-
Verstellvorrichtung
für ein Cabriolet-Verdeck, wobei die Verstellvorrichtung
ein Exzenterelement umfasst und dergestalt ausgebildet ist, dass
zwei vorzugsweise als Verdeckteile ausgebildete und zu verbindende
Teile über die Verstellvorrichtung sowohl aneinander festlegbar
als auch mittels des Exzenterelements in zwei Dimensionen relativ
zueinander positionierbar sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein
Cabriolet-Verdeck und ein Cabriolet-Fahrzeug.
-
Bei
dem Aufbau von Cabriolet-Verdecken und insbesondere bei der Montage
eines Cabriolet-Verdecks an die Karosserie eines Cabriolet-Fahrzeugs
müssen sowohl bei Verdecken mit Bezügen aus Stoff
wie auch bei Festverdecken (retractable hardtops) Anpassungen vorgenommen
werden. Diese Anpassungen des Verdecks an die Karosserie oder einzelner
Teile des Verdecks aneinander werden durch Neuausrichtung der zumindest
zwei beteiligten Verdeckteile zueinander bewirkt. Bekannt aus der
DE 10 2005 045 966
A1 ist eine Verstellvorrichtung, über die zwei
Verdeckteile, in diesem Fall zwei Gelenkarme eines Gelenks des Verdeckgestänges, in
den zwei Dimensionen einer flachen Ebene relativ zueinander positionierbar
sind. Durch Verdrehen eines Exzenterelements der Verstellvorrichtung
wird die quer zur Ebene verlaufende Gelenkachse in dieser Ebene
versetzt. Ein Befestigungsmittel dient der Fixierung der Verstellvorrichtung
an wenigstens einem der Verdeckteile und der Fixierung der Achse
in der Ebene. Im vorbezeichneten Stand der Technik kann durch Lösen
des Befestigungsmittels die Verbindung der beiden Verdeckteile insgesamt
gelöst werden, d. h., das Gelenk ver liert seine Funktion.
Die Anpassung des Gelenks erfolgt in der flachen Ebene, die durch
Verdrehen des Exzenterelements ausgebildet wird. Eine Anpassung
in Richtung quer zur Ebene ist nicht möglich.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße
Verstellvorrichtung flexibler auszubilden.
-
Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Verstellvorrichtung nach
Anspruch 1, durch ein Cabriolet-Verdeck nach Anspruch 9, sowie ein
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 14. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung
zu entnehmen.
-
Die
erfindungsgemäße Verstellvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass sie ein Verstellmittel zur Änderung
der Lage der beiden insbesondere als Verdeckteile ausgebildeten
Teile in einer dritten Dimension aufweist. Das Verstellmittel kann
Teil des Exzenterelements oder ein zusätzliches Element
der Verstellvorrichtung sein, welches mit dem Exzenterelement mittelbar
oder unmittelbar zusammenwirkt. Eine Betätigung des Verstellmittels
kann eine Lageveränderung des einen (Verdeck-)Teils in
eine Richtung quer zur Ebene und insbesondere relativ zum anderen
(Verdeck-)Teil bewirken. Die Ausbildung der Verstellvorrichtung
mit einem Verstellmittel führt somit zu einer Verstellvorrichtung,
die eine Verstellung in den drei Raumdimensionen zulässt
und für den Ausgleich von Toleranzen oder allgemein eine
Anpassung des Verdecks an die Karosserie als auch für eine
Anpassung einzelner (Verdeck-)Teile aneinander vorteilhaft ist.
-
Nachfolgend
werden – sofern nicht anders erwähnt wird – die
einzelnen erfindungsgemäßen Weiterbildungen einer
Verstellvorrichtung und deren Vorteile hinsichtlich ihres Einsatzes
in einem Cabriolet-Verdeck beschrieben. Die Verstellvorrichtung kann
jedoch ebenfalls in Cabriolet-Fahrzeugen oder anderen Kraftfahrzeugen
verwendet werden.
-
Vorzugsweise
wird die Änderung in der Ebene, die von dem Exzenterelement
bewirkt wird, mittels eines zugehörigen Bolzens, Flansches
oder dergleichen Mittels, welches außerhalb eines Mittelpunkts
des Exzenterelements angeordnet ist, auf weitere Teile der Verstellvorrichtung
oder direkt auf eines der beiden oder beide Verdeckteile übertragen. Dieser
Bolzen oder Flansch ist insbesondere Teil der Befestigungsvorrichtung,
die eine Arretierung zumindest des Exzenterelements und/oder der
Verstellvorrichtung und/oder der beiden Verdeckteile zueinander
ermöglicht. Die Arretierung an einem der Verdeckteile erfolgt
vorteilhafterweise durch Hintergreifen eines Teils des Verdeckteils
und gleichzeitigem Abstützen der Verstellvorrichtung an
diesem Teil.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Ausbildung eines Cabriolet-Verdecks, bei dem
die beiden Verdeckteile aufeinander zu bewegt oder voneinander weg bewegt
werden können. Bei einer aus dem Stand der Technik bekannten
Anpassung beispielsweise in Richtung der Längserstreckung
der Gelenkarme ist nun zusätzlich zu einer Neupositionierung
in einer flachen Ebene eine Änderung des Abstands im Anbindungspunkt
möglich.
-
Eine
solche Lageveränderbarkeit ist besonders dann von Vorteil,
wenn es sich bei einem der beiden Verdeckteile um ein Dachrahmenteil,
d. h. um einen üblicherweise zur Anbindung des Verdeckbezugs
verwendeten Teil des Cabriolet-Verdecks handelt, wodurch Änderungen
der Spannung des Verdeckbezugs vorgenommen werden können.
-
Gleichfalls
ist es von Vorteil, wenn eines der beiden Verdeckteile ein Teil
des tragenden Verdeckgestänges, insbesondere des Einlage-Dachrahmens,
ist. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Ausrichtung
des Gestänges ändern. Die Kombination der beiden
vorstehenden Ausbildungen mit einem durch einen Teil des Einlage-Dachrahmens
und einem durch einen Dachrahmenteil des Cabriolet-Verdecks gebildeten
Verdeckteilen ist dementsprechend besonders vorteilhaft.
-
Die
Ausrichtung eines Dachrahmenteils relativ zu dem Einlage-Dachrahmen
oder umgekehrt erfolgt vorteilhafterweise mittels einer oder mehrerer Verstellvorrichtungen.
Insbesondere bei mehreren Verstellvorrichtungen entlang der Längserstreckung eines
Verdeckteils ist die Montage eines Cabriolet-Verdecks vereinfacht.
-
Vorzugsweise
ist über das Verstellmittel die Lage des Exzenterelements
relativ zu zumindest einem der Verdeckteile veränderbar.
Das Verstellmittel ist hierbei mit dem Exzenterelement beispielsweise an
einem der Verdeckteile angeordnet, was ein einfacherer Konstruktionsaufwand
sein kann als ein zwischen beiden Verdeckteilen angeordnetes Exzenterelement. Über
ein Bewegung des Verstellmittels kann das Exzenterelement mitbewegt
werden, um eine direkte Kopplung des für eine Bewegung
in einer Ebene verwendeten (Exzenter-)Mittels mit dem für eine
Positionierung quer zu dieser Ebene verwendeten Mittel zu ermöglichen.
-
Besonders
vorteilhaft ist das Exzenterelement in dem dann eine entsprechende
Ausnehmung oder einen Hohlraum aufweisenden Verstellmittel platzsparend
angeordnet. Das Verstellmittel kann hierbei komplett oder zumindest
teilweise in dem Verstellmittel angeordnet sein. Das Verstellmittel
ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und weist insbesondere
eine zylindrische Ausnehmung auf.
-
Bei
einer Verdrehung des Exzenterelements stützt sich dieses
vorzugsweise an der oder den Innenseiten des Verstellmittels ab,
wobei die zur Anlage an das Verstellmittel ausgebildete seitliche
Wandung des Exzenterelements dann ebenfalls eine Zylindermantelfläche
darstellt. Über die zur Anlage aneinander ausgebildeten
Flächen stützt sich das Exzenterelement dann gegenüber
einem oder beiden der Verdeckteile ab.
-
Neben
einer seitlichen Abstützung des Exzenterelements kann sich
dieses auch bodenseitig direkt oder indirekt an dem Verstellmittel
abstützen. Sofern durch die Bewegung des Exzenterelements ein
Bolzen oder Flansch oder dergleichen bewegt oder geführt
wird, kann dieser vorzugsweise in einer Ausnehmung des Verstellmittels
lageveränderlich positioniert werden. Die zugehörige
Ausnehmung des Verstellmittels ist hierbei vorteilhafterweise ausreichend
groß, um eine Bewegung des Bolzens während einer
360° Drehung des Exzenterelements zuzulassen.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist das
Verstellmittel eine Stützfläche auf, über
die sich die Verstellvorrichtung an einem der Verdeckteile mittelbar
oder unmittelbar abstützt und über die das Verstellmittel
und damit die Verstellvorrichtung an dem Verdeckteil festlegen lässt.
Eine solche Stützfläche ist insbesondere bei einem
als Gewindehülse ausgebildeten Verstellmittel vorteilhaft.
Während einerseits das Verstellmittel in einer mit einem
Gewinde versehenen Ausnehmung eines Verdeckteils eingeschraubt und
so an diesem festgelegt ist, bildet es eine Anlage zur Abstützung
an dem weiteren Verdeckteil aus. Über ein unterschiedlich
weites Eindrehen in des Gewinde des Verdeckteils lässt
sich eine einfache Lageveränderung des weiteren und über
die Stützfläche bewegbaren Verdeckteils realisieren.
Ein etwaiges in dem Verstellmittel angeordnetes Exzenterelement
wird hierbei ebenfalls mitbewegt.
-
Vorteilhafterweise
weist eines der beiden Verdeckteile eine Führung auf, in
der die Verstellvorrichtung oder Teile derselbe zur zusätzlichen Änderung
der Lage der beiden Verdeckteile zueinander variabel festlegbar
ist. Eine solche Führung beispielsweise ein Langloch oder
eine andere kulissenähnliche Führung kann bei
einem Ausgleich größerer Toleranzen, die nicht
von der Verstellvorrichtung alleine ausgeglichen werden können,
hilfreich sein. Gleichzeitig kann die Verstellvorrichtung durch
zumindest teilweises Hintergreifen eines Teils der Führung
zur Festlegung an dem Verdeckteil ausgebildet sein. Dieses Hintergreifen
erfolgt der Einfachheit halber vorzugsweise mittels eines auskragenden
Teils des Befestigungsmittels.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung umfasst das
Cabriolet-Verdeck eine Verstellvorrichtung mit einem Befestigungsmittel,
das vorzugsweise das Verstellmittel durchgreift und insbesondere
die vom Exzenterelement ausgebildete versetzte Achse mit ausbildet.
Hierbei kann es sich insbesondere um einen Bolzen oder Flansch handeln,
der gleichzeitig der Befestigung eines Verdeckteils dient. In einer
einfachen Ausführung kann es sich um eine durch das Exzenterelement
und die Gewindehülse hindurch greifende, Abschnitte oder
Bereiche eines Verdeckteils hintergreifende Schraube handeln.
-
Die
eingangs formulierte Aufgabe wird ebenfalls durch ein insbesondere
als Cabriolet-Fahrzeug ausgebildetes Kraftfahrzeug mit einer mit
einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung oder
durch ein Cabriolet-Fahrzeug gelöst, welches ein vor oder nachfolgend
beschriebenes Cabriolet-Verdeck aufweist. Die Vorteile der einzelnen
Ausführungsbeispiele kommen dem Fahrzeug ebenfalls zu.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung lassen sich der nachfolgenden
Beschreibung der Figuren entnehmen. Schematisch dargestellt zeigt:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Cabriolet-Fahrzeugs,
-
2 eine
teilweise und teilweise aufgebrochene Ansicht des Gegenstands nach 1,
-
3 eine
aufgebrochene Ansicht des Cabriolet-Verdecks des Gegenstands nach 1
-
4 eine
teilweise Ansicht eines Schnitts durch den Gegenstand gemäß 5,
-
5 den
Gegenstand nach 3 in einer weiteren Ansicht.
-
Einzelne
oder mehrere kombinierte Merkmale aus den nachfolgenden beschriebenen
Figuren können auch mit den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
zu vorteilhaften Weiterbildungen eines erfindungsgemäßen
Gegenstands führen. Identische oder ähnlichen
Merkmale auch unterschiedlicher Ausführungsbeispiele sind
nachfolgend – sofern dienlich – mit identischen
Bezugsziffern versehen.
-
In 1 ist
eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs
gezeigt, welches ein Cabriolet-Verdeck 1 mit einem Verdeckbezug 2 zeigt. Der
Verdeckbezug 2 ist über ein in 2 näher
sichtbares Verdeckgestänge aufgespannt, welches aus einer
Vielzahl tragender und nicht tragender Teile aufgebaut ist.
-
Mehrere äußere
Dachrahmenteile 3 decken in der Figur nicht sichtbare,
bezüglich einer Fahrtrichtung F seitliche, tragende Gestängeteile
ab. Während die Teile 4 des Einlage-Dachrahmens
vorzugsweise als tragende Gestängeteile ausgebildet sind, dienen
die Dachrahmenteile 3 vorzugsweise der Anbindung des Verdeckbezugs
und/oder der Aufnahme von Dichtungen.
-
Gemäß 4 umfasst
die Verstellvorrichtung ein als Gewindehülse ausgebildetes
Verstellmittel 5, welches mit seinem außenseitigen
und nicht näher sichtbaren Gewinde in ein ebenfalls nicht
sichtbares Gewinde des Einlage-Dachrahmenteils 4 eingreift.
Eine Innenwand 6 des Verstellmittels 5 dient der
Anlage einer zylindermantelförmigen Außenseite 7 eines
Exzenterelements 8.
-
Das
topfförmige Exzenterelement 8 ist über eine
bodenseitige Außenseite 9 auf einer weiteren Seite
an dem Verstell mittel 5 abgestützt. Das Verstellmittel 5 nimmt
das Exzenterelement 8 passgenau auf.
-
Ein
Verdrehen der Gewindehülse 5 gegenüber
dem Teil 4 des Einlage-Dachrahmens führt zu einer
Bewegung der Gewindehülse 5 parallel zu ihrer Mittelachse 10. Über
eine äußere und ebenfalls bodenseitige Stützfläche 11 liegt
die Hülse 5 an dem Dachrahmenteil 3 an.
Ein Befestigungsmittel 12 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als Schraube ausgebildet. Eine Auskragung 13 wird durch
den Schraubenkopf ausgebildet, der betrachtet von dem Einlage-Dachrahmenteil 4 aus
einen Teil 14 des Dachrahmenteils 3 hintergreift.
Teil 14 bildet eine in 5 deutlicher
entnehmbare Kulissenführung 15 aus. Das Einschieben
des Befestigungsmittels 12 in die Führung 15 und
das Befestigen mittels einer Schraubenmutter 16 auf der
Seite des Exzenterelements 8 ist besonders bei der Verwendung
von viel Platz beanspruchenden und in tannenzapfenförmigen
Ausnehmungen 21 anzuordnenden Dichtungselementen vorteilhaft,
da auf den Schraubenkopf 13 nicht weiter zugegriffen werden
muss. Der Kopf bzw. die Auskragung 13 muss hierfür
natürlich entsprechend verdrehsicher in der Führung 15 angeordnet
sein. Über eine passende Ausbildung des Profilstücks 3 ist
dessen eigentliche Funktion weiterhin gewahrt, da die Verstellvorrichtung
wesentlich auf Seiten des Einlage-Dachrahmenteils 4 verbleibt.
-
Anstelle
einer Schraube, die über eine einfach zugängliche
Mutter 16 in dem Exzenterelement 8 festgelegt
ist, kann das Exzenterelement 8 auch einstückig
mit einem Flansch oder dgl. versehen sein, der dann auf der Seite
des Teils 3 festzulegen, z. B. festzuschrauben ist.
-
Das
Exzenterelement 8 führt über eine bodenseitige
Ausnehmung 17 das Befestigungsmittel 12 exzentrisch
in einer flachen Ebene 18, auf der die Mittelachse 10 senkrecht
steht und die aus der Figurenebene ragt.
-
Bei
einem Lösen des Befestigungsmittels 12 ist sowohl
eine Bewegung der von dem Exzenterelement 8 geführten
Schraube in der Ebene 18 als auch ein Bewegung der Gewindehülse 5 möglich.
Je nach Drehrichtung der Hülse 5 vergrößert
oder verringert sich der Abstand des Dachrahmenteils 3 von
dem Teil 4 des Einlage-Dachrahmens. Eine Ausnehmung 19 der
Gewindehülse 5 ist groß genug, um eine
360° Drehung des Exzenterelements 8 und die sich
hieraus ergebene Bewegung des Befestigungsmittels 12 zuzulassen.
-
Die
Bewegung sowohl der Hülse 5 als auch des Exzenterelements 8 können
vereinfacht mittels eines nicht dargestellten, in jeweilige Ausnehmungen 20 eingreifenden
Werkzeugs bewirkt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005045966
A1 [0002]