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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Brillenglases, ein Computerprogrammprodukt, eine Verwendung und
ein Brillenglasherstellungsgerät.
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Herkömmlicherweise
können
zum Herstellen von Kunststoffbrillengläsern oder Blanks zwei schematisch
verschiedene Herstellungsverfahren verwendet werden. Brillengläser und/oder
Blanks können
im Massensegment bei sphärischen,
torischen und/oder progressiven Gläsern über Gießtechniken mittels Gießharz und
-form hergestellt werden, wobei das Gießharz in eine vorher gefertigte
Gießform
gefüllt
wird. Die Gießform
stellt somit bereits die Negativform des fertigen Brillenglases
oder Blanks dar. Eine Polymerisation des Gießharzes wird je nach verwendetem
Gießharz
thermisch und/oder über UV-Strahlung
initialisiert. Bei thermoplastischen Materialien kann das Brillenglas
oder Blank auch mittels einer Spritzgußtechnik hergestellt werden,
wobei auch hier eine Negativform des endgültigen Brillenglases oder Blanks
vorhanden ist. Dieses Verfahren erlaubt Brillengläser in großen Stückzahlen
bei geringen Herstellungskosten zu produzieren. Je individueller
die Glasgeometrien und je kleiner die Stückzahlen sind, desto größer sind
jedoch die Herstellungskosten. Weiterhin ist es technisch nicht
möglich,
Einzelgläser über sogenanntes ”Rezeptgießen” herzustellen,
d. h. Einzelgläser
gemäß vorgegebenen
Rezeptwerten über
das vorgenannte Verfahren herzustellen.
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Vielmehr
wird bei Rezeptglasfertigung regelmäßig ein weiteres Herstellungsverfahren
verwendet, wobei in diesem Verfahren insbesondere die mechanische
Endbearbeitung über
Schleifen und Polieren des vorgefertigten Brillenglases durchgeführt wird.
Mit diesem Verfahren können
einfache sphärische Gläser aber
auch individuell gefertigte Gläser mit
Freiformflächen
hergestellt werden. Regelmäßig werden
die Brillengläser
auf Fräs-,
Schleif und/oder Drehmaschinen vorgearbeitet und auf individuell
gestalteten Poliermaschinen fertig bearbeitet. Je individueller
das Glas gefertigt werden muß,
desto mehr werden CNC-basierte Maschinen verwendet. Ausgangsprodukt
ist hierbei ein auf die Bezugspunkte markierter Blank, der zuerst
gerichtet auf eine Werkstückaufnahme
fixiert wird. Herkömmlicherweise
wird ein Hohlraum zwischen Werkstückaufnahme und Blank mit einem
niedrigschmelzenden Metall ausgefüllt, so daß sich nach dem Erstarren des
Metalls eine feste Verbindung zwischen der Werkstückaufnahme und
dem Blank ergibt. Anstelle des Metalls können auch geeignete Kunststoffe
verwendet werden.
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Um
für dieses
Verfahren die Blankvielfalt in Grenzen zu halten, werden Blanks
mit sehr viel Aufmaß versehen,
so daß möglichst
große
Wirkungskombinationen abgedeckt werden können, das heißt, daß mit einer
geringen Anzahl verschiedener Blanks möglichst große Wirkungskombinationen hergestellt werden
können.
Aufgrund des großen
Aufmaßes
der Blanks wird im Schnitt etwa 70% des Blankmaterials bei der Herstellung
des fertigen Brillenglases zerspant. Einhergehend mit der großen Zerspanung können Veränderungen
der inhärenten
Materialspannung und somit Verformungen (Materialverformungen) des
Blanks bzw. Brillenglases auftreten, wodurch die optische Qualität des endgültigen Brillenglases
beeinflußt
wird.
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Weiterhin
können
bei der Bearbeitung von unrunden Gläsern Schwierigkeiten auftreten,
da sich bei einer großen
Entfernung der Randform von einem Kreis die Gefahr erhöht, daß der Werkstückhalter nicht
mehr die benötigte
Stützwirkung
aufweist und die Bearbeitungswerkzeuge aufgrund von scharfen Kanten
und Ecken beschädigt
werden. Folglich ist der vorbeschriebene Bearbeitungsprozess für kreisrunde
Gläser
mit homogenem stetigen Flächendesigns
optimiert, wobei insbesondere hohe Gradientenänderungen sowie sprunghafte,
unstetige Flächendesigns
mit dieser Fertigkungstechnologie nur bedingt hergestellt werden
können.
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Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effektive
und kostengünstige
Herstellung insbesondere von individuellen Brillengläsern zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsvarianten
und/oder Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Verfahren gemäß einem
Aspekt der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines Brillenglases mit den Schritten:
- – Bereitstellen
eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
- – Bereitstellen
von Baudaten des Brillenglases;
- – Herstellen
des Brillenglases gemäß den bereitgestellten
Baudaten durch einheitenweises Anordnen zumindest eines Werkstoffs
mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes.
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Vorteilhafterweise
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung Brillengläser
in beliebigen Stückzahlen
zu niedrigen Herstellungskosten hergestellt werden. Hierbei ist
insbesondere vorteilhafterweise im wesentlichen keine Lagerkapazität mehr notwendig,
da keine Blanks auf Lager gehalten werden müssen. Vielmehr können Brillengläser auf
Anfrage bzw. bei Eingang einer Bestellung individuell angefertigt werden,
ohne daß hierfür spezielle
Gußformen und/oder
spezielle Bearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise Schleifmaschinen
oder Poliermaschinen notwendig sind.
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Ebenso
wird eine spanende Fertigung vermieden, so daß vorteilhafterweise im wesentlichen kein
Materialverlust durch Zerspanung vorliegt. Vielmehr wird Material
im wesentlichen ausschließlich zur
Fertigung des Brillenglases verwendet.
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Weiterhin
ermöglicht
das vorliegende Verfahren spannungsfreie Gläser bzw. Gläser mit geringer Materialspannung
herzustellen. Somit können weiterhin vorteilhafterweise
Brillengläser
hergestellt werden, die den hohen Anforderungen an moderne Brillengläser genügen, wobei
insbesondere komplexe Bearbeitungsprozesse und/oder hohe Investitionskosten
für einen
Maschinenpark vermieden werden. Vielmehr ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren,
daß Brillengläser beispielsweise
vor Ort bei einem Augenoptiker hergestellt werden können.
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Der
Begriff ”Brillenglas” wie er
in der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, enthält insbesondere
ein Standardglas, ein individuelles Brillenglas, ein Blank, d. h.
ein Halbteil, aus welchem ein Standardglas oder ein individuelles
Brillenglas hergestellt werden kann, usw. Die Begriffe „Glas” und „Brillenglas” können hierbei
synonym verwendet werden. Falls ein „Blank” als bevorzugtes „Brillenglas” hergestellt
wird, kann das Verfahren außerdem
einen Schritt eines Bearbeitens des „Blanks” beinhalten, wobei dieser
Schritt ein Zerspanen und/oder Schleifen und/oder Polieren und/oder
Fräsen
des „Blanks” umfassen
kann.
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Der
Begriff ”einheitenweise” wie er
in dieser Anmeldung verwendet wird, beschreibt, daß zumindest
eine Einheit, vorzugsweise eine Vielzahl von Einheiten des zumindest
einen Werkstoffs angeordnet und weiterhin vorzugsweise miteinander
verbunden werden und so die Brillenfassung hergestellt wird.
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Bevorzugte Ausführungsvarianten
des Verfahrens
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Vorzugsweise
kann durch das einheitenweise Anordnen des zumindest einen Werkstoffes
der zumindest eine Werkstoff lagenweise aufgetragen werden, so daß durch
lagenweises Auftragen des zumindest einen Werkstoffes das Brillenglas
hergestellt wird.
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Hierbei
kann die Lage eine oder mehrere Einheiten des Werkstoffes umfassen.
Eine Einheit eines Werkstoffes kann z. B. durch das Werkstoffverarbeitungsgerät bereitgestellt,
beispielsweise dosiert werden, so daß eine Einheit eine vorgegebene
Menge bzw. Volumen des Werkstoffes ist. Eine Einheit kann z. B.
die kleinste Einheit des Werkstoffes sein, die durch das Werkstoffverarbeitungsgerät erzeugt bzw.
abgeschieden werden kann. Beispielsweise kann bei im wesentlichen
flüssigem
bzw. plastisch verformbarem Werkstoff die kleinste Einheit die kleinste
Menge Werkstoff sein, die von dem Werkstoffverarbeitungsgerät dosiert
werden kann. Wird beispielsweise der Werkstoff durch ein Laserverfahren
verfestigt und miteinander verbunden, kann die kleinste Einheit
im wesentlichen dem Raumvolumen entsprechen, in dem das Laserlicht
eine vorgegebene Energiedichte aufweist bzw. in dem das Laserlicht fokussiert
wird.
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Der
Begriff ”erzeugt” kann in
dieser Anmeldung beinhalten, daß der
Werkstoff dosiert wird. Der Begriff ”erzeugt” kann auch beinhalten, daß der Werkstoff
seine chemische bzw. physikalische bzw. mechanische Eigenschaft
verändert.
Beispielsweise kann eine Einheit dadurch erzeugt werden, daß elektromagnetische
Strahlung in den Werkstoff eingestrahlt wird und insbesondere in
dem Werkstoff fokussiert wird, so daß der Werkstoff zu der Einheit
verschmilzt. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Bindemittel dem Werkstoff zugeführt werden, so daß der Werkstoff
durch das Bindemittel gebunden wird. Somit ist eine Einheit im wesentlichen
die Menge Werkstoff, die durch das Bindemittel gebunden wird.
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Zur
Bildung des Brillenglases können
eine Vielzahl von Einheiten insbesondere von kleinsten Einheiten
aneinander angeordnet werden und miteinander verbunden werden.
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Der
Begriff ”lagenweise”, wie er
im Sinne der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, beinhaltet beispielsweise,
daß Werkstoffe
bzw. Materialien aufeinander abgelagert werden. Hierbei kann ein
Werkstoff bzw. Material ”lagenweise” abgelagert
werden, indem eine erste Lage des Werkstoffes angeordnet wird und
zumindest bereichsweise auf der ersten Lage eine zweite Lage des
Werkstoffes bzw. eines anderen Werkstoffes angeordnet wird. Dieser
Vorgang kann wiederholt durchgeführt
werden, so daß eine
Vielzahl von Lagen aufeinander angeordnet werden. Dies ist auch
für eine
Vielzahl von Werkstoffen möglich.
Beispielsweise können
zwei oder mehrere Lagen vorzugsweise im wesentlichen parallel angeordnet
sein. Zwei oder mehrere Lagen können zumindest
abschnittsweise aneinander angrenzen und/oder einander berühren. Zwei
oder mehrere Lagen können
auch eine gemeinsame Lage bilden.
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Verschiedene
Lagen können
verschiedene Abmessungen aufweisen. Beispielsweise kann eine Lage
eines Werkstoffes im wesentlichen die kleinste Einheit aus Werkstoff
sein, die durch eine entsprechende Vorrichtung bzw. das Werkstoffverarbeitungsgerät herstellbar
ist.
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In
anderen Worten kann eine Lage beispielsweise durch einen Tropfen
eines Werkstoffes gebildet sein. In diesem Sinn kann eine Lage auch
durch eine Vielzahl von Tropfen eines oder mehrerer Werkstoffe gebildet
sein, die miteinander chemisch und/oder mechanisch verbunden sind.
Somit ist eine Lage in einer allgemeinen Beschreibung ein dreidimensionales
Objekt, mit einer Breite, einer Länge und einer Dicke. Verschiedene
Lagen können
verschiedene Breiten und/oder Längen
und/oder Dicken aufweisen. Vorzugsweise kann die Dicke verschiedener
Lagen im wesentlichen identisch sein und die Lagen können sich
in Länge
und/oder Breite unterschieden.
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Vorzugsweise
umfassen die Baudaten des Brillenglases zumindest
- – Flächenabmessung
des Brillenglases und/oder
- – eine
Form des Randes des Brillenglases.
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Flächenabmessungen
des Brillenglases können
insbesondere Pfeilhöhen
des Brillenglases beinhalten. Die Pfeilhöhen können beispielsweise von optischen
Daten des Brillenglases abgeleitet werden.
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Flächenabmessungen
können
- – eine
Größe der objektseitigen
und/oder augenseitigen Fläche
beispielsweise in Quadratmillimeter bzw. Quadratzentimeter, usw.
und/oder
- – Krümmungsradien
beispielsweise bei sphärischen
und/oder torischen Flächen, und/oder
- – Krümmungen
von Hauptschnitten, insbesondere bei atorischen Flächen
umfassen.
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Die
Form des Randes des Brillenglases kann beispielsweise die Querschnittsform,
insbesondere als Planfacette und/oder Spitzfacette und/oder Rille usw.
beinhalten. Weiterhin kann die Form des Randes des Brillenglases
die Umfangsform des Brillenglases beinhalten, beispielsweise im
wesentlichen eckig, oval, rund, usw.
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In
anderen Worten können
die Baudaten des Brillenglases insbesondere Daten bzw. Abmessungen
im dreidimensionalen Raum umfassen bzw. sein.
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Die
optischen Daten können
beispielsweise eine vorher bestimmte Verordnung bzw. Rezeptwerte des
Benutzers des Brillenglases umfassen bzw. sein.
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Die
optischen Daten des Brillenglases können beispielsweise
- – sphärische Wirkung,
- – astigmatische
Wirkung, d. h. Achslage und Zylinderstärke,
- – Wirkung
in Fern und/oder Nahbezugspunkt,
- – Addition,
- – Progressionslänge, usw.
umfassen.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Bereitstellen der Baudaten des Brillenglases, die
Baudaten unter Berücksichtigung
von Benutzerdaten des Benutzers zu bestimmen.
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Vorzugsweise
werden die zu berücksichtigenden
Benutzerdaten, die zumindest teilweise die optischen Daten umfassen,
an dem Benutzer gemessen.
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Das
Messen der Benutzerdaten kann beispielsweise im wesentlichen manuell
durch einen Augenoptiker erfolgen, wobei der Augenoptiker herkömmliche
Geräte,
insbesondere einen Pupillendistanzmesser, etc. verwenden kann. Es
ist auch möglich,
daß ein
im wesentlichen automatisiertes System, insbesondere ein dreidimensionales
System verwendet werden kann. Beispielhaft kann ein dreidimensionales
Stereosystem verwendet werden, d. h. es kann beispielsweise ein
3D-Messgerät,
insbesondere unter Bildung bzw. Verwendung von Stereobildern verwendet
werden. Hierbei können
alle oder lediglich eine Teilmenge der Benutzerdaten gemessen werden.
Beispielhaft können
ein oder mehrere Individualparameter gemessen werden.
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Benutzerdaten
können
einen oder mehrere der folgenden Parameter umfassen:
- – Pupillendistanz;
- – monokularer
Pupillenabstand;
- – Hornhautscheitelabstand
nach Bezugspunktforderung und/oder nach Augendrehpunktforderung;
- – monokularer
Zentrierpunktabstand;
- – Zentrierpunktkoordinaten;
- – Scheibenabstand;
- – Dezentration
des Zentrierpunktes;
- – Scheibenhöhe und/oder
-breite;
- – Scheibenmittenabstand;
- – Brillenglasvorneigung;
- – Fassungsscheibenwinkel;
- – Einschleifhöhe.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Werkstoff ein Polymer. Besonders bevorzugt ist
das Polymer UV-härtendes
Polymer.
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Folglich
kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes das
(UV-härtende)
Polymer lagenweise aufgetragen werden, ähnlich einem Tintenstrahldrucker,
wobei ein Tintenstrahldrucker jedoch lediglich zweidimensional arbeitet
und das Werkstoffverarbeitungsgerät dreidimensional arbeitet.
Ein Tintenstrahldrucker druckt somit lediglich eine „Lage” Tinte,
da die Tinte in der Papierebene angeordnet ist. Analog entspricht
bei einem Tintenstrahldrucker ein Tropfen dem in dieser Anmeldung
verwendeten Begriff Einheit, insbesondere kleinste Einheit, so daß eine Vielzahl
von Einheiten, nämlich
Tintentropfen eine Lage bilden. Erfindungsgemäß werden jedoch eine Vielzahl
von Lagen im wesentlichen parallel zu einer Trägereinrichtung des Werkstoffverarbeitungsgerätes angeordnet.
Somit könnte
das Verfahren auch als dreidimensionales Strukturierungsverfahren bezeichnet
werden. Hierbei kann das fertige Glas nach einem digitalen dreidimensionalen
Datensatz des zu fertigenden Glases hergestellt werden. Der dreidimensionale
Datensatz kann als „Baudaten” bezeichnet
werden. Die Daten können
neben den Flächenbeschreibungen
auch Daten der endgültigen Form
auch des Randes des Brillenglases umfassen.
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Hierbei
kann jede Lage einen oder mehrere Werkstoffe bzw. Materialien umfassen.
Die Dicke einer jeden Lage kann vorzugsweise durch das Werkstoffverarbeitungsgerät vorgegeben
sein. In anderen Worten ist es möglich,
daß eine
Lage nach Verfestigung des verwendeten Werkstoffes im wesentlichen plattenförmig ausgebildet
ist. Somit sind eine Vielzahl von ”Platten” übereinander angeordnet.
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Zur
Bildung einer Lage wird zumindest ein Teilbereich des Werkstoffverarbeitungsgerätes relativ
zu einer Unterlage bzw. Trägerplatte
bewegt, wobei beispielsweise ein Abstand zwischen der Unterlage
und des Werkstoffverarbeitungsgerätes bzw. eines Elements des
Werkstoffverarbeitungsgerätes
im wesentlichen konstant ist. Somit kann eine plattenförmige Lage
gebildet werden, wobei die Unterlage und das Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. ein
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes parallel zu einer Ebene,
die im wesentlichen mittels der Längenrichtung und der Breitenrichtung
der Lage definiert ist, relativ zueinander bewegt werden. Es ist
jedoch auch möglich,
daß zur
Bildung einer Lage die Unterlage und das Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. das
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes entlang der Dickenrichtung
relativ zueinander bewegt werden.
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Somit
kann eine Lage eine im wesentlichen ebene Oberfläche aufweisen. Eine Lage kann
aber auch eine nicht ebene Oberfläche aufweisen, zum Beispiel,
wenn die Unterlage relativ zu dem Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. dem
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes bei der Herstellung der Lage
parallel zu einer Dickenrichtung bewegt wird. Die Lage kann auch
eine gekrümmte
Oberfläche bzw.
eine Oberfläche
mit einer freien Form aufweisen. Beispielsweise kann die Form der
Lage durch die Form der Unterlage vorgegeben sein. Ist die Unterlage
beispielsweise gekrümmt,
kann die Lage bzw. können
die Lagen ebenfalls gekrümmt
sein.
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Vorteilhafterweise
ermöglicht
das Verfahren, daß auch
aufwendige Optiken, insbesondere solche mit starker lokaler konkaver
Krümmung
und/oder konkavem Knick in der Fläche, in einfacher und kostengünstiger
Weise gefertigt werden können.
Weiterhin vorteilhafterweise kann eine aufwendige Formrandung vermieden
werden bzw. ist keinerlei Formrandung mehr notwendig, da das Brillenglas
bereits inklusive der speziellen Form des Randes gefertigt werden
kann. Weiterhin kann durch die lagenweise Polymerisation mittels
beispielsweise der UV-Strahlung das Brillenglas im wesentlichen
spannungsfrei bzw. mit nur geringer Materialspannung hergestellt werden.
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Vorzugsweise
werden nach Herstellung des Brillenglases mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes die
Flächen
des Brillenglases bearbeitet.
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Beispielsweise
kann das Brillenglas aus dem Werkstoffverarbeitungsgerät entfernt
werden und mit einer geeigneten Vorrichtung bearbeitet werden.
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Eine
Bearbeitung kann beispielsweise Schleifen und/oder Polieren und/oder
Sandstrahlen und/oder Waschen usw. in bzw. mit einer oder mehreren
dafür ausgelegten
Einrichtungen bzw. Geräten umfassen,
welche in dem Werkstoffverarbeitungsgerät integriert sein können. Beispielsweise
kann das Polieren als ein einfaches Polishing, insbesondere in einer
Trommel mit Poliermitteln durchgeführt werden.
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Vorzugsweise
wird beim Bearbeiten des Brillenglases zumindest eine Fläche, besonders
bevorzugt beide Flächen
des Brillenglases bei im wesentlichen konstanten optischen Eigenschaften
bearbeitet.
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Weiterhin
vorzugsweise wird beim Bearbeiten des Brillenglases zumindest eine
Fläche,
besonders bevorzugt beide Flächen
des Brillenglases derart bearbeitet, daß die optischen Eigenschaften
des Brillenglases bzw. der Brillengläser korrigiert werden.
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Vorteilhafterweise
können
somit herstellungsbedingte raue Stellen, insbesondere der objektseitigen
Fläche
und/oder der augenseitigen Fläche des
Brillenglases vermindert bzw. minimiert oder vollständig entfernt
werden. Diese Stellen können
beispielsweise aufgrund einer Körnung
des Werkstoffes vorliegen und/oder herstellungsbedingt sein. Hierbei können auch
Fertigungsungenauigkeiten berücksichtigt
werden und gegebenenfalls die optischen Eigenschaften des Brillenglases
durch das Bearbeiten korrigiert, insbesondere auf vorgegebene Werte
eingestellt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann durch Anpassung des Werkstoffs, beispielsweise durch Verwendung
eines Polymers mit höherer
Viskosität
die Fertigungsgenauigkeit erhöht
werden und/oder raue Stellen und/oder Stufen vermindert oder sogar
vermieden werden. Alternativ oder zusätzlich können in dem Werkstoffverarbeitungsgerät auch Motoren
verwendet werden, die eine verbesserte Genauigkeit aufweisen, so
daß Elemente
des Werkstoffverarbeitungsgerätes,
die den Werkstoff plazieren bzw. verformen exakt(er) positioniert
werden können.
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In
anderen Worten ist es beispielsweise möglich, herstellungsbedingte
und/oder materialbedingte raue bzw. körnige bzw. matte Fläche(n) des Brillenglases
zu glätten
und/oder optisch transparent zu machen. Es ist auch möglich, daß die optische Transparenz
erhöht
wird.
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Die
Dicke der Lagen des Werkstoffes können jeweils zwischen etwa
10 μm und
etwa 20 μm,
besonders bevorzugt etwa 16 μm
betragen. Weiterhin vorzugsweise können Auflösungen zwischen etwa 0,1 mm
und etwa 1 mm, besonders bevorzugt von etwa 0,6 mm hergestellt werden.
Hierbei kann eine Fertigungstoleranz von zwischen etwa 0,01 mm und
etwa 0,2 mm, besonders bevorzugt etwa 0,15 mm eingehalten werden.
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Der
Begriff „Auflösung”, wie er
in der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, beinhaltet insbesondere
die minimale Größe, mit
der ein Strukturelement des Brillenglases herstellbar ist.
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Die
Fertigungsgeschwindigkeit kann zwischen etwa 8 mm pro Stunde pro
Lage bei einer Lagendicke von etwa 10 μm bis etwa 50 μm bis etwa
30 mm pro Stunde pro Lage bei einer Lagedicke von etwa 10 μm bis etwa
50 μm betragen.
Die Fertigungsgeschwindigkeit kann etwa 12 mm pro Stunde pro Lage
bei einer Lagendicke von etwa 16 μm
betragen. Die Fertigungsgeschwindigkeit kann auch etwa 20 mm pro
Stunde pro Lage bei einer Lagendicke von etwa 30 μm betragen.
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Vorzugsweise
werden beim Herstellen des Brillenglases zumindest zwei Werkstoffe
verwendet.
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Beispielsweise
kann ein Werkstoff ein Polymer sein, mit welchem das Brillenglas
gebildet wird. Ein weiterer Werkstoff kann beispielsweise ein Stützmaterial
sein. Das Stützmaterial
kann beispielsweise an Stellen angeordnet werden, die später materialfrei sein
sollen, d. h. die bei dem endgültigen
Produkt, insbesondere dem endgültigen
Brillenglas, materialfrei sein sollen. Beispielsweise kann das Stützmaterial
löslich,
insbesondere wasserlöslich
sein und aus dem fertigen Brillenglas durch Spülen des fertigen Brillenglases
mit Lösungsmittel,
z. B. Wasser gelöst werden.
Alternativ oder zusätzlich
kann der weitere Werkstoff, d. h. der zweite, dritte, vierte, usw.
Werkstoff auch ein Beschichtungsmaterial sein, mit dem eine oder
beide Flächen
des Brillenglases beschichtet werden. Beispielsweise kann der zweite
Werkstoff ein Material sein, mit welchem eine Entspiegelungsschicht
auf der augenseitigen und/oder objektseitigen Fläche des Brillenglases hergestellt
wird.
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Insbesondere
können
auch drei oder mehrere Werkstoffe verwendet werden, beispielsweise
um ein Stützmaterial
anzubringen und/oder um eine oder mehrere Schichten bzw. Beschichtungen
an bzw. in dem Brillenglas anzuordnen. Vorzugsweise kann beispielsweise
eine sphärische
Vorderfläche
durch beschichtete Objektträger
beschichtet werden.
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Vorzugsweise
umfaßt
ein Werkstoff ein Polymer und ein weiterer Werkstoff ein polymerfremdes Material.
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Beispielsweise
kann der zweite Werkstoff ein polymerfremdes Material umfassen bzw.
sein. Das Stützmaterial
kann beispielsweise polymerfremd sein. Es ist auch möglich, mit
dem zweiten Werkstoff, insbesondere einem polymerfremden Material
Strukturen, z. B. ähnlich
zu Gravuren und/oder als Markenzeichen ausgebildet in das Brillenglas
einzubringen. Beispielsweise kann die Struktur mittels des löslichen Stützmaterials
in die Oberfläche
des Brillenglases eingebracht werden. Nach Lösen des löslichen Stützmaterials mit dem Lösungsmittel
sind somit Vertiefungen in die Oberfläche des Brillenglases eingebracht,
die im wesentlichen identische Eigenschaften wie beispielsweise
Gravuren aufweisen können.
Ein aufwendiges Gravieren ist jedoch vorteilhafterweise nicht notwendig.
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Vorzugsweise
weisen die zumindest zwei Werkstoffe verschiedene Farbe und/oder
Transmissionsgrad und/oder Brechungsindex auf.
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In
anderen Worten kann beispielsweise der erste Werkstoff ein im wesentlichen
transparentes Polymer sein, mit welchem das Brillenglas herstellbar ist.
Der zweite Werkstoff kann beispielsweise im wesentlichen identisch
oder ähnlich
zu dem ersten Werkstoff sein, jedoch eine andere Farbe, einen anderen
Transmissionsgrad, einen anderen Brechungsindex, usw., aufweisen.
Der zweite Werkstoff kann jedoch auch vom ersten Werkstoff eine
im wesentlichen vollständig
verschiedene chemische Zusammensetzung aufweisen. Beim Herstellen
des Brillenglases können
beispielsweise der erste und der zweite Werkstoff derart verwendet
werden, daß aufgrund
der anderen Farbe bzw. Transmissionsgrad, usw. mittels des zweiten
Werkstoffes eine Struktur z. B. in Form einer Markierung, einem
Zeichen, insbesondere einem Markenzeichen, usw. an dem Brillenglas
angeordnet wird, insbesondere in das Innere des Brillenglases eingebracht
wird.
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Vorzugsweise
wird mittels der zumindest zwei Werkstoffe zumindest eine Teilerschicht
in das Brillenglas eingebracht.
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Vorzugsweise
wird mittels der zumindest zwei Werkstoffe zumindest eine Polarisationsschicht an
dem Brillenglas angeordnet und/oder in das Brillenglas eingebracht.
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Vorteilhafterweise
können
somit beispielsweise Beschichtungen an bzw. auf den Flächen, d.
h. der augenseitigen Fläche
und/oder der objektseitigen Fläche
des Brillenglases angeordnet werden bzw. zusätzliche Schichten angebracht
werden. Diese Schichten können
besonders vorteilhaft im Inneren des Brillenglases angeordnet sein,
so daß beispielsweise
eine mechanische Verletzung und/oder eine Abtragung der Schicht(en)
vermindert, insbesondere vermieden werden.
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Vorzugsweise
wird mittels der zumindest zwei Werkstoffe die Splittersicherheit
vergrößert.
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In
anderen Worten ist es möglich,
daß in
das Brillenglas eine Sicherheitsschicht eingebracht wird, welche
eine sehr hohe Elastizität
aufweist. Diese Schicht ist innig, insbesondere chemisch mit dem Brillenglas
verbunden. Somit wird gegenüber
einem herkömmlichen
Brillenglas die Splittersicherheit vergrößert. Insbesondere hat diese
im Inneren des Brillenglases angeordnete Schicht die gleiche bzw. ähnliche
Funktionalität,
wie eine Folie, die in das Innere des Brillenglases eingebracht
wird bzw. wie eine Folie, die zwischen zwei Hälften des Brillenglases angeordnet
ist. Diese Schicht kann beispielsweise die Splittersicherheit vergrößern. Diese
Schicht kann zusätzlich
oder alternativ beispielsweise ebenfalls die gleiche Funktionalität wie eine
Polarisationsfolie und/oder Polarisationsschicht aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann
diese Schicht eine ähnliche,
insbesondere die gleiche Funktionalität wie eine photochrome Folie
und/oder Schicht bzw. Beschichtung aufweisen.
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Eine
Schicht kann über
mehrere Lagen hinweg gebildet werden. Eine Schicht kann auch einer oder
mehrerer Lagen entsprechen.
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Vorzugsweise
weist zumindest ein Werkstoff photochrome Eigenschaften auf.
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Folglich
ist es möglich,
daß in
einfacher Weise das Brillenglas photochrome Eigenschaften aufweist.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß eine Schicht des Werkstoffs
mit photochromen Eigenschaften in das Brillenglas eingebracht wird.
Es ist auch möglich,
daß ein
Polymer mit photochromer Eigenschaft verwendet wird und das Brillenglas
aus diesem Polymer hergestellt wird.
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Somit
kann die Schicht aus Werkstoff ähnliche
oder sogar identische Eigenschaften aufweisen, wie eine Folie und/oder
ein anderweitig aufgetragene Schicht, z. B. wie eine aufgedampfte
Schicht.
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In
anderen Worten ist es somit möglich, durch
geschicktes Handling des Objektes beispielsweise Teilerschicht(en),
Polarisationsschicht(en), Schicht(en) zur Splittersicherheit, insbesondere Schicht(en)
mit photochromen Farbstoffen usw. exakt in einer gewünschten
räumlichen
Position im oder am Brillenglas anzuordnen. Hierbei können verschiedene
Werkstoffe verwendet werden. Durch die Verwendung verschiedener
Werkstoffe kann der gleiche Effekt erzielt werden, als ob eine körperlich
ausgebildete Folie in oder an dem Brillenglas angeordnet wird. Dieser
Effekt kann dadurch erreicht werden, daß eine Schicht, die nicht notwendigerweise
vollständig
zusammenhängend
sein muß,
sondern beispielsweise Aussparungen etc. aufweist, über mehrere
Lagen hinweg in bzw. an dem Brillenglas angeordnet wird. Ein herkömmliches
Brillenglas kann auf diese Art und Weise nicht hergestellt werden,
da insbesondere Folien nicht im Inneren des Brillenglases angeordnet werden
können
bzw. auch beim Gießen
des Brillenglases eine Folie nicht derart angeordnet werden kann,
daß ihre
genaue Position vorherbestimmbar ist. Das vorliegende Verfahren
ermöglicht
jedoch gerade eine genaue Positionierung beliebiger Schichten im
Inneren des Brillenglases bzw. einen Schichtaufbau des Brillenglases.
Hierbei kann diese Werkstoffschicht im wesentlichen senkrecht zu
den Lagen sein, die durch das Werkstoffverarbeitungsgerät aufgetragen
werden. IN anderen Worten kann das Brillenglas aus mehreren Lagen
aufgebaut sein, wobei die in den Lagen verwendeten Werkstoffe ein oder
mehrere Schichten bilden können.
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Die
im Inneren des Brillenglases angeordnete Schicht kann beispielsweise
dadurch gebildet werden, daß Flächen in
der durch das Werkstoffverarbeitungsgerät aufgetragenen Lagen umfassend
den ersten Werkstoff und einen oder mehrere weitere Werkstoffe gebildet
werden.
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Vorzugsweise
wird mittels des einen Werkstoffs eine Materialschicht in und/oder
an dem zumindest einen weiteren Werkstoff gebildet.
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Computerprogrammprodukt gemäß einem
Aspekt
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt,
umfassend computerlesbare Befehle, die auf einem Datenträger gespeichert
sein können
und/oder als Signal verwirklicht sein können, welche, wenn geladen
in den Speicher eines Computers und ausgeführt von dem Computer bewirken,
daß der
Computer ein erfindungsgemäßes Verfahren
ausführt.
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Verwendung eines Werkstoffverarbeitungsgerätes gemäß einem
Aspekt
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines
Werkstoffverarbeitungsgerätes
zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Brillenglasherstellungsgerät gemäß einem
Aspekt
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Brillenglasherstellungsgerät umfassend
ein Werkstoffverarbeitungsgerät
und eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung, wobei das Brillenglasherstellungsgerät ausgelegt
ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren
durchzuführen.
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Bevorzugte Ausführungsformen
des Brillenglasherstellungsgerätes
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Das
Brillenglasherstellungsgerät
kann ein Werkstoffverarbeitungsgerät umfassen bzw. damit in Datenaustausch
stehen und eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung, insbesondere als Mensch-Maschine-Schnittstelle
ausgelegt, umfassen bzw. damit in Datenaustausch stehen. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle
kann insbesondere ein Display, beispielsweise in Form eines Computermonitors
und eine Eingabeeinrichtung, beispielsweise Tastatur und Maus umfassen. Über die
Eingabeeinrichtung können
Parameter vorgegeben werden, z. B. kann ein Brillenglasdesign vorgegeben
werden.
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Das
Brillenglas kann mittels des Computermonitors dargestellt werden.
Das Brillenglas kann mittels der Eingabeeinrichtung geändert werden,
d. h. das Brillenglas kann angepaßt werden. Das geänderte Brillenglas
kann mittels des Computermonitors dargestellt werden. Die Darstellung
kann vorzugsweise in Echtzeit erfolgen. Somit kann der Benutzer des
Brillenglases bzw. der Augenoptiker, usw. das Brillenglas individualisieren
und das Brillenglas am Computermonitor vor Herstellung des Brillenglases überprüfen. Weiterhin
kann der Auftrag zum Herstellen des Brillenglases übermittelt
werden.
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Ferner
kann das Brillenglasherstellungsgerät eine Meßeinrichtung umfassen bzw.
damit in Datenaustausch stehen, wobei die Meßeinrichtung ausgelegt ist,
physiologische Daten des Benutzers des Brillenglases zu messen.
Die Meßeinrichtung
kann beispielsweise ein 3D-Stereosystem sein.
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Die
obige Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Aspekte beschränkt. Vielmehr
können
beliebige Einzelmerkmale miteinander kombiniert und somit weitere
Ausführungsvarianten
und/oder Ausführungsformen
und/oder Aspekte der Erfindung bereitgestellt werden. Insbesondere
betrifft die Erfindung auch ein Brillenglas, das durch miteinander
verbundene Lagen zumindest eines Werkstoffes aufgebaut ist.
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Figurenbeschreibung
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Bevorzugte
Ausführungsvariante(n)
der vorliegenden Erfindung wird/werden mittels nachfolgender Figuren
beispielhaft beschrieben. Es zeigt
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1a:
eine schematische Ansicht eines Werkstoffverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t0;
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1b:
eine schematische Ansicht des Werkzeugverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t1;
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1c:
eine schematische Ansicht des Werkzeugverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t2;
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1d:
eine schematische Ansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t3;
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1e:
eine schematische Ansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts;
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1f:
eine schematische Ansicht eines Werkstoffverarbeitungsgeräts;
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1g:
eine schematische Detailansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts;
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2:
eine schematische Aufsicht eines Teils eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
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3:
eine schematische Aufsicht eines Teils eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
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4:
ein Flußdiagramm;
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5:
eine Schnittansicht eines Brillenglases
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6:
eine Schnittansicht eines Brillenglases.
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1a zeigt
eine vereinfachte schematische Ansicht des Prinzips eines Werkstoffverarbeitungsgeräts 1.
Das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 umfaßt eine
Trägerplatte 10 sowie
zwei Werkstoffausgabeeinheiten 12, 14. Zur einfachen
Beschreibung werden die beiden Werkstoffausgabeeinheiten 12, 14 als Düsen 12, 14 bezeichnet.
Die Düsen 12, 14 sind
ausgelegt, Werkstoff (schraffiert dargestellt) auszugeben. Der Werkstoff
kann sowohl in den Düsen 12, 14 als
auch in externen Speichereinheiten (nicht gezeigt) gespeichert sein,
die mit den Düsen 12, 14 über weitere
Geräte,
beispielsweise Pumpen, Heizungen, usw. verbunden sind.
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Weiterhin
ist in 1a eine Werkstoffhärteinheit 16 dargestellt.
Die Werkstoffhärteinheit kann
beispielsweise eine Quelle elektromagnetischer Strahlung, insbesondere
eine UV-Lampe 16 sein. Weiterhin ist in 1a schematisch
UV-Strahlung 18 dargestellt.
Zusätzlich
zu der UV-Strahlung 18 oder alternativ zu der UV-Strahlung 18 kann
auch Wärmestrahlung,
Teilchenstrahlung, ein Gas- bzw. Dampf von der Werkstoffhärteinheit 16 ausgegeben
werden.
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In 1a ist
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t0 dargestellt.
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1b zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t1 nach dem Zeitpunkt t0. 1b zeigt
eine erste Lage 20 eines ersten Werkstoffes 22 auf
der Trägerplatte 10.
Die erste Lage 20 ist parallel zu der Trägerplatte 10.
Zwischen dem Zeitpunkt t0 und dem Zeitpunkt
t1 wurde der erste Werkstoff 22 mittels
der Düse 12 auf
die Trägerplatte 10 aufgetragen.
Mittels der UV-Strahlung 18 wird der erste Werkstoff 22 gehärtet.
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1c zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t2 nach dem Zeitpunkt t1. Wie in 1c dargestellt
ist, wurde zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 ein zweiter Werkstoff 24 und
im Anschluß an
den zweiten Werkstoff 24 weiterer erster Werkstoff 22 auf
die Trägerplatte 10 aufgetragen.
Die Lage 20 umfaßt
somit den ersten Werkstoff 22 und den zweiten Werkstoff 24,
wobei der zweite Werkstoff 24 in den ersten Werkstoff 22 eingebettet
ist.
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1d zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t3. In 1d ist
dargestellt, daß auf
die erste Lage 20, die den ersten Werkstoff 22 und
den zweiten Werkstoff 24 umfaßt, eine zweite Lage 26 aufgetragen
wurde. Die zweite Lage 26, wie sie in 1d dargestellt
ist, besteht lediglich aus dem ersten Werkstoff 22. In
weiteren Arbeitsschritten können
weitere Werkstoffe in die zweite Lage 26 eingefügt werden.
Beispielsweise kann sich an den ersten Werkstoff 22 der
zweite Werkstoff 24 anschließen. Der zweite Werkstoff 24 kann
somit eine Teilerschicht und/oder eine Polarisationsschicht usw.
bilden, wenn sich der zweite Werkstoff 24 über mehrere Lagen
zumindest teilweise zusammenhängend
erstreckt. Es ist auch möglich,
daß eine
Vielzahl weiterer Lagen (nicht gezeigt) aufgetragen werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
auch eine Vielzahl weiterer Werkstoffe verwendet werden. Hierbei
ist es insbesondere möglich,
daß eine
Vielzahl von Düsen
(nicht gezeigt) eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich können ein
oder mehrere (weitere) Düsen
verschiedene Werkstoffe auftragen, indem zum Beispiel die entsprechenden
Düsen vollständig gelehrt
werden und neue Werkstoffe in die entsprechenden Düsen eingegeben
werden.
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1e zeigt
schematisch einen weiteren Bearbeitungsschritt. Hierbei kann/können mittels
einer Formeinrichtung 27 der erste Werkstoff 22 und/oder
der zweite Werkstoff 24 bearbeitet werden. Vorzugsweise
kann im noch plastisch verformbaren Zustand des ersten und/oder
des zweiten Werkstoffes 22, 24 die Form des ersten
und/oder zweiten Werkstoffes 22, 24 zumindest
bereichsweise an die Form der Formeinrichtung 27 angepaßt werden.
Dies kann z. B. sein, bevor der erste und/oder der zweite Werkstoff 22, 24 ausgehärtet ist,
wobei ein Aushärten z.
B. durch Abkühlen
des Werkstoffes 22, 24 und/oder Beleuchten des
Werkstoffes 22, 24 mit elektromagnetischer Strahlung,
usw. möglich
ist. Die Formeinrichtung 27 kann z. B. eine Rollkugel,
ein Zylinder, eine Walze, eine Klinge, usw. sein. Insbesondere kann
die Formeinrichtung 27 ausgelegt sein, den ersten und/oder
den zweiten Werkstoff 22, 24 zumindest bereichsweise
zu glätten.
Der in 1e gezeigt Bearbeitungsschritt
kann zeitgleich mit dem Anordnen der ersten und/oder der zweiten
Lage 20, 26 durchgeführt werden. Es ist auch möglich, daß der Bearbeitungsschritt
nachträglich
durchgeführt
wird, wobei die Formeinrichtung 27 ausgelegt sein kann, den
Werkstoff 22, 24 plastisch zu verformen. Hierbei kann
die Formeinrichtung 27 beheizbar sein bzw. eine Chemikalie
absondern, Es ist auch möglich,
daß der
Werkstoff 22, 24 zumindest bereichsweise aufgeweicht
wird, bevor die Formeinrichtung 27 eingesetzt wird. Dies
kann z. B. durch Einstrahlen elektromagnetischer Strahlung und/oder
Einwirken einer Chemikalie als Flüssigkeit und/oder Dampf erfolgen.
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1f zeigt
eine Ausführungsform
mit einer gekrümmten
Unterlage, bzw. Trägerplatte 10.
An der Trägerplatte 10 sind
zwei Lagen 20, 26 des ersten Werkstoffs 22 angeordnet.
Die erste Lage 20 des ersten Werkstoffes entspricht in
diesem Beispiel der Minimalmenge des ersten Werkstoffes, der von
der Düse 12 abgesondert
werden kann. In anderen Worten besteht in diesem Beispiel die erste
Lage 20 aus einer Einheit des ersten Werkstoffes 22.
Die zweite Lage 26 besteht in diesem Beispiel aus zwei
Einheiten des ersten Werkstoffes 22. Insbesondere kann die
in 1f dargestellte Anordnung der Einheiten des ersten
Werkstoffes 22 in der zweiten Lage 26 dadurch
möglich
sein, daß der
erste Werkstoff als Pulver, Flüssigkeit,
Fluid, Gel, usw. vorliegt (nicht gezeigt) und die Einheiten durch
Einbringen einer Flüssigkeit
oder durch Einstrahlen und Fokussieren elektromagnetischer Strahlung
erzeugt wird.
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Es
ist möglich,
daß die
erste Lage 20 durch eine Vielzahl von Einheiten, beispielsweise
sieben Einheiten des ersten Werkstoffes 22 gebildet wird, wie
in 1g dargestellt. Hierbei können sich aufgrund von Materialeigenschaften
des ersten Werkstoffes 22 die einzelnen Einheiten zu einer
durchgängigen
Lage bzw. in diesem Fall einer Schicht verbinden, die z. B. eine
ebene Oberfläche
aufweist, wie in den vorangehenden Figuren beschrieben wurde oder,
die eine unebene Oberfläche
aufweist.
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Es
ist auch möglich,
daß die
Lage des ersten Werkstoffes durch Fokussieren elektromagnetischer Strahlung,
z. B. durch Fokussierung von Laserlicht in einem Medium gebildet
wird. Somit kann z. B. eine kontinuierliche Lage gebildet werden,
in dem der Fokus der elektromagnetischen Strahlung in dem Medium
bewegt wird, ohne die Strahlung zu unterbrechen. Gemäß diesem
Beispiel können
somit in der vorliegenden Anmeldung der Begriff ”lagenweise” und der Begriff ”einheitenweise” auch synonym
verwendet werden.
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1a bis 1g zeigen
beispielhafte Möglichkeiten,
die verschiedenen Lagen und Schichten des ersten 22 und/oder
zweiten Werkstoffes 24 anzuordnen. Es ist auch möglich, daß beispielsweise
in einem Becken der erste Werkstoff vollständig flüssig vorhanden ist und durch
Einstrahlung beispielsweise von Laserlicht, welches an der Oberfläche bzw.
im Inneren des flüssigen
Werkstoffs fokussiert wird, den flüssigen Werkstoff zu härten bzw.
als Feststoff abzuscheiden und so lagenweise das Brillenglas herzustellen.
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Es
ist auch möglich,
daß der
erste Werkstoff als Festkörper
vorliegt und beispielsweise durch Einstrahlung von Laserlicht lagenweise
der pulverförmige
Werkstoff verschmolzen wird. Hierbei kann auf jede Lage des festen
Werkstoffes eine Lage pulverförmiger
Werkstoff aufgetragen und mit der vorherigen Lage verbunden werden
und dadurch das Brillenglas lagenweise hergestellt werden. Es können auch
verschiedene Werkstoffe alternierend aufgetragen werden. Alternativ
oder zusätzlich
zu der Laserlichtquelle können
auch Flüssigkeiten über Düsen in den
pulverförmigen
oder flüssigen
Werkstoff eingebracht werden, die den Werkstoff lagenweise erhärten und
die Lagen sukzessive miteinander verbinden.
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Als
bevorzugtes Verfahren zum elementweisen bzw. lagenweisen Herstellen
des Brillenglases kann beispielsweise ein 3D-Druckverfahren, ein
Laser-Sinteringverfahren,
ein Stereolithographieverfahren, usw. verwendet werden.
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Somit
läßt sich,
wie oben beschrieben wurde, ein Brillenglas definieren und herstellen,
wobei beispielsweise einem Augenoptiker in einem Gerät vereint
ein Brillenglasherstellungsgerät
gegebenenfalls mit einem Beschichtungsgerät zur Verfügung steht, so daß beispielsweise
der Augenoptiker vor Ort Brillengläser basierend auf Daten des
Brillenträgers herstellen
kann. Vorzugsweise kann in das Herstellungsgerät auch eine Brillenglasberechnungseinheit integriert
sein, die beispielsweise Berechnungsroutinen für eine individuelle Optimierung
von Brillengläsern
umfaßt.
Alternativ oder zusätzlich
können
auch ein oder mehrere Meßinstrumente
integriert sein, die beispielsweise die physiologischen Daten des
Brillenträgers
bestimmen, insbesondere messen und gegebenenfalls berechnen.
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2 zeigt
eine Aufsicht der Trägerplatte 10, ohne
daß weitere
Details des Werkstoffverarbeitungsgeräts 1 dargestellt sind,
d. h. ohne daß insbesondere
die Düsen 12, 14 und
die UV-Lampe 16 dargestellt sind. Vielmehr zeigt 2 die
erste Lage 20, die mittels des ersten Werkstoffes 22 und
des zweiten Werkstoffes 24 auf die Trägerplatte 10 aufgetragen
wurde. Die Lage 20 bildet somit beispielsweise die erste
Lage eines Brillenglases. In anderen Worten entspricht die erste
Lage 20 einer Schnittansicht eines Brillenglases (nicht
gezeigt), wobei beispielsweise die in 2 links
dargestellten Vorderflächen des
ersten Werkstoffes eine Fläche 28,
beispielsweise eine augenseitige Fläche 28 des Brillenglases
bilden. Die gegenüber,
d. h. in 2 auf der rechten Seite angeordneten
weiteren Flächen
des ersten Werkstoffes 22 können beispielsweise die weitere Fläche 30,
d. h. die objektseitige Fläche 30 des
Brillenglases bilden.
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2 zeigt
insbesondere eine schematische vergrößerte Darstellung, so daß die augenseitige Fläche 28 und
die objektseitige Fläche 30 nicht
als kontinuierliche Flächen
dargestellt sind, sondern vielmehr Stufenform aufweisen. Es ist
möglich,
daß aufgrund
der hohen Auflösung
während
der Herstellung die gezeigten Stufen vom Benutzer des Brillenglases nicht
als solche wahrgenommen werden. Weiterhin kann es möglich sein,
daß in
einem oder mehreren nachgelagerten Schritten die augenseitige Fläche 28 und/oder
die objektseitige Fläche 30 bearbeitet,
insbesondere poliert werden, so daß eine glatte Oberfläche im wesentlichen
ohne Stufen entsteht.
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Der
zweite Werkstoff 24 bildet (über mehrere Lagen hinweg) eine
Materialschicht 31 im Inneren des Brillenglases (nicht
gezeigt). Diese Materialschicht 31 kann beispielsweise
photochrome Eigenschaften und/oder Polarisationseigenschaften und/oder
höhere
Flexibilität
usw. als das umgebende Brillenglas aus dem ersten Werkstoff 22 aufweisen.
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Insbesondere
ist es möglich,
daß die
Materialschicht 31 aus dem zweiten Werkstoff 24 eine
exakt vorgegebene Position im Inneren des Brillenglases aufweist.
Dies ist, wie in den 1a bis 1d gezeigt
ist, in einfacher Weise möglich,
da die verschiedenen Werkstoffe beliebig anordenbar sind. Somit
ist es durch geschicktes Handling möglich, Teilerschichten, Polarisationsschichten,
Schichten zur Splittersicherheit, insbesondere mit photochromen
Farbstoffen, usw. exakt in eine gewünschte räumliche Position im Brillenglas
zu bringen. Hierbei kann es notwendig sein, daß das Brillenglas bzw. die
entsprechende Baustufe des Brillenglases mit der Trägerplatte 10 durch
Rotation und/oder Translation in die notwendige räumliche
Ausrichtung gebracht wird. Dies kann alternativ oder zusätzlich zu
einer Positionierung der Düsen 12, 14 vorgenommen
werden.
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3 zeigt
eine schematische Ansicht gemäß 2,
wobei jedoch auf der augenseitigen Fläche 28 ein dritter
Werkstoff 32 angeordnet ist, der eine Materialschicht 34 bildet.
Der dritte Werkstoff 32 entspricht beispielsweise einer
Beschichtung der augenseitigen Fläche beispielsweise einer Entspiegelung
der augenseitigen Fläche.
Somit ersetzt die Materialschicht 34 aus dem dritten Werkstoff 32 ein
Aufdampfen einer Schicht, beispielsweise einer Entspiegelungsschicht,
einer Polarisationsschicht, usw. und/oder ein Anordnen einer entsprechenden
Folie.
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4 zeigt
ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Ablaufs einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In
einem ersten Schritt S1 wird ein Werkstoffverarbeitungsgerät bereitgestellt.
Der Schritt S1 kann ein Initialschritt sein, d. h., daß die folgenden
Schritte wiederholt durchgeführt
werden können
und der erste Schritt lediglich einmal durchgeführt wird.
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In
einem zweiten Schritt S2 werden die Baudaten des Brillenglases bereitgestellt.
Das Bereitstellen der Baudaten eines Brillenglases kann beispielsweise
umfassen, daß konkrete
Baudaten, insbesondere Pfeilhöhen
des Brillenglases aus einer Datenbank ausgelesen werden. Alternativ
oder zusätzlich ist
es auch möglich,
daß Rezeptdaten
des Benutzers des Brillenglases aus einer Datenbank ausgelesen werden
und ein entsprechendes Brillenglas basierend auf diesen Rezeptdaten,
berechnet wird, wobei insbesondere Flächen des Brillenglases berechnet werden
können,
und, basierend auf diesen Flächen, Pfeilhöhen berechnet
werden können,
so daß die vorgegebenen
optischen Eigenschaften, insbesondere die Rezeptwerte erreicht werden.
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Es
ist auch möglich,
daß in
Schritt S2 der Benutzer des Brillenglases vermessen wird, d. h.
daß physiologische
Daten des Benutzers des Brillenglases gemessen werden und aus diesen
physiologischen Daten Rezeptwerte bestimmt, insbesondere berechnet
werden. Die physiologischen Daten können Individualparameter des
Benutzers des Brillenglases bzw. eine konkrete Gebrauchsstellung
des Brillenglases im System aus Kopf und Auge(n) des Benutzers des
Brillenglases umfassen.
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Basierend
auf diesen Rezeptwerten und gegebenenfalls unter Verwendung der
physiologischen Daten bzw. einer Teilmenge der physiologischen Daten,
wie z. B. habitueller Kopfhaltung, Pupillendistanz, Exophorie, Esophorie,
usw., können
die konkreten Abmessungen des Brillenglases bestimmt, insbesondere
berechnet werden. Diese Daten können
mittels einer Simulation bzw. eines Optimierungsalgorithmus erhalten
werden. Hierbei kann die Simulation bzw. der Optimierungsalgorithmus
in das Werkstoffverarbeitungsgerät
integriert sein. Beispielsweise kann das Werkstoffverarbeitungsgerät einen
integrierten Schaltkreis aufweisen, der die Simulation bzw. den
Optimierungsalgorithmus durchführt.
Alternativ oder zusätzlich
kann das Werkstoffverarbeitungsgerät auch mit einem Computer zusammenarbeiten,
der diese Simulation bzw. den Optimierungsalgorithmus durchführt.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die physiologischen Daten zumindest teilweise semi-automatisch oder
vollständig
automatisch, insbesondere mit einem 3D-Meßgerät bestimmt
werden, beispielsweise unter Verwendung von Stereobildern.
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In
einem Schritt S3 wird das Brillenglas durch lagenweises Auftragen
zumindest eines Werkstoffes mittels des Werkstoffverarbeitungsgeräts hergestellt.
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In
einem Schritt S4 können
beispielsweise ein oder mehrere Werkstoffe, beispielsweise ein Stützwerkstoff
ausgewaschen werden.
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In
einem Schritt S5 können
beispielsweise die objektseitige Fläche 30 und/oder die
augenseitige Fläche 28 nachbearbeitet,
insbesondere poliert werden.
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5 zeigt
eine Schnittansicht eines einheitenweise hergestellten Brillenglases 36.
Vorteilhafterweise ist es möglich,
das Brillenglas mit einer Nut 38 bzw. einem Profil 38 herzustellen.
Somit kann das Brillenglas in einfacher und zuverlässiger Weise
in in einer Brillenfassung angeordnet werden. Alternativ oder zusätzlich ist
es auch möglich,
daß Brillenglas 36 mit
Löchern
(nicht gezeigt) zu versehen, so daß das Brillenglas 36 in
einer randlosen Brille verwendet werden kann, ohne daß das Brillenglas
durchbohrt werden muß.
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6 zeigt
eine weitere Schnittansicht des Brillenglases 36, wobei
das Brillenglas 36 eine Struktur 40 bzw. ein Muster 40 aufweist.
Die Struktur 40 kann beispielsweise durch Verwendung eines
Werkstoffes entstehen, der löslich
ist. Die Struktur 40 kann somit eine Gravur ersetzen, wenn
die Struktur in die Oberfläche
des Brillenglases 36 eingebettet ist. Es ist auch möglich, daß sie Struktur
im Inneren des Brillenglases 36 angeordnet ist, wobei die
ein Werkstoff verwendet werden kann, der einen von dem restlichen Brillenglas 36 verschiedenen
optischen Brechungsindex, eine andere Farbe, usw. aufweist. Somit
kann bei einer Anordnung der Struktur 40 im Brillenglas 36 das
Brillenglas 36 im wesentlichen glatte Oberfläche aufweisen.
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- 1
- Werkstoffverarbeitungsgerät
- 10
- Trägerplatte
- 12
- Werkstoffausgabeeinheit/Düse
- 14
- Werkstoffausgabeeinheit/Düse
- 16
- Werkstoffhärteinheit/UV-Lampe
- 18
- UV-Strahlung
- 20
- erste
Lage
- 22
- erster
Werkstoff
- 24
- zweiter
Werkstoff
- 26
- zweite
Lage
- 27
- Formeinrichtung
- 28
- Fläche/augenseitige
Fläche
- 30
- Fläche/objektseitige
Fläche
- 31
- Schicht/Materialschicht
- 32
- dritter
Werkstoff
- 34
- Schicht/Materialschicht
- 36
- Brillenglas
- 38
- Nut/Profil
- 40
- Struktur/Muster