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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten eines Rohres aus
einem metallischen Werkstoff, bei dem in eine Rohrwand des Rohres
an zumindest einer ersten Umfangsstelle der Rohrwand zumindest eine
Lochung eingebracht wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Rohr aus einem metallischen Werkstoff,
mit einer Rohrwand, in der an zumindest einer ersten Umfangsstelle
der Rohrwand zumindest eine Lochung eingebracht worden ist.
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Ein
Verfahren sowie ein Rohr der eingangs genannten Arten sind allgemein
durch ihre Anwendung bzw. durch ihre Verwendung bekannt.
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Ohne
Beschränkung
der Allgemeinheit wird ein solches Rohr im Kraftfahrzeugbau als
Zugrohr eines Querträgers
verwendet, der sich zwischen den beiden A-Säulen unterhalb der Windschutzscheibe eines
Kraftfahrzeuges etwa horizontal verlaufend erstreckt.
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In
die Rohrwand eines solchen Rohres werden eine oder mehrere Lochungen
eingebracht, wobei solche Lochungen beispielsweise als Durchzug ausgebildet
werden, die für
selbstschneidende oder selbstformende Schrauben zur Ausbildung eines
Gewindes dienen. Die Lochung oder Lochungen dienen bei einem solchen
Rohr dann zum Befestigen von weiteren Bauteilen, beispielsweise
im Fall der Verwendung eines solchen Rohres als Zugrohr eines Querträgers werden
mittels der Lochungen weitere Bauteile, beispielsweise Anbindungselemente,
die an dem Querträger
zu befestigen sind, durch Schrauben befestigt.
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Das
Einbringen zumindest einer Lochung in die Rohrwand kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung insbesondere spanlos erfolgen, beispielsweise
durch das vorstehend erwähnte
Durchziehen mit oder ohne Vorlochung, aber auch durch Stechen oder
durch Falzen.
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Beim
Einbringen zumindest einer Lochung in die Rohrwand eines Rohres
hat sich herausgestellt, dass sich das Rohr im Bereich der eingebrachten
Lochung krümmt.
Der Radius dieser unerwünschten Krümmung ist
zwar in der Regel relativ gering und beträgt nur wenige Millimeter, jedoch
ist eine solche Fertigungstoleranz für die weitere Verwendung des Rohrs
häufig
zu groß.
Daher ist es bei den herkömmlichen
Verfahren erforderlich, das Rohr nach dem Einbringen der Lochung
oder Lochungen anschließend
zu richten, was einen zusätzlichen
Arbeitsgang erfordert, der die Fertigungskosten und Fertigungszeiten
eines solchen Rohres unerwünschterweise
erhöht
bzw. verlängert.
Das nachträgliche
Richten des Rohres ist insbesondere dann aufwän dig, wenn in das Rohr mehrere
Lochungen eingebracht worden sind, die in Längsrichtung des Rohres verteilt
eingebracht worden sind. In diesem Fall können sich nämlich über die Länge des Rohres mehrere Krümmungen
mit unterschiedlichen Krümmungsradien
ergeben, die zusätzlich
auch noch in unterschiedlichen Krümmungsebenen liegen können. Das
nachträgliche
Richten des Rohres ist in einem solchen Fall besonders zeitaufwändig.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, bei dem es nicht erforderlich ist, das Rohr
nach dem Einbringen der zumindest einen Lochung zu richten.
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Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein derart hergestelltes
Rohr bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe hinsichtlich des eingangs genannten Verfahrens dadurch gelöst, dass
die Rohrwand an zumindest einer zweiten Umfangsstelle, die in Umfangsrichtung
von der ersten Umfangsstelle abgewandt ist, mit zumindest einer
Umformung versehen wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die zumindest eine Formvertiefung der Rohrwand und/oder zumindest
eine Durchbrechung der Rohrwand aufweist.
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Ebenso
wird die Aufgabe hinsichtlich des eingangs genannten Rohrs dadurch
gelöst,
dass die Rohrwand an zumindest einer zweiten Umfangsstelle, die
in Umfangsrichtung von der ersten Umfangsstelle abgewandt ist, mit
zumindest einer Umformung versehen ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die zumindest eine Formvertiefung der Rohrwand und/oder zumindest
eine Durchbrechung der Rohrwand aufweist.
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Die
bei dem herkömmlichen
Verfahren auftretende Tendenz einer Krümmung des Rohres beim Einbringen
der zumindest einen Lochung wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
zumindest verringert, oder es wird die bereits aufgetretene Krümmung verringert
oder beseitigt, indem an zumindest einer zweiten Umfangsstelle,
die in Umfangsrichtung gesehen von der ersten Umfangsstelle abgewandt
ist, die Rohrwand mit zumindest einer Umformung versehen wird. Bei
dem bekannten Verfahren hat sich herausgestellt, dass die Ebene
der unerwünschten
Krümmung
beim Einbringen der zumindest einen Lochung etwa in der Ebene liegt,
in der auch die Lochungsrichtung liegt. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene zumindest
eine Umformung an der der Einbringstelle der zumindest einen Lochung
abgewandten Umfangsseite wird eine Gegenkraft erzeugt, die einer beim
Einbringen der zumindest einen Lochung auftretenden unerwünschten
Krümmungstendenz
entgegenwirkt oder, wenn die Lochung bereits eingebracht worden
ist, nachträglich
die Krümmung
durch eine Gegenkraft zumindest teilweise rückgängig macht. Erfindungsgemäß kann die
zumindest eine Umformung in Form einer Formvertiefung der Rohrwand
und/oder in Form einer Durchbrechung der Rohrwand vorgenommen werden.
Formvertiefung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Rohrwand
an der zweiten Umfangsstelle aus ihrer ursprünglichen Lage eingedrückt wird,
so dass das Rohr im Bereich der zweiten Umfangsstelle nach Einbringung
der Formvertiefung einen geringeren Innendurchmesser bzw. einen
anderen Querschnitt aufweist als vor dem Einbringen der Formvertiefung.
Unter einer Durchbrechung der Rohrwand ist im Sinne der vorliegenden
Erfindung zu verstehen, dass die Rohrwand an der zweiten Umfangsstelle
ebenfalls mit einer Lochung versehen wird, die prinzipiell auf die
gleiche Weise vorgenommen werden kann wie das Einbringen der zumindest
einen Lochung.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
und das erfindungsgemäße Rohr
ist es nicht mehr erforderlich, das Rohr nach dem Einbringen der
zumindest einen Lochung zu richten, wodurch das erfindungsgemäße Verfahren
trotz des zusätzlichen Schrittes
des Einbringens zumindest einer Umformung in die Rohrwand des Rohres
weniger Zeit erfordert und das erfindungsgemäß hergestellte Rohr kostengünstig herstellbar
ist.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die zumindest eine Umformung
zumindest eine Formvertiefung, die ohne Durchbrechung der Rohrwand
in die Rohrwand eingebracht wird.
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Der
Vorteil der Einbringung der zumindest einen Umformung in Form einer
Formvertiefung, die die Rohrwand nicht durchbricht, besteht darin,
dass an der zweiten Umfangsstelle keine Materialschwächung in
der Rohrwand hervorgerufen wird, wie es bei einer Durchbrechung
der Rohrwand der Fall sein kann. Mit anderen Worten wird im Fall
des Einbringens der zumindest einen Umformung in Form einer Formvertiefung
ohne Durchbrechung der Rohrwand die Rohrwand im Bereich der Formvertiefung
nicht ”verletzt”.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung liegt die zumindest eine
zweite Umfangsstelle in Längsrichtung
des Rohres auf axial etwa gleicher Höhe wie die erste Umfangsstelle.
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Wie
bereits oben erwähnt,
führt die
Umformung der Rohrwand im Bereich der zweiten Umfangsstelle zu einer
Versteifung des Rohres, die der Krümmungstendenz des Rohres beim
Einbringen der zumindest einen Lochung entgegenwirkt oder eine aufgrund
der Lochung bereits eingetretene Krümmung zumindest verringert.
Durch das Einbringen der Umformung auf axial etwa gleicher Höhe wie die Lochung
selbst wird dieser Krümmungstendenz
bzw. der Krümmung
besonders wirksam entgegengewirkt, weil die Krümmungstendenz bzw. die Krümmung im axialen
Bereich um die Lochung herum am größten ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden in die Rohrwand
zumindest zwei Lochungen an in Umfangsrichtung etwa gleichen ersten
Umfangsstellen, die in Längsrichtung
des Rohres voneinander beabstandet sind, eingebracht, und an der zumindest
einen zweiten Umfangsstelle, die in Umfangsrichtung von den ersten
Umfangsstellen abgewandt und in Längsrichtung zwischen den beiden ersten
Umfangsstellen angeordnet ist, wird die Umformung eingebracht.
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Hierbei
ist von Vorteil, dass mit nur einer Umformung der Krümmungstendenz
bzw. Krümmung entgegengewirkt
wird, die durch das Einbringen zweier benachbarter Löcher entsteht,
wodurch das erfindungsgemäße Verfahren
mit noch geringerem Zeitaufwand durchgeführt werden kann.
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In
bevorzugten Ausgestaltungen werden verschiedene Ausgestaltungen
der Formvertiefungen als vorteilhaft angesehen.
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So
kann gemäß einer
ersten Ausgestaltung die zumindest eine Formvertiefung als kugelkappenförmige Vertiefung
in die Rohrwand eingebracht werden.
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Dies
kann auf sehr einfache Weise beispielsweise durch Eindrücken einer
Kugel in die Rohrwand an der zweiten Umfangsstelle erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird die zumindest eine Formvertiefung
als in Längsrichtung des
Rohres längliche
Vertiefung eingebracht.
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Hierbei
ist von Vorteil, dass die Umformung sich über eine Teillänge der
Rohrwand erstreckt, die größer ist
als die Längserstreckung
der Lochung, und somit der Krümmungstendenz
sehr gut entgegenwirken kann. Eine solche längliche Formvertiefung kann auf
einfache Weise beispielsweise durch Eindrücken eines Stabes in die Rohrwand
oder durch Eindrücken einer
Kugel und Verfahren der Kugel in Längsrichtung des Rohres eingebracht
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die zumindest eine
Formvertiefung als quer zur Längsrichtung
des Rohres längliche
Vertiefung in die Rohrwand eingebracht.
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Auch
eine solche Ausgestaltung der Formvertiefung ist zum einen auf einfache
Weise in die Rohrwand einbringbar und bewirkt ebenfalls einen ausreichenden
Gegendruck zur Verringerung der Krümmungstendenz des Rohres beim
Einbringen der zumindest einen Lochung bzw. zur Verringerung der Krümmung nach
dem Einbringen der Lochung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die zumindest eine
Formvertiefung als Abflachung der Rohrwand in die Rohrwand eingebracht.
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In
diesem Fall wird mittels eines flachen Drückwerkzeuges, beispielsweise
in Form eines Stempels, die Umformung vorgenommen. Während die
zuvor genannten Ausgestaltungen der zumindest einen Formvertiefung
von außen
auf die Rohrwand gesehen eine konkave Vertiefung bilden können, wird
mit der vorstehend genannten Ausgestaltung eine mehr oder weniger
ebene Formvertiefung in die Rohrwand eingebracht.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Ausgestaltungen von
Formvertiefungen an ein und demselben Rohr in Kombination miteinander vorgesehen
werden können,
oder es kann nur eine Art von Formvertiefungen, wenn sich dies für das herzustellende
Rohr als sinnvoll erweist, in die Rohrwand eingebracht werden.
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Ebenso
versteht es sich, dass in die Rohrwand des Rohres eine Mehrzahl
von Lochungen eingebracht werden können, die in Längsrichtung
des Rohres und in Umfangsrichtung des Rohres verteilt angeordnet
sein können,
wobei dann eine Mehrzahl von Umformungen, vorzugsweise in Form von
Formvertiefungen, an der Rohrwand verteilt eingebracht werden. In
Längsrichtung
des Rohres können
die Umformungen bezüglich
der Lochungen versetzt angeordnet sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die zumindest eine
Lochung als Durchzug in die Rohrwand eingebracht.
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In
diesem Fall dient die zumindest eine Lochung beispielsweise als
Gewindehülse
zum Eindrehen einer selbstschneidenden oder selbstformenden Schraube.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die Rohrwand vor dem
Einbringen der zumindest einen Lochung mit der zumindest einen Umformung
versehen.
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Hierbei
ist von Vorteil, dass der beim Einbringen der Lochung auftretenden
Krümmungstendenz bereits
von vornherein entgegengewirkt wird, indem die Rohrwand an der der
einzubringenden Lochung gegenüberliegenden
Umfangsstelle eine ausreichende Versteifung erfährt bzw. mit einer entsprechenden Gegenkraft
versehen wird.
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Die
zumindest eine Umformung kann jedoch auch nach dem Einbringen der
zumindest einen Lochung in die Rohrwand eingebracht werden, wobei dann
eine beim Lochen aufgetretene Krümmung durch
die zumindest eine Umformung wieder rückgängig gemacht bzw. zumindest
verringert wird.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Umformung während des
Einbringens der zumindest einen Lochung, also mehr oder weniger
zeitgleich damit in die Rohrwand eingebracht wird. Der Vorteil dieser
Maßnahme
besteht in einer weiteren Verringerung des Zeitaufwandes bei der
Bearbeitung des Rohres, weil hier zumindest zwei Arbeitsschritte zeitlich
zumindest nah beieinander durchgeführt werden, wodurch bspw. ein
mehrfaches Einspannen des Rohrs für den jeweiligen entsprechenden
Arbeitsschritt vermieden wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten
Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden mit Bezug
auf diese hiernach näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ausschnittsweise
ein Rohr in einer ersten Seitenansicht;
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2 das
Rohr in 1 in einer gegenüber 1 um
90° um die
Längsachse
gedrehten weiteren Seitenansicht;
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3 einen
Längsschnitt
durch das Rohr in 1 und 2 in einem
Schnitt entlang der Linie III-III in 1;
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4 einen
Längsschnitt
durch das Rohr in 1 und 2 in einem
Schnitt entlang der Linie IV-IV in 1;
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5 einen
Querschnitt durch das Rohr in 1 und 2 in
einem Schnitt entlang der Linie V-V in 2;
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6 einen
Querschnitt durch das Rohr in 1 und 2 in
einem Schnitt entlang der Linie VI-VI in 2; und
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7 einen
Querschnitt durch das Rohr in 1 und 2 in
einem Schnitt entlang der Linie VII-VII in 2.
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In 1 bis 7 ist
ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehenes Rohr
ausschnittsweise dargestellt.
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Das
Rohr 10 ist aus einem metallischen Werkstoff gefertigt,
beispielsweise aus Stahl, wobei der Stahl insbesondere ein hochfester
Stahl sein kann.
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Ein
Anwendungsbeispiel des Rohrs 10 ist die Verwendung als
Zugrohr eines Querträgers
im Kraftfahrzeugbau, der zwischen den beiden A-Säulen der Karosserie unterhalb
der Windschutzscheibe horizontal verlaufend angebracht wird.
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Eine
Längsrichtung
des Rohres 10 ist durch eine Längsachse 12 in 1 bis 4 dargestellt.
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Das
Rohr 10 weist gemäß 3 bis 7 eine
Rohrwand 14 auf. Die Rohrwand 14 hat beispielsweise
eine Wandstärke
von wenigen (beispielsweise 1 bis 5) Millimetern.
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In
der Rohrwand 14 ist an zumindest einer ersten Umfangsstelle,
im gezeigten Ausführungsbeispiel
an drei ersten Umfangsstellen 16, 18, 22 jeweils eine
Lochung eingebracht worden, und zwar an der ersten Umfangsstelle 16 eine
Lochung 24, an der ersten Umfangsstelle 18 eine
Lochung 26 und an der ersten Umfangsstelle 22 eine
Lochung 30.
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Wie
in 2 dargestellt, befinden sich die ersten Umfangsstellen 16 und 18 in
Umfangsrichtung um die Längsachse 12 gesehen
an gleichen Umfangswinkeln um die Längsachse 12 und sind
axial voneinander beabstandet, während
sich die erste Umfangsstelle 22 in Umfangsrichtung um die
Längsachse 12 gesehen
den ersten Umfangsstellen 16 und 18 gegenüberliegend
befindet. Im Sinne der vorliegenden Erfindung können die ersten Umfangsstellen, an
denen die Lochungen 24, 26 und 30 eingebracht worden
sind, in Umfangsrichtung um die Längsachse 12 gesehen
beliebig verteilt sein.
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Die
Lochungen 24, 26 und 30 sind in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
als Durchzüge 32, 34 bzw. 36 ausgebildet.
Die Durchzüge 32, 34, 36 dienen
bei der weiteren Verwendung des Rohrs 10 als Hülsen bzw.
Flansche zum Einschrauben von selbstschneidenden oder selbstformenden
Schrauben (nicht dargestellt).
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Bevor
die Lochungen 24, 26 und 30 in die Rohrwand 14 des
Rohrs 10 eingebracht werden, oder nachdem die Lochungen 24, 26, 30 eingebracht worden
sind, wird an zumindest einer zweiten Umfangsstelle, die in Umfangsrichtung
von der ersten Umfangsstelle abgewandt ist, zumindest eine Umformung
in die Rohrwand 14 eingebracht, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die zumindest eine Formvertiefung der Rohrwand 14 und/oder
zumindest eine Durchbrechung der Rohrwand 14 aufweist.
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Die
zumindest eine Umformung kann auch im Wesentlichen zeitgleich mit
den Lochungen 24, 26, 30 eingebracht
werden.
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Wenn
die zumindest eine Umformung vor dem Einbringen der Lochungen 24, 26. 30 in
die Rohrwand 14 eingebracht wird, verringert sie die Tendenz
des Rohrs 10, sich zu krümmen, indem die zumindest eine,
vorzugsweise mehreren Umformungen einen Gegendruck erzeugen, der
der Krümmungstendenz
entgegenwirkt.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind verschiedene Arten von Umformungen gezeigt, die sich zur Verringerung
der Tendenz eines Krümmens des
Rohres 10 beim Einbringen der Lochungen 24 bis 30 in
die Rohrwand 14 eignen.
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Der
ersten Umfangsstelle 16 ist an einer zweiten Umfangsstelle 38,
die in Bezug auf die Längsachse 12 von
der ersten Umfangsstelle 16 abgewandt ist, und zwar vorzugsweise
um etwa 180° zur
ersten Umfangsstelle 16 versetzt ist, eine Umformung 40 zugeordnet.
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Die
Umformung 40 wird in Form einer Formvertiefung 42 eingebracht,
die sich quer zur Längsrichtung
des Rohres 10 erstreckt und in Form einer länglichen
Vertiefung quer zur Längsachse 12 ausgebildet
ist. Die Formvertiefung 42 wird dabei als Abflachung der
Rohrwand 14 eingebracht, wie in 7 dargestellt
ist. In 4 ist die Formvertiefung 42 in einem
Schnitt in Richtung der Längsachse 12 dargestellt.
Die Formvertiefung 42 kann beispielsweise in die Rohrwand 14 eingebracht
werden, indem ein länglicher
Stempel, der mit seiner Längsachse
quer zur Längsachse 12 des
Rohrs 10 orientiert ist, in die Rohrwand 14 eingedrückt bzw.
eingepresst wird. Es entsteht so eine sickenartige Vertiefung, die
einer Krümmung
des Rohrs 10 entgegenwirkt.
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Der
Lochung 26 ist an einer zweiten Umfangsstelle 44 eine
Umformung 46 in Form einer Formvertiefung 48 zugeordnet,
die in Umfangsrichtung um die Längsachse 12 gesehen
der Lochung 26 gegenüberliegt.
Die Umformung 46 wird in Form einer Formvertiefung 48 gemäß 3 und 6 in
die Rohrwand 14 eingebracht, wobei die Formvertiefung 48 als
in Längsrichtung
des Rohrs 10 längliche
Vertiefung in die Rohrwand 14 eingedrückt wird.
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Im
Unterschied zu der Formvertiefung 42 ist die Formvertiefung 48 in
Längsrichtung
des Rohrs 10 gerade, in Richtung quer zur Längsrichtung
des Rohrs 10 von außen
gesehen konkav gewölbt.
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Die
Formvertiefung 48 wird beispielsweise durch Eindrücken eines
Rundstabes in die Rohrwand 14 eingebracht, der mit seiner
Längsrichtung
parallel zur Längsrichtung
des Rohrs 10 orientiert wird.
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Der
Lochung 30 ist an einer zweiten Umfangsstelle 50,
die in Umfangsrichtung von der ersten Umfangsstelle 22 abgewandt
ist, gegenüberliegend eine
Umformung 52 zugeordnet, die als Formvertiefung 54 ausgebildet
ist, und die als kugelkappenförmige
Vertiefung in die Rohrwand 14 eingebracht wird.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend beispielhaft beschriebenen Formvertiefungen 42, 48 und 54 in
beliebiger Anzahl und Kombinationen miteinander an ein und demselben
Rohr verwendet werden können.
Ebenso ist denkbar, nur eine Art von Formvertiefungen 42, 48, 54 an
ein und demselben Rohr einzubringen.
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Während die
zweiten Umfangsstellen 38, 44 und 50 bezüglich der
ersten Umfangsstellen 16, 18 und 22 in
Richtung der Längsachse 12 auf
axial etwa gleicher Höhe
angeordnet sind, können
die zweiten Umfangsstellen 38, 44, 50 jedoch
auch axial gegenüber
den ersten Umfangsstellen 16, 18 und 22 versetzt
sein.
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So
ist es auch möglich,
im Fall zweiter benachbarter Lochungen, beispielsweise den Lochungen 24 und 26,
eine Umformung an einer zweiten Umfangsstelle vorzunehmen, die axial
zwischen den beiden zweiten Umfangsstellen 38 und 44 angeordnet
ist, beispielsweise könnte
die Formvertiefung 48 anstelle an der zweiten Umfangsstel le 44 an
einer in 2 mit dem Bezugszeichen 56 versehenen
Umfangsstelle angeordnet sein. Eine solche Formvertiefung würde dann
eine Krümmungstendenz
des Rohrs 10 sowohl beim Einbringen der Lochung 16 als auch
beim Einbringen der Lochung 18 in die Rohrwand 14 des
Rohrs 10 verringern bzw., wenn die Lochungen 16 und 18 zuvor
eingebracht wurden, eine Krümmung
des Rohrs 10, die dann aufgetreten ist, wieder verringern.
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Die
zuvor beschriebenen Umformungen, mit denen die Rohrwand 14 versehen
wird, stellen Formvertiefungen dar, die ohne Durchbrechung der Rohrwand 14 in
die Rohrwand 14 eingebracht werden. Die Rohrwand 14 wird
durch diese Umformungen in Form der Formvertiefungen nicht geöffnet und
somit werden Materialschwächungen
im Bereich der Umformung vermieden.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es jedoch ebenfalls möglich, die Umformung zur Vermeidung
einer Krümmungstendenz
des Rohres beim Einbringen der Lochungen 24, 26 und 30 oder
zur Verringerung einer Krümmung
nach dem Einbringen der Lochungen 24, 26, 30 in
Form von Durchbrechungen in die Rohrwand 14 einzubringen,
wobei diese Durchbrechungen beispielsweise genauso ausgestaltet
sein können
wie die Lochungen 24, 26 und 30 selbst.