DE102008060838A1 - Beschichtungsverfahren, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Beschichtungsverfahren, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Beschichten von Substraten 4, wobei ein oder mehrere Plasmen 20 mit positiv geladenen Ionen 21, 21' erzeugt und die positiv geladenen Ionen 21, 21' mittels eines negativen Biaspotentials auf die Substrate 4 zu beschleunigt werden und die durch Beschuss mit den positiv geladenen Ionen 21' verursachte positive Aufladung der Substrate 4 durch Bestrahlung der Substrate 4 mit Elektronen 22 verringert bzw. kompensiert wird. Eine Vorrichtung 1A zum Beschichten von Substraten 4 umfasst eine Vakuumkammer 2 mit einer Vakuumeinrichtung 9, einen Substrathalter 5, eine oder mehrere Beschichtungsquellen 3 und eine oder mehrere als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden 7 zum Erzeugen des negativen Biaspotentials und zum Bestrahlen der Substrate 4 mit Elektronen 22.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Substraten, wobei ein oder mehrere Plasmen mit positiv geladenen Ionen erzeugt und die positiv geladenen Ionen mittels eines negativen Biaspotentials auf die Substrate zu beschleunigt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Für die industrielle Beschichtung von Substraten mit funktionellen oder dekorativen Schichten verschiedenster chemischer Zusammensetzung hat sich die Sputtertechnik bewährt. Beim Sputtern wird ein Füll- oder Sputtergas wie beispielsweise Argon bei niedrigem Druck im Bereich von 10–4 bis 0,1 mbar ionisiert, so daß sich ein Plasma ausbildet. Die Ionisierung erfolgt durch Stöße zwischen Elektronen und Atomen des Sputtergases. Die positiv geladenen Ionen des Sputtergases werden durch ein negatives elektrisches Potential auf das Target der Sputterkathode zu beschleunigt und bombardieren dieses. Durch das Bombardement mit Ionen des Sputtergases werden Atome oder Atomcluster aus dem Targetmaterial herausgeschlagen. Ein Teil der abgesputterten Atome des Targets kondensiert auf Substraten, die in der Nähe des Targets angeordnet sind. Auf diese Weise entstehen sehr dünne Schichten des Targetmaterials auf den Substraten.
  • Zur Erzeugung des Plasmas werden die im Stand der Technik bekannten Verfahren eingesetzt. An das Target bzw. an die mit dem Target galvanisch verbundene Kathode wird relativ zu einer Anode eine negative Spannung, zumeist eine negative Gleichspannung (dc), angelegt. Die Spannung wird mittels einer Spannungsversorgung erzeugt, wobei die Kathode an den negativen Pol der Spannungsversorgung angeschlossen ist. Die negative Spannung zieht Ionen aus dem Plasma ab und beschleunigt sie auf das Target zu. Die auf die Targetoberfläche aufprallenden Ionen schlagen Atome aus dem Target heraus. Die zumeist neutralen Targetatome kondensieren auf einem in der Vakuumkammer platzierten Substrat. Zudem kondensieren die Targetatome auf anderen zugänglichen Oberflächen innerhalb der Vakuumkammer. Wenn dem Plasma Ionen entzogen werden, entsteht ein Überschuß an Elektronen. Diese Elektronen werden von der Anode, die an den positiven Pol der Spannungsversorgung angeschlossen ist, angezogen und abgeleitet. Als Anode wird eine separate Elektrode oder die Wand der Vakuumkammer verwendet. Dementsprechend ist die Anode bzw. die Wand der Vakuumkammer als Plasma-erzeugendes Element anzusehen.
  • Die Eigenschaften von Sputterschichten, wie Haftung auf dem Substrat, Dichte und Mikrostruktur können durch ionisierte PVD (IPVD) in vorteilhafter Weise beeinflußt werden. Bei der IPVD-Methode werden die in die Gasphase überführten Atome des Targetmaterials ionisiert und mittels eines an das Substrat angelegten-negativen Potentials, der sogenannten Biasspannung UB auf das Substrat zu beschleunigt. Je nach Höhe der Biasspannung UB und der Ladungsstufe der Targetionen (ein- bis mehrfach positiv), treffen die Targetionen mit mehr oder minder hoher kinetischer Energie auf das Substrat auf. Abhängig von der kinetischen Energie der Targetionen treten dabei folgende Wechselwirkungen auf
    • – Implantation von Targetionen in die Oberfläche des Substrates (Ionenimplantation)
    • – Entfernung von Verunreinigungen von der Substratoberfläche (Ionenätzung)
    • – Stöße zwischen den Targetionen und den Atomen der Sputterschicht, wobei die Atome der Sputterschicht ihre Position wechseln und durchmischt werden (Ionenmischung)
  • Typischerweise wird die Biasspannung UB auf einen Wert zwischen 0 und –1200 V eingestellt, bezogen auf die Wand der Beschichtungskammer bzw. auf Massepotential.
  • Magnetronsputtern (MS) stellt eine besonders effektive Art des Sputterns dar. Beim Magnetronsputtern werden in der Nähe des Targets ein zur Targetoberfläche parallel gerichtetes Magnetfeld und ein senkrecht gerichtetes elektrisches Feld erzeugt. Auf die durch das elektrische Feld beschleunigten Elektronen wirkt die magnetische Lorentzkraft, welche die Elektronen auf spiralförmige Bahnen lenkt. Dieser Vorgang wird auch als magnetischer Einschluß (magnetic confinement) bezeichnet. In dem Raumvolumen des magnetischen Einschlusses legt jedes Elektron eine lange Wegstrecke zurück, wobei es mit vielen Atomen des Sputtergases kollidiert. Hierdurch werden auch bei niedrigem Druck des Sputtergases besonders effektiv Ionen erzeugt. Zum Sputtern von leitfähigen Materialien (z. B. Wolfram-Target) oder reaktiven Komponenten (z. B. Silizium-Target und Stickstoff im Sputtergas zur Erzugung von Si3N4-Schichten) wird bevorzugt Gleichstrom-Magnetronsputtern (dcMS) eingesetzt. Typische Betriebsparameter für dcMS sind nachfolgend aufgelistet:
    Betriebsparameter Wert
    Kathodenpotential –300 bis –1000 V
    Magnetische Feldstärke 0,1 bis 1 T
    Gasdruck 1 bis 10 mTorr
    Target Stromdichte 100 mA·cm–2
    Target Leistungsdichte 50 W·cm–2
  • Im Stand der Technik werden für dcMS vorzugsweise unbalancierte Magnetronkathoden (UBM) verwendet, um die Plasmazone vor dem Kathodentarget aufzuweiten. Bei einem unbalancierten Magnetron ist ein Teil der magnetischen Feldlinien nicht vor dem Kathodentarget geschlossen, sondern verläuft in Richtung des Beschichtungsraums, in welchem sich die Substrate befinden. Aufgrund dieser Feldkomponenten wird ein Teil der Elektronen in Richtung der Substrate geführt, so daß sich das Plasma zu den Substraten hin ausdehnt. Das hierfür erforderliche Magnetfeld wird typischerweise mittels einer elektromagnetischen Spule erzeugt, welche die hinter dem Kathodentarget angeordneten Permanentmagnete umgibt. Das Verfahren wird auch als Gleichstrom bzw. dc-Sputtering bezeichnet und setzt voraus, daß das Target (oder die Kathode) elektrisch leitend ist, so daß die Ladung der auf das Target aufprallenden Ionen durch zufließende Elektronen neutralisiert werden kann, um eine stetig zunehmende Aufladung der Targetoberfläche zu vermeiden.
  • Dementsprechend eignen sich Targets aus isolierenden Materialen für das dc-Sputtering nicht.
  • Um mittels elektrisch leitender Targets auch isolierende Beschichtungen abscheiden zu können, bedient man sich des sogenannten reaktiven dc-Sputtering, bei welchem ein geeignetes reaktives Gas, wie Sauerstoff, Stickstoff oder Actylen in die Vakuumkammer eingeleitet wird. So können beispielsweise Al2O3- oder SiO2-Beschichtungen mittels Targets aus Aluminium oder Silizium und Sauerstoff als reaktivem Gas abgeschieden werden.
  • Die vorstehend beschriebenen Sputterbeschichtungsverfahren finden breite Anwendung in der Herstellung von Halbleiterbauelementen, CD-ROMs, Computer-Festplattenspeichern, optischen, tribologischen, photovoltaischen und anderen funktionellen Beschichtungen.
  • Hierbei nimmt die wirtschaftliche Bedeutung von isolierenden Beschichtungen ständig zu, insbesondere für tribologische Anwendungen, dielektrische Schichten in Halbleiterbauelementen, Dünnfilm-Kondensatoren, Architekturglas, Hitzereflektoren sowie Passivierungsschichten auf Glas für Flachbildschirme und Solarzellen.
  • Für zahlreiche, insbesondere jedoch für tribologische Anwendungen ist es erforderlich, auf den Substraten Beschichtungen hoher Dichte zu erzeugen. Hierzu wird die Methode des sogenannten Ionenbombardements eingesetzt. Das Ionenbombardement erhöht die Energie und Beweglichkeit oberflächennaher Atome und Ionen, so daß diese sich leichter umorientieren und in einer energetisch günstigen, dichten, vorzugsweise kristallinen Struktur anordnen. In den bekannten Sputtering-Anlagen wird das Ionenbomardement durch Anlegen einer – gegenüber der Anode negativen Biasspannung an die Substrate bewirkt. Typischerweise bestehen die Substrate, mindestens jedoch die Substrathalter aus einem elektrisch leitenden Material, wie beispielsweise Stahl. Die Substrathalter sind an den negativen Pol einer Biasspannungsversorgung angeschlossen, während der positive Pol der Biasspannungsversorgung mit der Anode verbunden ist. Durch das negative Biaspotential der Substrate bzw. der Substrathalter werden positive geladene Ionen aus dem Plasma angezogen und auf die Substrate zu beschleunigt.
  • Verfahren zum IPVD-Beschichten, bei denen die Substrate mit Ionen bombardiert werden, sind im Stand der Technik bekannt.
  • WO 2001/29278 A1 lehrt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sputterbeschichten von Substraten mit elektrisch isolierenden oder leitenden Materialien unter Ionenbomardement. Das Verfahren bedient sich einer Doppelkathode oder einer Doppelanode. Ein elektrischer Stromkreis, der einen Transformator mit Mittenankopplung umfasst, erzeugt ein kontrolliertes Biaspotential für das Substrat, ohne daß hierfür eine zusätzliche Spannungsversorgung benötigt wird. Außerdem ist ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Gleich- oder Wechselspannungsversorgung an das Substrat angeschlossen und die Substratoberfläche durch abwechselndes Ionen- und Elektronenbombardement kontinuierlich entladen wird.
  • DE 69125718 T2 lehrt eine Vorrichtung zum Magnetron-unterstützten Bias-Sputterbeschichten, die eine Regelung oder Steuerung der gleichmäßigen Ionenflußverteilung aufweist. Die Vorrichtung ist mit einer Elektrode ausgestattet, die generell von der äußeren Kante oder dem äußeren Rand entfernt und vorzugsweise auf der Zentralachse des Targets nahe der Targetoberfläche angeordnet ist. Die Elektrode wird auf einer Vorspannung gehalten, die sich von dem Sputterkammer-Anodenpotential und dem Potential eines Dunkelraumschildes um den Targetrand unterscheidet und vorzugsweise gegenüber diesen negativ, aber nicht so negativ wie das Potential des Targets selbst ist. Vorzugsweise wird die Zentralelektrode auf einer negativen Spannung gehalten, die zwischen einer negativen Spannung mit einem Absolutwert größer als Null und einer negativen Spannung von ungefähr 20 Volt (–20 V) liegt.
  • DE 3124987 A1 offenbart ein Oberflächenbehandlungsverfahren unter Verwendung von Ionen und eine Oberflächenbehandlungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Das Oberflächenbehandlungsverfahren dient insbesondere zur Abscheidung von Dünnschichten auf der Oberfläche des zu behandelnden Materials, zum Einbau von Verunreinigungssubstanzen in das Material (Implantation) oder zur Oberflächenbearbeitung des Materials, beispielsweise zum Abtragen, Ätzen, Polieren oder dergleichen. Hierzu werden eine Kationenquelle und eine Anionenquelle unabhängig voneinander verwendet, wobei es sich dabei um Ionengeneratoren handelt, um die Kationen bzw. die Anionen separat voneinander zu erzeugen. Die Kationen und die Anionen, die in den jeweiligen, separaten Generatoren erzeugt werden, werden zu einem Kationenstrahl bzw. einem Anionenstrahl durch geeignete Beschleunigungselektroden-Anordnungen und Fokussierungselektroden-Anordnungen gebündelt, die in der Kationenquelle und der Anionenquelle untergebracht sind. Die Achsen des Kationenquellensystems und des Anionenquellensystems werden mechanisch aufeinander ausgerichtet, so daß die Flugbahnen des Kationenstrahls und des Anionenstrahls auf einem einzigen Substrat zusammentreffen können, um dadurch das Substrat gleichzeitig mit Kationen und Anionen zu bestrahlen. Zusätzlich ist wenigstens ein Massenspektral-Separator in jeder Flugbahn der Ionen in Kombination mit den Beschleunigungs- und Fokussierungselektroden-Anordnungen vorgesehen, um die Ionen auf ihren Flugbahnen elektromagnetisch so abzulenken, daß Kationen und Anionen gleichzeitig auf das Substrat auftreffen. Der Massenspektral-Separator kann für beide Ionenquellensysteme gemeinsam benutzt werden, wobei man Kationen und Anionen in den Separator von gegenüberliegenden Seiten desselben hier einführt, um die Ionen miteinander zu vermischen und den gemischten Ionenstrahl in einer Richtung senkrecht zu den Richtungen abzugeben, in denen die Ionen in den Separator eingeführt wurden.
  • DE 44 209 51 A1 betrifft eine Einrichtung zur Vermeidung von Beschädigungen an Substrat oder Target bei der Beschichtung mittels Kathodenzerstäubung. Hierzu werden Mikro-Überschläge erfaßt. Die Einrichtung umfasst eine Zerstäubungselektrode und eine weitere mit einem Target augestattete Elektrode, die an einer Mittelfrequenz liegt, ist gekennzeichnet gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erkennen von Mikro-Überschlägen, eine Einrichtung zum Zählen der Anzahl der auftretenden Mikro-Überschläge und eine Einrichtung, die bei Vorliegen einer bestimmten Zahl oder Häufigkeit von Mikro-Überschlägen Maßnahmen, wie die Reduzierung der Versorgungsspannung, trifft.
  • DE 41 27 504 A1 offenbart eine Schaltungsanordnung zum Unterdrücken von Lichtbögen in einem Plasma, wobei an der Plasmastrecke eine Spannungsquelle liegt und der Augenblickswert der Spannung der Plasmatrecke mit dem zeitlich gemittelten Spannungswert verglichen wird und die Plasmastrecke von der Spannungsquelle getrennt wird, wenn die Differenz zwischen dem Augenblickswert und dem zeitlich gemittelten Spannungswert einen vorgegebenen Wert übersteigt.
  • DE 41 27 505 A1 betrifft eine Einrichtung für die Unterdrückung von Lichtbögen bei Gasentladungsvorrichtungen, die zwei Kathoden und eine Anode aufweisen und die aus einer elektrischen Energiequelle versorgt werden. Zwischen den elektrischen Anschlüssen dieser elektrischen Energiequelle und der Kathode ist eine Schaltungsanordnung vorgesehen, die zwei antiparallel geschaltete Schaltelemente aufweist, die bei Auftreten von Lichtbögen durchgeschaltet werden.
  • DE 42 30 779 A1 offenbart eine Anordnung zum Löschen von Lichtbögen in Vakuum-Beschichtungsanlagen. Hierbei ist parallel zu einer Anoden-Kathoden-Strecke ein Kondensator vorgesehen, der zusammen mit der Induktivität der Überschlagstrecke zwischen Kathode und Anode einen Schwingkreis bildet. Tritt ein Überschlag auf, so wird der Kondensator umgepolt, so daß an der Kathode ein positives und an der Anode ein negatives Potential anliegt. Durch die Umpolung erlischt der Überschlag.
  • DE 42 39 218 A1 beschreibt eine Anordnung zur Vermeidung von Überschlägen in Plasmakammern. Die Anordnung weist einen Schalter auf, der in vorgebbaren Zeitintervallen die Anode außerhalb der Plasmakammer mit der Kathode verbindet. Durch eine besondere Beschaltung wird hierdurch die Polarität von Kathode und Anode umgekehrt.
  • DE 3809734 C1 beschreibt eine Vorrichtung zur Herstellung einer dünnen Schicht aus einem Beschichtungsmaterial auf einem Substrat mit einer Vakuumkammer, die eine Halterung für das Substrat enthält, einer Clustererzeugungseinrichtung zur Erzeugung von Cluster des Beschichtungsmaterials, einer Ionisierungseinrichtung zur Ionisierung der Cluster und einer Beschleunigungseinrichtung, die mindestens eine Elektrode aufweist zur Beschleunigung der Clusterionen mit Hilfe eines elektrischen Feldes entlang einer Beschleunigungsstrecke in Richtung auf das Substrat. Die Clustererzeugungseinrichtung weist eine Sputtereinheit mit einem Sputtertarget aus festem Beschichtungsmaterial zur Überführung des Beschichtungsmaterials in die Gasphase und eine Aggregationskammer mit einer Zufuhrleitung für ein Gas aufweist, die Beschleunigungseinrichtung sich in einer von der Aggregationskammer getrennten Beschleunigungskammer befindet, die durch eine in der Verlängerung der Beschleunigungsstrecke angeordnete Durchtrittsöffnung für die Cluster mit der Aggregationskammer verbunden ist, an die Beschleunigungskammer eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, und die Gasatmosphäre in der Aggregationskammer durch die Steuerung der Gaszufuhr und der Vakuumpumpleistung derart einstellbar ist, daß durch Stöße mit den Gasatomen Cluster des Beschichtungsmaterials gebildet werden.
  • DE 19754821 A1 betrifft ein PVD-Beschichtungsverfahren und eine PVD-Beschichtungsvorrichtung mit einer Kammer, in der mindestens eine Target-Kathode, mindestens eine Anode und mindestens ein Substrathalter zur Aufnahme mindestens eines Substrates angeordnet sind, und mit einer Steuervorrichtung, die eine erste Spannung liefert, um die Target-Kathode mit einem negativen, elektrischen Potential relativ zur Anode zur Ausbildung eines Plasmas, in dessen Bereich das Substrat angeordnet wird, zu versorgen, und die eine zweite Spannung liefert, um die Anode mit einem positiven, elektrischen Potential zur Kammerwand zu versorgen. Um den Targetmaterialionenanteil zu erhöhen, wird mittels der Steuervorrichtung eine dritte Spannung erzeugt, die das Substrat mit einem elektrischen Potential versorgt, das negativer als das Potential der Anode ist.
  • WO 2003/097896 A1 betrifft ein Verfahren und eine Sputterbeschichtungsanlage zur Herstellung von Beschichtungen mittels Sputterprozessen, bei denen am Target (Kathode) ein bipolar gepulster Spannungsverlauf erzeugt wird wobei der positive Spannungspuls am Target so eingestellt wird, dass dadurch eine Bias-Spannung am Substrat ersetzt wird. Die Sputterbeschichtungsanlage weist eine Spannungsversorgungseinrichtung auf, mit der am Target ein gepulstes positives Spannungssignal einstellbar ist, mit einer Leistung, die eine Biasspannung am Substrat ersetzen kann.
  • Ein Problem bei der Abscheidung von elektrisch isolierenden Beschichtungen in Verbindung mit dem Einsatz eines negativen Biaspotentials besteht darin, daß während des Beschichtungsvorgangs die positive Aufladung der Substratoberfläche aufgrund des Ionenbombardements stetig zunimmt, weil auf der elektrisch isolierenden Beschichtung kein Leitungspfad zur Ladungsableitung zur Verfügung steht. Die mit der positiven Aufladung der Substratoberfläche verbundene elektrische Feldstärke kann lokal die dielektrische Durchbruchspannung der isolierenden Beschichtung übersteigen, so daß ein mit einer elektrischen Bogenentladung einhergehender Durchschlag statt findet. Hierbei können in der Beschichtung Defekte, vereinzelt sogar Löcher entstehen, die bei der Verwendung unter mechanischer oder elektrischer Belastung zu einem vorzeitigen Versagen der beschichteten Teile bzw. Substrate führen können.
  • Dem vorstehend beschriebenen Problem wird unter anderem dadurch begegnet, daß an die Substrate bzw. Substrathalter eine hochfrequente Wechselspannung angelegt wird. Aufgrund der Wechselspannung werden abwechselnd Elektronen oder Ionen aus dem Plasma auf die Substrate gezogen. Wegen ihrer im Vergleich zu Ionen sehr geringen Masse bzw. Trägheit, fließen hierbei bevorzugt Elektronen zu den Substraten und kompensieren die positive Oberflächenladung. Hiermit ist allerdings eine beträchtliche Reduzierung der Intensität des Ionenbombardements und seiner vorteilhaften Wirkung verbunden. Außerdem erfordert das Anlegen einer hochfrequenten Wechselspannung an die Substrate bzw. an die Substrathalter einen erheblichen apparativen Aufwand. Um ein effektives Ionenbombardement zu erhalten muß die negative Biasspannung einige hundert bis tausend Volt betragen. Beim Wechsel von negativer auf positive Biasspannung muß die Biasspannungsversorgung eine Ladungsmenge Q = U·C zuführen, wobei die Kapazität C des Substrathalters sowie der Substrate einen beträchtlichen Wert hat, so daß die Biasspannungsversorgung bei hohen Frequenzen (ω = 1/T) sehr große Ströme (I = Q/T) bzw. Leistungen (P = U·I = U2·C/T) bereitstellen muß. Die Verwendung einer Biasspannungsversorgung mit der hierfür erforderlichen elektrischen Leistung ist mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten verbunden.
  • Dementsprechend hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren für die Abscheidung von Beschichtungen, insbesondere solchen aus elektrisch isolierenden Materialien sowie für die Abscheidung beliebiger Schichtmaterialien auf isolierenden Substraten unter Einsatz von Ionenbombardement bereitzustellen, wobei die durch das Ionenbombardement erzeugte positive Oberflächenaufladung der Substrate effektiv kompensiert und elektrische Entladungen und Durchschläge vermieden werden.
  • Erfindungsgemäß wird die vorstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist das in Rede stehende Verfahren zum Beschichten von Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Plasmen mit positiv geladenen Ionen erzeugt und die positiv geladenen Ionen mittels eines negativen Biaspotentials auf die Substrate zu beschleunigt werden wobei die durch Beschuß mit den positiv geladenen Ionen verursachte positive Aufladung der Substrate durch Bestrahlung der Substrate mit Elektronen verringert bzw. kompensiert wird.
  • Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnen sich dadurch aus, daß:
    • – das Plasma mittels Kathodenzerstäubung erzeugt wird;
    • – als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden zum Bestrahlen der Substrate mit Elektronen und zum Erzeugen des Biaspotentials verwendet werden, wobei an jede der ersten Elektroden eine negative Spannung im Bereich von –100 bis –30000 V, vorzugsweise –200 bis –8000 V, und insbesondere –500 bis –3000 V, bezogen auf Massepotential, angelegt wird;
    • – als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden zum Bestrahlen der Substrate mit Elektronen und zweite Elektroden zum Erzeugen des Biaspotentials verwendet werden, wobei an jede der ersten und zweiten Elektroden unabhängig voneinander eine negative Spannung im Bereich von –100 bis –30000 V, vorzugsweise –200 bis –8000 V, und insbesondere –500 bis –3000 V, bezogen auf Massepotential, angelegt wird;
    • – die ersten Elektroden einem Beschuß mit positiv geladenen Ionen derart ausgesetzt werden, daß sie Elektronen für die Bestrahlung der Substrate emittieren;
    • – die ersten Elektroden mit Licht, vorzugsweise mit UV-Licht, und insbesondere mit Laserlicht derart bestrahlt werden, daß sie Elektronen für die Bestrahlung der Substrate emittieren;
    • – die ersten Elektroden mittels einer elektrischen Heizung beheizt werden;
    • – die Substrate auf elektrisch isolierenden Substrathaltern gehalten werden;
    • – das Plasma mittels Magnetron-Sputtering (MS), vorzugsweise unbalanciertem Magnetron-Sputtering (UBM) oder Hochleistungsimpuls-Magnetronsputtering (HIPIMS) erzeugt wird.
  • Im Weiteren wird durch die Erfindung eine Vorrichtung zum Beschichten von Substraten bereitgestellt, die eine Vakuumkammer, Beschichtungsquellen, Substrathalter und erste Elektroden, die als Elektronenquelle zum Bestrahlen der Substrate mit Elektronen ausgestaltet sind, umfasst.
  • Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnen sich dadurch aus, daß:
    • – die Vorrichtung zweite Elektroden zum Erzeugen eines Biaspotentials umfasst;
    • – die zweiten Elektroden und die Substrate galvanisch voneinander isoliert sind;
    • – Vorrichtung (1D, 1F) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Elektroden (8) mit einer elektrisch isolierenden Ummantelung ausgestattet sind;
    • – eine oder mehrere der Beschichtungsquellen als Magnetron-Sputterkathoden (MS), vorzugsweise als Unbalancierte Magnetron-Sputterkathoden (UBM) ausgestaltet sind;
    • – eine oder mehrere der Beschichtungsquellen als Hochleistungsimpuls-Magnetron-Sputterkathoden (HIPIMS) ausgestaltet sind;
    • – die ersten und/oder zweiten Elektroden zylinder- oder rohrförmig ausgestaltet sind;
    • – die zweiten Elektroden gitterartig ausgestaltet sind;
    • – der minimale Abstand zwischen jeder ersten Elektrode und jedem Substrat im Bereich von 1 bis 2000 mm, vorzugsweise von 10 bis 600 mm, und insbesondere von 40 bis 300 mm liegt;
    • – die Vorrichtung einen Drehteller und einen Drehantrieb umfasst, wobei die Substrathalter drehbar auf dem Drehteller gelagert und nach Art eines Planetengetriebes mechanisch gekoppelt sind;
    • – die Vorichtung eine oder mehrere Lichtquellen, vorzugsweise UV-Leuchten, und insbesondere Laser zum Bestrahlen der ersten Elektroden umfasst;
    • – die ersten Elektroden eine photoelektrische, vorzugsweise eine metallische Oberfläche aufweisen;
    • – die Oberfläche der ersten Elektroden ganz oder teilweise aus einem Material besteht das in den Beschichtungsquellen verdampft bzw. zerstäubt wird;
    • – die ersten Elektroden mit einer Beschichtung aus einem photoelektrischen Material ausgestattet sind; und
    • – die Oberfläche der ersten Elektroden eines oder mehrere der Elemente, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Cäsium (Cs), Gold (Au), Kalium (K), Lithium (Li), Natrium (Na), Rubidium (Rb), Kupfer (Cu), Platin (Pt) enthält.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von schematischen Figuren näher erläutert; es zeigen:
  • 1 im Schnitt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschichten von Substraten mit einer Beschichtungsquelle und einer ersten als Elektronenquelle ausgestalteten Elektrode;
  • 2 im Schnitt eine Vorrichtung mit mehreren Beschichtungsquellen und einer zentral angeordneten ersten Elektrode;
  • 3 eine weitere Ausführungsform in Draufsicht;
  • 4 das Funktionsprinzip der Kompensation von Substrataufladungen;
  • 5 eine Weiterbildung der Vorrichtung nach 2 mit zweiten Elektroden zum Erzeugen eines Biaspotentials;
  • 6 eine Vorrichtung mit peripher angeordneten ersten Elektroden; und
  • 7 eine Weiterbildung der Vorrichtung nach 6 mit einer zentral angeordneten zweiten Elektrode.
  • 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1A zum Beschichten von Substraten 4, umfassend eine Vakuumkammer 2 mit einer Vakuumeinrichtung bzw. einem Hochvakuum-Pumpenstand 9, einen Substrathalter 5, eine oder mehrere Beschichtungsquellen 3 und eine oder mehrere als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden 7 zum Bestrahlen der Substrate 4 mit Elektronen 22. Im Sinne der Erfindung bedeutet der Begriff ”Elektronenquelle”, daß die den Substraten 4 zugewandte Oberfläche der ersten Elektrode 7 ganz oder teilweise aus einem Metall besteht und vorzugsweise photoelektrische Eigenschaften aufweist.
  • In Weiterbildung der Erfindung kann die erste Elektrode 7 zudem eine elektrische Heizung umfassen.
  • Mittels einer Spannungsquelle 17 wird an die erste Elektrode 7 eine negative Spannung angelegt. Das von der ersten Elektrode 7 erzeugte Potential bzw. das damit verbundene elektrische Feld hat zwei Wirkungen:
    • – Anziehung und Beschleunigung von im Plasma 20 enthaltenen positiv geladenen Ionen 21, 21' in Richtung auf die erste Elektrode 7 und somit auf die Substrate 4 zu; und
    • – Abstoßung und Beschleunigung von Elektronen 22, die aus der Oberfläche der ersten Elektrode 7 emittiert werden, in Richtung der Substrate 4.
  • Vorteilhaft wird der Substrathalter 5 mittels eines, in 1 nicht gezeigten Drehantriebs gedreht; diese Rotation ist durch den Pfeil 50 angedeutet.
  • Die Beschichtungsquellen 3, bei denen es sich vorzugsweise um Zerstäubungs- bzw. Sputterkathoden handelt, sind mit Spannungsquellen 13 verbunden und liegen auf negativem Potential, bezogen auf Massepotential bzw. auf die Wand der Vakuumkammer 2. Insbesondere sind die Beschichtungsquellen 3 als Magnetrons und besonders bevorzugt als unbalancierte Magnetrons (UBM) ausgestaltet (siehe 3). Die Beschichtungsquellen 3 werden mit Gleichspannung bzw. Gleichstrom (dc-Sputtern) oder gepulst betrieben. Dementsprechend sind die Spannungsquellen 13 als Gleichspannungs- oder Pulsspannungsquellen ausgestaltet.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Oberfläche der ersten Elektroden 7 ganz oder teilweise aus einem Material, das in den Beschichtungsquellen 3 verdampft bzw. zerstäubt wird. Dies gewährleistet, daß von den ersten Elektroden 7 durch den Beschuß mit Ionen 21 ggf. abgesputtertes Material die auf den Substraten 4 abgeschiedenen Schichten nicht verunreinigt.
  • Die Vakuumkammer 2 ist mit einem gebräuchlichen Sputtergas, vorzugsweise mit Argon gefüllt. Gegebenenfalls wird zudem ein geeignetes reaktives Gas, wie Sauerstoff, Stickstoff oder Actylen in die Vakuumkammer 2 eingeleitet. Mittels der Vakuumeinrichtung 9 wird die Gasatmosphäre in der Vakuumkammer 2 auf einem niedrigen Druck im Bereich von 10–4 bis 0,1 mbar gehalten.
  • Die Wand der Vakuumkammer 2 liegt auf Massepotential und dient als Anode, über die überschüssige Elektronen aus einem von den Beschichtungsquellen 3 erzeugten Plasma 20 abgeleitet werden.
  • Durch die an der ersten Elektrode 7 anliegende negative Spannung werden positiv geladene Ionen 21, 21' aus dem Plasma 20 auf die Substrate 4 zu beschleunigt. Ein erheblicher, mit 21' bezeichneter Teil der Ionen 21, 21' prallt auf die Substrate 4 und wird darauf abgeschieden.
  • Dieser Vorgang wird allgemein als Ionenbombardement bezeichnet. Durch Ionenbombardement und damit verknüpfte Prozesse wie Ionenätzung oder Ionenimplantation werden die Substratoberfläche oder eine auf der Substratoberfläche abgeschiedene Schicht in vorteilhafter Weise beeinflußt. Auf einem elektrisch isolierenden Substrat 4 oder einer darauf abgeschiedenen elektrisch isolierenden Schicht steht allerdings kein elektrisch leitfähiger Pfad zur Verfügung, um die positive Ladung der Ionen 21' abzuführen. Deswegen führt das Ionenbombardement zu einer stetig zunehmenden positiven Aufladung der Substratoberfläche.
  • Bei bekannten PVD-Vorrichtungen wird die für das Ionenbombardement erforderliche Beschleunigungsspannung bzw. das sogenannte Biaspotential durch einen elektrisch leitenden Substrathalter erzeugt. Sobald die Potentialdifferenz zwischen der positiven Aufladung der Substratoberfläche und dem negativ geladenen Substrathalter einen kritischen Wert (Durchbruchspannung) übersteigt, erfolgt eine Entladung durch die umgebende Gasatmosphäre, d. h. entlang der Substratoberfläche oder durch die abgeschiedene Schicht und ggf. sogar durch das Substrat hindurch, wobei kurzzeitig ein sehr hoher Elektronenstrom vom Substrathalter zur Substratoberfläche fließt. Derartige spontane Entladungen können die abgeschiedene Schicht und/oder das Substrat erheblich beschädigen.
  • Diesem nachteiligen Effekt wird erfindungsgemäß durch Entladen der positiv aufgeladenen Substratoberfläche bzw. Bestrahlen der Substrate 4 mit Elektronen 22 entgegengewirkt. Die Elektronen 22 werden von der als Elektronenquelle ausgestalteten erste Elektrode 7 emittiert. Damit die Elektronen 22 von der ersten Elektrode 7 zu den Substraten 4 abgezogen werden, muß die Potentialdifferenz zwischen der Oberfläche der Substrate 4 und der ersten Elektrode 7 einen positiven Wert annehmen. Durch geeignete Wahl der an der ersten Elektrode 7 anliegenden Spannung und des Abstandes zwischen der ersten Elektrode 7 und den Substraten 4 kann der Betrag der Oberflächenladung der Substrate 4, bei welchem die Potentialdifferenz zwischen der Oberfläche der Substrate 4 und der ersten Elektrode 7 einen positiven Wert annimmt, in variabler Weise festgelegt werden, wobei dieser Wert ggf. auch von dem an den Beschichtungsquellen 3 anliegenden negativen Potential abhängt. Bei der Vorrichtung 1A wird an die erste Elektrode 7 beispielsweise eine Spannung von –100 bis –3000 V angelegt. Der Betrag der negativen Spannung an der ersten Elektrode 7 ist dabei vorzugsweise kleiner als der Betrag der an den Beschichtungsquellen 3 angelegten negativen Spannung.
  • Die Emission von Elektronen 22 aus der Oberfläche der ersten Elektrode 7 wird durch Beschuß mit Ionen 21, die aus dem Plasma 20 auf die Elektrode 7 auftreffen, bewirkt. Alternativ oder begleitend zum Ionenbeschuß 21 wird die erste Elektrode 7 mit Licht, vorzugsweise mit UV-Licht, und insbesondere mit Laserlicht bestrahlt, um durch Photoemission zusätzliche Elektronen 22 bereitzustellen. Die Plasmen der Beschichtungsquellen 3 strahlen zumeist sehr intensives UV-Licht ab. Daher kann bei Verwendung von ersten Elektroden 7 mit einer photoelektrischen Oberfläche bzw. Beschichtung eine ausreichend hohe photoelektrische Emission von Elektronen 22 auch ohne Einsatz einer zusätzlichen Lichtquelle, wie einem Laser, auftreten.
  • Im Weiteren kann die erste Elektrode 7 auch beheizt werden, vorzugsweise mittels einer elektrischen Heizung, um die Zahl emittierter Elektronen 22 zu erhöhen (thermische Emission).
  • 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 1B mit einer zentral in der Vakuumkammer 2 angeordneten ersten Elektrode 7, mehreren kreisförmig um die erste Elektrode 7 angeordneten Beschichtungsquellen 3, sowie mehreren kreisförmig zwischen der ersten Elektrode 7 und den Beschichtungsquellen 3 angeordneten Substrathaltern 5. Die Substrathalter 5 sind drehbar auf einem Drehteller 6 gelagert. Vorzugsweise werden der Drehteller 6 und die Substrathalter 5 mittels eines bekannten Planetenantriebs angetrieben; die jeweiligen Drehbewegungen sind in 2 durch Pfeile 60 und 50 angedeutet. Die weiteren Bezugszeichen entsprechen jenen der 1. In einer bevorzugten Ausführungform der Vorrichtung 1B sind die Substrate 4 galvanisch isoliert (schwebendes Potential). Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß der Drehteller 6 und/oder die Substrathalter 5 aus einem elektrisch isolierenden Material, wie einer Keramik, gefertigt oder mit einer Beschichtung aus einem elektrisch isolierendem Material ausgestattet sind.
  • In 3 ist eine gegenüber der 2 geringfügig veränderte Vorrichtung 1C in Draufsicht dargestellt. Die Vorrichtung 1C ist mit einer rohrförmig ausgebildeten ersten Elektrode 70 ausgestattet. Die rohrförmige Ausgestaltung ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung der ersten Elektrode 70 mit großem Durchmesser und großer Oberfläche bei geringem Gewicht und Materialverbrauch. In 3 sind die Beschichtungsquellen 3 als unbalancierte Magnetronkathoden (UBM) mit einem Kathodentarget 30, einem Permanentmagnet 31 und einer Spule (Helmholtzspule) 32 zur Erzeugung eines Unbalancierfeldes wiedergegeben. Eine oder mehrere der Beschichtungsquellen 3 können als Hochleistungsimpuls-Magnetronkathoden (HIPIMS) ausgestaltet sein und sind dementsprechend mit einer Hochleistungspuls- Spannungsquelle 130 verbunden. Die weiteren Kathoden 3 sind wahlweise an gleichartige, in 3 nicht dargestellte, Hochleistungspuls-Spannungsquellen 130 oder an gewöhnliche Gleichspannungsquellen (analog zu den Spannungsquellen 13 in 2) angeschlossen. Die Substrate 4 führen eine zweifache Rotationsbewegung um die Drehachse des Drehtellers (Bezugszeichen 6 in 2) und die Drehachsen der Substrathalter 5 aus. Dies ist in 3 durch die Pfeile 60 und 50 angedeutet.
  • 4 zeigt das der Erfindung zugrunde liegende Funktionsprinzip der Ladungskompensation anhand eines vergrößerten Bildausschnittes der 3. Das von der Beschichtungsquelle 3 erzeugte Plasma 20 enthält ein oder mehrfach positiv geladene Ionen 21, 21'. Bei den positiv geladenen Ionen 21, 21' handelt es sich um Ionen eines in dem Kathodentarget 30 enthaltenen Materials wie Silizium (Si) oder um ionisierte Gasatome, beispielsweise Argon- oder Stickstoffionen.
  • Die positiv geladenen Ionen 21, 21' werden durch das an der ersten Elektrode 70 anliegende negative Potential auf die erste Elektrode 70 zu beschleunigt. Von den Ionen 21, 21' trifft ein wesentlicher Teil 21' auf die Oberfläche der zwischen der Beschichtungsquelle 3 und der ersten Elektrode 70 befindlichen Substrate 4 (Ionenbombardement) und wird in der auf den Substraten 4 abgeschiedenen Schicht eingebaut. Wenn das Substrat 4 und/oder die abgeschiedene Schicht aus elektrisch isolierendem Material besteht, baut sich aufgrund des Beschusses mit den positiv geladenen Ionen 21' eine positive Oberflächenladung 23 auf. Ionen 21, die nicht auf eines der Substrate 4 treffen und ungehindert zwischen benachbarten Substratträgern 5 hindurchfliegen, prallen auf die erste Elektrode 70 auf und schlagen aus deren Oberfläche Elektronen 22 heraus. Die emittierten Elektronen 22 werden durch die Potentialdifferenz zwischen der positiven Oberflächenladung 23 und dem negativen Potential der ersten Elektrode 70 auf die Substrate 4 gelenkt und verringern bzw. neutralisieren die Oberflächenladung 23, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Über- oder Durchschlägen an den Substraten 4 wegen zu hoher positiver Oberflächenladung 23 erheblich reduziert wird.
  • In 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1D dargestellt. Die Vorrichtung 1D verkörpert eine Weiterbildung der Vorrichtung 1C und ist zusätzlich zur ersten Elektrode 7 mit mehreren zweiten Elektroden 8 zum Erzeugen eines von den ersten Elektroden 7 entkoppelten Beschleunigungs- bzw. Biaspotentials ausgestattet. Die zweiten Elektroden 8 sind bevorzugt in den Substrathaltern 5 angeordnet und an eine Gleichspannungsquelle 18 angeschlossen. Vorzugsweise sind die zweiten Elektroden 8 von den Substraten 4 bzw. von den Substrathaltern 5 galvanisch isoliert. Die galvanische Isolierung wird mittels einer geeigneten Ausgestaltung der zweiten Elektroden 8 und/oder der Substrathalter 5 bewirkt. Z. B. sind die zweiten Elektroden 8 mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet oder ummantelt. Alternativ hierzu sind die Substrathalter 5 aus einem elektrisch isolierenden Material gefertigt oder mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet. Durch diese Maßnahmen zur galvanischen Isolierung der zweiten Elektroden 8 von den Substraten 4 werden Entladungen bzw. Überschläge zwischen den zweiten Elektroden 8 und den Substraten 4 verhindert. Zudem ermöglicht die besagte galvanische Isolierung es, an die zweiten Elektroden 8 eine negative Biasspannung von mehreren Zehntausend Volt, beispielsweise –30000 V anzulegen. Eine derartig hohe Biasspannung an den zweiten Elektroden 8 gestattet es, die Wirkung des Ionenbombardements, insbesondere der Ionenimplantation zu intensivieren.
  • Damit bei der Verwendung der zweiten Elektroden 8 die von der ersten Elektrode 7 emittierten Elektronen (siehe Bezugszeichen 22 in 4) zu den Substraten 4 abfließen, muss das Potential an der Oberfläche der Substrate 4 etwas höher bzw. positiv gegenüber dem Potential der ersten Elektrode 7 sein. Das Potential an der Oberfläche der Substrate 4 resultiert aus dem Beitrag der positiven Oberflächenladung der Substrate 4 (siehe Bezugszeichen 23 in 4) und dem Biaspotential. Dementsprechend ist es vorteilhaft, die Spannung an der ersten Elektrode 7 an die Biasspannung der zweiten Elektroden 8 anzugleichen, d. h. die beiden Spannungen etwa gleich groß zu wählen.
  • 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1E mit mehreren ersten Elektroden 71, die auf Substrathaltern 5' mittig zwischen Substraten 4 montiert sind. Die Substrathalter 5' sind auf dem Drehteller 6 drehbar gelagert. Der Drehteller 6 führt eine erste Drehbewegung 60 und jeder der Substrathalter 5' eine zweite Drehbewegung 50' aus. Vorteilhafterweise werden zudem die Substrate 4 rotiert; die Rotation der Substrate 4 ist durch den Pfeil 40 angedeutet. Vorzugsweise werden die Rotationen 60, 50' und 40 mittels eines Planetenantriebs ausgeführt. In gleicher Weise wie bei der in 3 gezeigten Vorrichtung 1C werden die Substrate 4 aufgrund der kombinierten Rotationen 60 und 50' periodisch zwischen einer der Beschichtungsquellen 3 und der dem jeweiligen Substrat 4 zugehörigen ersten Elektrode 71 hindurchgeführt. Die vorstehend anhand von 4 erläuterten Mechanismen der Ladungskompensation mittels Bestrahlung durch Elektronen wirken in erhöhtem Maße in dem Zeitintervall, in dem sich die Substrate 4 zwischen der ihnen benachbarten ersten Elektrode 71 und einer Beschichtungsquelle 3 befinden. Die weiteren Bezugszeichen der 6 entsprechen jenen der 2 und 3.
  • In 7 ist eine weitergebildete Vorrichtung 1F dargestellt, die sich von der Vorrichtung 1E dadurch unterscheidet, daß sie eine zentral angeordnete zweite Elektrode 8 zum Erzeugen eines von den ersten Elektroden 71 entkoppelten Biaspotentials aufweist. Hinsichtlich der Funktionsweise der Vorrichtung 1F wird auf die vorstehenden Ausführungen zu den 5 und 6 verwiesen.
  • Die Erfindung weist folgende Vorteile auf:
    • – Überschläge von den Substraten auf die Substrathalter oder andere Komponenten der Beschichtungsvorrichtung werden weitgehend vermieden;
    • – der Betrag der negativen Beschleunigungsspannung bzw. des negativen Biaspotentials kann auf Werte von mehreren Tausend Volt bis zu einigen Zehntausend Volt angehoben werden, wodurch positiv geladene Ionen des Kathodenplasmas auf hohe kinetische Energie beschleunigt werden, so daß mittels gewöhnlicher Gleichstrom-Magnetrons ähnliche Ionenätz- und Ionenimplantations-Effekte wie beim Einsatz von Hochleistungsimpuls-Magnetronsputtern (HIPIMS) erzielt werden können;
    • – die Spannungsversorgungen der ersten und zweiten Elektroden können als Gleichstromquellen mit niedriger Leistung ausgelegt werden, wobei aufwendige elektronische Schaltungen zum Schutz vor Überschlagen nicht erforderlich sind.
  • Die vorstehend im Rahmen der Erfindung beschriebene galvanische Isolierung der zweiten Elektroden 8 (= Biaselektroden) von den Substraten 4 und die damit verbundenen Vorteile sind auch bei den im Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Beschichten von Substraten, die keine als Elektronenquellen ausgestaltete erste Elektroden 7 aufweisen, nutzbar. Dementsprechend werden – als Zusatz zur vorliegenden Erfindung – Verfahren und Vorrichtungen zum Beschichten von Substraten vorgeschlagen, wobei ein oder mehrere Plasmen mit positiv geladenen Ionen erzeugt und die positiv geladenen Ionen mittels eines von Biaselektroden erzeugten negativen Biaspotentials auf die Substrate zu beschleunigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
    • – die Biaselektroden von den Substraten galvanisch isoliert sind;
    • – die Biaselektroden mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet oder ummantelt sind;
    • – die Vorrichtung Substrathalter aus einem elektrisch isolierenden Material aufweist;
    • – die Biaselektroden von den Substraten räumlich beabstandet sind, wobei der minimale Abstand zwischen den Biaselektroden und den Substraten größer als 10 mm, vorzugsweise größer 100 mm, und insbesondere größer 300 mm ist;
    • – an die Biaselektroden eine negative Biasspannung von –100 bis –30000 V, vorzugsweise –200 bis –8000 V, und insbesondere –500 bis –3000 V angelegt wird;
  • Vorrichtungen im Sinne der Zusatzerfindung werden insbesondere dadurch erhalten, daß in den Vorrichtungen 1D (5) und 1F (7) die ersten Elektroden 7 bzw. 71 sowie die zugehörigen) Spannungsversorgung(en) 17 ersatzlos entfernt werden, wobei lediglich die zweiten Elektroden 8 (= Biaselektroden) verbleiben. Im Weiteren ist der Gedanke der Zusatzerfindung bereits durch die Vorrichtungen 1A (1), 1B (2), 1C (3) und 1E (6), in welchen die ersten Elektroden 7 als Biaselektroden fungieren und von den Substraten 4 räumlich beabstandet und somit galvanisch isoliert sind, verkörpert. Im Sinne der Zusatzerfindung können die ersten Elektroden 7 (= Biaselektroden) der Vorrichtungen 1A (1), 1B (2), 1C (3) und 1E (6) mit einer Ummantelung oder einer Beschichtung aus einem elektrisch isolierenden Material, wie vorzugsweise Keramik ausgestattet sein. Durch die optionale elektrisch isolierende Ummantelung bzw. Beschichtung der ersten Elektroden 7 entfällt die Möglichkeit, die ersten Elektroden 7 als Elektronenquellen zu nutzen, so daß die ersten Elektroden 7 lediglich als Biaselektroden fungieren.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Claims (24)

  1. Verfahren zum Beschichten von Substraten (4), wobei ein oder mehrere Plasmen (20) mit positiv geladenen Ionen (21, 21') erzeugt und die positiv geladenen Ionen (21, 21') mittels eines negativen Biaspotentials auf die Substrate (4) zu beschleunigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Beschuß mit den positiv geladenen Ionen (21') verursachte positive Aufladung der Substrate (4) durch Bestrahlung der Substrate (4) mit Elektronen (22) verringert bzw. kompensiert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasma (20) mittels Kathodenzerstäubung erzeugt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden (7, 70, 71) zum Bestrahlen der Substrate (4) mit Elektronen (22) und zum Erzeugen des Biaspotentials verwendet werden, wobei an jede der ersten Elektroden (7, 70, 71) eine negative Spannung im Bereich von –100 bis –30000 V, vorzugsweise –200 bis –8000 V, und insbesondere –500 bis –3000 V, bezogen auf Massepotential, angelegt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronenquelle ausgestaltete erste Elektroden (7, 70, 71) zum Bestrahlen der Substrate (4) mit Elektronen (22) und zweite Elektroden (8) zum Erzeugen des Biaspotentials verwendet werden, wobei an jede der ersten und zweiten Elektroden (7, 70, 71, 8) unabhängig voneinander eine negative Spannung im Bereich von –100 bis –30000 V, vorzugsweise –200 bis –8000 V, und insbesondere –500 bis –3000 V, bezogen auf Massepotential, angelegt wird.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Elektroden (7, 70, 71) einem Beschuß mit positiv geladenen Ionen (21) derart ausgesetzt werden, daß sie Elektronen (22) für die Bestrahlung der Substrate (4) emittieren.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Elektroden (7, 70, 71) mit Licht, vorzugsweise mit UV-Licht, und insbesondere mit Laserlicht derart bestrahlt werden, daß sie Elektronen (22) für die Bestrahlung der Substrate (4) emittieren.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Elektroden (7, 70, 71) mittels einer elektrischen Heizung beheizt werden.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Substrate (4) auf elektrisch isolierenden Substrathaltern (5, 5') gehalten werden.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasma (20) mittels Magnetron-Sputtering (MS), vorzugsweise unbalanciertem Magnetron-Sputtering (UBM) oder Hochleistungsimpuls-Magnetronsputtering (HIPIMS) erzeugt wird.
  10. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) zum Beschichten von Substraten (4), umfassend eine Vakuumkammer (2), Beschichtungsquellen (3), Substrathalter (5, 5') und erste Elektroden (7, 70, 71), die als Elektronenquelle zum Bestrahlen der Substrate (4) mit Elektronen (22) ausgestaltet sind.
  11. Vorrichtung (1D, 1F) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie zweite Elektroden (8) zum Erzeugen eines Biaspotentials umfasst.
  12. Vorrichtung (1D, 1F) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Elektroden (8) und die Substrate (4) galvanisch voneinander isoliert sind.
  13. Vorrichtung (1D, 1F) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Elektroden (8) mit einer elektrisch isolierenden Ummantelung, die vorzugsweise aus einem keramischen Material besteht, ausgestattet sind.
  14. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der Beschichtungsquellen (3) als Magnetron-Sputterkathoden (MS), vorzugsweise als Unbalancierte Magnetron-Sputterkathoden (UBM) ausgestaltet sind.
  15. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der Beschichtungsquellen (3) als Hochleistungsimpuls-Magnetron-Sputterkathoden (HIPIMS) ausgestaltet sind.
  16. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und/oder zweiten Elektroden (7, 70, 71, 8) zylinder- oder rohrförmig ausgestaltet sind.
  17. Vorrichtung (1D, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Elektroden (8) gitterartig ausgestaltet sind.
  18. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der minimale Abstand zwischen jeder ersten Elektrode (7, 70, 71) und jedem Substrat (4) im Bereich von 1 bis 2000 mm, vorzugsweise von 10 bis 600 mm, und insbesondere von 40 bis 300 mm liegt.
  19. Vorrichtung (1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Drehteller (6) und einen Drehantrieb umfasst, wobei die Substrathalter (5, 5') drehbar auf dem Drehteller (6) gelagert und nach Art eines Planetengetriebes mechanisch gekoppelt sind.
  20. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine oder mehrere Lichtquellen, vorzugsweise UV-Leuchten, und insbesondere Laser zum Bestrahlen der ersten Elektroden (7, 70, 71) umfasst.
  21. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Elektroden (7, 70, 71) eine photoelektrische, vorzugsweise eine metallische Oberfläche aufweisen.
  22. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der ersten Elektroden (7, 70, 71) ganz oder teilweise aus einem Material besteht das in den Beschichtungsquellen 3 verdampft bzw. zerstäubt wird.
  23. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Elektroden (7, 70, 71) mit einer Beschichtung aus einem photoelektrischen Material ausgestattet sind.
  24. Vorrichtung (1A, 1B, 1C, 1D, 1E, 1F) nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der ersten Elektroden (7, 70, 71) eines oder mehrere der Elemente, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Cäsium (Cs), Gold (Au), Kalium (K), Lithium (Li), Natrium (Na), Rubidium (Rb), Kupfer (Cu), Platin (Pt) enthält.
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