DE102008056329B3 - Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturfelds - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturfelds in 2 oder 3 Dimensionen in einem Messvolumen. Hierzu wird ein Fluid, worin ein Fluoreszenz-Farbstoff gelöst ist, in ein Messvolumen, eingebracht und das Messvolumen mit Licht, dessen Wellenlänge zur Anregung der Fluoreszenz im Fluoreszenz-Farbstoff geeignet ist, beaufschlagt. Anschließend wird die räumliche Verteilung des emittierten Fluoreszenzlichts mit einem räumlich auflösenden Sensor aufgenommen. Erfindungsgemäß werden diese Schritte zunächst mit einem ersten Fluoreszenz-Farbstoff und hieran anschließend mit einem zweiten Fluoreszenz-Farbstoff durchgeführt, wobei sich die beiden Fluoreszenz-Farbstoffe in ihrer Quanteneffizienz als Funktion der Temperatur unterscheiden, bevor aus dem rechnerischen Vergleich der Intensitätsfelder des aus dem ersten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts und des aus dem zweiten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts das Temperaturfeld im Messvolumen bestimmt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Aufzeichnung von stationären Temperaturfeldern in Kanälen in Mikroapparaten wie Mikrowärmeüberträgern oder Mikroreaktoren mit Seitenlängen von 10 µm bis 1000 µm.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturfelds in 2 oder 3 Dimensionen in einem Messvolumen.
  • Mikroapparate, insbesondere Mikrowärmeüberträger und Mikroreaktoren, die charakteristische Kanalabmessungen für Transportprozesse im Mikrometerbereich aufweisen, werden verstärkt eingesetzt, z. B. für die Kühlung von elektronischen Bauteilen in der Automobilindustrie und in der Mikroverfahrenstechnik. Mikroapparate besitzen typischerweise fluiddurchströmte Mikrokanäle, für deren Auslegung und Optimierung die Bestimmung des darin herrschenden Temperaturfeld erforderlich ist. Da kein geeignetes, ortsauflösendes Messverfahren zur Verfügung steht, wird die Temperatur bisher nur integral in den Ein- und Austrittsebenen erfasst.
  • Die Beziehung zwischen der Fluoreszenzintensität IF und der Intensität I0 des anregenden Lichtes ist nach D. A. Walker, A fluorescence technique for measurement of concentration in mixing liquids, J. Phys. E, Sci. Instrum. 20, S. 2–224, 1985, durch IF = I0 c ∅ ε (1)gegeben, wobei c die Konzentration des Fluoreszenz-Farbstoffs im Lösungsmittel, ε den Absorptionskoeffizienten und ∅ die Quanteneffizienz, die durch das Verhältnis von absorbierter zu emittierter Photonenenergie definiert, bezeichnen. Die Fluoreszenzintensität wird durch die Wellenlänge des Anregungslichts, die Temperatur, Stärke und Dauer der Bestrahlung, den pH-Wert und Polarität des Lösungsmittels, die Konzentration und Fluoreszenzintensität des Farbstoffs beeinflusst. Bleiben Farbstoffkonzentration und Intensität des Anregungslichts konstant, lässt sich aus der Fluoreszenzintensität an einem Punkt auf die dort herrschende lokale Temperatur schließen und auf diese Weise das Temperaturfeld im Messvolumen ermitteln.
  • J. Sakakibara und R. J. Adrian bestimmten gemäß Whole field measurement of temperature in water using two-color laser induced fluorescence, Experiments in Fluids 26, S. 7–15, 1999, die lokale Fluoreszenzintensität mittels zwei miteinander vermischter Fluoreszenz-Farbstoffe A und B, die gleichzeitig von derselben Lichtquelle angeregt und deren Emissionsspektren gleichzeitig aufgenommen werden. Durch Division der Fluoreszenzintensitäten der Fluoreszenz-Farbstoffe A und B jeweils gemäß Gleichung (1) wird der Quotient
    Figure 00020001
    unabhängig von der anregenden Lichtintensität I0. Hierbei sind sowohl das Verhältnis der Konzentrationen cA/cB als auch die Absorptionskoeffizienten εAB nahezu unabhängig von der Temperatur. Die Abhängigkeit des Quotienten IA/IB von der Temperatur wird daher im Wesentlichen von den Abhängigkeiten der Quanteneffizienzen ∅A und ∅B und wegen ∅ = ∅(T) von der Temperatur bestimmt. Da beide Fluoreszenz-Farbstoffe A und B gleichzeitig mit derselben Wellenlänge und Lichtintensität I0 angeregt werden, sollte ihr Absorptionsspektrum möglichst identisch sein. Andererseits sollte sich das Emissionsspektrum der beiden Fluoreszenz-Farbstoffe A und B möglichst deutlich unterscheiden, damit sich die Emissionsspektren mittels optischer Filter möglichst eindeutig trennen und weiter verarbeitet lassen. Als Fluoreszenz-Farbstoffe A und B wurden Rhodamin B und Rhodamin 110 eingesetzt, da die Quanteneffizienz von Rhodamin B stark mit der Temperatur variiert, während Rhodamin 110 weitgehend temperaturunabhängig fluoresziert.
  • Dieses Verfahren lässt sich dazu einsetzen, um instationäre Temperaturfelder zu bestimmen. Nachteilig hieran ist jedoch, dass sich zum einen die Emissionsbereiche der beiden Farben überschneiden und zum anderen der Emissionsbereich der einen Farbe meist im Absorptionsbereich der anderen Farbe liegt. Dieser so genannte spektrale Konflikt führt einerseits zu einer nicht eindeutigen Zuordnung des Fluoreszenzlichts zu einer Farbe. Andererseits ist die anregende Lichtintensität für den absorbierenden Farbstoff nicht mehr exakt die gleiche wie für den anderen Farbstoff und es muss mit einer höheren Farbkonzentration der einzelnen Farbstoffe gearbeitet werden, was Oligomerbildung und Lichtabsorption nach sich ziehen kann. Darüber hinaus werden wegen der Wellenlängenabhängigkeit der Lichtbeugung die beiden Fluoreszenzfarben unterschiedlich gebeugt, die auftretenden Beugungseffekte aber nicht adäquat kompensiert werden können. Weiterhin befinden sich zwischen der Bild- und der Objektebene optisch transparente Medien wie Deckel oder Lösungen, die Dispersionseffekte aufweisen, die sich mit diesem Verfahren nicht ohne weiteres kompensieren lassen.
  • Die US 2003/0048831 A1 offenbart ein optisches Verfahren zur nicht-invasiven Messung der Temperatur einer bewegten Flüssigkeit. Hierzu regt ein Laser die Fluoreszenz eines einzigen temperaturempfindlichen Fluoreszenz-Wirkstoffs in einem Messvolumen innerhalb der Flüssigkeit an, wobei der Nachweis über zwei gesonderte Nachweisfenster des Wirkstoffs erfolgt.
  • Die JP 2006126014 AA beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturfelds, wobei zur Messung der Temperatur eine Mischung aus zwei verschiedenen fluoreszierenden Materialien, deren Temperaturabhängigkeit der Fluoreszenzeffizienz sich unterscheidet, eingesetzt wird.
  • Aus der US 5,788,374 A ist ein Verfahren zur Bestimmung der Temperatur eines flüssigen Mediums bekannt. Hierzu enthält das flüssige Medium einen Fluoreszenz-Farbstoff, der bei verschie denen Wellenlängen unterschiedliche Fluoreszenz-Intensitäten aufweist, und die Temperatur wird anhand einer vorher ermittelten Temperaturfunktion bestimmt.
  • Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur vorzuschlagen, das die genannten Nachteile und Einschränkungen nicht aufweist.
  • Insbesondere soll ein optisches Messverfahren bereitgestellt werden, das die Bestimmung des lokalen Temperaturfeldes in zwei oder drei Dimensionen in Kanälen von Mikroapparaten, die Seitenlängen im Bereich von 10 μm bis 1000 μm besitzen, reproduzierbar mit hoher räumlicher Auflösung und einer Genauigkeit unterhalb von 1 K erlaubt.
  • Diese Aufgabe wird durch die Schritte des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren umfasst die folgenden Schritte a) bis d).
  • Gemäß Schritt a) wird ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit, besonders bevorzugt eine wässrige oder eine alkoholische Lösung, worin ein erster Fluoreszenz-Farbstoff gelöst ist, in ein Messvolumen eingebracht. Als Messvolumen eignen sich insbesondere Kanäle in Mikroapparaten wie Mikrowärmeüberträgern oder Mikroreaktoren, die Seitenlängen im Bereich von 10 μm bis 1000 μm aufweisen.
  • Anschließend wird gemäß Schritt b) das Messvolumen mit Licht, dessen Wellenlänge zur Anregung der Fluoreszenz im ersten Fluoreszenz-Farbstoff geeignet ist, beaufschlagt. Als Lichtquelle eignet sich insbesondere eine spezielle Xenonlampe, die eine besonders hohe Stabilität der Lichtintensität und ein breitbandiges Emissionsspektrum von 185 nm bis 2000 nm aufweist.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Licht aus einer Lichtquelle durch ein Lichtmikroskop geführt, bevor es gemäß Schritt b) das Messvolumen beaufschlagt. In diesem Falle ermöglicht das vorliegende Verfahren, das Temperaturfeld im Messvolumen in zwei Dimensionen zu bestimmen.
  • In einer alternativen Ausgestaltung wird das Licht aus der Lichtquelle durch ein konfokales Mikroskop geführt, bevor es gemäß Schritt b) das Messvolumen beaufschlagt. In diesem Falle ermöglicht das vorliegende Verfahren sogar, das Temperaturfeld im Messvolumen in allen drei Dimensionen zu bestimmen.
  • Dann wird gemäß Schritt c) die räumliche Intensitäts-Verteilung des aus dem ersten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts mit einem räumlich auflösenden Sensor, vorzugsweise mit einer Bildaufnahmeeinheit, insbesondere einer CCD-Kamera, aufgenommen.
  • Hieran anschließend werden die Schritte a) bis c), bevor der nachfolgende Schritt d) ausgeführt wird, mit einem vom ersten Fluoreszenz-Farbstoff verschiedenen zweiten Fluoreszenz-Farbstoff durchgeführt. Entscheidend ist hierbei, dass sich die Temperaturabhängigkeit der Quanteneffizienz des ersten Fluoreszenz-Farbstoffs von der Temperaturabhängigkeit der Quanteneffizienz des zweiten Fluoreszenz-Farbstoffs unterscheidet, während die beiden Fluoreszenz-Farbstoffe bevorzugt annähernd dieselben Absorptions- und Emissionsbereiche für ihre Fluoreszenz aufweisen. Besonders vorteilhaft ist außerdem, dass die räumliche Verteilung des aus dem zweiten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts gemäß Schritt c) mit demselben Sensor (Bildaufnahmeeinheit, CCD-Kamera) aufgezeichnet wird.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung werden Rhodamin B oder Sulforhodamin B als einer der beiden Fluoreszenz-Farbstoffe und die Substanz Sulforhodamin 101, die gemäß Joel M. Kauffman, Laser dye structures and synonyms, Applied Optics 19, S. 3431–35, 1980, auch als Sulforhodamin 640 bezeichnet wird, als anderer der beiden Fluoreszenz-Farbstoffe eingesetzt.
  • Schließlich wird gemäß Schritt d) das Temperaturfeld im Messvolumen aus dem rechnerischen Vergleich der Intensitätsfelder des aus dem ersten Fluoreszenz-Farbstoff und des aus dem zweiten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts erhalten. Diese Bestimmung basiert auf dem von J. Sakakibara und R. J. Adrian (s. o.) angegebenen Zusammenhang von ∅ ~ T–1 (3)zwischen der Quanteneffizienz ∅ und der Temperatur T.
  • In einer besonderen Ausgestaltung werden die so erhaltenen Ergebnisse zusätzlich mit Intensitätsfeldern, die unter isothermen Temperaturfeldern während der Kalibration ermittelt wurden, verglichen. Dadurch lassen sich weitere Effekte, die die Genauigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen, eliminieren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich damit insbesondere zur Aufzeichnung von stationären Temperaturfeldern in zwei oder drei Dimensionen mit einer Genauigkeit unterhalb von 1 K in Kanälen in Mikroapparaten mit Seitenlängen von 10 μm bis 1000 μm.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist insbesondere die im Folgenden erwähnten Vorteile auf.
  • Nur eine Bildaufnahmeeinheit ist erforderlich; ein Bildteiler entfällt. Damit gibt es keine Diskrepanzen der Intensitätsbilder aufgrund von unterschiedlichen Abbildungsverzerrungen von zwei verschiedenen Aufnahmeeinheiten, da die optischen Abbildungsbedingungen identisch sind.
  • Es gibt keine spektralen Konflikte, da die Fluoreszenz-Farbstoffe nicht gemischt werden. Bei Einsatz von Rhodamin B bzw. Sulforhodamin B und Sulforhodamin 101 (Sulforhodamin 640) sind insbesondere die Absorptions- und Emissionsbereich der Farbstoffe nahezu identisch. Ferner werden die beiden Fluoreszenz-Farbstoffe im selben spektralen Bereich angeregt und emittieren auch beide im selben Bereich. Somit lassen sich Fehler, die durch Dispersionseffekte des Anregungslichts und des Fluoreszenzlichts hervorgerufen werden, vermeiden. Dieser Bereich wird anschließend vor der Aufnahme herausgefiltert.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Zwei Vorratsgefäße wurden bereitgestellt, wobei das erste Vorratsgefäß den ersten Fluoreszenz-Farbstoff Rhodamin B, der in einer Konzentration von 10 mg/l in deionisiertem, gefiltertem, entgastem Wasser als Fluid gelöst war, und das zweite Vorratsgefäß den zweiten Fluoreszenz-Farbstoff Sulforhodamin 101, der auch als Sulforhodamin 640 bezeichnet wird und der ebenfalls in einer Konzentration von 10 mg/l in deionisiertem, gefiltertem, entgastem Wasser als Fluid gelöst war, enthielt.
  • Zunächst wurde aus dem ersten Vorratsgefäß, ein Teil des Fluids, worin Rhodamin B gelöst war, in ein Mikrokanalmodul, das das Messvolumen enthielt, eingebracht. Das Mikrokanalmodul umfasste einen Rechteckkanal mit einem Querschnitt von 200 μm × 200 μm, wozu aus einer 200 μm dicken Kupferfolie ein Mikrokanal mit einer Länge von 18 mm und einer Breite von 200 μm gefräst worden war.
  • Hieran anschließend wurde das Messvolumen mit Licht aus einer speziellen Xenonlampe, die eine besonders hohe Stabilität der Lichtintensität und ein breitbandiges Emissionsspektrum von 185 nm bis 2000 nm aufweist, bestrahlt. Um eine Erwärmung des Messvolumens zu vermeiden, wurde zuvor der Infrarotanteil mittels eines Wärmefilters herausgefiltert. Ein Anregungsfilter filterte darüber hinaus den gewünschten Wellenlängenbereich von 515 nm bis 560 nm heraus. Das Anregungslicht wurde mittels eines dichromatischen Strahlenteilers, der Strahlung oberhalb von 580 nm transmittiert und unterhalb von 580 nm reflektiert, vollständig in den Mikrokanal reflektiert.
  • Rhodamin B wurde durch das Anregungslicht im Kanal zur Fluoreszenz angeregt, wobei in Bereichen mit niedrigerer Temperatur die Fluoreszenzintensität höher, in Bereichen mit höherer Temperatur niedriger war. Dieses Fluoreszenzintensitätsfeld wurde räumlich aufgelöst auf einen CCD Chip einer Kamera abgebildet. Streulicht und reflektiertes Licht waren zuvor durch ein Sperrfilter (Langpassfilter 590 nm) blockiert worden. Die räumliche Auflösung betrug 0,32 μm/Pixel bzw. 1,29 μm/Pixel, die Belichtungszeit pro Bild 40 ms bei einem 20-fach Objektiv bzw. 350 ms bei einem 5-fach Objektiv. Pro Einzelmessung wurden jeweils 5 Serien 20 Bilder aufgenommen, die jeweils auf einen PC übertragen und durch Vergleich mit zuvor zur Kalibrierung aufgenommenen Referenzdaten bearbeitet wurden.
  • Danach wurde aus dem zweiten Vorratsgefäß ein Teil des Fluids, worin Sulforhodamin 101 (Sulforhodamin 640) gelöst war, in das Mikrokanalmodul, das das Messvolumen enthielt, eingebracht. Anschließend wurde das Messvolumen erneut mit Licht aus der breitbandig emittierenden Xenonlampe bestrahlt. Sulforhodamin 101 wurde durch das Anregungslicht im Kanal zur Fluoreszenz angeregt, wobei die Fluoreszenzintensität weitgehend unabhängig von der Temperatur war. Das Fluoreszenzintensitätsfeld wurde ebenfalls räumlich aufgelöst auf einen CCD Chip einer Kamera abgebildet, auf einen PC übertragen und durch Vergleich mit zuvor zur Kalibrierung aufgenommenen Referenzdaten rechnerisch bearbeitet. Durch Division der jeweiligen Fluoreszenzintensitäten wurde für den Quotienten die Abhängigkeit von der anregenden Lichtintensität I0 eliminiert und so die Abhängigkeit von Beugungseffekten auf die Beleuchtungsintensität. Aus allen aufgenommenen Intensitätsbildern einer Messung wurden Mittelwertbilder und Standardabweichungsbilder errechnet.
  • Durch die geringen Farbstoffkonzentration in Höhe von 10 mg/l zusammen mit dem symmetrischen Aufbau des Systems für die Messungen mit beiden Fluoreszenz-Farbstoffen wurden Absorptionseffekte eliminiert und gleichzeitig ein hohes Signal-zu-Rausch Verhältnis erhalten. Hierdurch konnten lokale Temperaturen mit einer Genauigkeit von weniger als 0,3 K reproduzierbar bestimmt werden. Die zweidimensionale Temperaturverteilung ließ sich bis zu einer Entfernung von 8 μm von der Wand ermitteln.
  • Die experimentell mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Ergebnisse zeigten eine gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen aus dreidimensionalen numerischen Simulationen basierend auf der Navier-Stokes- und der Energiegleichung sowie mit den Ergebnissen aus der Ermittlung der Wandtemperatur mittels konventionellen Verfahren. Der Vergleich der numerisch bestimmten Temperaturfelder mit den experimentell ermittelten Ergebnissen bestätigt das Potential des erfindungsgemäßen Verfahrens, auf Brechungsindexgradienten basierte Beugungseffekte zu kompensieren. Mit diesem Verfahren lässt sich unabhängig von den Vorgängen im Ein- und Austritt lokal messen zu können und zuverlässige Korrelationen für den Wärmeübergang abzuleiten. Diese Kenntnisse sind entscheidend für eine fachgerechte Auslegung von Mikroapparaten, insbesondere von Mikrowärmeüberträgern und Mikroreaktoren.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturfelds in einem Messvolumen, mit den Schritten a) Einbringen eines Fluids, worin ein Fluoreszenz-Farbstoff gelöst ist, in ein Messvolumen, b) Beaufschlagen des Messvolumens mit Licht, dessen Wellenlänge zur Anregung der Fluoreszenz im Fluoreszenz-Farbstoff geeignet ist, c) Aufnehmen der Verteilung des Intensitätsfelds des emittierten Fluoreszenzlichts mit einem räumlich auflösenden Sensor, wobei die Schritte a) bis c) mit einem ersten Fluoreszenz-Farbstoff und hieran dann mit einem zweiten, hiervon verschiedenen Fluoreszenz-Farbstoff durchgeführt werden, wobei sich die beiden Fluoreszenz-Farbstoffe in ihrer Quanteneffizienz als Funktion der Temperatur unterscheiden, bevor abschließend Schritt d) Bestimmen des Temperaturfelds im Messvolumen aus dem rechnerischen Vergleich der Intensitätsfelder des aus dem ersten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts und des aus dem zweiten Fluoreszenz-Farbstoff emittierten Fluoreszenzlichts durchgeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zum Bestimmen des Temperaturfelds im Messvolumen gemäß Schritt d) zusätzlich diejenigen Intensitätsfelder, die unter isothermen Temperaturfeldern während der Kalibration ermittelt wurden, zum weiteren Vergleich herangezogen werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die beiden Fluoreszenz-Farbstoffe annähernd dieselben Absorptions- und Emissionsbereiche für ihre Fluoreszenz aufweisen.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Fluoreszenz-Farbstoff und der zweite Fluoreszenz-Farbstoff jeweils in eine wässrige oder in eine alkoholische Lösung eingebracht werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei Rhodamin B oder Sulforhodamin B als einer der beiden Fluoreszenz-Farbstoffe und Sulforhodamin 101 als anderer der beiden Fluoreszenz-Farbstoffe eingesetzt werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Licht, bevor es gemäß Schritt b) das Messvolumen beaufschlagt, durch ein Lichtmikroskop geführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Licht, bevor es gemäß Schritt b) das Messvolumen beaufschlagt, durch ein konfokales Mikroskop geführt wird.
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