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Die
Erfindung betrifft ein Schutzrohr, insbesondere Kabelschutzrohr,
umfassend eine Halteeinheit zur Befestigung des Schutzrohrs an einer Tragstruktur.
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Derartige
Schutzrohre werden beispielsweise im Automobilbau zur Aufnahme von
Kabeln bzw. Kabelbäumen eingesetzt, um diese an einer Tragstruktur
des Kraftfahrzeugs zu befestigen und insbesondere vor Beschädigungen
zu schützen. Dies ist insbesondere dann bedeutsam, wenn
Kabel im Unterboden eines Fahrzeugs verbaut werden, und somit vor
Steinschlag oder ähnlichem geschützt werden müssen.
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Ein
derartiges Schutzrohr ist beispielsweise in der
EP 0 691 720 B2 bzw. der
dazu korrespondierenden
DE
695 04 773 T3 beschrieben. Diese Schrift offenbart ein
Kabelschutzrohr in Form eines Wellrohrs, bei dem in bestimmten Abständen
entlang des Wellrohrs einzelne Rippen weggelassen werden, um an
diesen Stellen eine Flachzone zur Aufnahme einer Halteeinheit zu
bilden. Diese Halteeinheit besteht aus einer Klammer mit einer das
Rohr umgebenden Klemme sowie einem auf einer Außenfläche
der Klemme angebrachten Befestigungsstift zur Befestigung der Klammer
in einer Öffnung einer Tragstruktur, beispielsweise einer
Wand. Die Klemme kann aufgeklappt werden und weist an ihrem inneren
Umfang einen umlaufenden Vorsprung auf, der in eine vorgenannte
Flachzone eingreifen kann. An der Außenseite der Klemme
befindet sich ein Verriegelungsmechanismus, der ein Öffnen
der Klemme im montierten Zustand verhindert. Zum Befestigen eines Kabels
an vorher bestimmten Positionen der Tragstruktur müssen
somit Klammern angebracht werden, in die dann das Wellrohr eingelegt
und durch Zuklappen und Verriegeln der Klemmen festgelegt wird.
D. h. zur Befestigung eines Kabels mittels eines Schutzrohrs entsprechend
dieser Druckschrift muss eine Vielzahl von Bauteilen, nämlich
das Wellrohr selbst sowie eine Anzahl von Klammern, bereitgestellt
werden, und es ist auch eine Vielzahl von Handhabungsschritten bei
der Montage erforderlich, nämlich das Anbringen der Klammern
an der Tragstruktur, das Einlegen des Wellrohrs in die Klammern
und dann das Verschließen der Klammer.
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Demgegenüber
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schutzrohr, insbesondere
Kabelschutzrohr, zusammen mit wenigstens einer zugeordneten Halteeinheit
vorzusehen, das eine einfache und kostengünstigere Herstellung
sowie eine möglichst einfache Montage ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Schutzrohr, insbesondere
Kabelschutzrohr, umfassend eine Halteeinheit zur Befestigung des
Schutzrohrs an einer Tragstruktur, bei dem die Halteeinheit einstückig am
Schutzrohr angeformt ist. Dabei kann das Schutzrohr insbesondere
ein Wellrohr sein. Durch die einstückige Anformung sind
keine separaten Befestigungselemente mehr erforderlich, sodass die
Herstellung und die Montage entsprechend vereinfacht werden.
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Es
kann dabei natürlich ein Schutzrohr auch mehrere Halteeinheiten
umfassen, die in bestimmten, beispielsweise regelmäßigen
Abständen entlang der Längsrichtung des Schutzrohrs
angeformt sind, um eine Fixierung des Schutzrohrs über
seinen gesamten Verlauf hinweg zu ermöglichen.
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Weiterhin
kann die Halteeinheit eine im Wesentlichen zylindrische, beispielsweise
kreiszylindrische, Haltefläche aufweisen. Diese Haltefläche
weist vorzugsweise einen Außendurchmesser auf, der größer
oder gleich dem Außendurchmesser des Schutzrohrs ist. Falls
das Schutzrohr ein Wellrohr ist, dann wird als Außendurchmesser
des Schutzrohrs der maximale Durchmesser an den Wellenbergen verstanden.
Selbstverständlich können auch andere Formen der
Haltefläche vorgesehen werden, beispielsweise konische
oder/und konkave oder/und konvexe Ausgestaltungen oder dergleichen
mehr.
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Weiterhin
weist die Halteeinheit vorzugsweise eine Abstützung seitlich
zur Haltefläche auf. Diese kann in Längsrichtung
des Schutzrohrs an beiden Seiten der Haltefläche in gleicher
Weise angeordnet sein und kann vorzugsweise kegelstumpfförmig
ausgebildet sein, wobei die jeweiligen Böden des Kegelstumpfes,
also Flächen, die im Wesentlichen senkrecht zur Haltefläche
stehen, der Haltefläche zugewandt sind und ein konisch
abnehmender Bereich in Längsrichtung des Rohres von der
Haltefläche weg weist. Die Böden der genannten
Kegelstümpfe können auch in radialer Richtung
leicht einwärts zur Haltefläche hin geneigt sein,
um eine Klemmung zu ermöglichen.
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Mit
der so ausgebildeten Halteeinheit kann das Schutzrohr direkt in
eine Aufnahme an der Tragstruktur eingelegt und dort befestigt werden, ohne
dass zusätzliche Klemmelemente wie gemäß dem
vorgenannten Stand der Technik vorgesehen notwendig sind. Die Halteeinrichtung
einer Tragstruktur kann beispielsweise eine vorstehende Tragplatte sein,
die eine im Wesentlichen kreissegmentförmige Aussparung
aufweist, in die die Halteeinheit eingelegt wird. Durch die Ausgestaltung
der Halteeinheit mit seitlichen Abstützelementen kann eine
Fixierung in Längsrichtung erzielt werden. So ist eine
Verrastung des Schutzrohrs an der Tragstruktur möglich. Die
Ausgestaltung, in der der Durchmesser der Haltefläche größer
oder gleich dem Außendurchmesser des Schutzrohrs ist, ermöglicht
es, bei einer Halterung entsprechender Größe das
Schutzrohr auch außerhalb der Haltefläche in die
Halterung einzulegen und in Längsrichtung durch diese hindurch
zu ziehen, wobei hier bereits eine gewisse Führung möglich
ist, sodass dadurch die Montage erleichtert werden kann.
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Um
eine ausreichende Stabilität des Schutzrohrs im Bereich
der Halteeinheit sicherstellen zu können, wird in Weiterbildung
der Erfindung ferner vorgeschlagen, dass die Wandstärke
des Schutzrohrs im Bereich der Halteeinheit größer
oder gleich der Wandstärke des restlichen Schutzrohrs,
insbesondere des Wellrohrs ist. Fertigungstechnisch kann dies durch
eine Geschwindigkeitssteuerung der Fertigungsvorrichtung erzielt
werden, und zwar beispiels weise dadurch, dass man die Vorschubgeschwindigkeit
der die Außenform des Schutzrohrs festlegenden Formbacken
verlangsamt, wenn sich die die Form der Halteeinheit festlegenden
Formbacken an der Fertigungsmaterialabgabeöffnung des Extruders
vorüberbewegen. Zusätzlich oder alternativ kann
man in dieser Situation aber auch die Fördergeschwindigkeit
des Extruders erhöhen, um eine für die Fertigung
der Halteeinheit mit der gewünschten Wandstärke
erforderliche Materialmenge in die Formbacken einzubringen.
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Die
Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
anhand der beigefügten Figuren näher erläutert
werden. Es stellt dar:
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1 eine
Seitenansicht eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen
Schutzrohrs;
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2 eine
vergrößerte Schnittansicht eines eine Halteeinheit
enthaltenden Ausschnitts aus 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen
Schutzrohrs, das mit seiner Halteeinheit in einer Tragstruktur eingerastet
ist; und
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4 eine
Schnittansicht der Tragstruktur aus 4 mit eingerasteter
Halteeinheit.
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1 zeigt
einen Abschnitt eines Wellrohrs 2 mit einer darin einstückig
ausgeformten Halteeinheit 4. Es kann dabei insbesondere
vorgesehen sein, entlang eines Wellrohrs 2 mehrere derartige
Halteeinheiten 4 in bestimmten Abständen vorzusehen. Die
Herstellung eines derartigen Wellrohrs 2 mit einstückig
eingeformten Halteeinheiten 4 kann in ähnlicher
Weise stattfinden wie die Herstellung eines üblichen Wellrohrs
ohne Halteeinheiten, wobei zur Ausformung der Halteeinheiten 4 ein
entsprechendes Formelement vorzusehen ist. Das Wellrohr 2 kann
in der Anwendung beispielsweise als Schutz rohr für Kabel
oder Kabelbäume dienen, d. h. dazu, innerhalb eines Kraftfahrzeugs
verlegte Kabel oder Kabelbäume aufzunehmen, um diese vor
Beschädigungen zu schützen, wobei mittels der
eingeformten Halteeinheiten 4 eine Befestigung an einer
Tragstruktur des Kraftfahrzeugs möglich ist.
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2 zeigt
einen vergößerten Ausschnitt aus dem Wellrohr 2 von 1,
in dem die Halteeinheit 4 in einer Schnittansicht dargestellt
ist. In der hier dargestellten bevorzugten Ausbildungsform der Halteeinheit 4 weist
diese eine im Wesentlichen kreiszylindrische Haltefläche 6 auf,
wobei der Außendurchmesser der Haltefläche 6 hier
genauso groß ist wie der Außendurchmesser des
Wellrohrs 2, der durch die Wellenberge bestimmt wird. In
Längsrichtung des Wellrohrs 2 befinden sich auf
beiden Seiten der Haltefläche 6 im Wesentlichen
kegelstumpfförmige Halteeinheiten 8, die jeweils
eine sich in radialer Richtung erstreckende, also senkrecht zur
Haltefläche 6 stehende Abstützfläche 10 aufweisen.
Auf diese Weise wird eine definierte Haltestruktur geschaffen, in die
eine entsprechende Gegenstruktur an einer Tragstruktur, beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs, eingreifen kann, um das Wellrohr 2 zu
befestigen. Es kann vorgesehen sein, dass die Flächen 10 leicht einwärts,
d. h. aufeinander zu, geneigt sind, um eine Klemmung der genannten
Haltestruktur zu bewirken. Diese Haltestruktur kann beispielsweise,
wie weiter unten noch eingehender dargestellt, beispielsweise eine
im Wesentlichen kreissegmentförmige Form aufweisen, die
sich über mehr als 180° erstreckt und in die die
Haltefläche 6 eingelegt wird. Dass der Durchmesser
der Haltefläche 6 mindestens so groß ist
wie der Außendurchmesser des Wellrohrs 2 ermöglicht
es, während der Montage das Wellrohr 2 in die
Haltestruktur 2 einzulegen und durch diese hindurch zu
ziehen, um so während der Montage eine temporäre
Führung und Halterung zu erreichen.
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Von
der Haltefläche 6 weg weisend reduziert sich der
Umfang der Abstützelemente 8 in Längsrichtung
des Wellrohrs 2 allmählich, sodass die Abstützelemente 8 in
dieser Richtung einen konischen Verlauf bilden. Insgesamt zeigt
somit eine Halteeinheit 4 in Längsrichtung des
Wellrohrs 2 einen Verlauf, in dem der Durchmesser zunächst
allmählich ansteigt, dann auf ein Plateau (die zylindrische
Haltefläche 6) abfällt, nach diesem Plateau
wieder im Wesentlichen senkrecht ansteigt und dann wieder allmählich
abfällt, um schließlich wieder den Außendurchmesser des
Wellrohrs 2 zu erreichen. Mit dieser Ausgestaltung wird
erreicht, dass in den Randbereichen der Abstützelemente 8 zur
Haltefläche 6 hin genügend Material angesammelt
wird bzw. eine Stützstruktur geschaffen wird, die eine
hinreichende Stabilität zur Verfügung stellt.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Wellrohrs 2 mit einer
Halteeinheit 4, welche in eine hier als Tragplatte 12 ausgebildete
Tragstruktur, beispielsweise an einem Kraftfahrzeug, eingelegt und
verrastet ist. Es wird deutlich, dass in der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs
lediglich eine entsprechende Aussparung, die hier etwa einem Dreiviertelkreis
mit dem Durchmesser der Haltefläche 6 bzw. des
Wellrohrs 2 entspricht (siehe auch 4), vorzusehen.
Selbstverständlich sind auch andere Querschnittsformen
der Halteeinheit und damit der Aussparung der Tragstruktur denkbar.
Die Dicke der Tragplatte 12 und die Länge der
zylinderförmigen Haltefläche 6 in Längsrichtung
des Wellrohrs 2 sind dabei vorzugsweise aufeinander abgestimmt,
um erstens eine sichere Verrastung der Halteeinheit 4 in der
Tragplatte 12 und zweitens eine sichere seitliche Abstützung
in Längsrichtung des Wellrohrs 2 an der Tragplatte 12 zu
gewährleisten. Das Wellrohr 2 ist somit sicher
in der Tragplatte 12 festgelegt.
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4 zeigt
eine Schnittansicht der in die Tragplatte 12 eingelegten
Halteeinheit 4. Es ist zu erkennen, dass die Tragplatte 12 eine
kreissegementförmige Aussparung aufweist, die etwa den
Umfang eines Dreivierteilkreises umfasst und deren Durchmesser dem
Durchmesser der zylindrischen Haltefläche 6 der
Halteeinheit 4 bzw. des Wellrohrs 2 entspricht.
Aufgrund der Elastizität des vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellten Wellrohrs 2 lässt sich die Halteeinheit 4 mit
wenig Kraftaufwand in diese Aussparung 14 hineindrücken
und ist dann dort sicher verrastet. Insbesondere wenn die Dicke
der Tragplatte 12 und die Länge der Haltefläche 6 in
Längsrichtung des Wellrohrs 2 aufeinander abgestimmt oder/und
die Stützflächen 10 der Abstützelemente 8 eine
leichte Neigung einwärts aufweisen, findet eine besonders
feste Halterung der Halteeinheit 4 an der Tragplatte 12 statt,
sodass gegebenenfalls auch eine Aussparung 14 vorgesehen
werden könnte, die einen geringeren Winkel umfasst, beispielsweise
etwa nur einem Halbkreis entspricht.
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Anhand
der 3 und 4 wird auch deutlich, dass beispielsweise
während der Montage vor der endgültigen Festlegung
einer Halteeinheit 4 an einer Tragplatte 12 ein
Abschnitt eines Wellrohrs 2, der keine Halteeinheit 4 aufweist,
in die Aussparung 14 eingelegt werden kann und in Längsrichtung
des Wellrohrs 2 durch diese hindurch gezogen werden kann,
sodass während der Montage eine temporäre Halterung
des Wellrohrs 2 möglich ist, in der das Wellrohr 2 allerdings
noch in seiner Längsrichtung beweglich ist. Nach der Verrastung
einer Halteeinheit 4 in einer Aussparung 14 einer
Tragplatte 12 ist das Wellrohr 2 sowohl in radialer
als auch in Längsrichtung fixiert.
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Es
wird deutlich, dass mit dem gezeigten Wellrohr 2 mit einstückig
eingeformten Halteeinheiten 4 eine einfache, schnelle und
sichere Montage eines Wellrohrs 2, insbesondere als Kabelführung
in Kraftfahrzeugen möglich ist, wobei lediglich an der Tragstruktur,
an der das Wellrohr 2 befestigt werden soll, entsprechende
Aussparungen vorzusehen sind, die beispielsweise in der Produktion
eines Kraftfahrzeugs leicht durch Stanzen oder ähnliches
vorgesehen werden können. Durch die einstückige
Ausführung des Wellrohrs 2 mit eingeformten Halteeinheiten 4 wird
eine kostengünstige Herstellung ermöglicht, da
keine zusätzlichen Klammern oder dergleichen erforderlich
sind. Der Verzicht auf weitere Befestigungselemente wie etwa Klammern,
der durch die einstückige Einformung der Halteeinheit 4 in
ein Wellrohr 2 möglich wird, erleichtert auch
die Montage, indem nur ein Element gehandhabt werden muss und somit
das Montagepersonal weniger Aufmerksamkeit auf weitere Kleinteile
wie etwa Klammern richten muss, die zusätzlich aufbewahrt
und mitgeführt werden müssen, herunterfallen können
etc. Aufgrund der einfachen Verrastung der Halteeinheit 4 in
einer Tragplatte 12, die wie erwähnt keine weiteren
Befestigungselemente erfordert, wird die Wahrscheinlichkeit von
fehlerhaften Montagen stark reduziert.
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Nachzutragen
ist noch, dass die Wandstärke D der Halteeinheit 4 größer
oder gleich der Wandstärke d des restlichen Schutzrohrs 2 ist,
um auch im Bereich der Halteeinheit für eine ausreichende
Stabilität zu sorgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0691720
B2 [0003]
- - DE 69504773 T3 [0003]