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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einführen
von Markierstreifen in einen Druckerzeugnisstapel nach den Oberbegriffen der
Ansprüche 1 und 3.
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Die
GB 2109775 A zeigt
einen Streifeneinleger, der schrittweise parallel zu einer Seitenfläche
eines sich aufbauenden Bogenstapels verfahrbar ist. Zum Verfahren
eines Streifeneinführkopfes sind ein Schraubtrieb, Getriebeelemente
und ein Motor vorgesehen. Der Streifeneinleger ist in einem Gestell
angeordnet, welches mittels Rollen an die Seite des Stapels gefahren
werden kann, auf der die Streifen eingeschossen werden sollen. Die
Streifen werden horizontal versetzt eingeführt, so dass
es nicht zu einem unerwünschten Aufbauen des Stapels kommt. Der
Streifeneinleger ist voluminös, so dass im Ausleger einer
Druckmaschine Bauraum auf der Seite des Stapels vorhanden sein muss,
wo der Streifeneinleger zur Wirkung gebracht werden soll. Dadurch
ist der Ausleger ebenfalls voluminös, so dass ein Mehraufwand
an Kosten und Material entsteht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einführen
von Markierstreifen in einen Druckerzeugnisstapel zu entwickeln,
die mit geringem Aufwand und niedrigem Platzbedarf eine direkte
Weiterverarbeitung in einer Nachverarbeitungsmaschine erlauben.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale
nach Anspruch 1 aufweist. Eine Vorrichtung nach Anspruch 3 ermöglicht
eine Durchführung des Verfahrens. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der
Erfindung wird eine Stapelseite eines Druckerzeugnisstapel zum Einführen
von Markierstreifen ausgewählt, in dem eine Ausrichtung
der Druckerzeugnisse in Laufrichtung und quer zur Laufrichtung an
einer ersten Maschine und indem eine Vorschubrichtung der beim Zuführen
vom Stapel zu einer zweiten Maschine berücksichtigt werden.
Das Streifeneinführen wird an der so ausgewählten
Seite vorgenommen. Das Verfahren ist insbesondere im Ausleger einer
Bogendruckmaschine anwendbar, wobei die Nachverarbeitung der Bogen
in einer Stanz-, Falt- oder Schneidmaschine erfolgt.
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Bei
der Auswahl der Stapelseite kann weiterhin berücksichtigt
werden, ob vor dem Zuführen zur zweiten Maschine der Stapel
umgedreht wird.
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Zum
Durchführen des Verfahrens ist eine Vorrichtung zweckdienlich,
die an mindestens zwei senkrecht zueinander stehenden Stapelseiten
horizontale Führungen aufweist. Besonders vorteilhaft sind
Führungen für eine Streifeneinführvorrichtung an
den seitlichen Stapelseiten und an der Seite, wo die in der ersten
Maschine nachlaufenden Bogenränder übereinanderliegen.
An den zwei senkrecht zueinander stehenden Stapelseiten können
insbesondere horizontal geführte Schlitten vorgesehen sein, an
denen separate Halterungen für eine Streifeneinführvorrichtung
angeordnet sind. Eine Bedienperson kann nach Auswahl einer Stapelseite
die Streifeneinführvorrichtung an den Halterungen durch
Schnellmontage befestigen. Die Streifeneinführvorrichtung bzw.
ein Schlitten kann mittels eines Linearmotors horizontal zur ausgewählten
Stapelseite verfahren werden. Der Linearmotor bzw. die Streifeneinschießvorrichtung
können abhängig von einem Ereignis gestartet werden,
welches bei Betrieb der ersten Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine, auftritt.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert werden, es zeigen:
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1:
eine Bogendruckmaschine mit nachgeordneter Stanzmaschine,
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2:
eine Draufsicht auf einen Auslegerstapel,
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3:
eine Seitenansicht auf einen Auslegerstapel,
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4:
eine Prismenaufnahme für einen Streifeneinschießer,
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5.1–5.2:
Schemata zur Auswahl einer Streifeneinschießposition beim
Nachverarbeiten durch Stanzen,
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6.1–6.3:
Schemata zur Auswahl einer Streifeneinschießerposition
beim Nachverarbeiten durch Falzen, und
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7.1–7.3:
Schemata zur Auswahl einer Streifeneinschießerposition
beim Nachverarbeiten durch Schneiden.
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1 zeigt
eine Bogendruckmaschine 1 mit einer nachgeordneten Stanzmaschine 2.
Die Bogendruckmaschine 1 umfasst einen Anleger 3,
vier Druckwerke 4–7 und einen Ausleger 8.
Im Anleger 3 befindet sich ein Stapel 9 mit unbedruckten
Bogen 10. Die Bogen 10 werden mit einem Saugkopf 11 vereinzelt
und auf einen Anlegertisch 12 befördert. Vor einer
Zufuhr zum ersten Druckwerk 4 werden die Bogen jeweils
auf dem Tisch 12 an Vordermarken 13 und Seitenmarken 14 an
einer Bogenecke ausgerichtet. Die Bogen 10 werden mit Greifersystemen 15 durch
die Druckwerke 4–7 gefördert.
Zwischen den Druckwerken 5, 6 befindet sich eine
Wendevorrichtung mit einer Speichertrommel 16 und einer
Wendetrommel 17. Die Bogen 10 erhalten in den
Druckwerken 4, 5 jeweils einen zweifarbigen Aufdruck
auf der Vorderseite. Die Greifer des Greifersystems 15 an der
Wendetrommel 17 übernehmen den Bogen 10 jeweils
an dem Bogenrand, der in den Druckwerken 4, 5 nachlaufend
war. In den Druckwerken 6, 7 erhalten die Bogen 10 jeweils
einen zweifarbigen Aufdruck auf der Rückseite. Während
des Transportes vom Druckzylinder 18 des letzten Druckwerkes 7 zu
einem Kettengreifersystem 19 im Ausleger 8 werden
die Bogen 10 mit einer Bildaufnahmeanordnung 20 inspiziert. Mit
den Kettengreifersystemen 19 werden die Bogen 10 über
einen Auslegerstapel 21 transportiert und aus den Greifern 19 fallengelassen.
Im oberen Stapelbereich des Stapels 21 ist ein Streifeneinschießer 22 an
einer Schiene 23 in horizontaler Richtung 24 verfahrbar.
Der Stapel 21 ist in den Anlegerbereich 25 der
Stanzmaschine 2 verfahrbar.
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Zum
Steuern der Maschinen 1, 2 ist eine Steuereinrichtung 26 vorgesehen,
die unter anderem mit einem Antriebsmotor 27, der Bildaufnahmeanordnung 20,
dem Streifeneinschießer 22 und Aktoren der Stanzmaschine
verbunden ist. Wird durch Auswertung der Signale der Bildaufnahmeanordnung 20 ein
defekter Bogen 10 erkannt, dann wird dieser Bogen 10 markiert,
indem mit dem Streifeneinschießer 26 ein Streifen 28 im
Auslegerstapel 21 eingefügt wird.
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In 2 ist
der Auslegerstapel 21 in Draufsicht dargestellt. Mit dem
Kettengreifersystem 19 wurden die Bogen 10 in
Laufrichtung 29 gegen Anschläge 30 gefördert.
Mit einem Geradstoßer 31 wurden die Bogen 10 seitlich
im Ausleger 8 ausgerichtet. Neben der in 1 sichtbaren
Schiene 23 auf der Bedienseite BS der Druckmaschine 1 sind
weitere Schienen 32, 33 auf der Antriebsseite
AS der Druckmaschine 1 und parallel zur hinteren Seitenfläche 34 am
Gestell 35 des Auslegers 8 angeordnet. Nur die Schiene 23 ist
mit einem Streifeneinschießer 22 bestückt.
Die Schienen 32, 33 besitzen ebenfalls Halterungen,
an denen bei Bedarf ein Streifeneinschießer 22 befestigt
werden kann.
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3 zeigt
den Stapel 21 in Seitenansicht mit Blick auf die Stapelseite 36,
die auf der Bedienseite BS liegt. Der Stapel 21 ist auf
einer Palette 37 aufgebaut, die entsprechend dem Produktionsfortschritt
in vertikaler Richtung 38 abgesenkt wird. Durch Verfahren
des Streifeneinschießers 22 in horizontaler Richtung 24 und
ereignisgesteuertem Auslösen des Streifeneinschießers 22 werden
Streifen 28 in einer Breite b in den Stapel 21 eingeführt.
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In 4 ist
eine Möglichkeit für einen horizontalen Antrieb
des Streifeneinschießers 22 dargestellt. Die Schienen 23, 32, 33 besitzen
jeweils eine U-förmige Längsführung 39 für
einen Halter 40, der eine schwalbenschwanzförmige
Aufnahme 41 für den Streifeneinschießer 22 aufweist.
Am Streifeneinschießer 22 ist eine komplementäres
schwalbenschwanzförmiges Aufnahmestück 42 ausgebildet. Das
Aufnahmestück 42 ist mit einem Schnellspanner in
der Aufnahme 41 fixierbar. Am Streifeneinschießer 22 ist
ein Teleskoprüssel 43 ausgebildet, der eine Anpassung
des Streifenabgabeortes an das Bogenformat gestattet.
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Im
folgenden soll beschrieben werden, wie eine Auswahl der Stapelseite
getroffen werden soll, auf der der Streifeneinschießer 22 angeordnet
wird. Als die den Stapel 21 bildende Maschine wird eine Bogendruckmaschine 1 angenommen.
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Die 5.1–5.2 zeigen
Szenarios beim Nachverarbeiten mit einer Stanzmaschine 2.
Von der Stanzmaschine 2 ist schematisch der Anleger 44 dargestellt.
Zum Stanzen werden die Bogenn 10 vom Anleger 44 in
die durch einen Pfeil 45 angegebene Richtung in die Stanzmaschine 2 eingeführt.
Im Anleger 3 der Bogendruckmaschine 1 werden die
Bogen 10 am vorderen Bogenrand 46 und einem Seitenrand 47 ausgerichtet.
Die hinteren Bogenränder sind mit der Bezugszahl 48 versehen.
Die in den 5.1–5.2 dargestellten Winkel 49 symbolisieren
jeweils die Seiten eines Stapels 9, 21, die durch Ausrichten
der Bogenränder 46, 47 und Übereinanderstapeln
der Bogen 10 zustande kommen.
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Bei
dem Szenario nach 5.1 werden die Bogen 10 mit
der Maschine 1 einseitig bedruckt. Im Auslegerstapel 21 liegen
die Bogen 10 mit den ausgerichteten Bogenränder 46 stromaufwärts
und auf der Bedienseite BS der Druckmaschine 1. Bei der Weiterverarbeitung
in der Stanzmaschine 2 wird der Stapel 21 mit
dem ausgerichteten Bogenrand 46 vorausliegend in den Anleger 44 eingelegt.
In diesem Fall wird der Streifeneinschießer 22 im
Ausleger 8 der Druckmaschine 1 an den hinteren
Bogenrändern 48 plaziert. Die Markierstreifen 28 sind
für einen Bediener im Anleger 44 der Stanzmaschine 2 gut
sichtbar.
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Gemäß 5.2 werden die Bogen 10 beidseitig bedruckt.
Durch eine Bogenwendung zwischen zwei Druckwerken 5, 6 liegt
der im Anleger 3 vorauslaufende Bogenrand 46 im
Ausleger 48 der Bogendruckmaschine 1 hinten. Um
ein exaktes Ausrichten zu erreichen, wird der Stapel 21 vor
dem Einfahren in den Anleger 44 der Stanzmaschine 2 gewendet.
Der Streifeneinschießer 22 wird in diesem Fall
seitlich am Auslegerstapel 21 der Druckmaschine 1 auf
der Antriebsseite AS positioniert. Die Streifen 28 behindern nicht
die Ausrichtung der Bogen 10 im Anleger 44 der Stanzmaschine 2.
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In 6.1 ist ein Szenario beim Weiterverarbeiten durch
Falzen gezeigt. Wie zu 5.2 beschrieben,
werden Bogen 10 beidseitig bedruckt. Im Palettenanleger 50 der
Falzmaschine 2 werden die Bogen 10 in Richtung
des Pfeils 51 seitlich der Falzmaschine 2 zugeführt,
so dass die Bogen 10 mit dem Seitenrand 47 vorauslaufen.
Bei dieser Weiterverarbeitungsmethode werden die Streifen 28 im
Ausleger 8 der Druckmaschine 1 an den hinten liegenden
Bogenrändern 46 eingeschossen.
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6.2 zeigt eine Variante des Szenarios nach 6.1, bei dem die Streifen 28 auf der
Stapelseite 52 eingeschossen werden, die im Auslegerstapel 21 auf
der Antriebsseite AS der Druckmaschine 1 liegt. Im Anleger 50 der
Falzmaschine 2 liegt die Stapelseite 52 frei,
so dass für einen Bediener die Streifen 28 noch
sichtbar sind.
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Bei
einem Szenario nach 6.3 wurden Bogen 10 in
zwei Durchläufen beidseitig bedruckt. Nach dem zweiten
Durchlauf liegen im Auslegerstapel 21 die im Anleger 3 der
Druckmaschine 1 für den ersten Durchlauf auf der
Bedienseite BS ausgerichteten Seitenränder 47 durch
Umschlagen auf der Antriebsseite AS. Die Streifen 28 werden
auf der Bedienseite BS in den Stapel 21 eingeschossen.
Die Weiterverarbeitung in der Falzmaschine 2 geschieht wie
zu 6.2 beschrieben.
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Sollen
einseitig bedruckte Bogen 10 durch Schneiden weiterverarbeitet
werden, dann trifft das in 7.1 dargestellte
Szenario zu. Im Anleger 53 einer Schneidmaschine 2 wird
ein Bogenstapel 21 so eingelegt, dass die Bogen 10 wie
im Anleger 3 der Druckmaschine 1 an zwei senkrecht
zueinander stehenden Anschlägen ausgerichtet sind. Weil
im Ausleger der Druckmaschine 1 die Streifen 28 an
der Stapelhinterseite 48 eingeschossen wurden, sind die Streifen 28 für
einen Bediener der Schneidmaschine 2 im Ausleger 53 gut
sichtbar.
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Für
den Fall, dass Bogen 10 in zwei Durchlaufen beidseitig
bedruckt wurden, ergibt sich ein Szenario, wie in 7.2 dargestellt. Im Auslegerstapel 21 besitzen
die Bogen 10 eine Ausrichtung, wie bereits zu 6.3 beschrieben. Zum Schneiden wird der Stapel 21 mit
der ausgerichteten Längsseite 46 voran in den
Anleger 53 der Schneidmaschine 2 gebracht. Auch
in diesem Fall wird der Streifeneinschießer 22 im
Ausleger 8 an der hinteren Stapelseite 48 geführt,
so dass die eingeschossenen Streifen 28 im Anleger 53 der
Schneidmaschine gut sichtbar sind.
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7.3 zeigt ein Szenario, bei dem in einem Durchlauf
beidseitig bedruckte Bogen 10 in einer Schneidmaschine 2 weiterverarbeitet
werden sollen. Der Stapel 21 besitzt die gleiche Orientierung,
wie zu 6.2 beschrieben. Die Streifen 28 werden
auf der Stapelseite 52 eingeschossen, die auf der Antriebsseite
AS der Druckmaschine 1 liegt. Der Stapel 21 wird so
in den Anleger 53 der Schneidmaschine 2 gebracht,
dass die im Anleger 3 der Bogendruckmaschine 1 beim
Ausrichten verwendeten Bogenränder 46, 47 als
Bezugsränder dienen. Die Stapelseite 52 ist im
Anleger 53 noch so weit sichtbar, dass ein Bediener die
Lage der Streifen 28 wahrnehmen kann.
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- 1
- Bogendruckmaschine
- 2
- Stanzmaschine
- 3
- Anleger
- 4–7
- Druckwerk
- 8
- Ausleger
- 9
- Stapel
- 10
- Bogen
- 11
- Saugkopf
- 12
- Anlegertisch
- 13
- Vordermarke
- 14
- Seitenmarke
- 15
- Greifersystem
- 16
- Speichertrommel
- 17
- Wendetrommel
- 18
- Druckzylinder
- 19
- Kettengreifersystem
- 20
- Bildaufnahmeanordnung
- 21
- Auslegerstapel
- 22
- Streifeneinschießer
- 23
- Schiene
- 24
- Richtung
- 25
- Anlegerbereich
- 26
- Steuereinrichtung
- 27
- Antriebsmotor
- 28
- Streifen
- 29
- Laufrichtung
- 30
- Anschlag
- 31
- Geradstoßer
- 32,
33
- Schiene
- 34
- Seitenfläche
- 35
- Gestell
- 36
- Stapelseite
- 37
- Palette
- 38
- Richtung
- 39
- Längsführung
- 40
- Halter
- 41
- Aufnahme
- 42
- Aufnahmestück
- 43
- Teleskoprüssel
- 44
- Anleger
- 45
- Pfeil
- 46
- Bogenrand
- 47
- Seitenrand
- 48
- Bogenrand
- 49
- Winkel
- 50
- Palettenanleger
- 51
- Pfeil
- 52
- Stapelseite
- 53
- Anleger
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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