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Die
Erfindung betrifft eine Freilaufnabe für ein Fahrrad mit
einem ritzeltragenden Zylinder, der gegenüber einem radverbundenen
Zylinder auf gleicher Achse frei drehbar gelagert ist, und mit einem Ratschensystem
zwischen ritzeltragendem und radverbundenem Zylinder, das die Drehung
Ritzel gegen Rad bei einer Relativ-Winkelgeschwindigkeit zwischen
ritzeltragendem und radverbundenem Zylinder in Rückwärtsrichtung
freigibt und in Vorwärtsrichtung sperrt.
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Eine
solche Kettenschaltung ist allgemein bekannt, vgl. z. B.
Winkler/Rauch,
Fahrradtechnik, 9. Auflage, 1996, S. 261 ff., aber auch
EP 0 777 060 A1 (
WO 96 26 370 ),
EP 0 787 922 A2 oder
EP 1 881 221 A2 ,
um nur einige zu nennen. Die
EP
0 787 922 kann hier als Beispiel einer Freilaufnabe dienen,
bei der die Klinken der Ratsche im ritzeltragenden Zylinder aufgenommen
sind, während die
EP
1 881 221 als Beispiel einer Nabe dienen kann, bei der
die Klinken im radverbundenem Zylinder aufgenommen sind.
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Die
EP 1 881 221 zeigt eine
Freilaufnabe, bei der – im Gegensatz zu üblichen
Freilaufnaben – die Klinken bei einer Rückwärtsbewegung,
also Entsperrung der Ratsche, sämtlich in ihre Aufnahmen
zurückgedrängt werden und somit das übliche
Klackern von Freilaufnaben vermindert wird. Bei einer Belastung
des ritzeltragenden Zylinders wird diese Zurückdrängung
automatisch aufgehoben.
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Die
bekannten Kettenschaltungen haben also einen Freilauf in Rückwärtsrichtung
(Ritzel gegen Rad) und eine sofort und automatisch einsetzende Sperre
in Vorwärtsrichtung. Bei Verwendung einer Kettenschaltung
kann nur bei (vorwärts) drehendem Rad ein Gangwechsel erfolgen.
Bei einem plötzlich notwendigen Abbremsen aus schneller
Geschwindigkeit ist der anschließend notwendige Übergang von
der vorher gewählten schnellen Übersetzung auf eine
langsamere Übersetzung zur Erhöhung des Drehmomentes
am Rad nur schwierig auszuführen, bei stehendem Rad überhaupt
nicht.
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Die
Erfindung soll hier Abhilfe schaffen.
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Dies
wird erfindungsgemäß erreicht durch eine vom Fahrer
von außen direkt oder indirekt betätigte Aufhebevorrichtung,
die die Sperre des Ratschensystems unabhängig von der relativen
Winkelgeschwindigkeit der ritzel- und radverbundenen Zylinder während
der Betätigung aufhebt.
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Die
Sperre kann also, bevorzugt vom Fahrer, manuell kurzzeitig für
Schaltvorgänge ausgeschaltet werden.
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Insbesondere
mit den nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
solcher Aufhebevorrichtungen ist es also möglich, kurzzeitig
die vorwärts wirkende Ratschensperre aufzuheben, um den
Schaltvorgang auch bei langsam drehendem oder stehendem Rad ausführen
zu können. Dann kann die Fahrt aus langsamer Geschwindigkeit
oder dem Stand mit einer niedrigen Untersetzung ohne Mühe
fortgesetzt werden.
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Die
technische Ausführung nimmt dabei auf die Beschreibung
in den o. g. Patentschriften Bezug, kann aber auch auf ähnlich
wirkende Freilaufausführungen, z. B. ein Klemmrollensystem,
mit kleinen Anpassungen übertragen werden.
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Bevorzugt
drückt die Aufhebevorrichtung die Ratschenklinken in ihre
eingeklappte, von den Ratschenzähnen getrennte Position
und hält sie dort während der externen Betätigung
der Aufhebevorrichtung fest, damit die Ritzel frei gegenüber
dem Rad durchdrehen können.
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Bevorzugt
ist die Aufhebevorrichtung eine Kombination aus axial verschiebbaren
Zylindern, Schlittert, Federn und anderen Übertragungselementen,
die bei drehendem und stehendem Rad durch Einwirkung von außerhalb
der Radnabe so bewegt werden können, dass die Ratschenklinken
nicht in ihnen gegenüberliegende Ratschenzähne
eingreifen können, und die bei fehlender externer Einwirkung durch
Rückstellfedern wieder in ihre Ausgangsposition zurückgeführt
werden.
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Bevorzugt
ist, ein in der Radachse verschieblicher Stab vorgesehen, mit dem
mindestens ein vom Stab radial durch eine Ausnehmung in der Achse
abragender Steg verbunden ist, der über mindestens einen
axial auf der Radachse verschieblichen Übertragungszylinder
auf radial zur Radachse hin abragende, durch radial durch den radverbundenen
Zylinder durchgehende, achsparallele Schlitze durchgreifende Schlittenstege
von mehreren auf dem radverbundenen Zylinder axial verschieblichen Schlitten
einwirkt, die ihrerseits durch ringförmig geschlossene
oder sektoral offene, ggf. der Position der Klinken zugeordnete,
Beaufschlagungselemente auf die Klinken einwirken.
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Der Übertragungszylinder
bildet also ein radial geschlossenes Übertragungselement
zwischen achsverbundenem Steg und den sich in variablen Winkelstellungen
befindlichen Schlitten, die ihrerseits entweder direkt auf die positionsmäßig
mit ihnen verbundenen Klinken wirken können oder wiederum über
einen geschlossenen Ring auf die positionsmäßig
von ihnen entkoppelten Klinken. Durch diese Gestaltung können
die Betätigungskräfte von außerhalb der
Radnabe auf die Ratschenklinken übertragen werden unabhängig
von den Drehungen von Rad und Ritzel.
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Bevorzugt
erfolgt bei einer Ausführungsform, bei der die Klinken
im radverbundenen Zylinder gelagert sind, das Festhalten oder Drücken
der Ratschenklinken in ihre(r) eingeklappte(n) Position durch Beaufschlagungselemente
in Form von abgewinkelten Nasen an Schlitten, die auf der Außenseite
des radverbundenen Zylinders in den Ausfräsungen des radverbundenen
Zylinders für die Ratschenklinken geführt werden
und axial verschiebbar sind. Dadurch läßt sich
die Erfindung auf eine ohnehin oft vorhandene Gestaltung verwenden.
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Besonders
bevorzugt kann in dieser Ausführungsform, bei der die Klinken
im radverbundenen Zylinder gelagert sind, das Drücken oder
Festhalten der Ratschenklinken durch einen wie in
EP 1 881 221 positionierten und geformten,
zur reibungsbewirkten Rückstellung eingebauten Niederhaltering
(in
EP 1 881 221 „member
56”, dort zur Reduzierung des Ratschengeräusches)
erfolgen, der über eine, in Bezug zur Raddrehung tangential
Kraft ausübende Schräge an den Nasen der Schlitten,
auf eine parallel dazu laufende Schräge am Niederhaltering
um seine Achse gedreht wird.
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Somit
wird aus der axialen Bewegung der Schlitten eine drehende des an
sich bekannten Ringes. Die Schlittennase wirkt also als Keil zwischen der
nach innen ragenden Fortsetzung des Ringes und dem Anschlag, an
dem die Fortsetzung des Ringes anschlägt, wenn die Klinken
freigegeben werden. Es kann also – im Gegensatz zum Stand
der Technik – die Freigabe der Klinken auch beim Vorwärtstreten
verhindert werden.
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Bevorzugt
werden bei einer Gestaltung der Freilaufnabe, bei der die Klinken
im ritzeltragenden Zylinder gelagert sind, die Schlitten durch parallel
zur Radachse verlaufende Ausfräsungen im radverbundenen
Zylinder und/oder Kugellagerrahmen geführt und weisen als
gemeinsames Beaufschlagungselement einen Zylindertopf auf, dessen
Ringkörper zur Aufhebung der Vorwärtssperre axial über
die Klinken geschoben wird und der an seinem von den Klinken abgewandten
Ende eine zur Achse senkrechte Bodenplatte mit mittigem Ringloch,
aufweist, dessen Rand in Nuten am Ende der Schlitten greift. Die
Bodenplatte ist dabei bevorzugt gegen die Schlitten drehbar, wird
aber von ihnen axial geführt. Durch diesen Aufbau können
alle Ratschenklauen gleichzeitig, und unabhängig von der
Drehung zwischen Rad und Ritzel in die eingeklappte Position gebracht
werden.
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Bevorzugt
drängt eine in die Aufhebevorrichtung eingebaute Rückstellfeder,
die sich gegen radfeste Seiten abstützt, Teile der Aufhebevorrichtung
in die Ausgangsposition, wenn die externe Betätigung aufgehoben
wird.
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Bevorzugt
weist die Aufhebevorrichtung eine Rückholfeder auf, die
sich gegen die Achse abstützt und die den Übertragungszylinder
ohne externe Betätigung so in Stellung hält, dass
die Reibung zwischen Schlittennasen und Übertragungszylinder
für diesen Fall minimiert wird.
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Bevorzugt
ist im Verlauf der Aufhebevorrichtung eine Druckfeder zwischen Steg
und Betätigungszylinder eingebaut, deren Federstärke
so gewählt ist, daß bei externer Betätigung
des Stabes keine Verschiebung der Schlitten erfolgt in dem Fall,
daß die Ratschenklinken in eingerastetem und belastetem
Eingriff mit den Ratschenzähnen stehen.
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In
einem solchen Fall wird die Druckfeder zusammengedrückt
und die Einrichtungselemente Stab und Steg stoßen an einen
Anschlag der Achsenöffnung, ohne daß die Klinken
aus ihrer eingerasteten Position gedrückt werden, wodurch
ein „Durchfallen” der Pedale verhindert wird.
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Besonders
bevorzugt weisen die Beaufschlagungselemente in axialer Richtung
Schrägen auf, die mit an den Klinken ausgebildeten Aufnahmeflächen
korrespondieren, auf die sie aufgeschoben werden und dadurch die
Klinken niederdrücken und niedergedrückt halten,
solange die externe Einwirkung erfolgt.
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Durch
die Schrägen kann die axiale Bewegung der Schlitten in
eine radiale der Klinken umgesetzt werden.
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Bevorzugt
werden die Schlitten durch sie umgebende Ringe gleitend auf der
Oberfläche der radverbundenen Zylinder in der Position
gehalten, bei der eine minimale Reibung in der für sie
vorgesehenen Führung erzielt wird.
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Bevorzugt
wird für den Fall, daß die Schlitten durch Ausfräsungen
im inneren Kugellagerrahmen des Kugellagers zwischen radverbundenem
und ritzeltragendem Zylinder geführt werden, der Kugellagerrahmen
durch geeignete Befestigungselemente zwischen dem Kugellagerahmen
und dem radverbundenem Zylinder gegen Drehung zwischen Kugellagerrahmen
und radverbundenem Zylinder fixiert.
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Damit
wird eine Verklemmung in der axialen Schlittenführung verhindert.
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Besonders
bevorzugt weist die Freilaufnabe, in einer Alternative zur schaltungsabhängigen
manuellen Auslösung durch den Fahrer, eine Hebelkombination
mit einer, auf der einen Seite der Hebelkombination die Hebel auseinanderdrückenden
Feder auf, welche Hebelkombination auf der Seite der Feder in den
Seilzug zur Schaltschwinge der Kettenschaltung zwischengeschaltet
ist und, auf der anderen Seite an der Radachse befestigt, ziehend
oder drückend auf den Stab in der Radachse wirkt und dadurch
bei Schaltung auf ein größeres Ritzel die Ratschenklinken
niederdrückt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, auf die wegen ihrer großen Klarheit und Übersichtlichkeit
hinsichtlich der Offenbarung ausdrücklich verwiesen wird,
anhand bevorzugter Ausführungsformen noch näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Eine
erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Freilaufnabe im Schnitt in einer Ansicht in Fahrtrichtung.
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2 Die
erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Freilaufnabe im Schnitt in einer Seitenansicht mit Blick auf die
Ritzelseite.
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3 Eine
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Freilaufnabe im Schnitt in einer Ansicht in Fahrtrichtung.
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4 Die
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Freilaufnabe im Schnitt in einer Seitenansicht mit Blick auf die
Ritzelseite.
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5 Eine
Hebelanordnung, die die Freigabe bzw. Sperrung des Ratschensystems
bei der ersten Ausführungsform steuert.
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6 Eine
Hebelanordnung, die die Freigabe bzw. Sperrung des Ratschensystems
bei der zweiten Ausführungsform steuert.
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Bei
einem Fahrrad mit Freilauf wird die Sperre des Ritzel-Tragezylinders 30; 130 gegenüber
dem radverbundenen Zylinder 20; 120 in Antriebsrichtung durch
beweglichen Klinken 60; 160 erzeugt, die durch
Federkraft 64; 164 in starre Zähne 36; 136 einrasten
(ausgeklappte Position). Die Klinken 60; 160 befinden
sich je nach Ausführungsform entweder im radverbundenen
Zylinder 20 (hierzu s. erste Ausführungsform)
oder im Ritzel-Tragezylinder 130 (hierzu s. zweite Ausführungsform),
die starren Zähne 36; 136 jeweils im
anderen Zylinder 30; 120. Die Sperre wird in Rückwärtsrichtung
aufgehoben, indem die Zähne die beweglichen klinken über
ihre flach abfallenden Seiten in eine Ausfräsung im Ritzel-Tragezylinder
oder im radverbundenen Zylinder drücken (eingeklappte Position).
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Die
technische Ausführung bezieht sich auf die Beschreibung
in den eingangs genannten Patenschriften, kann aber auch auf ähnlich
wirkende Freilauf-Ausführungen mit kleinen Anpassungen übertragen
werden
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In 1 ist
schematisch in Fahrtrichtung des Fahrrades im Schnitt eine Fahrradnabe 1 mit
Freilauf gezeigt, bei der die erfindungsgemäße
Einrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
zum Lösen der Sperre eingebaut ist. Die rahmenfeste Achse 10 weist
eine zur Ritzelseite (nach außen, rechts in 1)
weisende zylindrische Bohrung (11) (s. 2) auf,
durch die sich ein achsparalleler Stab 12 erstreckt, der
in einen Steg 14 eingeschraubt ist und diesen 14 bei
Betätigung des Stabes 12 in Richtung Radmitte
(M) nach innen beaufschlagt. Der Steg 14 ragt radial durch
eine Ausnehmung 15 aus der Achse 10 und beaufschlagt
einerseits zwei Federn 16 bzw. 17. Andererseits
beaufschlagt er über die Feder 16 einen Betätigungszylinder 18,
der die Achse 10 umschließt und auf ihr axial
verschieblich ist. In den Betätigungszylinder 18 ist
ein Rückholzylinder 19 eingeschraubt, der beim
Rückziehen des Stabes 12 bei Entspannung der Feder 17 die
Zylinder 19 und damit 18 nach außen verschiebt
und, wie noch geschildert werden wird, vom Schlitten 26 trennt.
Um die Achse 10 läuft ein durch Kugellager 21 um
die Achse 10 frei drehbarer, radverbundener Zylinder 20,
der drehfest mit dem Radrahmen (nicht gezeigt) des Hinterrades des
Fahrrades verbunden ist. Im Zylinder 20 befinden sich Aufnahmen
(Ausfräsungen) 23 (s. 2) für
die Klinken 60, die durch Federn 64 aus den Aufnahmen 23 um
eine Schwenkachse 62 (s. 2) in Richtung der
Ratschenzähne 36 am Ritzeltragezylinder 30 gedrängt
werden.
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Auf
dem radverbundenen Zylinder 20 sind Schlitten 26 axial
verschieblich und werden radial durch einen Ring 29 fixiert.
Die Schlitten 26 sind nach Anzahl und Winkelanordnung um
die Achse den Ratschenklinken 60 zugeordnet und an ihrer
unteren Seite der Form der Ausnehmungen 23 angepaßt,
so daß sie in den Ausnehmungen 23 axial leicht
verschieblich sind. Eine Nase 27 ragt jeweils von den Schlitten 26 durch
Ausfräsungen 22 im äußeren Ende
des radverbundenen Zylinders 20 so weit in den Raum zwischen
radverbundenem Zylinder 20 und Radachse 10, daß sie
(27) dort mit dem Zylinder 18 in Eingriff gelangen
können, wenn dieser längs der Achse 10 zur
Achsmitte verschoben wird. Eine sich am radverbundenen Zylinder 20 abstützende Rückstellfeder 50 drängt
den Schlitten 26 in axialer Richtung gegen einen Anschlag
nach außen.
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Der
Schlitten 26 weist wiederum eine im Bereich der Klinken 60 axial
zur Radmitte M gerichtete Nase 28 auf, die eine zur Achsmitte
nach außen gerichtete Schräge 25 aufweist.
Die Schräge 25 korrespondiert zu einer Schräge 65 der
Klinke 60. Vermittels ihrer Schräge 25 kann
die Nase 28 des Schlittens 26 auf die Schräge 65 der
Klinke 60 auflaufen und damit die Klinke 60 aus
der Eingriffsposition zum Ratschenzahn 36 in die Aufnahme 23 gegen
die Kraft der Feder 64 drängen.
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Wird
die Schräge
25 um 90° gedreht und die Nase
so positioniert, dass sie als Keil zwischen der in
EP 1 881 221 , auf die hier ausdrücklich
Bezug als Offenbarung genommen wird, genannten, nach innen ragenden
Fortsetzung des Ringes (dort: „member 65”) (hier
nicht dargestellt) und dem Anschlag am radverbundenen Zylinder wirkt,
an dem die Fortsetzung anschlägt, bewegt sie den Ring („member
65”) so, dass durch ihn die Klinken niedergedrückt
werden.
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Die
Ratschenzähne 36 sitzen in dieser Ausführungsform
in der inneren Zylinderoberfläche des Ritzel-Tragezylinders 30,
der durch Kugellager 31, 31' gegenüber
dem ersten, radverbundenen Zylinder 20 und damit dem Radrahmen
frei drehbar ist.
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Falls
von dem Stab 12 keine Kraft ausgeübt wird, kann
die Rückstellfeder 50 die Schlitten 26 an den
Nasen 27 nach außen drücken. Zur Trennung von
Schlitten 26 und Betätigungszylinder 18 dient
die Trennfeder 17, die den Stab 14 und mit Hilfe
des Mitnahmezylinders 19 den Zylinder 18 zur Radaußenseite
schiebt, sodass ohne Betätigung des Stabes 14 beim
Umlauf des Rades und damit des radverbundenen Zylinders 20 eine
Reibung zwischen Nase 27 und Betätigungszylinder 18 vermieden
wird.
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Die
(die Achse umgebende Ring-)Feder 16 hat eine Stärke,
die größer als die der Rückstellfeder 50,
aber etwas geringer ist als der Widerstand, der sich beim Auflaufen
der Schräge 25 der achsparallelen Schlittennase 28 auf
die Schräge 65 der Klinke 60 dann ergibt,
wenn die Klinke 60 durch Treten der Pedale, mit den Ratschenzähnen 36 verklemmt
ist. Wenn in einem solchen Zustand der Stab 12 betätigt wird,
schiebt er den Steg 14 gegen die Federkraft der Feder 16 vor.
Ist diese schwächer als die durch den Zylinder 18 vermittelte
Gegenkraft, so drückt sich die Feder 16 ganz zusammen.
Dann schlägt der untere Teil des Steges 14 aber
gegen einen durch das Ende der Ausnehmung 15 gebildeten
Anschlag 13 der Achse 10 an ohne dass der Schlitten 26 durch
den Stab 12 verschoben werden kann. Dadurch wird eine Freigabe
der Sperre und ein „Durchfallen” der Pedale verhindert.
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In 2 ist
schematisch ein Querschnitt durch die Einrichtung der 1 gezeigt.
In 2 entspricht eine Drehung im Uhrzeigersinn einer „Vorwärtsbewegung” des
ritzeltragenden Zylinders 30. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
die gleichen, oben erläuterten Teile. Aus 2 wird
die Aufnahme der Klinken 60 in den Ausnehmungen 23 des
radverbundenen Zylinders 20 besser erkennbar. Die obere Klinke
ist im herausgedrückten Zustand erkennbar und ihre Kante
ist im Eingriff mit einem der Ratschenzähne 36.
Die seitliche Auflaufschräge 65 ist ebenfalls
zu sehen.
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3 und 4 sind
den 1 und 2 entsprechende Zeichnungen
für die zweite Ausführungsform, wo die Klinken 160 im
Ritzeltragezylinder 136 gelagert sind. Die starren Ratschenzähne 136 befinden
sich dementsprechend im radverbundenen Zylinder 120. Die
den der 1 bis 2 entsprechenden
Bezugszeichen werden in 3 und 4 um 100 erhöht
verwendet.
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In 3 ist
schematisch in Fahrtrichtung des Fahrrades der Schnitt einer Fahrradnabe 101 mit Freilauf
gezeigt, bei der die erfindungsgemäße Einrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform zum Aufheben
der Ratschensperre eingebaut ist. Die rahmenfeste Achse 110 weist
eine zur Ritzelseite (nach außen, rechts in 3)
weisende zylindrische Bohrung 111 auf, durch die sich ein
achsparalleler Stab 112 erstreckt, der in einen Steg 114 eingeschraubt
ist und der diesen (114) bei Betätigung des Stabes 112 durch
den Fahrer in Richtung Radaußenseite (nach rechts in 3)
zieht. Der Steg 114 ragt radial durch eine Ausnehmung 115 aus
der Achse 110 und wirkt einerseits gegen die Rückstellfeder 117,
die sich auf ihrer zweiten Seite gegen die Schlitzwand 113 abstützt.
Andererseits beaufschlagt er gegen die Rückstellfeder 117 einen
Betätigungszylinder 118, der die Achse 110 umschließt
und auf ihr axial verschieblich ist.
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Um
die Achse 110 läuft ein durch Kugellager 121 um
die Achse 110 frei drehbarer erster Zylinder 120,
der radverbundene Zylinder, der seinerseits drehfest mit dem Radrahmen
(nicht gezeigt) des Hinterrades des Fahrrades verbunden ist. Im
Zylinder 120 befinden sich an der Innenseite die Ratschenzähne 136.
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Auf
dem radverbundenen Zylinder 120 sind n Schlitten 126 in
Ausfräsungen im radverbundenen Zylinder 120 und/oder
dem radinneren Kugellagerrahmen parallel zur Radachse verschiebbar
und radial durch einen Ring 129 fixiert. Die n Schlitten 126 sind
um den radverbundenen Zylinder 120 verteilt. Eine Nase 127 ragt
jeweils von den Schlitten 126 durch Ausfräsungen 122 im
radverbundenen Zylinder 120 so weit in den Raum zwischen
radverbundenem Zylinder 120 und Radachse 110,
daß sie dort über die Feder 116 mit dem
Zylinder 118 in Eingriff gelangen können, wenn
dieser zur Radaußenseite (rechts) verschoben wird. Eine
sich am radverbundenen Zylinder 120 abstützende
Ringrückstellfeder 150 drückt den Schlitten 126 in
axialer Richtung zur Radmitte bis zum Anschlag an der Innenseite
des radverbundenen Zylinders.
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Die
Schlitten erfassen an ihrem radinneren Ende gemeinsam einen zur
Achse 110 senkrechten Ring 124, der mit dem Schlitten 126 axial
beweglich ist. Am äußeren Rand geht der Ring in
einen parallel zur Radachse abgewinkelten Zylinder 128 über.
Diese umlaufende, axial zur Radaußenseite gerichtete Nase 128 weist
eine zur Achsmitte nach innen gerichtete Schräge 125 auf.
Die Schräge korrespondiert zu einer Schräge 165 der
Klinke 160. Vermittels dieser Schräge 125 kann
der Ring 124 auf die Schräge 165 der
Klinke 160 auflaufen und damit die Klinke 160 aus
der Eingriffsposition zum Ratschenzahn 136 in die Aufnahme 123 gegen
die Kraft der Feder 164 drängen.
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Falls
von dem Stab 112 keine Kraft ausgeübt wird, kann
die Rückstellfeder 150 den Schlitten 126 nach
innen drücken (links in 3), wodurch
der Ring 124 außer Eingriff mit den Klinken 160 kommt. Wenn
von dem Stab 112 keine Kraft ausgeübt wird, kann
auch die Feder 117 den Steg 114 vom Betätigungszylinder 118 trennen
und somit für die Teile 114, 118, 116 und 127 einen
reibungsarmen Zustand schaffen.
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Die
(die Achse 110 umgebende Ring-)Feder 116 hat eine
Stärke, die größer ist als die der Rückstellfeder 150,
aberetwas geringer ist als der Widerstand, der sich beim Auflaufen
der Schräge 125 der achsparallelen Ringnase 128 auf
die Schräge 165 der Klinke 160 dann ergibt,
wenn die Klinke 160, z. B. durch Treten der Pedale, mit
den Ratschenzähnen 136 verklemmt ist. Wenn in
einem solchen Zustand der Stab 112 betätigt wird,
schiebt er den Steg 114 und damit den Betätigungszylinder 118 gegen
die Federkraft der Feder 116 vor. Ist diese schwächer
als die von den Nasen 127 ausgeübte Gegenkraft,
so drückt sich die Feder 116 zusammen bis der
Steg 114 gegen den durch die komprimierte Feder 117 gebildeten
Anschlag stöst, sodass der Schlitten 126 in diesem
Fall durch den Stab 112 nicht verschoben werden kann. Dadurch
wird beim Vorwärtstreten in die Pedale der Eingriff in
die Ratschensperre verhindert und somit ein „Durchfallen” der
Pedale.
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In 4 ist
schematisch ein Querschnitt durch die Einrichtung der 3 (in
unterschiedlichen Schnittebenen) gezeigt. In 4 entspricht
eine Drehung im Uhrzeigersinn einer „Vorwärtsbewegung” des
ritzeltragenden Zylinders 130. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
die gleichen, oben erläuterten Teile. Aus 4 wird
die Aufnahme der Klinken 160 in den Ausnehmungen 123 des
ritzeltragenden Zylinders 130 besser erkennbar. Die obere
Klinke ist im herausgedrückten Zustand erkennbar und ihre
Kante ist im Eingriff mit einem der Ratschenzähne 136.
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Es
gilt also für beide Ausführungsformen (5 für
Ausführungsform 1 und 6 für
Ausführungsform 2):
Die Aufhebung der Vorwärtssperre
zwischen ritzeltragendem und radverbundenem Zylinder wird durch also
Drücken oder Ziehen des Stabes 12 bzw. 112 längs
der Nebenachse ausgelöst. Das Drücken oder Ziehen
des Stabes kann über einen Seilzug, der zum Lenkrad und
einem Drehgriff oder Hebel am Lenkrad führt, betätigt
werden.
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In
einer Ergänzung von eigenständiger erfinderischer
Bedeutung kann das Drücken oder Ziehen des Stabes durch
durch einen Schaltvorgang an der Schaltschwinge der Ritzelschaltung
betätigt werden. Bei Einrichtung der Feder an der Blattschaltschwinge so,
daß die Schaltschwinge gegen den Federdruck zum kleinen
Blatt hin bewegt wird, kann die Vorrichtung an der Blattschaltung
analog zur Vorrichtung an der Ritzelschaltung eingesetzt werden.
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Wie
in 5 bzw. 6 erläutert, kann die Bewegung
des Stabes 12 bzw. 112 wie folgt bewirkt werden:
In
den Seilzug 80, 85; 180, 185 zur
Schaltschwinge der Kettenschaltung wird eine Hebelkombination (5 bzw. 6)
eingebracht. Dazu wird der Mantel 80; 180 des
Seilzuges aufgetrennt und die so gebildeten Mantelenden sind jeweils
mit dem einen Ende 71, 72; 172, 172 der
Hebelarme verbunden. D. h. die Hebelarme der Hebelkombination sind
jeweils an den Mantelenden des Seilzuges befestigt, welche von einer Druckfeder 90; 190 auf
dieser Seite der Hebelarme auseinandergehalten werden. Die Hebel sind über
einen gemeinsamen Drehpunkt 73; 173 drehbar.
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In
der 1. Ausführungsform (5) ist die
Hebelform so ausgebildet, daß ein Zusammenziehen auf der
Federseite ein Zusammendrücken auf der gegenüberliegenden
Seite bewirkt.
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In
der 2. Ausführungsform (6) ist die
Hebelform so ausgebildet, daß ein Zusammenziehen auf der
Federseite ein Auseinanderdrücken auf der gegenüberliegenden
Seite bewirkt.
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Die
zwischengeschaltete Feder ist stärker als die Feder in
der Schaltschwinge. Auf der zweiten Seite der Hebelkombination ist
der Hebelarm 75; 175 direkt an der Achse 10, 110 befestigt.
Der zweite Hebelarm 76; 176 wirkt ziehend oder
drückend auf den Stab 12; 112.
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Sobald
der Radfahrer an der Lenkstange auf ein Ritzel mit größerem
Durchmesser schaltet, also den Seilzug zur Schaltschwinge spannt,
um die Schaltschwinge in Richtung der größeren
Ritzel zu bewegen die aber durch die Kette bei fehlender Raddrehung
blockiert wird, wird die Feder zusammengedrückt und die
Hebel auf der anderen Seite der Hebelzange zusammengedrückt
(5) bzw. auseinandergezogen (6),
wodurch dann über den Stab 12 bzw. 112 die
Ratschenklinken in der eingeklappten Position die Ritzeldrehung
nach vorwärts gegenüber dem Hinterrad frei geben,
bis die Schaltschwinge und die Kette das vorgegebene Ritzel erreicht
haben. Da dann die Spannung im Seilzug zur Schaltschwinge nachlässt,
entspannt sich die zwischengeschaltete Feder 90; 190,
sodass der Stab 12 bzw. 112 sich in die Ruhestellung
bewegen kann und die Blockade der Ratschenklinken aufgehoben wird.
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-
- für
die erste Ausführungsform
- 10
- Nabenachse
- 11
- Bohrung
in der Nabenachse
- 12
- Stab
in der Bohrung
- 13
- Anschlag
für Feder
- 14
- Steg
- 15
- Ausfräsung
in der Nabenachse für Stegverschiebung
- 16
- Ringfeder
- 17
- Ringfeder
- 18
- Betätigungszylinder
- 19
- Rückholzylinder
- 20
- radverbundener
Zylinder
- 21
- Kugellager
- 22
- Ausfräsung
im radverbundenen Zylinder für Schlittenstege
- 23
- Ausfräsung
für Klinken
- 25
- Auflauffläche
an den Schlittennasen
- 26
- Schlittenhaupteil
- 27
- radial
gerichtete Schlittenstege
- 28
- Auflaufnase
der Schlitten
- 29
- umlaufender
Ring
- 30
- Ritzeltragezylinder
- 31,
31'
- Kugellager
- 36
- Ratschenzahn
- 50
- Rückstellfeder
für Schlitten
- 60
- Klinke
- 65
- Auflauffläche
an den Klinken
- 71
- Hebelende
- 72
- Hebelende
- 73
- Drehpunkt
- 75
- Hebelende
- 76
- Hebelende
- 80
- Seilzugmantel
zur Schaltschwinge
- 85
- Seilzugseele
zur Schaltschwinge
- 90
- Druckfeder
-
- Die
gegenüber den obigen Bezugszeichen um Hundert erhöhten
Bezugszeichen bezeichnen analoge Teile mit gleicher Bezeichnung
in der zweiten Ausführungsform.
-
- Hinzukommen:
- 124
- Verbindungsring
des Zylinders 128 zu den Schlitten
- 128
- Zylinder
mit Auflaufnase
- 140
- Kugellagerrahmen
- 141
- axiale
Ausfräsungen im Kugellagerrahmen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0777060
A1 [0002]
- - WO 9626370 [0002]
- - EP 0787922 A2 [0002]
- - EP 1881221 A2 [0002]
- - EP 0787922 [0002]
- - EP 1881221 [0002, 0003, 0015, 0015, 0041]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Winkler/Rauch,
Fahrradtechnik, 9. Auflage, 1996, S. 261 ff. [0002]