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Die
Erfindung betrifft eine Lackiervorrichtung zum automatischen Lackieren
der Innenwand eines Rohres, beispielsweise eines Stahlturmes einer Windenergieanlage
oder einer Turmkomponente hierzu. Ferner betrifft die Erfindung
ein Lackiersystem hierzu.
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Es
ist üblich,
die Innenwand eines großen Rohres
mit einem Durchmesser von beispielsweise drei Metern und einer Länge von
beispielsweise zwanzig Metern manuell zu lackieren. Dabei ergeben sich
schwierige Arbeitsbedingungen, beispielsweise muss teilweise über Kopf
gearbeitet werden. Insbesondere sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um eine
Gefährdung
der Gesundheit des Lackierers zu verhindern, beispielsweise ist
sicherzustellen, dass Lackdämpfe
aus dem Rohr abgesaugt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lackiervorrichtung zum
automatischen Lackieren der Innenwand eines Rohres anzugeben. Ferner soll
ein Lackiersystem hierzu angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Lackiervorrichtung zum automatischen Lackieren der Innenwand
eines Rohres,
- • mit einem länglich ausgebildeten
Zentralbefestigungsteil mit einem ersten Zentralbefestigungsabschnitt,
an welchen mindestens drei, sternähnlich unter Einhaltung gleicher
Winkel angeordnete, federbelastete, gelenkige, einem Parallelogramm ähnliche
Viereck-Konfigurationen symmetrisch befestigt sind, wobei jede dieser
Viereck-Konfigurationen mindestens zwei Laufrad- oder Gleit-Anordnungen
zur Abstützung
an der Innenwand des Rohres aufweist,
- • mit
einem rotierenden Spritzkopf mit mindestens einer Lackaustrittsdüse für die Lackierung
der Innenwand des Rohres
- • und
mit einem Drehantrieb mit einer rotierenden Komponente für den Antrieb
des Spritzkopfes, wobei die feststehende Komponente des Drehantriebs
an einem zweiten Zentral-Befestigungsabschnitt des Zentral-Befestigungsteils
befestigt ist.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Lackiersystems erfindungsgemäß gelöst durch
eine an einem Rohrende zu positionierende Zug-/Wickel-/Versorgungsseinrichtung
mit einer Seilwinde zum Aufwickeln eines an der Lackiervorrichtung
befestigten Zugseils, mit einem Lackbehälter und mit einer Wickelvorrichtung
für die
zur Energie- und Medienversorgung der Lackiervorrichtung erforderlichen
Kabel-/Schlauchverbindungen.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin,
dass ein automatisches Beschichten respektive Lackieren der Innenwände von Rohren
mit relativ großen,
unterschiedlichen Durchmessern und relativ großer Länge möglich ist. Hierunter werden
insbesondere Rohr-Durchmesser im Bereich von etwa einem bis fünf Metern
verstanden. Es können
in einfacher Weise Lackiervorrichtungen für Rohre unterschiedlichen Durchmessers
zur Verfügung
gestellt werden. Eine erste Lackiervorrichtung kann dabei z. B.
einen Bereich zwischen einem und zwei Metern, eine zweite Lackiervorrichtung
den Bereich zwischen zwei und drei Metern, eine dritte Lackiervorrichtung
den Bereich zwischen drei und vier Metern und eine vierte Lackiervorrichtung
den Bereich zwischen vier und fünf
Metern abdecken. Die Länge
eines Rohres kann beispielsweise 20 Meter oder 30 Meter betragen.
Bei entsprechender Ausführung
von Zugseil und Kabel-/Schlauchverbindungen für die Energie- und Medienversorgung
können
auch wesentlich längere
Rohre beschichtet/lackiert werden. Vorteilhaft wird eine reproduzierbare,
gleichmäßige und
hohe Lackierqualität
erzielt. Im Unterschied zu einer manuellen Lackierung ergeben sich
keine gefährlichen
und gesundheitsgefährdenden
Arbeitsbedingungen. Im Vergleich zu einer ma nuellen Lackierung wird
der Lackierprozess beschleunigt und es wird ein Dauerbetrieb ermöglicht.
Bei Vergleich mit einer manuellen Lackierung ergibt sich ein erhöhter Durchsatz.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Ansicht einer in einem Transportbehälter befindlichen
Lackiervorrichtung,
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2 eine
Seitenansicht der Lackiervorrichtung,
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3, 4 schematische
Frontansichten der Lackiervorrichtung für Rohre mit unterschiedlichem
Durchmesser,
-
5 eine
in einem Rohr mit relativ kleinem Durchmesser befindliche Lackiervorrichtung,
-
6 eine
in einem Rohr mit relativ großen Durchmesser
befindliche Lackiervorrichtung,
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7–9 unterschiedliche
interessierende Verfahrenszustände
während
des Lackiervorganges.
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In 1 ist
eine dreidimensionale Ansicht einer in einem Transportbehälter befindlichen
Lackiervorrichtung dargestellt. Die Lackiervorrichtung 1 weist
die folgenden Hauptkomponenten auf:
- • ein länglich ausgebildetes
Zentral-Befestigungsteil 3, bestehend aus einem ersten
Zentral-Befestigungsabschnitt 5 und einem zweiten Zentral-Befestigungsabschnitt 7,
- • ein
federbelastetes Dreibein 6, welches eine zentrisch exakt
ausgerichtete Längsbewegung der
Lackiervorrichtung 1 entlang der Innenwand eines Rohres,
z. B. eines Stahlturmes einer Windenergieanlage ermöglicht,
- • einen
rotierenden Spritzkopf 8 mit mindestens einer Lackaustrittsdüse 39 für die Lackierung
der Innenwand des Rohres,
- • ein
Lager 25, welches in Verbindung mit einer Koppel-Konfiguration 13/22/26 und
Scheren-Konfigurationen 28/32/38 eine
flexible Verstellung des Abstandes der Lackaustrittsdüsen 39 vom
Zentral-Befestigungsteil 3 und damit innerhalb gewisser
Grenzen eine flexible und automatische Anpassung der Lackiervorrichtung 1 an
den konkret vorliegenden Innen-Durchmesser des Rohres ermöglicht,
- • einen
Drehantrieb 35 für
den Antrieb (Rotation) des Spritzkopfes 8. Dabei kann es
sich um einen elektrischen Drehantrieb oder um einen pneumatischen
Drehantrieb handeln.
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Dabei
entspricht die Mittelachse 4 des Zentral-Befestigungsteils 3 gleichzeitig
der Mittelachse des Rohres. Der erste Zentral-Befestigungsabschnitt 5 dient
im Wesentlichen zur Montage des Dreibeins 6 in folgender
Art und Weise: Jedes der drei Beine des federbelasteten Dreibeins 6 weist
einen ersten Hebel 9 auf, welcher über ein erstes Innen-Gelenk 10 am ersten
Ende des ersten Zentral-Befestigungsabschnitts 5 und über ein
erstes Außen-Gelenk 11 am ersten
Ende eines (parallel zur Mittelachse 4 verlaufenden) Parallel-Hebels 18 befestigt
ist. Dort befindet sich auch eine erste Laufrad- oder Gleit-Anordnung 12.
Ferner weist jedes der drei Beine des federbelasteten Dreibeins 6 einen
zweiten Hebel 13 auf, welcher über ein zweites Innen-Gelenk 15 am
zweiten Ende des ersten Zentral-Befestigungsabschnitts 5 respektive
an einem dort angeordneten Befestigungsring und über ein zweites Außen-Gelenk 16 am zweiten
Ende des Parallel-Hebels 18 befestigt ist. Dort befindet
sich auch eine zweite Laufrad- oder Gleit-Anordnung 17.
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Wie
auch in 1 zu erkennen ist, wird durch
die Konfiguration erster Zentral-Befestigungsabschnitt 5/erster
Hebel 9/Parallel-Hebel 18/zweiter Hebel 13 jeweils
eine einem Parallelogramm ähnliche
Viereck-Konfiguration aufgespannt, wobei jeweils eine Zugfeder-Anordnung 19 entsprechend
einer Diagonalen dieses Vierecks angeordnet ist und über ein
erstes Gelenk 20 (in der Nähe des Außen-Gelenks 11) am
Hebel 9 befestigt sowie über ein zweites Gelenk 21 (in
der Nähe
des Innen-Gelenks 15)
am ersten Zentral-Befestigungsabschnitt 5 befestigt ist.
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Das
Lager 25 besteht aus einer rotatorisch feststehenden Lagerschale 26 und
einer rotierenden Lagerschale 27, wobei die Lagerschale 26 translatorisch
längs des
zweiten Zentral-Befestigungsabschnitts 7 verschiebbar ist.
Eine solche Verschiebung wird durch eine Koppel-Konfiguration 13/22/26 bewirkt.
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Der
Drehantrieb 35 besteht aus einer mit dem zweiten Zentral-Befestigungsabschnitt 7 verbundenen
feststehenden Komponente 36 und einer rotierenden Komponente 37.
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Der
zweite Zentral-Befestigungsabschnitt 7 dient im Wesentlichen
zur Montage des Lagers 25 sowie des Drehantriebs 35 in
folgender Art und Weise: Zur translatorischen Verschiebung der Lagerschale 26 längs des
zweiten Zentral-Befestigungsabschnitts 7 sind
Koppel-Hebel 22 der Koppel-Konfiguration 13/22/26 über erste
Gelenke 23 an den Hebeln 13 des Dreibeins 6 sowie über zweite
Gelenke 24 an der feststehenden Lagerschale 26 befestigt.
Die rotierende Lagerschale 27 ist über erste Gelenke 29 mit den
Enden von ersten Scheren-Hebeln 28 verbunden. An den weiteren
Enden dieser Scheren-Hebel 28 sind (parallel zur Mittelachse 4 verlaufende)
Parallel-Hebel 38 über
zweite Gelenke 30 befestigt. An den Parallel-Hebeln 38 sind
die vorstehend erwähnten
Lackaustrittsdüsen 39 derart
montiert, dass der erzeugte Lackstrahl (Farbstrahl) zur Innenwand
des Rohres gerichtet ist.
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Die
Scheren-Hebel 28 sind Teil von aus jeweils zwei Scheren-Hebeln 28, 32 bestehenden Scheren-Konfigurationen 28/32/38,
wobei die beiden Scheren-Hebel 28, 32 in etwa
mittig über
Scheren-Gelenke 31 miteinander verbunden sind. Die Enden
der zweiten Scheren-Hebel 32 sind einerseits über erste
Gelenke 33 mit der rotierenden Komponente 37 des
Drehantriebs 35 und andererseits über zweite Gelenke 34 mit
den Parallel-Hebeln 38 verbunden. Diese zweiten Gelenke 34 sind
in Form von (parallel zur Mittelachse 4 verlaufenden) Längsschlitzen
ausgebildet, welche in den Parallel-Hebeln 38 eingebracht
sind.
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Wie
bereits aus 1 zu erkennen ist, ist mittels
der Scheren-Konfigurationen 28/32/38 der Abstand
zwischen der Mittelachse 4 und den Lackaustrittsdüsen 39 flexibel
einstellbar:
- • Verringert sich der Abstand
zwischen den Gelenken 29 und 33, so verringert
sich zwangsläufig auch
der Abstand zwischen den Gelenken 30 und 34 respektive
der Abstand zwischen rotierender Lagerschale 27 und rotierender
Komponente 37 des Drehantriebs 35. Folglich vergrößert sich
der Abstand zwischen Mittelachse 4 und Lackaustrittsdüsen 39.
- • Umgekehrt:
Vergrößert sich
der Abstand zwischen den Gelenken 29 und 33 respektive
der Abstand zwischen rotierender Lagerschale 27 und rotierender
Komponente 37 des Drehantriebs 35, so vergrößert sich
zwangsläufig
auch der Abstand zwischen den Gelenken 30 und 34.
Folglich verringert sich der Abstand zwischen Mittelachse 4 und
Lackaustrittsdüsen 39.
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Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
sind in 1 nicht alle Baukomponenten
der Lackiervorrichtung 1 mit separaten Bezugszeichen beziffert,
deshalb werden folgende Klarstellungen vorgenommen:
- • Das
federbelastete Dreibein 6 besitzt insgesamt drei einem
Parallelogramm ähnliche
Viereck-Konfigurationen, d. h. drei erste Hebel 9, drei
zweite Hebel 13, drei Parallel-Hebel 18, drei
Zugfeder-Anordnungen 19, drei erste Laufrad- oder Gleit-Anordnungen 12 und
drei zweite Laufrad- oder Gleit-Anordnungen 17. Dabei weist
jede Laufrad- oder Gleit-Anordnung 12, 17 mindestens ein
Laufrad oder einen Gleitschuh auf. Wichtige Baukomponente für die Viereck-Konfiguration ist zudem
der erste Zentral-Befestigungsabschnitt 5.
- • Die
Koppel-Konfiguration 13/22/26 besitzt
drei Koppel-Hebel 22, welche einerseits mit den Hebeln 13 und
andererseits mit der Lagerschale 26 (jeweils gelenkig)
verbunden sind.
- • Die
Scheren-Konfigurationen 28/32/38 besitzen drei
erste Scheren-Hebel 28 und drei zweite Scheren-Hebel 32.
- • Der
rotierende Spritzkopf 8 besitzt drei Parallel-Hebel 38,
welche jeweils mindestens eine Lackaustrittsdüse 39 tragen.
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Selbstverständlich können auch
mehr als drei Viereck-Konfigurationen und auch mehr als drei Scheren-Konfigurationen
realisiert werden.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
befindet sich die Lackiervorrichtung 1 bei der Darstellung
gemäß 1 in
einem Transportbehälter 51.
Dieser Transportbehälter 51 weist
eine erste Stirnseite 52 und eine zweite Stirnseite 53 auf.
Zum Einsatz der Lackiervorrichtung 1 wird dieser Transportbehälter 51 mit
seiner ersten Stirnseite 52 an das erste Rohrende des zu
lackierenden Rohres positioniert, wonach die Lackiervorrichtung 1 in
das Rohr transportiert werden kann.
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In 2 ist
eine Seitenansicht der Lackiervorrichtung 1 dargestellt.
Im Einzelnen sind zu erkennen:
- • das federbelastete
Dreibein 6 mit dem ersten Zentral-Befestigungsabschnitt 5,
den Hebeln 9 mit ihren Gelenken 10 und 11,
den Hebeln 13 mit ihren Gelenken 15 und 16,
den Parallel-Hebeln 18, den Zugfeder-Anordnungen 19 mit
ihren Gelenken 20 und 21 und den Laufrad- oder
Gleit-Anordnungen 12, 17,
- • die
aus den Koppel-Hebeln 22 mit ihren Gelenken 23, 24 bestehende,
an der Lagerschale 26 befestigte Koppel-Konfiguration 13/22/26,
welche eine Längsverschiebung
des Lagers 25 längs
des zweiten, endseitig mit der feststehenden Komponente 36 des
Drehantriebs 35 verbundenen Zentral-Befestigungsabschnitts 7 bewirkt,
- • die
aus den Hebeln 28, 32 mit ihren Gelenken 29, 30, 31, 33, 34 bestehende
Scheren-Konfigurationen 28/32/38, welche
einerseits an der rotierenden Lagerschale 27 und der rotierenden
Komponente 37 des Drehantriebs 35 befestigt ist
und an welcher andererseits die Parallel-Hebel 38 montiert
sind, welche die Lackaustrittsdüsen 39 des rotierenden
Spritzkopfs 8 tragen,
- • eine
endseitig des ersten Zentral-Befestigungsabschnitts 5 mittig – siehe
Mittelachse 4 – montierte
Befestigungsvorrichtung 43, an welcher ein Zugseil befestigt
werden kann.
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In
den 3 und 4 sind schematische Frontansichten
der Lackiervorrichtung für
Rohre unterschiedlichen Durchmessers dargestellt, aus denen die
sternähnlich
unter Einhaltung gleicher Winkel angeordneten und symmetrisch befestigten
Viereck-Konfigurationen
ersichtlich sind. Im Einzelnen sind zu erkennen:
- • das am
ersten Zentral-Befestigungsteil 5 des Zentral-Befestigungsteils 3 befestigte,
federbelastete Dreibein 6 mit ersten Hebeln 9,
zweiten Hebeln 13, Parallel-Hebeln 18, Zugfeder-Anordnungen 19 und
Laufrad- oder Gleit-Anordnungen 12 + 17 mit
den zugehörigen
Gelenken,
- • die
am zweiten Zentral-Befestigungsteil 7 des Zentral-Befestigungsteils 3 befestigte,
rotatorisch feststehende Lagerschale 26 sowie die rotierende Lagerschale 27 des
Lagers 25,
- • die
Scheren-Konfiguration 28/32/38 mit den
ersten Scheren-Hebeln 28, den zweiten Scheren-Hebel 32 und
den Parallel-Hebeln 38,
- • die
auf den Parallel-Hebeln 38 montierten Lackaustrittsdüsen 39,
- • lediglich
schematisch der rotierende Spritzkopf 8 und der Drehantrieb 35.
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Der
Unterschied zwischen den beiden
3 und
4 besteht
in den unterschiedlichen Abständen
A1 (bei
3) und A2 (bei
4)
zwischen der Mittelachse
4 und den Laufrad- oder Gleit-Anordnungen
12,
17 sowie
in den unterschiedlichen Abständen B1
(bei
3) und B2 (bei
4) zwischen
der Mittelachse
4 und den Lackaustrittsdüsen
39,
wobei A1 < A2 und
B1 < B2. Es gilt:
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Für den Rohr-Innendurchmesser
D1 (bei 3) und D2 (bei Fig. 4)
gilt:
D1 = 2A1
D2 = 2A2
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In 5 ist
korrespondierend zu 3 eine in einem Rohr mit relativ
kleinem Durchmesser befindliche Lackiervorrichtung dargestellt.
Die Lackiervorrichtung 1 gleitet entlang der Innenwand 47 des Rohres 46 von
einem ersten Rohrende 48 zu einem zweiten Rohrende 49 (siehe
hierzu die 7–9). Für den Rohr-Innendurchmesser
D1 gilt D1 = 2A1 (siehe 3). Es ergibt sich eine typische
einem Parallelogramm ähnliche
Viereck-Konfiguration 5/9/18/13/19 mit
Verlängerung
der Zugfeder-Anordnungen 19. Bedingt durch die Koppel-Konfiguration 13/22/26 mit
den Koppel-Hebeln 22 ergibt sich ein relativ großer Abstand
C1 zwischen der rotierenden Lagerschale 27 und der rotierenden
Komponente 37 des Drehantriebs 35.
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In 6 ist
korrespondierend zu 4 eine in einem Rohr mit relativ
großen
Durchmesser befindliche Lackiervorrichtung dargestellt. Die Lackiervorrichtung 1 gleitet
wiederum entlang der Innenwand 47 des Rohres 46 (siehe
hierzu die 7–9). Für den Rohr-Innendurchmesser
D2 gilt D2 = 2A2 (siehe 4). Die typischen einem Parallelogramm ähnlichen
Viereck-Konfigurationen 5/9/18/13/19 verändern sich
zu Konfigurationen, welche einem Rechteck ähneln, wobei sich die Zugfeder-Anordnungen 19 verkürzen. Bedingt
durch die Koppel-Konfiguration 13/22/26 mit
den Koppel-Hebeln 22 ergibt sich ein relativ kleiner Abstand
C2 zwischen der rotierenden Lagerschale 27 und der rotierenden
Komponente 37 des Drehantriebs 35.
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In
den 7–9 sind
unterschiedliche interessierende Verfahrenszustände während des Lackiervorganges
dargestellt, und zwar ist in allen drei Figuren ein Rohr 46 mit
seinen beiden Enden, einem ersten Rohrende 48 und einem
zweiten Rohrende 49 zu erkennen, wobei die Innenwand 47 des
Rohres unter Einsatz der Lackiervorrichtung zu lackieren ist. Beim
Rohr 46 handelt es sich beispielsweise um einen Stahlturm
einer Windenergieanlage. Die Mittelachse 4 des Rohres ist
skizziert.
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Wie 7 zeigt,
wird zur Vorbereitung des Lackiervorganges der Transportbehälter 51 mit
der darin befindlichen Lackiervorrichtung 1 mit seiner Stirnseite 52 vor
das offene zweite Rohrende 49 gebracht. Vor die weitere
Stirnseite 53 des Transportbehälters 51 wird eine
Zug-/Wickel-/Versorgungseinrichtung 44, mit einer Seilwinde,
mit einem Lackbehälter
und mit einer Wickelvorrichtung für die zur Energie- und Medienversorgung
der Lackiervorrichtung 1 erforderlichen Kabel und Schläuche positioniert. Selbstverständlich kann
diese Zug-/Wickel-/Versorgungseinrichtung 44 alternativ
auch integraler Bestandteil des Transportbehälters 51 selbst sein.
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Wie 8 zeigt,
wird die Lackiervorrichtung 1 zunächst im Sinne einer Leerfahrt
vom Rohrende 49 an das andere Rohrende 48 gebracht.
Dabei werden das Zugseil 42 von der vorstehend erwähnten Seilwinde
und die Kabel-/Schlauchverbindungen 41 für die Energie-
und Medienversorgung der Lackiervorrichtung 1 von der vorstehend
erwähnten
Wickelvorrichtung abgewickelt.
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Anschließend wird
der in 9 gezeigte eigentliche Lackiervorgang durchgeführt, bei
welchem sich die Lackiervorrichtung 1 mit kontinuierlicher
Geschwindigkeit vom ersten Rohrende 48 zum zweiten Rohrende 49 bewegt – siehe
auch den skizzierten Pfeil. Die Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung der
Lackiervorrichtung 1 wird mittels der Seilwinde der Zug-/Wickel-Versorgungseinrichtung 44 vorgegeben,
welche das an der Befestigungsvorrichtung 43 der Lackiervorrichtung
montierte Zugseil 42 aufwickelt. Gleichzeitig werden mittels
der Wickelvorrichtung die zur Energie- und Medienversorgung der
Lackiervorrichtung 1 erforderlichen Kabel-/Schlauchverbindungen
aufgewickelt. Ein Kabel dient dabei beispielsweise zur Energieversorgung
eines als Drehantrieb 35 vorgesehenen Elektromotors. Falls dieser
Drehantrieb 35 in Form eines Pneumatik-Motors ausgebildet
ist, ist alternativ einer der Schläuche als Druckluftschlauch
ausgeführt.
Die Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs 35 ist unter Berücksichtigung
der Vorwärtsbewegung
der Lackiervorrichtung 1 derart bemessen, dass der aus
den Lackaustrittsdüsen 39 austretende
Lack zu einer gleichmäßigen und
vollständigen
Beschichtung der Innenwand 47 des Rohres führt.
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Zumindest
einer der Schläuche
dient für
die Zuführung
von Lack vom vorstehend erwähnten Lackbehälter zu
den Lackaustrittsdüsen 39.
Bei Verwendung eines Zwei-Komponenten-Lackes
mit Vermischung beider Komponenten direkt in den Lackaustrittsdüsen 39 sind
selbstverständlich
zwei Schläuche
für die
Zuführung
der Komponenten von den beiden Lackbehältern zu den Lackaustrittsdüsen 39 erforderlich.
Des Weiteren kann beispielsweise zusätzlich ein Schlauch als Spülleitung
für die
Säuberung
der Lackaustrittsdüsen 39 und
der den Lack führenden
Schläuche
vorgesehen sein. Ferner sind gegebenenfalls auch Kommunikationsleitungen
vorgesehen, um derart z. B. Sensorsignale von Sensoren der Lackiervorrichtung 1 empfangen
und auswerten zu können
oder um Aktoren der Lackiervorrichtung 1, z. B. Druckluftventile,
ansteuern zu können.
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Bei
einem nicht zylindrisch, sondern konisch ausgebildeten Rohr 46 ist
es aufgrund der vorstehend erläuterten
Viereck-Konfigurationen 5/9/18/13/19,
der Koppel-Konfiguration 13/22/26 und der
Scheren-Konfigurationen 28/32/38 stets
automatisch sichergestellt, dass die Laufrad- oder Gleit-Anordnungen 12, 17 fortwährend Kontakt
mit der Innenwand 47 des Rohres haben (respektive sich
an der Innenwand des Rohres abstützen),
so dass die Lackiervorrichtung 1 sich permanent zentral – siehe
Mittelachse 4 des Rohres – innerhalb des Rohres 46 fortbewegt
und so dass sich die Lackaustrittsdüsen 39 stets im vorgegebenen
Abstand zur Innenwand 47 des Rohres befinden.
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Sobald
die Lackiervorrichtung das Rohrende 49 erreicht hat und
somit die gesamte Innenwand 47 des Rohres beschichtet/lackiert
ist, fährt
die Lackiervorrichtung 1 in den Transportbehälter 51 ein.
Danach kann beispielsweise ein weiteres zu lackierendes Rohr vor
den Transportbehälter 51 gebracht
werden. Alternativ hierzu kann der Transportbehälter 51 vor das offene
Rohrende eines weiteren zu lackierenden Rohres gebracht werden.
-
- 1
- Lackiervorrichtung
- 2
-
- 3
- Zentral-Befestigungsteil
- 4
- Mittelachse
der Lackiervorrichtung 1 = Mittelachse des Rohres 46
- 5
- erster
Zentral-Befestigungsabschnitt
- 6
- federbelastetes
Dreibein
- 7
- zweiter
Zentral-Befestigungsabschnitt
- 8
- rotierender
Spritzkopf
- 9
- erste
Hebel am ersten Ende des ersten Zentral-Befestigungsabschn. 5
- 10
- erste
Innen-Gelenke
- 11
- erste
Außen-Gelenke
- 12
- erste
Laufrad- oder Gleit-Anordnungen
- 13
- zweite
Hebel am zweit. Ende des erst. Zentral-Befestigungsabschn. 5
- 14
-
- 15
- zweite
Innen-Gelenke
- 16
- zweite
Außen-Gelenke
- 17
- zweite
Laufrad- oder Gleit-Anordnungen
- 18
- Parallel-Hebel
- 19
- Zugfeder-Anordnungen
- 20
- erste
Gelenke
- 21
- zweite
Gelenke
- 22
- Koppel-Hebel
- 23
- erste
Gelenke
- 24
- zweite
Gelenke
- 25
- Lager
- 26
- rotatorisch
feststehende Lagerschale des Lagers 25, translatorisch
längs des
zweiten Zentral-Befestigungsabschnitt 7 verschiebbar
- 27
- rotierende
Lagerschale des Lagers 25
- 28
- rotierende
erste Scheren-Hebel
- 29
- erste
Gelenke
- 30
- zweite
Gelenke
- 31
- Scheren-Gelenke
- 32
- rotierende
zweite Scheren-Hebel
- 33
- erste
Gelenke
- 34
- zweite
Gelenke
- 35
- Drehantrieb
- 36
- feststehende
Komponente des Drehantriebs 35, mit dem zweiten Zentral-Befestigungsabschnitt 7 verbunden
- 37
- rotierende
Komponente des Drehantriebs 35
- 38
- rotierende
Parallel-Hebel
- 39
- Lackaustrittsdüse(n)
- 40
-
- 41
- Kabel-/Schlauchverbindungen
für Energie-
und Medienversorgung
- 42
- Zugseil
- 43
- Befestigungsvorrichtung
am ersten Zentral-Befestigungsabschnitt 5
- 44
- Zug-/Wickel-/Versorgungseinrichtung,
mit Seilwinde, mit Lackbehälter
und mit Wickelvorrichtung für
die zur Energie- und Medienversorgung der Lackiervorrichtung 1 erforderlichen
Kabel und Schläuche
- 45
-
- 46
- Rohr,
z. B. Stahlturm einer Windenergieanlage
- 47
- Innenwand
des Rohres
- 48
- erstes
Rohrende
- 49
- zweites
Rohrende
- 50
-
- 51
- Transportbehälter für die Lackiervorrichtung 1
- 52
- Stirnseite
- 53
- Stirnseite
- A1,
A1
- Abstand
zwischen Mittelachse 4 u. einer Laufrad- o. Gleit-Anordn. 12, 17
- B1,
B2
- Abstand
zwischen Mittelachse 4 und Lackaustrittsdüsen 39
- C1,
C2
- Abstand
zwischen rotierender Lagerschale 27 und rotierender Komponente 37 des Drehantriebs 35
- D1,
D2
- Rohr-Innendurchmesser
des zu lackierenden Rohres 46