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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem System zur Belüftung von individuellen Arbeitsplätzen zur Vermeidung von Tröpfcheninfektionen, insbesondere mit einem Belüftungselement, das unabhängig von seiner technischen Umgebung autark arbeitet und individuell eingestellt und geregelt werden kann, um möglichst die Luftströmung keimfrei, virenfrei, bakterienfrei, bzw. die Schadstoffkonzentration zu reduzieren und um die Übertragung schadstoffbelasteter Tröpfchen und eine damit verbundene Tröpfcheninfektion zu vermeiden.
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Zur Belüftung von Arbeitsplätzen ist es im Stand der Technik bekannt, über einem einzelnen Arbeitsplatz ein Belüftungselement anzuordnen, aus dem gereinigte vorbehandelte Luft ausströmt, die darüber hinaus erwärmt oder gekühlt werden kann. Diese vorbehandelten und/oder temperierten Luftmengen werden einem Rohrleitungssystem zugeführt, das die Teilluftmengen auf die einzelnen, über den Arbeitsplätzen angeordneten Vorrichtungen verteilt. Als nachteilig an Systemen dieser Art wird es empfunden, dass sie für Räume, wie beispielsweise große Hallen mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen, unflexibel und darüber hinaus im Vergleich zur tatsächlichen Notwendigkeit überdimensioniert und damit energieaufwendig und kostenintensiv sind. Darüber hinaus wird bei den im Stand der Technik bekannt gewordenen Systemen die zugeführte Frischluft weder entkeimt noch von Viren und/oder Bakterien befreit.
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Ferner ist im Stand der Technik aus der Druckschrift
WO 2009/087094 A1 eine Anordnung von mindestens einem Leuchtmittel und mindestens einem in diesem Gehäuse untergebrachten Wärmetauscher bekannt geworden, wobei das Gehäuse als flache Pendelleuchte ausgebildet ist, die von der Decke des Raumes abgehängt werden kann. Diese Anordnung ist sowohl für die Beleuchtung als auch die Klimatisierung eines Raumes, in dem mindestens ein Arbeitsplatz angeordnet ist, geeignet. Als nachteilig an dieser Anordnung wird es empfunden, dass die aus dem Gehäuse ausströmende Luft weder staubfrei noch keimfrei auf den Arbeitsplatz einströmt und somit weder den arbeitsrechtlichen noch den Vorschriften der TRBA-Verordnung entspricht.
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Weiterhin ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 31 49 832 A1 eine Raumanlage zur Erzeugung eines Individualklimas im Bereich des jeweiligen Arbeitsplatzes bekannt geworden, bei der über jedem einzelnen Arbeitsplatz ein kastenförmiges Aufnahmeelement mit mindestens einem Luftauslass angeordnet ist, wobei die Zuluft einem Rohrsystem oberhalb der Raumdecke von außen zugeführt wird. Da jedes einzelne Aufnahmeelement mit einem geringeren Abstand über dem Arbeitsplatz angeordnet werden kann als die Raumdecke selbst, kann jeder Arbeitsplatz individual klimatisiert werden, ohne dass dieses Individualklima vom raum- und lufttechnischen Zustand im übrigen Raum beeinflusst wird.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 40 05 331 A1 ist ferner eine mobile Abfallaufbereitungsanlage bekannt geworden, bei der in einem bestimmten Bereich zur manuellen Sortierung des Restmülls Personen innerhalb der mobilen Kabine an einem Arbeitsplatz positioniert sind und der Arbeitsplatz individuell mit Frischluft von außen versorgt wird, wobei in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes die Frischluft zu-und abgeführt wird.
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Ferner ist aus der
DE 20 2016 106 540 U1 ein Gehäuse mit mindestens einem Luftauslass und mit einer Zufuhrleitung bekannt geworden, bei dem aus den Seitenflächen des Gehäuses einzelne einstellbare Luftauslässe angeordnet sind, deren Richtung individuell eingestellt werden kann.
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Weiterhin ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2013 102 121 A1 eine Vorrichtung mit Beleuchtungs- und Klimafunktion bekannt geworden, bei der im Bereich des Ventilator mindestens eine UV-Lichtquelle zur Entkeimung der eintretende Luft vorgesehen ist, sodass infolge der Bestrahlung mit UV-Licht Bakterien und Viren abgetötet werden sollen.
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Als nachteilig wird es am gesamten oben genannten Stand der Technik empfunden, dass einerseits nicht sichergestellt werden kann, dass mit den genannten Anlagen die Reinhaltung der zugeführten Luftströmung von Keimen, Viren, Bakterien und Staubpartikel gewährleistet ist und darüber hinaus die verbrauchte Energie nicht zurückgewonnen wird und im Vergleich zur erbrachten Leistung relativ groß ist, wobei der technische Aufwand relativ hoch und in der Praxis zu unflexibel ist.
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Ein weiterer Nachteil der im Stand der Technik bekannten Geräte und Anordnungen wird darin gesehen, dass die zugeführten Luftmassen von außen den Anlagen zugeführt werden und dadurch ständig neue Schadstoffe dem zu belüfteten Raum zugeführt werden.
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Nachteilig ist es auch, dass die behandelten Luftmassen nicht gerichtet in den Raum geblasen werden, sondern verwirbelt aus der Luftaustrittsöffnung heraustreten können.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein nach diesem Verfahren arbeitendes System zur Verfügung zu stellen, dass die Nachteile des Stands der Technik beseitigt und die gereinigten Luftmengen in der Lage sind, zielgerichtet einen vorbestimmten Ort schadstofffrei zu halten, um Maßnahmen zu ergreifen, die eine Tröpfchenübertragung und die damit verbundene Tröpfcheninfektion verhindert, wobei das System kostengünstig in der Anschaffung und energiesparend im Betrieb ist.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind den Unteransprüchen und der Beschreibung, sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
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Das erfindungsgemäße System zur keim-, bakterien- und vierenfreien Belüftung, sowie die Verhinderung von Übertragungen schadstoffbelasteter Tröpfchen an mindestens einem Ort, der als Arbeitsplatz in einem begrenzten Raum ausgebildet sein kann und mindestens ein Belüftungselement und mindestens einen Schadstofffilter und mit mindestens einer Zuluftöffnung ausgerüstet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Belüftungselement autark ausgebildet ist, d.h. unabhängig von seiner technischen und Umweltumgebung und oberhalb des zu belüfteten Ortes angeordnet ist, wobei die Zuluftöffnung des autarken Belüftungselements, durch die Zuluft in das System bzw. in das Belüftungselement eintritt, innerhalb des Raumes angeordnet ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, dass der mindestens eine Schadstofffilter, der die Luftmassen keim- viren und bakterienfreifrei macht, bzw. pathogene Keime zumindest reduziert, oberhalb der Luftaustrittsöffnung angeordnet ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass das oberhalb des Schadstofffilters zwischen einem strömungserzeugenden Ventilator und dem mindestens einen Schadstofffilter zumindest eine UV-Quelle angeordnet ist, deren Strahlung auf den Schadstofffilter gerichtet ist und/oder einwirkt und dabei vorzugsweise Keime, Viren und Bakterien abtötet.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass im Bereich der Luftaustrittsöffnung des Belüftungselements zumindest an den Randbereichen eine Einrichtung angeordnet werden kann, die eine schnellere Luftbewegung erzeugt, als die Luftbewegung im übrigen Bereich der Luftaustrittsöffnung, wobei die schnellere Luftbewegung mögliche, in der Umgebung Umgebungsluft befindlichen pathogenen Tröpfchen davon abhält, in das Innere der Luftströmung einzudringen und die arbeitende Person zu infizieren.
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Dabei ist es vorteilhaft, dass die Einrichtung als Düse mit einer Schöpflippe ausgebildet ist, deren Breite und Fläche veränderbar ausgebildet sein kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Einrichtung an verschiedenen Stellen der Luftaustrittsöffnung des Belüftungselement angeordnet und befestigt werden kann, vorzugsweise jedoch im Randbereich der Luftaustrittsöffnung.
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Vorteilhaft ist es auch, dass das mindestens eine autarke Belüftungselement sowohl mechanisch als auch elektrisch an- und abschaltbar ausgebildet ist und diese Abschaltung in einem Regelkreis eingebunden werden kann, der von einer Schaltzentrale, zum Beispiel einem Schaltschrank, ferngesteuert werden kann. Durch die mit der Erfindung getroffenen Maßnahmen wird erreicht, dass bei zumindest gleichbleibender Luftqualität nicht immer alle Belüftungselemente gleichzeitig eingeschaltet sind und dadurch der Energieverbrauch zumindest eingeschränkt wird. Des weiteren wird mit den erfindungsgemäßen Maßnahme ein hoher Reinheitsgrad der auf den Arbeitsplatz einströmenden Luftmengen erzielt, der den Anforderungen der Arbeitsrichtlinien und der TRBA-Verordnung entspricht, weil der gesamte Arbeitsbereich dauerhaft entkeimt bzw. Viren-und Bakterien frei gehalten wird. Infolge dieser Maßnahmen wird die Schadstoffkonzentration innerhalb des Raumes erheblich reduziert.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass mindestens ein Belüftungselement ortsverschieblich angeordnet ist, wobei das mindestens eine ortsverschiebliche Belüftungselement an einem Führungssystem, das als Schienenleitsystem ausgebildet sein kann, angeordnet ist, wobei selbstverständlich andere Vorrichtungen ebenfalls denkbar sind.
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Allgemein ist es auch vorteilhaft, dass das Belüftungselement an einer ortsverschieblichen Halterung, wie beispielsweise einen Ständer zentral befestigt ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das mindestens eine Belüftungselement ortsverschieblich angeordnet ist, was sich besonders günstig auf nicht ortsfeste Arbeitsplätze auswirkt.
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Vorteilhaft ist es auch, dass das autarke Belüftungselement eine frei wählbare Strömungsleistung aufweist, die eine hohe Strömungsleistung zwischen 500 - 10.000 m3/h, vorzugsweise etwa 500-2000 m3/h aufweist.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass das autarke Belüftungselement mindestens einen Schadstofffilter, zum Beispiel einen HEPA-Filter (High-Efficency-Particulate-Airfilter) aufweist, der im Austrittsbereich der Frischluftströmung aus dem Gehäuse des autarken Belüftungselements angeordnet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass die auf die am Arbeitsplatz tätige Person einströmende Luft zumindest weitgehend keimfrei, virenfrei und bakterienfrei ist.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass das autarke Belüftungselement mindestens einen Vorfilter im Bereich des Eintritts der Zuluft in die Zuluftlöffnung des Belüftungselements bzw. des Systems angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist es auch, dass im System ein Heizelement oder ein Kühlelement angeordnet werden kann, das in der Lage ist, die Luftmengen zu temperieren.
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Vorteilhaft ist es ferner, mindestens einen Luftvorfilter im Eingangsbereich der Zuluftströmung anzuordnen, der zumindest größere Partikel daran hindert, ins Innere des Belüftungselements zu gelangen, um zu vermeiden, dass die Standzeiten des gesamten Systems, insbesondere des HEPA-Filters verkürzt werden.
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Die Methode zur keim- und virenfreien Belüftung mindestens eines Ortes, der als Arbeitsplatzes in einem begrenzten Raum mit mindestens einem autark arbeitenden Belüftungselement ausgebildet werden kann, zeichnet sich dadurch aus, dass mit dem mindestens einem autark arbeitenden, oberhalb des Arbeitsplatzes angeordneten Belüftungselement eine Luftströmung erzeugt wird, die an verschiedenen Querschnittsorten in einer Schnittebene unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten aufweist, wodurch das Eindringen von Schadstoffen belastete Tröpfchen und eine damit verbundene Infektion der arbeitenden Person verhindert wird.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die dem System, bzw. dem einzelnen Belüftungselement zugeführten Luftmengen dem begrenzten Raum entnommen werden kann und infolge des Umwälzprozesses der Luftmassen die gesamten Raumluft entkeimt und gereinigt wird, wobei gleichzeitig eine nahezu vollständige Wärmerückgewinnung der eingespeisten Energie erfolgt.
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Vorteilhaft ist es auch, dass mindestens ein autark arbeitendes Belüftungselement durch ein Regelungssystem voll automatisch von einer Schaltzentrale bzw. einer Fernbedienung aus eingestellt werden kann.
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Dabei ist es vorteilhaft, dass zumindest das autarke Belüftungselement dem jeweiligen Anwendungsfall und seinen Umweltbedingungen sowohl in der Ausstattung als auch in der Leistung angepasst wird, wodurch eine hohe Flexibilität des gesamten Systems gewährleistet werden kann.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass mehrere autark arbeitende Belüftungselemente dem jeweiligen Anwendungsfall und seinen Randbedingungen entsprechend zusammengesetzt werden.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass die mögliche Abluft im unteren Bereich des Arbeitsplatzes abgesaugt wird und dem Arbeitsraum oder mindestens einem Belüftungselement direkt zugeführt wird.
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Im nun Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen im Detail näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems (1) zur Belüftung mindestens eines Arbeitsplatzes (2) in einem Raum (3) mit mindestens einem Belüftungselement (4), dessen Luftströmung (5',5") das Eindringen von schadstoffbelasteten Tröpfchen verhindert;
- 2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Belüftungselements (4) mit seinen wesentlichen Bauelementen;
- 3 eine schematische Seitenansicht eines Arbeitsplatzes (2) mit einer Anordnung eines Belüftungselement (4) mit einer zentralen Aufhängung an einer Halterung (25);
- 4 eine vergrößerte Darstellung der Einrichtung (9), die an einer Seite der Luftaustrittsöffnung (21) angeordnet ist;
- 5 eine schematische Draufsicht auf die Luftaustrittsöffnung (21) des Belüftungselements (4);
- 6 ein Ausführungsbeispiel mit 3 Arbeitsplätzen (2), die von drei Belüftungselement (4) belüftet werden, wobei die einzelnen Belüftungselemente (4) über ein Schienensystem (35) ortsverschiedentlich angeordnet sind.
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Die 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems 1 zur Belüftung mindestens eines Arbeitsplatzes 2 in einem Raum 3 mit mindestens einem Belüftungselement 4, dessen Luftströmung 5 mindestens einen Filter 6 passiert. Dabei ist das Belüftungselement 4 oberhalb des Arbeitsplatzes 2 in einem größeren Raum 3, zum Beispiel in einem Supermarkt oder einer Großraumhalle mit einem Förderband, auf dem ungeordnetes Material aufliegt, das von mehreren Personen aussortiert werden muss, angeordnet, wobei der Arbeitsplatz 2 als Sitzplatz für eine Kassierperson, die auf einem Stuhl 7 sitzen kann, ausgebildet ist. Die Kassierperson auf dem Stuhl 7 wird dabei von einer Luftströmung 5' umgeben was durch nach unten weisende Vektor-Pfeile angedeutet ist, wobei die längeren Vektor-Pfeile 5" eine stärkere Strömung symbolisieren. Zwischen der Kassierperson und einem möglichen Kunden ist ein Pult 8 in Form eines Förderbandes angeordnet, auf dem zu verkaufende Waren aufgelegt werden. Hierbei trägt der Kunde ständig Viren und Bakterien sowie andere pathogene Keime an den Arbeitsplatz 2 heran, an dem sich die Kassierperson aufhält. Damit die von dem Kunden ausgesendeten pathogenen Keime den Arbeitsplatz nicht erreichen, ist zwischen der Kassierperson und dem Kunden eine stärkere Luftströmung 5" als Trennschleier angeordnet, deren Funktion es ist, die möglichen pathogenen Schadstoffe vom Arbeitsplatz 2 ab- oder fernzuhalten. Die stärkere Strömung 5" wird durch eine Einrichtung 9, die als Düse ausgebildet sein kann und im unteren Bereich des Belüftungselement 4 angeordnet ist, erzeugt. Die Funktion des Belüftungselement 4 wird weiter unten näher beschrieben. Da mögliche pathogene Keime auch von anderen Seiten, zum Beispiel von der Rückseite durch einen weiteren Kunden an einem anderen Arbeitsplatz übertragen werden können, kann die Einrichtung 9 auch an anderer Stelle einer Luftaustrittsöffnung des Belüftungselement 4 angeordnet werden, sodass auch im Rücken der Kassierperson eine stärkere Luftströmung 5" herrscht.
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Die 2 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Belüftungselements 4 vergrößert in seinen Einzelheiten. Das Belüftungselement 4 besteht aus einem luftdichten Gehäuse 10, in dem die einzelnen Bauelemente in kompakter Bauweise angeordnet sind. Der primäre Luftstrom 5 tritt durch eine Lufteintrittsöffnung 11 in das Gehäuse 10 ein, wobei im Eintrittsbereich ein Vorfilter 12 angeordnet ist, der Staub und Fasern, sowie größere Partikel, die in der Luft schweben, ausfiltert. Nach dem Vorfilter 12 ist in Strömungsrichtung ein Temperierelement 13 angeordnet, mit dem die angesaugte Luft im vorliegenden Ausführungsbeispiel abgekühlt werden kann. In Strömungsrichtung hinter dem Temperierelement 13, das als Kühlelement ausgebildet ist, ist ein weiteres Temperierelement 14 angeordnet, das als Heizelement ausgebildet ist, wobei im Prinzip ein Temperaturelement ausreichend sein kann. Innerhalb des Gehäuses 10 ist eine Trennwand 15 angeordnet, die eine Trennung zwischen der vorbehandelten Primärluft und der nachbehandelten Sekundärluft bildet. Die Luftströmung wird durch einen Ventilator 16 erzeugt und in den Sekundärraum 17 eingeblasen. Infolge der eingeblasenen Luftströmung in den Sekundärraum 17 wird hier ein gewisser gleichmäßiger Überdruck aufgebaut, sodass die eingetretenen Luftmassen von mindestens einer UV-Quelle 19 gleichmäßig bestrahlt werden können, je nach Ausrichtung der Strahlen, sodass bereits hier erste pathogene Schadstoffe abgetötet werden können. Die noch in der Luft verbliebenen Keime und Viren, sowie Bakterien und andere pathogene Keime werden anschließend mit einem sogenannten HEPA-Filter 6 ausgefiltert, sodass die aus der großflächigen Luftaustrittsöffnung 21 des Belüftungselements 4 austretenden Luftmassen 5', 5" absolut keim- und virenfrei sind. Da die Hauptstrahlung der mindestens einen UV-Quelle 19 so ausgerichtet ist, dass sie auf die gesamte Oberfläche des HEPA-Filters 6 auftrifft, tötet sie auch die im Filter angesammelten Keime und Viren bzw. pathogenen Schadstoffe völlig ab, sodass auch der HEPA-Filter selbst keimfrei ist und bei Bedarf mühelos ausgetauscht werden kann und keine Probleme bei der Entsorgung des HEPA-Filters entstehen. Nachdem die vorbehandelte Zuluft sowohl das Heizelement 14 als auch das Kühlelement 13 passiert haben, wie bereits erwähnt, gelangen die Luftmengen in einen Hohlraum 17, in dem ein leichter Überdruck aufgebaut wird, sodass die Luftmengen durch den Schadstoff-Filter 6 hindurchtreten können, der dazu dient, Partikel bis zu 0,1 µm, wie beispielsweise Viren lungenschädigende Stäube, Milbeneier oder Pollen, Rauchpartikel, Asbest, Bakterien, diverse toxische Stäube und Aerosole aus der Luft auszufiltern. Der HEPA-Filter wird überwiegend in Reinräumen mit höchsten Anforderungen der ISO Klasse 5 und besser verwendet. HEPA-Filter arbeiten mit einer Effizienz von mindestens 99,999 % gegenüber Partikeln mit Korngrößen um 0,1 µm. Der Aufbau eines HEPA-Filters ist im allgemeinen Stand der Technik bekannt. Ein HEPA-Filter ist nach verschiedenen Wirkprinzipien aufgebaut, wie beispielsweise einer Siebwirkung, bei der Partikel aufgrund ihrer Größe zwischen den Filterfasern hängen bleiben oder dem Trägheitseffekt, bei dem größere Partikel nicht dem Luftstrom, sondern auf Grund ihrer Trägheit im Filter Material hängen bleiben. Ferner wirkt ein Sperreffekt, bei dem kleinere Partikel zwar dem Luftstrom folgen, aber an bestimmten Fasern des Filters haften bleiben, wenn sie der entsprechenden Filterfaser sehr nahe kommen. Infolge der Abtötung der Keime, Viren und Bakterien ist ein gefahrloser Filterwechsel mühelos gewährleistet. Die aus der Luftaustrittsöffnung 21 austretende Luftströmung 5', 5" ist dann auf den zu schützenden Arbeitsplatz 2 gerichtet.
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Die 3 zeigt eine schematische Ansicht eines Arbeitsplatzes 2 mit einer Anordnung eines Belüftungselements 4, das an einer Halterung zentral befestigt ist. Die Halterung besteht aus einem senkrecht aufgestellten und in der Länge verstellbaren Gestänge 25, an dessen oberen Ende eine Quertraverse 26 angeordnet ist, an der das Belüftungselement 4 zentral aufgehängt ist. Die Halterung weist einen Fuß 27 auf, der der gesamten Halterung einen festen Halt bietet, sodass das Belüftungselement an jedem passenden beliebigen Ort aufgestellt werden kann. In dieser Darstellung auf der rechten Seite des Gehäuses 10 ist eine Leuchte 24 angeordnet, deren Lichtstrahlung auf den Arbeitsplatz 2 gerichtet ist.
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Die 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Einrichtung 9, die an einer Seite der Luftaustrittsöffnung 21 angeordnet ist. Die Einrichtung 9 ist im Randbereich der Luftaustrittsöffnung 21 zur Strömungsverdichtung angeordnet, wobei die Einrichtung 9 als Düse ausgebildet ist. Die Düse der Einrichtung 9 kann als Langlochdüse oder Mehrlochdüse ausgebildet sein, was sich nach dem jeweiligen Anwendungszweck richtet. An die Düse schließt sich senkrecht zur Längsachse entlang der Düse eine sogenannte Schöpflippe 9' an, mit der die Luftmassen, die aus dem HEBA-Filter austreten, zumindest teilweise aufgefangen werden, um komprimiert die Strömungsgeschwindigkeit der seitlichen Luftströmung 5" zu erhöhen. Die Breite bzw. die Fläche der Schöpflippe 9' ist variabel, was durch die gestrichelten Linien angedeutet ist und wird so ausgewählt, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Randströmung 5" den Wert erreicht, der ausreichend ist, um Schadstoffe aus dem Innenraum der Luftströmung 5' fernzuhalten. Die Einrichtung 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel lösbar an einer vorbestimmten Seite des Gehäuses 10 mit einer Schraube 22, die durch eine Bohrung in der Lasche 23 ragt, befestigt. Die strömungsverdichtende Einrichtung 9 kann an verschiedenen Seiten der Luftaustrittsöffnung 21 angeordnet werden. Auch ist die Anzahl der Einrichtungen 9, die in den Randbereichen der Luftaustrittsöffnung 21 angeordnet werden können wahlfrei, sodass im Prinzip der gesamte Innenraum der Strömung vollständig von einer schnelleren Strömung 5" umgeben sein kann. Auch ist die Form der Luftaustrittsöffnung 21 frei wählbar und kann beispielsweise mehreckig, rund oder oval ausgebildet werden.
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Die 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Luftaustrittsöffnung 21 des Belüftungselements 4. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die längliche Einrichtung 9 in dieser Darstellung auf der linken Seite angeordnet, wobei die Seiten auf Gehrung geschnitten sind, d.h., der Winkel der Schräge beträgt 45° zur Waagerechten, sodass im Prinzip an jeder Seite eine Einrichtung 9 mit einer Düse angeordnet werden kann. Auf der rechten Seite in dieser Darstellung ist eine längliche Leuchte, bzw. die Reflektoren einer Leuchte 24 angeordnet, deren Strahlung auf den Arbeitsplatz 2 gerichtet ist. Auch hiermit ist es prinzipiell möglich, an jeder Seite der Luftaustrittsöffnung 21 eine Leuchte anzuordnen.
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Die 6 zeigt eine schematische Ansicht eines Teils eines Raumes 3, der mit mindestens einem Arbeitsplatz 2 ausgerüstet ist und von einer gerichteten Luftströmung 5',5" erfasst wird, die aus mindestens einem individuellen autarken Belüftungselement 4 austritt. Das Belüftungselement 4 ist an einem Führungssystem 29 beweglich befestigt, sodass das Belüftungselement 4 mühelos an einen frei wählbaren Ort transportiert werden kann, wodurch bei Bedarf und Ortswechsel des Arbeitsplatzes das Belüftungselement 4 dorthin transportiert werden kann, wo es direkt benötigt wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel können die Belüftungselemente 4 an Rollen 30 hängend entlang von Schienen 31 in Pfeilrichtung hin und her bewegt werden. Jedes einzelne Belüftungselement 4 kann darüber hinaus unabhängig voneinander elektronisch/elektrisch angesteuert und geregelt werden, sodass damit die individuellen Bedürfnisse eines jeden Mitarbeiters am Arbeitsplatz 2 berücksichtigt werden können. Die trichterförmige Luftströmung 5',5" wird durch Luftleitelemente so eingestellt, dass sie den gesamten Arbeitsbereich des Mitarbeiters erfasst. In dem Gehäuse 10 des Belüftungselements 4 sind sämtliche Bauelemente, die für die Reinhaltung der Frischluft notwendig sind, enthalten. Dazu zählen insbesondere Filter, Heiz- und Kühlelemente, UV-Lichtquellen und Ventilatoren.
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Zusammenfassend darf festgestellt werden, dass mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine nach diesem Verfahren arbeitendes System 1 zur Belüftung von mindestens einem Arbeitsplatz 2 vorgestellt wird, der besonderen Schadstoffbelastungen ausgesetzt ist, wobei die Luftströmung 5', 5'' ein charakteristisches Profil aufweist, dessen Luftströmung an den Rändern stärker ausgebildet ist, als im Innern der Luftströmung. Das nach dem Verfahren arbeitende System 1 weist einerseits einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch auf und liefert andererseits einen hohen Reinheitsgrad der Luftbeschaffenheit, die den strengen Anforderungen der Arbeitsrichtlinien und der TRBA-Verordnung genügen. Dabei wird die Zuluft nicht dem Außenraum, sondern dem gleichen Raum 3, in dem der mindestens eine Arbeitsplatz 2 angeordnet ist, entnommen. Ferner können die einzelnen Belüftungselemente 4 individuell angesteuert und vernetzt betrieben werden, sofern dies von den vorgegebenen äußeren Bedingungen notwendig erscheint. In dem speziellen Belüftungselement 4 wirken die HEPA-Filter 6 und eine ausgewählte UV-Strahlung in vorteilhafter Art und Weise zusammen, die unter anderem ein Auswechseln des HEPA-Filters erheblich erleichtert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/087094 A1 [0003]
- DE 3149832 A1 [0004]
- DE 4005331 A1 [0005]
- DE 202016106540 U1 [0006]
- DE 102013102121 A1 [0007]