DE102009003834A1 - Flugzeugfahrwerklenksystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Flugzeugfahrwerk. Im Einzelnen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein verbessertes Flugzeugfahrwerklenksystem.
- Hintergrund
- Die meisten Luftfahrzeuge, insbesondere solche, die schwerer als Luft sind, sind mit irgendeiner Art von Fahrwerk ausgerüstet. Häufig nimmt dieses Fahrwerk die Form einer oder mehrerer Gruppen von frei drehbaren Rädern an, die jeweils an Radsatzeinheiten angeordnet sind, die unabhängig voneinander in einen zugehörigen Fahrwerkschacht in dem Rumpf des Flugzeugs einfahrbar sein können, um den auftretenden Luftwiderstand beim Flug zu verringern. Gewöhnlich sind eine oder mehrere der Radsatzeinheiten auch lenkbar, damit der Pilot das Flugzeug am Boden steuern kann. Es ist z. B. bei einer Fahrwerkanordnung vom Dreiradtyp sehr gebräuchlich, dass die Radsatzeinheit des Bugrades bezogen auf den Flugzeugrumpf unabhängig gedreht werden kann, um das Flugzeug zu lenken.
- Für Flugzeugfahrwerke sind verschiedene Lenkanordnungen bekannt. Ein gebräuchlicher Typ verwendet eine hydraulisch angetriebene mechanische Anordnung zum Lenken des Flugzeugs [1–7]. Die Hydraulikleitungen und -aktuatoren, die für eine solche Lenkanordnung benötigt werden, neigen jedoch dazu, schwer und sperrig zu sein, wodurch sie relativ viel Platz in einem Fahrwerkschacht einnehmen. Außerdem wird eine Hydrau likflüssigkeit verwendet, und jegliche Lecks in derartigen Systemen sind in dem Flugzeug problematisch.
- Als Alternative zu hydraulisch betriebenen Anordnungen sind auch verschiedene elektrisch betriebene Flugzeuglenksysteme entwickelt worden [8–11]. Diese werden jedoch hauptsächlich an verschiedenen leichten Flugzeugen verwendet, weil sie allgemein schlechte mechanische Ausfalleigenschaften aufweisen, die z. B. zu einem Blockieren der Lenkeinrichtung führen können, wenn das Lenksystem versagen sollte. Solche Ausfallzustände können gefährlich sein, und dies ist ein Grund dafür, dass elektrische Lenksysteme bei größeren Flugzeuge, wie etwa den für kommerzielle Luftverkehrsanwendungen eingesetzten Flugzeugen, gewöhnlich nicht angewandt worden sind.
- Außerdem können bestimmte konventionelle Flugzeugfahrwerklenksysteme auch schlechte mechanische Schwingungseigenschaften aufweisen. Die Bugräder von konventionellen Systemen können z. B. die Neigung haben, zu flattern oder unkontrollierbar von Seite zu Seite zu schwingen, wenn das Flugzeug aufsetzt. Diese Eigenschaft ist unerwünscht und kann z. B. bei hydraulisch betriebenen Systemen verringert werden, indem ein hydraulischer Akkumulator und Ventile vorgesehen werden, um den Hydraulikflüssigkeitsdruck in dem Lenksystem beim Aufsetzen zu erhöhen. Ein derartiger hydraulischer Akkumulator und derartige Hydraulikventile erhöhen jedoch nicht nur das Gewicht und die Komplexität von bestimmen konventionellen Flugzeuglenksystemen, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass Hydraulikflüssigkeitslecks auftreten.
- Verschiedene Aspekte und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind daher entwickelt worden, wobei die zuvor ge nannten Nachteile konventioneller Flugzeugfahrwerklenksystemen im Auge behalten worden sind.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Flugzeugfahrwerklenksystem geschaffen. Das Flugzeugfahrwerklenksystem enthält ein Drehelement, das betrieblich über ein Harmonic Drive-Getriebe mit einem Fahrwerkbein verbunden ist.
- Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Schaffung eines Flugzeuglenksystems bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Verbinden eines Drehelementes mit einem Fahrwerkbein oder -schaft über eine Harmonic Drive-Getriebeeinrichtung. Das Verfahren kann auch vorteilhafterweise verwendet werden, um verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung an konventionellen Flugzeugfahrwerkeinrichtungen nachzurüsten.
- Durch die Verwendung eines Harmonic Drive-Getriebes zum Koppeln eines Fahrwerkbeins mit einem Drehelement kann ein leichtgewichtiges kompaktes Lenksystem geschaffen werden. Weiterhin ermöglicht die Verwendung eines Harmonic Drive-Getriebes auch ein hohes Übersetzungsverhältnis zwischen einem Aktuator und dem Drehelement, wodurch es möglich gemacht wird, dass Aktuatoren mit einem relativ niedrigen Drehmoment eingesetzt werden können.
- In verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann z. B. ein Elektromotormodul verwendet werden, das wiederum die Schaffung einer noch kompakteren Lenkeinrichtung mit dem zusätzlichen Vorteil ermöglicht, dass die Notwendigkeit der Bereitstellung hydraulischer Betätigungssysteme in einem Fahrwerkschacht verringert oder sogar beseitigt wird.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Verschiedene Aspekte und Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nun in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen beschrieben:
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Flugzeugfahrwerks gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; -
2 zeigt einen Querschnitt eines Flugzeugfahrwerklenksystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; -
3 zeigt einen Querschnitt eines Flugzeugfahrwerklenksystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und -
4 zeigt ein Verfahren zum Nachrüsten eines Flugzeugfahrwerklenksystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; - Detaillierte Beschreibung
-
1 zeigt schematisch eine Darstellung eines Flugzeugfahrwerks100 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Flugzeugfahrwerk100 ist in einen (nicht gezeigten) Fahrwerkschacht einfahrbar, der in dem Rumpf10 eines Flugzeugs ausgebildet ist. Eine Ein- und Ausfahreinrichtung104 ist vorhanden, um das Fahrwerk100 in den Fahrwerkschacht hinein und aus diesem heraus zu bewegen. - Das Fahrwerk
100 weist eine Fahrwerkgabel102 auf, die an einem ersten Ende114 schwenkbar in dem Fahrwerkschacht befestigt ist. Das Fahrwerk100 weist auch eine Radsatzeinheit108 auf, die mit einem Stoßdämpfer112 und einer Momentenabstützung106 verbunden ist. Der Stoßdämpfer und die Momentenabstützung106 sind über ein Fahrwerkslenksystem110 mit einem Beinabschnitt116 verbunden, der an einem zweiten Ende der Fahrwerkgabel102 distal von dem ersten Ende114 derselben ausgebildet ist. - Das Fahrwerklenksystem
110 enthält ein Drehelement118 , das mit einem internen Harmonic Drive-Getriebe (siehe z. B. unten die2 und3 ) verbunden ist, das weiterhin mit dem Beinabschnitt116 verbunden ist. Die Momentenabstützung106 ist in diesem Beispiel mit dem drehbaren Element118 verbunden, und der Stoßdämpfer112 erstreckt sich konzentrisch durch das Drehelement118 hindurch. -
2 zeigt einen Querschnitt eines Teils eines Flugzeugfahrwerklenksystems210 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Lenksystem210 enthält ein röhrenartiges Drehelement218 , das einen Stoßdämpfer212 aufweist, der darin durch Lager238 konzentrisch entlang einer Zentralachse250 angebracht ist. Das Drehelement218 erstreckt sich durch das Zentrum eines Harmonic Drive-Getriebes260 , das unten genauer beschrieben ist. Außerdem weist das Drehelement218 ein vorstehendes Anschlusselement219 zum Anschließen einer Momentenabstützung206 auf, die an einer (nicht gezeigten) Radsatzeinheit befestigt werden kann. - Ein konzentrisch angebrachtes Gehäuse
240 umschließt das Drehelement218 und ist durch eine Verbindungseinrichtung234 mit diesem verbunden. Ein Elektromotormodul226 ist an dem Gehäuse240 angebracht, durch die Form und den Sitz ausgerichtet und durch vier Schrauben an seinem Platz befestigt. Der in dem Elektromotormodul226 vorhandene Motor ist ein bürstenloser Gleichstrommotor, und das Elektromotormodul226 weist weiterhin eine Zahnkupplung auf, die an dem Abtrieb angebracht ist. - Das Gehäuse
240 trägt außerdem ein Lager232 , das einen Wave Generator220 bzw. Wellengenerator oder Scheibe in einer konzentrischen Beziehung zu dem Drehelement218 lagert. Der Wave Generator220 ist demnach in der Lage, sich bezogen auf das Drehelement218 zu drehen. Der Wave Generator220 weist ein elliptisches Profil auf, wenn er in einer Ebene rechtwinklig zu der Zentralachse250 betrachtet wird, und ist aus einem metallischen Material, wie etwa Stahl hergestellt. Das Elektromotormodul226 ist auch durch eine ineinander kämmende, beidseitig verzahnte Anordnung mit dem Wave Generator220 verbunden, so dass eine Betätigung des Elektromotormoduls226 den Wave Generator220 in eine Drehbewegung um die Zentralachse250 und das Drehelement218 versetzt. - Das Lenksystem
210 enthält ein Fahrwerkbein216 . Das Bein kann z. B. mit einer Fahrwerkgabel verbunden oder mit dieser als einstückiges Element ausgebildet sein. Eine Differenzdrehbewegung zwischen dem Fahrwerkbein216 und dem Drehelement218 ermöglicht eine gesteuerte Lenkung einer mit dem Drehelement verbundenen Radsatzeinheit und dadurch des Flugzeugs. - Der Fahrwerkbein
216 weist ein Flex Spline- bzw. Büchsengehäuse228 auf und trägt (distale) Lager236 , die ihrerseits das Drehelement218 in sich lagern, wodurch das Drehelement218 und der Fahrwerkbein216 in einer konzentrischen Beziehung gehalten werden. Ein Flex Spline bzw. eine flexible Büchse222 ist in dem Flex Spline-Gehäuse228 vorhanden und in der Lage, sich bezogen auf das Flex Spline-Gehäuse228 und den Fahrwerkbein216 zu drehen. Weiterhin ist ein Antriebswellenelement bzw. Drive Spline239 vorhanden, um den Flex Spline222 zu lagern und in einer konzentrischen Beziehung bezogen auf das Fahrwerkbein216 zu halten. - Der Flex Spline
222 ist becherförmig und kann aus einem relativ dünnwandigen Material, wie z. B. einem Stahlmaterial hergestellt sein. Außerdem weist der Flex Spline222 eine Anzahl von N Zähnen223 auf, die außen um seinen Umfang herum angeordnet sind. - Ein Fixed Spline bzw. Circular Spline oder Außenring
224 ist an einem ersten Ende des Fahrwerkbeins216 angebracht. Der Fixed Spline224 ist ringförmig und weist eine Anzahl von N + Δ Innenzähnen auf, die an einer Innenumfangsfläche des Fixed Spline angeordnet sind. Der Fixed Spline224 ist konzentrisch zu dem Wave Generator220 und dem Flex Spline222 angeordnet. - Außerdem kämmen die Innenzähne des Fixed Spline
224 mit den Außenzähnen223 des Flex Spline222 . - Der Wave Generator
220 , der Flex Spline222 und der Fixed Spline224 bilden zusammen das Harmonic Drive-Getriebe260 . Das Harmonic Drive-Getriebe260 , das manchmal auch als ein Gleitkeil- oder Spannungswellengetriebe bezeichnet wird, erzeugt ein Übersetzungsverhältnis von dem Abtrieb des Elektromotormoduls226 zu dem Fahrwerkbein216 . Dieses Verhältnis kann groß gemacht werden, siehe z. B. die Erläuterungen von Musser [12] für nähere Einzelheiten. - In einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung erzeugt das Harmonic Drive-Getriebe
260 ein Übersetzungsverhältnis von 1.60:1. In dieser Ausführungsform wird eine zusätzliche Getriebeeinrichtung280 an dem Abtrieb des Elektromotormoduls226 angeordnet, und deren Abtrieb wird zum Antreiben des Harmonic Drive-Getriebes260 verwendet. Das Getriebe280 kann z. B. ein Übersetzungsverhältnis von 13:1 aufweisen, das durch eine Kombination mit einem Harmonic Drive-Getriebeübersetzungsverhältnis von 160:1 verwendet werden kann, um ein Drehmoment von 75 kNm an dem Drehelement zum Drehen des Drehelementes218 und der damit verbundenen Radsatzeinheit unter Verwendung eines Elektromotors zu erzeugen, der ein relativ geringes Abgabemoment von nur 4 Nm aufweist. - Ein weiterer Vorteil dieser und anderer verwandter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung liegt in dem Ausfallzustand, wenn die Harmonic Drive-Getriebeanordnung ausfallen sollte. Der Anmelder hat herausgefunden, dass ein verbreiteter Fehlerzustand bei derartigen Harmonic Drive-Getrieben, sofern sie überhaupt ausfallen, in einem Reißen des re lativ dünnwandigen, becherförmigen Flex Spline liegt, der in einer ähnlichen Weise wie ein Plastiktrinkbecher bricht, wenn dieser zerdrückt wird. Sollte dies bei den verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung passieren, fällt das Fahrwerklenksystem jedoch in einen frei schwenkbaren Zustand, in dem sich das Drehelement bezogen auf das Fahrwerkbein frei drehen kann. Dies ist jedoch ein inhärent sicherer Fehlerzustand, in dem ein Flugzeug sicher gelandet und am Boden immer noch durch unterschiedliche Bremsung und/oder (bei Flugzeugen mit mehreren Triebwerken) durch unsymmetrische Energiezufuhr gelenkt werden kann.
-
3 zeigt einen Querschnitt eines Flugzeugfahrwerklenksystems310 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Flugzeugfahrwerklenksystem310 ist zu einer Anordnung zusammen gepackt, die von einem Fahrwerkbein310 leicht entfernbar ist. - Das Lenksystem
310 enthält ein röhrenartiges Drehelement318 mit einem Stoßdämpfer312 , der darin durch Lager338 und344 konzentrisch an einer Zentralachse350 ausgerichtet angebracht ist. Das Drehelement318 erstreckt sich durch das Zentrum eines Harmonic Drive-Getriebes360 , das unten genauer beschrieben ist. Das Drehelement318 kann an einer (nicht gezeigten) Radsatzeinheit angebracht sein und/oder ein (nicht gezeigtes) vorstehendes Element haltern, wie es erwünscht ist. - Eine konzentrisch angebrachte Halterung
340 umgibt das Drehelement318 und ist mit diesem über das Lager344 verbunden, das sowohl an einem Schulterabschnitt, der in Umfangsrichtung um das Drehelement318 herum ausgebildet ist, als auch an ei nem Flex Spline-Lager342 anliegt. Das Lager344 ist an der Halterung340 befestigt. Die Halterung340 ist auch mit einem Außenring bzw. Fixed Spline324 verbunden, der ein Element des Harmonic Drive-Getriebes360 bildet. Der Fixed Spline324 ist ringförmig und weist eine Anzahl von M + Δ Innenzähnen auf, die an einer Innenumfangsfläche des Fixed Spline324 ausgebildet sind. - Das Lenksystem
310 weist auch ein Gehäuse390 auf, das an einem Verbindungselement399 lösbar mit dem Fahrwerkbein316 verbunden sein kann. Das Verbindungselement399 kann z. B. ein oder mehrere Bolzen, Niete, Schrauben oder dergleichen enthalten, die es ermöglichen, dass das Lenksystem310 schnell und einfach von dem Fahrwerkbein316 gelöst werden kann. - Ein Elektromotormodul
326 ist mit dem Gehäuse390 verbunden. Das Gehäuse390 enthält auch ein Lager332 , das eine Scheibe bzw. einen Wave Generator320 lagert, die in einer konzentrischen Beziehung zu dem Drehelement318 angeordnet ist. Der Wave Generator320 ist demnach in der Lage, sich bezogen auf das Drehelement318 zu drehen. Der Wave Generator320 weist ein elliptisches Profil auf, wenn er in einer Ebene rechtwinklig zu der Zentralachse350 betrachtet wird. Das Elektromotormodul326 ist auch über eine ineinander kämmende, beidseitig verzahnte Anordnung mit dem Wave Generator320 verbunden, so dass eine Betätigung des Elektromotormoduls326 in der Lage ist, eine Drehung des Wave Generator320 um die Zentralachse350 und das Drehelement318 zu veranlassen. - Die Halterung
340 schafft außerdem ein Gehäuse für einen Flex Spline322 , der durch das Flex Spline-Lager342 in der Halterung340 gelagert ist. Das Flex Spline-Lager342 stellt si cher, dass der Flex Spline322 in einer konzentrische Lagebeziehung zu der Zentralachse350 bleibt. Der Flex Spline322 ist auch in der Lage, sich sowohl bezogen auf die Halterung340 als auch auf das Drehelement318 zu drehen. - Der Flex Spline
322 ist becherförmig und kann aus einem relativ dünnwandigen Material, wie z. B. einem rostfreien Stahlmaterial hergestellt sein. Außerdem weist der Flex Spline322 eine Anzahl von M Zähnen323 auf, die außen um seinen Umfang herum angeordnet sind. - Der Fixed Spline
324 ist bezogen auf den Wave Generator320 und den Flex Spline322 konzentrisch angebracht. Weiterhin kämmen die Innenzähne des Fixed Spline324 mit den Außenzähnen323 des Flex Spline322 . Der Wave Generator320 , der Flex Spline322 und der Fixed Spline324 bilden zusammen das Harmonic Drive-Getriebe360 , das zum Drehen des Fahrwerkbeines316 bezogen auf das Drehelement318 betreibbar ist, wenn das Elektromotormodul326 mit sich im Eingriff befindender Kupplungseinrichtung betrieben wird. - Diese Ausführungsform bietet ebenfalls den wesentlichen Vorteil, dass der inhärent sichere, frei drehbare Zustand das wahrscheinliche Ergebnis ist, falls das Harmonic Drive-Getriebe ausfallen sollte.
-
4 zeigt ein Verfahren400 zum Nachrüsten eines Flugzeugfahrwerklenksystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren400 kann z. B. angewandt werden, um konventionelle Flugzeuglenkeinrichtungen gegen verschiedene der hierin beschriebenen Ausführungsformen auszutauschen und dadurch die Entfernung bestimmter hydraulischer Systeme aus dem Fahrwerkschacht des Flugzeugs zu ermöglichen sowie eine erhöhte Sicherheit im Falle von Lenksystemausfällen, die auftreten könnten, zu schaffen. - Das Verfahren
400 enthält den Schritt des Entfernens402 der vorhandenen Lenkeinrichtung aus einem konventionellen Flugzeug, z. B. durch Herausschneiden, Losschrauben etc. der Einrichtung von einer Fahrwerkgabel. Die Entfernung konventioneller hydraulischer Aktuatoren, Leitungen, Akkumulatoren etc. aus dem Fahrwerkschacht kann ebenfalls zu diesem Zeitpunkt durchgeführt werden. - Als nächstes wird ein Schritt des Verbindens
404 eines Fahrwerklenksystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durchgeführt. Das Fahrwerklenksystem wird an seinem Platz mit dem konventionellen Lenksystem verbunden und kann mit einer Fahrwerkgabel verbunden werden. Das Fahrwerklenksystem kann z. B. durch Verschweißen, Verschrauben, Verlöten, Vernieten etc. von verschiedenen Elementen einer vorhandenen Fahrwerkgabel mit einem Teil des Fahrwerklenksystems, wie z. B. einem Fahrwerkbein desselben verbunden werden. - In verschiedenen Ausführungsformen ist ein umgebendes Gehäuse eines Harmonic Drive-Getriebes entweder mit einem Drehelement oder dem Fahrwerkbein verbunden. Ein Fixed Spline des Harmonic Drive-Getriebes kann danach baulich an dem Fahrwerkbein, einer Zwischenhalterung oder dem Drehelement befestigt sein, wie es passend ist.
- Außerdem können in dieser Phase verschiedene elektrische Verbindungen, z. B. zu einem Elektromotormodul des Fahrwerklenksystems hergestellt werden, damit dieses mit Energie versorgt werden kann. Weitere Verbindungen, wie etwa die zur Lieferung von Steuersignalen zum Steuern eines Motors und/oder verschiedener Kupplungseinrichtungen oder dergleichen, die in dem Fahrwerklenksystem vorhanden sind, können hergestellt werden.
- Schließlich wird der Schritt des Verbindens
406 der Momentenabstützung, des Stoßdämpfers und des Drehelementes des Fahrwerklenksystems mit einer Radsatzeinheit durchgeführt. Die Momentenabstützung kann, ebenso wie auch der Stoßdämpfer, nachdem er durch das Drehelement hindurch in ein Fahrwerkbein des neuen Fahrwerklenksystems hinein geführt worden ist, auf eine konventionelle Art angeschlossen werden. - Während verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit einem konzentrisch montierten Harmonic Drive-Getriebe mit einem radial innersten Wave Generator, der über einen eingreifenden Flex Spline mit einem radial äußersten Fixed Spline verbunden ist, beschrieben worden sind, werden Fachleute erkennen, dass auch andere Anordnungen von Harmonic Drive-Getrieben möglich sind und die vorliegende Erfindung dementsprechend nicht nur auf die hierin im Einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Ein Harmonic Drive-Getriebe kann z. B. auch so aufgebaut sein, dass der Wave Generator als radial äußerstes Element angeordnet ist.
- Während außerdem bestimmte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung so eingerichtet sind, dass ein Drehelement sich durch das Zentrum eines Harmonic Drive-Getriebes hindurch erstreckt, werden Fachleute erkennen, dass auch vielfältige alternative Ausführungen möglich sind.
- Zusätzlich oder alternativ können ein oder mehrere Elektromotoren oder Elektromotormodule verwendet werden, um ein Harmonic Drive-Getriebe anzutreiben. Es können z. B. zwei unabhängig betreibbare Elektromotormodule vorgesehen sein, um die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit durch Bereitstellung einer Anlagenredundanz weiter zu verbessern.
- In bestimmten Ausführungsformen können ein Wave Generator, ein Flex Spline und ein Fixed Spline ein Harmonic Drive-Getriebe bilden, das zum direkten Antreiben eines Fahrwerkbeines (z. B. ohne das zwingende Erfordernis der Schaffung zusätzlicher zwischengelagerter Getriebe-/Übetragungs-/Kupplungseinrichtungen etc., obwohl diese in vielfältigen alternativen Ausführungsformen optional vorhanden sein können) betreibbar ist.
- Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können auch so gestaltet sein, dass der Schwerpunkt einer Radsatzeinheit hinter einem Fahrwerklenksystem liegt, so dass die Radsatzeinheit sich dann, wenn das Fahrwerklenksystem ausfallen sollte, auf natürliche Weise in der Richtung ausrichten wird, in der sich das Flugzeug bewegt, so dass sich die Räder z. B. beim Aufsetzen im Wesentlichen in einer optimalen Landestellung befinden.
- Weiterhin können verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung durch individuelle Anpassung kommerziell erhältlicher Harmonic Drive-Getriebekomponenten, wie z. B. bestimmter der kommerziell von der Harmonic Drive AG in Limburg, Deutschland (http://www.harmonicdrive.de) erhältlicher Komponenten, geschaffen werden.
- Eine oder mehrere Harmonic Drive-Getriebekomponenten können z. B. um die Hauptdrehachse eines Fahrwerklenksystems herum konzentrisch angebracht und/oder in Umfangsrichtung aufgebaut sein. Bestimmte Ausführungsformen können auch oder alternativ mit einer Kupplungseinrichtung zum Entkuppeln des Drehelementes von dem Fahrwerkbein ausgerüstet sein, um es zu ermöglichen, dass das Harmonic Drive-Getriebe ausgekuppelt wird, damit ein Flugzeug geschleppt, rückwärts geschoben etc. werden kann.
- Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Flugzeugfahrwerklenksystem
110 ,210 ,310 , das ein Drehelement118 ,218 ,318 enthält, das betrieblich über ein Harmonic Drive-Getriebe260 ,360 mit einem Fahrwerkbein116 ,216 ,316 gekoppelt ist. Das Fahrwerklenksystem110 ,210 ,310 kann elektrisch angetrieben sein. Außerdem bietet das Fahrwerklenksystem110 ,210 ,310 verschiedene Vorteile, einschließlich der Schaffung eines sicheren Ausfallzustandes, falls das Harmonic Drive-Getriebe260 ,360 ausfallen sollte. - Obwohl die vorliegende Erfindung gemäß verschiedenen Aspekten und bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben worden ist, muss erkannt werden, dass der Bereich der Erfindung nicht als nur auf dieses beschränkt angesehen werden darf, sondern dass es die Absicht der Anmelderin ist, dass alle Varianten und Äquivalente ebenfalls in den Bereich der beigefügten Ansprüche fallen.
- Referenzen
-
- 1.
GB 791 101 - 2.
FR 1 334 565 - 3.
GB 1 071 474 - 4.
GB 2 161 123 - 5.
GB 2 287 681 - 6.
EP 0 836 990 (Boeing) - 7.
WO 2006/071262 - 8.
FR 2 677 951 - 9.
WO 2005/102839 - 10.
WO 2007/000411 - 11.
US 2007/0241230 - 12.
US 2 906 143 (Musser) - Wo es zulässig ist, werden die Inhalte der o. g. Schriften hierbei auch durch die Bezugnahme in ihrer Gesamtheit in diese Anmeldung einbezogen.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - http://www.harmonicdrive.de [0050]
Claims (16)
- Flugzeugfahrwerklenksystem, das ein Drehelement aufweist, das durch ein Harmonic Drive-Getriebe betrieblich mit einem Fahrwerkbein gekoppelt ist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach Anspruch 1, das weiterhin ein Elektromotormodul zum Antreiben des Harmonic Drive-Getriebes aufweist, um eine Relativdrehbewegung zwischen dem Fahrwerkbein und dem Drehelement zu erzeugen.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das weiterhin eine Kupplungseinrichtung zum Entkuppeln des Drehelementes von dem Fahrwerkbein aufweist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das weiterhin eine Getriebeeinrichtung zum Antreiben des Harmonic Drive-Getriebes aufweist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Harmonic Drive-Getriebe zum direkten Antreiben des Fahrwerkbeines betreibbar ist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Harmonic Drive-Getriebe einen Fixed Spline, der mit dem Fahrwerkbein oder dem Drehelement verbunden ist, aufweist, wobei der Fixed Spline betrieblich mit einem Flex Spline verbunden ist und der Flex Spline so betreibbar ist, dass er von einem mit einem Aktuator gekoppelten Wave Generator antreibbar ist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem sich das Fahrwerkbein oder das Drehelement wenigstens teilweise durch das Harmonic Drive-Getriebe hindurch erstreckt oder innerhalb derselben liegt.
- Verfahren zur Schaffung eines Flugzeuglenksystems, das das Verbinden eines Drehelementes mit einem Fahrwerkbein über ein Harmonic Drive-Getriebe enthält.
- Verfahren nach Anspruch 8, das weiterhin die Schaffung eines Elektromotormoduls zum Antreiben des Harmonic Drive-Getriebes enthält, so dass eine Betätigung des Elektromotormoduls eine Relativdrehbewegung zwischen dem Fahrwerkbein und dem Drehelement erzeugt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, das weiterhin die Schaffung einer Kupplungseinrichtung zum Entkuppeln des Drehelementes von dem Fahrwerkbein, wenn die Kupplungseinrichtung betätigt wird, enthält.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, das weiterhin die Schaffung einer Getriebeeinrichtung zum Antreiben des Harmonic Drive-Getriebes enthält.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem eine Betätigung des Harmonic Drive-Getriebes das Fahrwerkbein direkt antreibt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei das die Harmonic Drive-Getriebe einen Fixed Spline aufweist, der mit dem Fahrwerkbein oder dem Drehelement verbunden ist, wobei der Fixed Spline betrieblich mit einem Flex Spline ver bunden ist und der Flex Spline durch einen mit einem Aktuator verbundenen Wave Generator angetrieben wird, wenn der Aktuator betätigt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, bei dem sich das Fahrwerkbein oder das Drehelement durch das Harmonic Drive-Getriebe hindurch erstreckt oder innerhalb derselben angeordnet ist.
- Flugzeugfahrwerklenksystem, im Wesentlichen wie es zuvor unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben ist.
- Verfahren zur Schaffung eines Flugzeuglenksystems, im Wesentlichen wie es zuvor unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben ist.
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