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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Bauelement, insbesondere
eine Diode.
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In
KFZ-Generatorsystemen werden zur Gleichrichtung des Wechsel- bzw.
Drehstroms meist Siliziumdioden eingesetzt. Dazu werden in der Regel Siliziumdioden
in spezielle Gehäuse, in sogenannte Einpressgehäuse
montiert. In der Druckschrift
DE 19549202 A1 ist solch eine Gleichrichterdiode
beschrieben. Diese Gleichrichterdiode weist einen Sockel auf und
ist in eine vorgesehene Öffnung einer Gleichrichteranordnung
einpressbar. Auf dem Sockel ist ein Podest angeordnet, auf dem durch
eine Lötverbindung ein Halbleiterchip befestigt ist, an
dem wiederum mittels Lötverbindung ein Kopfdraht befestigt
ist. Dadurch lässt sich beim Einpressvorgang eine Robustheit
bezüglich Deformation erzielen, so dass die einwirkenden
Kräfte nicht den Halbleiterchip beschädigen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass der Einsatz eines stressmindernden
Materials in einem Bauelement mit einem Halbleitersubstrat, beispielsweise
einer Diode, auftretende Dehn- oder Stauchkräfte auf das
Halbleitersubstrat beim Montagevorgang und bei Temperaturbelastungen
verringert.
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Auf
diese Weise ist es beispielsweise möglich, eine Einpressdiode
auf einfache Weise in ein Einpressgehäuse zu montieren,
ohne das Halbleitersubstrat zu be schädigen, so dass eine
höhere Ausbeute an fehlerfreien Bauelementen bei der Gehäusemontage
erreichbar ist.
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Gemäß einem
Aspekt betrifft die Erfindung ein elektrisches Bauelement, insbesondere
eine Diode, mit einem Halbleitersubstrat, einer Verbindungsschicht
zum Halten bzw. Haltern des Halbleitersubstrats und einem stressmindernden
Material, welches vorgesehen ist, eine Auswirkung einer über
die Verbindungsschicht übertragbaren Dehn- oder Stauchkraft
auf das Halbleitersubstrat zu verringern. Mittels des stressmindernden
Materials, das dazu dient, einwirkenden Stress auf das Halbleitersubstrat
zu mindern, kann die Verbindungsschicht das Halbleitersubstrat in
der Weise halten, dass beim Einpressvorgang einwirkende Kräfte
durch das stressmindernde Material aufgenommen oder abgeleitet werden,
so dass es zu keiner unmittelbaren schädlichen Krafteinwirkung
auf das Halbleitersubstrat kommt.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist ein Wärmeausdehnungskoeffizient
des stressmindernden Materials geringer als ein Wärmeausdehnungskoeffizient
von Kupfer oder Eisen oder Edelstahl oder Aluminium. Dadurch verringert
sich der mechanische Stress auf das Halbleitersubstrat bei Temperaturwechsel
in vorteilhafter Weise. Weist das Bauelement beispielsweise Schichten
aus Kupfer oder Eisen oder Edelstahl oder Aluminium auf, z. B. Anschlüsse,
die sich bei Temperaturwechsel entsprechend ihren Wärmeausdehnungskoeffizienten
ausdehnen oder zusammenziehen, so bewirkt das stressmindernde Material
aufgrund seines geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten,
eine Reduktion der thermischen Ausdehnung und reduziert damit die
auf das Halbleitersubstrat einwirkenden Dehn- oder Stauchkräfte.
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Gemäß einer
Ausführungsform formt das stressmindernde Material eine
stressmindernde Schicht, welche in die Verbindungsschicht eingebettet
ist. Dies hat den Vorteil, dass (thermische) Kräfte, die über
die Verbindungsschicht auf das Halbleitersubstrat einwirken, durch
die stressmindernde Schicht abgeschwächt werden, beispielsweise
wenn die stressmindernde Schicht einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat als die Verbindungsschicht oder wenn die stressmindernde Schicht
eine höhere Elastizität aufweist als die Verbindungsschicht.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist das Halbleitersubstrat mittels der
Verbindungsschicht mit einem Sockelelement insbesondere aus Kupfer,
Eisen, Edelstahl oder Aluminium verbunden, wobei ein Wärmeausdehnungskoeffizient
der Verbindungsschicht geringer ist als ein Wärmeausdehnungskoeffizient des
Sockelelements. Damit kann in vorteilhafter Weise der Einfluss thermischer
Kräfte, die bei einer Temperaturänderung des Sockelelements
erzeugt werden, beispielsweise beim Einsatz des Bauelements bei
hohen Temperaturen, auf das Halbleitersubstrat reduziert werden.
Auch ein Alterungsprozess des Bauelements lässt sich damit
verlangsamen. Beispielsweise eignen sich derartige Bauelemente in vorteilhafter
Weise für den Einsatz bei sehr hohen Temperaturen, z. B.
in Kfz-Generatorsystemen.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist das Halbleitersubstrat mittels der
Verbindungsschicht mit einem Sockelelement verbunden, wobei das
Sockelelement aus dem stressmindernden Material geformt ist. Dies
hat den Vorteil, dass das Sockelelement bereits thermische Kräfte
aufnehmen kann und diese Kräfte über die Verbindungsschicht
nur in stark abgemilderter Form auf das Halbleitersubstrat weitergeleitet
werden, so dass das Halbleitersubstrat nicht mehr geschädigt
werden kann. Ferner kann das Sockelelement auch die Kräfte
aufnehmen, die bei einem Einpressvorgang erzeugt werden, beispielsweise
bei der Montage eines als Einpressdiode ausgeführten Bauelements.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist die Verbindungsschicht oder das stressmindernde
Material bleifrei. Damit kann das Bauelement auch in Zukunft weiter
eingesetzt werden ohne gegen die entsprechenden Richtlinien, beispielsweise
RoHS (Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung
der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro-
und Elektonikgeräten) oder WEEE (Richtlinie 2002/96/EG über Elektro-
und Elektronik-Altgeräte) zu verstoßen.
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Gemäß einer
Ausführungsform weist das elektrische Bauelement eine zweite
Verbindungsschicht zum Halten des Halbleitersubstrats auf, wobei
das Halbleitersubstrat in die Verbindungsschicht und in die zweite
Verbindungsschicht ein gebettet ist. Die Verbindungsschicht schützt
in vorteilhafter Weise die sockelseitige Oberfläche des
Halbleitersubstrats, während die zweite Verbindungsschicht
die kopfseitige Oberfläche des Halbleitersubstrats schützt.
Das stressmindernde Material kann in eine oder beide der Verbindungsschichten
eingebettet sein oder eine oder beide der Verbindungsschichten können
aus dem stressmindernden Material aufgebaut sein. Damit ist es in
vorteilhafter Weise möglich, das Halbleitersubstrat gegen
einwirkende Kräfte oder Kraftkomponenten sowohl von der
Kopfseite als auch von der Sockelseite zu schützen.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist das Halbleitersubstrat mittels der
zweiten Verbindungsschicht mit einem Kopfelement insbesondere aus
Kupfer, Eisen, Edelstahl oder Aluminium verbunden, wobei ein Wärmeausdehnungskoeffizient
der zweiten Verbindungsschicht geringer als ein Wärmeausdehnungskoeffizient
des Kopfelements ist. Damit bewirkt die zweite Verbindungsschicht
eine Abminderung der Wärmeausdehnungskräfte, die
aufgrund von Temperaturänderungen am Kopfelement entstehen,
so dass auf das Halbleitersubstrat nur soweit reduzierte thermische
Kräfte einwirken, die zu keiner Beschädigung führen.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist das stressmindernde Material ein Kompositmaterial
oder ein Metallschichtmaterial. Bei Verwendung eines Kompositmaterials
reduziert sich der Wärmeausdehnungskoeffizient bei etwa
gleich bleibender Wärmeleitfähigkeit. In Folge
des reduzierten Wärmeausdehnungskoeffizienten ist der Stress
auf das Halbleitersubstrat, beispielsweise den Siliziumchip, deutlich geringer
als bei Verwendung eines Metalls, wie beispielsweise Kupfer. Auch
bei Verwendung eines Metallschichtmaterials können unterschiedliche
Metallschichten, die beispielsweise Metalllegierungen aufweisen,
genutzt werden, so dass über alle Schichten zusammen sich
der Wärmeausdehnungskoeffizient reduzieren lässt.
Damit reduziert sich bei Temperaturwechsel der mechanische Stress
auf das Halbleitersubstrat wiederum in vorteilhafter Weise.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist das Kompositmaterial aus AlSiC oder
aus einer Mischung aus Molybdän und Kupfer, vorzugsweise
mit einem Gewichtsanteil von 20 bis 60 Prozent Kupfer aufgebaut. Das
Metallschichtmaterial umfasst eine Anordnung von Metallschichten,
vorzugsweise eine Kupfer-Invar-Kupfer Schicht, wobei eine Dicke
der einzelnen Metallschichten im Bereich von 10 μm bis
500 μm liegt.
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Ein
Kompositmaterial aus AlSiC ist dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Halbleitersubstrats angepasst und/oder weist einen geringeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten als Kupfer auf. Dadurch werden
mechanische Spannungen reduziert, welche zu einem Ermüden
der Verbindungsschichten, beispielsweise der Lotschichten zum Halten
des Halbleitersubstrats führen. Ferner lässt sich
damit ein Ablösen der elektrischen Kontakte des Halbleitersubstrats
verhindern. Ähnliches gilt bei Verwendung eines Kompositmaterials
aus einer Mischung aus Molybdän und Kupfer. Als besonders
vorteilhaft wird eine Mischung (Komposit) aus Molybdän
und 20–60 Gewichtsprozent Kupfer (MoCu20 bis MoCu60) verwendet.
Bereits bei einem Kupfergehalt von 20 wt% (Gewichtsprozent) ist
der Ausdehnungskoeffizient auf etwa 6–7 ppm/K reduziert.
Im Vergleich dazu hat Kupfer einen Ausdehnungskoeffizienten von
ca. 17 ppm/K. Die Wärmeleitfähigkeit von MoCu20
ist mit etwa 250 W/mK noch mit Kupfer, welches eine Wärmeleitfähigkeit
von etwa 390 W/mK aufweist, vergleichbar. In Folge des reduzierten
Wärmeausdehnungskoeffizienten ist der Stress auf den Siliziumchip bzw.
das Halbleitersubstrat deutlich geringer als bei Verwendung von
Kupfer.
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Gemäß einer
Ausführungsform ist die Verbindungsschicht oder die zweite
Verbindungsschicht aus einem NTV Sintermaterial aufgebaut ist. Dies
hat den Vorteil, dass statt eines hoch bleihaltigen Lots ein bleifreies
Sintermaterial eingesetzt werden kann. Ferner sind Sintermaterialien
oft porös und können somit einwirkende Kräfte
auf das Halbleitersubstrat auffangen. Bei einem Einwirken von thermischen Kräften
aufgrund von Temperaturschwankungen oder beim Einpressvorgang beispielsweise
einer Einpressdiode wirken Kräfte auf das Bauelement ein,
die bei sintermaterialhaltigen Verbindungsschichten eine Verformung
der Verbindungsschichten bewirken, so dass das Halbleitersubstrat
einer geringeren Krafteinwirkung ausgesetzt ist.
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Gemäß einem
Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
elektrischen Bauelements, insbesondere einer Diode, mit einem Bereitstellen
eines Halbleitersubstrats, einem Halten des Halbleitersubstrats
mittels einer Verbindungsschicht; und einem Verringern einer Auswirkung
einer über die Verbindungsschicht übertragbaren Dehn-
oder Stauchkraft auf das Halbleitersubstrat mittels eines stressmindernden
Materials. Damit können die gleichen Vorteile wie oben
beschrieben auch für das Verfahren zur Herstellung des
elektrischen Bauelements realisiert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform wird das stressmindernde Material mittels
NTV-Technik (Niedertemperatur Verbindungtechnik) in die Verbindungsschicht
einge bracht. Bei niedrigen Temperaturen reduziert sich der thermische
Stress aufgrund von thermischen Ausdehnungseffekten auf das Halbleitersubstrat,
so dass mit weniger Ausschuss zu rechnen ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform wird das Halbleitersubstrat unter Verwendung
der Verbindungsschicht mit einem Sockelelement verbunden, wobei
das Verbinden mittels NTV-Technik erfolgt. Gegenüber herkömmlichen
Verfahren, bei denen die Verbindungsschicht eine bleihaltige oder
bleifreie Lotschicht ist, kann mittels des Niedertemperatur-Verbindungsverfahrens
die Temperatur beim Verbinden niedrig gehalten werden. Es ist nicht
notwendig, die Temperatur so hoch zu fahren, dass das Lot schmilzt,
d. h. etwa bei 300°C. Mit der NTV-Technik entsteht eine
sehr stabile, hoch wärme- und elektrisch leitfähige,
schwammartige Verbindungsschicht, meist aus Silber. Die Vorteile
dieser Verbindungstechnik gegenüber den konventionellen
Verfahren wie Löten oder Bonden sind eine Vermeidung einer flüssigen
Phase während des Vorganges, hohe Festigkeit auch oberhalb
etwa 250°C der Eingangstemperatur, lunkerfreie Verbindungsschicht,
hohe Lastwechselfestigkeit sowie hohe elektrische und thermische
Leitfähigkeit.
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Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden Bezug nehmend
auf 1 und 2 erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer Einpressdiode gemäß einem
Ausführungsbeispiel; und
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2 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer Einpressdiode gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung des Aufbaus einer Einpressdiode 30 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Die Einpressdiode 30 weist ein mit einer Rändelung
versehenes Sockelelement 1 bzw. einen Einpresssockel 1 auf,
der in eine entsprechende Aussparung einer Gleichrichteranordnung, die
hier nicht dargestellt ist, eingepresst werden kann. Der Einpresssockel 1 übernimmt
dabei gleichzeitig eine dauerhafte thermische und elektrische Verbindung
der Gleichrichterdiode 30 mit der Gleichrichteranordnung.
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Der
Einpresssockel 1 weist einen Befestigungsbereich auf, an
dem ein Halbleiterchip 3, beispielsweise ein Siliziumchip 3,
bzw. ein Halbleitersubstrat 3 mittels einer Verbindungsschicht 4 befestigt
ist. Auf dem Halbleitersubstrat 3 wiederum ist ein Kopfelement 6 bzw.
ein sogenannter Kopfdraht 6 mittels einer zweiten Verbindungsschicht 5 befestigt,
der elektrisch fest mit anderen Komponenten der Gleichrichterdiode 30 kontaktiert
ist. Der zwischen den beiden Verbindungsschichten 4 und 5 eingebettete
Siliziumchip 3 bzw. das Halbleitersubstrat 3 ist
mit einer isolierenden Kunststoffmasse 7 umhüllt.
Als Kunststoffmasse 7 kann z. B. ein mit Quarzkörnern
gefülltes Epoxid oder ein sonstiger hoch temperaturfester Kunststoff
dienen. Zur Einbringung der Kunststoffmasse 7 kann ein
ein zusätzlicher, optionaler Kunststoffring 8 eingebracht
sein. Ferner kann sich noch eine, in 1 nicht
gekennzeichnete, zusätzliche weiche Kunststoffschicht zwischen
Halbleiterchip 3 und Epoxid 7 befinden. Das Material
der Verbindungsschichten 4 und 5 besteht aus einem
bleifreien NTV (Niedertemperatur-Verbindungstechnik) Sintermaterial
und damit nicht aus, wie üblicherweise bei Gleichrichterdioden
eingesetzten, hoch bleihaltigen Lotmaterialien.
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Der
Sockel 1 bzw. das Sockelelement 1 und der Kopfdraht 6 bzw.
das Kopfelement 6 sind aus einem Kompositmaterial gefertigt
und mittels NTV-Technik verbunden. Die beiden Elemente 1 und 6 können
in weiteren Ausführungsbeispielen mit einer dünnen
Edelmetallschicht versehen sein. Als besonders vorteilhaft wird
für das Kompositmaterial eine Mischung (Komposit) aus Molybdän
und 20–60 Gewichtsprozent Kupfer (MoCu20 bis MoCu60) verwendet.
Dem Fachmann sind weitere Kompositmaterialien mit ähnlich
vorteilhaften Eigenschaften bekannt, die sich ebenfalls zur Fertigung
des Sockelelements 1 und des Kopfelements 6 verwenden
lassen, wie zum Beispiel Komposite aus AlSiC.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des Aufbaus einer Einpressdiode 20 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel
der 1 sind das Sockelelement 1 sowie das
Kopfelement 6 aus Metall, in diesem Ausführungsbeispiel
aus Kupfer gefertigt. In anderen Ausführungsbeispielen
kann das Metall auch Aluminium, Silber, Edelstahl, Eisen oder ein
anderes Metall sein.
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Zwischen
dem Kupfersockel 1 bzw. dem Sockelelement 1 und
dem Halbleitersubstrat 3 ist eine stressmindernde Schicht 9 mittels
NTV-Verbindungstechnik eingebracht. Dabei erfolgt die Verbindung
der stressmindernden Schicht 9 mit dem Halbleiterchip 3 einerseits
und dem Sockelelement 4 andererseits über die
Verbindungsschicht 4, die damit in einen kopfseitigen Teil 4 und
einen sockelseitigen Teil 10 unterteilt wird. Die stressmindernde
Schicht 9 ist damit in die Verbindungsschicht 4 (d.
h. kopfseitigen Teil 4 und sockelseitigen Teil 10 der
Verbindungsschicht) eingebettet. Eine für das NTV-Verfahren
meist notwendige Silber- oder Edelmetallbeschichtung ist in den
beiden Figuren nicht eingezeichnet und wird aus Übersichtlichkeitsgründen
weggelassen. Die stressmindernde Schicht 9 hat einen näherungsweise
linearen Ausdehnungskoeffizienten, der kleiner als ein Ausdehnungskoeffizient
des Sockelelements 1 und des Kopfelement 6 ist,
d. h. bei Fertigung der beiden Elemente 1, 6 aus
Kupfer kleiner als 17 ppm/K. Dadurch wird der mechanische Stress
auf den Siliziumchip 3 bei Temperaturwechsel in vorteilhafter
Weise verringert.
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Die
stressmindernde (Zwischen)-Schicht 9 kann aus Kompositen,
wie z. B. MoCu20, bzw. aus einer Anordnung aus Schichten von Metall
bestehen. Beispielsweise kann es sich um Kupfer-Invar-Kupfer (CIC)
Schichten handeln, bei denen eine Nickel-Eisenlegierung (Invar)
zwischen zwei Kupferschichten eingewalzt ist. Die Dicke der einzelnen
Schichten der stressmindernden Zwischenschicht 9 kann im
Bereich von ungefähr 10 μm bis 500 μm
liegen, vorzugsweise etwa 200 μm.
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In
weiteren Ausführungsbeispielen kann die stressmindernde
Zwischenschicht 9 auch zwischen Kopfelement 6 und
Halbleiterchip 3 eingebracht sein. Dann wäre sie
in die zweite Verbindungsschicht 5 eingebettet, die dann
analog zu der Abbildung in 2 in einen
kopfseitigen Teil und einen sockelseitigen Teil unterteilt wäre.
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Alternativ
können auch zwei stressmindernde Zwischenschichten 9 Einsatz
finden, wobei dann eine in die Verbindungsschicht 4 und
die andere in die zweite Verbindungsschicht 5 eingebettet
wäre.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung eignen sich zum Einsatz als Generatordiode, beispielsweise in
Kfz-Generatorsystemen bei sehr hohen Temperaturen. Mittels Ausführungsbeispielen
der Erfindung kann auf den Einsatz hochbleihaltiger Legierungen verzichtet
werden. Durch den andersartigen Fügewerkstoff und das andersartige
Fügekonzept lassen sich Betriebstemperaturen der Einpressdiode
erhöhen, beispielsweise lassen sich höhere Abwärmeverluste
realisieren oder eine größere Freiheit bei der Wahl
des Einsatzortes. Durch die Verwendung eines Sinterwerkstoffes lässt
sich die bei bleifreien Weichloten bzw. Ersatzlegierungen geltende
Temperaturbarriere von etwa 220°C überwinden.
Damit erhöht sich die Lebensdauer gegenüber herkömmlichen
aus Weichloten realisierten Verbindungsschichten in vorteilhafter
Weise.
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Bei
der Niedertemperaturverbindungstechnik gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung wird die hochbleihaltige Lotverbindung herkömmlicher Einpressdioden
durch eine speziell aufgebrachte Silberschicht ersetzt. Im Gegensatz
zu einem bleihaltigen Weichlot, bei dem das Lot während
des Fügeprozesses aufgeschmolzen werden muss, kann der
Fügeprozess bei einer Silberschicht schon bei Temperaturen
weit unterhalb der Schmelztemperatur erfolgen. Im allgemeinen erfolgt
der Fügeprozess unter zusätzlichem mechanischen
Druck. Die zu fügenden Teile wie Kopfdraht 6,
Siliziumchip 3 und Sockel 1 sind dazu meist mit
einer dünnen Edelmetallbeschichtung versehen.
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Im
Vergleich zu hoch bleihaltigen Loten weisen die NTV-Schichten 4, 5 ein
etwa dreifach höheres Elastizitätsmodul (E-Modul)
auf. Die Zugfestigkeit ist sogar etwa fünfmal höher.
Da der thermische Ausdehnungskoeffizient von NTV-Schichten nur um
etwa 20% geringer ist als von hoch bleihaltigen Loten, sind die
Spannungen bei thermischen Belastungen eines Kupfer/NTV/Siliziumchip/NTV/Kupfer
Sandwichs wesentlich höher als bei herkömmlichen
bleihaltigen Lotverbindungen. Ausführungsbeispiele der
Erfindung zeigen eine Möglichkeit auf, Halbleiterchips 3 aus
Silizium oder anderen Halbleitermaterialien mittels NTV-Verbindungstechnik
direkt mit Kupferteilen 1, 6 zu verbinden. Insbesondere
ist es möglich, eine Einpressdiode, bei der der Siliziumchip
auf beiden Seiten mit anderen Materialien verbunden ist, einfach herzustellen,
ohne dass die mechanischen Spannungen den Siliziumchip 3 beschädigen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung schaffen eine beidseitige, dauerhafte, bleifreie,
hochtemperaturfeste großflächige Verbindung eines
Siliziumhalbleiterchips mit Materialien großer thermischer Masse
durch NTV-Technik, wobei als Material großer thermischer
Masse ein Kompositmaterial verwendet wird, das einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten kleiner 17 ppm/K aufweist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung schaffen eine dauerhafte, bleifreie, hochtemperaturfeste großflächige
Verbindung eines Siliziumhalbleiterchips mit Materialien großer
thermischer Masse durch NTV-Technik, wobei eine Seite des Siliziumchips
mit Kupfer und die andere Seite mit einem Kompositmaterial verbunden
ist, das einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten kleiner 17 ppm/K aufweist.
Anstatt Kupfer kann auch ein anderes Material, beispielsweise Aluminium
oder Eisen oder Silber oder Edelstahl Verwendung finden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung schaffen eine beidseitige, dauerhafte, bleifreie,
hochtemperaturfeste großflächige Verbindung eines
Siliziumhalbleiterchips mit Kupfer durch NTV-Technik, wobei sich
auf einer Seite des Siliziumchips zwischen dem Silizium und der
Kupferschicht eine stressmindernde Zwischenschicht befindet, die
mittels NTV-Technik verbunden ist, wobei die Zwischenschicht einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten kleiner 17 ppm/K aufweist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung schaffen eine beidseitige, dauerhafte, bleifreie,
hochtemperaturfeste großflächige Verbindung eines
Siliziumhalbleiterchips mit Kupfer durch NTV-Technik, wobei sich
auf beiden Seiten des Siliziumchips zwischen dem Silizium und der
Kupferschicht eine stressmindernde Zwischenschicht befindet, die
mittels NTV-Technik verbunden ist, wobei die Zwischenschichten einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten kleiner 17 ppm/K aufweisen.
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Bei
Ausführungsbeispielen ist die Zwischenschicht ein Kompositmaterial.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen besteht die stressmindernde
Zwischenschicht aus einer Schichtenfolge von unterschiedlichen Metallen.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen wird statt eines Siliziumchips
ein anderes Halbleitermaterial, beispielsweise SiC, GaN oder ähnliches
verwendet.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen ist die NTV-Schicht durch
ein anderes Metall als Silber bzw. durch eine Metalllegierung ersetzt.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann als Teil einer
Einpressdiode, wie sie beispielsweise in Gleichrichtern für
Kfz-Drehstromgeneratoren Verwendung finden, eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Richtlinie
2002/95/EG [0010]
- - Richtlinie 2002/96/EG [0010]