DE102009008431A1 - Bedachung einer Stallanlage - Google Patents
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Abstract
Bei einer Bedachung einer Stallanlage, insbesondere eines Tierstalls, mit wenigstens einer geneigten Dachhaut, wenigstens einer in der Dachhaut angeordneten Dachöffnung sowie wenigstens einem der Dachöffnung zugeordneten Verschlussteil, das über eine Schiebeführung an der Dachöffnung gehalten ist, ist vorgesehen, dass das Verschlussteil einen luftdurchlässigen Witterungsschutz aufweist. Mit dieser Bedachung ist die Luftqualität im Inneren der Stallanlage auch bei anhaltenden Extremwetterlagen verbessert.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bedachung einer Stallanlage, insbesondere eines Tierstalles, mit wenigstens einer geneigten Dachhaut, wenigstens einer in der Dachhaut angeordneten Dachöffnung sowie wenigstens einem der Dachöffnung zugeordneten Verschlussteil, das über eine Schiebeführung an der Dachöffnung gehalten ist.
- Bei derartigen Bedachungen dienen die in ihnen angeordneten Dachöffnungen zum Lüften der Stallanlage. Die Verschlussteile dienen hingegen dem temporären Verschließen der Dachhaut, um so bei extremen Wetterlagen das Eindringen von Niederschlägen, Wind und Sonne in das Innere der Stallanlage zu verhindern oder abzuschwächen. Die bekannten Bedachungen haben jedoch den Nachteil, dass sich die im Inneren der Stallanlage vorherrschende Luftqualität bei einer länger anhaltenden extremen Wetterlage zunehmends verschlechtert. Die verschlechterte Luftqualität beeinträchtigt sodann das Wohlbefinden der in der Stallanlage gehaltenen Tiere, beispielsweise der Schweine oder des Geflügels, und führt schließlich sogar zu Ertragseinbußen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedachung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, mit der die Luftqualität im Inneren der Stallanlage bei anhaltenden Extremwetterlagen verbessert ist.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Bedachung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die erfindungsgemäße Bedachung zeichnet sich dadurch aus, dass das Verschlussteil einen luftdurchlässigen Witterungsschutz aufweist.
- Der luftdurchlässige Witterungsschutz ist ein flexibles oder starres Flächengebilde, welches Witterungseinflüsse abhält oder zumindest abschwächt. Das Flächengebilde ist als flexible Rollbahn oder als starres Plattenteil ausgebildet und weist wenigstens eine Größe auf, die dem Öffnungsquerschnitt der Dachöffnung entspricht. Auf diese Weise ist für eine ausreichende Belüftung der Stallanlage auch dann gesorgt, wenn bei Extremwetterlagen die Dachöffnung mit dem Verschlussteil vollständig verschlossen ist.
- Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung weist das Verschlussteil eine Rahmenkonstruktion auf, deren Gefach mit dem luftdurchlässigen Witterungsschutz verschlossen ist. Das Gefach weist im Rahmen der Erfindung eine beliebige Anzahl von Feldern auf, die zur stabilisierenden Aufnahme des luftdurchlässigen Witterungsschutzes geeignet sind. Vorzugsweise ist der luftdurchlässige Witterungsschutz aus mehreren jeweils einem anderem Feld des Gefaches zugeordneten Schutzbahnen oder Schutzplatten zusammengesetzt.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung weist die Schiebeführung Führungsschienen auf, die längsseitig an den Dachsparren einer die Dachhaut tragenden Sparrenlage befestigt sind. Die Sparrenlage verleiht der Dachhaut ihre Neigung. Vorzugsweise beträgt die Neigung zwischen 10 Grad und 20 Grad, insbe sondere 15 Grad. Die Führungsschienen sind vorzugsweise an den einander zugekehrten Flanken zweier benachbart zueinander gelegener Dachsparren montiert, so dass das Verschlussteil zum Öffnen der Dachöffnung unter die Dachhaut geschoben wird. Zum Befestigen der Führungsschiene vermeidet diese einfache Ausgestaltung aufwendige Konstruktionen mit durch die Dachhaut hindurchtretenden Befestigungsmitteln. Der längsseitigen Befestigung zur Folge hat das Verschlussteil beim Öffnen und Schließen der Dachöffnung einen Höhenunterschied zu überwinden. Grundsätzlich ist es jedoch ebenso denkbar, die Führungsschienen auch quer zu den die Dachhaut tragenden Dachsparren der Dachhaut auszurichten. Hierbei bietet es sich an, die Führungsschienen längsseitig an zwei die Dachsparren tragenden Pfetten zu befestigen.
- Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Schiebeführung parallel zur Dachführung ausgerichtete Führungsflächen auf. Die parallele Ausrichtung ermöglicht eine Konstruktion, bei der das Verschlussteil besonders raumsparend im Inneren der die Dachhaut tragenden Sparrenlage geführt ist. Grundsätzlich ist es jedoch ebenso denkbar, dass die Schiebeführung in einem spitzen Winkel zur Dachhaut ausgerichtete Führungsflächen aufweist. Eine derartige Konstruktion ist beispielsweise mittels eines Aufkeilrahmens realisierbar, welcher die Dachhaut mit der Schiebeführung verbindet.
- Um eine Bedachung zu schaffen, deren Dachhaut bezogen auf eine in ihr angeordnete Dachöffnung maximal klein ist, reicht die Dachöffnung bis an die Traufkante der Dachhaut heran. Auf diese Weise wird die Traufkante im Bereich einer Dachöffnung vom Verschlussteil hergestellt.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung weist der luftdurchlässige Witterungsschutz wenigstens eine Plane auf, die mit Ausstanzungen versehen ist. Die Ausstanzungen erlauben in erster Linie den Austausch von kontaminierter Stall luft gegen Frischluft. Die Plane weist hingegen Sonnenstrahlen absorbieren und/oder reflektierende Eigenschaften auf.
- Um zu verhindern, dass durch das Verschlussteil ungehindert witterungsbedingte Niederschläge hindurchtreten können, weist der luftdurchlässige Witterungsschutz ein Gewebe auf. Das Gewebe weist eine Gitterstruktur mit einer Maschenweite auf, die weitaus kleiner als der Durchmesser eines Wassertropfens ist. Auf diese Weise werden auf den luftdurchlässigen Witterungsschutz auftreffende Wassertropfen im Wesentlichen auf der außenseitigen Oberfläche des Gewebes abgeleitet. Als Gewebe sollen im Rahmen dieser Erfindung sowohl handelsverfügbare Windschutznetze als auch wasserundurchlässige, aber diffusionsoffene Membranen verstanden werden, wie sie zur Herstellung von Funktionskleidung verwendet werden.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist das Gewebe mit wenigstens einem Kunststoff ummantelt. Die Kunststoffummantelung reduziert die Wasseraufnahme des luftdurchlässigen Witterungsschutzes, so dass für den Witterungsschutz schädliche Verwitterungsprozesse verlangsamt sind. Mit besonderem Vorteil hat der Kunststoff die Aufgabe, die Grenzflächenspannung zwischen dem luftdurchlässigen Witterungsschutz und den witterungsbedingten Niederschlägen, insbesondere Regen, zu vergrößern. Auf diese Weise wird erreicht, dass ein Abperlen von Regentropfen an der Oberfläche des luftdurchlässigen Witterungsschutzes verbessert ist. Im Rahmen der Erfindung können geeignete Kunststoffe auch so genannte Nano-Lacke sein, die mit Keramikpartikeln versetzt sind.
- Eigenständiger Schutz wird für ein Verschlussteil mit einer Schiebeführung beansprucht, das zur Anordnung in der erfindungsgemäßen Bedachung geeignet ist. Derartige Verschlussteile sind mit bekannten Systembauweisen für Bedachungen kompatibel oder bieten zumindest optional die Möglichkeit zur Nachrüstung bekannter Bedachungen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.
- Die Figur zeigt eine perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Bedachung einer Stallanlage. Die Bedachung hat eine geneigte Dachhaut
1 , eine in der Dachhaut1 angeordnete Dachöffnung2 sowie ein der Dachöffnung2 zugeordnetes Verschlussteil3 . Das Verschlussteil3 ist über eine Schiebeführung4 an der Dachöffnung2 gehalten. Das Verschlussteil3 weist einen luftdurchlässigen Witterungsschutz5 sowie eine Rahmenkonstruktion6 auf, deren Gefach mit dem luftdurchlässigen Witterungsschutz5 verschlossen ist. Die Schiebeführung4 weist zwei Führungsschienen7 ,8 auf, die jeweils längsseitig an den Dachsparren9 ,10 einer die Dachhaut1 tragenden Sparrenlage befestigt sind. Die Dachöffnung2 reicht bis an die Traufkante11 ,12 der Bedachung heran. Die Dachsparren9 ,10 sind auf einer Fußpfette13 befestigt, die auf einer vertikalen Wandung14 der Stallanlage aufliegt.
Claims (11)
- Bedachung einer Stallanlage, insbesondere eines Tierstalls, mit wenigstens einer geneigten Dachhaut, wenigstens einer in der Dachhaut angeordneten Dachöffnung sowie wenigstens einem der Dachöffnung zugeordneten Verschlussteil, das über eine Schiebeführung an der Dachöffnung gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil einen luftdurchlässigen Witterungsschutz (
5 ) aufweist. - Bedachung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (
3 ) eine Rahmenkonstruktion (6 ) aufweist, deren Gefach mit dem luftdurchlässigen Witterungsschutz (5 ) verschlossen ist. - Bedachung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeführung (
4 ) Führungsschienen (7 ,8 ) aufweist, die längsseitig an den Dachsparren (9 ,10 ) einer die Dachhaut (1 ) tragenden Sparrenlage befestigt sind. - Bedachung nach eine der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeführung (
4 ) parallel zur Dachhaut (1 ) ausgerichtete Führungsflächen aufweist. - Bedachung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachöffnung (
2 ) bis an die Traufkante (11 ) der Dachhaut (1 ) heran reicht. - Bedachung nach einem 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der luftdurchlässige Witterungsschutz (
5 ) wenigstens eine Plane aufweist, die mit Ausstanzungen versehen ist. - Bedachung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Plane Sonnenstrahlen absorbierende Eigenschaften aufweist.
- Bedachung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Plane Sonnenstrahlen reflektierende Eigenschaften aufweist.
- Bedachung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der luftdurchlässige Witterungsschutz (
5 ) ein Gewebe aufweist. - Bedachung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe mit wenigstens einem Kunststoff ummantelt ist.
- Verschlussteil mit einer Schiebeführung zur Anordnung in einer Bedachung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
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