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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gebläse mit wenigstens einem rotierenden
Gebläserad, insbesondere
Ventilator oder Verdichter, Seitenkanalverdichter, mit einem in
einem Motorgehäuse
angeordneten Elektromotor, mit einer elektronischen Steuereinrichtung
für den
Elektromotor und mit einem Motorschalter.
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Im
Besonderen betrifft die Erfindung Gebläse im Anwendungsbereich bis
1,5 bar Druckdifferenz, die mit zunehmendem Volumenstrom weiter
unter diesen Wert absinken kann. Typischer Anwendungsbereich sind
daher Gebläse
in der Form von Ventilatoren und Seitenkanalverdichtern. Sie finden
in der industriellen Produktion für mehrfache Zwecke Verwendung
und benötigen
hierfür
als industrielles Betriebsmittel einen fachgerechten elektrischen
Anschluss. Die elektrischen Zuleitungen zu derartigen Gebläsen müssen in
geeigneter Form dimensioniert, verlegt und gegen Kurzschluss und Überlast
abgesichert werden. Dies erfolgt beispielsweise durch Schmelzsicherungen
oder sonstige Leitungsschutzschalter(-automaten). Hierfür ist es
beispielsweise üblich,
an zentralen Stellen innerhalb eines Betriebs oder einer industriellen
Produktionshalle Maschinenschaltschränke vorzusehen, in denen die
betreffenden Schutzelemente und insbesondere die für die Ansteuerung
der Gebläse
und anderer Betriebsmittel erforderlichen Motorschalter und Steuergeräte untergebracht
sind. Dies bedingt jedoch eine räumliche Trennung
der Steuer- und Schutzkomponenten von dem bzw. den Gebläsen. Im
Maschinen- und Anlagenbau wird das Gesamtsystem aus Betriebsmittel plus
Zuleitung meistens mit Motorschutzschaltern oder thermischen Überlastauslösern in
Verbindung mit einem Leistungsschütz in der Zuleitung des Motors
abgesichert. Der Auslösestrom
des Motorschutzschalters oder des thermischen Überlastauslösers wird solchenfalls mehr
oder weniger genau auf den Bemessungsstrom des Elektromotors eingestellt. Hierbei
kann typischerweise sowohl ein Kurzschluss in der Zuleitung zu dem
Betriebsmittel bzw. zu dessen Elektromotor als auch ein Überlastschutz
des Elektromotors selbst realisiert werden, indem die Wärmewirkung
des in das Gerät
hineinfließenden Stroms
und die Wirkdauer als indirektes Maß für die Motortemperatur als Abschaltkriterium
benutzt wird. Man spricht hier vom I2t-Integral.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wurde jedoch festgestellt, dass eine
derartige Überwachung
in mehrfacher Hinsicht nicht stets zu dem erwünschten Erfolg, nämlich dem
Schutz des Elektromotors vor Beschädigung führt. Es wird durch diese herkömmliche
Methode ein von den spezifischen Bedingungen und dem Betriebszustand
des Gebläses
und des Elektromotors losgelöster
Wert geschätzt
und anhand dessen das Vorliegen eines kritischen Zustands überprüft. Die
räumliche
Trennung von Schutzmittel und Betriebsmittel verschärfen diese
Problematik weiter.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gebläse der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass der Schutz des
Elektromotors weiter verbessert wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Motorschalter als elektronischer Schalter ausgebildet ist
und die Steuereinrichtung und der Motorschalter im oder am Motorgehäuse oder
in einem Anschlussgehäuse
am Motorgehäuse,
insbesondere in einem Klemmenkasten am Motorgehäuse, angeordnet sind und dass
eine mit der Steuereinrichtung zusammenwirkende Erfassungsvorrichtung
für den
Motorstrom vorgesehen ist, die wenigstens einer Phase, vorzugsweise
zwei Phasen, des Elektromotors zugeordnet ist und für die Messung
der Höhe
des Motorstroms und die Anlaufzeit des Motorstroms während einer
Anlaufphase des Elektromotors und für die Messung der Höhe des Motorstroms
während
einer Dauerbetriebsphase des Elektromotors ausgebildet ist, und
dass die Steuereinrichtung zum Vergleichen der erfassten Messwerte
in Form der Höhe
und Anlaufzeit des Motorstroms während
der Anlaufphase und der Höhe
des Motorstroms während
der Dauerbetriebsphase mit in einer Speichervorrichtung der Steuereinrichtung
hinterlegten Grenzwerten ausgebildet ist und dass die Steuereinrichtung
zur Auslösung
weiterer Steuerungsmaßnahmen
in Abhängigkeit
des Vergleichs der Messwerte mit den hinterlegten Grenzwerten ausgebildet ist.
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Dadurch
dass die Steuereinrichtung und der Motorschalter motornah, nämlich an
oder in dem Motorgehäuse
oder in einem Anschlussgehäuse
am Motorgehäuse
untergebracht sind, kann eine wirksame Überwachung von Betriebsparametern
ausgeführt
werden, und zwar am Standort des Gebläses und damit wirklichkeitsnah.
Durch die erfindungsgemäße Anwendung
einer selektiven Motorstromerfassung, getrennt nach einer Anlaufphase
und einer Dauerbetriebsphase, lässt
ich eine sicherere und damit bessere Überwachung des Elektromotors
erreichen.
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Dadurch
dass die Steuereinrichtung zusätzlich
eine Speichervorrichtung aufweist zur Eingabe von Grenzwerten, die
die zulässige
Höhe und
Anlaufzeit des Motorstroms während
der Anlaufphase und die Höhe
des Motorstroms während
der Dauerbetriebsphase bauartbedingt oder individuell für das betreffende
spezifische Gerät
bezeichnen, kann ein Gebläse
mit einer individuell für
dessen Motorauslegung optimal programmierten Steuereinrichtung zur
Verfügung
gestellt werden.
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Der
eigentliche Anlaufvorgang, das heißt der zeitliche Verlauf und
die Höhe
des Motorstroms (Stromstärke)
des Gebläses
und dessen Elektromotoren ist jeweils von der Motorbaugröße und der
Auslegung der Wicklungen abhängig.
Während
der Anlaufphase steigt der Motorstrom an und kann dabei auch ein
Vielfaches der Höhe
Motorstroms während der
Dauerbetriebsphase erreichen, allerdings muss der Motorstrom nach
diesem Anfangsanstieg möglichst
rasch wieder absinken und seinen für die Motorkomponenten unbedenklichen
Dauerbetriebswert annehmen. Die Zeit vom Einschalten des Motorstroms über den
raschen Anstieg bis zum Widerabnehmen und Erreichen des Dauerbetriebsstroms wird
als Anlaufzeit bezeichnet. Die Anlaufzeit ist von der Höhe der Versorgungsspannung
und von den Trägheitsmomenten
im Motorläufer,
dem Laufrad und gegebenenfalls von Riemenübersetzungen abhängig. Der
Anlaufvorgang dauert bei Gebläsen,
Ventilatoren und Verdichtern mit Dreiphasenmotoren (bis ca. 4 kW) üblicherweise
1 bis 5 Sekunden. Der Anlaufstrom im Verhältnis zum sogenannten Dauerbemessungsstrom,
also der Höhe
des Motorstroms während
der Dauerbetriebsphase, beträgt
typischerweise das Fünf-
bis Siebenfache. Da jede elektronische Steuereinrichtung ab Werk
erfindungsgemäß individuell
mittels der in ihrer Speichereinrichtung gespeicherten überwachungsrelevanten
Geräteparameter
auf das jeweilige Gebläse
und dessen Elektromotor abgestimmt ist, kann eine optimale Überwachung
erreicht werden. Es sind beispielsweise die für das betreffende Gebläse charakteristische
Anlaufstromhöhe
und die Anlaufzeit oder Anlaufdauer bis zum Einschwingen auf den
Dauerbemessungsstrom in der Speichereinrichtung unlöschbar hinterlegt.
Anhand dieser Grenzwerte kann ein Schweranlauf, ein Blockierzustand
oder eine Überlastung
schneller als beispielsweise unter Verwendung lediglich eines Wicklungstemperatursensors
erkannt werden.
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Auf
diese Weise lässt
sich der Anlaufstrom, also die Höhe
des Motorstroms während
der Anlaufphase, und die Anlaufzeit sowie die Höhe des Motorstroms während der
Dauerbetriebsphase mit individuell eingegebenen Grenzwerten überwachen.
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Es
können
beispielsweise Extremzustände detektiert
werden, wenn beispielsweise ausgehend von einem kalten Motor mit
einem in einem Extremfall festgefrorenen Laufrad sehr hohe Motorströme fließen, die
zur raschen Zerstörung
der Kupferwicklung des Elektromotors führen würden, so kann dies durch eine
auf die spezifischen Bedingungen des Gebläses und seines Elektromotors
programmierte Steuereinrichtung rechtzeitig erkannt werden. Eine
nur geschätzte
Entwicklung der Motortemperatur oder ein alleiniger Temperaturschalter
in der Motorwicklung würde
möglicherweise
aufgrund der Kühlkapazität des noch
kalten Motorpakets erst verzögert
ansprechen, so dass auch unter Berücksichtigung von Überschwingeffekten
ein zuverlässiger
Motorschutz nicht gewährleistet
werden könnte.
Durch die erwähnte
erfindungsgemäße selektive Überwachung
des Motorstroms ist dies aber möglich,
und es ist sichergestellt, dass die Steuereinrichtung, die gewissermaßen als Teil
des Gebläses
und ihres Elektromotors konzipiert wird, korrekt auf dieses spezifische
Gebläse
mit den korrekten Parametern programmiert ist. Ein derartiges erfindungsgemäßes Gebläse braucht
dann lediglich mit der Netzversorgungsspannung verbunden zu werden.
Der Weg über
einen zentralen Schaltschrank ist nicht mehr erforderlich. Dessen
ungeachtet kann jedoch über
geeignete Schnittstellen ein Anschluss der Steuereinrichtung in
ein digitales Datennetz realisiert werden.
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Bei
den erwähnten
Steuerungsmaßnahmen in
Abhängigkeit
des vorstehend erwähnten
Vergleichs der Messwerte mit den hinterlegten Grenzwerten, insbesondere
bei Feststellung einer Grenzwertüberschreitung,
kann es sich im einfachsten Fall um eine Schutzabschaltung des Gebläses handeln. Denkbar
wäre auch
die Ausgabe einer digitalen oder analogen Warnmeldung über eine
Schnittstelle bis hin zur Aktivierung einer automatischen Wiederanlaufsperre.
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Weiter
kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Erfassungsvorrichtung
für den
Motorstrom auch für
die Messung der Anstiegsgeschwindigkeit des Motorstroms während der
Anlaufphase ausgebildet ist und auch hierfür Grenzwerte in der Speichervorrichtung
hinterlegt sind, so dass auch diese Größe für die intendierten Motorschutzzwecke
herangezogen werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung von besonderer Bedeutung ist in wenigstens
einer Phase der Motorwicklung ein Wicklungstemperatursensor vorgesehen,
und die Steuereinrichtung des Gebläses ist zur Erfassung und Bewertung
des Sensorsignals dieses Wicklungstemperatursensors und zur Auslösung weiterer
Steuerungsmaßnahmen
ausgebildet. Durch diese weitere Maßnahme kann ein noch besserer Motorschutz
erreicht werden. Zum einen kann die tatsächliche Ist-Temperatur der Motorwicklung für Steuerungszwecke
verwendet werden. Wenn die Wicklungstemperatur beispielsweise allmählich ansteigt, z.
B. in Folge von schwergängigen
Lagern, Fremdkörpern
oder lufttechnischer Überlastung
des Betriebsmittels, so kann durch Auswertung des Signals des Wicklungstemperatursensors
der Motorschutz hinreichend ausgeführt werden. Extreme Betriebszustände werden – wie schon
vorausgehend erwähnt – durch
die selektive Motorstromüberwachung
ermittelt, so dass entsprechende Steuerungsmaßnahmen rascher ausgeführt werden
können.
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Des
Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung
zur Erfassung und Bewertung der Anstiegszeit der Wicklungstemperatur ausgebildet
ist, indem die Anstiegszeit der Wicklungstemperatur mit in der Speichervorrichtung
hinterlegten Grenzwerten verglichen wird. Auch auf diese Weise kann
eine im praktischen Betrieb vorteilhafte Dynamik des Motorschutzes
realisiert werden.
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Als
Versorgungsspannung für
die Steuerelektronik kann in vorteilhafter Weise die den Klemmen
des Geräts
zugeführte
Netzspannungsversorgung vorgesehen sein.
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Insgesamt
erweist es sich als vorteilhaft, dass anhand des Vergleichs der
erfassten Messwerte und der hinterlegten Grenzwerte eine Bewertung eines
Fehlerzustands durch die Steuerungseinrichtung vorgenommen werden
kann, die dann zur Auslösung
weiterer geeigneter Steuerungsmaßnahmen führt.
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Da
der Motorschalter, wie eingangs erwähnt, erfindungsgemäß als elektronischer
Motorschalter ausgebildet ist, benötigt er weniger Einbauraum
und verschleißt
beispielsweise gegenüber
einem Schaltschütz
oder einem Handschalter bei häufigem
Ein- und Ausschalten
weniger. Für.
eine bevorzugte Anwendung erfolgt die Ansteuerung des Gebläses vorzugsweise
automatisiert über
einen Steuerbefehl ausgehend von einer übergeordneten Steuerung/SPS
an die Steuereinrichtung(en) des Gebläses, insbesondere auch über eine
serielle Schnittstelle. Insbesondere kann der elektronische Motorschalter
durch einen SELV-Digital- oder Analogeingang direkt von einer SPS-Steuerung heraus
angesteuert werden und von dort einen Ein-/Ausschaltbefehl erhalten, z. B. in
Abhängigkeit
davon, ob andere Betriebsmittel eingeschaltet sind oder sich beispielhaft
Produkte im Bereich einer Trocknungsanlage befinden und hierfür ein Luftstrom
durch das Gebläse bereitgestellt
werden soll. Ist eine derartige Einschaltbedingung dann nicht mehr
erfüllt,
so wird der Motorschalter sofort oder mit einer Nachlaufverzögerung abgeschaltet.
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Es
ist aber auch denkbar und vorteilhaft, wenn über die erwähnte insbesondere serielle Schnittstelle
bestimmte Betriebsbedingungen (Schwell- oder Grenzwerte), wie z.
B. für
Temperatur, Druck, Feuchtigkeitsgehalt, Volumenstrom, Zeit, Position,
der elektronischen Steuereinrichtung direkt eingegeben und verknüpft werden
können.
Weiter können über die
betreffende(n) Schnittstelle(n) Signale weiterer Sensoren, die ebenfalls
am oder im Motorgehäuse
oder zumindest gebläsenah
untergebracht sind, direkt ausgewertet werden. Es kann sich hier
beispielsweise um Temperatur-, Druck-, Feuchtigkeitsgehaltssensoren
oder dergleichen Sensoren handeln.
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Weiter
erweist es sich als vorteilhaft, wenn an den betreffenden Phasen
der Versorgungsspannung eine Drehfeldprüfung für den korrekten Zündzeitpunkt
des elektronischen Motorschalters, insbesondere in Form eines Leistungshalbleiters,
Thyristors oder Triacs, ausgeführt
wird und dies vorzugsweise auch zu Diagnosezwecken verwendet werden kann.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den beigefügten
Patentansprüchen
und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
eines erfindungsgemäßen Gebläses. In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Gebläses mit
einem Anschlussgehäuse
zur Aufnahme des elektronischen Motorschalters und der Steuereinrichtung
und
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2 eine
schematische Darstellung der Ansteuerung des Elektromotors des erfindungsgemäßen Gebläses nach 1.
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1 zeigt
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnetes Gebläse beispielhaft
in Form eines Seitenkanalverdichters. Das Gebläse 2 umfasst ein in
einem Gebläsegehäuse 4 untergebrachtes
Radialgebläserad 6,
welches axial angesaugte Luft radial beschleunigt und verdrängt, wobei
diese Luft dann durch einen tangential mündenden Gebläsegehäusestutzen 8 an
nicht dargestellte weiterführende
Verrohrung ausgeblasen wird. Das Gebläserad 6 ist durch
einen in einem Motorgehäuse 10 angeordneten
Elektromotor 12 antreibbar. Am Motorgehäuse 10 des Gebläses 2 ist
ein Anschlussgehäuse 14 angeordnet,
in dem somit unmittelbar in Motornähe ein elektronischer Motorschalter 16 und
eine elektronische Steuereinrichtung 18 untergebracht ist, deren Komponenten
und Funktionsweise schematisch in 2 dargestellt
sind.
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Der
Motorschalter 16 und die Steuereinrichtung 18 bilden
einen Halbleiter-Motorstarter oder ein Halbleiter-Motorsteuergerät, welches
auf noch näher zu
beschreibende Weise speziell für
das spezifische Gebläse 2 und
dessen Elektromotor 12 ausgelegt ist. Es ist motornah in
dem Anschlussgehäuse 14 untergebracht,
welches unmittelbar am Motorgehäuse 10 des
Gebläses 2 angeordnet
ist. Die Integration der Steuerspannungsversorgung und der hierfür erforderlichen
Steuerelektronik in Form der elektronischen Steuereinrichtung 18 in
unmittelbarer Motornähe
und nicht in einem entfernt an zentraler Stelle angeordneten Schaltschrank
bringt mehrere Vorteile mit sich und gestattet – wie schon ausgeführt – die individuelle
Abstimmung der Steuereinrichtung 18 und ihrer Schutzfunktionen
auf das spezifische Gebläse und
seine elektromotorischen Komponenten. Es wird somit ein komplett
aufgebautes und getestetes Gebläse
samt Elektromotor und hierauf spezifisch abgestellter elektronischer
Steuereinrichtung angeboten und an den Benutzer abgegeben; es ist
sofort im Betrieb des Benutzers anwendbar und braucht im wesentlichen
nur noch mit der Netzspannungsversorgung verbunden zu werden, die
an entsprechenden Anschlüssen
im oder am Anschlussgehäuse 14 anschließbar ist.
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2 zeigt
die im Anschlussgehäuse 14 untergebrachten
Komponenten (einschließlich
des allerdings im Motorgehäuse 10 untergebrachten
Elektromotors 12). Diese Komponenten werden insgesamt mit
A bezeichnet. Sie sind Teil der im modular aufgebauten Anschlussgehäuse 14 untergebrachten Gebläsesteuerung.
Nachfolgend werden die Komponenten gemäß A beschrieben. Diejenigen
Komponenten innerhalb der strichpunktierten Linie gehören im engeren
Sinne zur elektronischen Steuereinrichtung 18. Die punktierte
Linie trennt die zum Gebläse 2 gehörenden Komponenten
(intern) und die externe Umgebung. Man erkennt eine Dreiphasen-Netzversorgungsspannung 20,
die zu dem elektronischen Leistungsschalter 16 beispielhaft
in Form eines 6fach-Thyristor-Moduls
oder Triacs führt,
der ein verschleißfreies
Schalten gestattet (Komponente H).
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Bei
B ist die Erfassung des Motorstroms in zwei Phasen 22 (Außenleiter)
der Dreiphasen-Netzversorgungsspannung 20 dargestellt.
Die Komponenten bei B bilden je eine mit der Steuereinrichtung 18 zusammenwirkende
Erfassungsvorrichtung 24 für den Motorstrom. Dabei ist
die elektronische Steuereinrichtung 18 und deren μ-Controller 26 so
ausgebildet, dass die Höhe
des Motorstroms und die Anlaufzeit des Motorstroms während einer
Anlaufphase des Elektromotors 12 und die Höhe des Motorstroms während einer
sich daran anschließenden
Dauerbetriebsphase erfasst und ausgewertet wird. Die Auswertung
erfolgt durch Vergleich der von den Erfassungsvorrichtungen 24 erfassten
Messwerten mit in einer Speichervorrichtung 28 hinterlegten
gerätespezifischen
Grenzwerten mit dem Ziel der Ausbildung und Durchführung einer Überlastschutzfunktion
(Motorschutz). Der intern gemessene Motorstrom in den beiden Phasen
(Außenleitern) 22 und
die Zeitdauer bis zur Erreichung des typischen Dauerbetriebsstroms
wird gezielt zur Störungserkennung
und Diagnose herangezogen. Sollte beispielsweise ein extremer Betriebszustand,
z. B. in Form eines blockierenden oder schwer gängigen Laufrads bei kaltem Motor,
eintreten, so könnte
dies zeitnah anhand des Motorstroms detektiert werden, etwa dadurch
dass die zulässige
in der Speichervorrichtung 28 hinterlegte Anlaufzeit überschritten
wird. Eine bloße
motorennahe Temperaturüberwachung
könnte
dies nicht leisten. Zusätzlich
zu der selektiven Motorstromüberwachung
ist aber wenigstens ein Wicklungstemperatursensor oder -schalter 30 vorgesehen,
dessen Signale ständig
durch die elektronische Steuereinrichtung 18 ausgewertet
und zusätzlich
zu Überwachungs- oder
Steuerungszwecken verwendet werden. So ist durch Berücksichtigung
der Wicklungstemperatur insbesondere das langsam eintretende Überhitzen des
Elektromotors erkennbar, insbesondere infolge schwergängiger Lager,
Fremdkörper
oder Überlastung
des Gebläses,
so dass rechtzeitig Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden
können.
Zur Ansteuerung des Elektromotors 12 wird also eine selektive Stromüberwachung
getrennt nach Anlaufphase und Dauerbetriebsphase in vorzugsweise
zwei Phasen 22 der Netzversorgungsspannung 20 und
zusätzlich eine
Wicklungstemperaturüberwachung
angewandt. Bei C ist ferner eine integrierte Drehfeldüberwachung/Spannungsnulldurchgangserkennung
vorgesehen, die zunächst
zur Ermittlung des optimalen Zündzeitpunkts
für den
Leistungsschalter 16 dient. Die hierzu eingebauten hardwaremäßigen Komponenten
werden insbesondere auch dazu verwendet, die Drehfeldrichtung an
den Eingangsklemmen zu prüfen.
Zusätzlich
könnte
damit auch eine Bestimmung des cosφ erfolgen. Zusätzlich wäre eine
Spannungsmessung für
die Berechnung der elektrischen Leistung denkbar.
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Bei
D ist angedeutet, dass die elektronische Steuereinrichtung 18 ihre
eigene SELV-Steuerspannung direkt aus der Dreiphasen-Netzversorgungsspannung
(oder alternativ aus nur einer Phase gegen Neutralleiter) ableitet.
Diese SELV-Steuerspannung kann zusätzlich für nicht dargestellte einfache
Steuer-/Überwachungsfunktionen
unter Verwendung zusätzlicher
externer Schalter und Sensoren und für Signalaustausch mit übergeordneten
Steuerungen genutzt werden. Anhand der Höhe der Sekundärspannung
dieses SELV-Trafos kann auch eine Spannungsmessung erfolgen.
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Bei
E ist die grundsätzlich
denkbare Nutzung der von den Sensoreinrichtungen (Erfassungsvorrichtungen 24 für den Motorstrom,
Wicklungstemperatursensor 30 sowie dem Analogeingang 33)
gelieferten Signale und Daten für
weitere Auswerteprozesse angedeutet. Hierfür ist bei F als Minimallösung ein
SELV-Digitaleingang für
externe Steuersignale vorgesehen. Zur Ansteuerung des Digitaleingangs kann
auch die interne SELV-Spannungsquelle (D) verwendet werden. Weiter
ist bei G ein frei verknüpfbarer
Digitalausgang als Open Collector Ausgang für den Signal- und Datenaustausch
nach Extern integriert. Das Potential an der Ausgangsklemme wird zusätzlich von
einem weiteren Eingang 32 des μ-Controllers 26 überwacht.
So kann eine externe Störmeldung
gegebenenfalls auch zur Abschaltung der Motoransteuerung durch den μ-Controller 26 führen.
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Weitere
Funktionen seien kurz angedeutet:
Bei J ist dargestellt, dass
die Wicklungstemperaturüberwachung
doppelt wirkt. Das Signal des Wicklungstemperatursensors 30 wirkt
auf einen Eingang 34 des μ-Controllers 26 und
direkt auf die Thyristor-Ansteuerung, wobei zusätzlich eine Wiedereinschaltsperre
durch den μ-Controller 26 vorgesehen ist.
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Bei
K ist eine integrierte SELV-Kleinspannungsversorgung für interne
Elektronik und nicht dargestellte externe Sensoren (12 V ungeregelt)
zum Aufbau einfacher Insellösungen
vorgesehen.
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F
bezeichnet einen Digital-Eingang (10 bis 30 V=) in doppelter Ausführung. Der
Digital-Eingang wirkt direkt auf einen Eingang 36 des μ-Controllers 26 und
auch direkt (L) auf die Thyristor-Ansteuerung. Auch hier kann eine
automatisierte Wiedereinschaltsperre durch den μ-Controller 26 verwirklicht werden.
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Bei
M ist ein frei verknüpfbarer
potentialfreier Relaiskontakt (250 V, 1 A) wiederum für einen
externen Signalaustausch vorgesehen.
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G
bezeichnet den schon vorausgehend erwähnten Digitalausgang als Open
Collector Ausgang mit zusätzlicher
Spannungsmessung durch einen Analogeingang 32 des μ-Controllers 26.
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Ferner
sind bei O Statusanzeigemittel in Form von LEDs vorgesehen (z. B.
grüne LED
bedeutet Motor läuft,
rote LED bezeichnet einen Störungsvorgang).
Durch verschiedene Blinkcodes der beiden Anzeigemittel kann die
Fehlerdiagnose erleichtert werden.
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P
bezeichnet eine serielle Datenschnittstelle. Hierüber können die
internen Daten und Statusinformationen ausgetauscht bzw. Steuer-
und Parametrierfunktionen ausgeführt
und übertragen
werden. Ein parametrierbarer integrierter Analogeingang 33 ermöglicht die
direkte Verknüpfung
eines Analogsignals mit dem Gebläse
zur Realisierung einfacher Steuerungsaufgaben.