komponenten
des Bauteils 1 sowie der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird somit die Kehlnaht 13 zwischen der Stoßkante 9 des
zweiten Stahlblechs 3 und dem ersten Stahlblech 2 im Verlauf
der Krümmung 6 oder
zumindest in der Nähe des
Endes der Krümmung 6 zum
Hauptteil 4 des ersten Stahlblechs 2 hin gebildet.
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Wie in der 1 weiter zu erkennen ist, ist das zweite
Stahlblech 3 mit seinem Randbereich (weitere Bereiche sind
in der Zeichnung der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt) zu seiner Stoßkante 9 hin so angeordnet,
dass dieser Randbereich 8 wenigstens annähernd parallel
zum Hauptteil 4 des ersten Stahlblechs 2 verläuft. Noch
genauer ist oder wird bei dem vorliegend behandelten Ausführungsbeispiel
die Stoßkante 9 des
zweiten Stahlblechs 3 so angeordnet, dass sie im wesentlichen
am Radieneinsatz E der Krümmung 6 vom
Hauptteil 4 des ersten Stahlblechs 2 aus gesehen aufliegt
und noch genauer dort mittels des Spanners 11 in eine feste
Anlage gedrückt
wird. Weiterhin ist gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
in der 1 zu sehen, dass
das zweite Stahlblech 3 mit seinem Randbereich 8 zumindest
im wesentlichen oberhalb des Hauptteils 4 des ersten Stahlblechs 2 liegt.
Die Anordnung könnte
aber auch so gewählt
sein, dass das zweite Stahlblech 3 so angeordnet ist, dass
zumindest sein Randbereich 8 zu seiner Stoßkante 9 hin wenigstens
annähernd
in einer Ebene mit dem sich an die Krümmung 6 anschließenden Hauptteil 4 des ersten
Stahlblechs 2 liegt. Auch dann ist immer noch gewährleistet,
dass das Material der Beschichtung B jeweils bezogen auf die Ansicht
in der 1 an der Unterseite
des zweiten Stahlblechs 3 und an der Oberseite des ersten
Stahlblechs 2 beim Laserschweißen
zwischen dem Randbereich 8 des zweiten Stahlblechs 3 zu
seiner Stoßkante 9 hin
und der Krümmung 6 des
ersten Stahlblechs 2 entweichen kann.
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Der Bereich zwischen dem Randbereich 8 des
zweiten Stahlbleches 3 und dem Randflansch 5 samt
Krümmung 6 des
ersten Stahlbleches 2 kann auch als Entgasungskanal 15 bezeichnet
werden, in dem beispielsweise Zinkdampf gemäß den Dampfabströmpfeilen
D abströmt.
Dadurch werden Poren und/oder Löcher,
wie sie in der 2 verdeutlicht sind
und im Zusammenhang damit erläutert
werden, in der Schweißnaht 12 vermieden.
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Vorzugsweise aber nicht beschränkende Abmessungen
des Randflansches 5 sind vom Hauptteil 4 des ersten
Stahlblechs aus gesehen wenige mm bis wenige cm, vorzugsweise wenige
mm bis etwa 1 cm. Der Winkelbereich der Krümmung 6 liegt, ohne dass
jedoch die Erfindung darauf beschränkt wäre, etwa von 30° bis 150°, wobei ein
Winkel von zumindest annähernd
90° zu einer
bevorzugten Ausgestaltung gehört.
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Damit wird ein prozesssicheres Laserschweißen an kurzen
Flanschen oder Randflanschen 5 an beschichteten Blechen 2 und 3,
wie z.B. verzinkten Feinblechen, erreicht. In besonders geschickter Weise
wird ein Bauteilradius R zur Schaffung eines Entgasungskanals 15 genutzt.
Eine weitere Besonderheit der vorliegenden Erfindung liegt darin,
dass eine indirekte Spanntechnik zur Realisierung kurzer Flansche 5 und
Sicherung der Bauteillage verwendet wird.
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Die Problematik der Entgasung wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
gelöst
durch Laserschweißen
einer Kehlnaht 13, wobei die Blechkante oder der Stoß 9 des
oberen zweiten Stahlblechs 3 im Radienbereich, d.h. längs der
Krümmung 6,
und/oder insbesondere in der Nähe
des Radieneinsatzpunktes E auf dem ersten Stahlblech 2 aufliegt.
Dadurch ergibt sich eine linienförmige
Berührung
entlang des Randflansches 5, so dass der Zinkdampf gemäß den Pfeilen
D ungehindert in den gebildeten Hohlraum des Entgasungskanals 15 entweichen
kann.
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Durch die Erfindung wird ferner in
vorteilhafter Weise eine Toleranz gegenüber Bauteilschwankungen, d.h.
im Konkreten Schwankungen der Abmessungen und/oder Formen und/oder
Lagen der ersten und zweiten Stahlbleche 2 und 3,
insbesondere im Beschnitt und in der Lage in Richtung des Doppelpfeiles
X in der 1 erreicht.
Weiterhin ergeben sich z.B. durch Noppen in falscher Höhe keine Maßänderungen
am Bauteil 1. Gegenüber
einer Überlappnaht
(vergleiche 2) werden
höhere Schweißgeschwindigkeiten
erreicht. In der Praxis werden ferner, wie Versuche zeigten, sehr
kurze Flansche oder Randflansche 5 erreicht, was allgemein
einen Gewichtsvorteil und z.B. an Scheibenausschnitten einen Komfortvorteil
bedeutet. Weitere bereits ausprobierte und als sehr vorteilhaft
herausgefundene Anwendungen sind beispielsweise im Bereich von Kraftfahrzeugtüren, wie
z.B. ein Innenblech am Rahmenteil.
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In der 2 ist
eine schematische Seitenansicht zur Erläuterung der Problematiken beim
Laserschweißen
von beschichteten Stahlblechen dargestellt. Insbesondere wird die
Problematik der Zinkentgasung beim Laserschweißen von verzinkten Blechen
verdeutlicht, wobei in der Praxis bis vor der vorliegenden Erfindung
lange Flansche zum Einbringen von Noppen usw. erforderlich waren.
Die Noppen wurden in Einzelteile eingebracht, und die Werkzeuge
dafür verschlissen
stark, was zu einem insgesamt recht hohen Produktionsaufwand führt. Dabei
ist ferner zu beachten, dass nicht alle Flansche 5 in einer Ziehrichtung
liegen und genoppt werden können. Dieses
Problem besteht seit der Einführung
von Laserschweißverfahren
in die Produktionstechnologie.
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In vorteilhafter Weise werden gegenüber der konventionellen
Technik zusätzliche
Operationen zum Einbringen von Entgasungselementen vermieden. Insbesondere
wird durch Anwendung der Erfindung kein zusätzlicher Arbeitsgang im Presswerk oder
Rohbau zur Einbringung von Entgasungsmöglichkeiten benötigt.
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Es sind in der 2 zwei Stahlbleche 2 und 3 gezeigt,
die bei dieser erläuternden
Ausführung
jeweils beidseitig mit einer Beschichtung B aus Zink versehen sind,
wie durch die Zinkschichten dargestellt ist. Zink verdampft beim
Verschweißen
der beiden Stahlbleche 2 und 3 schon unterhalb
der Schmelztemperatur von Stahl. Beim Laserschweißen am Überlappstoß bildet
sich daher ein Druck zwischen den beiden Fügeflächen aus, der nur durch die beim
Laserschweißen
entstehende Dampfkappilare
16 entweichen kann, wie durch
die Dampfwölkchen W
symbolisiert ist. Dies führt
zu Nahtfehlern, wie Poren 17 und Löchern 18 in der Schweißnaht N.
Als Gegenmaßnahme
muss daher bei dieser Technologie eine Möglichkeit zum Entweichen des
Zinkdampfs geschaffen werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der ersten und zweiten Stahlbleche 2 und 3 gemäß der 1 wird in besonders vorteilhafter weise
eine solche Entgasungsmöglichkeit
geschaffen.
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Der Vorgang des Laserschweißens wird
unter Bezugnahme auf die 2 noch
als technologische Basis näher
erläutert.
Ein Laserstrahl L wird relativ zu den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3 bewegt,
d.h. es kann der Laserstrahl L bezüglich der ruhenden Kombination
aus den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3 bewegt
werden, oder aber die Kombination aus den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3 kann
relativ zum einem ortsfest angelegten Laserstrahl L bewegt werden.
Die Richtung der Relativbewegung zwischen Laserstrahl L und der Kombination
aus den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3 ist
als Schweißrichtung
durch den Pfeil S in der 2 dargestellt.
Am Ort des Auftreffens des Laserstrahls L auf die Kombination aus
den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3 wird
deren Material aufgeschmolzen, wobei das Zinkmaterial der Zink-Beschichtung
zuerst verdampft, bevor der Stahl schmilzt. Es entsteht also Zinkdampf,
der durch die entsprechenden Zinkwolken symbolisiert ist. Dieser Zinkdampf
entsteht nicht nur von der obersten Zinkschicht, sondern auch von
den Zinkschichten zwischen den beiden Stahlblechen 2 und 3 und
der Zinkschicht auf der dem Laserstrahl L abgewandten Seite der
Kombination aus den ersten und zweiten Stahlblechen 2 und 3.
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Das aufgeschmolzene Material der
Stahlbleche 2 und 3 selbst ist durch das Bezugszeichen
bezeichnet. An der Schweißstelle
bildet sich eine sogenannte Dampfkappilare, aus der geschmolzenes oder
verdampftes Material der Zinkschichten zwischen den beiden Stahlblechen 2 und 3 ausgeworfen wird.
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In der 2 rechts
von der Schweißstelle
ist die aus den beiden Stahlblechen 2 und 3 durch
den Laserschweißprozess
gebildete Schweißnaht
zu sehen. Auf Grund der Zinkdampfbildung entstehen Poren bis hin
zu Durchgangslöchern
in der Schweißnaht,
die dadurch zumindest qualitativ ungünstig verschlechtert wird,
bis dahin, dass das mit einer solchen Schweißnaht gebildete Bauteil 1 nachgearbeitet
werden muss oder sogar völlig
unbrauchbar ist.
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Zusammenfassend werden mit der vorliegenden
Erfindung Verfahren zum Verbinden zweier Stahlbleche, von denen
zumindest eines eine Beschichtung mit einem niedrigeren Schmelzpunkt
als das Stahlblechmaterial aufweist, durch eine Laserschweißnaht, wobei
die Stahlbleche vor ihrem Verschweißen im Laserschweißnahtbereich
unter einem spitzen Winkel aufeinander stoßend angeordnet werden und
die Laserschweißnaht
als Kehlnaht ausgebildet wird, wobei ein erstes Stahlblech mit einem Hauptteil
und einem Randflansch, der über
eine Krümmung
ins Hauptteil übergeht,
und ein zweites Stahlblech mit einer Stoßkante so angeordnet werden,
dass die Stoßkante
im Verlauf der Krümmung oder
zumindest in der Nähe
des Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin gegen das erste Stahlblech angelegt wird, und
wobei die Kehlnaht zwischen der Stoßkante und dem ersten Stahlblech
im Verlauf der Krümmung
oder zumindest in der Nähe
des Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin gebildet wird. Weiterhin werden Bauteile mit zwei
Stahlblechen geschaffen, von denen zumindest eines eine Beschichtung
mit einem niedrigeren Schmelzpunkt als das Stahlblechmaterial aufweist
und die durch eine Laserschweißnaht
verbunden sind, wobei die Stahlbleche im Laserschweißnahtbereich
unter einem spitzen Winkel aufeinander stoßend angeordnet sind und die
Laserschweißnaht
als Kehlnaht ausgebildet ist, wobei ferner ein erstes Stahlblech
mit einem Hauptteil und einem Randflansch, der über eine Krümmung ins Hauptteil übergeht,
und ein zweites Stahlblech mit einer Stoßkante so angeordnet sind, dass
die Stoßkante
im Verlauf der Krümmung
oder zumindest in der Nähe
des Endes der Krümmung zum
Hauptteil hin gegen das erste Stahlblech anliegt, und wobei weiterhin
die Kehlnaht zwischen der Stoßkante
und dem ersten Stahlblech im Verlauf der Krümmung oder zumindest in der
Nähe des
Endes der Krümmung
zum Hauptteil hin verläuft.
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Wie dem Fachmann ohne weiteres klar
wird, ist der Einsatz der vorliegenden Erfindung nicht auf die Herstellung
von Kraftfahrzeugteilen beschränkt, sondern
eignet sich für
jegliche Anwendung, bei der zwei Stahlbleche, von denen wenigstens
eines auf zumindest einer Seite entsprechend beschichtet ist, zu
einem Bauteil verschweißt
werden.
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Die vorstehenden und in den Zeichnungen wiedergegebenen
Merkmale und Merkmalskombinationen der Ausführungsbeispiele dienen lediglich
der exemplarischen Verdeutlichung der Erfindung und nicht deren
Beschränkung.
Der Offenbarungsumfang der vorliegenden gesamten Unterlagen ist
durch das bestimmt, was für
den Fachmann ohne weiteres in den Ansprüchen, aber auch aus der Beschreibung und
der Zeichnung unter Einbeziehung seines Fachwissens und insbesondere
auch des in der Beschreibungseinleitung angegebenen Standes der
Technik, soweit mit den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung kombinierbar, entnehmbar ist und/oder verstanden
wird. Insbesondere umfasst die Erfindung ferner alle Variationen,
Modifikationen, Kombinationen und Substitutionen, die der Fachmann
dem gesamten Offenbarungsumfang der vorliegenden Unterlagen entnehmen
kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Erfindung und ihrer Ausführungsbeispiele
kombinierbar.
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- 1
- Bauteil
- 2
- erstes
Stahlblech
- 3
- zweites
Stahlblech
- 4
- Hauptteil
- 5
- Randflansch,
Flansch
- 6
- Krümmung
- 7
- Auflage
- 8
- Randbereich
- 9
- Stosskante
- 10
- Laser
- 11
- Spanner
- 12
- Schmelzkeil,
Schweißnaht
- 13
- Kehlnaht
- 14
- Auftreffseiten
- 15
- Entgasungskanal
- 16
- Dampfkapillare
- 17
- Pore
- 18
- Loch
- B
- Beschichtung
- D
- Dampfabströmpfeile
- E
- Entgasungskanal
- L
- Laserstrahl
- N
- Schweißnaht
- R
- Radius
- S
- Schweißrichtung
- X
- Toleranz