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Die
Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial mit
hoher Opazität für den Digitaldruck, insbesondere
den Tintenstrahldruck, das einseitig oder beidseitig bedruckbar
ist, und für Anwendungen z. B. als Photodruck oder Werbedruck
geeignet ist. In besonderen Ausführungsformen hat dieses
Material zusätzlich eine hohe Reißfestigkeit.
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Photopapiere
für den Tintenstrahldruck sind weit verbreitet und werden
für verschiedene Anwendungen im Kleinformat und Großformat
eingesetzt. Sie bestehen aus einem Basispapier, das auf beiden Seiten mit
einer Polyolefinschicht, meistens Polyethylen, befilmt ist und tragen
auf einer der Seiten eine Tintenaufnahmebeschichtung, die für
die Fixierung und Trocknung der Tinten sorgt. Ein solches Photobasispapier
wird z. B. in
DE 19901870 beschrieben.
Heutzutage üblich sind Papiere mit sogenannten mikroporösen
Tintenaufnahmebeschichtungen, die z. B. in
EP 0634286B1 beschrieben
werden. Ein weiteres dort aufgeführtes Trägermaterial
für photographische Drucke ist eine Folie, auf die eine
Tintenaufnahmebeschichtung aufgebracht ist.
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In
EP 1800858 A1 ist
ein dünnes 3-fach Laminat beschrieben, das aus zwei Papieren
besteht, die beidseitig auf eine metallisierte Folie geklebt sind.
Die Papiere sind so gewählt, dass die Metallschicht zumindest
auf einer Seite ungleichmäßig durchscheint. Das
Laminat ist reißfest und hat eine hohe Opazität.
Aufgrund der geringen Opazität zumindest eines der Papiere
ergibt sich ein spezieller Farbeffekt, der auch als Sicherheitsmerkmal
z. B. als Kopierschutz, genutzt werden kann.
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In
EP 1586447 A1 ist
ein 3-fach Laminat aus Papier/Folie/Papier beschrieben, das auch
so gestaltet werden kann, dass es ein- oder beidseitig im Tintenstrahldruck
bedruckt werden kann. Hierfür können an einer oder
beiden Seiten Tintenaufnahmeschichten angebracht sein. Das Laminat
ist reißfest. Die Tintenaufnahmebeschichtung ist direkt
auf eine oder beide äußeren Papieroberflächen
aufgebracht. Beim Bedrucken mit wässrigen Tinten nimmt
das Papier Feuchtigkeit auf und wellt sich. Eine Druckqualität,
die für Photografien üblich ist, wird durch die
mangelnde Flachlage des Druckes dann nicht erreicht.
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Bei
bestimmten Anwendungen von Druckerzeugnissen ist eine sehr hohe
Opazität notwendig, damit ein aufgedrucktes Bild oder die
aufgedruckte Information nicht dadurch verfälscht wird,
dass von der Rückseite des Druckträgers Licht
hindurchscheint. Dies gilt z. B. für Werbebanner, bei denen
Licht nicht durchscheinen darf, oder doppelseitig bedruckten Papieren,
bei denen der rückseitig aufgebrachte Druck nicht von der
Vorderseite sichtbar sein darf.
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Bisher
konnte keines der handelsüblichen Photopapiere für
den Ink-Jet-Druck die Anforderungen einer hohen Opazität
erfüllen, wenn nicht die Papierdicke sehr hoch gewählt
wurde. Dadurch wird die Verarbeitbarkeit aufgrund der hohen Steifigkeit
in vielen Druckern schwierig, in bestimmten Anwendungen wie Büchern
ist die hohe Dicke nicht praktikabel und die Kosten für
ein dickes Basispapier sind zudem hoch.
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Insbesondere
für Anwendungen als hängende Werbedrucke (Banner)
oder als Werbeträger in Aufstellern ist eine möglichst
hohe Opazität gefordert, um das Durchscheinen von Lichtquellen
hinter dem Druck zu verhindern. Bei Anwendungen mit beidseitigem
Druck ist es immer wünschenswert, dass der rückseitige
Druck nicht durchscheint. Insbesondere bei Photobüchern
sollte das eingesetzte Papier für die doppelseitig zu bedruckenden
Seiten möglichst dünn sein und eine sehr hohe
Opazität aufweisen, damit der Bildeindruck nicht verfälscht
wird. Hinzu kommt, dass es für viele Anwendungen vorteilhaft
ist, wenn das eingesetzte Druckmaterial eine hohe Reißfestigkeit
aufweist. Großformatige Drucke lassen sich besser handhaben
und auch Buchseiten sind vor dem versehentlichen Einreißen
geschützt.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial
zur Verfügung zu stellen, das eine sehr hohe Opazität
bei gleichzeitig geringer Dicke und Steifigkeit aufweist. Dieses
Material soll insbesondere ein Aufzeichnungsmaterial, etwa ein Photopapier,
vorzugsweise für den Tintenstrahldruck sein. Eine hohe
Reißfestigkeit wäre als bevorzugte weitere Eigenschaft
von Vorteil.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial
gelöst, welches eine Gesamtopazität nach ISO
2471 von mindestens 97%, vorzugsweise 98% und besonders
bevorzugt 99% oder sogar praktisch 100% aufweist, umfassend mindestens
zwei Polyolefinschichten, mindestens zwei Papierlagen, mindestens
eine opake Schicht sowie mindestens eine bedruckbare äußere
Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei
der Polyolefinschichten mindestens zwei der gegebenenfalls mehreren Papierlagen
angeordnet sind, dass zwischen zwei dieser Papierlagen wiederum
mindestens eine der gegebenenfalls mehreren opaken Schichten angeordnet
ist, und dass mindestens eine der gegebenenfalls zwei bedruckbaren äußeren
Oberflächen eine bedruckbare Beschichtung ist.
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Die
Aufgabe wird also dadurch gelöst, dass ein mehrschichtiger
Aufbau gewählt wird, in dem zwischen zwei Papierlagen eine
opake Zwischenschicht eingebracht wird. Beide Seiten dieses Papierverbundes
werden mit Polyolefinschichten versehen, von denen dann mindestens
eine mit einer bedruckbaren Beschichtung beschichtet wird. Es wurde
gefunden, dass selbst bei niedriger Gesamtdicke und – steifigkeit
eine sehr hohe Opazität von 97% oder mehr bei hoher Weiße
(L*-Werte über 88) erreicht werden kann und dass das beschichtete Material
je nach Beschichtungstyp die hochwertigen Bedruckungs- und Bildeigenschaften
z. B. eines Photopapieres aufweisen kann. Bei Verwendung einer opaken
oder metallisierten Folie, insbesondere einer biaxial verstreckten
Folie, ist zudem eine hohe Reißfestigkeit zu erreichen.
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Als
Papier für die eine oder die beiden der obligatorischen
oder für alle Papierlagen können handelsübliche
Druckpapiere, Verpackungspapiere, Etikettenpapiere, Kraftpapier
aber auch Spezialpapiere, wie Photobasispapiere, wasserfeste Papiere,
Dünndruckpapier, Bibeldruckpapier, Zigarettenpapier etc.
eingesetzt werden. Sie werden so ausgewählt, dass sie eine
möglichst hohe Opazität, eine möglichst
gleichmäßige Durchsicht und eine hohe Weiße
aufweisen. Das Flächengewicht der Papiere liegt bei 12
g/m2 bis 200 g/m2, bevorzugt
werden Papiere zwischen 30 g/m2 und 150
g/m2, besonders bevorzugt zwischen 40 und
80 g/m2 eingesetzt, damit das Aufzeichnungsmaterial
nicht zu dick oder zu steif wird. Die beiden Papiere (Schichten
2 in den 1 bis 3) können
gleiche oder unterschiedliche Papiere sein. Für Photobuchanwendungen werden
bevorzugt gleichartige Papiere verwendet, um einen symmetrischen
Aufbau zu erhalten, so dass beide Seiten die gleichen optischen
Eigenschaften aufweisen. Bei anderen Anwendungen kann ein unsymmetrischer Aufbau
von Vorteil sein, wenn z. B. die zu bedruckende Seite ein dickeres
Papier aufweist, um ein Durchscheinen der opaken mittleren Schicht
zu verhindern.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Möglichkeit
besteht darin, dass eine oder beide der obligatorischen Papierlagen
aus einem Papier bestehen, welches eine metallisierte Oberfläche
aufweist, wobei die metallisierte(n) Oberfläche(n) so angeordnet
sind, dass sie sich im Mehrschichtverbund zwischen den beiden obligatorischen
Papieren befinden.
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Das
mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial umfasst mindestens eine opake
Schicht. Vorzugsweise ist diese opake Schicht eine opake Beschichtung,
ein gefärbtes Papier, ein einseitig metallisiertes Papier,
eine farbbeschichtete opake Kunststofffolie, eine in der Masse eingefärbte
opake Kunststofffolie, eine metallisierte Kunststofffolie, eine
anderes farbbeschichtetes oder metallisiertes bahnförmiges
Material, eine opake Metallfolie oder eine andere opake Schicht,
z. B. eine Schicht aus einem eingefärbten Kleber, wobei
die optische Dichte, im Durchlicht gemessen an dieser(n) opaken
Schicht(en) zwischen den beiden Papieren, mindestens 1,0, vorzugsweise
mindestens 1,5 weiter bevorzugt mindestens 2,0 nach ISO
5-2 beträgt. Im Falle zweier oder mehrerer opaker
Schichten kann jede dieser Schichten unabhängig voneinander
wie zuvor beschrieben aufgebaut sein.
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Ist
die opake Schicht eine opake Beschichtung enthält diese
typischerweise Pigmente, um Licht zu absorbieren oder zu reflektieren.
Sie enthält vorzugsweise Weißpigmente wie Titandioxid,
Calciumcarbonat oder Kaolin, Schwarzpigmente wie Ruß, Graphit
oder organische Schwarzpigmente oder Mischungen aus verschiedenen
Pigmenten. Metallpigmente, z. B. aus Aluminium oder Kupfer sind
ebenfalls geeignet. Die Pigmente sind üblicherweise in
ein polymeres Bindemittel eingebettet, damit die Haftung im Verbundmaterial
gewährleistet ist. Diese Beschichtung kann weitere Hilfsstoffe
enthalten wie z. B. Weichmacher, weitere Farbstoffe, Netzmittel,
Entschäumer. Sie kann durch bekannte Beschichtungstechnologien
oder auch durch Aufdrucken, z. B. im Flexo- oder im Tiefdruck, auf
die später innen im Verbund innenliegende Oberfläche
des Papieres aufgebracht werden. Es ist auch möglich, zunächst
zwei Papiere mit einer solchen opaken Beschichtung zu versehen und
diese dann durch einen Kleber zu verbinden. Eine weitere Möglichkeit
ist die, dass die opake Beschichtung gleichzeitig als Kleber dient,
um das zweite Papier mit dem ersten fest zu verbinden. Bevorzugt können
hierfür eingefärbte Hotmeltkleber oder eingefärbte
Extrusionskleber, z. B. auf Basis von Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
oder Polyolefinen, eingesetzt werden.
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Um
eine möglichst hohe Opazität zu erreichen, ist
es vorteilhaft, den Pigmentanteil so hoch wie möglich einzustellen
und das Auftragsgewicht der opaken Beschichtung oder des opaken
Klebers dann so zu wählen, dass die Opazität für
die Anwendung optimiert wird. Natürlich müssen
dabei andere Parameter wie die Verbundhaftung oder die Kosten des
Produktes im Auge behalten werden.
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Alternativ
zur Beschichtung mit einer oder mehrerer opaken Beschichtung(en)
zwischen dem Verbund zweier Papiere kann eine opake Folie wie oben
erwähnt eingesetzt werden. Diese Folie wird vorzugsweise
auf beiden Seiten mit den Papieren fest verklebt. Die mechanische
Verstärkungswirkung der Folie kann z. B. für Anwendungen
genutzt werden, in denen reines Papier wegen seiner zu geringen
mechanischen Festigkeit nicht oder nur mit Problemen eingesetzt
werden könnte. Bei den erfindungsgemäßen
Produkten erhöht die verwendete Folie die Opazität
des Mehrfachverbundes.
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Grundsätzlich
können alle Folien verwendet werden, die in der Masse opak
sind oder durch eine oder mehrere dünne Metallschicht(en)
oder Farbschicht(en) opak gemacht wurde(n). Hierzu gehören
Kunststoff-Folien aus Polyolefinen, z. B. Polyethylen oder Polypropylen,
Polyamid, Polyimid, Polyester, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polystyrol,
Polyacrylat, Polycarbonat, Cellulosederivaten, z. B. Triacetylcellulose;
Folien aus Copolymeren der genannten Polymeren; Polyethylentherephthalat;
sowie Folien aus biologisch abbaubarem Polymer, z. B. aus Stärke
oder Polyaminosäuren. Diese Folien können auf
verschiedene Weise hergestellt sein und nicht verstreckt oder uniaxial
oder biaxial verstreckt sein. Bevorzugt werden biaxial gestreckte
Folien aus Polypropylen (BOPP) oder Polyethylentherephthalat (Typenbezeichnung
z. B. Mylar® oder Melinex® der Fa. DuPont) eingesetzt, die
im Vakuum metallisiert worden sein können. Diese Folien
haben eine besonders hohe Reißfestigkeit, eine hohe Temperaturbeständigkeit
und erhalten durch die Metallisierung eine hohe Opazität. Die
Metallisierung wird in der Regel aus Kostengründen mit
Aluminium durchgeführt, es können jedoch auch andere
Metalle wie Silber, Kupfer, Gold etc. aufgedampft werden. Die metallisierten
Folien können transparent oder eingefärbt, z.
B. weiß, sein. Die Oberflächen der Folien können
behandelt sein, z. B. durch Coronaentladung, durch Beflammung, chemische
Behandlung oder Beschichtung. Dies führt insbesondere bei
BOPP-Folien zu einer verbesserten Benetzung und Haftung des Klebstoffs
für die Papierverklebung und sichert somit eine hohe Verbundfestigkeit.
Die Dicke der Folie wird je nach Anwendung ausgewählt.
Sie kann zwischen 6 μm und 300 μm liegen, bevorzugt
zwischen 12 μm und 100 μm.
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Die
erfindungsgemäßen Produkte enthalten somit in
einer bevorzugten Ausführungsform eine innen liegende,
metallisierte oder beschichtete oder in der Masse eingefärbte
opake Kunststofffolie, die beidseitig mit einem Papier beklebt ist.
Die Folie kann ein- oder beidseitig metallisiert und/oder gefärbt
bzw. mit einer Farbschicht versehen sein. Sie ist im fertigen mehrschichtigen
Produkt nicht oder nur schwer erkennbar.
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Bevorzugt
ist darüber hinaus, dass mindestens eine der mindestens
zwei Papierlagen des erfindungsgemäßen mehrschichtigen
Aufzeichnungsmaterials mit der mindestens einen opaken Schicht mittels
eines Klebers verbunden ist, sofern die opake Schicht eine farbbeschichtete
opake Kunststofffolie, eine in der Masse eingefärbte opake
Kunststofffolie, eine metallisierte Kunststofffolie, ein anderes
farbbeschichtetes oder metallisiertes bahnförmiges Material
oder eine opake Metallfolie ist. Besonders bevorzugt ist, dass zwei
Papierlagen und eine opake Schicht vorgesehen sind und beide Papierlagen
mit der einen opaken Schicht mittels eines Klebers verbunden sind.
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Als
Klebstoff für den Papier/Folie/Papier-Verbund können
handelsübliche Kaschierkleber verwendet werden, die je
nach Auswahl des Kaschierverfahrens und der Anwendungseigenschaften
gewählt werden. So sind z. B. wässrige Klebstoffe
für die Nass- und Trockenkaschierung, lösemittelhaltige
Klebstoffe für die Trockenkaschierung, Schmelzklebstoffe
(Hotmeltkleber), Extrusionskleber, z. B. aus Polyolefin, lösemittelfreie Ein-
oder Mehrkomponentenklebstoffe, oder durch Strahlung härtende
Klebstoffe geeignet. Der Klebstoffauftrag liegt typischerweise im
Bereich 1 g/m2 bis 20 g/m2,
bevorzugt im Bereich von 2 g/m2 bis 6 g/m2, ist jedoch für die Erfindung
nicht limitierend. Wird z. B. ein eingefärbter Kleber als
opake Schicht verwendet, kann der Klebstoffauftrag auch im Bereich
zwischen 10 und 40 g/m2 liegen. Die Klebstoffsysteme
können eine oder mehrere zusätzliche Komponenten
enthalten, z. B. Vernetzer, Weichmacher, Klebrigmacher, Farbstoffe
etc.. Durch geeignete Auswahl ist es möglich einen Verbund
zu erzielen, der auch unter mechanischen Beanspruchungen, z. B.
Knicken, nicht delaminiert und/oder der auch wasserfest ist. Die
Auswahl der für jeweils gewünschte Anwendung geeigneten
Klebstoff(system)e liegen im Bereich üblichen Könnens
eines Fachmannes auf dem Gebiet der Laminate.
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Bevorzugt
erfolgt die Kaschierung mit wasserbasierten Klebern auf Basis von
Dispersionen, z. B. Acrylatdispersion. Um die Opazität
weiter zu erhöhen kann der Kleber mit Pigmenten, insbesondere
weißen oder schwarzen, eingefärbt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Produkte können in
herkömmlicher Weise nach bekannten Verfahren durch Beschichten,
Metallisieren und Kaschieren hergestellt werden. Insbesondere beim
Kaschieren gibt es verschiedene Verfahren, die zu jeweils ähnlich
guten Ergebnissen führen. Hier sind insbesondere zu erwähnen: Trockenkaschierverfahren
mit wässrigen oder lösemittelhaltigen Klebern, Nasskaschierverfahren
mit wässrigen Klebstoffen, Lösemittelfreie Kaschierung
mit 1-Komponenten- oder 2-Komponenten-Klebern, Hotmelt-Kaschierung
und Kaschierung mit durch Strahlung härtenden Klebstoffen.
Wirtschaftlich vorteilhaft ist die Herstellung des 3-fach Verbundes
in einem Arbeitsgang. Ein solches Verfahren ist z. B. in
EP 1 586 447 ausführlich beschrieben.
Auch in der
EP 0 619 181 ist
ein Nasslaminierprozess für Papier-Folien-Laminate beschrieben, der
die Schritte Coronabehandlung der Folie, Beschichtung der Folie
mit Klebstoff auf Wasserbasis und Vereinigung der nassen Folienbahn
mit einem Papier in einem druckbeaufschlagten Spalt beschreibt.
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Die
beiden obligatorischen Polyolefinschichten werden vorzugsweise jeweils
durch Extrusion direkt auf je eine der beiden obligatorischen Papierlagen
aufgebracht. Unabhängig vom Aufbringungsverfahren ist es
jedenfalls bevorzugt, dass zumindest eine oder beide der obligatorischen
Polyolefinschichten ein Auftragsgewicht von 10 bis 60 g/m2 aufweisen.
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Die
beiden äußeren Seiten der Papiere werden also
vorzugsweise jeweils mit einem geschlossenem Polyolefinfilm in einem
Extrusionsprozess beschichtet. Dabei kann das Polyolefin mittels
eines Schneckenextruders durch eine Schlitzdüse auf die
Oberfläche des Papieres aufgebracht und in Kontakt mit
einem Kühlzylinder gebracht werden. Dabei kühlt
die Schmelze ab und nimmt die Struktur der Oberfläche des
Kühlzylinders an. Diese kann hochglänzend oder
strukturiert sein. Vorzugsweise werden Polypropylen oder Polyethylen
gegebenenfalls je Papierlage unabhängig voneinander eingesetzt.
Bevorzugt sind Mischungen aus LDPE und HDPE im Verhältnis
4:1 bis 1:4 eingesetzt. Das Auftragsgewicht der Extrusionsbeschichtungen
liegt wie bereits erwähnt bei 10 g/m2 bis
60 g/m2, vorzugsweise bei 15 g/m2 bis 40 g/m2. Die
verwendeten Polymere können weitere übliche Hilfsstoffe
enthalten und sind bevorzugt weiß mittels Titandioxid und
ggf. Nuancierungsfarbstoff/optischem Aufheller eingefärbt.
Die beiden Papieroberflächen können unterschiedlich
befilmt werden, d. h. Auftragsgewicht, Zusammensetzung und Oberflächenstruktur
des Polyolefinbeschichtung können unterschiedlich sein.
In speziellen Ausführungsformen haben beide Oberflächen
gleiche optische Eigenschaften (Struktur, Glanz, Farbe).
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der gegebenenfalls
zwei bedruckbaren Beschichtungen eine Tintenaufnahmeschicht für
den Tintenstrahldruck ist, wobei vorzugsweise mindestens eine der
gegebenenfalls zwei bedruckbaren Beschichtungen eine mikroporöse
Tintenaufnahmeschicht für den Tintenstrahldruck ist.
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Es
ist also bevorzugt, dass mindestens eine äußere
Seite der Polyolefinbeschichtungen eine Tintenaufnahmebeschichtung
trägt, um hochwertige Druckqualität im Tintenstrahldruck
zu erreichen. Diese kann so ausgelegt sein, dass sie optimiert ist
für wasserbasierte, lösemittelbasierte, ölbasierte,
wachsbasierte oder UV-härtende Tinten. Als Drucksysteme
kommen alle handelsüblichen Tintenstrahldrucker von Kleinformatbürodruckern,
Etikettendruckern und Photodruckern, wie sie z. B. von Canon, Epson,
Hewlett Packard, Kodak, Lexmark, Xerox angeboten werden, oder Großformatdrucker
wie sie z. B. von Canon, Epson, Hewlett Packard, Roland, Mutoh,
Mimaki, NUR, Seiko angeboten werden, in Frage.
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Photographische
Druckqualität z. B. erfordert typischerweise hohe Bildauflösung
ohne Artefakte wie Ausbluten, Ausfransen, Mottling etc. und eine
hohe Farbsättigung und -brillanz. Diese Beschichtungen
sind an sich bekannt und werden bereits auf einer Vielzahl von Tintenstrahlmedien
eingesetzt.
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Bevorzugt
werden Beschichtungen eingesetzt, die eine fein- bzw. mikroporöse
Struktur aufweisen. Diese kann durch Pigmente erzeugt werden, z.
B. durch kristalline oder amorphe Oxide oder Hydroxide von Magnesium,
Calcium, Aluminium, Silizium. Bevorzugt wird Siliziumdioxid, Aluminiumoxid
oder Aluminiumoxidhydroxid, insbesondere in Kristallformen von Gibbsit,
Bayerit, Nordostrandit, Boehmit, Pseudoboehmit, Diaspor eingesetzt,
um sogenannte mikroporöse Beschichtungen herzustellen.
Auch Calciumcarbonat, Magnesiumsilikat, Magnesiumcarbonat, Titandioxid,
Aluminiumsilikat, Talkum, Kaolin, Hydrotalcit, Mica, Diatomeenerde
oder organische Pigmente, z. B. aus Harnstoff-Formaldehyd-Harz,
Styrolharz, Acrylatharz, Polyamidharz, können eingesetzt
werden. Weiterhin sind Kombinationen von verschiedenen Pigmenten
möglich.
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Für
mikroporöse Beschichtungen werden in der Regel sehr feine
Pigmentteilchen eingesetzt, die unter 1 μm Partikeldurchmesser
aufweisen. Die innere Oberfläche der porösen Tintenstrahlbeschichtung
ist bevorzugt von kationischer Natur, um wasserlösliche
Farbstoffe aus den Drucktinten fixieren zu können. Hierfür
eignen sich kationische Pigmente, wie z. B. Aluminiumoxidhydroxide,
oder kationische Hilfsmittel wie kationische Polymere, die der Beschichtung
zugegeben werden. Eine solche Beschichtung wird z. B. in
EP 0634286 B1 (Asahi
Glass) beschrieben.
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Eine ”mikroporöse
Beschichtung” im Sinne der vorliegenden Erfindung ist also
eine Beschichtung, deren Zusammensetzung feine Pigmentteilchen umfasst
und die einen Porendurchmesser, gemessen mittels Gasadsorption nach DIN
66135, von unter 1 μm aufweist, bevorzugt unter
0,3 μm aufweist.
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Als
Bindemittel können übliche wasserlösliche
Polymere, wie Polyvinylalkohol, Gelatine, und Kunsstoffdispersionen,
z. B. Acrylatdispersionen, Polyurethandispersionen eingesetzt werden.
Hinzu kommen in der Regel übliche Hilfsstoffe wie pH-Regulierer,
Farbstoffe, Netzmittel, Fixiermittel, Entschäumer, optische
Aufheller etc.
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Im
Falle von quellbaren Beschichtungen wird vorteilhafterweise eine
Polymerbeschichtung aufgebracht, die im wesentlichen keine Poren
enthält. Die Auswahl des Polymeren sollte danach erfolgen,
wie gut es die Tintenflüssigkeit durch Quellung absorbieren
kann. Für wässrige Tinten können z. B.
als Polymere Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrollidon und Gelatine
verwendet werden, bei Lösemitteltinten eignen sich z. B.
spezielle Polyurethane, Polyacrylate, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere.
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Die
Oberfläche der Tintenaufnahmebeschichtung kann matt, semi-matt
oder glänzend sein, wobei der Glanzgrad zwischen 1% und
90% bei 60° Messwinkel (ISO 2813) variieren
kann.
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Die
Beschichtungsdicke der Ink-Jet-Beschichtung sollte den Anforderungen
der entsprechenden Anwendung und der verwendeten Drucksysteme angepasst
werden. Sie liegt üblicherweise zwischen 1 g/m2 und 60
g/m2, bevorzugt zwischen 10 g/m2 und
40 g/m2. Tintenaufnahmekapazität
und Trocknung beim Drucken können in der Regel über
die Auftragsmenge der Tintenaufnahmebeschichtung – gesteuert
werden. Die Tintenaufnahmebeschichtung kann aus mehreren Teilschichten
bestehen, die insbesondere verschiedene Funktionen aufweisen können,
z. B. Kratzfestbeschichtung als äußere Beschichtung,
Fixiereigenschaften in einer oder mehreren Schichten und Flüssigkeitsabsorptionseigenschaften.
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Bevorzugt
für die erfindungsgemäßen Produkte sind
Beschichtungen die einen Glanzeffekt aufweisen, also seidenglänzend
bis hochglänzend sind. Dies erreicht man z. B. mit mikroporösen
Beschichtungen auf Basis von feinteiligem Aluminiumoxidhydroxid
oder Siliziumdioxid. Der Glanzgrad kann durch Strukturierung der Polyolefinoberfläche
verändert werden oder durch Zugabe von gröberen
Pigmenten zu der Tintenaufnahmebeschichtung.
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Die
Tintenaufnahmebeschichtung kann einseitig oder beidseitig auf die
beiden äußeren Oberflächen der Polyolefinschichten
aufgebracht werden. Hierzu wird die Polyolefinschicht ggf. vorbehandelt,
um die Haftung zu verbessern. Hierfür eignen sich Coronavorbehandlung,
Flammvorbehandlung oder chemische Vorbehandlung, z. B. mit reaktiven
Gasen. Weiterhin kann eine dünne Primerschicht aufgebracht
werden, z. B. auf Basis eines wasserlöslichen Polymeren
wie Polyvinylalkohol oder Gelatine. Beide Seiten können
unterschiedliche Beschichtungen aufweisen, z. B. mit unterschiedlichen
Glanzgrad, unterschiedlicher Farbe oder unterschiedlichen Bedruckbarkeitseigenschaften,
oder alternativ gleichartige Eigenschaften aufweisen.
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Anstelle
einer oder zweier Tintenaufnahmebeschichtungen für Tintenstrahldrucker
können Farbannahmeschichten für andere Digitaldruckverfahren
aufgebracht werden, auch in Kombination mit einer Tintenaufnahmebeschichtung
auf der gegenüberliegenden Außenseite des mehrschichtigen
Aufzeichnungsmaterials. Zu diesen Digitaldruckverfahren gehören
Thermotransferdruck, Thermosublimationsdruck, Laserdruck mit Trocken-
oder Flüssigtoner und elektrostatischer Druck. Die hierfür
geeigneten Beschichtungen sind bekannt und können der Literatur
entnommen werden.
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Das
erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial kann auch
noch weitere Zwischenschichten umfassen. So können z. B.
die Polyolefinschichten als Coextrudat aus verschiedenen Polymeren
oder Zusammensetzungen aufgebaut sein. Die verwendeten Papiere können
vorbeschichtet sein, z. B. um die Haftung zur Polyolefinschicht
zu verbessern oder um eine gleichmäßigere Oberfläche
zu erhalten.
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Die
Opazität des erfindungsgemäßen Mehrschichtmaterials
beträgt mindestens 97%, vorzugsweise 98% und besonders
bevorzugt 99% oder sogar 100%. Hierzu können alle Schichten
beitragen. Insbesondere trägt aber die hohe Opazität
der mittleren Schicht bei sonst gleichem Aufbau dazu bei. Nichtsdestotrotz
ist es vorteilhaft, alle anderen Schichten ebenfalls möglichst
opak zu gestalten, insbesondere um ein Durchscheinen einer stark
eingefärbten mittleren opaken Schicht zu verhindern, wie
es z. B. bei metallisierten Folien oder schwarzen Beschichtungen
auftreten kann. Dadurch würde das Aufzeichnungsmaterial äußerlich
grau erscheinen und der Farbraum bei der Bedruckung eingeschränkt
werden. Vorzugsweise wird deshalb ein Mehrschichtmaterial konzipiert,
welches auf mindestens einer seiner Oberflächen, bevorzugt
auf beiden Oberflächen, eine Helligkeit L* nach DIN
ISO 13655 von mehr als 88, bevorzugt mehr als 90 aufweist,
auch wenn stark eingefärbte mittlere Schichten enthalten
sind.
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Das
erfindungsgemäße Mehrschichtmaterial kann auf
verschiedene Art und Weise hergestellt werden. Für eine
wirtschaftliche Herstellung wird z. B. zunächst Papier
oder Folie mit der oder den eingefärbten Beschichtung(en)
bzw. Metallisierung(en) beschichtet. Als nächstes werden
die beiden Papiere so verklebt, dass die opake Beschichtung eingeschlossen
wird. Im Falle einer opaken Folie wird diese so mit den beiden Papieren
kaschiert, dass ein opaker 3-fach-Verbund entsteht. Diese Vorprodukte
können im nächsten Schritt dann beidseitig mit
Polyolefinschichten befilmt werden, z. B. in einem Tandemextruder,
der diese Schichten in einem Durchlauf beidseitig aufbringt. Als
nächstes werden dann die Farbannahme- oder Tintenaufnahmebeschichtungen
auf jeder Seite des befilmten Vorproduktes aufgetragen, ggf. in
2 Arbeitsgängen.
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Eine
andere Produktionsvariante ist es, zunächst beide Papiere
jeweils einseitig mit der Polyolefinschicht zu befilmen und diese
Zwischenprodukte dann zu dem opaken Mehrschichtmaterial mit der
opaken Beschichtung oder einer opaken Folie zu verbinden. Anschließend
können dann wieder die Farbannahme- oder Tintenaufnahmebeschichtungen
ein- oder beidseitig aufgebracht werden. Ein weiterer Weg ist es,
z. B. zwei Tintenaufzeichnungsmaterialien, bestehend aus Papier,
Polyolefinbefilmung und Tintenaufnahmebeschichtung rückseitig
so miteinander zu kaschieren, dass sich eine opake Schicht – opake
Beschichtung oder opake Folie – zwischen den Papieren befindet.
Dies soll nur beispielhaft die verschiedenen Möglichkeiten
aufzeigen, das erfindungsgemäße Aufzeichungsmaterial
herzustellen. Alle Schritte, Beschichtungen und Kaschierungen, sind
Stand der Technik und allgemein bekannt, um veredelte Papiere und
Folien herzustellen.
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Das
erfindungsgemäße mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial
hat besondere Eigenschaften, die für verschiedene Anwendungen
Vorteile gegenüber herkömmlichen Produkten wie
Photopapieren für den Tintenstrahldruck oder beschichteten
Folien für den Tintenstrahldruck aufweisen. Die hohe Opazität
bei relativ geringer Dicke ergibt Produkte mit hoher Flexibilität
(geringer Steifigkeit) und geringem Materialeinsatz, die kostengünstig
produziert werden können. Im Falle, dass eine opake Folie
eingesetzt wird, können die erfindungsgemäßen
Mehrschichtmaterialien in hohem Maße reißfest
sein. Im Zugversuch erhält man mit Folien eine Reißfestigkeit
(Bruchlast), die zwischen 40 N/15 mm und 3000 N/15 mm liegt. Wenn
biaxial verstreckte Kunststofffolien verwendet werden, erhält
man eine sehr hohe Einreißfestigkeit, die Weiterreißfestigkeit
ist dann in der Regel niedrig. Mit uniaxial gestreckten Folien erreicht
man nur in der Querrichtung zur Orientierung eine hohe Weiterreißfestigkeit,
mit nicht-orientierten Folien oder Vliesen erhält man dagegen
sowohl eine gute Einreißfestigkeit als auch eine gute Weiterreißfestigkeit.
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Bei
Auswahl geeigneter Komponenten ist es möglich wasserfeste
und knickbeständige Verbunde herzustellen. Durch die opake
Beschichtung oder die opake Folie erhält das erfindungsgemäße
Produkt eine sehr hohe Opazität von mindestens 97% bis
praktisch 100%, ist also im wesentlichen blickdicht.
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Insgesamt
können mehrschichtige Aufzeichnungsmaterialien hergestellt
werden, die neben einer Opazität von mindestens 97% mindestens
eine, mehrere oder auch alle der folgenden Eigenschaften aufweisen
können:
- – ein Flächengewicht
von 130 bis 300 g/m2, bevorzugt 150 bis
250 g/m2;
- – eine Dicke von 120 bis 350 μm, bevorzugt
150 bis 250 μm;
- – einen ein- oder beidseitigen Glanz bei 60° Messwinkel
von 20 bis 80%;
- – eine Steifigkeit von 100 bis 1500 mN, bevorzugt 200
bis 800 mN;
- – eine ein- oder beidseitige Helligkeit L* von 90 bis
98, bevorzugt 92 bis 96;
- – eine Weiße (L* – 3b*) von 95 bis
120, bevorzugt 100 bis 112;
- – eine Reißfestigkeit von 40 bis 3000 N/15
mm, bevorzugt 80 bis 800 N/15 mm; und/oder
- – eine maximale Opazität von 100%.
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Die
erfindungsgemäßen Produkte sind insbesondere geeignet
für die Anwendung als Druckmaterial in Fotobüchern,
besonders bei beidseitigem Druck, und als Großformatdruck,
z. B. in frei aufgestellten oder aufgehängten Drucken.
Bei beiden Anwendungen ist eine hohe Opazität erforderlich,
die bisher von üblichen Photopapieren nicht oder nur unter
Inkaufnahme hoher Kosten, hoher Dicke oder Steifigkeit erreichbar
ist. Das Merkmal der hohen Opazität ist äußerlich
zunächst nicht erkennbar und kann deshalb auch als Sicherheitsaspekt
für z. B. Tickets, Etiketten oder Karten verwendet werden.
Beim Einsatz von Folie kann weiterhin die Echtheit eines solchen
Materials durch Einreißversuch leicht überprüft
werden. Weitere Anwendungen des erfindungsgemäßen
Materials sind Druckerzeugnisse wie Spielkarten, Sammelkarten, Displays
oder Faltschachteln.
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1 bis 3 zeigen
schematisch erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien.
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Testmethoden:
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Das
Flächengewicht wird nach ISO 536 in g/m2 bestimmt.
-
Die
Dicke wird nach ISO 534 in μm bestimmt.
-
Opazität
wird nach ISO 2471 in % gemessen.
-
Die
optische Dichte im Durchlicht wird mit einem Messgerät
der Fa. X-Rite vom Typ 361T nach ISO 5-2 bestimmt.
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Die
Reißfestigkeit (Bruchlast) wird nach ISO 1924/2 mit
300 mm/min Abzugsgeschwindigkeit bei einer Probenbreite von 15 mm
mit einer Zugprüfmaschine in N/15 mm bestimmt.
-
Die
Verbundhaftung wird am fertigen Verbund bestimmt, indem man von
Hand oder durch eine Zugprüfmaschine in Quer- oder Längsrichtung
zur Bahn den Verbund dehnt. Die Verbundhaftung ist ausgezeichnet,
wenn das Papier oder die Folie reißt, ohne dass Delaminierung
auftritt.
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Die
Steifigkeit wird nach ISO 2493 (L&W-Methode) mit
einer Geometrie von 15°/10 mm in mN bestimmt.
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Der
Glanz der Tintenaufnahmebeschichtung wird nach ISO 2813 im
60 Grad Winkel in % bestimmt.
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Die
Farbmessung erfolgt nach DIN ISO 13655 mit einem
Gerät X-Rite 528 der Fa.
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X-Rite.
Die Farbkoordinaten L*, a* und b* werden ermittelt. L* läßt
eine Aussage über die Helligkeit zu, die Weiße
der Produkte wurde errechnet aus (L* – 3b*).
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Beispiele
-
Beispiel 1: Vergleichsbeispiel
-
Ein
Photopapier für den Tintenstrahldruck wird durch Beschichten
eines beidseitig mit Polyethylen befilmten Papieres mit einer mikroporösen
Tintenaufnahmebeschichtung hergestellt. Der Aufbau ist wie folgt:
1
Tintenaufnahmebeschichtung(en) | 30
g/m2 |
2
Polyethylen | 20
g/m2 |
3
Papier | 110
g/m2 |
4
Polyethylen | 30
g/m2 |
-
Herstellung der Beschichtungslösung
für die Tintenaufnahmeschicht:
-
Im
ersten Schritt wird in einem 600 ml Becherglas 260 g Wasser eingefüllt
und unter Rühren 5 g einer 25%igen Salzsäure und
0,4 g Borsäure zugegeben. Nach kurzem Durchmischen werden
130 g DISPERAL® HP 18 (Fa. Sasol)
mit Hilfe eines Löffels unter Rühren langsam zugegeben.
-
Im
zweiten Schritt wird eine Binderlösung hergestellt, indem
in einem 400 ml Becherglas 200 g kaltes Wasser eingefüllt
wird und unter Rühren 23 g Polyvinylalkohol (Kuraray, Mowiol® 26/88) zugegeben wird. Die Suspension
wird unter Rühren mit einem Flügelrührer
auf ca. 90°C erhitzt und so der Polyvinylalkohol in Lösung
gebracht.
-
Die
so hergestellte, noch heiße Lösung wird unter
die im ersten Schritt hergestellte Dispergierung gerührt.
Nach weiteren 30 Minuten Rührzeit ist die Tintenaufnahmebeschichtungslösung
fertig.
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PE-befilmtes
Basismaterial als Träger: Ein handelsübliches
Photobasispapier mit einem Flächengewicht von 110 g/m2 wird beidseitig mit 20 g/m2 Polyethylen
(PE) mittels einer Extrusionsdüse beschichtet. Um die Haftung
der Tintenaufnahmebeschichtung sicherzustellen, wird die PE-Beschichtung
mittels einer Coronaentladung vorbehandelt, um die Oberflächenspannung
auf mindestens 40 N/m zu erhöhen. Durch die Verwendung
eines Hochglanzzylinders zur Abkühlung der einen PE-Befilmung
bei der Extrusion erhält man eine hochglänzende
Oberfläche. Das Polyethylen besteht aus einer Mischung
von 50% HDPE und 50% LDPE. Es enthält weitere Verarbeitungshilfsstoffe,
sowie zur Einfärbung Titandioxid und einen Blaufarbstoff.
Die PE-Befilmung der anderen Seite erfolgt in gleicher Weise, jedoch
mit einem Kühlzylinder mit matter Oberfläche.
-
Anfertigen des Vergleichsmusters:
-
Mit
einem Filmziehgerät werden nun von der fertigen Lösung
ca. 100 g/m2 gleichmäßig
auf die coronabehandelte Oberfläche aufgebracht und in
einem Labortrockenofen bei 100°C 5 min lang getrocknet.
Das so erhaltene Produkt kann mit handelsüblichen Tintenstrahldruckern
sehr gut bedruckt werden und entspricht dem Stand der Technik für
Tintenstrahl-Photopapiere.
-
Das
fertige Photopapier hat ein Flächengewicht von 190 g/m2, eine Opazität von 91,4%, einen
Glanz bei 60 Grad Messwinkel von 56% gemessen auf der Tintenannahmeschicht,
eine Helligkeit von L* von 96,9, eine Reißfestigkeit von
123 N/15 mm und eine Steifigkeit von 346 mN (siehe Tabelle 1).
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Beispiel 2:
-
Ein
erfindungsgemäßes mehrschichtiges Material nach
folgendem schematischen Aufbau wird hergestellt:
1
Tintenaufnahmebeschichtung | 30
g/m2 |
2
Polyethylen | 20
g/m2 |
3
Papier | 40
g/m2 |
4
Kleber | 5
g/m2 |
5
OPP Folie metallisiert | 30 μm |
6
Kleber | 5
g/m2 |
7
Papier | 40
g/m2 |
8
Polyethylen | 30
g/m2 |
-
Zwei
dünne 40 g/m2 schwere handelsübliche
Papiere werden mit Hilfe eines wässrigen Acrylatklebers mittels
Nasskaschierung je auf eine Seite einer einseitig mit Aluminium
metallisierten BOPP-Folie (biaxial orientierte metallisierte Polypropylenfolie
vom Typ Manucor® S1M Met der Fa.
Manuli) kaschiert. Diese Folie hat eine optische Dichte im Durchlicht
von 2,3. Hierzu werden beide Seiten der Folie mit Kleber beschichtet
und die beiden Papiere auf die noch nasse Kleberbeschichtung kaschiert.
Danach wird der 3-fach Verbund getrocknet. Dieses Verbundmaterial
wird nun beidseitig mit Polyethylen befilmt und einseitig mittels
einer Coronaentladung vorbehandelt. Die Oberflächenspannung
liegt bei 42 N/m. Durch die Verwendung eines Hochglanzzylinders
zur Abkühlung der einen PE-Beschichtung (Schicht 2 im Schema)
bei der Extrusion erhält man eine hochglänzende
Oberfläche. Das Polyethylen besteht aus einer Mischung
von 50% HDPE und 50% LDPE. Es enthält weitere Verarbeitungshilfsstoffe,
sowie zur Einfärbung Titandioxid und einen Blaufarbstoff.
-
Nach
dem Aufbringen der Tintenaufnahmebeschichtung, wie es im Vergleichsbeispiel
1 geschildert ist, auf die hochglänzende Seite dieses mehrschichtigen
Materials, wird ein Produkt erhalten, das mit handelsüblichen
Tintenstrahldruckern sehr gut bedruckt werden kann und das eine
hohe Opazität und Reißfestigkeit aufweist.
-
Das
erzeugte mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial hat ein Flächengewicht
von 200 g/m2, eine Opazität von
99,8%, einen Glanz bei 60 Grad Messwinkel von 60% gemessen auf der
Tintenannahmeschicht, eine Helligkeit von L* von 93,2, eine Reißfestigkeit
von 169 N/15 mm und eine Steifigkeit von 590 mN (siehe Tabelle 1).
-
Beispiel 3:
-
Das
im Beispiel 2 beschriebene mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial
wird zusätzlich auf der Rückseite mit einer Tintenaufnahmebeschichtung
beschichtet. Hierzu wird auch diese Seite mittels einer Coronavorbehandlung
auf eine Oberflächenspannung von ca. 42 N/m gebracht und
sofort mit der in Bsp. 1 beschriebenen Tintenannahmebeschichtung
versehen. Das Auftragsgewicht nach der Trocknung beträgt
wieder 30 g/m2. Da die zweite Polyethylen-Oberfläche
beim Extrudieren in Kontakt mit einem matten Zylinder abgekühlt wurde,
erhält man nach der Beschichtung einen geringeren Glanz
als auf der zuerst auf der glänzenden Polyethlyenschicht
beschichteten Tintenaufnahmebeschichtung.
-
Das
erzeugte mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial hat ein Flächengewicht
von 230 g/m2, eine Opazität von
99,96%, einen Glanz bei 60 Grad Messwinkel von 32% gemessen auf
der zweiten Tintenannahmeschicht, eine Helligkeit von L* von 93,3,
eine Reißfestigkeit von 179 N/15 mm und eine Steifigkeit
von 720 mN (siehe Tabelle 1).
-
Das
mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial kann mit handelsüblichen
Tintenstrahldruckern beidseitig bedruckt werden und weist eine so
hohe Opazität auf, dass auch stark und dunkel bedruckte
Stellen von der jeweiligen Rückseite des Druckes nicht
durchscheinen oder störend sichtbar sind.
-
Beispiel 4:
-
Ein
erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial mit folgendem
Aufbau wird hergestellt:
1
Tintenaufnahmebeschichtung | 25
g/m2 |
2
Polyethylen | 20
g/m2 |
3
Papier | 40
g/m2 |
4a
Kleber, grau eingefärbt | 7
g/m2 |
4b
opake Beschichtung, grau eingefärbt | 15
g/m2 |
5
Papier | 40
g/m2 |
6
Polyethylen | 20
g/m2 |
-
Im
ersten Schritt wird ein 40 g/m2 Papier mittels
Flexodruck mit einer grauen Farbschicht vollflächig bedruckt
und mit Heißluft getrocknet, so dass ein Farbauftrag von
ca. 15 g/m2 resultiert. Hierzu dient eine
handelsübliche Flexodruckfarbe der Fa. Flint Schmidt vom
Typ Grau 80CP428. Die grau beschichtete Seite wird dann gegen ein
zweites gleichartiges 40 g/m2 Papier mit
Hilfe eines wässrigen Acrylatklebers kaschiert. Als Besonderheit
wird dem Kleber ein Ruß-Pigmentfarbe (Luconyl®-Schwarz,
BASF ) und ein Weißpigment (Luconyl®-Weiß,
BASF) zu je 3 Gew.-% untergemischt. Dieses Verbundmaterial hat eine Opazität
von 98,5% und wird wie in Beispiel 2 beidseitig mit Polyethylen
befilmt und einseitig mittels Coronaentladung vorbehandelt.
-
Nach
dem Aufbringen der Tintenaufnahmebeschichtung auf die hochglänzende
Seite des mehrschichtigen Basismaterials, wie es im Vergleichsbeispiel
1 geschildert ist, wird ein Produkt erhalten, das mit handelsüblichen
Tintenstrahldruckern sehr gut bedruckt werden kann und das eine
hohe Opazität aufweist. Im Großformat bedruckt
kann es z. B. als Werbeposter aufgestellt werden, sogenannte „pop-up-displays”,
ohne dass das Bild durch Beleuchtung von der Rückseite
beeinträchtigt wird.
-
Das
erzeugte mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial hat ein Flächengewicht
von 167 g/m2, eine Opazität von
99,2%, einen Glanz bei 60 Grad Messwinkel von 50% gemessen auf der
Tintenannahmeschicht, eine Helligkeit von L* von 94,4, eine Reißfestigkeit
von 92 N/15 mm und eine Steifigkeit von 251 mN (siehe Tabelle 1).
-
Beispiel 5:
-
Ein
erfindungsgemäßes Aufzeichnungsmaterial mit folgendem
Aufbau wird hergestellt:
1
Tintenaufnahmebeschichtung | 30
g/m2 |
2
Polyethylen | 20
g/m2 |
3
Papier | 60
g/m2 |
4
Extrusionskleber, grau eingefärbt | 30
g/m2 |
5
Papier | 60
g/m2 |
6
Polyethylen | 20
g/m2 |
7
Tintenaufnahmebeschichtung | 30
g/m2 |
-
Im
ersten Schritt werden zwei 60 g/m2 Papiere
mittels Extrusionkaschierung mit einem grau eingefärbten
Kleber auf Basis eines Ethylen-vinylacetat-Copolymeren vollflächig
miteinander verbunden. Der graue Kleber enthält 12% Titandioxid
und 2,5% Russ und wird mit 30 g/m2 auf eines
der Papiere aufgetragen und noch in heißem Zustand gegen
das zweite Papier kaschiert. Dieses Verbundmaterial hat eine Opazität
von 97,6% und wird wie in Beispiel 2 beidseitig mit Polyethylen
mit matter Oberfläche befilmt und beidseitig mittels Coronaentladung
vorbehandelt.
-
Nach
dem Aufbringen der Tintenaufnahmebeschichtungen, wie es im Vergleichsbeispiel
1 geschildert ist, auf beide Seiten des mehrschichtigen Basismaterials,
wird ein erfindungsgemäßes, symmetrisch aufgebautes
Produkt mit zwei optisch gleichartigen Oberflächen erhalten,
das mit handelsüblichen Tintenstrahldruckern sehr gut beidseitig
bedruckt werden kann und das eine hohe Opazität aufweist.
Im Großformat bedruckt kann es z. B. als beidseitig bedrucktes
Werbeplakat an der Decke aufgehängt werden, ohne dass das
jeweilige Bild durch Beleuchtung von der Rückseite beeinträchtigt
wird.
-
Das
erzeugte mehrschichtige Aufzeichnungsmaterial hat ein Flächengewicht
von 250 g/m
2, eine Opazität von
98,5%, auf beiden Seiten einen Glanz bei 60 Grad Messwinkel von
23% gemessen auf der Tintenannahmeschicht, auf beiden Seiten eine
Helligkeit von L* von 92,1, eine Reißfestigkeit von 117
N/15 mm und eine Steifigkeit von 320 mN (siehe Tabelle 1). Tabelle 1: Messdaten
| Beispiel (Vergleichsbeispiel) | Beispiel
2 | Beispiel
3 | Beispiel
4 | Beispiel
5 |
Flächengewicht
in g/m2 | 190 | 200 | 230 | 167 | 250 |
Dicke
in μm | 185 | 215 | 260 | 171 | 262 |
Glanz
60° in % (ein-/beidseitig) | 56 | 60 | 60/32 | 50 | 23/23 |
Steifigkeit
in N/m | 346 | 590 | 720 | 251 | 320 |
Farbe | | | | | |
L* | 96,9 | 93,2 | 93,3 | 94,4 | 92,1 |
a* | 1,0 | –0,1 | –0,1 | –1,1 | –2,4 |
b* | –3,1 | –2,2 | –2,3 | –3,5 | –7,0 |
Weiße
(L* – 3b*) | 106,2 | 99,8 | 100,2 | 104,9 | 113,1 |
Verbundhaftung | gut | gut | gut | gut | gut |
Reißfestigkeit
in N/15 mm | 123 | 169 | 179 | 92 | 117 |
Opazität
in % | 91,4 | 99,89 | 99,96 | 99,2 | 98,5 |
-
- 1
- Polyolefinschicht
- 2
- Papierlage
- 3
- opake
Schicht
- 3a
- Farbbeschichtung
oder Metallisierung
- 3b
- Kunststofffolie
oder anderes Material, ggf. opak
- 4
- bedruckbare
Beschichtung, ggf. mehrschichtig
- 5
- Kleber
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19901870 [0002]
- - EP 0634286 B1 [0002, 0029]
- - EP 1800858 A1 [0003]
- - EP 1586447 A1 [0004]
- - EP 1586447 [0022]
- - EP 0619181 [0022]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ISO 2471 [0009]
- - ISO 5-2 [0013]
- - DIN 66135 [0030]
- - ISO 2813 [0033]
- - DIN ISO 13655 [0039]
- - ISO 536 [0047]
- - ISO 534 [0048]
- - ISO 2471 [0049]
- - ISO 5-2 [0050]
- - ISO 1924/2 [0051]
- - ISO 2493 [0053]
- - ISO 2813 [0054]
- - DIN ISO 13655 [0055]