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Die
Erfindung betrifft ein Profilsystem und Verfahren zum Ausgleich
von Wandunebenheiten für die
Montage von Türen
oder Fenstern, insbesondere Schiebetüren.
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Die
Montage solcher Elemente an Wände gestaltet
sich immer dann schwierig, wenn die Wände lotrechte Abweichungen
aufweisen. Bei solchen lotrechten Abweichungen kann es sich um generell geneigte
Wände oder
um Ausbuchtungen oder Vorsprünge
in den Wänden
handeln. Weist eine Wand eine solche lotrechte Abweichung auf, ist
es unter Umständen
schwierig, Türen
oder Fenster, insbesondere Schiebetüren, anzubringen, da diese
im Normalfall lotrecht ausgeführt
sind. Handelt es sich bei der lotrechten Abweichung um ein Einfallen
der Wand, kann diese Abweichung durch ein an die Neigung angepasstes
Passstück
ausgeglichen werden. Da diese Neigung jeweils unterschiedlich ist,
müssen solche
Distanzstücke
vor Ort angepasst werden. Insbesondere schwierig wird die Montage
dann, wenn Ausbuchtungen oder Vorsprünge vorhanden sind, da dann
Passstücke
nur auf aufwändige
Art und Weise vorbereitet werden können. Problematisch ist dieses insbesondere
dadurch, dass derartige Übergänge ggf.
nicht 100%ig dicht hergestellt werden können, und dass sich gleichzeitig
optische Schwierigkeiten ergeben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
des Wandabschlusses bereitzustellen, wodurch auf einfache Weise
ein dichtender Abschluss möglich
ist und gleichzeitig das aufwändige
Erstellen von individuelle Passstücken oder dergleichen entfallen
kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird ein Profilsystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 vorgeschlagen. Es ist demnach vorgesehen, dass das Profilsystem
ein Grundprofil aufweist, wobei das Grundprofil wenigstens mit einer
Riffelung versehen ist, ein Aufsteckprofil aufweist, das auf das
Grundprofil aufsteckbar ist und wenigstens ein Rastelement zum Eingreifen
in die Riffelung aufweist, und wenigstens einen Gewindestift aufweist,
wobei der Gewindestift durch wenigstens eine Bohrung des Aufsteckprofils in
dieses einbringbar ist, wobei das Aufsteckprofil ein Eingriffelement
aufweist, in das der Gewindestift beim Einbringen eingreift und
dabei das Rastelement gegen die Riffelung zum Erzeugen einer haltenden Verbindung
drückt,
und das Eingriffelement so ausgeführt ist, das der Gewindestift
so weit in das Aufsteckprofil einbringbar ist, dass der Gewindestift
auf das Grundprofil auftrifft und bei weiterem Einbringen des Gewindestiftes
in das Aufsteckprofil das Aufsteckprofil wenigstens im Bereich des
Gewindestiftes von dem Grundprofil wegbewegt. Als ein Gewindestift
wird in dieser Anmeldung jegliches geeignetes Verbindungsmittel
verstanden.
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Vorteilhaft
dabei ist, dass die Wandunebenheit vor Ort individuell und sehr
einfach durch Einstellen des Aufsteckprofils direkt ausgeglichen
werden kann, weil dieses sicher befestigt ist und gleichzeitig durch
die Gewindestifte optimal angepasst werden kann. Vorteilhaft ist
hierbei auch ein Einsatz unterschiedlich langer Gewindestifte, die
eine noch individuellere Anpassung erlaubt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung ist
weiterhin vorteilhaft, dass das Grundprofil U-förmig
ausgeführt
ist und bevorzugt eine Grundseite und am Ende der Grundseite zwei
Schenkel aufweist. Gleiches gilt auch für das Aufsteckelement, auch
hierbei ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Aufsteckprofil
U-förmig
ausgeführt
ist, und bevorzugt eine Grundseite und am Ende der Grundseite zwei Schenkel
aufweist. Auf diese Weise lassen sich zwei ausgleichbare Profile
schaffen, die leicht aber stabil und kostengünstig herzustellen sind.
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Weiterhin
ist bei der erfindungsgemäßen Lösung vorteilhaft,
dass der Schenkel des Aufsteckprofils den Schenkel des Grundprofils
im aufgesteckten Zustand zumindest teilweise überdeckt und/oder ein Widerlager
für das
Rastelement aufweist. Hiermit wird eine klare und unproblematische
Optik des fertig montierten Profilsystems erzeugt.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass an der Innenseite der Grundseite des Aufsteckprofils
wenigstens ein Element angeordnet ist, an dessen Ende das Rastelement
angeordnet ist. In einer bevorzugten Weiterentwicklung ist vorgesehen,
dass die Riffelung des Grundprofils auf wenigstens einer Innenseite
des Schenkels des U-Profils angeordnet ist. Hierdurch wird eine
einfache und sicherhaltende Verbindungsmöglichkeit zwischen den Profilen
bereitgestellt.
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Ebenfalls
ist bei der erfindungsgemäßen Lösung vorteilhaft,
dass an der Innenseite der Grundseite des Aufsteckprofils wenigstens
ein Element angeordnet ist, wobei das Element einen inneren Teil und
einen äußeren Teil
aufweist, wobei der innere Teil das Eingriffelement aufweist und/oder
am äußeren Teil
das Rastelement angeordnet ist. Dabei ist besonders vorteilhaft,
wenn wenigstens zwei Elemente vorgesehen sind, und/oder die inneren
Teile mit einem Abstand zueinander angeordnet sind, wobei sich der
Abstand von der Grundseite weg verjüngt und/oder der äußere Teil
am inneren Teil abgewinkelt angeordnet ist. Hierdurch wird ein sicherer
Halt der Profile aufeinander erzeugt, der gleichzeitig eine leichte
Einstellbarkeit des Aufsteckprofils auf dem Grundprofil und damit
der Herstellung des lotrechten Wandanschlusses gewährleistet.
Vorteilhaft ist des Weiteren, dass das Eingriffelement ein Gewinde
oder eine Riffelung ist, da hiermit ein sicherer Eingriff bei gutem
Halt und guter Führung
für den
Gewindestift gewährleistet
ist.
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Weiterhin
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
auch durch ein Verfahren gelöst,
bei dem ein Grundprofil auf einer Wand einer Bauteilöffnung befestigt
wird, ein Aufsteckprofil auf dem Grundprofil aufgesteckt wird, wenigstens
ein Gewindestift in das Aufsteckprofil bis zur Berührung des
Gewindestiftes mit dem Grundprofil eingebracht wird, wodurch eine haltende
Verbindung zwischen Grundprofil und Aufsteckprofil erzeugt wird,
und der Gewindestift wenigstens im Bereich der Wandunebenheit weiter
in das Aufsteckprofil eingebracht wird, wodurch das Aufsteckprofil
vom Grundprofil im Bereich des Gewindestiftes entfernt wird, bis
das Aufsteckprofil lotrecht ist.
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Eine
weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass eine Bohrung in die
Grundseite des Aufsteckprofils nach Aufstecken des Aufsteckprofils
auf das Grundprofil eingebracht wird. Hiermit wird ein individuelles
Anpassen der Ausgleichsfähigkeit
des Profilsystems in Bezug auf beispielsweise besonders wellige
Wandabschnitte gewährleistet,
da an jeden Punkt, an dem es benötigt
wird, ein Gewindestift zur individuellen Anpassung gesetzt werden
kann.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert. In
diesen zeigen:
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1 eine
Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Profilsystems,
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2 eine
Draufsicht auf ein Aufsteckprofil des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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3 eine
Seitenansicht eines Gewindestiftes des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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4 eine
Draufsicht auf ein Grundprofil eines erfindungsgemäßen Profilsystems,
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5 eine
räumliche
Darstellung einer Bauteilöffnung
mit Wänden
mit Lotrechtfehler,
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6 eine
räumliche
Darstellung des ersten Montageschrittes des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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7 eine
räumliche
Darstellung des zweiten Montageschrittes des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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8 eine
räumliche
Darstellung des dritten Montageschrittes des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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9 eine
Detailansicht zu 8,
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10 eine
räumliche
Darstellung eines vierten Montageschrittes des erfindungsgemäßen Profilsystems,
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11 eine
Seitenansicht einer montierten Tür
mit erfindungsgemäßem Profilsystem,
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12 eine
Draufsicht auf ein montiertes Profilsystem, und
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13 eine
räumliche
Ansicht eines montierten Profilsystems ohne Wand.
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Zum
Einbau einer Schiebetür 36 in
eine Bauteilöffnung 20,
bei der eine oder beide Wände
mit einem Einfallwinkel 53 aus dem Lot sind, wird ein erfindungsgemäßes Profilsystem
zum Ausgleich der einfallenden Wand eingesetzt. Dabei wird ein Deckenelement 22 zwischen
die Wände 21 montiert
(5). Das Deckenelement 22 umfasst Führungsschienen 35 zur
Führung
einer Schiebetür 36 (1, 11). Auf
der Seite der aus der Lot abweichenden Wand 21 wird ein
Grundprofil 23 montiert, das gegen die Wand 21 mit
seiner Kontaktfläche 39 angesetzt
wird. Vor dem Ansetzen oder durch Öffnungen 54 werden
Bohrungen 26 in die Wand 21 eingebracht. In diese
Bohrungen 26 werden Dübel 25 eingesetzt,
anschließend
wird das Grundprofil 23 aufgesetzt und mit einem Befestigungsmittel 24 mit
der Wand 21 verbunden (6). Anschließend wird
ein Aufsteckprofil 27 auf das Grundprofil 23 aufgesteckt
(7). Das Aufsteckprofil 27 weist eine
Vertiefung 30 auf, in die Bohrungen 28 eingebracht
sind und/oder werden. Durch diese Bohrungen werden Gewindestifte 29 eingesetzt
und in diese eingeschraubt, bis die Gewindestifte 29 auf
eine Innenfläche 55 des
Grundprofils 23 aufstehen.
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Das
Grundprofil 23 (4) ist U-förmig ausgeführt und weist eine Grundseite 38 auf,
an deren jeweiligem Ende ein Schenkel 40 jeweils in die
gleiche Richtung im Wesentlichen rechtwinklig zur Grundseite 38 angeordnet
ist. Zwischen den beiden Schenkeln 40 erstreckt sich die
Innenfläche 55.
Ihr gegenüberliegend
befindet sich eine Kontaktfläche 39.
Auf beiden Innenseiten 41 der Schenkel 40 ist eine
Riffelung 42 angeordnet. In die Riffelung 42 greifen
Rastelemente 51 des Aufsteckprofils 27 zur Arretierung
des Aufsteckprofils 27 ein.
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Das
Aufsteckprofil 27 (2) ist ebenfalls U-förmig aufgebaut
und umfasst eine Grundseite 45 und jeweils in eine Richtung
dazu im Wesentlichen rechtwinklig angeordnet zwei Schenkel 46.
Auf der gegenüberliegenden
Seite der Grundseite 45 befindet sich die Vertiefung 30.
Am Ende des Schenkels 46 ist ein zu dem jeweilig gegenüberliegenden Schenkel
angeordneter Vorsprung 47 vorgesehen. Dieser bildet im
montierten Zustand den optischen Abschluss zur Außenseite
der Schenkel 40 des Grundprofils 23. Im Wesentlichen
auf beiden Seiten der Vertiefung ist auf der Seite der Grundseite 45,
an der die Schenkel 46 angeordnet sind, jeweils ein Flügel 48 angeordnet,
die sich in die gleiche Richtung erstrecken wie die Schenkel 46.
Die Flügel 48 bestehen aus
einem inneren Teil 49 und einem dazu im Wesentlichen rechtwinklig
abweichenden äußeren Teil 50.
Am Ende des äußeren Teils 50 ist
ein Vorsprung 51 vorgesehen, der durch ein mögliches
Eingreifen in die Riffelung 42 des Grundprofils 23 als
ein Rastelement fungiert. Die Vorsprünge 47 bilden dabei
ein Widerlager gegen die Schenkel 40 des Grundprofils (12).
Die Flächen,
die dem jeweiligen gegenüberliegenden
Flügelinnenteil 49 zugewiesen
sind, umfassen ein Gewinde bzw. eine Riffelung 44, die
in diese eingearbeitet ist. Diese beiden Flächen sind im Wesentlichen im
nicht eingebauten Zustand mit einem Abstand 52 versehen.
Die Innenteile 48 sind im nicht eingebauten Zustand nicht
parallel zueinander angeordnet, sondern der Abstand 52 verjüngt sich
zu dem von der Grundseite 45 abgewandten Ende des Flügelinnenteils 49 hin.
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Das
Profilsystem sieht des Weiteren Gewindestifte 29 vor, die
mit einem Außengewinde 43 versehen
sind (3), das mit dem Gewinde 44 bzw. der Riffelung 44 korrespondiert.
Der Gewindestift 29 lässt
sich mit seinem Gewinde 43 in das Gewinde 44 des
Aufsteckprofils 27 einschrauben, wenn es durch die Bohrungen 28 hindurchgeführt wird.
Die Bohrung 28 ist dabei entweder bereits vorab in die
Vertiefung eingebracht oder Sie wird vor Ort in Abhängigkeit
der Beschaffenheit der Wand 21 eingebracht.
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Durch
weitergehendes Verschrauben des Gewindestiftes 29 gegen
die Innenfläche 55 des Grundprofils 23 wird
das Aufsteckprofil 27 von dem Grundprofil 23 weg
gedrückt.
Durch Einschrauben der Gewindestifte 29 können somit
unterschiedliche Abstände
des Aufsteckprofils 27 vom Grundprofil 23 erzeugt
werden. Dies wird so lange vorgenommen, bis das Aufsteckprofil 27 lotrecht
steht. Ggf. werden unterschiedlich lange Gewindestifte 29 verwendet, um
den Einstellbereich zu vergrößern. Sollte
die Wand 21 nicht nur einen Einfallwinkel 53 gegen
die Lotrechte der Wand 21, sondern Ausbuchtungen und Vorsprünge aufweisen,
so kann durch Vorsehen mehrerer Bohrungen 29 eine gezielte
Ausrichtung zu den einzelnen Punkten erfolgen. Die Schenkel 46 des
Aufsteckprofils 27 überdecken
dabei die Schenkel 40 des Grundprofils 23, so
dass die Außenseite der
Schenkel 46 die Sichtseite des fertig montierten Profilsystems
bildet. Durch das Einschrauben des Gewindestiftes 29 zwischen
die Innenteile 49 der Flügel 48 in das Gewinde
bzw. die Riffelung 44 werden die Rastelemente 51 der
Flügel 48 gegen
die Riffelung 42 des Grundprofils 23 gedrückt, wodurch
eine Arretierung des Aufsteckprofils 27 auf dem Grundprofil 23 erfolgt.
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Nach
lotrechter Ausrichtung des Aufsteckprofils 27 wird eine
Bodenschiene 32 mit dem unteren Ende der Profile 23, 27 verbunden
(8). Die Bodenschiene 32 ist mit einer
Aussparung 33 versehen, deren Tiefe dem Abstand der Sichtseite
der Grundseite 45 zur Wand entspricht, und mit einer Führung 34 versehen,
die zur Führung
der Führungsrolle 37 der
Schiebetür 36 dienen.
Die Breite der Aussparung 33 ist so dimensioniert, dass
die Führung 34 mittig
zur Vertiefung 30 angeordnet ist.
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In
die Vertiefung 30 wird ein Dichtelement bzw. eine Dichtbürste 31 eingeklebt
und/oder eingerastet (10), so dass die Vertiefung
mit den Bohrungen 28 und Gewindestiften 29 von
außen
nicht mehr sichtbar sind und gleichzeitig die Schiebetür 36 gegen
die Dichtung 31 gepuffert werden kann. Der montierte Zustand
des Profilsystems ist als Draufsicht in 12 und
als räumliche
Darstellung in 13 dargestellt. 11 zeigt
eine fertig montierte Schiebetür 36,
die mit Führungsrollen 37 an
der Unterseite in den Führungen 34 der
Bodenschiene 32 geführt
ist und bei der wandseitig ein Grundprofil 23 im Einfallen 53 montiert
ist und darüber
ein Aufsteckprofil 27 lotrecht montiert ist, so dass ein
geschlossener Abschluss des Schiebetürsystems gegen die Wand 21 mit
Lotrechtfehler möglich
ist.
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- 20
- Bauteilöffnung
- 21
- Wand
- 22
- Deckenschiene
- 23
- Grundprofil
- 24
- Befestigungsmittel
- 25
- Befestigungsmittel/Dübel
- 26
- Bohrung
- 27
- Aufsteckprofil
- 28
- Bohrung
- 29
- Gewindestift
- 30
- Vertiefung
- 31
- Dichtung/Dichtbürste
- 32
- Bodenschiene
- 33
- Aussparung
- 34
- Führung
- 35
- Führung
- 36
- Schiebetür
- 37
- Führungsrolle
- 38
- Grundseite
- 39
- Kontaktfläche
- 40
- Schenkel
- 41
- Innenseite
- 42
- Riffelung
- 43
- Gewinde
- 44
- Gewinde/Riffelung
- 45
- Grundseite
- 46
- Schenkel
- 47
- Vorsprung
- 48
- Flügel
- 49
- innerer
Teil
- 50
- äußerer Teil
- 51
- Vorsprung/Rastelement
- 52
- Abstand
- 53
- Einfallwinkel
- 54
- Öffnung/Bohrung
- 55
- Innenfläche