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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine für bahnförmigen
Bedruckstoff und ein Verfahren zum Trocknen eines bahnförmigen
Bedruckstoffs und/oder eines darauf befindlichen Druckmediums in
einer Druckmaschine
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In
der Drucktechnik ist es bekannt, einerseits bahnförmige
Bedruckstoffe und andererseits vereinzelte, bogenförmige
Bedruckstoffe zu bedrucken. Beim Bedrucken eines bahnförmigen
Bedruckstoffs wird der Bedruckstoff in der Regel von einer Rolle
abgerollt und an einem bzw. mehreren Druckwerken einer Druckmaschine
vorbeigeführt, an dem ein Druckmedium, wie beispielsweise
Tinte, auf den bahnförmigen Bedruckstoff aufgebracht wird.
Anschließend wird der Bedruckstoff mit die Tinte an einer
Trocknungseinrichtung vorbei bewegt, um sie zu trocknen. Es ist
bekannt, für die Trocknungseinrichtung einen Mikrowellenapplikator
zu verwenden, der Mikrowellenenergie in die Tinte und den bahnförmigen
Bedruckstoff einbringt, um direkt auf die darin enthaltene Feuchtigkeit
einzuwirken. Dabei wird die Feuchtigkeit verdampft und dadurch der
Bedruckstoff und die Tinte getrocknet. Die Trocknungseinrichtung
kann in Transportrichtung des Bedruckstoff hinter dem/den Druckwerk(en)
vorgesehen sein. Bei einer Druckmaschine mit einer Vielzahl von
Druckwerken können aber auch eine Vielzahl von Trocknungseinheiten zwischen
den einzelnen Druckwerken sowie eine zusätzliche hinter
dem in Bewegungsrichtung des Bedruckstoffs letzten Druckwerk vorgesehen
sein.
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Als
Mikrowellenapplikator sind Applikatoren des Resonanztyps mit zwei
zueinander gerichteten Applikatorelementen bekannt, die dazwischen
einen Spalt zur Durchführung des bahnförmigen
Bedruckstoffs bilden. Die Mikrowellenenergie kann über
eine Blende außerhalb des Applikationsbereiches eingekoppelt
werden. Ein besonders geeigneter Typ eines Mikrowellenapplikators
ist in der auf die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung zurückgehenden
DE-10 2005 042 858
A1 bekannt, die insoweit zum Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung gemacht wird, um Wiederholungen zu vermeiden. Es sind
aber auch gezahnte Applikatoren, die auch als Ridged Applikatoren
bezeichnet werden, bekannt, bei denen ein beliebiges, metallisches
Gegenelement als Gegenelektrode dienen kann.
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Durch
die Beaufschlagung des Bedruckstoffs mit Tinte kann es aufgrund
unterschiedlicher Feuchtigkeit in unterschiedlichen Bereichen des
Bedruckstoffs zu einer Welligkeit desselben kommen, was die Mikrowelleneinkopplung
in den Bedruckstoff und gegebenenfalls eine weitere Bedruckung beeinträchtigen
kann.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Trocknung
eines bahnförmigen Bedruckstoffs in einer Druckmaschine
vorzusehen, bei der der Bedruckstoff während seine Trocknung
glatt und in einer definierten Position gehalten wird.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie eine Druckmaschine
nach Anspruch 16 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Insbesondere
ist ein Verfahren zum Trocknen eines Bedruckstoffs und/oder eines
darauf befindlichen Druckmediums in einer Druckmaschine mit wenigstens
einem Mikrowellenapplikator vorgesehen, bei dem zunächst
der Bedruckstoff um einen Teilbereich einer drehbaren Führungsrolle
herum transportiert und geführt wird und Mikrowellen in
den Bedruckstoff in einem Bereich, in dem der Bedruckstoff die Führungsrolle
umschlingt, mit wenigstens einem Mikrowellenapplikator eingebracht
wird. Hierdurch wird der Bedruckstoff während der Mikrowellenbeaufschlagung
und Trocknung geglättet und in einer definierten Beziehung
relativ zum Mikrowellenapplikator gehalten, wodurch sich eine optimierte
Mikrowelleneinkopplung erhalten lässt. Darüber
hinaus wird der Bedruckstoff unter Spannung gehalten, wodurch sich
in Kombination mit der Trocknung ein weiterer Glättungseffekt
einstellt. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn der Bedruckstoff
nachfolgend erneut bedruckt werden soll, da es für eine
solche Bedruckung von Vorteil ist, wenn der Bedruckstoff glatt ist.
Um die Trock nung zu fördern, und die Feuchtigkeit aus dem
Bereich des Bedruckstoffs wegzuleiten, wird vorzugsweise in Transportrichtung
des Bedruckstoffs hinter dem Mikrowellenapplikator ein Gas, insbesondere
Luft auf den Bedruckstoff geleitet. Dabei wird das Gas vorzugsweise
auf einen Bereich des Bedruckstoffs geleitet, der die Füh
rungsrolle umschlingt, um die Glättung desselben zu fördern.
Vorzugsweise wird das Gas vor dem Leiten auf den Bedruckstoff konditioniert,
insbesondere getrocknet und/oder erhitzt, wodurch sich eine optimierte
Feuchtigkeitsableitung erreichen lässt. Für eine
gute Ableitung der Feuchtigkeit wird vorzugsweise, benachbart zu
dem Bereich, auf den das Gas geleitet wird, dasselbe auch wieder
abgesaugt.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung wird die eingebrachte Mikrowellenleistung und/oder
die auf den Bedruckstoff geleitete Gasmenge anhand von Parametern
des Bedruckstoffs und des Druckmediums, insbesondere der mittleren
zu erwartenden Feuchtigkeit und der Transportgeschwindigkeit gesteuert.
Hierdurch lassen sich gleichmäßige Trocknungsergebnisse
bei geringem Energieeinsatz erreichen.
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Vorzugsweise
ist eine Vielzahl von Mikrowellenapplikatoren vorgesehen, die in
Transportrichtung des Bedruckstoffs beabstandet sind, und die jeweils Mikrowellen
in den Bedruckstoff in einem Bereich einbringen, in dem der Bedruckstoff
die Führungsrolle umschlingt. Durch die Vielzahl von Mikrowellenapplikatoren
lässt sich eine verbesserte Trocknung des Bedruckstoffs
erreichen, wobei die jeweiligen einzelnen Mikrowellenapplikatoren
bzw. die darin eingespeiste Mikrowellenenergie auf einem niedrigen
bis mittleren Niveau gehalten werden kann. Dabei können
die Mikrowellenapplikatoren jeweils auf den maximal zu erwartenden
Feuchtigkeitsgehalt in dem Einbringungsbereich der Mikrowellen eingestellt werden,
da nicht in die Feuchtigkeit im Bedruckstoff und/oder dem Druckmedium
eingekoppelte Mikrowellenenergie reflektiert wird, und somit keine übermäßige
Trocknung des Bedruckstoff zu erwarten ist. Es ist auch möglich,
die Leistung von wenigstens einem Mikrowellenapplikator in Abhängigkeit
von einer nicht vom Bedruckstoff aufgenommenen Mikrowellenleistung
wenigstens eines in Transportrichtung des Bedruckstoffs vor ihm
liegenden Mikrowellenapplikator zu steuern. Hierdurch kann erreicht
werden, dass ein in Transportrichtung hinten liegender Mikrowellenapplikator
beispielsweise dann mit einer geringeren Energie angesteuert wird,
wenn der davor liegende Mikrowellenapplikator einen hohen Anteil an
reflektierter, d. h. nicht durch Feuchtigkeit im Bedruckstoff und/oder
Druckmedium absorbierter Mikrowellenleistung aufweist. Ferner ist
es möglich, reflektierte Mikrowellen, wenigstens eines
Mikrowellenapplikators in einen in Transportrichtung des Bedruckstoffs
vor ihm liegenden Mikrowellenapplikator einzuspeisen.
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Vorzugsweise
wird zwischen den Mikrowellenapplikatoren jeweils ein Gas auf den
Bedruckstoff geleitet, um Feuchtigkeit aus dem Bereich des Bedruckstoffs
und der Mikrowellenapplikatoren abzuleiten. Um eine gute Glättung
und Führung des Bedruckstoffs während der Trocknung
zu erreichen, ist er vorzugsweise derart um die Führungsrolle
geführt, dass er die Führungsrolle in einem Bereich
von wenigstens 30° bis 350° umschlingt.
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Die
oben genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Erzeugen
eines Mehrfarbendrucks auf einem Bedruckstoff gelöst, bei
dem zur Erzeugung des Mehrfarbendrucks sukzessive Druckmedien mit
unterschiedlichen Farben durch entsprechende Druckwerke einer Mehrfarbendruckmaschine auf
wenigstens Teilbereiche des Bedruckstoffs überlagernd aufgebracht
werden, wobei wenigstens die Teilbereiche des Bedruckstoffs und/oder
des Druckmediums nach dem Aufbringen der Druckmedien nach einem
Verfahren der vorhergehenden Ansprüche getrocknet wird.
Bei einem derartigen Mehrfarbendruck in Kombination mit dem oben
beschriebenen Verfahren lässt sich der Bedruckstoff und
das Druckmedium gezielt in den Bereichen trocknen, in denen Feuchtigkeit
auftritt, da die Mikrowellen nur in diesem Bereich in den Bedruckstoff
und das Druckmedium einkoppeln. Dabei ist der Bedruckstoff vorzugsweise
ein Bandmaterial, das kontinuierlich an den Druckwerken vorbei und
anschließend um die Führungsrolle herum bewegt
wird, wobei die Trocknung vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt
wird. Bei einer derartigen kontinuierlichen Trocknung ist eine spontane
Energieanbringung zur Verdampfung von Feuchtigkeit, wie sie durch
Mikrowellen gewährleistet wird, besonders vorteilhaft.
Bei diesem obigen Verfahren kann das Druckmedium in flüssiger
Form mittels eines Tintenstrahls auf den Bedruckstoff aufgebracht
werden, da die Einleitung von Mikrowellen einen raschen Energieeintrag
und somit eine Verdampfung größerer Flüssigskeitsmengen
ermöglicht.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Druckmaschine
mit wenigstens einem Druckwerk zum Aufbringen eines feuchten Druckmediums
auf einen Bedruckstoff, einer Trocknungsvorrichtung zum Trocknen
des Druckmediums und/oder des Bedruckstoffs und wenigstens einer
Transporteinheit zum aufeinander folgenden Transport des Bedruckstoffs
durch das wenigstens eine Druckwerk und die Trocknungsvorrichtung
gelöst, wobei die Trocknungsvorrichtung eine drehbar gelagerte
Führungsrolle aufweist, um die der Bedruckstoff im Betrieb
durch die Transporteinheit umschlingend geführt ist und
wenigstens einen ersten Mikrowellenapplikator, der so angeordnet,
dass er Mikrowellen auf einen Bereich der Führungsrolle richtet,
der von dem Bedruckstoff umschlungen ist. Eine derartige Druckmaschine
ermöglicht eine Trocknung des Bedruckstoffs und/oder des
Druckmediums mittels Mikrowellen, während es um eine Führungsrolle
umschlingend geführt ist, wodurch sich die zuvor genannten
Vorteile einer definierten Führung und Glättung
des Bedruckstoffs während der Trocknung ergeben.
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Vorzugsweise
weist die Trocknungsvorrichtung wenigstens eine Gasaufbringvorrichtung
auf, die so angeordnet ist, dass sie Gas auf einen Bereich der Führungsrolle
richtet, der von dem Bedruckstoff umschlungen ist, und zwar in Bewegungsrichtung des
Bedruckstoffs hinter dem Bereich, in dem die Mikrowellen auf die
Führungsrolle gerichtet sind. Hierdurch ergibt sich eine
gute Abfuhr der aus dem Bedruckstoff und/oder dem Druckmedium abgegebenen
Feuchtigkeit, wodurch eine Reabsorption derselben verhindert oder
zumindest verringert werden kann. Für eine optimierte Feuchtigkeitsabfuhr
weist die Trocknungsvorrichtung vorzugsweise Mittel zum Konditionieren
des Gases, insbesondere zum Trocknen und/oder Erhitzen desselben
auf. Als Gas kann hier beispielsweise konditionierte Umgebungsluft eingesetzt
werden. Ferner ist vorzugsweise wenigstens eine Gasabsaugvorrichtung
benachbart zu der wenigstens einen Gasaufbringvorrichtung vorgesehen,
um eine gezielte und gute Feuchtigkeitsableitung vorzusehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens
eine Steuervorrichtung vorgesehen, die in der Lage ist, die von
dem wenigstens einen Mikrowellenapplikator eingebrachte Mikrowellenleistung
und/oder die von der Gasaufbringvorrichtung auf die Führungsrolle
geleitete Gasmenge anhand von Parametern des Bedruckstoffs und/oder des
Druckmediums, insbesondere der mittleren zu erwartenden Feuchtigkeit
und der Transportgeschwindigkeit, zu steuern. Dies ermöglicht
eine energieeffiziente, gute Trocknung des Bedruckstoffs und/oder
des Druckmediums. Insbesondere ist es hierbei möglich,
dass beispielsweise eine Drucksteuereinheit der Steuervorrichtung
Information über die ungefähre Tintenmenge liefert,
die auf dem Bedruckstoff aufgebracht wird, so dass die ungefähr
zu erwartende Feuchtigkeit bekannt ist, und die Steuervorrichtung
entsprechend die entsprechenden Elemente steuern kann. So ist beispielsweise
bei einem Textdruck eine wesentlich geringere Feuchtigkeitsmenge
zu erwarten, als bei einem flächigen Bilderdruck. Die Steuervorrichtung
kann hierauf reagieren und hierdurch beispielsweise Energie sparen.
Natürlich kann auch die Anfangsfeuchtigkeit des Bedruckstoffs
und auch der Feuchtigkeitsgehalt des Druckmediums berücksichtigt
werden.
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Vorzugweise
weist die Trocknungsvorrichtung eine Vielzahl von Mikrowellenapplikatoren
auf, die in Transportrichtung des Bedruckstoffs beabstandet sind,
und die jeweils Mikrowellen auf einen jeweiligen Bereich der Führungsrolle
richten, der von dem Bedruckstoff umschlungen ist. Eine Vielzahl
von Mikrowellenapplikatoren ermöglicht eine verbesserte Trocknung
selbst bei Applikatoren mit einer geringeren Leistung und sie ermöglichen
darüber hinaus eine gezielte Steuerung der insgesamt eingebrachten
Mikrowellenleistung. Vorzugsweise sind die Mikrowellenapplikatoren
jeweils von dem maximal zu erwartenden Feuchtigkeitsgehalt in dem
Einbringungsbereich der Mikrowellen eingestellt, wodurch eine ausreichende
Trocknung sichergestellt wird.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung ist, wenigstens eine
Steuereinheit vorgesehen, um die Leistung von wenigstens einem Mikrowellenapplikator
in Abhängigkeit von einer nicht vom Bedruckstoff aufgenommenen
Mikrowellenleistung wenigstens eines in Transportrichtung des Bedruckstoffs
vor ihm liegenden Mikrowellenapplikator zu steuern. Hierdurch kann
wiederum eine Optimierung des Trocknungsvorgangs erreicht werden.
Ferner ist es möglich Mittel vorzusehen, um reflektierte
Mikrowellen im Bereich wenigstens eines Mikrowellenapplikators in einen
in Transportrichtung des Bedruckstoffs vor ihm liegenden Mikrowellenapplikator
einzuspeisen. Hierdurch kann nicht benötigte Mikrowellenleistung
eines hinten liegenden Mikrowellenapplikators in einen vor ihm liegenden
Mikrowellenapplikator eingespeist werden, um dessen Trocknungsleistung
zu verbessern. Vorzugsweise weisen die Mittel einen Zirkulator auf,
der so angeordnet ist, dass er reflektierte Mikrowellen im Bereich
des einen Mikrowellenapplikators zu einem vor ihm liegenden Mikrowellenapplikator umlenkt.
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Für
eine gute Abfuhr der Feuchtigkeit ist vorzugsweise eine der Anzahl
der Mikrowellenapplikatoren entsprechende Anzahl von Gasaufbringvorrichtungen
und gegebenenfalls Gasabsaugvorrichtungen vorgesehen, um jeweils
nach einer entsprechenden Verdampfung der Feuchtigkeit dieselbe
aus dem Bereich des Bedruckstoffs umgehend abzuleiten.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsrolle
wenigstens im Bereich Ihres Umfangs eine elektrisch leitende Metallschicht
auf, und der Mikrowellenapplikator ist ein gezahnter Mikrowellenapplikator.
Dabei kann die elektrisch leitende Metallschicht der Führungsrolle
eine Gegenelektrode für den gezahnten Mikrowellenapplikator
vorsehen. Dieser Aufbau ist besonders einfach, da im Bereich der
Führungsrolle keine Zu- oder Ableitungen für einen
Mikrowellenresonator vorgesehen werden müssen. Vorzugsweise
ist die zur Führungsrolle weisende Struktur des Mikrowellenapplikators
an die Kontur der Führungsrolle angepasst, so dass dazwischen
ein gebogener Schlitz gebildet wird, um eine gute Einbringung der
Mikrowellen zu gewährleisten, und ferner einen Austritt
der Mikrowellen aus dem Trocknungsbereich zu verhindern. Im Bereich
des gezahnten Elements des Mikrowellenapplikators sind vorzugsweise
Luftauslassöffnungen vorgesehen, welche eine gezielte Luftströmung
in den Bereich zwischen dem gezahnten Element und der Substratoberfläche
ermöglicht. Hierdurch wird die Feuchtigkeit der Luft in
diesem Bereich im Wesentlichen durch die Feuchtigkeit der eingebrachten
Luft bestimmt und damit die Möglichkeit der Bildung von Lichtbögen
in diesem Bereich hoher Feldstärke minimiert. Vorzugsweise
sind die auftretenden Feldstärken und die maximal zu erwartenden
Luftfeuchtigkeiten so zu dimensionieren, dass eine Bogenbildung nicht
stattfindet. Dies ermöglicht eine Maximierung der Feldstärken
bei Minimierung der Luftfeuchtigkeit, wodurch die Einkopplungseffizient
der Mikrowellenstrahlung in das Substrat erhöht wird.
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Zur
Vermeidung von Kondensatbildung auf der Oberfläche der
Führungsrolle sind vorzugsweise Mittel zum Erwärmen
derselben vorgesehen. Vorzugsweise besitzt die Führungsrolle
einen eigenen Antrieb, um zu verhindern, dass bei einem Stehenbleiben
des Bedruckstoffs und mit Mikrowellenenergie beaufschlagte Mikrowellenapplikatoren
die Führungsrolle. durch Überhitzung im Bereich
der Applikatoren beschädigt wird.
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Vorzugsweise
ist die elektrisch leitende Metallschicht der Führungsrolle
mit einer Schicht aus einem elektrisch isolierenden Material beschichtet,
um den Bedruckstoff mit einem vorbestimmten Abstand bezüglich
der elektrisch leitenden Metallschicht zu beabstanden. Hierdurch
kann die Einkopplung der Mikrowellen in den Bedruckstoff und/oder
das Druckmedium optimiert werden. Vorzugsweise weist die Schicht
aus elektrisch isolierendem Material eine höhere Verschleißfestigkeit
auf, als die darunter liegende elektrisch leitende Metallschicht.
Insbesondere besitzt die Schicht aus elektrisch isolierendem Material
vorzugsweise eine Dicke im Gereicht von 0,05 mm bis 0,5 mm. Um einen
Austritt von Mikrowellen aus dem Trocknungsbereich zu verhindern,
ist vorzugsweise wenigstens eine Abschirmungsstruktur im Bereich
eines jeweiligen Mikrowellenapplikators vorgesehen.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung sind im Bereich wenigstens
eines Mikrowellenapplikators Mittel zum Erzeugen eines Unterdrucks
zwischen der Mikrowelle und der Oberfläche der Führungsrolle
vorgesehen, wodurch sich eine gezielte Ableitung von spontan auftretender
Feuchtigkeit aus dem entsprechenden Bereich erreichen lässt.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Führungsrolle über
eine Vielzahl von Lager- und/oder Antriebselementen gelagert, die
den Innenumfang der Führungsrolle kontaktieren, um eine
Anordnung von Mikrowellenapplikatoren auch im Inneren der Führungsrolle
zu ermöglichen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert; in den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Druckmaschine gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematische Seitenansicht einer Trocknungseinheit der Druckmaschine
gemäß 1; und
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3 eine
schematische Seitenansicht auf eine alternative Trocknungseinheit
der Druckmaschine gemäß 1;
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4 eine
vergrößerte schematische Schnittansicht eines
Mikrowellenapplikators gemäß 3.
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In
der nachfolgenden Beschreibung verwendete Orts- bzw. Richtungsangaben
beziehen sich primär auf die Darstellungen in den Zeichnungen,
und sollten daher nicht einschränkend gesehen werden. Sie
können sich aber auch auf eine bevorzugte Endanordnung
beziehen.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer Druckmaschine 1 und
die 2 und 3 jeweils eine vergrößerte
schematische Seitenansicht alternativer Trocknungseinheiten der
Druckmaschine 1.
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Die
Druckmaschine 1 besitzt einen Anleger 3, einen
Ausleger 4, sowie einen dazwischen liegenden Druckbereich 6.
In dem Anleger 3 ist eine Bedruckstoffrolle 8 drehbar
gelagert, von der aus ein Bedruckstoff 10 durch den Druckbereich 6 hindurch zu
einer Bedruckstoffaufnahmerolle 12 im Ausleger 4 geführt
ist. Während eines Druckvorgangs wird der Bedruckstoff 10 über
eine Vielzahl von Führungs- und Transportrollen 18 im
Druckbereich 6 von der Rolle 8 zu der Rolle 12 gefördert.
Zur Vereinfachung der Darstellung sind nur einige der Führungs-
und Transportrollen 18 in 1 dargestellt,
wodurch der Bewegungspfad des Bedruckstoffs 10 stark vereinfacht
dargestellt ist.
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Bei
der Darstellung gemäß 1 und 2 wird
der Bedruckstoff 10 während eines Druckvorgangs
von links nach rechts durch den Druckbereich 6 bewegt,
wie durch den Pfeil A angezeigt ist.
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Der
Druckbereich 6 besteht aus einer Vielzahl von Druckwerken 15,
einer Vielzahl von Trocknungsvorrichtungen 17, sowie der
Vielzahl von Führungs- und Transportrollen 18.
In 1 sind vier der Druckwerke 15 vorgesehen,
so dass die Druckmaschine 1 gemäß 1 für
einen Vierfarbdruck geeignet wäre. Je nach Anwendung kann
aber auch eine hiervon abweichende Anzahl von Druckwerken vorgesehen
sein. Die Druckwerke 15 sind bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung Tintenstrahldruckwerke, können jedoch auch
eines anderen Typs sein, die ein feuchtes Druckmedium aufbringen,
welches getrocknet werden muss.
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In
Transportrichtung zwischen den jeweiligen Druckwerken sowie in Transportrichtung
nach dem letzten Druckwerk ist jeweils eine der Trocknungsvorrichtungen 17 vorgesehen,
die in größerer Einzelheit anhand der 2 und 3 erläutert
werden. Die nach dem letzten Druckwerk vorgesehene Trocknungseinheit
kann je nach Bedarf größer dimensioniert werden,
da diese eine Endtrocknung vorsieht und die vorgeschalteten Trocknungsvorrichtungen gegebenenfalls
nur eine Zwischentrocknung vorsehen. Je nach Anwendung ist es auch
möglich für die insbesondere für eine
Zwischentrocknung andere Trocknungseinheiten vorzusehen.
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Im
Bereich der Trocknungsvorrichtungen 17 ist der Bedruckstoff 10 jeweils
um eine Rolle 19 herum geführt, die eine Wesentlich
größeren Durchmesser besitzt als die Führungs-
und Transportrollen 18 und beispielsweise im Bereich von
30 cm bis 150 cm liegt, wobei größere Durchmesser
bevorzugt nach dem letzten Druckwerk 15 im Bereich einer
Endtrocknung eingesetzt werden, wie auch in 1 angedeutet
ist. Die Rolle 19 ist innen wenigstens teilweise hohl und
besteht aus einem Material, das eine geringe Mikrowellenabsorption
aufweist. Geeignete Materialien sind beispielsweise Kunststoffe
(PTFA, Polyester, PVC, Acryl, Epoxy, etc), Keramiken, Glas und Glaskeramiken,
Faser und/oder Gewebeverstärkte Kunststoffe sowie Kunststoffe
mit eingebauten Verstärkungselementen aus Keramik, Glas
und/oder Glaskeramik. Die Wandstärke der Rolle 19 liegt
vorzugsweise im Bereich von 1 mm–6 mm, wobei die Rolle 19 eine
ausreichende Festigkeit aufweisen muss, um den Bedruckstoff führen
zu können. Im inneren der Rolle 19 kann zur mechanischen
Unterstützung eine einzelne Stabilisierungsrolle oder eine Vielzahl
von Stabilisierungsrollen vorgesehen sein. Diese Stabilisierungsrollen
können die Rolle 19 am Innenumfang führen
und stabilisieren. Alternativ und aber auch zusätzlich
können auch Luftkissenführungselemente vorgesehen
sein, die die Rolle 19 im Innenbereich führen
und stabilisieren. Stabilisierungsrollen können auch am
Außenumfang der Rolle 19 in einem Bereich vorgesehen
sein, der nicht vom Bedruckstoff 10 umschlungen ist. Die
Rolle weist einen eigenen nicht dargestellten Antrieb auf. Ferner kann
für die Rolle 19 eine nicht dargestellte Heizvorrichtung
vorgesehen sein, um diese über Umgebungstemperatur zu erhitzen,
um eine Kondensation von Feuchtigkeit auf der Rolle 19 zu
vermeiden. Über die Rolle ist der Bedruckstoff 10 im
Bereich der Trocknungsvorrichtungen 17 immer eng geführt
und durch die Rolle 19 geglättet. Der Bedruckstoff 10 umschlingt
die Rolle 19 vorzugsweise um wenigstens 90° um
einen Schlupf dazwischen zu vermeiden, es werden aber auch Bereiche
zwischen 30° und 350° in Betracht gezogen.
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Die
Trocknungsvorrichtungen 17 gemäß der in 2 gezeigten
Ausführungsform, die eine vergrößerte
Seitenansicht der letzten, d. h. nach dem letzten Druckwerk liegenden
Trocknungs vorrichtung zeigt, besitzen jeweils drei Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 sowie
jeweils dahinter liegende Gasströmungseinheiten 23.
Der Mikrowellenapplikator 20 ist in Bewegungsrichtung des
Bedruckstoffs 10 vor dem Mikrowellenapplikator 21 angeordnet,
der wiederum vor dem Mikrowellenapplikator 22 liegt. Natürlich kann
auch eine größere oder geringere Anzahl an Mikrowellenapplikatoren
vorgesehen sein. Die Trocknungsvorrichtungen 17 zwischen
den Druckwerken sind ähnlich aufgebaut, weisen aber in
der Regel, aber nicht notwendigerweise eine geringere Anzahl von
Mikrowellenapplikatoren auf.
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Die
Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 sind jeweils
des Resonanztyps mit zwei zueinander gerichteten Applikatorelementen 27, 28,
die dazwischen einen Spalt 30 zum Hindurchführen
des Bedruckstoffs 10 bilden. Die Applikatorelemente 27 liegen
jeweils außerhalb der Rolle 19 und dabei auf einen
Außenumfang derselben gerichtet. Die Applikatorelemente 28 liegen
jeweils innerhalb der Rolle 19 und sind auf einen Innenumfang
derselben gerichtet. Die hier verwendeten Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 können
des TE10n Typs sein, bei dem die Mikrowellen im Wesentlichen parallel
zur Substratoberfläche laufen. Sie könnten aber
auch des TE101 Typs sein, bei dem die Mikrowellen im Wesentlichen
senkrecht zur Substratoberfläche verlaufen.
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Die
Einspeisung der Mikrowellenenergie bei TE101, d. h. senkrecht zur
Substratoberfläche erfolgt bei kleinen Durchmessern der
Substratführungstrommel von beispielsweise 30–60
cm vorzugsweise von der Oberseite der Substratführungstrommel
her. Bei großen Durchmessern der Substratführungstrommel, d.
h. beispielsweise über 60 cm kann die Einspeisung der Mikrowellenenergie
wahlweise von der Innenseite oder der Außenseite der Substratführungstrommel her
erfolgen. Die Einspeisung der Mikrowellenenergie bei einem Applikator
des TE10n Typs, d. h. parallel zur Substratoberfläche erfolgt
seitlich von der Substratführungstrommel her. Dabei erfolgt
die Einspeisung aller Applikatoren vorzugsweise von einer Seite her,
um die Zugänglichkeit zur Führungstrommel zu gewährleisten.
Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, einen oder mehrere
der Applikatoren von einer Seite und die anderen Applikatoren von
der anderen Seite der Führungstrommel her zu speisen, sowie
für die Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 unterschiedliche Typen
zu verwenden. Applikatoren des TE10n Typs können gefaltete,
d. h. über eine Umlenkung verbundene Applikatorelemente 27, 28 aufweisen,
oder aber auch voneinander unabhängige Applikatorelemente 27,28,
bei denen die Leistungsverteilung beispielsweise über einen
Power Splitter erfolgt.
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Die
Materialschlitze der Applikatorelemente sind jeweils entsprechend
dem Radius der Substratführungstrommel gekrümmt
ausgeführt. Diese Krümmung ermöglicht
die Minimierung der Höhe der Materialschlitze und damit
eine Minimierung von Leckstrahlung. Obwohl dies nicht gesondert
dargestellt ist, sind die Applikatoren jeweils mit Chokes bzw. Abschirmstrukturen
versehen, um eine möglicherweise auftretende Leckstrahlung
zu verringern. Zusätzlich kann um die Applikatoren herum
ein strahlungsdichtes Gehäuse vorgesehen sein.
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Die
Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 sind auf
den zu erwartenden maximalen Feuchtigkeitsgehalt des Bedruckstoffs
bzw. des darauf aufgebrachten Druckmediums abgestimmt. Dabei sind
die Peaks der Mikrowellenleistung zunächst breit ausgelegt,
um zunächst Bereiche mit höherem Feuchtigkeitsgehalt
an Bereiche mit niedrigerem Feuchtigkeitsgehalt anzugleichen. Dahinter
liegende Mikrowellenapplikatoren besitzen spitzere Peaks, um wiederum
eine gezielte Trocknung der Bereiche, die noch immer eine Feuchtigkeit
aufweisen zu erreichen. So ist beispielsweise der erste Mikrowellenapplikator 20 so
abgestimmt, dass er eine optimale Trocknung bei 100% Tintenbelegung
und somit hoher Feuchtigkeit vorsieht. Der zweite Mikrowellenapplikator 21 ist
derart abgestimmt, dass er eine optimale Trocknung bei beispielsweise
20–60%iger Tintenbelegung vorsieht, und der dritte Mikrowellenapplikator 23 ist
derart abgestimmt, dass eine optimale Trocknung bei 0–25%
Tintenbelegung vorsieht.
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Die
jeweilige Einspeisung der Mikrowellenleistung in die Applikatoren
kann auf unterschiedlichste Art und Weise realisiert werden. Bei
einer Konfiguration ist jeder Mikro wellenapplikator mit einer eigenen
Mikrowellenquelle versehen. Bei dieser Konfiguration wird die Mikrowellenleistung
speziell des letzten Mikrowellenapplikators 23 jedoch nicht optimal
genutzt. Durchläuft ein Bereich mit sehr geringer Restfeuchte
den letzten Mikrowellenapplikator 23, so wird nur ein geringer
Teil der eingesetzten Mikrowellenenergie für die Verdampfung
der Restfeuchte benötigt. Der ungenutzte Teil der Mikrowellenleistung
wird z. B. in einer Wasserlast des Mikrowellenapplikators in Wärme
umgewandelt. Um den Nutzungsgrad der eingesetzten Mikrowellenleistung zu
erhöhen, ist bei einer Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, in die Mikrowellenzuleitung des Mikrowellenapplikator 23 einen
Zirkulator einzusetzen, der reflektierte Mikrowellenleistung in
ein zusätzliches Applikatorelement des Mikrowellenapplikator 22 umlenkt.
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Insbesondere
ist es auch möglich, dass jeder der Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 zwei
unabhängige Applikatoren aufweist, und reflektierte Mikrowellenleistung,
beispielsweise des Mikrowellenapplikators 21 an einen Applikator
des Mikrowellenapplikators 20 über einen entsprechenden
Zirkulator geleitet wird. Dies kann in gestaffelter Weise aufgebaut sein,
so dass reflektierte Mikrowellenleistung des Mikrowellenapplikators 21 an
den Mikrowellenapplikator 20 umgelenkt wird und reflektierte
Mikrowellenleistung des Mikrowellenapplikators 22 an den
Mikrowellenapplikator 20 oder 21 umgelenkt wird.
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Die
Mikrowellenapplikatoren
20,
21,
22 können
jeweils zwei benachbarte lang gestreckte Kammern besitzen, die über
eine 180° Umlenkung miteinander verbunden sind, und zwar
derart, dass die Maxima einer stehenden Welle in der einen Kammer
bezüglich der Maxima der stehenden Welle in der anderen
Kammer versetzt sind. Solche Mikrowellenapplikatoren sind in der
auf die Anmelderin der vorliegenden Erfindung zurückgehenden
DE 10 2005 42 858 A1 bekannt,
die insofern zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Die Einkopplung von Mikrowellen in solche Mikrowellenapplikatoren
20,
21,
22 erfolgt
vorzugsweise jeweils von einer eigenen nicht dargestellten Quelle über
eine Verjüngung an der Stirnseite des jeweiligen Mikrowellenapplikators
20,
21,
22 die
außerhalb des Applikationsbereiches liegt.
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Der
in Transportrichtung des Bedruckstoffs vorne liegende Mikrowellenapplikator 20 besitzt
Mittel, um während des Betriebs zu erkennen bzw. zu ermitteln,
wie viel der eingekoppelten Mikrowellenleistung durch den Bedruckstoff
bzw. das aufgebrachte Druckmedium nicht aufgenommen wurde. Im nachfolgenden
wird der nicht aufgenommene Teil der Mikrowellenleistung als reflektierte
Mikrowellenleistung bezeichnet. Diese reflektierte Mikrowellenleistung lässt
einen Rückschluss auf die Feuchtigkeit im Bedruckstoff/Druckmedium
beim Eintritt in den Mikrowellenapplikator und gegebenenfalls über
die Restfeuchtigkeit beim Austritt zu. Die Information betreffend
die reflektierte Mikrowellenleistung kann nun in einer Steuervorrichtung
zur Steuerung der Mikrowellenquelle des in Transportrichtung des
Bedruckstoffs hinten liegenden Mikrowellenapplikators 21 eingesetzt
werden, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Die
Applikatorelemente 27, 28 sind zueinander weisend
angeordnet. Benachbart zu den oberen Applikatorelementen 27 ist
jeweils eine Gasströmungseinheit 23 vorgesehen,
die in Förderrichtung A des Bedruckstoffs 10 hinter
den Applikatorelementen 27 der Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 liegt.
Die Gasströmungseinheiten 23 weisen jeweils eine
Gasaufbringvorrichtung 38, sowie eine Gasabsaugvorrichtung 39 auf.
Wie durch die Pfeile in der 2 zu erkennen
ist, richten die Gasaufbringvorrichtungen 38 eine Gasströmung
auf eine Oberfläche des Bedruckstoffs 10, die
dazu dient Feuchtigkeit aufzunehmen. Als Gas kann hier zum Beispiel
Umgebungsluft oder auch konditionierte Luft eingesetzt werden. Die konditionierte
Luft kann beispielsweise getrocknet und/oder erhitzt sein, um eine
gute Feuchtigkeitsaufnahme zu ermöglichen. Diese Gasströmung
wird dann wiederum durch die Gasabsaugvorrichtung 39 wieder
abgesaugt, wie durch die entsprechenden Pfeile in 2 dargestellt
ist. Die Absaugung sieht dabei eine sichere Abführung der
Feuchtigkeit aus dem Bereich des Bedruckstoffs vor. Dabei sollte
die Gasabsaugvorrichtung 39 so eingestellt sein, dass sie
wenigstens die durch Gasaufbringvorrichtungen 38 aufgebrachte
Luft-/Gasmenge absaugt.
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Bei
der Ausführungsform der Trocknungseinheiten 17 gemäß 3 ist
der Bedruckstoff wiederum jeweils im Bereich der Trocknungseinheiten 17 um
eine Rolle 19 herum geführt. Bei dieser Ausführungsform
kann die Rolle massiv ausgeführt sein oder auch wenigstens
teilweise hohl, um Gewicht zu sparen. Sie kann wiederum einen eigenen
nicht dargestellten Antrieb aufweisen. Die Rolle 19 kann ähnliche
Durchmesser haben, wie die zuvor beschriebene. Sie kann aus im Wesentlichen
aus Metall bestehen oder auch aus den zuvor genannten Materialien. Sie
besitzt am Außenumfang eine Schicht im Bereich von ungefähr
0,05 mm–0,5 mm aus einem elektrisch sehr gut leitenden
Metall, wie zum Beispiel Kupfer oder Aluminium. Wenn das Grundmaterial
der Rolle 19 nicht aus Metall besteht, kann zwischen der
Metallschicht aus elektrisch sehr gut leitendem Material und dem
Grundmaterial noch eine zusätzliche Metallschicht vorgesehen
sein. Außen auf der Metallschicht aus elektrisch sehr gut
leitendem Material kann eine Verschleißschutzschicht mit
einer Dicke zwischen 0,05 mm und 0,5 mm vorgesehen sein. Das Material
der Verschleißschutzschicht sollte eine geringe Absorption
für Mikrowellenstrahlung besitzen. Neben der Verschleißschutzfunktion
sieht die Verschleißschutzschicht auch eine definierte
Beabstandung des Bedruckstoffs zu der darunter liegenden Metallschicht
aus elektrisch sehr gut leitendem Material vor.
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Die
Trocknungsvorrichtungen 17 gemäß der in 2 gezeigten
Ausführungsform besitzen jeweils drei Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 sowie
jeweils dahinter liegende Gasströmungseinheiten 23.
Der Mikrowellenapplikator 20 ist in Bewegungsrichtung des
Bedruckstoffs 10 vor dem Mikrowellenapplikator 21 angeordnet,
der wiederum vor dem Mikrowellenapplikator 22 liegt.
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Die
Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 sind jeweils
des gezahnten Typs (ridged Applikatoren) mit einem gezahnten auf
die Rolle 19 gerichteten Applikatorelement 45. 4 zeigt
eine vergrößerte schematische Schnittdarstellung
eines solchen ridged Applikatorelements 40, wie es in der
vorliegenden Anwendung eingesetzt werden kann. Das Applikatorelement 40 besitzt
mittig ein zur Rolle 19 weisendes ridged Element 47 mit
einer Spitze 48, wie es in der Technik bekannt ist. Die
metallische Schicht aus gut leitendem Material der Rolle 19 dient
dem Applikatorelement als Wandung.
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Das
ridged Element 47 besitzt einen nicht näher dargestellten
Hohlraum, der mit Luftauslassöffnungen im Bereich der Spitze
in Verbindung steht. Der Hohlraum kann mit einem Gas, wie zum Beispiel Luft,
beaufschlagt werden, die dann im Bereich der Spitze 48 austritt,
wie durch die Pfeile in 4 dargestellt ist. Hierdurch
kann gezielt Luft in den Bereich zwischen Spitze 48 und
Bedruckstoff 10 geleitet werden, um entstehende Feuchtigkeit
umgehend abzuleiten. Die Feuchtigkeit in diesem Bereich wird daher im
Wesentlichen durch die Feuchtigkeit des eingebrachten Gases bestimmt,
wodurch die Bildung von Lichtbögen in diesem Bereich hoher
Feldstärken verhindert werden kann.
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Benachbart
zu dem ridged Element 47 sind jeweils sogenannte Choke-Strukturen 50 ausgebildet,
die einen seitlichen Austritt von Mikrowellen aus dem Applikatorelement 45 verhindern.
Die metallische Schicht der Rolle 19 dient als Gegenelektrode für
die Choke-Strukturen 50.
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Die
Ansteuerung der Mikrowellenapplikatoren 20, 21, 22 kann
in der oben beschriebenen Art und Weise erfolgen. Der Aufbau der
Gasströmungseinheiten 23 ist derselbe wie unter
Bezugnahme auf 2 beschrieben.
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Nachfolgend
wird nun der Betrieb der Druckmaschine 1 und insbesondere
der Trocknungseinheiten 17 näher erläutert.
Während des Betriebs der Druckmaschine 1 wird
der Bedruckstoff 10, wie beispielsweise eine Papierbahn,
kontinuierlich in geeigneter Weise vom Ausleger 3 durch
den Druckbereich 6 zum Ausleger 4 gefördert.
Während der Bedruckstoff 10 durch den Druckbereich 6 läuft,
bringen die jeweiligen Druckwerke 15 ein feuchtes Druckmedium,
wie z. B. Tinte auf den Bedruckstoff auf, und zwar gemäß einem
vorgegebenen Druckauftrag. Dabei ist die durch die jeweiligen Druckwerke 15 vorgesehene Tintenbelegung
in der Regel nicht kontinuierlich sonder je nach Druckauftrag schwankend.
Somit schwankt auch der jeweilige Feuchtigkeitsauftrag entsprechend.
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Nach
jedem Durchlauf durch eines der Druckwerke durchläuft der
Bedruckstoff eine jeweilige Trocknungseinheit 17, in der
der Bedruckstoff und/oder das Druckmedium getrocknet werden. Eine anfängliche
Trocknung findet jeweils in dem in Transportrichtung des Bedruckstoffs
vorne liegenden Mikrowellenapplikator 20 statt, während
eine weitergehende Trocknung in den in Transportrichtung des Bedruckstoffs
hinten liegenden Mikrowellenapplikatoren 21 und 22 stattfindet.
Die Mikrowellenenergie wird dabei gezielt in einen Bereich des Bedruckstoffs
eingebracht, der um die Rolle 19 herum geführt
ist. Hierdurch wird eine definierte Lage des Bedruckstoffs bezüglich
der jeweiligen Applikatorelemente erreicht und ferner der Bedruckstoff
geglättet, da er in diesem Zustand erhitzt wird.
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Die
Mikrowellenquelle der in Transportrichtung des Bedruckstoffs hinten
liegenden Mikrowellenapplikatoren 21, 22 wird
dabei in Abhängigkeit von reflektierter Mikrowellenleistung
im Bereich des in Transportrichtung des Bedruckstoffs vorne liegenden Mikrowellenapplikators 20,
d. h. nicht vom Bedruckstoff oder der Tinte absorbierter Mikrowellenleistung, gesteuert.
Eine geringe Reflektion (d. h. hohe Absorption) deutet auf eine
hohe Feuchtigkeit beim Eintritt in den Mikrowellenapplikator 20 hin
und somit auch auf eine entsprechend hohe Restfeuchtigkeit. Eine
hohe Reflektion (d. h. geringe) Absorption deutet hingegen auf eine
geringe Feuchtigkeit beim Eintritt in den Mikrowellenapplikator 20 hin
und somit auch auf eine entsprechend geringe Restfeuchtigkeit.
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Diese
Information betreffend die reflektierte Mikrowellenleistung wird
nun zur Steuerung der Mikrowellenquelle der in Transportrichtung
des Bedruckstoffs hinten liegenden Mikrowellenapplikatoren 21, 22 derart
eingesetzt, dass einerseits der Energieeintrag verringert werden
kann und andererseits die Restfeuchtigkeit beim Austritt des Bedruckstoffs
aus dem in Transportrichtung des Bedruckstoffs hinten liegenden
Mikrowellenapplikator 22 homogener ist.
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Um
eine hohe Wechselrate der durch die Mikrowellenquelle zur Verfügung
gestellten Leistung zu verhindern, ist es möglich in die
Steuerung der Mikrowellenquelle der in Transportrichtung des Bedruckstoffs
hinten liegenden Mikrowellenapplikatoren 21, 22 zusätzliche
Informationen einfließen zu lassen, um gegebenenfalls kurzzeitige
Sprünge, wie sie beispielsweise bei einem Streifendruck
auftreten würden zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann zum
Beispiel von einer Drucksteuerung stammende Information über
den Druckauftrag eingesetzt werden. Wenn z. B. ein Streifendruck
erfolgt kann dies seitens der Drucksteuerung angezeigt werden und
für den Zeitraum des Streifendrucks die Quelle des in Transportrichtung
des Bedruckstoffs hinten liegenden Mikrowellenapplikatoren 21, 22 mit
einem im Wesentlichen konstanten Wert betrieben werden. Auch größere Bereiche
mit hoher Tintenbelegung, die nur kurzfristige Unterbrechungen aufweisen,
können in der entsprechenden Weise angekündigt
werden, um die Mikrowellenleistung über den Bereich hinweg
auf einem entsprechend hohen Niveau ohne Zwischenabsenkung zu halten.
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Zum
Beispiel ist es auch möglich, die reflektierte Leistung
am in Transportrichtung des Bedruckstoffs vorne liegenden Mikrowellenapplikator 20 jeweils über
einen gewissen Zeitraum zu mitteln, um kurzzeitige Sprünge
zu vermeiden. Auch eine Erkennung eines Musters von wiederkehrenden
Sprüngen in der reflektierten Leistung (z. B. beim Balkendruck) kann
vorgesehen werden, die dann entsprechend ignoriert werden können.
Insbesondere würde die Quelle in solchen Fällen
mit einer hohen Leistung betrieben und gegebenenfalls mögliche
Absenkungen der Leistung ausgesetzt.
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Die
oben beschriebene Druckmaschine und die entsprechende Ansteuerung
der Mikrowellenapplikatoren der Trocknungseinheiten ermöglicht
einen reduzierten Energieeintrag. Ferner wird ermöglicht
eine unvollständige Trocknung durch eine der Trocknungseinheiten
in den nachfolgenden Einheiten zumindest teilweise zu kompensieren.
Falls zum Beispiel die erste Trocknungseinheit im Bewegungspfad des
Bedruckstoffs eine Fehlfunktion hat und keine ausreichende Trocknung
vorsieht, so wird die entsprechende Feuchtigkeit (nach der zusätzlichen
Bedruckung durch das in Transportrichtung des Bedruckstoffs hinten
liegende Druckwerk) an dem in Transportrichtung des Bedruckstoffs
vorne liegenden Mikrowellenapplikator der nächsten Trocknungseinheit
detektiert und die Leistung im in Transportrichtung des Bedruckstoffs
hinten liegende Mikrowellenapplikator entsprechend eingestellt.
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Die
Erfindung wurde anhand einer bevorzugten Ausführungsform
erläutert, ohne auf die konkrete Ausführungsform
beschränkt zu sein. Insbesondere kann die Druckmaschine
einen unterschiedlichen Aufbau besitzen, bei dem es auch nicht notwendig ist,
dass Trocknungseinheiten jeweils zwischen benachbarten Druckwerken
vorgesehen sind. Auch können die Trocknungseinheiten jeweils
mehr oder weniger als die dargestellten drei Mikrowellenapplikatoren
aufweisen, wobei jeweils vorzugsweise der in Transportrichtung des
Bedruckstoffs hinten liegende Mikrowellenapplikator anhand von reflektierter Leistung
an einem in Transportrichtung des Bedruckstoffs vorne liegenden
Mikrowellenapplikators gesteuert wird. Auch ist es möglich
im Bereich eines Mikrowellenapplikators 20, 21, 22 einen
Unterdruck zu erzeugen, wodurch der Sidepunkt der Feuchtigkeit herabgesetzt
und die Trocknung der Restfeuchte vereinfacht würde. Hierzu
könnte ein im Wesentlichen geschlossener Raum gebildet
werden, in den der Bedruckstoff 10 beispielsweise über
Rollen als Schleusen ein- und ausgebracht wird. Dieser Raum könnte mit
einer entsprechenden Unterdruckpumpe abgesaugt werden. Ein solcher
Raum kann insbesondere im Bereich des in Transportrichtung hintersten
Mikrowellenapplikators 22 vorgesehen sein, da der Bedruckstoff
hier schon relativ trocken ist und eine Kontaktierung durch Rollen
das Druckbild nicht beeinträchtigen würde. Die
Abfuhr der Feuchtigkeit könnte über einen internen
Luftkreislauf ohne Zu- und Abluft von Außen innerhalb des
im Wesentlichen geschlossenen Raums erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005042858
A1 [0003]
- - DE 10200542858 A1 [0042]