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Die
Erfindung betrifft einen Dorn zur Herstellung von Formschläuchen,
wobei der Dorn zumindest zwei verbundene Segmente umfasst und überführbar ist
zwischen:
- – einem linear-formstabilen
Zustand, in welchem die Segmente in Kontakt stehen und im wesentlichen
entlang einer geraden Linie angeordnet sind,
- – einem geometrisch-formstabilen Zustand, in welchem
die Segmente in Kontakt stehen und im wesentlichen entlang einer
gekrümmten Linie angeordnet sind, und
- – einem formveränderlichen Zustand, in welchem die
Segmente voneinander beabstandet und gegeneinander bewegbar sind.
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Ein
gattungsgemäßer Dorn ist aus der Druckschrift
DE 31 32 031 A1 bekannt.
Zum Überführen der Segmente zwischen dem linear-formstabilen Zustand
und dem geometrischformstabilen Zustand ist eine manuelle Verdrehung
der Segmente erforderlich. Dies erweist sich bei der Massenfertigung
von Formschläuchen als sehr aufwändig und teuer.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dorn zur Herstellung
von Formschläuchen bereitzustellen, der die Herstellung
von Formschläuchen erheblich vereinfacht.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung den Dorn zur
Herstellung von Formschläuchen nach Anspruch 1 bereit,
der zumindest zwei verbundene Segmente umfasst und überführbar
ist zwischen:
- – einem linear-formstabilen
Zustand, in welchem die Segmente in Kontakt stehen und im wesentlichen
entlang einer geraden Linie angeordnet sind,
- – einem geometrisch-formstabilen Zustand, in welchem
die Segmente in Kontakt stehen und im wesentlichen entlang einer
gekrümmten Linie angeordnet sind, und
- – einem formveränderlichen Zustand, in welchem die
Segmente voneinander beabstandet und gegeneinander bewegbar sind,
wobei
die Segmente über ein gelenkiges Drehmomentübertragungsmittel
verbunden sind und der Dorn durch Beaufschlagung des Drehmomentübertragungsmittels
mit einem Drehmoment zwischen dem linear-formstabilen Zustand und
dem geometrisch-formstabilen Zu stand überführbar
ist. Über das Drehmomentübertragungsmittel kann
ein Drehmoment auf das oberste Segment aufgebracht werden, so dass
sich die benachbarten Segmente nacheinander drehen und in dem bestimmungsgemäßen,
geometrisch-formstabilen Zustand zum liegen kommen. Im Unterschied
zur Lösung, die aus dem Stand der Technik bekannt ist,
kann eine manuelle Verdrehung der Segmente entfallen. Die Beaufschlagung
des Drehmomentübertragungsmittels mit einem Drehmoment
kann auf einfache Weise und unter anderem auch maschinell erfolgen.
Dadurch wird die Herstellung von Formschläuchen erheblich
vereinfacht.
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Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Dorn im linear-formstabilen
Zustand und/oder im geometrisch-formstabilen Zustand ein statisch
bestimmtes System bildet. in diesem Zustand verfügen die
Segmente über keinerlei Bewegungsfreiheitsgrade, so dass
ein aufgezogener Formschlauch mit hoher Maßhaltigkeit gefertigt
werden kann.
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Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn das Drehmomentübertragungsmittel
die Segmente jeweils entlang der Mittelachse durchdringt. Bei dieser Ausführung
kann der Dorn auch bei bereits aufgezogenem Schlauchrohling zwischen
dem linear-formstabilen Zustand und dem geometrisch-formstabilen Zustand überführt
werden, was den Aufziehvorgang erheblich erleichtert.
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Es
kann sich als nützlich erweisen, wenn das Drehmomentübertragungsmittel
eine Kardanwelle ist. Über eine Kardanwelle lassen sich
erhebliche Drehmomente auch bei starken Krümmungen übertragen,
so dass im Ergebnis auch ein bereits aufgezogener Schlauchrohling
mit vertretbarem Kraftaufwand durch Beaufschlagung des Drehmomentübertragungsmittels
mit einem Drehmoment gemeinsam mit dem Dorn zwischen dem linear-formstabilen
Zustand und dem geometrisch-formstabilen Zustand überführbar
ist.
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Es
kann sich als praktisch erweisen, wenn die Segmente über
ein flexibles Verbindungsmittel verbunden sind. Dadurch können
die Segmente im Prinzip wie die Perlen einer Perlenkette aufgereiht und
nach dem Ausvulkanisieren eines Formschlauchs mit äußerst
geringem Kraftaufwand auch aus stark gekrümmten Formschlauchgeometrien
herausgezogen werden.
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Es
kann sich als günstig erweisen, wenn der Dorn durch Spannen
des Verbindungsmittels vom formveränderlichen Zustand in
einen formstabilen Zustand, vorzugsweise in den linearformstabilen
Zustand oder in den geometrisch-formstabilen Zustand, überführbar
ist. Bei dieser Gestaltungsform erleichtert sich die Handhabung
des Dorns erheblich gegenüber einer Ausführung,
bei welcher die Segmente manuell positioniert werden müssen.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn das Verbindungsmittel die Segmente jeweils
in einem Abstand von einer Mittelachse des Segments durchdringt.
Dadurch lassen sich die Segmente besser in die bestimmungsgemäße
Konfiguration zusammenführen.
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Es
kann hilfreich sein, wenn das Drehmomentübertragungsmittel
und das Verbindungsmittel von demselben Ende des Dorns aus betätigbar
sind. Bei dieser Gestaltungsform kann sowohl die Beaufschlagung
des Drehmomentübertragungsmittels mit einem Drehmoment
als auch das Spannen des Verbindungsmittels bei bereits aufgezogenem
Dorn und unter anderem auch maschinell erfolgen, wodurch die Herstellung
von Formschläuchen erheblich vereinfacht wird.
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Es
kann praktisch sein, wenn zumindest ein Segment zwei Kontaktflächen
aufweist, deren Ebenen einander schneiden. Mit diesem Segment sind räumlich
gekrümmte Formschlauchgeometrien darstellbar.
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Es
kann günstig sein, wenn sich zumindest bei einem Segment
der Durchmesser über die axiale Länge des Segments
zwischen zwei Kontaktflächen ändert. Mit diesem
Segment sind Formschlauchgeometrien mit Querschnittsveränderungen
darstellbar.
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Es
kann nützlich sein, wenn jedes Segment einen Schlüssel
und ein zum Schlüssel passendes Schloss aufweist, wobei
zwei benachbarte Segmente nach Schlüssel-Schloss-Prinzip
derart zusammenpassen, dass die Segmente am Umfang bündig
aneinander liegen. Bei dieser Gestaltungsform lassen sich die Segmente
auf einfache Weise und unter Ausschluss von Fehlbedienungen in die
bestimmungsgemäße Konfiguration bringen.
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Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn zwei benachbarte Segmente
beim Überführen des Dorns vom formveränderlichen
Zustand in den formstabilen Zustand nach Schlüssel-Schloss-Prinzip
zueinander positioniert werden. Dadurch erleichtert sich die Handhabung
des Dorns und die Herstellung des Formschlauchs wird vereinfacht.
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Es
kann sich als praktisch erweisen, wenn zwei benachbarte Segmente,
die nach Schlüssel-Schloss-Prinzip zueinander positioniert
sind, gegeneinander verdrehbar sind. Bei dieser Gestaltungsform
kann der Dorn, im wesentlichen ohne Lücken zwischen den
Segmenten, in welchen der weiche Schlauchrohling eingeklemmt werden
könnte, zwischen dem linearformstabilen Zustand und dem geometrisch-formstabilen
Zustand überführt werden, was die Ausschussquote
erheblich verringert.
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Es
kann sich als günstig erweisen, wenn das Verbindungsmittel
den Schlüssel und das Schloss jedes Segments durchdringt.
Dadurch lassen sich Schlüssel und Schloss benachbarter
Segmente einfach zueinander führen und die Gefahr von Fehlbedienungen
wird weiter verringert.
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Ein
weiterer, bevorzugter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines Formschlauchs, umfassend die Schritte:
- – Aufziehen eines flexiblen Schlauchrohlings
auf einen Dorn nach einer vorangegangenen Ausführung, wobei
sich der Dorn im linear-formstabilen Zustand befindet;
- – Überführen des Dorns vom linear-formstabilen Zustand
in den geometrischformstabilen Zustand durch Beaufschlagung des
Drehmomentübertragungsmittels mit einem Drehmoment;
- – Aushärten des Schlauchrohlings zur Herstellung eines
Formschlauchs;
- – Überführen des Dorns vom geometrisch-formstabilen
Zustand in den formveränderlichen Zustand; und
- – Abziehen des Formschlauchs vom Dorn.
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Die
bevorzugte Ausführung und Anwendung der Erfindung wird
nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen im Detail erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine perspektivische und schematische Gitternetzdarstellung des
erfindungsgemäßen Dorns in einem geometrisch-formstabilen
Zustand.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Kardanwelle, die als Drehmomentübertragungsmittel
im erfindungsgemäßen Dorn Verwendung findet.
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3 zeigt verschiedene Ansichten eines Segments
mit zwei sich schneidenden Kontaktflächen, wobei 3a eine
Seitenansicht, 3b eine Draufsicht, 3c eine
Vorderansicht und 3d eine Unteransicht zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
eine perspektivische, schematische Ansicht des erfindungsgemäßen
Dorns 1 zur Herstellung von Formschläuchen in
einem geometrisch-formstabilen Zustand, wobei der Dorn 1 zumindest
zwei verbundene Segmente 2 umfasst und überführbar
ist zwischen:
- – einem linear-formstabilen
Zustand, in welchem die Segmente 2 in Kontakt stehen und
im wesentlichen entlang einer geraden Linie angeordnet sind,
- – einem geometrisch-formstabilen Zustand, in welchem
die Segmente 2 in Kontakt stehen und im wesentlichen entlang
einer gekrümmten Linie angeordnet sind, und
- – einem formveränderlichen Zustand, in welchem die
Segmente 2 voneinander beabstandet und gegeneinander bewegbar
sind.
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Die
Segmente 2 sind über ein gelenkiges Drehmomentübertragungsmittel 3 in
einer Weise verbunden, dass der Dorn 1 durch Beaufschlagung
des Drehmomentübertragungsmittels 3 mit einem
Drehmoment zwischen dem linear-formstabilen Zustand und dem geometrischformstabilen
Zustand überführbar ist, wobei der Dorn 1 im
linear-formstabilen Zustand und im geometrisch-formstabilen Zustand
ein statisch bestimmtes System bildet. Der Dorn 1 umfasst
ein Kopfteil 4 und ein Basisteil 5, an welchem ein
Sechskant 6 zum Antrieb des Drehmomentübertragungsmittels 3 drehbar
gelagert ist. Im Basisteil 5 ist ein Paket von Tellerfedern
aufgenommen, dass durch Spannmuttern gespannt und gelockert werden kann,
um das Drehmomentübertragungsmittel 3 in axialer
Richtung für die formstabilen Zustände zu spannen
und für den formveränderlichen Zustand zu lockern.
Alle Segmente 2 sind zwischen dem Kopfteil 4 und
dem Basisteil 5 angeordnet.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Kardanwelle 3, die aus
einzelnen, miteinander verschweißten Kreuzgelenken besteht
und als Drehmomentübertragungsmittel im erfindungsgemäßen Dorn
Verwendung findet. Im Einbauzustand durchdringt die Kardanwelle
die Segmente 2 jeweils entlang deren Mittelachse M und
ist am Kopfteil 4 verschraubt und gekontert.
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Die
Segmente 2 sind zusätzlich über ein flexibles
Verbindungsmittel verbunden, so dass der Dorn 1 durch Spannen
des Verbindungsmittels vom formveränderlichen Zustand in
den linear-formstabilen Zustand überführbar ist.
Als Verbindungsmittel dienen vorzugsweise flexible Drahtseile oder
Drähte, welche die Segmente 2 jeweils zweifach
in einem Abstand von einer Mittelachse des Segments 2 durchdringen
und durch Öffnungen 26, 28 (3b, 3c, 3d)
ein- und austreten bzw. verlaufen. Die Drähte sind am Kopfteil 4 fixiert
oder ein Draht wird über eine am Kopfteil 4 fixierte
Umlenkrolle geführt, wobei ein Drahtende jeweils über
das Basisteil 6 zugänglich ist. Das Drehmomentübertragungsmittel 3 und
das Verbindungsmittel sind demnach beide über das Basisteil 6 von
demselben Ende des Dorns 1 aus betätigbar.
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Nachstehend
wird ein beispielhaftes Segment 2 stellvertretend für
eine Vielzahl von Segmenten beschrieben.
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3 zeigt verschiedene Ansichten eines Segments
mit zwei sich schneidenden Kontaktflächen, wobei 3a eine
Seitenansicht, 3b eine Draufsicht, 3c eine
Vorderansicht und 3d eine Unteransicht zeigt.
Wenngleich die Segmente 2 verschiedene Formen annehmen
können, verfügen sie über eine Reihe
einheitlicher Merkmale, die vorab erläutert werden, bevor
auf die Besonderheiten eingegangen wird.
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Jedes
Segment 2 umfasst einen im wesentlichen glatten Umfang 20,
der einen Innenquerschnitt eines zu fertigenden Formschlauchs definiert,
erste und zweite Kontaktflächen 21, 22 an
den axialen Endseiten, wobei sich die Kontaktflächen 21, 22 im wesentlichen
jeweils in einer Ebene erstrecken, einen mittigen Durchgang 23,
durch welchen sich das Drehmomentübertragungsmittel 3 erstrecken
kann, wobei der mittige Durchgang 23 auf der Seite der
ersten Kontaktfläche 21 von einem im wesentlichen
ringförmigen Steg 24a umgeben ist und auf der
Seite der zweiten Kontaktfläche 22 in einer zum
Steg 24a komplementären Ausnehmung 24b endet.
Jedes Segment 2 umfasst ferner einen Schlüssel 25 und
ein zum Schlüssel 25 passendes Schloss 27,
wobei zwei benachbarte Segmente 2 nach Schlüssel-Schloss-Prinzip
derart zusammenpassen, dass die Segmente 2 am Umfang 20 bündig
aneinander liegen. Der Schlüssel 25 umfasst in
diesem Fall zwei voneinander beabstandete Vorsprünge, die
auf der Seite der ersten Kontaktfläche 21 über
die erste Kontaktfläche 21 hervorstehen. Das Schloss 27 ist
eine im wesentlichen ringabschnittsförmig und konzentrisch
zu einer Mittelachse M verlaufende Nut, in welcher die Vorsprünge 25 aufnehmbar
sind, so dass zwei benachbarte Segmente 2 am Umfang 20 bündig aneinander
liegend ge geneinander verdrehbar sind. Die Abmessungen der Schlüssel 25 und
Schlösser 27 sind so aufeinander abgestimmt, dass
der Dorn 1 den linear-formstabilen Zustand einnimmt, wenn
die benachbarten Segmente 2 derart aneinander liegen, dass
die Schlüssel 25 sich an einer ersten Anschlagsposition
in den Schlössern 27 befinden, und dass der Dorn 1 den
geometrisch-formstabilen Zustand einnimmt, wenn die benachbarten
Segmente 2 derart aneinander liegen, dass die Schlüssel 25 sich an
einer zweiten Anschlagsposition in den Schlössern 27 befinden.
In den Schlüsseln 25 und Schlössern 27 befinden
sich Öffnungen 26, 28 (3b, 3c, 3d),
durch welche die als flexibles Verbindungsmittel dienenden Drahtseile
oder Drähte geführt werden, um die Segmente 2 im
formveränderlichen Zustand des Dorns 1 wie die
Perlen einer Perlenkette aufgereiht zu verbinden, so dass der Dorn 1 nach
der Aushärtung des Formschlauchs auch aus komplexen Formschlauchgeometrien
problemlos herausgezogen werden kann.
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Bei
einem als Distanzstück verwendeten Segment 2 ist
der Umfang 20 im wesentlichen zylindrisch und die ersten
und zweiten Kontaktflächen 21, 22 verlaufen
parallel zueinander. Die Schlüssel 25 und Schlösser 27 sind
so ausgerichtet, dass sich parallel zur Achsrichtung des Segments 2 der
Schlüssel 25 über dem Schloss 27 in
der ersten Anschlagsposition befindet und sich die Öffnungen 26 genau über den Öffnungen 28 befinden.
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Um
verschiedene Formschlauchgeometrien im geometrisch-formstabilen
Zustand des Dorns 1 darstellen zu können, können
die einzelnen Segmente 2 davon abweichende Formen aufweisen:
Formvariante
A) Um eine Querschnittsänderung des Dorns 1 bzw.
eines auf dem Dorn 1 zu fertigenden Formschlauchs herbeizuführen,
kann das Segment 2 zwischen den ersten und zweiten Kontaktflächen 21, 22 eine
Querschnittsänderung aufweisen, wobei der Umfang 20 des
Segments 2 bspw. kegelförmig, sanduhrförmig,
etc ausgebildet sein kann.
Formvariante B) Um eine Verdrehung
des Dorns 1 bzw. eines auf dem Dorn 1 zu fertigenden
Formschlauchs über einen vorgegebenen Winkel um die Dorn-
bzw. Schlauchachse herbeizuführen, kann das Schlüssel-,
Schloss- und Öffnungsbild eines Segments 2 (die
Anordnung der Schlüssel 25 und Schlösser 27 sowie
der Öffnungen 26, 28) auf der Seite der
ersten Kontaktfläche 21 über den vorgegebenen
Winkel um die Segmentachse 2 gegenüber dem Schlüssel-,
Schloss- und Öffnungsbild auf der Seite der zweiten Kontaktfläche 22 verdreht
sein.
Formvariante C) Um eine Krümmung des Dorns 1 bzw.
eines auf dem Dorn 1 zu fertigenden Formschlauchs über
einen vorgegebenen Winkel um eine Achse herbeizuführen,
die von der Dornachse beabstandet ist, kann das Segment 2 zwei
Kontaktflächen 21, 22 umfassen, deren
Ebenen einander schneiden, wobei das Segment 2 im wesentlichen
die Form eines Torusabschnitts aufweist.
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Die
Formvarianten A, B und C können in jeder denkbaren Kombination
vorliegen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Formschlauchs umfasst die Schritte:
- – Aufziehen
eines flexiblen Schlauchrohlings auf einen erfindungsgemäßen
Dorn 1, wobei sich der Dorn 1 im linear-formstabilen
Zustand befindet;
- – Überführen des Dorns 1 vom
linear-formstabilen Zustand in den geometrischformstabilen Zustand durch
Beaufschlagung des Drehmomentübertragungsmittels 3 mit
einem Drehmoment;
- – Aushärten des Schlauchrohlings zur Herstellung eines
Formschlauchs;
- – Überführen des Dorns 1 vom
geometrisch-formstabilen Zustand in den formveränderlichen
Zustand; und
- – Abziehen des Formschlauchs vom Dorn 1.
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Im
linear-formstabilen Zustand ist der Dorn 1 starr und linear.
Die als flexibles Verbindungsmittel dienenden Drähte sind
parallel zueinander ausgerichtet und gespannt.
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Zur Überführung
des Dorns vom linear-formstabilen Zustand in den geometrischformstabilen
Zustand wird die Kardanwelle gedreht und mit einem Drehmoment beaufschlagt,
so dass sich die Segmente 2 zueinander verdrehen. Die Segmente 2 sind derart
anliegend, dass sie keinen Abstand zueinander haben, was durch die
Kardanwelle gesichert ist. Die Drähte der Zugmechanik sind
dabei entsichert, damit sie der Verdrehung folgen können.
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Im
geometrisch-formstabilen Zustand ist der Dorn 1 starr und
zwei- oder dreidimensional gekrümmt, so dass die Dornachse
im wesentlichen in einer oder mehreren Ebenen verläuft.
Die als flexibles Verbindungsmittel dienenden Drähte sind
verdreht und gespannt.
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Zur Überführung
des Dorns vom geometrisch-formstabilen Zustand in den formveränderlichen
Zustand wird die Sicherung durch die Kardanwelle aufgehoben, so
dass ein definiertes Zerfallen des Dorns 1 eintritt. Durch
Abstandhalter können die Abstände der Segmente
zueinander definiert werden.
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Im
formveränderlichen Zustand ist der Dorn 1 vorzugsweise
flexibel und linear, wobei die Drähte parallel und entspannt
sind.
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Zur Überführung
des Dorns 1 vom formveränderlichen Zustand in
den linear-formstabilen Zustand werden die Drähte angezogen
und gespannt, so dass die Schlüssel 25 zu den
Schlössern 27 der benachbarten Segmente 2 geführt
werden. Die benachbarten Segmente 2 werden dabei nach Schlüssel-Schloss-Prinzip
derart zusammengeführt, dass die Segmente 2 am
Umfang 20 bündig aneinander liegen. Durch Beaufschlagung
der Kardanwelle mit einem Drehmoment entgegen der Drehrichtung,
die den Dorn 1 vom linear-formstabilen Zustand in den geometrisch-formstabilen
Zustand überführt, werden die Schlüssel 25 an
die ersten Anschlagspositionen in den Schlössern 27 gefahren,
so dass der Dorn 1 den geometrisch-formstabilen Zustand
einnimmt und ein statisch bestimmtes System bildet. Der linear-formstabile
Zustand wird zuletzt durch Anziehen der Kardanwelle über
das Paket von Tellerfedern gesichert.
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Die
Erfindung hat das Potential, das Handling beim Auf- und Abziehen
des Formschlauch(rohling)s zu vereinfachen und die Arbeitsbedingungen im
Hinblick auf Qualität, Arbeitsschutz und Gesundheit der
Mitarbeiter zu verbessern. Darüber hinaus bestehen Möglichkeiten
zur Automatisierung und Standardisierung des Verfahrens zur Herstellung
von Formschläuchen.
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Weiteres
Potential der Erfindung besteht hinsichtlich einer Automatisierung
durch die Verwendung eines Industrieroboters. Vorstellbar ist, dass
der erfindungsgemäße Dorn als siebte Achse am
Roboter appliziert wird. Die Robotersteuerung kann dann die Betätigung
der Kardanwelle und einer Spanneinrichtung für die Drähte über
die siebte Achse durchführen. Der Prozess umfasst in dieser
Ausführung die folgenden Schritte:
- – Aufnehmen
eines Dorns aus dem Dornlager durch den Roboter,
- – Verfahren des Dorns zu einer ersten Arbeitsstation
im linear-formstabilen Zustand,
- – Aufziehen eines Schlauchrohlings auf den Dorn im
linear-formstabilen Zustand,
- – Überführen des Dorns in den geometrisch-formstabilen
Zustand durch Drehen der Kardanwelle,
- – Verfahren des Roboters zu einer zweiten Arbeitsstation,
- – Ablegen des gespannten Dorns in ein Gestell, und
- – Verfahren des Roboters zum Dornlager und Aufnahme
eines neuen Dorns.
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Nach
der Vernetzung ergeben sich folgende Verfahrensschritte:
- – Verfahren des Roboters an die zweite
Arbeitsstation und Entnahme eines Dorns im geometrisch-formstabilen
Zustand inklusive des vernetzten Schlauchs,
- – Überführen des Dorns in den formveränderlichen
Zustand durch den Roboter, Abziehen des Schlauchs vom Dorn im formveränderlichen
Zustand,
- – Überführen des Dorns in den linear-formstabilen Zustand
durch Drehen der Kardanwelle durch Spannen der Drähte und
Drehen der Kardanwelle, Ablegen im Dornlager,
- – Aufnahme eines zweiten Dorns an der zweiten Arbeitsstation.
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Vorzugsweise
ist jeder Dorn mit einer Identifikation versehen (z. B. mittels
RFID, Barcode etc.), um die Zustände eindeutig zuzuordnen,
insbesondere, wenn die Dorne aus dem Dornlager für einen
erneuten Prozess entnommen werden.
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Alternativ
zu einer mechanischen Feder und einem Hubmechanismus an der Roboterflanschplatte
kann ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder implementiert werden,
der die Zugdrähte bzw. das flexible Verbindungsmittel spannt
bzw. entspannt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
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Zitierte Patentliteratur
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