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Die
Erfindung betrifft ein Abblas-Gerät insbesondere für gedrehte
oder gefräste
Industrie-Teile.
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Bei
der Bearbeitung von aus Metall bestehenden Werkstücken mittels
Dreh- oder Fräsmaschinen
werden Kühlschmierstoffe
eingesetzt, die nach der Bearbeitung der Teile wieder entfernt werden müssen. Dies
geschieht bisher in der Weise, dass die hier allgemein als Industrie-Teile
bezeichneten Werkstücke
oder dergleichen mit Pressluft abgeblasen werden, die unter sehr
hohem Druck steht. Dabei geraten schädliche Substanzen, insbesondere
Aerosole, in die Luft, die gesundheitsgefährdend und im Falle der Aerosole
krebserregend sind. Es ist daher auch bekannt, dass das Abblasen
der Industrie-Teile in einer geschlossenen Kabine erfolgt, in der
die Arbeitsperson mit einer Schutzmaske arbeitet, wobei die verunreinigte
Luft durch einen Ventilator aus der Kabine abgeführt werden kann.
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Diese
Vorgehensweise erfordert einen großen Energie- und Arbeitsaufwand
und kann die Gesundheitsgefahren durch die mit Aerosolen und dergleichen
belastete Luft nicht ausschließen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere
Lösung
für dieses
Problem anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung sieht ein Abblas-Gerät
mit einem Gehäuse
vor, das mit einem Deckel versehen ist, der zu öffnen und zu schließen ist.
In dem Gehäuse
befindet sich ein Teile-Behälter
zur Aufnahme von abzublasenden Teilen oder Werkstücken, sowie
ein Gebläse
bzw. eine herkömmliche
Turbine, die mit einem geringen Energieverbrauch Luft durch Luftleitungen
bläst,
die mit einer Luftführungseinrichtung versehen
sind. Das Gebläse
(bzw. Ventilator oder Turbine) erzeugt dabei eine Luftströmung mit
im Vergleich zu Pressluft niedrigem Druck in der Größenordnung
von beispielsweise 350 bis 400 Millibar, ohne dass die Erfindung
hierauf beschränkt
ist. Außerdem
ist erfindungsgemäß eine Filtereinrichtung vorgesehen,
die sich bevorzugt an der Außenseite des
Gehäuses
befindet. Die Erfindung sieht ferner vor, dass bei geschlossenem
Deckel die Luftführungseinrichtung
die Luft in einem Rezirkulationskreislauf auf den Teile-Behälter richtet
und bei geöffnetem
Deckel automatisch durch die Filtereinrichtung hindurch aus dem
Gehäuse
heraus führt.
Dabei ist völlig überraschend,
dass Kühlschmierstoffe
und ähnliche
beim Fräsen
und Drehen eingesetzte Substanzen durch Luftströme mit niedrigem Druck abgeblasen
werden können.
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Die
Werkstücke
werden in den Teile-Behälter gelegt,
der vorzugsweise eine gitterartige Struktur hat, so dass die Teile
allseitig von Luft umströmt
werden können,
wodurch die zunächst
anhaftenden Kühlschmierstoffe
und dergleichen allmählich
abgelöst
bzw. abgeblasen werden. Die Luft zirkuliert so lange, bis die gewünschte Abblas-Wirkung
eingetreten ist, was beispielsweise eine Zeitspanne von 30 Sekunden
bis 3 Minuten in Anspruch nehmen kann, wenn die Turbine zuvor schon
gelaufen ist und Betriebstemperatur hat. Beim Umlauf der Luft durch
das Gebläse
und die anschließenden
Luftleitungen, die durch starre Rohre oder flexible Schläuche gebildet sein
können,
und durch den den Teile-Behälter
umgebenden Raum erwärmt
sich die Luft selbsttätig, ohne
dass hierzu eine Heizeinrichtung erforderlich ist. Versuche haben
ergeben, dass bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abblas-Gerätes ohne
Heizeinrichtung Lufttemperaturen von bis zu 50°C erreicht werden. Sollte die
Temperatur so hoch sein, dass die Gefahr einer Gasexplosion in dem
Gerät bestünde, was
von den pyhsikalisch-chemischen Eigenschaften der abzublasenden
Stoffe abhängt, kann
die Luft durch eine Kühleinrichtung
gekühlt
werden, die beispielsweise an einer Seitenwand des Gerätes angeordnet
sein kann und den durch eine aus dem Gehäuse herausführende Luftleitung strömenden Luftstrom
kühlt,
oder das Gerät
wird durch eine Sicherungseinrichtung abgeschaltet.
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Wenn
der umlaufende Luftstrom die Kühlschmierstoffe
oder dergleichen von den Werkstücken abgeblasen
hat, wird der Deckel des Gerätes
geöffnet,
wobei vorzugsweise durch diesen Öffnungsvorgang
die Luftführungsvorrichtung
so betätigt
wird, dass sie den von dem Gebläse
kommenden Luftstrom nun nicht mehr in Richtung des Teile-Behälters lenkt,
sondern zu der Filtereinrichtung, die bevorzugt unter dem Boden
des Gehäuses
angeordnet ist. Die Filtereinrichtung enthält bevorzugt einen Kohlefilter, der
von der Aerosole oder andere Substanzen mitführenden Luft durchströmt wird,
wodurch die Luft vollständig
gereinigt wird. Dabei strömt
oben durch den geöffneten
Deckel Umgebungsluft in das Gerät, aus
dem die gesamte verunreinigte Luft durch den Filter abgeführt wird.
Da dieser Vorgang nur eine geringe Zeitspanne in Anspruch nimmt,
wird der Kohlefilter verhältnismäßig wenig
beansprucht, so dass seine Nutzungsdauer lang ist. Es dürfte ausreichen, den
Kohlefilter bei dem erfindungsgemäßen Abblas-Gerät nur ein-
oder zweimal im Jahr auszutauschen.
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Dieser
Austausch ist schnell und einfach zu bewerkstelligen, wenn nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung der Kohlefilter an einem
Rahmen befestigt ist, der nach Art einer Schublade in Aufnahmeschienen
einschiebbar ist, die sich unter dem Boden des Gehäuses befinden.
Dabei versteht es sich, dass der Kohlefilter mit seinem Rahmen derart
dicht an dem Boden des Gehäuses
anliegt, dass keine Luft ungefiltert entweichen kann.
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Mit
großem
Vorteil wird vorgeschlagen, dass in dem Gehäuse unter dem Teile-Behälter ein
Zwischenboden angebracht ist, der den Behälterraum in einen oberen und
einen unteren Raum unterteilt. Dieser Zwischenboden, der bevorzugt
durch ein ebenes Blech gebildet ist, das an der Gehäusewand
angeschweißt
ist, ist zu einer Seite hin geneigt und führt in einen Auffangbehälter, in
dem sich von den Werkstücken
abgeblasene Flüssigkeiten
ansammeln, die von Zeit zu Zeit aus dem Gehäuse abgelassen werden.
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Zweckmäßigerweise
ist das Gebläse
an der Unterseite des Zwischenbodens befestigt, das durch eine entsprechende
Aussparung in dem Zwischenboden mit dem darüber befindlichen Raum in Verbindung
steht. Da der Teile-Behälter
bevorzugt gitterförmige
Wände und
einen gitterförmigen
Boden hat, sollte der über
der in das Gebläse
führenden
Aussparung befindliche Bereich des Bodens des Teile-Behälters geschlossen
sein, damit abtropfende Flüssigkeit
nicht in das Gebläse
gelangt.
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Das
Gebläse
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung über einen Luftleitungsabschnitt,
der bevorzugt aus einem starren Rohr besteht, mit der oben erwähnten Luftführungseinrichtung
verbunden, die den ankommenden Luftstrom entweder zu der oberen
Kammer oder zu dem Filter richtet.
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Dabei
ist bevorzugt, dass wenigstens eine Luftleitung aus dem Gehäuse heraus
zu einer Aussparung in dem Deckel führt, so dass wenigstens ein Luftstrom
von oben auf den Teile-Behälter,
bzw. Teile-Korb gerichtet wird.
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Wenigstens
eine weitere Luftleitung führt
bevorzugt unterhalb des Zwischenbodens zu einer zugehörigen Aussparung
in dem Zwischenboden, so dass dieser wenigstens eine weitere Luftstrom
die in dem Teile-Behälter
befindlichen Werkstücke
von unten anbläst.
Die Austrittsöffnung
kann mit einer Klappe versehen sein, die den Eintritt von Flüssigkeit
verhindert. Falls erforderlich, können weitere Luftströme in den
oberen Raum einmünden.
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Die
andere Luftbahn, die nach dem Öffnen des
Deckels den von dem Gebläse
erzeugten Luftstrom zu dem Filter richtet, führt von der Luftleitungseinrichtung
zum Boden des Gehäuses,
das eine entsprechende Aussparung enthält.
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Es
ist ein sehr vorteilhaftes Merkmal des Abblas-Gerätes, dass
der Luftstrom automatisch zu der Filtereinrichtung gerichtet wird,
wenn der Deckel des Gerätes
geöffnet
wird. Hierzu wird vorgeschlagen, dass die Luftführungseinrichtung eine Klappe
oder eine ähnliche
Luftleiteinrichtung aufweist, die mit einem vorzugsweise stabförmigen Element
verbunden ist, das von einer Feder an den geschlossenen Deckel angedrückt ist.
Die Ausbildung ist so getroffen, dass sich das stabförmige Element
in seiner Führung bei
der Schwenkbewegung des Deckels in Öffnungsrichtung so verlagert,
dass die Klappe oder dergleichen, die zu der oberen Kammer führende Luftbahn verschließt und gleichzeitig
die zu der Filtereinrichtung führende
Luftbahn freigibt. Hierdurch setzt praktisch unmittelbar mit dem Öffnen des
Deckels das Absaugen der verunreinigten Luft aus der oberen Kammer
ein, so dass aus der oberen Gehäuseöffnung keine
(verunreinigte) Luft austritt. Somit sind Gesundheitsgefahren für eine Bedienungsperson vermieden.
Das Umleiten des Luftstroms zum Filter kann beispielsweise bei einem Öffnungswinkel
des Deckels von ca. 15° einsetzen.
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Das
erfindungsgemäße Abblas-Gerät zeichnet
sich durch einen einfachen und robusten Aufbau und einen geringen
Energieverbrauch aus. Gesundheitsgefahren durch abgeblasene Aerosole
oder dergleichen sind vermieden.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
des Abblas-Gerätes
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen auf weitgehend schematische
Weise:
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1 und 2 einen
Längsschnitt
und einen Querschnitt durch das Gerät mit geschlossenem Deckel;
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3 und 4 das
Gerät der 1 und 2 mit
geöffnetem
Deckel;
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5a und 5b eine
Verriegelungseinrichtung für
das Regelsystem der Luftführung
in der Position ”Deckel
verriegelt”;
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6a und 6b die
Verriegelungseinrichtung in der Position ”Deckel öffnen”.
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Das
in den Figuren dargestellte Abblas-Gerät enthält ein Gehäuse 1, das mit einem
schwenkbaren Deckel 2 versehen ist und auf vier Füßen 3 steht. Ein
eingeschweißter
Zwischenboden 4 unterteilt den Innenraum des Gehäuses 1 in
einen oberen Raum 5, der von dem Deckel 2 begrenzt
ist, und einen unteren Raum 6, der von dem Boden 7 des
Gehäuses 1 begrenzt
ist.
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In
dem oberen Raum 5 befindet sich ein Teile-Behälter 8,
der auch am Boden eine gitterähnliche Struktur
hat und in den die abzublasenden Werkstücke oder dergleichen eingelegt
werden.
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Der
Zwischenboden 4 hat – wie
die 2 und 4 zeigen – eine seitliche Neigung und
führt in
einen Auffangbehälter 9 für von den
Werkstücken abtropfende
bzw. abgeblasene Flüssigkeiten
wie Kühlschmierstoffe.
Der Auffangbehälter 9 ist
mit einer Abdeckung 10 und einem Anschluss 11 für eine Ablasseinheit
zur Entleerung des Auffangbehälters
versehen.
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An
der Unterseite des Zwischenbodens 4 ist ein herkömmliches
Gebläse
oder allgemein ausgedrückt:
eine Luftbeschleunigungseinheit befestigt. Dieses Gebläse 12 saugt
Luft aus der oberen Kammer 5 durch eine entsprechende Aussparung
in dem Zwischenboden 4 an. Die Luft gelangt durch ein mit dem
Gebläse 12 verbundenes
Luftleitungsrohr 13 zu einer Luftführungseinrichtung 14,
die je nach Stellung einer darin angeordneten Klappe die Luft entweder zu
dem oberen Raum 5 oder durch den unteren Raum 6 zu
einer Filtereinrichtung 15 leitet.
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In
dem ersten Fall gelangt die Luft durch ein Luftrohr 16 unterhalb
des Zwischenbodens 4 durch eine zugehörige Aussparung des Zwischenbodens 4 etwa
mittig unter den Teile-Aufnahmebehälter 8, während ein
weiterer Luftstrom durch eine Luftleitung 17 aus dem Gehäuse 1 heraus
zur Oberseite des Deckels 2 führt, aus dem der Luftstrom
etwa mittig über dem
Teile-Behälter 8 austritt.
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Die
Luft zirkuliert auf der beschriebenen Bahn bei geschlossenem Deckel 2 so
lange, bis die Kühlschmierstoffe
oder dergleichen von den Werkstücken
abgeblasen sind.
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Die
Klappe (oder eine andere geeignete Umlenkeinrichtung) der Luftführungseinrichtung 14 ist
an einem stabförmigen
Element 18 befestigt, das durch eine nicht dargestellte
Feder nach oben vorgespannt und von dem geschlossenen Deckel nach
unten gedrückt
ist. Wenn der Deckel 2 geöffnet wird, wird das stabförmige Element 18 durch
die Kraft der Feder nach oben verschoben und verstellt dabei die
Luftleiteinrichtung bzw. Klappe so, dass der Luftstrom in ein unteres
Luftrohr 19 eintritt, das zu einer mittigen Aussparung 20 in
dem Boden 7 des Gehäuses 1 führt. Von
dort gelangt der Luftstrom in den querschnittlich etwa W-förmigen Kohlefilter 15,
der von der Luft durchströmt
wird und dabei alle Schadstoffe aus der Luft herausfiltert. Der
Kohlefilter 15 ist an einem Rahmen 16a befestigt,
der nach Art einer Schublade in Führungsleisten 17a unter
dem Boden 7 des Gehäuses 1 eingeschoben
ist.
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Die
Luftleitung 17, die zu dem schwenkbaren Deckel 2 führt, kann
durch einen biegsamen Schlauch gebildet oder mit geeigneten Gelenken
versehen sein.
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In
den 5a, 5b, 6a und 6b ist
eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
des Abblas-Gerätes
liegt das stabförmige
Element 18 nicht an der Unterseite des Deckels 2 des
Gerätes an,
sondern in der Position ”Deckel
geschlossen” an der
Unterseite eines Verriegelungshakens 20, der an einer seitlichen
Maschinenwand angebracht ist. Eine Verriegelungseinrichtung erstreckt
sich von dem Deckel 2 seitlich versetzt zu dem stabförmigen Element 18 und
etwa parallel zu diesem und hat an seinem Ende einen abgewinkelten
Riegel 21, der das stabförmige Element 18 mit
der daran befestigten Klappe 22 gegen die Kraft einer Feder 23 nach
unten drückt, die
sich an einem Bund 24 des stabförmigen Elements 18 abstützt. Der
Schaft 25 der Verriegelungseinrichtung erstreckt sich durch
den Deckel 2 hindurch und ist über diesem mit einem Griff 26 verbunden,
mit dem der Schaft 25 mit dem abgewinkelten Riegel 21 gegen
die Kraft einer Drehfeder 26 in die in den 6a und 6b dargestellte
Position drehbar ist, in der das stabförmige Element 18 an
dem Haken 20 vorbei nach oben schnellt. Dabei wird der
Luftstrom, der in der verriegelten Position des Deckels von der
Klappe 22 zum oberen Trocknungsausgang 27 geleitet
wird, zu dem unteren Ausgang Filtereinheit 28 umgelenkt.
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Wenn
in der in den 6a und 6b dargestellten
Position der Verriegelungseinrichtung der Deckel geöffnet wird,
dreht sich der Riegel 21 in Folge der Rückstellkraft der Drehfeder 26 oberhalb
des Kopfendes des stabförmigen
Elementes 18 in die Ausgangsstellung zurück, so dass
bei einem späteren
Schließen
des Deckels der Riegel 21 das stabförmige Element wieder in die
in 5a dargestellte Position zurückdrückt, in der die Klappe 22 den
Zugang zu dem Ausgang Filtereinheit 28 verschließt und den oberen
Ausgang 27 freigibt. Der Haken 20 hat an seiner
Oberseite eine schräge
Kopffläche 29,
auf die der Riegel 21 beim Verriegelungsvorgang auftrifft,
wobei beispielsweise der Haken 20 gegen Federkraft seitlich
ausweichen kann, bis der Riegel 21 unter den Haken 29 einschnappen
kann.
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Auf
dem stabförmigen
Element 18 sitzt oberhalb der Klappe 22 eine Feder 30 für die Feineinstellung
der Klappe 22, wobei sich die Feder an einem oberhalb der
Klappe an dem stabförmigen
Element 18 angebrachten Bund 31 abstützt und
die Klappe 22 gegen einen unteren Anschlag des stabförmigen Elements 18 andrückt.
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Diese
Ausbildung hat den Vorteil, das bereits vor dem Öffnen des Deckels ein Unterdruck
in dem Gehäuse
erzeugt wird, so dass beim Öffnen
des Deckels keine Luft mit schädlichen
Bestandteilen austritt, die eine Bedienungsperson gefährden könnte.