-
Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Durchführung von tachymetrischen Winkel-
und Streckenmessungen mit einem Hängetachymeter mit integriertem
zweiachsigen Neigungssensor, ohne Einschränkung des Sichtbereichs und
bei gleichzeitiger Kompensation der Stehachsenneigung, wobei die Messungen
sowohl in aufrechter als auch hängender Position
durchführbar
sind.
-
Allgemein
können
mit einem herkömmlichen Tachymeter
bauartbedingt keine Messungen zu Zielpunkten unterhalb des Gerätes durchgeführt werden. Der
Sichtbereich des Tachymeters wird durch das Gehäuse des Tachymeters, den Dreifuß und das
Stativ beschränkt.
-
Eine
vertikale Punktübertragung
von oben lässt
sich durch optische Nadirlotung durchführen. Der Nachteil dieses Verfahrens
ist, dass Zentrier- und Zielachsabweichungen des Lotinstruments
direkt in die Genauigkeit der Punktübertragung eingehen. Mit diesem
Verfahren lassen sich keine Strecken bestimmen.
-
Der
horizontale Zielstrahl des Tachymeters kann durch ein Pentaprisma
rechtwinklig abgelenkt und vertikal nach unten umgelenkt werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist eine exzentrische Ziellinie.
-
Richtungsmessungen
von oben ohne Einschränkung
des Schwenkbereichs des Vertikalwinkels sind mit dem im Markscheidewesen
bekannten Hängetheodolit
möglich.
Bei diesem Verfahren besteht keine Kompensation der Stehachsenneigung. Es
ist auch keine Steckenmessung möglich.
-
Das
gleiche Problem ist auch in der Druckschrift
DE 198 02 379 A1 beschrieben,
wobei dort ein Vermessungsgerät
zur Bestimmung der eigenen Höhenlage
angegeben ist. Das Vermessungsgerät besteht aus einem Tachymeter,
in dessen Hauptgehäuse
eine vertikale Lichtdurchgangsöffnung
ausgebildet ist. Die Lichtdurchgangsöffnung setzt sich auch durch
den Dreifuß und
das Stativ hindurch fort. Durch die Lichtdurchgangsöffnung hindurch
können
tachymetrische Messungen nach unten durchgeführt werden. Der Nachteil des
Verfahrens ist der durch die Größe der Lichtdurchgangsöffnung stark
beschränkte
Messbereich des Tachymeters nach unten.
-
In
der Druckschrift
JP 2008008765 wird
ein Verfahren zur Vortriebsteuerung beschrieben, mit welchem Richtungsmessungen
von oben mit Kompensation der Stehachsenneigung möglich sind.
Das Verfahren ist auf die Vortriebsteuerung spezialisiert. Der Schwenkbereich
des Vertikalwinkels ist durch das Gehäuse nach oben beschränkt und
es sind keine Streckenmessungen möglich.
-
Eine
Einrichtung zur Lage- und Richtungsbestimmung von Kanalein- und
Kanalabläufen
in Abwassersystemen wird in der Druckschrift
DE 102 18 441 C1 beschrieben.
Die Einrichtung zur tachymetrischen Messung von oben ist als Tachymeteraufsatz ausgebildet
und stellt ein Zusatzinstrument zum herkömmlichen Tachymeter dar. Der
horizontale Zielstrahl des Tachymeters wird über ein Spiegelsystem, bestehend
aus drei Orthogonalspiegeln, in einen lotrechten Strahl koaxial
zur Stehachse umgelenkt. Ein Spezialstativ ermöglicht freie Sicht nach unten.
Wird der Vertikalkreis des Tachymeters aus der Horizontalen geschwenkt,
dann schwenkt der nach unten aus dem Tachymeteraufsatz austretende
Zielstrahl um denselben Winkelbetrag aus der Vertikalen. Die Distanzmessung
ist durch den Tachymeteraufsatz hindurch möglich. Der Nachteil der Einrichtung
ist, dass der Schwenkbereich des Vertikalwinkels konstruktionsbedingt
auf ± 1
gon beschränkt
ist.
-
Eine
Einrichtung zur Durchführung
von Winkel- und Streckenmessungen mit einem Hängetachymeter ist in der Druckschrift:
Knoblach, Möser:
Messungen mit einem Tachymeter in hängender Position, Schriftenreihe
des Instituts für
Markscheidewesen und Geodäsie
an der TU Bergakademie Freiberg, Heft 2007-2, 2007, beschrieben,
wobei unter Verwendung eines externen Neigungssensors tachymetrische
Messungen im vollen Vertikalwinkelbereich ohne Einschränkung und
bei gleichzeitiger Kompensation der Stehachsenneigung möglich sind.
-
Die
Einrichtung 60 mit dem Hängetachymeter 1 und
dem dazu externen Neigungssensor 10 sind in den 1 und 2 dargestellt.
-
1 stellt
einen Querschnitt der Einrichtung 60 zur Winkel- und Streckenmessung
mit einem Hängetachymeter 1,
einem externen Neigungssensor 10 und einem Zenitlot 25 dar.
Der Aufbau ist derart angegeben, dass der externe Neigungssensor 10 zur
Kompensation der Reststehachsenneigung (Neigungskompensator) des
Hängetachymeters 1 verwendet
wird. Bei dem darin realisierten Verfahren wird der herkömmliche
Tachymeter 1 in hängender Position
verwendet, der stabil mit einer Aufhängevorrichtung 2 verbunden
ist.
-
In 2 ist
der externe Neigungssensor 10 im Querschnitt dargestellt.
Die Befestigung 3 zum Tachymeter 1 kann mittels
einer Verriegelung 4 verriegelt oder gelöst werden.
Die Aufhängevorrichtung 2 kann über eine
Gewindebohrung 5 an einer Konsole 6 oder einem
Stativ befestigt werden. Zur Horizontierung des Hängetachymeters 1 befinden
sich auf der Oberseite der Aufhängevorrichtung 2 Höhenstellschrauben 7.
Eine Dosenlibelle 8 dient der Grobhorizontierung. Den Mittelteil
der Aufhängevorrichtung 2 stellt
ein Gehäuse 9 zur
Aufnahme des externen zweiachsigen Neigungssensors 10 dar.
-
Der
zweiachsige Neigungssensor 10 ermöglicht das gleichzeitige präzise Messen
von Neigung und Neigungsrichtung. Er arbeitet nach dem Prinzip des
Flüssigkeitshorizonts.
Das neigungsempfindliche Element ist die Oberfläche 11 einer transparenten Flüssigkeit 12 in
einem geschlossenen Behälter 13. Im
Neigungssensor 10 befinden sich, ebenfalls fest verbunden
mit dem Behälter 13,
eine Leuchtdiode 14, ein Linsensystem 15 und ein
positionsempfindlicher Photodetektor 53. Der von der Leuchtdiode 14 ausgesendete
Lichtstrahl 17 wird über
das Linsensystem 15 durch die transparente Flüssigkeit 12 hindurch
auf den Photodetektor 53 abgebildet. Dabei liegt die infolge
von Totalreflexion als Spiegel wirkende Oberfläche 11 ebenfalls im
Strahlengang. Wird nun der Hängetachymeter 1 geneigt,
erreicht der von der Diode 14 ausgesendete Lichtstrahl 17 den
Photodetektor 53 an einem anderen Auftreffpunkt. Aus der
Position des Auftreffpunktes kann der Neigungswinkel bestimmt werden.
Der externe Neigungssensor 10 verfügt über eine digitale Datenschnittstelle 18.
Die Neigungswerte werden über
einen externen Rechner 19 ausgelesen.
-
Zur
Kompensation der Reststehachsenneigung des Hängetachymeters 1 wird
der externe Neigungssensor 10, wie in 1 gezeigt,
verwendet. Durch die stabile Verbindung zwischen dem Hängetachymeter 1 und
dem externen Neigungssensor 10 entspricht eine Änderung
der Neigungswerte des externen Neigungssensors 10 einer Änderung
der Neigung der Stehachse 23 des Hängetachymeters 1. Der
Hängetachymeter 1 ist
um seine Stehachse 23 drehbar gelagert. Um die mit dem
externen Neigungssensor 10 registrierte Richtung der Neigung auf
den Hängetachymeter 1 zu übertragen,
ist an der Aufhangevorrichtung 2 ein Richtungslaser 20 befestigt.
Der Richtungslaser 20 ist in Richtung einer der beiden
X, Y-Neigungsrichtungen des externen Neigungssensors 10 horizontal
ausgerichtet. Zur Richtungsübertragung
wird das Zielfernrohr 26 des Hängetachymeters 1 in
die vom Richtungslaser 20 projizierte Richtung 21 ausgerichtet
und deren Wert am Horizontalteilkreis des Hängetachymeters 1 abgelesen.
-
Auf
Grund der Fertigung kann ein restlicher Winkel zwischen der am externen
Neigungssensor 10 registrierten Neigung der Stehachse 23 des
Hängetachymeters 1 und
seiner tatsächlichen
Neigung nicht vermieden werden. Diese Abweichung muss bestimmt und
an die vom externen Neigungssensor 10 gelieferten X-Y-Werte als Korrektur
angebracht werden.
-
Hierzu
wird in beiden X, Y-Achsenrichtungen des externen Neigungssensors 10 der
Winkel α 22 zwischen
der Tachymeterstehachse 23 und der lokalen Lotrichtung 24 bestimmt.
Die Lotrichtung 24 wird mit Hilfe des Zenitlotes 25 realisiert
und die Zielachse 48 des Hängetachymeters 1 durch
Kollimation des Zielfernrohres 26 parallel zu dieser ausgerichtet.
Die tatsächliche
Neigung der Stehachse 23 entspricht der Differenz zwischen
dem registrierten Winkel α und
einem Halbkreis. Dabei werden die X, Y-Messwerte des externen Neigungssensors 10 registriert. Die
Korrekturen des externen Neigungssensors 10 ergeben sich
als Differenz zwischen angezeigter Neigung und tatsächlicher
Neigung in der entsprechenden Richtung.
-
Ein
Problem der Einrichtung 60 besteht darin, dass zur Kalibrierung
des externen Neigungssensors 10 eine externe Referenz der
Lotrichtung 24 benötigt
und der hierdurch bedingte Arbeitsaufwand erhöht wird. Zudem wird aufwändigerweise
zum Hängetachymeter 1 die
Aufhängevorrichtung 2 mit
dem externen Neigungssensor 10 benötigt.
-
Eine
perspektivische Detail-Ausführung
eines Neigungssensors 54 bei einem herkömmlichen Tachymeter 1 ist
in 3 dargestellt. Der Neigungssensor 54 funktioniert
nach dem oben bereits beschriebenen Prinzip des Flüssigkeitshorizonts.
Mit einem von der Leuchtdiode 14 erzeugten Lichtstrahl 17 wird über eine im
Strahlengang platzierte Streifenmusterschablone 30 ein
Streifenmuster 28 auf einen photoempfindlichen Zeilendetektor 16 projiziert.
Das Streifenmuster 28 ist derart ausgeprägt, dass
es sich, wie in 3 dargestellt, auf einer Seite
verjüngt.
Das neigungsempfindliche Element des Neigungssensors 54 ist
die Oberfläche 11 der
transparenten Flüssigkeit 12 in
einem geschlossenen Behälter 13 – in 3 nicht
gezeigt –,
wobei sich die Oberfläche 11 unabhängig von
der Neigung des Tachymeters 1 horizontal ausrichtet. Der
von der Leuchtdiode 14 ausgesendete Lichtstrahl 17 wird über ein
Linsensystem 15 durch einen Glaskörper 33 und die Flüssigkeit 12 hindurch
auf einem photoempfindlichen Zeilendetektor 16 abgebildet.
Dabei liegen sowohl die infolge von Totalreflexion 42, 43 als
Spiegel wirkende Unterfläche 29 des
Glaskörpers 33 als
auch die Oberfläche 11 ebenfalls
im Strahlengang. Der Lichtstrahl 17 wird auch an der verspiegelten
Rückfläche 35 des
Glaskörpers 33 reflektiert.
In den Bereichen des Lichtstrahls 17, welche durch das
Streifenmuster 28 ausgespart werden, trifft kein Licht
auf den Zeilendetektor 16. Die Neigung des Neigungssensors 54 und
somit des Tachymeters 1 wird über die Position des abgebildeten
Streifenmusters 36 auf dem Zeilendetektor 16 bestimmt.
Wird der Neigungssensor 54 rechtwinklig zur Längsachse 31 des
Glaskörpers 33 geneigt,
verändert
sich die Position des abgebildeten Streifenmusters 36 auf
dem Zeilendetektor 16 in Richtung dessen Längsachse 32.
Wird der Neigungssensor 54 in Richtung der Längsachse 31 des Glaskörpers 33 geneigt,
verändert
sich die Position des abgebildeten Streifenmusters 16 auf
dem Zeilendetektor 16 rechtwinklig zu dessen Längsachse 32. Das
abgebildete Streifenmuster 36 wird somit schmaler oder
breiter. Die Position als auch die Größe des abgebildeten Streifenmusters 36 auf
dem Zeilendetektor 16 sind folglich proportional zur Neigung des
Neigungssensors 54 und somit des Tachymeters 1.
In hängender
Position ist der dargestellte Neigungssensor 54 nicht funktionsfähig, da
die sich im geschlossenen Behälter 13 befindliche
transparente Flüssigkeit 12 und
die Luftschicht 37 ihre Positionen umkehren und somit keine
Reflektion des Lichtstrahls 17 an der Oberfläche 11 erfolgt.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Durchführung
tachymetrischer Winkel- und Streckenmessungen anzugeben, die derart
geeignet ausgebildet ist, dass ohne Einschränkung des Sichtbereichs im
vollen Vertikalwinkelbereich eine gleichzeitige Kompensation der Stehachsenneigung
durchgeführt
wird.
-
Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Die
Einrichtung zur Durchführung
von tachymetrischen Winkel- und Streckenmessungen ist mit einem
Hängetachymeter
ohne Einschränkung
des Sichtbereichs und bei gleichzeitiger Kompensation der Stehachsenneigung
versehen, wobei der Hängetachymeter
sowohl in aufrechter als auch in hängender Position befestigbar
ist,
wobei gemäß dem Kennzeichenteil
des Patentanspruchs 1
ein Neigungssensorsystem vorgesehen ist,
das sich innerhalb des Hängetachymeters
befindet,
wobei das Neigungssensorsystem derart ausgebildet ist,
dass es neben einer Messung mit einer Neigungsbestimmung der Stehachse
in aufrechter Position eine weitere Messung mit einer Neigungsbestimmung
der Stehachse in hängender
Position des Hängetachymeters
ermöglicht.
-
Dadurch
wird zur Kalibrierung des Neigungssensorsystems keine externe Referenz
der Lotrichtung benötigt.
-
Das
Neigungssensorsystem kann zwei Neigungssensoren enthalten, von denen
der eine Neigungssensor in aufrechter Position des Hängetachymeters
eine Messung zur Neigungsbestimmung der Stehachse in aufrechter
Position und der andere Neigungssensor in hängender Position des Hängetachymeters
eine zweite Messung zur Neigungsbestimmung der Stehachse in hängender
Position durchführt.
-
Das
innerhalb des Hängetachymeters
befindliche Neigungssensorsystem kann einen einzelnen Neigungssensor
enthalten, mit dem die beiden Messungen zur Neigungsbestimmung der
Stehachse in aufrechter Position als auch in hängender Position des Hängetachymeters
durchführbar
sind.
-
Der
in aufrechter Position wie in hängender Position
des Hängetachymeters
interne Neigungssensor ist derart in den Hängetachymeter integriert, dass
die neigungsempfindlichen X, Y-Achsen des Neigungssensors zum einen
in Richtung seines Vertikalkreises und zum anderen in Richtung seiner
Kippachse ausgerichtet sind.
-
Ein
in den Hängetachymeter
integriert eingebauter Neigungssensor kann zumindest aufweisen
- – einen
Glaskörper,
- – einen
auf dem Glaskörper
aufgesetzten, geschlossenen Behälter
mit einem Luftraum und einer transparenten Flüssigkeit, deren Dichte der Dichte
des Glaskörpers
entspricht, wobei außerhalb
des Behälters
- – eine
Leuchtdiode,
- – ein
Linsensystem und
- – ein
positionsempfindlicher Zeilendetektor vorhanden sind, die mit dem
Behälter
fest verbunden sind, wobei ein von der Leuchtdiode ausgesendeter
Lichtstrahl über
ein Linsensystem durch die transparente Flüssigkeit des Behälters hindurch auf
den Zeilendetektor nach mehrfacher Totalreflexion geführt ist,
wobei zumindest an der Flüssigkeitsoberfläche eine
Totalreflexion erfolgt, wobei bei einer Neigung des Hängetachymeters
aus der Größe und Position
des Auftreffpunktes auf dem Zeilendetektor der Neigungswinkel und
die Neigungsrichtung bestimmbar sind,
wobei der Neigungssensor
einen zweiten Behälter
an der Unterfläche
des Glaskörpers
besitzt, in dem sich eine Flüssigkeit
und ein Luftraum befinden, wobei die Flüssigkeit und das Glas des Glaskörpers eine
gleiche Dichte haben, wobei der zweite Behälter dem ersten Behälter ähnlich sein
kann.
-
Der
von der Leuchtdiode ausgesendete Lichtstrahl projiziert ein Streifenmuster
eines zwischen der Leuchtdiode und dem Linsensystem befindlichen
Prismas auf den photoempfindlichen Zeilendetektor.
-
Sowohl
aus der Position als auch aus der Größe des abgebildeten Streifenmusters
auf dem Zeilendetektor sind die Neigung und Neigungsrichtung des
internen Neigungssensors und somit die Neigung und Neigungsrichtung
der Stehachse des Hängetachymeters
ableitbar.
-
Die
Flüssigkeit
kann Silikonöl
sein und die zum Luftraum gerichteten Oberflächen des Silikonöls fungieren
je nach Position des jeweiligen Behälters als neigungsempfindliche
Elemente.
-
Bei
einem Wechsel der Position des Hängetachymeters
von einer aufrechten Position in die hängende Position und damit des
Neigungssensors kehren die sich in den Behältern befindlichen transparenten
Flüssigkeiten
und Lufträume
schwerkraftbedingt ihre Positionen um.
-
Der
interne Neigungssensor ist fest mit dem Hängetachymeter verbunden und
dreht sich bei einer Drehung des Hängetachymeters um dessen Stehachse
mit.
-
Die
Halterungseinrichtung des Hängetachymeters
kann ein Dreifuß,
eine Konsole oder ein Stativ mittels einer Befestigung sein.
-
Mit
der Erfindung wird das Problem der Kompensation der Stehachsenneigung
des Tachymeters in hängender
Position gelöst,
indem der Tachymeter um einen in hängender Position funktionsfähigen internen
Neigungssensor ergänzt
wird. Eine besonders vorteilhafte Lösung wird erreicht, indem der
interne Neigungssensor um die Funktion der Neigungsbestimmung in
hängender
Position ergänzt
wird.
-
Die
Erfindung ermöglicht
es, dass der Funktionsumfang eines herkömmlichen Tachymeters dahingehend
erweitert wird, dass mit dem neu vorgeschlagenen Hängetachymeter
tachymetrische Winkel- und Streckenmessungen bei gleichzeitiger
Kompensation der Stehachsenneigung auch in hängender Position möglich sind,
ohne hierzu einen externen Neigungssensor zu verwenden.
-
Die
Erfindung wird mittels eines Ausführungsbeispiels anhand mehrerer
Zeichnungen erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Einrichtung zur Durchführung
von Winkel- und Streckenmessungen nach dem Stand der Technik in
einer schematischen Schnittdarstellung,
-
2 eine
vergrößerte Darstellung
des externen Neigungssensors der Einrichtung nach 1,
-
3 eine
perspektivische Darstellung der Anordnung der optischen Elemente
eines in einen Tachymeter integrierten Neigungssensors nach dem Stand
der Technik,
-
4 eine
erfindungsgemäße Einrichtung zur
Durchführung
von Winkel- und Streckenmessungen mit einem Hängetachymeter in hängender
Position mit einem internen Neigungssensor in einer schematischen
Schnittdarstellung,
-
5 Schnittdarstellungen
des internen Neigungssensors nach 4, wobei
5a die
aufrechte Position des internen Neigungssensors in aufrechter Position
des Hängetachymeters – aufrechte
Position –,
5b die
hängende
Position des internen Neigungssensors in hängender Position des Hängetachymeters – hängende Position –
zeigen,
-
6 horizontale
Schnittdarstellungen des Hängetachymeters
der erfindungsgemäßen Einrichtung,
wobei
6a die Lage I und
6b die
um 180 Grad um die Stehachse des Hängetachymeters gedrehte Lage
II
zeigen.
-
In 4 ist
eine schematische Schnittdarstellung einer Einrichtung 70 zur
Durchführung
von Winkel- und Streckenmessungen mit einem Hängetachymeter 50 und
mit einem integrierten Neigungssensor 40 dargestellt, wobei
der Hängetachymeter 50 mit
einer Konsole 6 in Verbindung steht, der ein umgekehrter
Dreifuß 46 zugeordnet
ist, an der der Hängetachymeter 50 in
hängender
Position befestigt ist, wobei eine Messung mit einer Neigungsbestimmung
der Stehachse 23 in hängender
Position durchführbar
ist.
-
Erfindungsgemäß ist der
Hängetachymeter 50 mit
einer Befestigung 3 ausgebildet, mit denen der Hängetachymeter 50 sowohl
in hängender
Position als auch in aufrechter Position – nicht dargestellt – an einer
Halterungseinrichtung 6 befestigbar ist, wobei ein Neigungssensorsystem 40 vorgesehen
ist, das sich innerhalb des Hängetachymeters 50 befindet, wobei
das Neigungssensorsystem 40 neben einer Messung mit einer
Neigungsbestimmung der Stehachse 23 in aufrechter Position
eine weitere Messung mit einer Neigungsbestimmung der Stehachse 23 in der
um einen Winkel von 180° in
der Vertikalen gedrehten, hängenden
Position des Hängetachymeters 50 ermöglicht.
-
Das
in 4 dargestellte, innerhalb des Hängetachymeters 50 befindliche
Neigungssensorsystem 40 besteht aus einem einzelnen Neigungssensor,
mit dem die beiden Messungen zur Neigungsbestimmung der Stehachse 23 in
aufrechter Position als auch in hängender Position des Hängetachymeters 50 durchführbar sind.
-
Der
Hängetachymeter 50 wird
in aufrechter Position und in hängender
Position an der Halterungseinrichtung 6, z. B. einer Konsole 6,
einem Stativ oder ähnlichem
mittels einer Befestigung 3 befestigt. Über Höhenstellschrauben 7 kann
die Einrichtung 70 horizontiert werden. Der in aufrechter
Position wie in hängender
Position funktionsfähige
zweiachsige interne Neigungssensor 40 wird so in den Hängetachymeter 50 integriert,
dass seine neigungsempfindlichen X, Y-Achsen zum einen in Richtung seines
Vertikalkreises und zum anderen in Richtung seiner Kippachse ausgerichtet
sind. Der Hängetachymeter 50 ist
um seine Stehachse 23 über
ein Drehlager 47 drehbar gelagert. Da sich der interne Neigungssensor 40 innerhalb
des Hängetachymeters 50 befindet,
dreht sich der interne Nei gungssensor 40 bei einer Drehung
des Hängetachymeters 50 mit
diesem um dessen Stehachse 23.
-
Das
Neigungssensorsystem kann auch mindestens zwei voneinander getrennt
benachbarte oder weiter beabstandete Neigungssensoren enthalten
(nicht eingezeichnet), von denen zumindest der eine Neigungssensor
in aufrechter Position des Hängetachymeters 50 eine
Messung zur Neigungsbestimmung der Stehachse 23 in aufrechter
Position und zumindest der andere Neigungssensor in vertikal verdreht
hängender
Position des Hängetachymeters 50 eine
zweite Messung zur Neigungsbestimmung der Stehachse 23 in
hängender
Position durchführt.
-
In 5a ist
das Neigungssensorsystem 40 mit einem einzigen Neigungssensor
dargestellt, wobei der in den Hängetachymeter 50 integriert
eingebaute Neigungssensor 40 zumindest aufweist
- – einen
Glaskörper 33,
- – einen
auf dem Glaskörper 33 aufgesetzten,
geschlossenen Behälter 13 mit
einem Luftraum 37 und einer transparenten Flüssigkeit 12,
deren Dichte der Dichte des Glaskörpers 33 entspricht, wobei
außerhalb
des Behälters 13
- – eine
Leuchtdiode 14,
- – ein
Linsensystem 15 und
- – ein
positionsempfindlicher Zeilendetektor 16 vorhanden sind,
die mit dem Behälter 13 in
fester Verbindung stehen, wobei ein von der Leuchtdiode 14 ausgesendeter
Lichtstrahl 17 über
ein Linsensystem 15 durch die transparente Flüssigkeit 12 des
Behälters 13 hindurch
auf den Zeilendetektor 16 nach mehrfacher Totalreflexion 42, 43, 43, 42 geführt ist,
wobei zumindest an der Flüssigkeitsoberfläche 11 eine
Totalreflexion 43 erfolgt, wobei bei einer Neigung des
Hängetachymeters 50 aus
der Verschiebung und Größenänderung des
Auftreffpunktes 52 auf dem Zeilendetektor 16 die
Neigungswinkel- und die Neigungsrichtungsänderung bestimmbar sind,
wobei
der Neigungssensor 40 einen zweiten Behälter 38 an der Unterfläche 29 des
Glaskörpers 33 besitzt, in
dem sich eine Flüssigkeit 12 und
ein Luftraum 39 befinden, wobei die Flüssigkeit 12 und das
Glas des Glaskörpers 33 eine
gleiche Dichte haben und wobei der zweite Behälter 38 dem ersten
Behälter 13 ähnlich ist.
-
Bei
einem Wechsel der Position des Hängetachymeters 50 von
einer aufrechten Position in die hängende Position und damit des
Neigungssensors 40 kehren die sich in den Behältern 13, 38 befindlichen
Flüssigkeiten 12 und
Lufträume 37, 39 schwerkraftbedingt
ihre Positionen um.
-
Der
erfindungsgemäße Neigungssensor 40 des
Hängetachymeters 50 ist
in zwei Positionen zur Kompensation der Stehachsenneigung in 5a und 5b dargestellt.
-
Der
Inhalt des zweiten Behälters 38 besteht wie
bei dem an der Oberfläche 34 des
Glaskörpers 33 befindlichen
ersten Behälter 13 zum
einen aus einer transparenten Flüssigkeit 12 und
zum anderen aus Luft in einem zweiten Luftraum 39. Die
transparente Flüssigkeit 12 kann
aus Silikonöl
bestehen. In aufrechter Position, wie in 5a gezeigt
ist, ist die Funktionsweise des internen Neigungssensors 40 übereinstimmend
mit der des herkömmlichen
Neigungssensors 54 in 3.
-
Wie
in 5a gezeigt ist, projiziert der von der Diode 14 ausgesendete
Lichtstrahl 17 das Streifenmuster 28 des Prismas 27 auf
den photoempfindlichen Zeilendetektor 16. Der Lichtstrahl 17 durchläuft das
Linsensystem 15 und den Glaskörper 33 und an dessen
Unterfläche 29 erfolgt
eine Totalreflexion 42. Die Totalreflexion 42 erfolgt,
da der Lichtstrahl 17 aus einem optisch dichteren Medium,
dem Glaskörper 33,
kommt und auf die Unterfläche 29 – eine Grenzfläche zum
optisch dünneren
Medium Luft im Luftraum 39 – fällt und der Einfallswinkel
größer ist als
der Grenzwinkel der Totalreflexion. Die sich in dem unteren zweiten
Behälter 38 befindliche
transparente Flüssigkeit 12 fließt in aufrechter
Position des internen Neigungssensors 40 aufgrund der Schwerkraft
auf den Grund des zweiten Behälters 38. Die
Luft steigt in den oberen Bereich des unteren zweiten Behälters 38 und
bildet den zweiten Luftraum 39. Die Materialeigenschaften
des Glaskörpers 33 und
der transparenten Flüssigkeit 12 sind
so gewählt, dass
keine Rückstände auf
dem Glaskörper 33 verbleiben.
Die Grenzfläche 29 zwischen
dem Glaskörper 33 und
dem zweiten Behälter 38 verhält sich
für den
Lichtstrahl 17 daher wie ein ebener Spiegel.
-
Anschließend durchläuft der
Lichtstrahl 17 den Glaskörper 33 nach oben
und trifft auf die Grenzfläche 34 zwischen
dem Glaskörper 33 und
dem oberen ersten Behälter 13.
Die sich im oberen ersten Behälter 13 befindliche
transparente Flüssigkeit 12 befindet
sich bei aufrechter Position des Neigungssensors 40 auf
dem Grund des oberen Behälters 13.
Die Oberfläche 11 der
transparenten Flüssigkeit 12 richtet
sich aufgrund der Schwerkraft, unabhängig von der Neigung des internen
Neigungssensors 40, im Rahmen des Arbeitsbereichs des internen
Neigungssensors 40 horizontal aus. Die Oberfläche 11 der transparenten
Flüssigkeit 12 fungiert
somit als neigungsempfindliches Element. Die Materialeigenschaften
der transparenten Flüssigkeit 12 und
des Glaskörpers 33 sind
so gewählt,
dass beide die gleiche optische Dichte besitzen. Der Glaskörper 33 und die
transparente Flüssigkeit 12 wirken
für den
Lichtstrahl daher wie ein einheitlicher Körper. Es ergibt sich somit
keine Ablenkung des Lichtstrahls 17 an der Grenzfläche 34 zwischen
Glaskörper 33 und transparenter
Flüssigkeit 12.
Anschließend
durchläuft
der Lichtstrahl 17 die transparente Flüssigkeit 12 und wird
an dessen Unterseite der Oberfläche 11 durch
eine zweite Totalreflexion 43 reflektiert. Die zweite Totalreflexion 43 erfolgt
wiederum, da der Lichtstrahl 17 aus einem optisch dichteren
Medium 12 kommt und auf die Grenzfläche 11 zu einem optisch
dünneren
Medium – Luft
im ersten Luftraum 37 – fällt und
der Einfallswinkel größer ist
als der Grenzwinkel der Totalreflexion.
-
Die
Rückfläche 35 des
Glaskörpers 33 ist verspiegelt.
Der Lichtstrahl 17 wird an der Rückfläche 35 reflektiert
und gelangt wieder in der bereits beschriebenen Weise über die
beiden Totalreflexionen 43, 42 zur Vorderfläche 41 des
Glaskörpers 33.
Der Lichtstrahl 17 tritt aus dem Glaskörper 33 aus und trifft über das
Linsensystem 15 auf den photoempfindlichen Zeilendetektor 16.
Aus der Position und aus der Größe des abgebildeten
Streifenmusters 36 auf dem Zeilendetektor 16 leitet
sich die Neigung des internen Neigungssensors 40 und somit
die Neigung des Hängetachymeters 50 ab.
-
Die
hängende
Position des internen Neigungssensors 40 ist in 5b dargestellt,
wobei die hängende
Position durch eine Drehung des Neigungssensors 40 in der
Vertikalen um 180° gemeinsam
mit dem Hängetachymeter 50 erreicht
wird.
-
Die
hängende
Position des Hängetachymeters 50 wird
durch Lösen
des Hängetachymeters 50 aus
der aufrechten und durch Umkehrung des Hängetachymeters 50 um
180° in
der Vertikalen sowie durch erneutes Befestigen des Hängetachymeters 50 in
hängender
Position erreicht.
-
Die
sich in den Behältern 13, 38 befindlichen transparenten
Flüssigkeiten 12 und
Luftschichten 37, 39 kehren dabei ihre Positionen
um. Der sich vormals unterhalb des Glaskörpers 33 befindliche
zweite Behälter 38 befindet
sich nun verdreht vertikal nach oben gerichtet und der vormals oberhalb
des Glaskörpers 33 befindliche
erste Behälter 13 befindet
sich nun verdreht vertikal nach unten gerichtet. Aufgrund der Schwerkraft
fließen
die transparenten Flüssigkeiten 12 in
beiden Behältern 13, 38 auf
deren Grund. An der Grenzfläche 29 zwischen
dem Glaskörper 33 und
dem zweiten Behälter 38 trifft
der Lichtstrahl 17 nun auf die transparente Flüssigkeit 12.
Da beide Materialien – Glas
und transparente Flüssigkeit – die gleiche
optische Dichte aufweisen, durchläuft der Lichtstrahl 17 diese
Grenzfläche 29 ohne
Brechung und trifft unterseitig an die Flüssigkeitsoberfläche 11, welche
sich unabhängig
von der Neigung des internen Neigungssensors 40 bzw. des
Hängetachymeters 50 im
Arbeitsbereich des internen Neigungssensors 40 horizontal
ausrichtet. In hängender
Position besteht das neigungsempfindliche Element des internen Neigungssensors 40 aus
der Flüssigkeitsoberfläche 11 im
zweiten Behälter 38.
Bedingt durch den optischen Dichteunterschied zwischen der transparenten
Flüssigkeit 12 im
zweiten Behälter 38 und
der sich darüber
befindlichen zweiten Luftschicht 39 wird der Lichtstrahl 17 an
der Flüssigkeitsoberfläche 11 als
Totalreflexion 44 reflektiert und durchläuft anschließend sowohl
die transparente Flüssigkeit 12 als
auch den Glaskörper 33 nach
unten.
-
Da
sich die transparente Flüssigkeit 12 im ersten
Behälter 13 rückstandslos
vom Glaskörper 33 gelöst hat,
verhält
sich die Grenzfläche 34 zwischen dem
Glaskörper 33 und
dem ersten Behälter 13 für den Lichtstrahl 17 wie
ein ebener Spiegel. Der Lichtstrahl 17 wird in Totalreflexion 45 reflektiert
und trifft anschließend
auf die verspiegelte Rückfläche 35 des Glaskörpers 33,
wo er ebenfalls reflektiert wird. Der Lichtstrahl 17 gelangt über die
beschriebenen Totalreflexionen 45, 44 in umgekehrter
Reihenfolge wieder zur Vorderfläche 41 des
Glaskörpers 33,
verlässt diesen
und trifft über
das Linsensystem 15 auf den photoempfindlichen Zeilendetektor 16.
-
Die
Neigung des internen Neigungssensors 40 und somit des Hängetachymeters 50 wird
auch in hängender
Position über
die Lage des abgebildeten Streifenmusters 36 auf dem Zeilendetektor 16 bestimmt.
Wird der interne Neigungssensor 40 rechtwinklig zur Längsachse 31 des
Glaskörpers 33 geneigt,
verändert
sich die Position des abgebildeten Streifenmusters 36 auf
dem Zeilendetektor 16 in Richtung zu dessen Längsachse 32.
Wird der interne Neigungssensor 40 in Richtung der Längsachse 31 des
Glaskörpers 33 geneigt,
verändert
sich die Position des abgebildeten Streifenmusters 36 auf
dem Zeilendetektor 16 rechtwinklig zu dessen Längsachse 32.
Das abgebildete Streifenmuster 36 wird somit schmaler oder
breiter. Die Position als auch die Größe des abgebildeten Streifenmusters 36 auf
dem Zeilendetektor 16 sind folglich proportional zur Neigung des
internen Neigungssensors 40 und somit des Hängetachymeters 50.
-
Der
besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung 70 liegt
dann, dass sich der herkömmliche
interne Neigungssensor 54 und der auch in hängender
Position funktionsfähige
erfindungsgemäße interne
Neigungssensor 40 zwar nur gering in ihren Ausmaßen unterscheiden,
aber durch die Anbringung eines zweiten Behälters 38 an den Glaskörper 33 mit
einem zweiten neigungsempfindlichen Element eine wesentliche technische
Verbesserung darstellt. Eine Integration des in aufrechter und hängender
Position funktionsfähigen
internen Neigungssensors 40 in den Hängetachymeter 50 ist
durch die Anbindung des wenig material- und platzaufwendigen zweiten
Behälters 38 möglich.
-
Um
mit dem internen Neigungssensor 40 die tatsächliche
Neigung der Stehachse 23 des Hängetachymeters 50 zu
bestimmen, ist der Hängetachymeter 50 zu
kalibrieren. Hierzu muss eine Positionsänderung als auch eine Größenänderung
des abgebildeten Streifenmusters 36 auf dem Zeilendetektor 16 in
Relation zu einer tatsächlichen
Neigungsänderung
gesetzt werden. Die Relationszuordnung ist nur einmalig durchzuführen und
wird im Labor bestimmt. Des Weiteren sind die Position als auch
die Größe des abgebildeten
Streifenmusters 36 auf dem Zeilendetektor 16,
d. h. die entsprechenden Neigungswerte auf beiden X, Y-Neigungsachsen, zu
bestimmen, für die
die Stehachse 23 des Hängetachymeters 50 sich parallel
zur lokalen Lotlinie 24 ausrichtet. Dies wird im Folgenden
als die Nullpunktjustierung des internen Neigungssensors 40 bezeichnet.
Die Kalibrierwerte werden durch äußere Einflüsse, wie
z. B. Temperaturänderungen,
beeinflusst und sind nicht stabil. Sie sind daher vor dem Beginn
jeder Messung bzw. bei einer Änderung
der äußeren Einflüsse neu
zu bestimmen oder zu überprüfen.
-
Die
Nullpunktjustierung des internen Neigungssensors 40 in
der Einrichtung 70 erfolgt durch eine Umschlagsmessung
des Hängetachymeters 50. Das
zugehörige
Messverfahren folgt für
die aufrechte Position und für
die hängende
Position des Hängetachymeters 50 dem
gleichen Prinzip.
-
Aus 6 kann
das Messverfahren durch einen horizontalen Schnitt durch den Hängetachymeter 50 erfasst
werden. Zur Bestimmung oder zur Überprüfung der
Nullpunktjustierung wird die Stehachse 23 des Hängetachymeters 50 annähernd parallel
zur lokalen Lotlinie 24 in Form einer Grobhorizontierung
ausgerichtet. Der interne Neigungssensor 40 befindet sich
in seinem Arbeitsbereich. Die Vertikalkreisebene bzw. die Zielachse 48 des
Hängetachymeters 50 zeigt
in eine beliebige Richtung. Diese Ausrichtung des Hängetachymeters 50 wird
als Lage I bezeichnet. Die Y-Achse des internen Neigungssensors 40 in
Richtung zur Zielachse 48 des Hängetachymeters 50 zeigt
in Lage I den Neigungswert YNI 49 an.
Die X-Achse des internen Neigungssensors 40 rechtwinklig
zur Zielachse 48 des Hängetachymeters 50 zeigt
in Lage I den Neigungswert XNI 51 an.
Die Neigungswerte 49, 51 des Neigungssensors 40 sind in 6 nur
zur schematischen Darstellung als Röhrenlibellen dargestellt. Die
Neigungswerte YNI 49 und XNI 51 werden registriert. Danach
wird der Hängetachymeter 50 um
180° um
seine Stehachse 23 in die Lage II gedreht. In Lage II zeigt
die Y-Achse des internen Neigungssensors 40 in Richtung
zur Zielachse 48 des Hängetachymeters 50 den
Neigungswert YNII 49 und die X-Achse
des internen Neigungssensors 40 rechtwinklig zur Zielachse
des Hängetachymeters 50 den
Neigungswert XNII 51 an. Durch
Mittelung der beiden X-Messwerte XNI, XNII wird die X- Nullpunktabweichung, durch Mittelung
der Y-Messwerte YNI, YNII die
Y-Nullpunktabweichung
bestimmt.
-
Die
Kalibrierwerte des Hängetachymeters 50 müssen jeweils
für die
aufrechte Position, die der 5a entspricht,
und für
die hängende
Position, die der 5b entspricht, separat bestimmt
werden.
-
Der
erfindungsgemäße Hängetachymeter 50 mit
dem internen Neigungssensor 40 bietet gegenüber dem
bekannten Hängetachymeter 1 mit
dem externen Neigungssensor 10 wesentliche Vorteile:
So
wird zur Stehachsenneigungskompensation des Hängetachymeters 50 kein
externer Neigungssensor 10 benötigt. Eine mögliche Instabilität bei der
Verbindung zwischen externem Neigungssensor 10 und dem
Tachymeter 1 gemäß dem Stand
der Technik entfällt.
Zur Kalibrierung des internen Neigungssensors 40 wird keine
externe Referenz der lokalen Lotlinie 24 – Zenitlot 25 – benötigt. Bei
dem erfindungsgemäßen Hängetachymeter 50 mit
internem Neigungssensorsystem 40 oder mit internem Neigungssensor
mit zwei neigungsempfindlichen Behältern 13, 39 ist
keine manuelle Anzielung erforderlich. Hierdurch wird der Zeitaufwand
der Kalibrierung enorm reduziert und deren Genauigkeit erhöht. Bei
Verwendung eines motorisierten Hängetachymeters 50 kann die
Kalibrierung des Neigungssensors 40 vollkommen automatisiert
werden. Zur Verarbeitung der Neigungswerte eines internen Neigungssensors 40 wird kein
externer Rechner benötigt.
Die Verarbeitung erfolgt, wie bei einem herkömmlichen Tachymeter, über dessen
Systemsoftware.
-
- 1
- Hängetachymeter
nach dem Stand der Technik
- 2
- Aufhängevorrichtung
- 3
- Befestigung
- 4
- Verriegelung
- 5
- Gewindebohrung
- 6
- Konsole
- 7
- Höhenstellschrauben
- 8
- Dosenlibelle
- 9
- Gehäuse
- 10
- externer
Neigungssensor
- 11
- Oberfläche der
transparenten Flüssigkeit
- 12
- transparente
Flüssigkeit
- 13
- Behälter
- 14
- Leuchtdiode
- 15
- Linsensystem
- 16
- Zeilendetektor
- 17
- Lichtstrahl
- 18
- Datenschnittstelle
- 19
- Rechner
- 20
- Richtungslaser
- 21
- Richtung
- 22
- Winkel α
- 23
- Stehachse
- 24
- Lotrichtung
- 25
- Zenitlot
- 26
- Zielfernrohr
- 27
- Prisma
- 28
- Streifenmuster
- 29
- Unterfläche des
Glaskörpers
- 30
- Streifenmusterschablone
- 31
- Längsachse
- 32
- Längsachse
- 33
- Glaskörper
- 34
- Oberfläche des
Glaskörpers
- 35
- Rückfläche des
Glaskörpers
- 36
- abgebildetes
Streifenmuster
- 37
- Luftraum
- 38
- Behälter
- 39
- Luftraum
- 40
- interner
Neigungssensor
- 41
- Vorderfläche des
Glaskörpers
- 42
- Totalreflexion
- 43
- Totalreflexion
- 44
- Totalreflexion
- 45
- Totalreflexion
- 46
- Dreifuß
- 47
- Drehlager
- 48
- Zielachse
- 49
- Neigungswert
der Y-Achse des internen Neigungssensors
- 50
- Hängetachymeter
- 51
- Neigungswert
der X-Achse des internen Neigungssensors
- 52
- Auftreffpunkt
- 53
- Photodetektor
- 54
- Neigungssensor
nach dem Stand der Technik
- 60
- Einrichtung
nach dem Stand der Technik
- 70
- erfindungsgemäße Einrichtung