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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen
Behandeln von Lebensmittelprodukten mit mehreren benachbarten Behandlungskammern
zum thermischen Behandeln der Lebensmittelprodukte und einer oder
mehreren Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme einer Mehrzahl von Lebensmittelprodukten
sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Derartige
Vorrichtungen werden in der industriellen Herstellung von Lebensmittelprodukten
eingesetzt, die einem thermischen Behandlungsprozess unterzogen
werden müssen. Thermische Behandlungsprozesse umfassen
Behandlungen des Lebensmittelproduktes, die beispielsweise zu seiner geschmacklichen
Veränderung und/oder zum Haltbarmachen dienen. Fleischwaren
werden während ihrer Herstellung typischerweise getrocknet,
gerötet, geräuchert, gekocht, gegart oder gebrüht,
gebacken, gekühlt oder kalt geräuchert. Die hierzu
notwendigen Bedingungen werden üblicherweise in Behandlungskammern
erzeugt, in denen die Lebensmittelprodukte den gewünschten
Behandlungsprozessen unterworfen werden. In den Behandlungskammern
kann gezielt die Temperatur sowie die Feuchtigkeit der die Lebensmittelprodukte
umgebenden Luft geändert und konstant gehalten und/oder
Rauchgase oder dgl. zugegesetzt werden, bis der Behandlungsprozess abgeschlossen
ist. Eine derartige Behandlungskammer ist beispielsweise aus der
DE 20 2006 015 151 bekannt.
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Gattungsbildende
Vorrichtungen werden typischerweise im Chargen-Betrieb gefahren.
Eine Charge von Lebensmittelprodukten wird in die Behandlungskammern
eingebracht, für eine bestimmte Zeit behandelt und anschließend
aus den Behandlungskammern abgeführt, um sie weiteren Herstellungsschritten
zu unterziehen, beispielsweise, um sie zu verpacken. Durch den Chargen-Betrieb
werden allerdings die Behandlungskammern nicht optimal genutzt,
da er weitere vor- und nachbereitende Schritte zusätzlich
zum eigentlichen Behandlungsprozess notwendig macht. Beispielsweise
kann es notwendig sein, die Behandlungskammer nach Beendigung des
Behandlungsprozesses so einzustellen, dass ein Öffnen der
Behandlungskammer möglich ist, ohne dass Schäden
am außerhalb der Behandlungskammern befindlichen Bedienpersonal oder
an noch nicht oder fertig behandelten Lebensmittelprodukten entstehen.
Ferner muss es dem Bedienpersonal gefahrlos möglich sein,
die Charge aus der Behandlungskammer zu entnehmen. Eine Abkühlung
der Behandlungskammer kann daher notwendig werden. Die benötigten
Prozesszeiten für eine Charge sind daher relativ hoch und
verlängern den Herstellungsprozess. Ferner ist es aus logistischen
Gründen von Nachteil, dass sowohl die Zufuhr der Aufnahmevorrichtungen
von Lebensmittelprodukten in die Vorrichtung als auch deren Abfuhr
aus der Vorrichtung nur unregelmäßig durchführbar
ist. Gründe hierfür liegen beispielsweise in ungleichen Behandlungszeiten
in den Behandlungskammern, wenn verschiedene Produkte gleichzeitig
thermisch behandelt werden oder in einer eventuellen Störungen
im Behandlungsprozess. Dieser Umstand macht den Betrieb der Vorrichtung
aufwendig und schwer steuerbar, was sich negativ auf die wirtschaftliche
Bilanz auswirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu reduzieren und eine Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, die eine verbesserte Auslastung der Behandlungskammern,
eine Minimierung der Prozesszeiten und insbesondere eine im Wesentlichen
kontinuierliche Zu- und Abfuhr der Aufnahmevorrichtungen ermöglicht.
Gleichzeitig soll auch erreicht werden, dass eine eindeutige Dokumentation
für einzelne Chargen erstellt werden kann.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art,
die eine Transporteinrichtung zum Transportieren der Aufnahmevorrichtungen
innerhalb der Vorrichtung, eine mit der Transporteinrichtung zusammenwirkende,
den Behandlungskammern vorgeschaltete Verteilerstrecke zum Verteilen
der Aufnahmevorrichtungen und eine mit der Transporteinrichtung
zusammenwirkende, den Behandlungskammern nachgeschaltete Sammelstrecke
(34) zum Sammeln der Aufnahmevorrichtungen aufweist.
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Als
Aufnahmevorrichtung können Gestelle verwendet werden, in
welche die Lebensmittelprodukte gehängt oder auf andere
Weise eingebracht werden können. Die Aufnahmevorrichtungen
dienen zum Transport der Lebensmittelprodukte innerhalb der Vorrichtung
und sind beispielsweise hängend gelagert oder fahrbar und
werden von der Transporteinrichtung auf bekannte Weise bewegt. Hierbei
kommt beispielsweise eine ständig umlaufende Transportkette
zum Einsatz, in welche sich die Aufnahmevorrichtung, mittels einer
Steuerung veranlasst, zu bestimmten Zeiten automatisch ein- und
ausklinkt, um ihre Bewegung zu initiieren oder zu beenden. Die Transporteinrichtung
führt die Aufnahmevorrichtungen den Behandlungskammern
zu und wieder ab, sobald der Behandlungsprozess abgeschlossen ist. Weiterhin
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Verteilerstrecke, welche den Behandlungskammern vorge schaltet ist.
Diese beinhaltet erste Weichen, welche die Transporteinrichtung
in mehrere, jeweils einer Behandlungskammer zugeordnete Unterabschnitte
aufteilt. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine den Behandlungskammern
nachgeschaltete Sammelstrecke, die zweite Weichen beinhaltet, welche
die Unterabschnitte wieder zusammenführt. Diese Anordnung
ermöglicht es, eine Aufnahmevorrichtung einer Behandlungskammer
genau dann zuzuführen, wenn diese gerade frei geworden und
betriebsbereit ist. Auf diese Weise werden die Behandlungskammern
der erfindungsgemäßen Vorrichtung optimal genutzt
und die Prozesszeiten verringert. Insbesondere kann flexibler auf
eventuelle Störungen einer oder mehrerer Behandlungskammern
reagiert werden, da die Aufnahmevorrichtungen dann in diejenigen
Behandlungskammern umgeleitet werden, die betriebsbereit sind. Ferner
ist die optimale Nutzung der Behandlungskammern auch dann gewährleistet,
wenn Lebensmittelprodukte fertiggestellt werden sollen, deren Behandlungsprozesse
unterschiedlich lang sind. Insbesondere ist es mithilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich, eine im Wesentlichen kontinuierliche
Zu- und Abfuhr der mit Lebensmittelprodukten beaufschlagten Aufnahmevorrichtungen
vorzunehmen, obwohl die Behandlungskammern prinzipbedingt weiterhin
im Chargen-Betrieb gefahren werden.
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Die
Verwendung des Begriffes „im Wesentlichen kontinuierlich” soll
den Umstand berücksichtigen, dass zwar mit jeder Aufnahmevorrichtung
eine Mehrzahl von Lebensmittelprodukten der Vorrichtung zugeführt
und ihr wieder abgeführt wird, was keine kontinuierliche
Zu- und Abfuhr im engeren Sinne darstellen würde. Da es
aber erfindungsgemäß möglich ist, die
Aufnahmevorrichtungen in regelmäßigen Abständen
zu- und abzuführen, stellt sich über eine längere
Betrachtungszeit eine quasi-kontinuierliche Zu- und Abfuhr ein.
Erfindungsgemäß können dabei die Aufnahmevorrichtungen,
welche bereits mit Lebensmittelprodukten beladen sind, der Vorrichtung
im Wesentlichen kontinuierlich mit der Zuführeinrichtung zugeführt
werden. Alternativ ist es möglich, die Lebensmittelprodukte
mithilfe einer anderen Transporteinheit im Wesentlichen kontinuierlich
an die Zuführeinrichtung zuliefern und an die Aufnahmevorrichtung
zu übergeben. Analoges gilt auch für die Abführeinrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorteilhafterweise
durch eine erste, den Behandlungskammern vorgeschaltete Speicherstrecke
zum Speichern einer oder mehrerer Aufnahmevorrichtungen und eine
zweite, den Behandlungskammern nachgeschaltete Speicherstrecke zum
Speichern einer oder mehrerer Aufnahmevorrichtungen weitergebildet.
Für den Fall, dass alle Behandlungskammern belegt sind,
können trotzdem weitere Aufnahmevorrichtungen mit Lebensmittelprodukten
beschickt werden, ohne dass der Herstellungsprozess gestört
wird. Die Zufuhr der Aufnahmevorrichtungen in die Vorrichtung kann
im Wesentlichen kontinuierlich erfolgen. Die Aufnahmevorrichtungen
werden in der ersten Speicherstrecke solange zwischengelagert, bis
eine Behandlungskammer frei wird. Hierzu wird die betreffende Aufnahmevorrichtung
von der Transporteinheit abgekoppelt, so dass sie sich nicht mehr
bewegt. Sobald eine Behandlungskammer frei wird, wird die Verbindung
zur Transporteinheit wieder hergestellt und die Aufnahmevorrichtung
oder mehrere Aufnahmevorrichtungen in die freie Behandlungskammer
eingebracht. Die zweite Speicherstrecke funktioniert prinzipiell
so wie die erste Speicherstrecke, allerdings dient sie einem etwas
anderen Zweck: Sollten viele Behandlungen in den Behandlungskammern gleichzeitig
abgeschlossen sein, würde die Anzahl der Lebensmittelprodukte,
die weiterverarbeitet werden müssen, stark ansteigen. Die
zur Verfügung stehende Kapazität für
die Weiterverarbeitung, etwa zur Verpackung der Lebensmittelprodukte,
könnte dann überschritten werden, so dass ein
Rückstau auftreten und der Herstellungsprozess gestört
werden würde. In diesem Fall werden die Aufnahmevorrichtungen
in der zweiten Speicherstrecke zwischengelagert, so dass die für
die Weiterverarbeitung zur Verfügung stehende Kapazität
nicht überschritten wird. Der Herstellungsprozess wird
nicht unterbrochen. Die Abfuhr der Aufnahmevorrichtungen aus der
Vorrichtung kann im Wesentlichen kontinuierlich erfolgen. Gemäß dieser
Ausführungsform weist die Vorrichtung einen gewissen Puffer
auf, so dass auch bei Störungen innerhalb der Vorrichtung
ein im Wesentlichen kontinuierlicher Betrieb solange möglich
ist, bis dass der Puffer aufgefüllt ist.
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Vorzugsweise
ist eine Mehrzahl von ersten Speicherstrecken zwischen den Behandlungskammern
und der Verteilerstrecke angeordnet, so dass sich der Vorteil ergibt,
dass die Aufnahmevorrichtungen nach dem Verteilen zwischengelagert
werden können, so dass zum einen der Herstellungsprozess auch
dann nicht unterbrochen wird, wenn eine Behandlungskammer ausfallen
sollte, nachdem die Aufnahmevorrichtung bereits dieser Behandlungskammer
zugewiesen wurde. Zum anderen lässt sich die Speicherkapazität
so weiter steigern, ohne dass die Vorrichtung wesentlich vergrößert
werden müsste.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist eine Mehrzahl von zweiten Speicherstrecken zwischen
den Behandlungskammern und der Sammelstrecke angeordnet. Auch hier
ergibt sich zum einen der Vorteil, dass sich die Speicherkapazität
steigern lässt, ohne zusätzlichen Bauraum zu benötigen.
Zum anderen können Aufnahmevorrichtungen für den
Fall zwischengespeichert werden, dass es in der Sammelstrecke zu Störungen
kommt. Es ist dann möglich, die sich in der nachfolgenden
Aufnahmevorrichtung befindlichen Produkte bereits zu behandeln,
während die Störung in der Sammelstrecke behoben
werden kann. Die Prozesssicherheit und die Zuverlässigkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden so erhöht.
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Die
Erfindung wird vorteilhafterweise weitergebildet durch eine Zuführeinrichtung
zum im Wesentlichen kontinuierlichen Zuführen der Aufnahmevorrichtungen
zur Vorrichtung und eine Abführeinrichtung zum im Wesentlichen
kontinuierlichen Abführen aus der Vorrichtung. Zu- und Abführeinrichtungen
können beispielsweise Fördereinrichtungen sein,
um die Aufnahmevorrichtungen zwischen mehreren Orten eines Fabrikgebäudes
hin- und herzutransportieren.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise
durch eine Beladestation zum Beladen der Aufnahmevorrichtungen mit
den Lebensmittelprodukten und/oder eine Entladestation zum Entladen
der Lebensmittelprodukte von den Aufnahmevorrichtungen fortgebildet.
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Ferner
ist es vorteilhaft, die Vorrichtung durch eine Waschvorrichtung
zum automatischen Waschen der Aufnahmevorrichtungen weiterzubilden.
Um Hygienevorschriften erfüllen zu können, ist es
notwendig, die Aufnahmevorrichtungen regelmäßig
zu säubern. Dies ist ein zeitintensiver und teurer Vorgang,
sofern dieser manuell durchgeführt wird. Durch eine Waschvorrichtung
kann dieser Vorgang kostengünstiger und schneller ausgeführt
werden, so dass die Vorrichtung wirtschaftlicher betrieben werden
kann.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Transporteinrichtung so eingerichtet
ist, dass die Aufnahmevorrichtungen in einem geschlossenen Kreislauf
bewegbar sind. In dieser Ausgestaltung wirken sämtliche
Einheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung so
zusammen, dass die Aufnahmevorrichtungen nicht mehr aus der Vorrichtung
entnommen werden. Je nach Ausführung durchläuft
die Aufnahmevorrichtung die Be- und Entladestation sowie die Waschvorrichtung.
Die verwendeten Aufnahmevorrichtungen werden sehr effektiv genutzt
und die zum Betrieb der Vorrichtung benötigte Anzahl der Aufnahmevorrichtungen
minimiert. Die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung wird erhöht.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum thermischen Behandeln von Lebensmittelprodukten mithilfe einer
Vorrichtung mit mehreren benachbarten Behandlungskammern, umfassend
folgende Schritte:
- – Im Wesentlichen
kontinuierliches Zuführen jeweils einer Mehrzahl von Lebensmittelprodukten in
die Vorrichtung mithilfe einer Zuführeinrichtung,
- – Transportieren der Aufnahmevorrichtungen innerhalb
der Vorrichtung mittels einer Transporteinrichtung,
- – Verteilen der Aufnahmevorrichtungen mittels einer
mit der Transporteinrichtung zusammenwirkenden, den Behandlungskammern
vorgeschalteten Verteilerstrecke,
- – Beschicken einer Behandlungskammer mit Aufnahmevorrichtungen
bis zur gewählten Chargengröße, bevor
die nächste freie Behandlungskammer beschickt wird,
- – chargenweises thermisches Behandeln der Lebensmittelprodukte
mithilfe der Behandlungskammern,
- – Sammeln der Aufnahmevorrichtungen mittels einer mit
der Transporteinrichtung zusammenwirkenden, den Behandlungskammern
nachgeschalteten Sammelstrecke, und
- – im Wesentlichen kontinuierliches Abführen
der Aufnahmevorrichtungen aus der Vorrichtung mittels der Abführeinrichtung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird durch folgende
Schritte weitergebildet:
- – Speichern
einer oder mehrerer Aufnahmevorrichtungen mithilfe einer ersten,
den Behandlungskammern vorgeschalteten Speicherstrecke, und
- – Speichern einer oder mehrerer Aufnahmevorrichtungen
mithilfe einer zweiten, den Behandlungskammern nachgeschalteten
Speicherstrecke.
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Vorteilhafterweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt
des Bewegens der Aufnahmevorrichtungen in einem geschlossenen Kreislauf
mittels einer entsprechend eingerichteten Transporteinrichtung.
Einen weiteren Vorteil stellt die vollständige Beschickung
einer Behandlungskammer mit Aufnahmevorrichtungen vor der Beschickung
der nächsten freien Behandlungskammer dar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in
der angegebenen Reihenfolge ausgeführt, jedoch ist es nicht
auf diese Reihenfolge beschränkt, vielmehr sind die Schritte
auch in anderer Abfolge ausführbar. Die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens entsprechen denen, die für die erfindungsgemäße
Vorrichtung beschrieben worden sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
im Detail unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigen
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1 eine
Prinzipskizze einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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2 eine
Prinzipskizze einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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3 eine
Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung, und
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4 das
prinzipielle Zusammenwirken der wesentlichen Elemente der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Die
in 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum
thermischen Behandeln von Lebensmittelprodukten umfasst mehrere
Behandlungskammern 12, wobei die Anzahl der Behandlungskammern 12 entsprechend
den Anforderungen der jeweiligen Anwendung frei gewählt
werden kann. Die Behandlungskammern 12 umfassen Wände 14,
Decken 16 und Böden 18 (vgl. 3),
in denen die notwendigen, nicht dargestellten Zu- und Ableitungen sowie
Türen und dergleichen untergebracht sind, um die Bedingungen
in den Behandlungskammern 12 zu erzeugen, die für
den jeweilige Behandlungsprozess der Lebensmittelprodukte verlangt
werden.
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Ferner
umfasst die Vorrichtung 10 eine Transporteinrichtung 20,
mit welcher Aufnahmevorrichtungen 22 innerhalb der Vorrichtung 10 auf
fest vorgegebenen Bahnen bewegt werden können. Diese Transporteinrichtung 20 kann
in Form von Schienen ausgeführt sein, in denen sich eine
Transportkette bewegt, in die sich die Aufnahmevorrichtungen 22 mit
Hilfe einer Steuerungseinrichtung ein- und wieder ausklinken und
so gezielt bewegt werden können. Andere Ausführungen
der Transporteinrichtung 20 sind denkbar, beispielsweise
eine Rollenbahn oder ein Magnetantrieb. Die Transporteinrichtung 20 kann im
Boden 18 oder im Bereich der Decken 16 der Vorrichtung 10 und
der Behandlungskammern 12 angebracht sein, die Aufnahmevorrichtungen 22 sind dann
entsprechend angepasst, also entweder fahrbar als Wagen oder hängend
als Gestell 24 (vgl. 3) ausgeführt.
Die Aufnahmevorrichtungen 22 dienen der Aufnahme von Lebensmittelprodukten, die
in den Behandlungskammern 12 thermisch behandelt werden
sollen. Die Transporteinrichtung 20 weist einen Bereitstellungsbereich 46 auf,
in dem die Aufnahmevorrichtungen 22 der Transporteinrichtung 20 zugeführt
werden können, ferner einen Entnahmebereich 47,
in dem die Aufnahmevorrichtungen 22 von der Transporteinrichtung 20 getrennt
werden können.
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Die
Transporteinrichtung 20 weist einen Hauptabschnitt 26 und
eine in Richtung des Pfeils P gesehen den Behandlungskammern 12 vorgeschaltete
Verteilerstrecke 28 auf, in welcher die Aufnahmevorrichtungen 22 verteilt
und jeweils einer Behandlungskammer 12 zugeordnet werden.
Die Verteilerstrecke 28 kann mithilfe einer Anzahl erster
Weichen 30 realisiert werden, so dass sich der Hauptabschnitt 26 der
Transporteinrichtung 20 in mehrere Unterabschnitte 32 aufteilt,
die durch jeweils eine Behandlungskammer 12 führen.
Weiterhin umfasst die Transporteinrichtung 20 eine wiederum
der Richtung des Pfeils P folgend den Behandlungskammern 12 nachgeschaltete
Sammelstrecke 34. Auch diese kann eine Anzahl von zweiten
Weichen 36 umfassen, so dass die Unterabschnitte 32 wieder
zum Hauptabschnitt 26 zusammengeführt werden.
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Ferner
umfasst die Vorrichtung 10 eine erste Speicherstrecke 38,
in der eine je nach Größe wählbare Anzahl
der Aufnahmevorrichtungen 22 geparkt oder zwischengelagert
werden kann.
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Dies
kann dadurch realisiert werden, dass sich der Hauptabschnitt 26 der
Transporteinrichtung 20 in einen oder mehrere erste Nebenabschnitte 39 aufteilt,
so dass auf wenig Fläche eine hohe Anzahl von Aufnahmevorrichtungen 22 geparkt
werden kann. Die erste Speicherstrecke 38 ist der Richtung des
Pfeils P folgend den Behandlungskammern 12 vorgeschaltet.
Weiterhin ist eine zweite Speicherstrecke 40 vorsehbar,
die prinzipiell genauso aufgebaut ist wie die erste Speicherstrecke 38,
jedoch den Behandlungskammern 12 der durch den Pfeil P
angedeuteten Richtung folgend nachgeschaltet ist. Ferner teilt sich
in der zweiten Speicherstrecke 40 der Hauptabschnitt 26 der
Transporteinrichtung 20 in einen oder mehrere zweite Nebenabschnitte 41 auf.
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Die
zu behandelnden Lebensmittelprodukte werden der Vorrichtung 10 mithilfe
von Zuführeinrichtungen 42 im Wesentlichen kontinuierlich
zugeführt. Die behandelten Lebensmittelprodukte werden
mithilfe von Abführeinrichtungen 43 im Wesentlichen kontinuierlich
der Vorrichtung 10 entnommen. In beiden Fällen
wird eine Grenze 44 der Vorrichtung 10 überquert,
weshalb die Vorrichtung 10 nicht dargestellte Öffnungen,
Türen oder Schleusen umfassen kann, um beispielsweise das
Eindringen von Bakterien oder dergleichen oder das Entweichen von
Wärme aus der Vorrichtung 10 zu minimieren. Die
Zu- und Abführeinrichtungen 42, 43 können
in Form von Fördereinrichtungen oder Aufzügen
oder Vertikalförderern ausgebildet sein, beispielsweise
dann, wenn aus logistischen und Platzgründen die Vorrichtung 10 auf
einer anderen Ebene angeordnet ist als die für die Anlieferung
bzw. Bereitstellung der zu behandelnden Lebensmittelprodukte oder
die Weiterbehandlung der behandelten Lebensmittelprodukte benötigten, hier
nicht dargestellten Gerätschaften. Andere Fördermittel
für die Zu- und Abführeinrichtungen 42, 43 sind
denkbar.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 wird gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren wie folgt betrieben:
Die
zu behandelnden Lebensmittelprodukte werden mithilfe der Zuführeinrichtung 42 im
Wesentlichen kontinuierlich der Vorrichtung 10 zugeführt,
nachdem sie in die Aufnahmevorrichtung 22 eingebracht worden
sind. Üblicherweise werden die Lebensmittelprodukte in
die Aufnahmevorrichtung 22 gehängt, jedoch können
sie auch in diese hineingelegt werden. Die Aufnahmevorrichtung 22 wird
nun in einem Bereitstellungsbereich 46 der Transporteinrichtung 20 zugeführt
und mittels dieser in Richtung des Pfeils P innerhalb der Vorrichtung 10 bewegt.
Der Bereitstellungsbereich 46 ist vorzugsweise benachbart
zur Zuführeinrichtung 42 angeordnet. Die Aufnahmevorrichtung 42 erreicht
nach einer bestimmten Zeit die erste Speicherstrecke 38.
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Im
dargestellten Beispiel befindet sich in jeder Behandlungskammer 12 bereits
mindestens eine Aufnahmevorrichtung 22, es können
pro Behandlungskammer eine Vielzahl von Aufnahmevor richtungen 22 eine
Charge bilden und gleichzeitig in die Behandlungskammern 12 eingebracht
und die entsprechende Anzahl von Lebensmittelprodukten gleichzeitig
behandelt werden. Im dargestellten Beispiel sind alle Behandlungskammern 12 belegt,
so dass die Aufnahmevorrichtung 22 in der ersten Speicherstrecke
solange geparkt wird, bis eine Behandlungskammer 12 frei
wird. Sollten sich bereits einige Aufnahmevorrichtungen 22 in
der ersten Speicherstrecke befinden, so kann nach dem Prinzip „first
in, first out” diejenige Aufnahmevorrichtung 22 als
erstes aus der ersten Speicherstrecke 38 und in die freigewordenen Behandlungskammer 12 transportiert
werden, die am längsten in der ersten Speicherstrecke 38 zwischengelagert
wird. So können die Unterschiede in der Verweilzeit der
Lebensmittelprodukte innerhalb der Vorrichtung 10 minimiert
werden.
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Ist
nun eine Behandlungskammer 12 frei geworden, wird mindestens
eine der Aufnahmevorrichtungen 22 aus der ersten Speicherstrecke
bewegt, wobei sie die Verteilerstrecke 28 durchläuft.
In der Verteilerstrecke 28 wird die Aufnahmevorrichtung 22 derjenigen
Behandlungskammer 12 zugeordnet, die gerade freigeworden
ist. Anschließend wird sie über den betreffenden
Unterabschnitt 32 der Transporteinrichtung 20 in
die zugeordnete Behandlungskammer 12 transportiert, wo
sie solange verweilt, bis der Behandlungsprozess der Lebensmittelprodukte
abgeschlossen ist. Danach wird sie aus der Behandlungskammer 12 heraus
befördert und durchläuft die Sammelstrecke 34,
wo sie von dem Unterabschnitt 32 wieder auf den Hauptabschnitt 26 der
Transporteinrichtung 20 gebracht wird. Anschließend
tritt die Aufnahmevorrichtung 22 in die zweite Speicherstrecke 40 ein
und verbleibt solange dort, bis sie von der Abführeinrichtung 43 der
Vorrichtung 10 entnommen werden kann oder die behandelten
Lebensmittelprodukte weiterverarbeitet, z. B. verpackt werden können.
Die Entnahme der Aufnahmevorrichtungen geschieht im Wesentlichen
kontinuierlich. Die Aufnahmevorrichtung 22 wird über
einen Entnahmebereich 47 von der Transporteinrichtung 20 getrennt.
Dabei ist der Entnahmebereich 47 vorzugsweise benachbart
zur Abführeinrichtung 43 angeordnet.
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Das
in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel ist
im Wesentlichen genauso aufgebaut wie das in 1 beschriebene
Ausführungsbeispiel, so dass vollumfänglich auf
obige Beschreibungen Bezug genommen wird. Es bestehen folgende Unterschiede: Die
erste Speicherstrecke 38 befindet sich zwischen der Verteilerstrecke 28 und
den Behandlungskammern 12 in den Unterabschnitten 32 der
Transporteinrichtung 20, so dass die Aufnahmevorrichtungen 22 unmittelbar
vor den Behandlungskammern 12 geparkt bzw. zwischengelagert
werden. Weiterhin ist die Transporteinrichtung 20 so ausgestaltet,
dass die Aufnahmevorrichtungen 22 im Kreislauf bewegt werden
können. Hierzu umfasst die Vorrichtung 10 eine Beladestation 50,
mit welcher die Aufnahmevorrichtungen 22 mit den zu behandelnden
Lebensmittelprodukten beladen werden können. Diese wirkt
mit der Zuführeinrichtung 42 zusammen. Weiterhin
umfasst die Vorrichtung 10 eine Entladestation 52,
mit der die behandelten Lebensmittelprodukte von den Aufnahmevorrichtungen 22 entnommen
werden können. Die Entladestation 52 wirkt mit
der Abführeinrichtung 43 zusammen. Da in diesem
Ausführungsbeispiel die Aufnahmevorrichtungen 22 im
Kreislauf bewegt werden können, ist hier kein getrennter
Bereitstellungs- und Entnahmebereich 46, 47 (vgl. 1)
vorhanden. Dieser kann zusammengefasst sein zu einem Wartungsbereich,
der an einer beliebigen Stelle innerhalb der Vorrichtung 10 angeordnet sein
kann. Hier können die Aufnahmevorrichtungen 22 für
den Fall entnommen werden, dass sie gewartet oder repariert werden
müssen. Hier können sie auch wieder der Transporteinrichtung 20 zugeführt werden.
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Um
die Sauberkeit der Aufnahmevorrichtungen 22 zu gewährleisten,
ist zwischen der Be- und Entladestation 52 eine Waschvorrichtung 54 vorgesehen,
wo die Aufnahmevorrichtungen 22 gewaschen und desinfiziert
werden können. Auch wenn die Aufnahmevorrichtungen 22 selbst
in der Vorrichtung 10 im Kreislauf geführt werden,
wird durch das Zusammenwirken der Zuführ- und Abführeinrichtungen 42, 43 mit
der Be- und Entladestation 50, 52 eine im Wesentlichen
kontinuierliche Zu- und Abfuhr der Lebensmittelprodukte ermöglicht.
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In 3 ist
eine Ausführungsform einer Aufnahmevorrichtung 22 dargestellt.
Sie ist als Gestell 24 ausgeführt, das hängend
mit der im Bereich der Decke 16 der Vorrichtung 10 angeordneten
Transporteinrichtung 20 verbunden ist. Es wird hierbei
davon ausgegangen, dass die Decke 16 der Vorrichtung 10 mit
der Decke 16 der Behandlungskammer 12 zusammenfällt,
jedoch kann die Behandlungskammer 12 eine von der Decke 16 der
Vorrichtung 10 in Höhe und Ausgestaltung abweichende
Decke 16 aufweisen. In 3 befindet
sich die Aufnahmevorrichtung 22 in der Behandlungskammer 12,
von der auch die Wände 14 und der Boden 18 zu
sehen sind.
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4 zeigt
das prinzipielle Zusammenwirken der Transporteinrichtung 20 mit
den Behandlungskammern 12 unter Zuhilfenahme einer Steuerungseinrichtung.
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Die
Erfindung wurde anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert, ist aber nicht auf diese beschränkt.
So ist es z. B. denkbar, die Anordnung der ersten Speicherstrecke
des ersten und des zweiten Ausführungsbeispiels zu kombinieren,
so dass mehrere erste Speicherstrecken generiert werden. Solche
und andere Modifikationen und Ergänzungen, die sich in offensichtlicher
Weise aus der Offenbarung der vorliegenden Erfindung ergeben, gehen
nicht über den Schutzbereich hinaus, der durch folgende
Ansprüche definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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